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Personalbedarfsplanung in der Intensivmedizin im DRG ... - DGAI

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<strong>Personalbedarfsplanung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Intensivmediz<strong>in</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>DRG</strong>-Zeitalter<br />

– E<strong>in</strong> neues leistungsorientiertes Kalkulationsmodell* / 1) / 2) –<br />

E<strong>in</strong>leitung<br />

Die Intensivmediz<strong>in</strong> gilt als e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> kosten<strong>in</strong>tensivsten<br />

Bereiche e<strong>in</strong>es Krankenhauses. In<br />

Deutsch land werden 3-5 % aller stationären Pati -<br />

enten [1] <strong>in</strong>tensivmediz<strong>in</strong>isch behandelt. Hierfür<br />

stehen auf Inten siv stationen 4,2 % aller Kranken -<br />

hausbetten zur Ver fügung [2]. Für die <strong>in</strong>tensivmediz<strong>in</strong>ische<br />

Be handlung werden 13-15 % [1] des<br />

Krankenhaus budgets verbraucht. Der wesentliche<br />

Anteil von 60-70 % entfällt hierbei auf die pflegerischen<br />

(ca. 40 %) und ärztlichen (ca. 20 %)<br />

Personalkosten [3].<br />

Vielfach werden heute noch <strong>im</strong>mer über 30 Jahre<br />

alte Anhaltszahlen (DKG 1974) sowie Kenn -<br />

zahlen auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>in</strong>tensivmediz<strong>in</strong>ischer<br />

Leistungsskalen o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Arbeitsplatzmethode<br />

zur Personal bedarfs kalkulation <strong>im</strong> ärztlichen<br />

Dienst und für die <strong>in</strong>terne Budgetierung e<strong>in</strong>es<br />

Krankenhauses genutzt, obwohl sie die <strong>in</strong>dividuellen<br />

räumlichen und strukturellen Bed<strong>in</strong>gungen,<br />

Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen Diagnostik und<br />

Therapie <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> letzten drei Dekaden<br />

sowie Versorgungscharakteristika <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen<br />

Krankenhäuser nur ungenügend abbilden. Dies ist<br />

jedoch <strong>im</strong> Zeitalter <strong>der</strong> G-<strong>DRG</strong>s zw<strong>in</strong>gende Vor -<br />

aus setzung für e<strong>in</strong> effektives Zielkosten manage -<br />

ment und den s<strong>in</strong>nvollen E<strong>in</strong>satz <strong>der</strong> zur Verfü -<br />

gung stehenden Ressourcen.<br />

Bisherige Methoden <strong>der</strong> Personal -<br />

be darfs ermittlung<br />

Es gibt <strong>in</strong> Deutschland grundsätzlich drei verschiedene<br />

Arten <strong>der</strong> Personalbedarfsermittlung<br />

für die Intensiv mediz<strong>in</strong>.<br />

Die Arbeitsplatzmethode geht von <strong>der</strong> Zahl vorhandener<br />

und zu besetzen<strong>der</strong> Arbeitsplätze aus,<br />

ohne auf <strong>der</strong>en Auslastung zu achten. Die<br />

Berechnung von M<strong>in</strong>utenwerten/Leistungse<strong>in</strong> -<br />

heiten ist e<strong>in</strong> analytisches Verfahren, dass aus<br />

dem Zeitaufwand für best<strong>im</strong>mte typische Hand -<br />

lungen und <strong>der</strong>en Häufig keit die notwendigen<br />

Personalzahlen ermittelt.<br />

709<br />

Die Berechnung von Anhaltszahlen bzw. Kenn -<br />

zahlen erfolgt unter Zugrundelegung e<strong>in</strong>er erwarteten<br />

Arbeits kraft e<strong>in</strong>er Person, hier e<strong>in</strong>es Arztes,<br />

pro Zeite<strong>in</strong>heit, z. B. Tag o<strong>der</strong> Jahr. Diese Metho -<br />

de ist für die ärztliche Personalbedarfspla nung<br />

auf e<strong>in</strong>er Intensivstation nur auf kle<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>heiten<br />

mit weniger als 8 Betten s<strong>in</strong>nvoll, da sie <strong>in</strong> diesem<br />

Fall mit e<strong>in</strong>er Berechnung <strong>der</strong> M<strong>in</strong>destbesetzung<br />

e<strong>in</strong>hergeht, wenn von e<strong>in</strong>er Standardbesetzung <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Arbeits zeitgesetz-konformen Dreischicht -<br />

system, mit z. B. zwei Ärzten <strong>im</strong> Frühdienst und<br />

jeweils e<strong>in</strong>em Arzt <strong>im</strong> Spät- und Nachtdienst, ausgegangen<br />

werden kann. 1978 wurde von <strong>der</strong> Kon -<br />

ferenz <strong>der</strong> für das Ge sundheitswesen zuständigen<br />

M<strong>in</strong>ister und Senatoren <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> (GMK)<br />

beschlossen, die 1974 erarbeiteten Anhaltszahlen<br />

<strong>der</strong> Deutschen Krankenhaus gesellschaft (DKG)<br />

als Orientierungswerte anzusehen [4], mit<br />

Bundes län<strong>der</strong>-eigenen Vorgaben <strong>in</strong> Hessen [5, 6],<br />

Baden-Württemberg (WIK, Wissenschaftliches<br />

Institut für Kommunikationsdienste) [7] und<br />

Bayern [8]. Erstmals wurde 1974 zwischen<br />

Intensiv über wachung und Intensivbehandlung<br />

differenziert, wobei die Unterscheidung weitestgehend<br />

anhand <strong>der</strong> Beatmungsnotwendigkeit<br />

erfolgte. Seit 1998 gelten für die Intensiv be -<br />

obach tung (Intermediate Care) e<strong>in</strong> Arztschlüssel<br />

von 1 Arzt pro drei durchschnittlich belegte<br />

Betten und für die Intensivbehandlung mit<br />

Beatmung e<strong>in</strong> Schlüssel von 1 Arzt pro zwei<br />

belegte Betten [9].<br />

Letztlich ist das Analytische Konzept <strong>der</strong><br />

Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) auf<br />

<strong>der</strong> Grundlage <strong>in</strong>tensivmediz<strong>in</strong>ischer Leistungs -<br />

skalen [10] zu erwähnen, die aus dem Therapeutic<br />

* Anästh. Intensivmed. 49 (2008) S41 - S51.<br />

1) Verabschiedet durch das Präsidium des BDA am 14.03.<br />

2008 sowie das Engere Präsidium <strong>der</strong> <strong>DGAI</strong> am 11.04.<br />

2008.<br />

2) Nach Drucklegung wurde e<strong>in</strong>e aktualisierte Fassung verabschiedet.


