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Konsumtheorie<br />

Budgetbedingung des Konsumenten<br />

Präferenzen und Nutzenfunktion<br />

Optimale p Konsumentscheidung g und individuelle Nachfrage g<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 22<br />

Konsumtheorie - Grundidee<br />

Gegenstand Konsument (Haushalt)<br />

Daseinszweck - möglichst gute Bedürfnisbefriedigung,<br />

- bei gegebenen beschränkten Ressourcen<br />

Annahme Konsument kauft beste Güterkombination,<br />

die er sich gerade noch leisten kann<br />

Zerlegung in zwei Fragestellungen:<br />

• Welche Güterkombinationen kann sich der Konsument leisten?<br />

• Welche der Güterkombinationen, die er sich leisten kann, ist die beste?<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 23


Aufbau von Abschnitt 2.1:<br />

Budgetbedingung<br />

g g g<br />

• Budgetbedingung<br />

Konzept, formale und graphische Darstellung<br />

• Komparative Statik:<br />

Auswirkung von Preis- und Einkommensänderungen<br />

• Wirkung staatlicher Politik:<br />

Steuern und Subventionen<br />

• Begründung g g für Zwei-Güter-Fall:<br />

Didaktik und Interpretation von Gut 2 als „numéraire“<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 24<br />

x<br />

p<br />

1<br />

1<br />

, x<br />

, p<br />

m<br />

p x p x m<br />

1<br />

Budgetbedingung g g g - Definitionen<br />

2<br />

2<br />

1 2 2<br />

x , x ) p x p x m<br />

1<br />

2<br />

1<br />

1 2 2<br />

zwei Gütermengen (Vereinfachung), endogen<br />

zwei i Güt Güterpreise, i exogen<br />

Konsum-Budget, exogen (Vereinfachung)<br />

Budgetbedingung<br />

( Budgetmenge<br />

x , x ) p x p x m<br />

( Budgetgerade<br />

1<br />

2<br />

1<br />

1 2 2<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 25


Budgetbedingung g g g - graphische g p Darstellungg<br />

p1x1 p2x<br />

2 m<br />

m p1<br />

x2 <br />

p p<br />

2<br />

2<br />

x<br />

Budgetmenge<br />

1<br />

x<br />

2<br />

m<br />

p2<br />

<br />

x<br />

2<br />

x1<br />

Budgetgerade<br />

m p<br />

<br />

m p<br />

<br />

p<br />

p<br />

2 1 <br />

1<br />

m<br />

p<br />

1<br />

2<br />

ttan<br />

<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 26<br />

Interpretation p der Budgetgeraden<br />

g g<br />

• Steigung misst die Opportunitätskosten des Konsums von Gut 1:<br />

Wie viel von Gut 2 muss die Konsumentin für eine zusätzliche<br />

(marginale) Einheit von Gut 1 aufgeben?<br />

• Achsenabschnitte messen die maximal verfügbaren Mengen,<br />

wenn nur eines der beiden Güter konsumiert wird:<br />

Wie viel von Gut 1 (2) kann die Konsumentin kaufen,<br />

wenn sie völlig auf den Konsum von Gut 2 (1) verzichtet?<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 27<br />

x<br />

1


Komparative p Statik der Budgetgeraden<br />

g g<br />

Lage g der Budgetgeraden g g wird z.B. verändert durch<br />

• eine Budgetänderung (Einkommensänderung)<br />

• eine Preisänderung<br />

• Einführung einer Verbrauchsteuer<br />

• Einführung einer Konsumsubvention<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 28<br />

1<br />

1<br />

Einkommenserhöhung g und Budgetgerade g g<br />

p x p x m<br />

2<br />

m p p1<br />

x2 x<br />

p p<br />

p<br />

1<br />

x<br />

1<br />

<br />

p<br />

2<br />

2<br />

x<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

m<br />

m m<br />

p p1<br />

x2 x<br />

p p<br />

mit<br />

m <br />

m<br />

2<br />

1<br />

1<br />

x2<br />

m<br />

p2<br />

m<br />

p2<br />

Einkommenserhöhung: g<br />

Parallelverschiebung<br />

der Budgetgeraden<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 29<br />

m<br />

p1<br />

m<br />

p1<br />

x<br />

1


Preiserhöhung g und Budgetgerade g g<br />

x<br />

2<br />

p1 x1<br />

p2<br />

x2<br />

m<br />

m p1<br />

x2 x1<br />

p2<br />

p2<br />

Preiserhöhung:<br />

Drehung der Budgetgeraden<br />

um den Achsenabschnitt<br />

m des anderen Gutes<br />

p<br />

1x1<br />

p2<br />

x2<br />

m p2<br />

m p p<br />

1<br />

x2 x1<br />

p p<br />

mit<br />

1<br />

2<br />

p <br />

p<br />

1<br />

2<br />

m p<br />

m p x 1 x<br />

m p m p<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 30<br />

Weitere Preisänderungen g und Budgetgerade g g<br />

p x <br />

p x <br />

m<br />

1<br />

1<br />

x<br />

2<br />

2<br />

2<br />

m p<br />

<br />

x<br />

p x<br />

1<br />

1<br />

x<br />

p<br />

x<br />

2<br />

2<br />

2<br />

m<br />

m p1<br />

x<br />

p p<br />

<br />

p x <br />

p x <br />

m<br />

1<br />

1<br />

p p2 p p2<br />

1<br />

2<br />

p p2<br />

p p2<br />

1<br />

x<br />

1<br />

1<br />

1<br />

2<br />

2<br />

2<br />

m <br />

<br />

2<br />

2<br />

2<br />

p<br />

1<br />

x<br />

<br />

p x <br />

p x <br />

m<br />

x<br />

2<br />

m p1<br />

x<br />

p p<br />

2<br />

2<br />

1<br />

1<br />

1<br />

Änderung des<br />

Preises von Gut 2<br />

proportionale Änderung<br />

beider Güterpreise<br />

proportionale i l ÄÄnderung d<br />

beider Preise und<br />

des Einkommens<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 31<br />

1


p1x 1 p2x<br />

2 m<br />

m p1<br />

x2 x<br />

p p<br />

2<br />

2<br />

1<br />

Steuern und Budgetgerade g g<br />

( p<br />

1<br />

x<br />

t ) x<br />

2<br />

1<br />

<br />

p<br />

2<br />

x<br />

2<br />

m<br />

m p1<br />

t<br />

x<br />

p p<br />

2<br />

( 1<br />

) p 1 1x<br />

1 p 2 2x<br />

2 m<br />

m ( 1<br />

) p1<br />

x2<br />

x<br />

p p<br />

2<br />

p1x 1 p2x<br />

2 m t<br />

m t p1<br />

x2 x<br />

p p<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

1<br />

1<br />

1<br />

Mengensteuer<br />

(Verbrauchsteuer pro<br />

Einheit von Gut 1)<br />

Wertsteuer<br />

(Verbrauchsteuer pro<br />

Euro Ausgaben für Gut 1)<br />

Pauschalsteuer<br />

(verbrauchsunabhängig)<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 32<br />

