Abgeschmettert - Plastverarbeiter
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WERKSTOFFE<br />
Um Auffangflächen und Auffangwannen<br />
unter verfahrenstechnischen Anlagen sicher<br />
abdichten zu können, müssen die Produkte<br />
über geeignete chemische Beständigkeit<br />
zusammen mit rissüberbrückenden Fähigkeiten<br />
verfügen, da in den allermeisten<br />
Fällen Beton als Untergrund vorhanden ist<br />
und dieser zur Rissbildung neigt. Im Falle einer<br />
Störung in der Anlage, wie beispielsweise<br />
beim Bruch von Rohrleitungen oder dem Platzen<br />
von Behältern, verhindern die in den Auffangwannen<br />
eingebrachten Beschichtungen<br />
oder die Plattierung das Eindringen von wassergefährdenden<br />
Flüssigkeiten in den Untergrund<br />
oder sogar in Oberflächengewässer.<br />
Die Auswahl des Korrosionschutzes ist abhängig<br />
vom potentiellen Katastrophenfall<br />
und dem unter normalen Betriebsbedingungen<br />
auftretenden Belastungsprofil, das durch<br />
die chemischen, thermischen und mechanischen<br />
Einwirkungen auf den jeweiligen<br />
Werkstoffe bestimmt wird.<br />
Rissüberbrückung ist vordringliches<br />
Kriterium<br />
Keracid ES 110 ist eine fugenlose, selbstverlaufende<br />
Kunstharzbeschichtung auf<br />
Epoxidbasis mit mineralischen Füllstoffen;<br />
sie eignet sich vorzugsweise zur Abdichtung<br />
von Betonflächen (Bild 1). Die<br />
Schichtdicke beträgt etwa 3 bis 3 mm. Zu<br />
den wichtigsten Kennzeichen zählt die gute<br />
chemische Beständigkeit, bespielsweise gegenüber<br />
Säuren, wie konzentrierter Salzsäure<br />
oder 25%iger Chromsäure, Laugen,<br />
Salzlösungen, Fetten sowie Mineralölen.<br />
Darüber hinaus ist die Beschichtung rissüberbrückend,<br />
härtet schrumpffrei aus, hat<br />
einen einfachen Aufbau und besitzt die allgemeine<br />
bauaufsichtliche Zulassung<br />
z-59.12-55 zur Abdichtung von Auffangwannen<br />
und -räumen aus Stahlbeton bei<br />
der Lagerung von wassergefährdenden<br />
Flüssigkeiten.<br />
<strong>Abgeschmettert</strong><br />
Korrosionsbeständige Beschichtungen<br />
zur sicheren Abdichtung<br />
Korrosionsbeständige Beschichtungen haben in der chemischen<br />
Industrie einen sehr hohen Stellenwert. Das gilt nicht nur für alle<br />
Komponenten und Anlagenteile, die mit Säuren, Laugen oder<br />
Lösemitteln direkt in Berührung kommen; auch Auffangflächen<br />
und Auffangwannen sowie Böden müssen vor Korrosion geschützt<br />
werden.<br />
Die Beschichtung wird vor allem dann für<br />
die Abdichtung von Beton- und Estrichflächen<br />
eingesetzt, wenn eine Rissüberbrückung<br />
erforderlich ist. Dies ist beispielsweise<br />
bei der Beschichtung von Lagerräumen,<br />
Auffangwannen und Vorhaltebecken für<br />
wassergefährdende Flüssigkeiten in Betrieben<br />
der chemischen Industrie und anderen<br />
Industriezweigen der Fall. Darüber hinaus<br />
eignet sich der Werkstoff als rissüberbrückende<br />
Zwischenschicht unter Kunstharzbelägen<br />
und keramischen Plattenbelägen<br />
oder als Abdichtung von Betonbecken in<br />
Abwasserbehandlungsanlagen.<br />
Bei Keracid EP 122 handelt es sich um eine<br />
fugenlose, selbstverlaufende und elektrisch<br />
ableitende Kunstharzbeschichtung<br />
auf Epoxidbasis mit mineralischen Füllstoffen<br />
zur Abdichtung von Betonflächen. Die<br />
Schichtdicke beträgt etwa 2 mm. Hervorzuheben<br />
ist die chemische Beständigkeit,<br />
beispielsweise gegenüber Säuren, wie konzentrierter<br />
Salzsäure, 50%iger Chromsäure,<br />
50%iger Flusssäure, 70%iger Schwefelsäure<br />
oder 20%iger Salpetersäure, Laugen,<br />