Intervention Scor<strong>in</strong>g System (TISS)-Konzept<br />

[11,12] entstanden s<strong>in</strong>d. Diese Methode ist semiquantitativ<br />

und ermittelt als Grundlage den<br />

Personalbedarf <strong>im</strong> Pflegedienst, <strong>der</strong> mit Zeitab -<br />

schlägen auf den ärztlichen Sektor übertragen<br />

wird (Intensivmediz<strong>in</strong>ische Leistungs skalen -<br />

punkte (ILS-Punkte)). Diese Übertragung ist<br />

allerd<strong>in</strong>gs mit vielen Problemen behaftet. Der für<br />

die G-<strong>DRG</strong>s adaptierte Core-10-TISS <strong>im</strong> Rahmen<br />

<strong>der</strong> Berechnung <strong>der</strong> Intensivmediz<strong>in</strong>ischen Kom -<br />

plex ziffer bildet <strong>im</strong> Vergleich zum TISS-28<br />

Intensiv stationen mit ger<strong>in</strong>gem Überwachungsbzw.<br />

Intermediate-Care-Anteil besser ab als<br />

Stationen mit hohem Überwachungsanteil.<br />

Unter den Bed<strong>in</strong>gungen <strong>der</strong> G-<strong>DRG</strong>s ist es zw<strong>in</strong>gend<br />

erfor<strong>der</strong>lich, <strong>der</strong> <strong>Personalbedarfsplanung</strong><br />

Er löse und tatsächliche Kosten gegenüberzustellen<br />

und damit <strong>in</strong> E<strong>in</strong>klang zu br<strong>in</strong>gen. Basis hierfür<br />

ist für operative Intensivstationen die „Bud -<br />

get orientierte Kalkulation“ z. B. aus <strong>der</strong> Summa -<br />

tion <strong>der</strong> Budget anteile aller opera tiven <strong>DRG</strong>s<br />

e<strong>in</strong>es Jahres für E<strong>in</strong>richtungen mit operativer und<br />

konservativer Intensivstation. Aus dieser Summe<br />

kann das Gesamtbudget dieser operativen Inten -<br />

sivstation berechnet und dann die Personal- und<br />

Betriebs organisation abgeleitet werden [13].<br />

Hierbei bleibt zu bedenken, dass <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong><br />

Konvergenzphase bis 2009 die zur Verfügung stehenden<br />

Budgets generell um 10 % reduziert werden<br />

und sich dies auch auf das Personalbudget<br />

nie<strong>der</strong>schlägt. Weiterh<strong>in</strong> werden die Kosten für<br />

ärztliche Weiter- und Fortbildung <strong>im</strong> G-<strong>DRG</strong>-<br />

Abrechnungs system nur unzureichend be rück -<br />

sichtigt [14].<br />

Für weitere detaillierte Informationen zur Per -<br />

sonal bedarfs berechnung verweisen wir auf die<br />

folgende Übersichtsarbeit [53].<br />

Schwächen <strong>der</strong> bisherige Methoden<br />

<strong>der</strong> Personal bedarfsermittlung<br />

Aufgrund <strong>der</strong> <strong>in</strong> den verschiedenen Modellen<br />

vor ge gebenen Spannweiten <strong>in</strong> den Anhaltszahlen<br />

für e<strong>in</strong> und dieselbe Station besteht e<strong>in</strong>e<br />

Ergebnisvariabilität <strong>im</strong> kalkulierbaren Personal -<br />

bedarf von bis zu 100%. Dies erschwert e<strong>in</strong>e<br />

sach gerechte Analyse und die s<strong>in</strong>nvolle Gegen -<br />

überstellung von Kosten und Erlösen. Ke<strong>in</strong>es <strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>gangs vorgestellten Modelle berücksichtigt die<br />

710<br />

Betriebsorganisation, bauliche Struk turen von<br />

Intensive<strong>in</strong>heiten bzw. <strong>der</strong>en E<strong>in</strong> bettung <strong>in</strong> logistische<br />

Strukturen e<strong>in</strong>es Kranken hauses, wie z.B.<br />

lange und komplizierte Trans port wege.<br />

Die bisherigen Modelle differenzieren nicht nach<br />

Krankheitsbil<strong>der</strong>n, Diagnosen o<strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ischen<br />

Schwer punkten. Sie berücksichtigen ke<strong>in</strong>e Alters -<br />

strukturen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Krankenversorgung, d. h. zunehmenden<br />

Anteil geriatrischer Patienten <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

auch <strong>in</strong> den operativen Fachgebieten. Sie<br />

ziehen nicht <strong>in</strong> Betracht, dass die Qualität <strong>der</strong><br />

<strong>in</strong>tensivmediz<strong>in</strong>ischen Behandlung sehr stark von<br />

dem Ausmaß an Therapie durch spezialisierte<br />

Intensivmediz<strong>in</strong>er [15], <strong>der</strong> personellen Aus -<br />

stattung e<strong>in</strong>er Intensiv station und ihrer strukturellen<br />

Organisation abhängt [16]. Im G-<strong>DRG</strong>-Zei -<br />

talter wurden <strong>im</strong> deutschen Gesundheits system<br />

Qualitätssicherung und Quali täts management<br />

(strukturierter Qualitätsbericht) gesetzlich verankert<br />

[17]. Somit ist heutzutage die Personal -<br />

bedarfsermittlung zusätzlich e<strong>in</strong> Instrument des<br />

Controll<strong>in</strong>g und <strong>der</strong> Qualitätssicherung, wobei sie<br />