p1x 1 p2x2<br />

m<br />

m p1<br />

x2 x<br />

p p<br />

2<br />

Subventionen und Budgetgerade g g<br />

2<br />

1<br />

( p<br />

1<br />

x<br />

s ) x<br />

2<br />

1<br />

( 1<br />

) p x<br />

<br />

p<br />

2<br />

x<br />

2<br />

m<br />

m p1<br />

s<br />

x<br />

p p<br />

1<br />

1<br />

m ( 1<br />

) p<br />

x2 <br />

p p<br />

2<br />

2<br />

p<br />

2<br />

x<br />

2<br />

2<br />

m<br />

2<br />

1<br />

1<br />

x<br />

1<br />

Konsumsubvention<br />

pro Einheit von Gut 1<br />

Konsumsubvention<br />

pro Euro Ausgaben<br />

für Gut 1<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 33


Budgetbedingung g g g - warum nur zwei Güter?<br />

• Didaktik (Vereinfachung, graphische Veranschaulichung)<br />

• Interpretation von Gut 2 als „alle anderen Güter“<br />

( (zusammengesetztes t t Gut, G t composite it good) d)<br />

Konzept „Relativpreis“ (reales Austauschverhältnis):<br />

p<br />

p<br />

1<br />

2<br />

<br />

Euro Einheiten von Gut 1<br />

Einheiten von Gut 2<br />

<br />

Euro Einheiten von Gut 2<br />

Einheiten von Gut 1<br />

p<br />

1<br />

Spezialfall: (Gut 2 ist numéraire)<br />

2 <br />

Andere Preise und Einkommen in Einheiten von Gut 2 ausgedrückt<br />

(Interpretation: x2 = Ausgaben in Euro für alle anderen Güter)<br />

Budgetbedingung p 1 x 1 <br />

x 2 m <br />

x 2 m p 1 x 1<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 34<br />

Konsumtheorie<br />

Budgetbedingung des Konsumenten<br />

Präferenzen und Nutzenfunktion<br />

Nutzenfunktion<br />

Optimale p Konsumentscheidung g und individuelle Nachfrage g<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 35


Präferenzen und Nutzenfunktion<br />

Aufbau von Abschnitt 2.2:<br />

• Grundidee Nutzenfunktion<br />

• Präferenzrelationen:<br />

Grundaxiome der Konsumtheorie<br />

• Indifferenzkurven:<br />

Darstellung von Präferenzen im Zwei-Güter-Fall<br />

Zwei Güter Fall<br />

• Grenzrate der Substitution:<br />

marginales g Austauschverhältnis zwischen zwei Gütern<br />

• Konzept Grenznutzen<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 36<br />

Nutzenfunktion<br />

Wir erfassen die Zielsetzung eines Konsumenten - maximale<br />

Bedürfnisbefriedigung - in der Maximierung einer Nutzenfunktion,<br />

Nutzenfunktion<br />

die Zufriedenheit in Abhängigkeit von den Konsummengen angibt:<br />

max u ( x , x )<br />

max 1 2<br />

x x<br />

1 , 2<br />

Vorteil dieser Darstellung: g einfach zu handhabendes Instrument<br />

Problem: Maximieren Menschen wirklich eine Nutzenfunktion?<br />

Grundlegenderes g Konzept p zur Modellierung g der ökonomischen<br />

Entscheidungen von Konsumenten: Präferenzen<br />

Idee: Nutzenfunktion auf Präferenzordnung zurückführen<br />

zurückführen.<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 37


Interpretation p der Nutzenmaximierungg<br />

Beachte:<br />

Es wird nicht behauptet, p , dass Menschen eine solche Funktion<br />

besitzen und bewusst maximieren, sondern lediglich, dass sie sich<br />

verhalten als besäßen und maximierten sie eine Nutzenfunktion.<br />

Darum gilt:<br />

Kriterium zur Tragfähigkeit des Konzepts der Nutzenmaximierung<br />

- nicht Realitätsnähe der Annahmen (zumindest nicht in erster Linie)<br />

- vielmehr Verträglichkeit der mit diesem Modell erzeugten<br />

Verhaltensvorhersagen mit der Beobachtung der Wirklichkeit<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 38<br />

Präferenzrelationen<br />

Fragestellung:<br />

Wie lässt sich die Existenz einer Nutzenfunktion begründen? g<br />

Ansatz unter Verwendung von (Präferenz-) Relationen:<br />

streng präferiert („besser als“)<br />

schwach h h präferiert äf i t ( („mindestens i d t so gut t wie“) i “)<br />

~<br />

~ indifferent („ebenso gut wie“)<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 39


Konsistenzanforderungen g an Präferenzen (I) ( )<br />

Vollständigkeit<br />

(erstes ( von drei Axiomen der Konsumtheorie) )<br />

Der Konsument kann zwischen allen beliebigen Güterbündeln<br />

eine Abwägung treffen.<br />

Es gilt für jedes beliebige Paar (x, y) von Bündeln x und y<br />

( x1, x2<br />

) ( y1,<br />

y2<br />

) oder ( y1,<br />

y2<br />

) ( x1,<br />

x2<br />

)<br />

~<br />

~<br />

Ei Eine durchaus d h starke t k RRationalitätsannahme! ti lität h !<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 40<br />

Konsistenzanforderungen g an Präferenzen (II) ( )<br />

Reflexivität<br />

(zweites ( von drei Axiomen der Konsumtheorie) )<br />

Jedes Güterbündel wird als mindestens so gut wie es selbst<br />

empfunden empfunden, d.h. d h es gilt für jedes beliebige Bündel x<br />

( x1, x2<br />

) ( x1,<br />

x2<br />

)<br />

~<br />

Eine minimale und unproblematische Rationalitätsannahme!<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 41


Konsistenzanforderungen an Präferenzen (III)<br />

Transitivität<br />

(drittes ( von drei Axiomen der Konsumtheorie) )<br />

Der Konsument ist in der Lage, konsistente Ketten von<br />

Präferenzaussagen zu bilden<br />

Es gilt für alle beliebigen Bündel x, y und z<br />

( x1, x2<br />

) ( y1,<br />

y2<br />

) und ( y1,<br />

y2<br />

) ( z1,<br />

z2<br />

) ( x1,<br />

x2<br />

) ( z1,<br />

z2<br />

)<br />

~<br />

~<br />

~<br />

Ei Eine sehr h weitreichende it i h d RRationalitätsannahme, ti lität h<br />

die aber für die Existenz einer Nutzenfunktion unabdingbar ist!<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 42<br />

