7-1-2 Gesundheitliche Lage.pdf - Die Senatorin für Soziales, Kinder ...
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erwartetes Alter<br />
Lebenserwartung insgesamt, ohne<br />
Behinderung und ohne Pflegebedürftigkeit,<br />
Land Bremen, 2003, Männer<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
Abbildung 2<br />
0<br />
65 70 75 80<br />
Lebenserwartung<br />
vollendetes Alter<br />
Lebenserwartung ohne Pflegebedürftigkeit<br />
Lebenserwartung ohne Behinderung<br />
343<br />
erwartetes Alter<br />
Lebenserwartung insgesamt, ohne<br />
Behinderung und ohne Pflegebedürftigkeit,<br />
Land Bremen, 2003, Frauen<br />
25,0<br />
20,0<br />
15,0<br />
10,0<br />
5,0<br />
0,0<br />
65 70 75 80<br />
Lebenserwartung<br />
vollendetes Alter<br />
Lebenserwartung ohne Pflegebedürftigkeit<br />
Lebenserwartung ohne Behinderung<br />
Hinsichtlich der Pflegebedürftigkeit sieht es etwas anders aus: Hier hat eine heute 65-jährige<br />
Frau etwa zwei pflegebedürftige Jahre zu erwarten, gleichaltrige Männer knapp 1 Jahr. Dennoch<br />
ist die Zahl der „gesunden“, d.h. nicht pflegebedürftigen Jahre auch hier bei den Frauen<br />
mit 18 Jahren im Vergleich zu Männern mit 16 Jahren (ausgehend von einer heute 65 jährigen<br />
Frau) höher. Dass Frauen mehr Jahre in Pflegebedürftigkeit als Männer verbringen,<br />
dürfte an der höheren Lebenserwartung der Frauen liegen. Da sie älter werden – und mit<br />
steigendem Alter auch die gesundheitlichen Einschränkungen größer werden, ist bei ihnen<br />
die Phase der Pflegebedürftigkeit auch länger.<br />
Bei der Interpretation der Daten ist auch zu beachten, dass sie nur sehr eingeschränkt Aussagen<br />
zur Lebensqualität erlauben. Viele soziale oder psychische Aspekte wie z.B. Einsamkeit<br />
können hierdurch nicht beurteilt werden.<br />
Was folgt daraus? Im Hinblick auf die gesundheitliche und pflegerische Versorgung bedeuten<br />
die Ergebnisse, dass Frauen zwar insgesamt mehr Jahre ohne Pflegebedürftigkeit und<br />
Behinderung leben, dass die Anzahl mit einer Behinderung verbrachten Jahre jedoch gleich<br />
hoch wie bei denen Männer ist – und dass Frauen im Vergleich zu den Männern längere Zeit<br />
pflegebedürftig sind. Inwieweit es bei einer weiterhin steigenden Anzahl alter Menschen gelingen<br />
wird, möglichst viele Jahre in Gesundheit zu verbringen, wird von der Nutzung präventiver<br />
Potentiale auch in höherem und hohen Lebensalter abhängen.<br />
7.2. Subjektiver Gesundheitszustand<br />
7.2.1. Einschätzung des eigenen Gesundheitszustands<br />
Warum ist es wichtig? Wie wir gezeigt haben, steigt die Lebenserwartung weiterhin an, viele<br />
Menschen sind auch bis ins hohe Alter relativ gesund. <strong>Die</strong> Selbsteinschätzung des eigenen<br />
Gesundheitszustands gilt im allgemeinen als guter Indikator <strong>für</strong> die „objektive“ Gesundheit,<br />
d.h. wenn Menschen ihren Gesundheitszustand negativ bewerten, so steht dies i.d.R. in hoher<br />
Übereinstimmung mit medizinisch messbaren Parametern (z.B. Art und Anzahl der Diagnosen).<br />
Bei alten Menschen jedoch besteht eine auffällige Diskrepanz: Sie neigen dazu, ih-