<strong>der</strong> opt<strong>im</strong>alen Unterstützung von effizienten<br />

Prozessabläufen dienen sollte. In den bisherigen<br />

Modellen werden ke<strong>in</strong>e prozessorientierten An -<br />

sätze mit e<strong>in</strong>bezogen, z. B. dass freie belegbare<br />

Betten auf Intensivstationen e<strong>in</strong> Nadelöhr für die<br />

Leistungen operativer Abteilungen/Kl<strong>in</strong>iken<br />

sowie für die ökonomische Nutzung von Operati -<br />

ons e<strong>in</strong>heiten se<strong>in</strong> können. Im G-<strong>DRG</strong>-Zeitalter<br />

werden die Erlöse für Diagnose-bezogene<br />

Behandlungsgruppen durch den <strong>im</strong> Mittel <strong>in</strong> den<br />

Kalkulationskrankenhäusern benötigten Aufwand<br />

für e<strong>in</strong>e ausreichende Qualität e<strong>in</strong>schließlich<br />

e<strong>in</strong>er durchschnittlichen Kompli ka tions rate<br />

ermittelt. Daher bleibt zu bedenken, dass die<br />

Erlöse durch die G-<strong>DRG</strong>s durch überdurchschnittl<br />

iche Fehler und Komplikationen aufgezehrt<br />

und nicht zusätzlich vergütet werden. Daher<br />

ist entscheidend zu eruieren, wovon e<strong>in</strong>e <strong>im</strong><br />

Mittel zu erbr<strong>in</strong>gende Qualität abhängt und was<br />

diese Qualität kostet bzw. was es kostet, wenn die<br />

Qualität und Sicherheit <strong>der</strong> Versorgung unterdurchschnittlich<br />

ist. So konnte nachgewiesen<br />

werden, dass sich höhere Personalkosten dann<br />

auszahlen, wenn Fehler und Komplikationen vermieden<br />

werden und damit unter dem Strich <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Gesamtkostenanalyse Kosten e<strong>in</strong>gespart werden,<br />

wie Sachmittelkosten z. B. <strong>im</strong> Bereich von Blut -


produkten o<strong>der</strong> Antibiotika [21,22]. Ab e<strong>in</strong>em<br />

gewissen Punkt führen Personal e<strong>in</strong> sparungen zu<br />

e<strong>in</strong>er Reduktion <strong>der</strong> Sicherheit für Patienten und<br />

Mitarbeiter sowie <strong>der</strong> Effizienz von Prozess -<br />

abläufen [18,19,20,22]. E<strong>in</strong>e opt<strong>im</strong>ale Fehler -<br />

reduktion sche<strong>in</strong>t bei e<strong>in</strong>er 85 %igen Auslastung<br />

e<strong>in</strong>er Intensive<strong>in</strong>heit (mit 100 % des benötigten<br />

Personals) [19] zu liegen. Somit kann <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Gesamtkosten analyse e<strong>in</strong>e nicht 100 %ige Aus -<br />

lastung durch ger<strong>in</strong>gere Kosten für Komplika ti -<br />

onen zu e<strong>in</strong>er Gesamt erlössteigerung <strong>im</strong> G-<strong>DRG</strong>-<br />

Zeitalter führen.<br />

Stellungnahmen <strong>der</strong> Berufsverbände<br />

zur Personalbedarfsermittlung<br />

Die Berufsverbände haben sowohl auf nationaler<br />

(<strong>DGAI</strong>, BDA, DIVI, DGCH, BDCH) wie auf<br />

euro päischer (ESICM) [23] o<strong>der</strong> amerikanischer<br />

(SCCM) [24,25] Ebene <strong>in</strong> den letzten Jahren<br />

Empfehlungen für die Ausstattung und Organi -<br />

sation <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ärer Intensive<strong>in</strong>heiten gegeben<br />

[26]. Der wesentliche Schwerpunkt dieser<br />

Empfehlungen ist, dass - ohne Rücksicht auf die<br />

wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Trägers –<br />

auf e<strong>in</strong>er Intensivstation für 24 Stunden pro Tag<br />

an 365 Tagen <strong>im</strong> Jahr e<strong>in</strong> Facharztstandard für<br />

alle auf <strong>der</strong> Intensivstation mit e<strong>in</strong>bezogenen<br />

Fachgebiete gewährleistet se<strong>in</strong> muss, um e<strong>in</strong>e<br />

opt<strong>im</strong>ale Qualität <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen Versorgung<br />

zu gewährleisten. Die 24-stündige ärztliche<br />

Präsenz auf <strong>der</strong> Intensivstation, wie sie aus fachlicher<br />

Sicht gefor<strong>der</strong>t wird und s<strong>in</strong>nvoll ist<br />

[27,28,29,30,31], ist mit <strong>der</strong> möglichen Erlös -<br />

relevanz <strong>der</strong> „Komplex behand lung Intensivmedi -<br />

z<strong>in</strong>" auch von ökonomischer Bedeutung [32].<br />

Aktuell wurde durch die E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es zusätzlichen<br />

Nachtdienstes <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es spezialisierten<br />