Präferenzrelationen und Nutzenfunktion<br />

Idee:<br />

Nutzenfunktion als eine (im ( Vergleich g zu Präferenzrelationen) )<br />

leichter zu handhabende Darstellung der Konsumentenpräferenzen<br />

Eine Nutzenfunktion ist eine Funktion u derart derart, dass<br />

( x1, x2<br />

) ( y1,<br />

y2<br />

) u(<br />

x1,<br />

x2<br />

) u(<br />

y1,<br />

y2<br />

)<br />

Beachte:<br />

Die Güterbündel werden durch die Nutzenfunktion lediglich geordnet!<br />

Wir sprechen darum von einer ordinalen Nutzenfunktion<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 43


Indifferenzkurven<br />

Gesucht:<br />

Geeignete g ggraphische p Darstellung g der Nutzenfunktion<br />

(damit mit Budgetgerade kombinierbar)<br />

Lösung: g<br />

Indifferenzkurve als geometrischer Ort aller Güterkombinationen,<br />

die gleichen Nutzen stiften:<br />

konst. bzw. ( x , x ) u ( x , x ) u<br />

u x , x ) u <br />

) <br />

( 1 2<br />

1 2 1 2<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 44<br />

Indifferenzkurven - ein Beispiel p<br />

Gegeben ist die Nutzenfunktion:<br />

u( x , x ) x x<br />

1<br />

2<br />

1<br />

2<br />

Hieraus ergibt sich die analytische Form einer Indifferenzkurve:<br />

u ( x , x ) u x x <br />

x <br />

1<br />

2<br />

1<br />

2<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 45<br />

2<br />

u<br />

x<br />

1


Ansatz:<br />

Konstruktion einer Indifferenzkurve<br />

Markiere zunächst alle<br />

gegenüber x im Sinne von<br />

„mindestens so gut wie“<br />

schwach präferierten Bündel.<br />

Der Rand dieser Menge ist<br />

die Indifferenzkurve durch x.<br />

x2<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 46<br />

Können sich Indifferenzkurven schneiden?<br />

x2 Anwort:<br />

Nicht wenn die Konsistenzanforderung<br />

an die Präferenzen erfüllt sind<br />

x<br />

z<br />

y<br />

x<br />

x y ( oder y x)<br />

x ~ z,<br />

y ~ z<br />

x ~ y ( Annahme)<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 47<br />

x1<br />

x1


x 2<br />

10<br />

Spezialfall: p Perfekte Substitute<br />

(5,5)<br />

u( x , x ) ax bx<br />

1<br />

2<br />

d.h. die Güter lassen sich in<br />

einem konstanten Verhältnis<br />

gegeneinander g g<br />

ersetzen<br />

10<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 48<br />

x2<br />

2<br />

1<br />

Spezialfall: p Perfekte Komplemente p<br />

4 8<br />

u( x1<br />

, x 2 ) min( ax 1 , bx 2 )<br />

1<br />

2<br />

x1<br />

d.h. die Güter werden in<br />

einem konstanten Verhältnis<br />

gemeinsam konsumiert<br />

(z (z.B. B rechter und linker Schuh)<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 49<br />

x1


x2<br />

(Sardellen)<br />

Spezialfall: p Übel<br />

d.h. Sardellen sind ein Gut,<br />

das die Konsumentin nicht<br />

zu konsumieren wünscht<br />

© K. Morasch 2010 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 50<br />

x2<br />

(Pilze)<br />

x<br />

1<br />

(Pepperoni)<br />

Spezialfall: p Neutrales Gut<br />

d.h. Pilze sind ein Gut,<br />

zu dem der Konsument<br />

keine Meinung hat<br />

(es ist ihm egal, ob Pilze<br />

auf der Pizza sind oder nicht)<br />

x1<br />

(Pepperoni)<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 51


x2<br />

*<br />

x2<br />

Spezialfall: p Sättigung g g<br />

*<br />

x1<br />

d.h. es gibt ein global<br />

bestes Güterbündel<br />

(„Sättigungspunkt“)<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 52<br />

Normalfall - zwei wichtige g Annahmen (I) ( )<br />

Monotonie der Präferenzen<br />

( 2<br />

x 1 , x 2 ) ( y 1 , y 2 ) ( x 1 , x 2 ) ( y 1 , y )<br />

~<br />

Idee:<br />

Mehr ist besser<br />

Konsequenz:<br />

Indifferenzkurven<br />

verlaufen fallend<br />

x2<br />

y<br />

schlechter<br />

x<br />

besser<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 53<br />

1 x<br />

x<br />

1


Normalfall - zwei wichtige g Annahmen (II) ( )<br />

Konvexität der Präferenzen<br />

( x1,<br />

x2<br />

) ~ ( y1,<br />

y2<br />

)<br />

für alle t [ 0,<br />

1]<br />

( tx1<br />

( 1 t)<br />

y1,<br />

tx2<br />

( 1 t)<br />

y2<br />

) ( x1,<br />

x2<br />

)<br />

~<br />

Idee:<br />

Mischung wird gegenüber<br />

Extremen präferiert<br />

Konsequenz:<br />

Indifferenzkurven schwach<br />

vom Ursprung weg gekrümmt<br />

x2<br />

y<br />

„durchschnittliche“<br />

Güterbündel<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 54<br />

Motivation der Konvexitätsannahme<br />

Idee:<br />

Konsumenten wählen im allgemeinen eine Kombination<br />

von Gütern anstatt sich auf Extreme zu spezialisieren<br />

(gilt insbesondere, wenn Gut 2 zusammengesetztes Gut)<br />

Beispiel:<br />

Auf dem Oktoberfest ziehe ich es vor,<br />

eine Maß Bier und ein halbes Hähnchen zu konsumieren,<br />

anstatt zwei Maß Bier zu trinken (und nichts zu essen) oder<br />

gar ein ganzes Hähnchen zu essen (und nichts zu trinken!) trinken!).<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 55<br />

x<br />

x1


Grenzrate der Substitution<br />

Wichtige Fragestellung für Bestimmung des Konsumoptimums:<br />

Wieviel von Gut 2 muss ich einer Konsumentin im Austausch gegen<br />

eine Einheit von Gut 1 zusätzlich geben, damit sie diesen Tausch gerade<br />

noch akzeptiert, d.h. ihr ursprüngliches Nutzenniveau erreicht?<br />

Die Grenzrate der Substitution im Konsum (GRS)<br />

[engl [engl.: : marginal rate of substitution – MRS]<br />

gibt dieses Austauschverhältnis für marginale Änderungen an.<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 56<br />

