7-1-2 Gesundheitliche Lage.pdf - Die Senatorin für Soziales, Kinder ...
7-1-2 Gesundheitliche Lage.pdf - Die Senatorin für Soziales, Kinder ...
7-1-2 Gesundheitliche Lage.pdf - Die Senatorin für Soziales, Kinder ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
344<br />
ren Gesundheitszustand subjektiv besser zu bewerten 6 . <strong>Die</strong>s wird z.T. mit einer geringeren<br />
Erwartungshaltung älterer Menschen an das Funktionieren im Alltag erklärt: Gewisse Leistungsminderungen<br />
und gesundheitliche Probleme werden als ‚normal’ erlebt. Z.T. resultiert<br />
die positive Bewertung aus der Tendenz, den eigenen Gesundheitszustand über den Vergleich<br />
zu anderen älteren Menschen wahrzunehmen. Außerdem zeigt die subjektive Gesundheitseinschätzung<br />
bei älteren Menschen häufig einen engen Zusammenhang mit Aktivität,<br />
Stimmungslage, Selbstbild und allgemeiner Zufriedenheit 7 und hat damit auch eine vom<br />
objektiven Gesundheitszustand unabhängige Bedeutung.<br />
Was wissen wir? Befragungen alter Menschen über ihren Gesundheitszustand zeigen<br />
durchweg hohe Zufriedenheitswerte 8 . Frauen weisen dabei etwas geringere Werte auf als<br />
Männer, ebenso wie Menschen mit niedrigeren Bildungsabschlüssen im Gegensatz zu höher<br />
Gebildeten. Ältere Menschen sind von fast allen Krankheitsgruppen stärker betroffen als jüngere<br />
Erwachsene. Bei den über 70-Jährigen gelten aus medizinischer (objektiver) Perspektive<br />
sogar fast alle Menschen als krank (wobei nur etwa ein Drittel lebensbedrohlich erkrankt<br />
ist) 9 . Dennoch ist ‚Krankheit’ in diesem Sinne bei Älteren nicht gleich bedeutend mit ‚krank<br />
sein’ (ebd.). Denn häufig ziehen medizinisch diagnostizierte Krankheiten wie z.B. Bluthochdruck<br />
oder Diabetes zwar Behandlungsbedarf i.S. von langfristiger Medikamenteneinnahme<br />
nach sich, sind aber nicht unbedingt mit stärkeren subjektiven Beschwerden verbunden.<br />
GESUNDHEIT!<br />
Viele der in diesem Schwerpunktkapitel ‚Gesundheit älterer Menschen’ zitierten<br />
Daten entstammen den Ergebnissen der in 2004 durchgeführten Bevölkerungsumfrage<br />
GESUNDHEIT! Sie werden in diesem Rahmen nur in Auszügen präsentiert.<br />
<strong>Die</strong> beiden bis dato vorliegenden Ergebnisberichte enthalten eine Fülle an<br />
weiteren Informationen und Datenmaterial. Siehe dazu:<br />
• Senator <strong>für</strong> Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und <strong>Soziales</strong> (2005):<br />
Gesundheitszustand, Gesundheitsverhalten. Erste Ergebnisse einer Umfrage<br />
bei Bürgerinnen und Bürgern des Landes Bremen. August 2005<br />
• Senator <strong>für</strong> Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und <strong>Soziales</strong> (Hg.) (2006):<br />
Rauchen, Gewicht, Bewegung, Früherkennung – Zielgruppen <strong>für</strong> Prävention<br />
und Gesundheitsförderung im Land Bremen: Eine geschlechtervergleichende<br />
Auswertung der Bremer Umfrage GESUNDHEIT! - Zweiter Ergebnisbericht<br />
der Bremer Bevölkerungsumfrage GESUNDHEIT!<br />
Beide Berichte sind Im Internet downloadbar von der Website des Gesundheitssenators:<br />
www.bremen.de/sozialsenator unter Gesundheit, Aktuelles, Bevölkerungsumfrage.<br />
6 Bereits in der Bonner gerontologischen Längsschnittstudie BOLSA beschrieben (Lehr und Thomae<br />
1987). Nach einer Untersuchung des Heidelberger gerontologischen Instituts lag die Übereinstimmung<br />
zwischen subjektivem und objektivem Gesundheitszustand bei alten Menschen nur bei ca. 50% (ILSE-<br />
Studie, Wahl und Kruse 1999).<br />
7 Robert-Koch-Institut, Statistisches Bundesamt: Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Heft 10:<br />
Gesundheit im Alter, S. 12<br />
8 Kuhlmey (2006), GGW 1/2006, 6. JG., S. 10<br />
9 Bundesministerim <strong>für</strong> Familie, Senioren, Frauen und Jugend (2001): Dritter Bericht zur <strong>Lage</strong> der<br />
älteren Generation. S 73