Intensivmediz<strong>in</strong>ers e<strong>in</strong>e verbesserter Prozess -<br />

quali tät, höhere Mitarbeiter zufrieden heit und e<strong>in</strong><br />

besseres Outcome <strong>der</strong> behandelten Patienten<br />

nachgewiesen [33]. Als wünschenswert werden<br />

von <strong>der</strong> ESICM funktionelle E<strong>in</strong>heiten von nicht<br />

mehr als 6-8 Betten angegeben. Dies ist die<br />

Anzahl an Bettplätzen, die e<strong>in</strong> Arzt max<strong>im</strong>al <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er Intensive<strong>in</strong>heit versorgen kann. Daraus<br />

ergibt sich auch die Zahl von 5 empfohlenen Ärzten<br />

pro funktionelle E<strong>in</strong>heit von 6-8 Betten, entsprechend<br />

für e<strong>in</strong>e größere E<strong>in</strong>heit von z. B. 18<br />

711<br />

Betten e<strong>in</strong> Ärztebedarf von 12-15 Personen. Die<br />

For<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Fach ge sellschaften werden<br />

durch steigende Evidenz durch Studien untermauert,<br />

<strong>in</strong> denen sich gezeigt hat, dass <strong>in</strong> sogenannten<br />

„geschlossenen" Systemen, <strong>in</strong> denen die Therapie<br />

von ständig auf <strong>der</strong> Station anwesenden Ärzten<br />

durchgeführt wird, die Kompli kations häufigkeit,<br />

die Liegedauer auf <strong>der</strong> Intensiv station, die<br />

Letalität auf <strong>der</strong> Intensivstation sowie die<br />

Krankenhausletalität niedriger s<strong>in</strong>d [4,34,35,<br />

36,37,38]. Dies hat über die LEAPFROG Group<br />

[39,40] <strong>in</strong> den USA zu entsprechenden Konse -<br />

quenzen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Personalbedarfsplanung</strong> für Inten -<br />

sivstationen geführt (Standards ICU Physician<br />

Staff<strong>in</strong>g (IPS)) [41,42,43,44].<br />

Neues Kalkulationsmodell<br />

Innerhalb des Forums „Qualitätsmanagement und<br />

Ökonomie“ von BDA und <strong>DGAI</strong> wurde 2004 die<br />

Arbeits gruppe „Personalmanagement und Perso -<br />

nal bedarf“ gegründet mit dem pr<strong>im</strong>ären Ziel, e<strong>in</strong>e<br />

an die G-<strong>DRG</strong>-Anfor<strong>der</strong>ungen angepasste Perso -<br />

nal bedarfs kalkulation zu entwickeln. Zunächst<br />

lieferte diese Arbeitsgruppe 2006 e<strong>in</strong> neues anäs -<br />

thesiologisches Personalbedarfs kalkulations mo -<br />

dell [45], welches <strong>in</strong>zwischen <strong>in</strong> breitem Umfang<br />

zur Anwendung kommt.<br />

Die Arbeitsgruppe stellt nun e<strong>in</strong> neues leistungsorientiertes<br />

Personalbedarfskalkulationsmodell für<br />

die Intensivmediz<strong>in</strong> vor. Dies erfolgt auf <strong>der</strong><br />

Grund lage sozialrechtlicher und arbeitsrechtlicher<br />

Rah men bed<strong>in</strong>gungen, die sowohl mediz<strong>in</strong>isch<br />

qualitativen Notwendigkeiten entsprechen,<br />

räumlich-logistische und organisatorische Bed<strong>in</strong> -<br />

gungen sowie die Zusammensetzung des Pati -<br />

entengutes e<strong>in</strong>er Inten siv station und ökonomische<br />

Bed<strong>in</strong>gungen berück sichtigen. E<strong>in</strong> Ziel <strong>der</strong><br />

G-<strong>DRG</strong>s war die Rückführung <strong>der</strong> Vergütungen<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en mittleren Bereich. Da es <strong>im</strong> G-<strong>DRG</strong>-<br />

System ke<strong>in</strong>e zusätzlichen Vergütungen geben<br />

wird, wurde e<strong>in</strong> Anreiz geschaffen, Investi tionen<br />

<strong>im</strong> Bereich von Infrastruktur und Logistik zu tätigen,<br />

um durch Reorganisation e<strong>in</strong>e Prozess ver -<br />

dichtung zu erzielen. Daher kann das vorgestellte<br />

Personalbedarfskalkulations<strong>in</strong>strument den auf<br />

<strong>der</strong> Intensivstation Beschäftigten, <strong>der</strong> Verwaltung<br />

sowie den Trägern <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung dazu dienen,


Re<strong>in</strong> vesti tionen <strong>in</strong> Infrastruktur und Logistik mit<br />

den kalkulierten Mehraufwendungen <strong>im</strong> Perso -<br />

nal bereich <strong>in</strong>s Verhältnis zu setzen bzw. zu<br />

begründen.<br />

Das neue Personalbedarfsmodell verlässt das <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Vergangenheit gewählte Verfahren <strong>der</strong><br />

Anhalts zahlen kalkulation. Es orientiert sich stattdessen<br />

an dem Leistungsspektrum e<strong>in</strong>er Intensiv -<br />

station (ITS) und <strong>der</strong> Betriebsorganisation, welche<br />

<strong>in</strong> die Kalku lation <strong>der</strong> G-<strong>DRG</strong>s e<strong>in</strong>fließen<br />

und <strong>der</strong>en Opt<strong>im</strong>ierung Aufgabe <strong>der</strong> Leitung <strong>der</strong><br />

E<strong>in</strong>heit sowie des Trägers ist. Die ärztliche<br />

Versor gung <strong>der</strong> Patienten e<strong>in</strong>er ITS wird über<br />

e<strong>in</strong>e Leistungsdokumentation abgebildet. Ziel<br />

war es, e<strong>in</strong> Kalkulations<strong>in</strong>strument für Intensiv -<br />

stationen unterschiedlicher Größe, räumlicher<br />

Struktur und Versorgungsstufe zu entwickeln. Um<br />

diese Ansprüche zu erfüllen, ist es notwendig, die<br />

ärztliche Arbeitsleistung bei e<strong>in</strong>em Intensiv -<br />

patienten differenziert analytisch zu betrachten.<br />

Der ärztliche Arbeitsaufwand wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />

Basisaufwand und Zusatzaufwand unterteilt. Der<br />

Basisaufwand be<strong>in</strong>haltet alle Tätigkeiten, die bei<br />

jedem Intensivpatienten, unabhängig von <strong>der</strong><br />

Krankheitsschwere, anfallen. Im Zusatzaufwand<br />

s<strong>in</strong>d alle zusätzlichen Maßnahmen, Prozeduren<br />

und Untersuchungen abgebildet.<br />

Neues Kalkulations<strong>in</strong>strument<br />

Um das vorgestellte Personalbedarfs kalkulations -<br />

modell <strong>der</strong> leistungsorientierten Erfassung e<strong>in</strong>er<br />

ITS <strong>in</strong> die Praxis umzusetzen, hat die Arbeits -<br />

gruppe e<strong>in</strong> flexibles Kalkulations<strong>in</strong>strument<br />

(Excel-Datei mit 4 Arbeitsblättern) entwickelt,<br />

welches dem An wen<strong>der</strong> die Anpassung an die<br />

jeweilige Haus-<strong>in</strong>terne Betriebsorganisation<br />

erlaubt. Die vier Datenblätter umfassen 1. e<strong>in</strong>e<br />

Ausfüllanleitung, 2. den ärztlichen Basisaufwand,<br />

3. den ärztlichen Zusatzaufwand und 4. die<br />

Gesamtkalkulation.<br />

Nach Abschluss <strong>der</strong> unten aufgeführten Vor über -<br />

legungen kann die Betriebsorganisation und <strong>der</strong><br />

Leistungsumfang e<strong>in</strong>er Abteilung <strong>in</strong> diese Daten -<br />

blätter e<strong>in</strong>gegeben und die Anzahl benötigter Voll -<br />

kräfte automatisch ermittelt werden. E<strong>in</strong>e opti -<br />

male Nutzung des Kalkulations<strong>in</strong>struments würde<br />

sich ergeben, wenn die Haus-<strong>in</strong>ternen Zeiten und<br />

Anzahlen jeweils real gemessen wurden.<br />

712<br />

Nachfolgende Überlegungen sollten vor <strong>der</strong> Be -<br />

rechnung des Personalbedarfs mit diesem Kalku -<br />

lations<strong>in</strong>strument erfolgen:<br />

• Ermittlung <strong>der</strong> Haus-<strong>in</strong>ternen Zeiten für Auf -<br />

nahme, tägliche Rout<strong>in</strong>e, Entlassung/Ver le -<br />

gung und <strong>der</strong> an Übergabevisiten beteiligten<br />

Ärzte/Tag.<br />

• Ermittlung <strong>der</strong> Haus-<strong>in</strong>ternen Anzahl pro Jahr<br />

und <strong>der</strong> Zeiten für Untersuchungen, Maßnah -<br />

men/Proze duren, e<strong>in</strong>maligen Aufwandsteige -<br />

rungen/Patient/Aufenthalt.<br />

• Ermittlung <strong>der</strong> Fallzahlen, Patiententage pro<br />

Jahr, Zeit <strong>in</strong> Stunden für Urlaub und Wechsel -<br />

schicht, Ausfallzeiten <strong>in</strong> % (ASFZ), Brutto -<br />

jahresarbeitszeit pro Vollkraft (VK) <strong>in</strong> Stunden<br />

(h), Anzahl <strong>der</strong> Mitarbeiter mit


Die jährliche Nettoarbeitszeit ergibt sich aus <strong>der</strong><br />

Berechnung <strong>der</strong> Bruttoarbeitszeit abzüglich <strong>der</strong><br />

Fehlzeiten [46]. Zu Ausfallzeiten (ASFZ)<br />

gehören Krankheitstage, Urlaubstage sowie<br />

Fortbildungs tage.<br />

Die Datenblätter des Kalkulations<strong>in</strong>struments<br />

be<strong>in</strong>halten Anzeigefel<strong>der</strong>, Datenfel<strong>der</strong>, Summen -<br />

fel<strong>der</strong> sowie weiß h<strong>in</strong>terlegte E<strong>in</strong>gabefel<strong>der</strong>, <strong>in</strong><br />

welche die Haus-<strong>in</strong>ternen Zahlen e<strong>in</strong>gegeben<br />

werden sollen. Nach E<strong>in</strong>gabe <strong>der</strong> Haus-<strong>in</strong>ternen<br />

Daten <strong>in</strong> die E<strong>in</strong>gabefel<strong>der</strong> werden <strong>im</strong> H<strong>in</strong>ter -<br />

grund automatisch die sich ergebenden Werte <strong>in</strong><br />

die entsprechenden Anzeigefel<strong>der</strong>, Datenfel<strong>der</strong><br />

und Summenfel<strong>der</strong> übertragen.<br />

Basisaufwand<br />

Das Datenblatt Basisaufwand enthält Maß -<br />

nahmen und Prozeduren, die bei jedem auf die<br />

ITS aufgenommenen Patienten, unabhängig von<br />

<strong>der</strong> Krank heitsschwere, erfolgen (Anlage1).<br />

Zusatzaufwand<br />

Das Datenblatt Zusatzaufwand be<strong>in</strong>haltet die<br />

jähr liche Anzahl an Untersuchungen, Maß -<br />

nahmen und Prozeduren sowie e<strong>in</strong>maligen Auf -<br />

wandssteigerungen pro Patient bzw. Aufent halt<br />

(Anlage 2).<br />

Gesamtkalkulation<br />

Die Daten aus den Arbeitsblättern Basisaufwand<br />

und Zusatzaufwand werden automatisch <strong>in</strong> das<br />

Daten blatt Gesamtkalkulation übertragen. In die<br />

E<strong>in</strong>ga be fel<strong>der</strong> müssen e<strong>in</strong>getragen werden: die<br />

Patienten tage und Fälle pro Jahr, <strong>der</strong> Urlaub für<br />

Wechsel schicht <strong>in</strong> Stunden (h), Ausfallzeiten <strong>in</strong> %<br />