Grenzrate der Substitution - diskrete Definition<br />

x2<br />

x2<br />

<br />

0<br />

x1<br />

<br />

0<br />

x x<br />

GRS <br />

x<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 57<br />

2 <br />

1<br />

0<br />

x1


Grenzrate der Substitution - stetige g Definition<br />

x2<br />

dx<br />

2<br />

dx1<br />

<br />

0<br />

ddx<br />

GRS <br />

dx<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 58<br />

Grenzrate der Substitution - zwei Beispiele p<br />

perfekte Substitute<br />

2 <br />

u ( x , x ) <br />

ax <br />

x <br />

u <br />

ax <br />

x<br />

1<br />

2<br />

1<br />

2<br />

<br />

konvexe Indifferenzkurven<br />

u(<br />

x , x ) x x<br />

1<br />

2<br />

1<br />

2<br />

<br />

<br />

x<br />

2<br />

1<br />

1<br />

2<br />

u ax<br />

u x1x2<br />

u<br />

x 2 <br />

x<br />

1<br />

1<br />

0<br />

dx<br />

dx<br />

2<br />

1<br />

<br />

<br />

<br />

dx<br />

dx<br />

u<br />

x<br />

2<br />

1<br />

2<br />

1<br />

x1<br />

a<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 59


Grenzrate der Substitution - Interpretation p (I) ( )<br />

• Die GRS ist die Steigung einer Indifferenzkurve.<br />

• Si Sieht ht man die di Indifferenzkurve I diff k als l Funktion F kti x2(x ( 1), ) ddann iist t<br />

die GRS die Ableitung dieser Funktion.<br />

• Normalerweise betrachten wir den Absolutbetrag der GRS.<br />

• Die GRS gibt das (marginale) Austauschverhältnis<br />

zweier Güter an, bei dem ein Konsument gerade zwischen<br />

Tauschen und Nicht-Tauschen indifferent ist.<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 60<br />

Grenzrate der Substitution - Interpretation p (II) ( )<br />

• Die GRS misst die marginale Zahlungsbereitschaft des<br />

Konsumenten, d.h. sie gibt an, wieviel von Gut 2 er bereit ist<br />

für zusätzliche Einheit von Gut 1 zu bezahlen.<br />

Beachte:<br />

Diese Interpretation als marginale Zahlungsbereitschaft ist<br />

besonders relevant relevant, wenn Gut 2 alle anderen Güter<br />

repräsentiert und der Preis dieses Gutes auf 1 normiert ist.<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 61


Abnehmende Grenzrate der Substitution (I) ()<br />

Konsequenz von<br />

• Monotonie und<br />

• strenger Konvexität<br />

Interpretation:<br />

Ein Gut wird umso weniger<br />

stark präferiert, in desto<br />

größerem Umfang es<br />

bereits konsumiert wird.<br />

x2<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 62<br />

Abnehmende Grenzrate der Substitution (II) ( )<br />

Alternative Formulierungen:<br />

• Je mehr ein Konsument von Gut 1 konsumiert konsumiert,<br />

desto weniger Einheiten von Gut 2 ist er bereit,<br />

für ein zusätzliche Einheit von Gut 1 aufzugeben. g<br />

• Die marginale Zahlungsbereitschaft für Gut 1 ist<br />

umso geringer, je mehr bereits von Gut 1 konsumiert wird.<br />

• Der Absolutbetrag der GRS nimmt mit steigendem<br />

Konsum von Gut 1 ab ab.<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 63<br />

1<br />

1<br />

x<br />

1


x2<br />

Quasi-lineare Nutzenfunktion<br />

Idee: eine besonders einfach<br />

handhabbare Nutzenfunktion<br />

u( x1,<br />

x2<br />

) v(<br />

x1)<br />

x2<br />

<br />

x<br />

2<br />

GRS<br />

u v(<br />

x )<br />

1<br />

v(<br />

x )<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 64<br />

Grenznutzen<br />

GGrenznutzen t (GN) [ [engl. l marginal i l utilitiy tiliti – MU]<br />

Zentrales Konzept der Haushaltstheorie, das angibt, welche Nutzenänderung<br />

ein Konsument erfährt, wenn sich der Konsum eines Gutes marginal ändert.<br />

diskrete<br />

Definition:<br />

stetige<br />

Darstellung:<br />

GN<br />

GN<br />

1<br />

2<br />

x1<br />

u<br />

u(<br />

x1<br />

x1,<br />

x2<br />

) u(<br />

x1,<br />

x2<br />

)<br />

<br />

<br />

x<br />

<br />

x<br />

1<br />

u<br />

u(<br />

x1,<br />

x2<br />

x2<br />

) u(<br />

x1,<br />

x2<br />

)<br />

<br />

x x<br />

2<br />

1<br />

2<br />

<br />

x x1<br />

<br />

0<br />

u<br />

<br />

GN 1 <br />

x1<br />

Partielle Ableitungen,<br />

d.h. die jeweils andere<br />

<br />

x 2 <br />

0<br />

u<br />

<br />

GN 2 <br />

x<br />

erklärende Variable<br />

wird idkkonstant t tgehalten. h lt<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 65<br />

2<br />

1


Grenznutzen und Nutzenfunktion<br />

Zwei grundlegende Eigenschaften:<br />

(werden später noch präziser motiviert)<br />

• positiver Grenznutzen GN 0,<br />

i 1,<br />

2<br />

i<br />

• abnehmender Grenznutzen 0,<br />

i 1,<br />

2<br />

i<br />

2<br />

u GN<br />

2<br />

<br />

x <br />

x<br />

x i<br />

i<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 66<br />

Grenznutzen und Grenzrate der Substitution (I) ()<br />

diskrete Betrachtung:<br />

EEntlang tl einer i Indifferenzkurve I diff k muss gelten lt<br />

somit<br />

GN 1 x1<br />

GN 2 x2<br />

0<br />

x<br />

<br />

x<br />

2<br />

1<br />

<br />

GRS <br />

GN<br />

GN<br />

d.h d ddie e GGrenzrate e ate de der Subst Substitution tut o (G (GRS) S)<br />

ist gleich dem umgekehrten Verhältnis der Grenznutzen<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 67<br />