Bild 1: Fußbodenbeschichtung mit Keracid<br />
ES 110 mit WHG-Bauartzulassung<br />
Salzlösungen, Fetten, Mineralölen, organischen<br />
Lösemitteln, Estern, Ketonen, Alkoholen,<br />
Aldehyden, organischen Säuren wie<br />
konzentrierter Essigsäure, Aminen und Natriumhypochloritlösung<br />
mit einem Aktivchlorgehalt<br />
von 13 %.<br />
Die Beschichtung härtet schrumpffrei aus<br />
und kann direkt durch Fahrzeuge mit Vulkollan-<br />
oder Polyamid-Rädern befahren<br />
werden. Die Beschichtung eignet sich für<br />
die Abdichtung von Beton- und Estrichflächen.<br />
Sie wird vor allem dann eingesetzt,<br />
wenn Rissüberbrückung, direkte Befahrbarkeit<br />
und Vermeiden von Funkenbildung<br />
aufgrund elektrostatischer Aufladung erforderlich<br />
ist. Der Werkstoff dient zur Beschichtung<br />
von Lagerräumen, Auffangwannen<br />
und Vorhaltebecken für wassergefährdende<br />
Flüssigkeiten in Betrieben der<br />
chemischen Industrie und anderen Industriezweigen,<br />
wo vor allem hohe Anforderungen<br />
an die chemische Beständigkeit bestehen.<br />
Die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung<br />
Z-59.12-55 liegt vor.<br />
Ebenso fugenlos und elektrisch ableitend<br />
ist die glasfaserverstärkte Kunstharzbeschichtung<br />
Keracid VE 520 mit einer Laminatschicht<br />
auf Vinylesterbasis. Mit einer<br />
Schichtdicke von etwa 2,5 mm dient sie zur<br />
Abdichtung von chemisch hochbean -<br />
spruchten Betonflächen. Hervorzuheben ist<br />
ihre sehr gute chemische Beständigkeit gegen<br />
hochprozentige Säuren, organische Lösemittel<br />
wie etwa Benzol und Methylenchlorid<br />
sowie organischen Säuren wie zum<br />
Beispiel konzentrierte Ameisensäure. Sie<br />
verfügt über eine hohe Temperaturbelastbarkeit<br />
und ist direkt befahrbar. Je nach Anforderung<br />
sind unterschiedliche Oberflächenausbildungen<br />
möglich. Die Beschichtung<br />
besitzt die allgemeine bauaufsichtliche<br />
Zulassung Z-59.12-96 zur Abdichtung<br />
von Auffangwannen und -räumen aus<br />
Stahlbeton bei der Lagerung von wassergefährdenden<br />
Flüssigkeiten. Geeignet für<br />
die Abdichtung von Beton- und Estrichflächen,<br />
wird der Werkstoff zur Beschichtung<br />
von Lagerräumen, Auffangwannen und<br />
Vorhaltebecken für wassergefährdende<br />
Flüssigkeiten insbesondere dort eingesetzt,<br />
wo höchste Anforderungen an die chemische<br />
Beständigkeit bestehen.<br />
58 Chemie Technik, 29. Jahrgang (2000), Nr. 9
Plattierung mit<br />
säurefester Keramik<br />
Ein kombinierter Belag besteht aus einer mechanisch,<br />
thermisch und chemisch höchstbeständigen,<br />
20 mm dicken säurefesten Keramik,<br />
die mit einem ebenfalls mechanisch,<br />
thermisch und chemisch hochbeständigen,<br />
auf Furanharz basierenden Kunstharzkitt Keranol<br />
FU 310 verlegt ist. Als Dichtschicht in<br />
2 mm Dicke dient die Baustellengummierung<br />
Kerabutyl BS, die Synthesekautschuk enthält<br />
und mit über 400 % Reißdehnung versehen<br />
ist. Kerabutyl BS besitzt die bauaufsichtliche<br />
Zulassung Z-59.12-64 zu Auffangwannen<br />
und -räumen aus Stahlbeton bei der Lagerung<br />
von wassergefährdenden Flüssigkeiten.<br />
Zu den wichtigsten Eigenschaften zählen<br />
die sehr hohe chemische, mechanische und<br />
thermische Belastbarkeit durch die keramische<br />
Schutzschicht hoher Güte, die rissüberbrückende<br />
Fähigkeit durch elastische<br />
Gummierungsdichtschicht sowie die lange<br />
Einsatzdauer durch hohe Resistenz. Der<br />
kombinierte Plattenbelag dient als Schutz<br />
von chemisch, thermisch und mechanisch<br />
hochbelastbaren Betonflächen in Betrieben<br />
