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02-12 - TV Zeilhard

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„Alpen – wir kommen“ so lautete das<br />

Fazit vor einem Jahr.<br />

1000 Kilometer durch den Odenwald<br />

mit dem Delite Hybrid HS 500 waren<br />

Fahrspaß pur. Und es sollte noch<br />

ein´s draufgesetzt werden.<br />

Von Oberstdorf zum Gardasee. Über<br />

die Alpen.<br />

Das Team<br />

Zwei Männer, zwei E-Bikes. Der eine<br />

sportlich durchtrainiert. Der andere<br />

sportlich aber aus Mangel an Gelegenheiten<br />

eher untrainiert. Alfred.<br />

Drei Pässe von bis zu 20 km Länge<br />

und Steigungen bis zu 17 %. Gesamtlänge<br />

ca. 440 Kilometer.<br />

Wird der E-Motor dieser Belastung<br />

standhalten? Wie weit werden wir mit<br />

einer Akkuladung kommen? Was ist,<br />

wenn der Elektromotor den Anstieg<br />

nicht bewältigt und das gewaltige Gewicht<br />

ein Hinaufschieben unmöglich<br />

macht? Und wird der Untrainierte das<br />

schaffen können? Mit Hilfe der E-<br />

Motor-Unterstützung?<br />

Das Rad<br />

Das HS 500 genießt mittlerweile Kultstatus<br />

unter den E-Bikes. Sein 500<br />

Watt-Motor macht es zum schnellsten<br />

und kräftigsten Serien-E-Bike am<br />

Markt und bietet auch über 40 km/h<br />

noch hohe Zugkraft. Es ist zulassungspflichtig<br />

und unterstützt bis 45 km/h.<br />

Dieses unglaubliche Fahrrad schien für<br />

unsere Zwecke nicht die richtige Wahl.<br />

Mit dem E-Bike über die Alpen<br />

Oberstdorf – Gardasee<br />

Nicht Schnelligkeit sondern Ausdauer<br />

war gefragt. Der Akkuverbrauch<br />

der HS 500 ist einfach zu hoch. Wir<br />

entschieden uns für die nicht<br />

zulassungspflichtige „kleinere“ Version,<br />

das Delite hybrid. Dessen Motor<br />

unterstützt bis 25 km/h und eine Akkuladung<br />

verspricht wenigstens fünfzig<br />

bis sechzig Kilometer. Zur Vorsicht<br />

nehmen wir noch einen Ersatzakku in<br />

den Packtaschen mit. Es war die richtige<br />

Wahl wie sich im Nachhinein noch<br />

herausstellen wird.<br />

Die Tour<br />

Die Route über die Alpen sollte in<br />

Oberstdorf beginnen über das<br />

Oberjoch, Hahntennjoch, Reschenpass,<br />

Gampenpass, Lago di Garda.<br />

Ich entschloss mich kurzfristig von<br />

<strong>Zeilhard</strong> aus loszufahren. 430 Kilometer.<br />

In vier Tagen.<br />

In Nieder-Kainsbach schien die Fahrt<br />

schon zu Ende. Ein permanentes Krachen<br />

im Hinterradbereich konnte nicht<br />

lokalisiert werden. Und das an einem<br />

Samstag kurz vor zwölf Uhr. Hinter<br />

Ober-Kainsbach beginnt die Abfahrt<br />

nach Michelstadt. Nun rutscht auch<br />

noch das Pedal durch. Ich stelle den<br />

Motor ab und fahre ohne Unterstützung.<br />

Dumpf erinnere ich mich an ein<br />

Radgeschäft in der Frankfurter Straße.<br />

Ich atme durch, sie haben noch<br />

auf. Bernd Kredel vom Michelstädter<br />

Radhaus schiebt es sofort in die<br />

RADTOUR<br />

Ausgabe 2/<strong>12</strong><br />

Werkstatt und attestiert einen kapitalen<br />

Schaden am Zahnkranz. Trotz<br />

vorheriger Durchsicht beim Hersteller<br />

ein solcher Schaden? Fragen, die<br />

offen bleiben.<br />

Irgendwo her bekommt er einen neuen<br />

Zahnkranz und montiert ihn. Nach einer<br />

Stunde verlasse ich erleichtert das<br />

Radhaus und bedanke mich überglücklich<br />

bei Bernd für seine Hilfe.<br />

Nun soll es endlich weitergehen,<br />

Mosbach als erster Etappenort ist eingeplant.<br />

Nach den ersten Pedalumdrehungen<br />

macht sich wieder Ernüchterung<br />

breit. Ein undefinierbares Knacken<br />

im Hinterrad bleibt, aber ich verdränge<br />

es.<br />

Die Route vom ADFC hat es in sich.<br />

Die Gegend ist mir noch bekannt und<br />

obwohl es alternativ gute Radwege<br />

gibt, werde ich durch Wald und Flur<br />

geschickt um nicht zu sagen gejagt.<br />

Kurz vor Mosbach verfranze ich mich<br />

derart im dichten Wald, dass jetzt nur<br />

noch die Navigation im iPhone hilft.<br />

Schon praktisch. Trotzdem soll die<br />

jahrzehntelange bewährte Intuition bei<br />

der Wegeplanung wieder Vorrang<br />

haben. Die Übernachtung in Mosbach<br />

kann noch nicht so genossen werden,<br />

zu viel ist an diesem Tag schief gegangen.<br />

Günter Kuhn<br />

Fortsetzung im nächsten i-Punkt<br />

Seite 21

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