1<br />

2


Grenznutzen und Grenzrate der Substitution (II) ( )<br />

stetige Betrachtung:<br />

u x , x ( x )) <br />

( 1 2 1<br />

u<br />

Der Konsum des zweiten Gutes wird - unter Verwendung einer<br />

Indifferenzkurve - als Funktion des ersten Gutes geschrieben.<br />

Somit<br />

u<br />

u<br />

dx<br />

<br />

x<br />

x<br />

dx<br />

1<br />

<br />

2<br />

dx<br />

2<br />

1<br />

0 <br />

u<br />

x<br />

<br />

2<br />

1<br />

GRS <br />

dx1<br />

u<br />

x2<br />

GN<br />

GN<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 68<br />

Konsumtheorie<br />

Budgetbedingung des Konsumenten<br />

Präferenzen und Nutzenfunktion<br />

Optimale Konsumentscheidung g und individuelle Nachfrage g<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 69<br />

1<br />

2


Konsumentscheidung g und Nachfrage g<br />

Aufbau von Abschnitt 2.3:<br />

• OOptimale ti l Konsumentscheidung K t h id – graphisch hi h und d analytisch l ti h<br />

• Komparative Statik und Haushaltsnachfrage:<br />

- Einkommensänderung: normale und inferiore Güter<br />

- Preisänderung: gewöhnliche Güter und Giffen-Gut<br />

• Einkommens- und Substitutionseffekt:<br />

Zerlegung des Gesamteffekts einer Preisänderung<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 70<br />

Grundidee:<br />

Ziel und Restriktion<br />

verbinden<br />

d.h.<br />

Optimale p Konsumentscheidung g (I) ( )<br />

x2<br />

Indifferenzkurven<br />

B<br />

und Budgetgerade<br />

gemeinsam betrachten<br />

D<br />

A<br />

Di Die eingezeichneten i i h t PPunkte kt<br />

sind für den Konsumenten<br />

nicht optimal!<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 71<br />

C<br />

x1


Zur Erinnerung:<br />

Steigung g g der<br />

Budgetgerade:<br />

<br />

p1<br />

p<br />

2<br />

Steigung der<br />

Indifferenzkurve<br />

GN<br />

<br />

GN<br />

1 <br />

2<br />

Optimale p Konsumentscheidung g (II) ( )<br />

GRS<br />

x2<br />

Idee:<br />

Indifferenzkurve sollte möglichst<br />

weit vom Ursprung entfernt sein<br />

Lösung:<br />

Haushaltsoptimum im Tangentialpunkt<br />

(Berührpunkt) von Budget-<br />

gerade und Indifferenzkurve<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 72<br />

Optimale p Konsumentscheidung g (III) ( )<br />

x2 Spezialfall 1:<br />

perfekte Komplemente<br />

Lösung:<br />

Haushaltsoptimum p<br />

im Knickpunkt<br />

(d.h. Schuhe werden<br />

paar paarweise eise gekauft) geka ft)<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 73<br />

x1<br />

x1


x2<br />

Optimale p Konsumentscheidung g (IV) ( )<br />

Spezialfall 2:<br />

Randlösung<br />

Wann relevant?<br />

- bei quasi-linearen<br />

Präferenzen möglich<br />

(siehe Abbildung)<br />

- bbei i perfekten f kt Substituten<br />

S b tit t<br />

der Normalfall<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 74<br />

Optimale p Konsumentscheidung g (V) ( )<br />

Tangentialbedingung und Haushaltsoptimum<br />

• UUnterstellen t t ll wir i stetige t ti Differenzierbarkeit Diff i b k it (d (d.h. h kkeine i KKnicke i k iin dden<br />

Indifferenzkurven) und eine innere Lösung (d.h. keine Randlösung),<br />

dann ist die Tangentialbedingung notwendig für das Haushalts<br />

optimum.<br />

• Sind zusätzlich die Präferenzen konvex konvex, dann ist die<br />

Tangentialbedingung notwendig und hinreichend<br />

für das Haushaltsoptimum.<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 75<br />

x1


Optimale p Konsumentscheidung g (VI) ( )<br />

Interpretation der Tangentialbedingung:<br />

p<br />

GRS <br />

p<br />

Bereitschaft der Konsumentin,<br />

Gut 1 im Austausch gegen<br />

GGut t 2 herzugeben<br />

h b<br />

1<br />

2<br />

<br />

<br />

<br />

Menge von Gut 2 <br />

Menge von Gut 1<br />

<br />

<br />

Bereitschaft des Marktes,<br />

Gut 1 gegen Gut 2 zu tauschen<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 76<br />

Optimale p Konsumentscheidung g (VII) ( )<br />

Anwendung auf nicht optimalen Konsumpunkt:<br />

GRS<br />

p x x<br />

bzw.<br />

I M<br />

1<br />

p2<br />

<br />

2 <br />

I<br />

x1<br />

2<br />

M<br />

x1<br />

bzw<br />

dx<br />

dx<br />

I<br />

2<br />

I<br />

1<br />

dx<br />

<br />

dx<br />

d.h. Indifferenzkurve und Budgetgerade schneiden sich,<br />

wobei im Schnittpunkt die Indifferenzkurve steiler ist.<br />

Folgerung:<br />

Dies kann nicht das Ergebnis rationalen Verhaltens sein,<br />

denn die individuelle Wertschätzung der Konsumentin für<br />

zusätzliche ä li h Ei Einheiten h i von GGut 2 bbei i gleichzeitiger l i h i i AAufgabe f b<br />

einer Einheit von Gut 1 ist größer als der Relativpreis dieser<br />

zusätzlichen Einheiten von Gut 2 auf dem Markt.<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 77<br />

M<br />

2<br />

M<br />

1


Optimale p Konsumentscheidung g (VIII) ( )<br />

Konsequenz für Situation mit mehreren Konsumenten<br />

Die Optimalitätsbedingung<br />

p<br />

GRS <br />

p<br />

1<br />

2<br />

Menge von Gut 2 <br />

<br />

<br />

Menge von Gut 1<br />

<br />

Menge von Gut 1 <br />

muss für alle (rationalen) Konsumenten erfüllt sein.<br />

Sehen sich diese Konsumenten denselben (Markt-)Preisen<br />

gegenüber, so weisen somit alle Konsumenten in ihren<br />

HHaushaltsoptima h lt ti di dieselbe lb Grenzrate G t der d Substitution S b tit ti auf. f<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 78<br />

