Geschäftsbericht 2006 - Universitätsklinikum Bonn - Universität Bonn

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1 | UNSER MEDIZINISCHES SPEKTRUM
Die Patientin
Prächirurgische Epilepsiediagnostik und operative Epilepsietherapie
in den Kliniken für Epileptologie und Neurochirurgie des UKB
Bei der 26-jährigen Luxemburger Patientin, Mutter von zwei Kindern,
besteht seit dem 15. Lebensjahr eine Epilepsie mit nahezu täglichen
Anfällen. Sie erleidet hierbei entweder eine Sprachstörung bei erhaltenem
Bewusstsein, eine Mikropsie mit nachfolgender Bewusstseinsstörung,
starrem Blick und manuellen und oralen Automatismen, oder selten
generalisierte tonisch-klonische Anfälle (Grand mal-Anfälle). Sämtliche
medikamentösen Therapieversuche bis an die Nebenwirkungsgrenze
erbrachten keine Anfallsfreiheit.
Bereits auswärtig wurde der Verdacht auf eine Aufbaustörung der
Gehirnrinde am Übergang des linken Schläfenlappens zum Hinterhaupts-
lappen geäußert. Diese Aufbaustörungen sind sehr häufig Auslöser von
Epilepsien. Die Vorstellung am Epilepsiezentrum unserer Universitäts-
klinik erfolgte unter der Fragestellung, ob eine chirurgische Entfernung
der Aufbaustörung zur Therapie der Epilepsie durchgeführt werden
könnte.
In der hochauflösenden 3-Tesla-MRT Bildgebung (Abbildung 1)
bestätigt sich der Verdacht auf eine Aufbaustörung des Gehirns.
Mittels computerisierter Nachbearbeitung der Kernspin-Datensätze
kann das Ausmaß der Veränderung gut visualisiert werden.
Abb. 1: Kortikale Dysplasie (Aufbaustörung der Gehirnrinde)