(ASFZ), die Haus-<strong>in</strong>terne Bruttojahresarbeitszeit<br />

pro Vollkraft (VK) <strong>in</strong> Stunden (h), die Anzahl <strong>der</strong><br />

Betten sowie die Anzahl <strong>der</strong> Mitarbeiter pro Jahr,<br />

die weniger als drei Monate ITS Erfahrung aufweisen.<br />

Nach automatischer Berechnung <strong>der</strong><br />

Anzahl VK Netto für Fortbildung und Mitarbeite -<br />

rgespräch mit jeweils 50 h /Jahr /VK (netto) wird<br />

<strong>der</strong> <strong>in</strong>sgesamt benötigte Bedarf an Ärzten pro<br />

Jahr für die ITS als Anzahl VK Brutto berechnet<br />

(Anlage 3).<br />

Das Kalkulations<strong>in</strong>strument kann nicht alle Be -<br />

son<strong>der</strong>heiten je<strong>der</strong> ITS abbilden. Es hilft aber, die<br />

eigene ITS <strong>in</strong> systematischer Art und Weise darzustellen<br />

und daraus ableitend den Personalbedarf<br />

713<br />

zu ermitteln. Die Datei kann gegen e<strong>in</strong>e Schutz -<br />

gebühr über die Geschäftsstelle des BDA<br />

(www.bda.de) o<strong>der</strong> mit nachfolgendem Formular<br />

bestellt werden. Das Kalkulations<strong>in</strong>strument setzt<br />

e<strong>in</strong>e aktuelle Version von Microsoft Excel © (für<br />

W<strong>in</strong>dows © Version 2003, für Mac<strong>in</strong>tosh © Version<br />

2004) voraus.<br />

Grenzen <strong>der</strong> Personalbedarfs -<br />

kalkulation<br />

E<strong>in</strong> Kalkulations<strong>in</strong>strument kann nicht alle<br />

Facetten <strong>der</strong> <strong>Personalbedarfsplanung</strong> erfassen.<br />

Die große Stärke des vorliegenden Kalkulations -<br />

<strong>in</strong>strumentes liegt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Möglichkeit, das eigene<br />

Leistungs spektrum analytisch zu betrachten und<br />

den daraus resultierenden Personalbedarf zu<br />

berechnen. Es f<strong>in</strong>det also e<strong>in</strong>e unmittelbare<br />

Kopplung von Lei stungserbr<strong>in</strong>gung und dafür<br />

notwendigem Personal statt. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Seite besteht natürlich die Gefahr, durch Mehr -<br />

leistung e<strong>in</strong>en höheren Personal bedarf zu generieren.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs würde dies auch zu e<strong>in</strong>er Sach -<br />

kostensteigerung führen und steht dem letzten<br />

Schritt h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>em Zielkostenmanagement diametral<br />

entgegen. Letztlich ist unabhängig von <strong>der</strong><br />

Personalbedarfskalkulation <strong>im</strong>mer auch kritisch<br />

zu h<strong>in</strong>terfragen, welche mediz<strong>in</strong>ischen Maß -<br />

nahmen zw<strong>in</strong>gend notwendig für e<strong>in</strong>e fachlich<br />

opt<strong>im</strong>ale Versorgung s<strong>in</strong>d. Dies ist jedoch e<strong>in</strong>e<br />

zweite, unabhängig von <strong>der</strong> Personal bedarfs -<br />

kalkulation zu führende Diskussion, die unbed<strong>in</strong>gt<br />

getrennt betrachtet werden muss.<br />

Ferner ist darauf zu achten, dass außerstationäre<br />

Son<strong>der</strong>aufgaben, wie die Schockraumversorgung,<br />

die Versorgung <strong>in</strong>nerkl<strong>in</strong>ischer Notfälle o<strong>der</strong> zum<br />

Teil <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz als externer Notarzt, nicht <strong>in</strong> die<br />

Personal bedarfsplanung <strong>der</strong> Intensivstation e<strong>in</strong>bezogen<br />

werden, son<strong>der</strong>n zusätzlich zu kalkulieren<br />

s<strong>in</strong>d. Dies begründet sich <strong>in</strong> dem Umstand,<br />

dass aufgrund <strong>der</strong> unkalkulierbaren E<strong>in</strong>satz -<br />

frequenz dieser Tätig keiten nicht stetig e<strong>in</strong>e<br />

Zuordnung zur Station und ke<strong>in</strong>e qualitative<br />

Kont<strong>in</strong>uität bei <strong>der</strong> Patienten versorgung <strong>der</strong><br />

Inten sivstation gewährleistet ist. H<strong>in</strong>zu kommen<br />

die Mitgliedschaft <strong>in</strong> Kommissionen und gesetzliche<br />

Aufgaben <strong>im</strong> Rahmen von Ver ordnungs -<br />

pflichten, wie Strahlenschutz beauf tragter, Hygi -<br />

ene beauftragter, Transplantations beauftragter


o<strong>der</strong> Arbeits schutz beauftragter, E<strong>in</strong>weisungen <strong>im</strong><br />

Rahmen des Mediz<strong>in</strong> produkte-Gesetzes [47],<br />

Aus bildung von Studenten mit <strong>der</strong> Empfehlung,<br />

auf acht Studierende <strong>im</strong> Praktischen Jahr e<strong>in</strong>en<br />

zusätzlichen Arzt e<strong>in</strong>zuplanen [48,49], Aus bil -<br />

dung <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> anästhesiologischen Weiter -<br />

bildung zum Facharzt mit e<strong>in</strong>jährigem Aufenthalt<br />

auf e<strong>in</strong>er Intensivstation [50] sowie zunehmend<br />

von Assistenzärzten <strong>in</strong> <strong>der</strong> chirurgischen Weiter -<br />

bildung auf anästhesiologisch geführten o<strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären Intensiv stationen.<br />