Haushaltsoptimum p - analytisch y ( (I) )<br />

MMaximierungsproblem i i bl und d Lösung Lö durch d h Substitution<br />

S b tit ti<br />

max u(<br />

x , x ) unter der NB<br />

x 1 , x x2<br />

<br />

1<br />

2<br />

p<br />

1<br />

x<br />

1<br />

p2<br />

x2<br />

<br />

m p1<br />

max u(<br />

x1<br />

, x2<br />

( x1<br />

)) max u(<br />

x1<br />

, x1<br />

)<br />

x1<br />

x1<br />

p p<br />

Lösung über Bedingung erster Ordnung:<br />

u <br />

u ddx<br />

<br />

x<br />

x<br />

dx<br />

<br />

1<br />

2<br />

u<br />

x<br />

u<br />

x<br />

1<br />

2<br />

<br />

2<br />

1<br />

p<br />

p<br />

<br />

1<br />

2<br />

<br />

u <br />

u <br />

p<br />

<br />

<br />

x1<br />

x<br />

2 p<br />

<br />

GN<br />

GN<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 79<br />

1<br />

2<br />

<br />

1<br />

2<br />

p<br />

p<br />

1<br />

2<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

!<br />

<br />

0<br />

2<br />

m<br />

2


Haushaltsoptimum p - analytisch y ( (II) )<br />

Alternativer Ansatz: Lagrangefunktion<br />

max<br />

x 1 , x 2<br />

<br />

L<br />

x<br />

u(<br />

x , x )<br />

1<br />

2<br />

unter<br />

der<br />

NB<br />

L u x , x ) (<br />

p x p x m )<br />

( 1 2<br />

1 1 2 2<br />

Lösung über Lagrangeansatz<br />

<br />

1<br />

u<br />

<br />

p p1<br />

0<br />

x<br />

1<br />

<br />

u <br />

x<br />

u<br />

x<br />

1<br />

2<br />

<br />

p<br />

p<br />

1<br />

! L<br />

u<br />

0 <br />

p p2<br />

x<br />

2 x<br />

2<br />

2<br />

<br />

GN 1 p<br />

<br />

GN p<br />

2<br />

p<br />

1<br />

2<br />

1<br />

x<br />

1<br />

p2<br />

x2<br />

<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 80<br />

Haushaltsnachfrage g<br />

!<br />

0<br />

Wir haben nun einen optimalen Konsumpunkt (x 1, x 2 ) zu ge-<br />

gebenen b PPreisen i ( (p1, p2 ) und d gegebenem b BBudget d t m bbestimmt. ti t<br />

Damit kennen wir die Güternachfrage des Konsumenten in<br />

Abhä Abhängigkeit i k it von dden Güt Güterpreisen i und d ddem BBudget. d t<br />

Diese Güternachfragen lassen sich dann schreiben als<br />

x1( p1,<br />

p2,<br />

m)<br />

und x2<br />

( p1,<br />

p2,<br />

m)<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 81<br />

m


Komparative p Statik<br />

• Einführungskurs zur Mikroökonomik:<br />

Beschränkung auf statische Gleichgewichte<br />

(intertemporale Aspekte weitgehend ignoriert)<br />

• Komparative Statik:<br />

- Vergleich von zwei statischen Gleichgewichten<br />

- nicht betrachtet:<br />

Anpassungsprozess von einer zur anderen Situation<br />

• Welche Effekte betrachtet?<br />

Auswirkung von Preis- Preis und Budgetänderungen<br />

(Verlauf der Nachfrage- bzw. Engelkurven)<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 82<br />

Einkommensänderung<br />

Fragestellung:<br />

Wie ändert sich die Nachfrage nach einem Gut, wenn<br />

sich das Budget des Haushalts (marginal) erhöht?<br />

xi xi<br />

( p1,<br />

p2<br />

, m)<br />

<br />

<br />

m <br />

m<br />

Wichtige Unterscheidung:<br />

xi 0 normales Gut<br />

m<br />

xi 0 (absolut) inferiores Gut<br />

m<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 83


x x2<br />

Normale Güter<br />

Nachfrage nach beiden Gütern steigt,<br />

jedoch bei Gut 2 nur unterproportional<br />

(Gut 2 ist damit relativ inferior inferior,<br />

Gut 1 entsprechend superior).<br />

Einkommensexpansionspfad<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 84<br />

x x2<br />

Einkommensexpansionspfad<br />

Inferiores Gut (I) ()<br />

x x1<br />

Nachfrage nach Gut 1 sinkt.<br />

Gut 1 ist damit absolut inferior.<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 85<br />

x1


m<br />

Inferioritätsbereich<br />

Inferiores Gut (II) ( )<br />

Darstellung mit Engel-Kurve:<br />

(Zusammenhang zwischen Ein-<br />

kommen und Konsum eines Gutes)<br />

Im Inferioritätsbereich neigt<br />

sich die Engelkurve zurück.<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 86<br />

Preisänderungen g<br />

Für die Analyse ist folgende Überlegung hilfreich:<br />

• Entscheidend für das Nachfrageverhalten des<br />

Konsumenten ist der relative Preis der beiden<br />

Güter Güter, nicht deren absolute Preise Preise.<br />

• Somit genügt es, eine Veränderung des Preises<br />

von Gut 1 bei Konstanz des Preises von Gut 2<br />

(und konstantem Budget) zu betrachten.<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 87<br />

x1


Gewöhnliches Gut versus Giffen-Gut (I) ()<br />

x2<br />

m<br />

p2<br />

m p<br />

Gut 1 ist gewöhnliches Gut:<br />

Nachfrage sinkt, wenn der<br />

der Preis des Gutes steigt.<br />

1 m p x<br />

1<br />

1<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 88<br />

Gewöhnliches Gut versus Giffen-Gut (II) ( )<br />

x2<br />

m<br />

p2<br />

Gut 1 ist Giffen-Gut:<br />

Nachfrage steigt steigt, wenn der<br />

der Preis des Gutes steigt.<br />

m p p<br />

m p<br />

x 1<br />

1<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 89<br />

1


Giffen-Gut - historisches Beispiel p<br />

Giffen-Gut als Extremfall:<br />

Ernährung armer Schichten im 19. Jahrhundert<br />

• Kartoffeln als Gut 1, Fleisch als Gut 2<br />

• Wegen des hohen Fleischpreises ernährt sich ein<br />

Konsument nahezu ausschließlich von Kartoffeln.<br />

• Sinkt der Kartoffelpreis Kartoffelpreis, dann kann es passieren passieren,<br />

dass der Konsument seinen Kartoffelkonsum einschränkt<br />

(kann sich jetzt mehr Fleisch leisten).<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 90<br />