der chemischen Industrie und anderen Industriezweigen,<br />
in denen der Korrosions-<br />
Bild 2: Ceilcote-Flakebeschichtung<br />
auf Epoxidharzbasis<br />
schutz starken Angriffen ausgesetzt ist.<br />
Durch gute Beständigkeit gegenüber<br />
starken Lösemitteln zeichnet sich auch das<br />
Beschichtungssystem Ceilcote 387 Hybrico-<br />
Korrosionsbeständige<br />
Beschichtungen<br />
Auffangflächen, Auffangwannen und Böden<br />
unter verfahrenstechnischen Anlagen<br />
müssen mit Produkten abgedichtet werden,<br />
die über chemische Beständigkeit<br />
und der Fähigkeit zur Rissüberbrückung<br />
verfügen. Keracid ist eine fugenlose,<br />
selbstverlaufende und rissüberbrückende<br />
Kunstharzbeschichtung mit mineralischen<br />
Füllstoffen. Sie dient zur Abdichtung von<br />
hochbeanspruchten Betonflächen. Das<br />
Produkt verfügt über sehr gute chemische<br />
Beständigkeit und besitzt die allgemeine<br />
bauaufsichtliche Zulassung. Für Anwendungsfälle,<br />
in denen sehr gute chemische<br />
Beständigkeit gegenüber Lösemitteln sowie<br />
starken Säuren und Alkalien gefordert<br />
ist, eignet sich das Beschichtungssystem<br />
Ceilcote; es enthält mikrodünne Glasplättchen,<br />
die eine wirkungsvolle Barriere gegen<br />
Durchdringung bilden.<br />
WERKSTOFFE<br />
te aus (Bild 2). Es enthält mikrodünne Glasplättchen,<br />
die eine wirkungsvolle Barriere<br />
gegenüber Durchdringung bilden. Das System<br />
basiert auf einem Zweikomponenten-<br />
Hybrid-Novolakharz mit Glasflakes, das bereits<br />
bei Raumtemperatur einen sehr hohen<br />
Vernetzungsgrad hat, ohne dass eine thermische<br />
Nachhärtung notwendig ist. Das<br />
System besteht aus einer zweikomponentigen<br />
Grundierung und mindestens zwei<br />
zweikomponentigen Deckschichten; die<br />
Schichtdicke liegt zwischen 0,8 und 1 mm.<br />
Der Werkstoff eignet sich aufgrund seiner<br />
Beständigkeit gegenüber Lösemitteln<br />
sowie gegenüber starken Säuren und Alkalien<br />
als Korrosionsschutz von Stahl- und Betonbauteilen.<br />
Hauptanwendungsgebiet<br />
sind Beschichtungen von Stahl- und Betonbehälter,<br />
die starker Lösemittelbeanspruchung<br />
ausgesetzt sind, oder als Versiegelung<br />
für Flakeline-Beschichtungssysteme in<br />
Rauchgas-Entschwefelungsanlagen.<br />
Das System kann als Substitut zur Ausmauerung,<br />
Furanharzlaminaten oder Auskleidungen<br />
auf Basis halogenierter Thermoplaste<br />
bei starker Belastung durch organische<br />
Lösemittel verwendet werden.<br />
Wichtig sind die sehr gute Beständigkeit<br />
gegenüber starken Lösemitteln wie Methylenchlorid<br />
oder N-Methylpyrrolidon, sehr<br />
gute thermische Beständigkeit bis 200 °C<br />
bei Trockenbelastung und bis 65 °C bei<br />
Nassbeanspruchung, gute Haftung auf<br />
Stahl oder Beton sowie hoher Diffusionswiderstand.<br />
Eine Nachhärtung ist nicht erforderlich.<br />
Eine fugenlose, spachtelfähige Kunstharzbeschichtung<br />
auf Epoxidharzbasis mit<br />
sehr guter chemischer Beständigkeit ist Kerakret<br />
EP 234. Die Schichtdicke kann je<br />
nach Anforderung zwischen mindestens 6<br />
und 20 mm ausgeführt werden. Die Beschichtung<br />
ist besonders geeignet für Böden,<br />
die hohen chemischen und mechanischen<br />
Belastungen ausgesetzt sind. Sie<br />
härtet schrumpffrei aus und kann fugenlos<br />
appliziert werden. Der Werkstoff mit einer<br />
thermischen Beständigkeit bis 100 °C eignet<br />
sich für häufige Temperaturwechsel,<br />
zum Beispiel im Bereich heißer Medien.<br />
Weitere Infos CT 608<br />
Chemie Technik, 29. Jahrgang (2000), Nr. 9 59