Unter rechtlichen Gesichtpunkten verweist das<br />

sozial rechtliche Wirtschaftlichkeitsgebot [51]<br />

aus drück lich auf den „allgeme<strong>in</strong>" anerkannten<br />

Stand <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen Erkenntnisse. Bezogen<br />

auf das Arbeitsrecht wird für die <strong>in</strong>tensivmediz<strong>in</strong>ische<br />

Ver sorgung von den entsprechenden<br />

Fachgesell schaften übere<strong>in</strong>st<strong>im</strong>mend auf europäischer<br />

(ESICM) und auf nationaler Ebene (DIVI,<br />

<strong>DGAI</strong>) e<strong>in</strong>e durchgehende ärztliche Präsenz<br />

gefor<strong>der</strong>t. Dies gilt als Qualität sichernde Maß -<br />

nahme, ohne die e<strong>in</strong>e Abrechnung über den<br />

Intensiv mediz<strong>in</strong>-Komplex-Score <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong><br />

G-<strong>DRG</strong> nicht möglich se<strong>in</strong> wird. Der <strong>der</strong>zeitigen<br />

Rechtsprechung folgend, haben die Patienten zu<br />

jedem Zeitpunkt ihrer Be handlung Anspruch auf<br />

den Standard e<strong>in</strong>es erfahrenen Facharztes<br />

(„Facharztqualität") [52].<br />

Ausblick<br />

BDA und <strong>DGAI</strong> haben mit <strong>der</strong> Arbeitsgruppe<br />

„Perso nalbedarf und Personalmanagement“ <strong>im</strong><br />

Rahmen des Forums „Qualitätsmanagement und<br />

Ökonomie“ allen Mitglie<strong>der</strong>n e<strong>in</strong> Kalkulations -<br />

<strong>in</strong>strument zur Ermittlung des eigenen Personal -<br />

bedarfes auf <strong>der</strong> ITS zur Verfügung gestellt.<br />

Dieses Instrument erlaubt die ärztliche Tätigkeit<br />

auf Intensivstationen leistungsorientiert <strong>in</strong> modu -<br />

larer Form abzubilden. Erste Probe kalku lationen<br />

von fünf Abteilungen haben e<strong>in</strong>e gute Darstellung<br />

des jeweiligen Leistungsspektrums und <strong>der</strong><br />

Betriebsorganisation gezeigt. Die breite Anwen -<br />

dung und entsprechende Rückmeldungen an die<br />

Autoren sollen zur kont<strong>in</strong>uierlichen Weiterent -<br />

wicklung des Kalku lations <strong>in</strong>strumentes beitragen.<br />

714<br />

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mit dem Center of Medicare and Medicaid Services, dem<br />

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zusammen.<br />

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2002, BGBl I S. 3146, geän<strong>der</strong>t am 25. November 2003,<br />

BGBl I S. 2304.<br />

48. Empfehlung <strong>der</strong> DKG zur Durchführung <strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ischpraktischen<br />

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Lehr krankenhäusern vom 21. Juli 1976. Krankenhaus<br />

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49. Entschließung zur Personalbedarfsermittlung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Anäs -<br />

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51. SGB V §§ 2, 70 Abs. 1.<br />

52. OLG Düsseldorf. Urteil vom 20.10.1985-8 U 100/83.<br />

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(www.wi.hs-wismar.de/fbw/aktuelles/wdp/2006/0610_Vagts.<br />

pdf).


Anhang:<br />

Anlage 1: Datenblatt Basisaufwand.<br />

716


Anlage 2: Datenblatt Zusatzaufwand.<br />

717


Anlage 3: Kalkulationsblatt Gesamtkalkulation.<br />

718


Ausfüllanleitung<br />

Für die Ermittlung des ärztlichen Personalbedarfs auf e<strong>in</strong>er ITS wurde e<strong>in</strong> Kalkulations<strong>in</strong>strument (Excel-Datei<br />

mit 3 Arbeitsblättern) entwickelt, welches dem Anwen<strong>der</strong> die Anpassung an die jeweilige Haus-<strong>in</strong>terne Be -<br />

triebsorganisation erlaubt. Die drei Datenblätter umfassen 1. den ärztlichen Basisaufwand, 2. den ärztlichen<br />

Zusatzaufwand und 3. die Gesamtkalkulation. Die Datenblätter be<strong>in</strong>halten Anzeigefel<strong>der</strong>, Daten fel<strong>der</strong>,<br />

Summenfel<strong>der</strong> sowie weiß h<strong>in</strong>terlegte E<strong>in</strong>gabefel<strong>der</strong>, <strong>in</strong> welche die Haus-<strong>in</strong>ternen Zahlen e<strong>in</strong>gegeben werden<br />

sollen. Nach E<strong>in</strong>gabe <strong>der</strong> Haus-<strong>in</strong>ternen Daten <strong>in</strong> die E<strong>in</strong>gabefel<strong>der</strong> werden <strong>im</strong> H<strong>in</strong>ter grund automatisch die sich<br />

ergebenden Werte <strong>in</strong> die entsprechenden Anzeigefel<strong>der</strong>, Datenfel<strong>der</strong> und Summenfel<strong>der</strong> übertragen.<br />

1. Basisaufwand<br />

Auf dem Datenblatt Basisaufwand s<strong>in</strong>d für Maßnahmen und Prozeduren, die bei jedem auf die ITS aufgenommenen<br />

Patienten erfolgen, Zeitwerte <strong>in</strong> M<strong>in</strong>uten vorgegeben. Diese können <strong>in</strong>dividuell nach Haus-<strong>in</strong>ternen<br />