Nachfrage g und inverse Nachfrage g (I) ( )<br />

Zu gegebenem Einkommen und gegebenem Preis des anderen<br />

Gutes können wir bei einem gewöhnlichen Gut die Nachfrage<br />

als fallende Funktion des eigenen Güterpreises darstellen:<br />

x ( p ) mit x x<br />

( p ) <br />

0<br />

1(<br />

1<br />

1 1<br />

Ist diese Funktion durchgehend fallend, dann kann sie umgekehrt<br />

werden zur Bildung der sogenannten inversen Nachfragefunktion:<br />

p ( x ) mit p p<br />

( x ) <br />

0<br />

1 ( 1<br />

1 1<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 91


Nachfrage g und inverse Nachfrage g (II) ( )<br />

DDamit i hhaben b wir i auf f dder Eb Ebene<br />

des Individuums eine Begründung<br />

für den fallenden Verlauf der<br />

(inversen) Nachfragekurve im<br />

üblichen Preis-Mengen-Diagramm.<br />

g g<br />

p1<br />

p<br />

1 1(<br />

x 1<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 92<br />

Interpretation p der inversen Nachfrage g<br />

Inverse Nachfrage = marginale Zahlungsbereitschaft für Gut 1<br />

• Der Preis des Gutes 2 sei auf Eins normiert.<br />

• Im Haushaltsoptimum zeigt der Preis des Gutes 1 dann an,<br />

wieviel von Gut 2 der Konsument für eine marginale Einheit<br />

von Gut 1 abzugeben bereit ist. ist<br />

• Somit misst die inverse Nachfrage den Absolutbetrag der GRS :<br />

GRS <br />

p p1<br />

p2<br />

p1<br />

p2<br />

GRS<br />

• Interpretiert man nun Gut 2 als alle anderen Güter, dann zeigt uns<br />

die inverse Nachfrage an, wieviel Geld der Konsument aufzugeben<br />

bereit ist, um seinen Konsum von Gut 1 marginal zu erhöhen.<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 93<br />

)<br />

x 1


Substitute und Komplemente p<br />

Nachfrageffekte einer Preisänderung beim anderen Gut<br />

Die Begriffe „Substitut Substitut“ und „Komplement Komplement“ lassen sich präzisieren präzisieren,<br />

indem wir sogenannte Kreuzpreis-Ableitungen verwenden:<br />

Substitute<br />

Komplemente<br />

dx<br />

dp<br />

ddx<br />

dp<br />

1 <br />

2<br />

1 <br />

2<br />

0<br />

0<br />

(Achtung: Bei drei oder mehr Gütern anders zu definieren!)<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 94<br />

Substitutions- und Einkommenseffekt (I) ()<br />

Idee: Wenn sich der Preis eines Gutes (z.B. Gut 1) ändert, dann<br />

• ändert sich der Relativpreis der Güter (Substitutionseffekt)<br />

• ändert sich die Kaufkraft des Budgets (Einkommenseffekt)<br />

Problemstellung:<br />

Zerlegung des Gesamteffekts der Preisänderung in die Teileffekte<br />

Beachte: zwei verschiedene Definitionen für Substitutionseffekt<br />

• Slutsky-Substitutionseffekt: konstante Kaufkraft<br />

(Drehung der Budgetgerade im bisherigen Konsumoptimum)<br />

• Hicks-Substitutionseffekt: konstanter Nutzen (Berührpunkt zwischen<br />

bisheriger Indifferenzkurve und Budgetgerade mit neuer Steigung)<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 95


Substitutions- und Einkommenseffekt (II) ( )<br />

x2 ursprüngliche<br />

Budgetgerade<br />

Annahmen:<br />

• Preissenkung von Gut 1<br />

• Slutsky-Subsitutionseffekt<br />

(konstante Kaufkraft)<br />

A<br />

Substitutionseffekt Einkommenseffekt<br />

gedrehte<br />

C Budgetgerade<br />

B neue<br />

Budgetgerade<br />

(2)<br />

(1)<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 96<br />

Substitutions- und Einkommenseffekt (III) ( )<br />

(1) Substitutionseffekt<br />

• Drehung der Budgetgeraden im ursprünglichen Haushaltsoptimum<br />

A derart, dass sie den neuen Relativpreis reflektiert.<br />

• Da der Preis des Gutes 1 gesunken ist, muss die gedrehte Budget-<br />

gerade durch A ein niedrigeres Budget m' m repräsentieren:<br />

p1x1<br />

p2<br />

x2<br />

m <br />

<br />

p p1 x x1<br />

<br />

p p2<br />

x x2<br />

<br />

m m<br />

<br />

m m<br />

m ( p<br />

p ) x p x<br />

• A ist nicht mehr optimal: Nutzenerhöhung durch Übergang auf B<br />

(dabei wird Gut 2 durch Gut 1 substituiert)<br />

• Mengenänderung bei Gut 1 durch Substitutionseffekt:<br />

S<br />

x <br />

x ( p p<br />

, m m<br />

) <br />

x ( p , m )<br />

1<br />

1(<br />

1<br />

1 1<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 97<br />

1<br />

x<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1


Substitutions- und Einkommenseffekt (IV) ( )<br />

(2) Einkommenseffekt<br />

• In einem gedanklichen zweiten Schritt verschieben wir die durch<br />

Drehung in A erzeugt neue Budgetgerade derart, dass sie wieder<br />

das tatsächliche Haushaltsbudget m repräsentiert.<br />

• Damit erreicht der Konsument das neue Haushaltsoptimum C<br />

nach der Preissenkung bei Gut 1.<br />

• Mengenänderung bei Gut 1 durch Einkommenseffekt:<br />

E<br />

x<br />

x p,<br />

m)<br />

x ( p,<br />

m)<br />

1<br />

1(<br />

1<br />

1 1<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 98<br />

Vorzeichen des Einkommenseffekts<br />

• Aus der Analyse von Einkommensänderungen wissen wir, dass eine<br />

Einkommenserhöhung beim normalen Gut zu einer Konsumstei-<br />

Konsumstei<br />

gerung führt, während beim inferioren Gut der Konsum zurückgeht.<br />

• Da die Einkommensänderung der zugrundeliegenden Preisänderung<br />

entgegengerichtet ist (z.B. weniger Einkommen nach Preiserhöhung),<br />

sagt man, dass der Einkommenseffekt beim normalen Gut negativ<br />

und beim inferioren Gut positiv ist<br />

• Fazit: Das Vorzeichen des Einkommenseffekts hängt somit von den<br />

Eigenschaften g des betrachteten Gutes ( (normal vs. inferior) ) ab.<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 99


Vorzeichen des Substitutionseffekts (I) ()<br />

Beweisidee:<br />

(bekundete Präferenz)<br />

• Punkte links von A ur-<br />

sprünglich nicht gewählt<br />

(obwohl realisierbar).<br />

• Somit So wird d auc auch jetzt je<br />

A gegenüber diesen<br />

Bündeln präferiert.<br />

es gilt also:<br />

p<br />

p x<br />

1<br />

1<br />

S<br />

1<br />

Der Substitutionseffekt<br />

ist negativ, d.h. der Preis-<br />

änderung entgegengerichtet.<br />

entgegengerichtet<br />

<br />

0<br />

x<br />

2<br />

A<br />

Substitutionseffekt<br />

ursprüngliche<br />

Budgetgerade<br />

B<br />

(1)<br />

gedrehte<br />

Budgetgerade g g<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 100<br />

Vorzeichen des Substitutionseffekts (II) ( )<br />

Ausführliche fü Begründung ü ( (vollständiges Argument) )<br />

• Alle Punkte auf der gedrehten Budgetgeraden links von A<br />

(d (d.h. h mit weniger Konsum von Gut 1 als in A) waren in der<br />

Ausgangssituation erreichbar, wurden aber nicht gewählt.<br />

• Daraus können wir folgern, dass der Konsument - rationales<br />

Verhalten unterstellt - A gegenüber diesen Punkten präferiert.<br />

• Hieraus ergibt sich, dass der Konsument auch nach Drehung<br />

der Budgetgeraden keinen Punkt links von A wählt,<br />

da A immer noch zu seiner Budgetmenge gehört.<br />

• Somit führt ein Rückgang des Preises von Gut 1 zu einer<br />

Erhöhung (oder zumindest Konstanz) der Nachfrage nach Gut 1.<br />

(Es wird entweder A selbst oder ein Punkt rechts davon gewählt.)<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 101<br />

x<br />

1


Slutsky-Gleichung y g – diskrete Version (I) ()<br />

Wir führen nun die beiden Teileffekte zusammen:<br />

<br />

x <br />

x ( p p,<br />

m ) x ( p , m )<br />

1<br />

1<br />

x<br />

S<br />

1<br />

1<br />

x<br />

E<br />

1<br />

1<br />

1<br />

<br />

x ( p<br />

m)<br />

x ( p m)<br />

x ( p<br />

m)<br />

x ( p<br />

m)<br />

1<br />

( p<br />

1, m ) x<br />

1(<br />

p<br />

1<br />

, m)<br />

x<br />

1<br />

( p<br />

1, m)<br />

x<br />

1(<br />

p<br />

1<br />

, m )<br />

<br />

S<br />

E<br />

x<br />

x<br />

1<br />

Von Interesse ist weniger die Gleichheit (Slutsky-Identität), als<br />

vielmehr die Zerlegung des Gesamteffekts der Preisänderung<br />

von GGut t 1 auf f die di NNachfrage hf nach h GGut t 1 iin di die bbeiden id TTeileffekte il ff kt<br />

Substitutionseffekt und Einkommenseffekt.<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 102<br />

Slutsky-Gleichung y g – diskrete Version (II) ( )<br />

Mengenänderung bei Anstieg des Preises von Gut 1:<br />

S E<br />

<br />

<br />

x 1 <br />

<br />

x 1 <br />

<br />

<br />

x 1<br />

normales Gut<br />

<br />

S E<br />

<br />

<br />

x 1 <br />

<br />

<br />

x x1<br />

<br />

<br />

<br />

x x1<br />

( (absolut) b l t) iinferiores f i GGut t<br />

? <br />

S E<br />

<br />

<br />

x1 <br />

<br />

x1<br />

<br />

<br />

x1<br />

Giffen-Gut<br />

<br />

Beachte: Bei einem Rückgang des Preises von Gut 1<br />

- wie im Schaubild - kehren sich die Vorzeichen natürlich um.<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 103<br />

1


Slutsky-Gleichung y g – diskrete Version (III) ( )<br />

Zusammenhang zwischen Inferiorität und einem Giffen-Gut:<br />

S E<br />

<br />

1 <br />

<br />

x1<br />

<br />

<br />

x1<br />

<br />

x Giffen-Gut<br />

• Bei einem Giffen-Gut ist der (perverse) Einkommenseffekt,<br />

d.h. die Inferiorität des Gutes, so stark, dass dieser den<br />

Substitutionseffekt dominiert.<br />

• Ein Giffen-Gut Giffen Gut ist somit immer auch ein absolut inferiores Gut Gut,<br />

aber nicht jedes absolut inferiore Gut ist ein Giffen-Gut.<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 104<br />

Beispiel: p Rückerstattung g einer Ökosteuer (I) ( )<br />

Idee: Anhebung g der Mineralölsteuer („ („Ökosteuer“), ),<br />

um einen fossilen Rohstoff relativ zu verteuern<br />

Probleme: - politische Durchsetzbarkeit<br />

- Effekt auf gesamtwirtschaftliche Nachfrage<br />

„Lösung Lösung“: : Steuereinnahme als Pauschaltransfer an die<br />

Konsumenten zurückgeben (z.B. für Altersvorsorge)<br />

FFrage: WWelche l h AAuswirkung i k auf f dden NNutzen t dder KKonsumenten? t ?<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 105


Beispiel: p Rückerstattung g einer Ökosteuer (II) ( )<br />

Vereinfachende Annahmen:<br />

• Betrachtung eines repräsentativen Konsumenten<br />

1 1<br />

• Konsumenten tragen voll die Steuer: p p t<br />

Dies impliziert folgende Änderung der Budgetbedingung:<br />

ursprünglich p 1 x 1 x 2 m<br />

jetzt<br />

( p t)<br />

x<br />

x<br />

m tx<br />

zu klären: x 1 x1<br />

x2<br />

x 2<br />

?<br />

1<br />

1<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 106<br />

Beispiel: p Rückerstattung g einer Ökosteuer (III) ( )<br />

x2<br />

m tx<br />

m<br />

1<br />

B<br />

Substitutionseffekt<br />

2<br />

neue<br />

Budgetgerade<br />

A<br />

?<br />

1<br />

ursprüngliche<br />

Budgetgerade<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 107<br />

x<br />

1


Beispiel: p Rückerstattung g einer Ökosteuer (IV) ( )<br />

Erläuterungen :<br />

• Da die Höhe der Rückvergütung durch Entscheidung aller Konsumenten<br />

bestimmt wird, sind die Anreize für den einzelnen Konsumenten verändert,<br />

obwohl im Durchschnitt die Steuer vollständig zurückvergütet wird.<br />

• Punkt B gehörte bereits im Ausgangszustand zur Budgetmenge<br />

des Konsumenten, wurde aber nicht gewählt.<br />

Aufgrund der bekundeten Präferenzen des Konsumenten ist B somit<br />

schlechter als A (auch Indifferenzkurve entsprechend gezeichnet).<br />

• Trotz der Rückerstattung des Steuerbetrages ist ein durchschnittlicher<br />

Konsument also durch die Steuer schlechter gestellt (geringerer Nutzen).<br />

Ursache ist das negative Vorzeichen des (Slutsky-)Substitutionseffekts.<br />

© K. Morasch 2011 Grundzüge der Mikroökonomik 108

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