Gegebenheiten adaptiert werden, wobei die Summe für Aufnahme, tägliche Rout<strong>in</strong>e und Verlegung jeweils<br />

automatisch gebildet wird. Für die Übergabevisite s<strong>in</strong>d pro Patient 5 M<strong>in</strong>uten/an <strong>der</strong> Visite teilnehmendem Arzt<br />

vorgegeben. In das E<strong>in</strong>gabefeld muss die Anzahl <strong>der</strong> an den pro Tag stattf<strong>in</strong>denden Visiten teilnehmenden Ärzte<br />

e<strong>in</strong>geben werden, wonach automatisch die Summenzeit für die Übergabevisiten berechnet wird. Hierbei ist zu<br />

berücksichtigen, wie viele Ärzte pro 24 Stunden an e<strong>in</strong>er Übergabevisite beteiligt s<strong>in</strong>d, d. h. bei Morgenvisite,<br />

Übergabe an die Spätschicht und Nacht schicht. Die Gesamtsumme wird automatisch auf das Datenblatt<br />

Gesamtkalkulation zur Ermittlung des ärztlichen Personalbedarfs übertragen.<br />

2. Zusatzaufwand<br />

Auf dem Datenblatt Zusatzaufwand s<strong>in</strong>d für Untersuchungen, Maßnahmen und Prozeduren sowie e<strong>in</strong>malige<br />

Aufwandssteigerungen pro Patient bzw. Aufenthalt Zeitwerte <strong>in</strong> M<strong>in</strong>uten vorgegeben. Diese können <strong>in</strong>dividuell<br />

nach Haus-<strong>in</strong>ternen Gegebenheiten adaptiert werden. In die E<strong>in</strong>gabefel<strong>der</strong> müssen die Haus-<strong>in</strong>ternen Zahlen<br />

pro Jahr e<strong>in</strong>getragen werden. Anschließend werden aus den Zeiten und <strong>der</strong> Anzahl die jeweiligen pro Jahr<br />

anfallenden Gesamtzeiten sowie die resultierende Gesamtsumme des Zusatzaufwandes <strong>in</strong> M<strong>in</strong>uten und<br />

Stunden automatisch errechnet. Die Gesamtsumme wird automatisch auf das Datenblatt Gesamtkalkulation<br />

zur Ermittlung des ärztlichen Personalbedarfs übertragen.<br />

3. Gesamtkalkulation<br />

In das Datenblatt Gesamtkalkulation werden <strong>in</strong> die E<strong>in</strong>gabefel<strong>der</strong> die Zahl <strong>der</strong> auf <strong>der</strong> ITS behandelten Fälle<br />

sowie die Patiententage pro Jahr e<strong>in</strong>getragen. Die sich daraus ergebende Anzahl <strong>der</strong> Aufnahmen, täglichen<br />

Rout<strong>in</strong>e sowie Verlegungen wird automatisch <strong>in</strong> die Fel<strong>der</strong> für <strong>der</strong>en Gesamtanzahl übertragen, mit den je -<br />

weiligen Zeiten pro Patient multipliziert, <strong>in</strong> die jeweiligen Gesamtzeiten e<strong>in</strong>getragen und als Gesamtsumme<br />

Basisaufwand (BA) ausgegeben. Aus <strong>der</strong> Gesamtzeit für den Basisaufwand (BA) und <strong>der</strong> automatisch übertragenen<br />

Gesamtzeit für den Zusatzaufwand (ZA) wird die Summe des Gesamt-Zeitaufwandes (BA+ZA) <strong>in</strong><br />

Stunden gebildet.<br />

Hierzu addiert sich <strong>der</strong> Urlaubsanspruch für Schichtdienst, <strong>der</strong> <strong>in</strong> das E<strong>in</strong>gabefeld e<strong>in</strong>getragen werden muss.<br />

Nach § 27, Absatz (6) TV-L erhalten Ärzte Zusatzurlaub <strong>im</strong> Kalen<strong>der</strong>jahr bei e<strong>in</strong>er Leistung <strong>im</strong> Kalen<strong>der</strong>jahr von<br />

m<strong>in</strong>destens 150 Nachtarbeitsstunden 1 Arbeitstag, 300 Nachtarbeitsstunden 2 Arbeitstage, 450 Nacht -<br />

arbeitsstunden 3 Arbeits tage sowie 600 Nachtarbeitsstunden 4 Arbeitstage.<br />

Nach E<strong>in</strong>gabe <strong>der</strong> Haus-<strong>in</strong>ternen Ausfallzeiten (ASFZ) <strong>in</strong> Prozent <strong>der</strong> Arbeitszeit <strong>in</strong> das E<strong>in</strong>gabefeld wird automatisch<br />

die Zeit Gesamtaufwand mit ASFZ <strong>in</strong> Stunden (h) errechnet. Nach E<strong>in</strong>tragen <strong>der</strong> Haus-<strong>in</strong>ternen<br />

Bruttojahresarbeitszeit pro Vollkraft (VK) <strong>in</strong> Stunden (h) wird automatisch die Nettojahresarbeitszeit pro Vollkraft<br />

(VK) <strong>in</strong> Stunden (h) sowie die Anzahl VK <strong>in</strong>cl. ASFZ als Bruttoanzahl (Brutto1) und als Nettoanzahl (Netto1) ausgegeben.<br />

Anschließend erfolgt <strong>in</strong> das E<strong>in</strong>gabefeld <strong>der</strong> E<strong>in</strong>trag <strong>der</strong> Haus-<strong>in</strong>ternen Anzahl <strong>der</strong> Betten auf <strong>der</strong> ITS. Hieraus<br />

werden automatisch die sich ergebenden VK für die Leitungsfunktion <strong>der</strong> ITS über die Berechnungsgrundlage<br />

0,15 Netto VK/6 Betten errechnet. In das nächste E<strong>in</strong>gabefeld wird die Anzahl <strong>der</strong> Mitarbeiter pro Jahr, die<br />

weniger als 3 Monate ITS-Erfahrung aufweisen, e<strong>in</strong>gegeben. Nachfolgend wird automatisch die für die<br />

Weiterbildung benötigte Anzahl VK auf Grundlage <strong>der</strong> Berechnung 0,3 VK / Mitarbeiter

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