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Zertifizierungsantrag Puettlingen_Korr-3_2012 - Deutsche ...

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10. Prozessbeschreibung<br />

Phlebothrombose/Lungenembolie:<br />

Die Vorstellung der ambulanten und stationären Patienten erfolgt als Zuweisung, bei Notfall-Vorstellung oder als Konsiliar-<br />

Anforderung in der chirurgischen Ambulanz oder der angiologischen Ambulanz.<br />

Diagnostik und Therapie basieren auf der S3-Leitlinie 2009<br />

Tiefe Beinvenenthrombose<br />

1. Anamnese inklusive Abfragen der Parameter , die zur Ermittlung der Wahrscheinlichkeit der TVT oder LE erforderlich sind (<br />

siehe Wells-Score für Thrombose und Lungenembolie, Intranet)<br />

2. Labor: Kreatinin, Elektrolyte, GOT, GPT,D-Dimere bei geringer Wahrscheinlichkeit einer Thrombembolie, Troponin T und<br />

Aufnahmelabor der Med. Klinik I (incl. TSH und BGA) bei V.a. Lungenembolie<br />

3. Standarddiagnostik<br />

Kompressions- und farbcodierter Ultraschallschall des kompletten tiefen Venensystems bis zum distalen Unterschenkel<br />

Beckenvenenthrombose: falls OP-Indikation CT-Abdomen<br />

4. Therapie bei Bestätigung einer tiefen Bein-Venenthrombose: ambulante Therapie: bei fehlenden klinischen Zeichen der<br />

Lungenembolie und gesicherter Versorgung des Patienten. Ein Informationsschreiben über Therapie, Verhalten bei Progress<br />

oder Zeichen der Lungenembolie wird mitgegeben (siehe Anlage). Ein Brief für den Hausarzt wird mitgegeben oder an den<br />

Hausarzt gefaxt stationäre Aufnahme: Bei klinischem Verdacht auf Lungenembolie. Bei fehlender ambulanter<br />

Versorgungsmöglichkeit (z.B. s.c.-NMH, Schmerzen infolge Schwellung)<br />

Stationäre Therapie: NI: Reduktion, Kontrollen mit Faktor Xa im Hause möglich.<br />

Die Kompressionstherapie erfolgt mit Kurzzugbinden, grundsätzlich als Unterschenkelkompression. Bei ausgedehnten<br />

Schwellungszuständen und Schmerzsymptomatik z. B. bei 3-4 Etagen-Thrombose auch am Oberschenkel. Die Anpassung eines<br />

Unterschenkelkompressionsstrumpfes Klasse II erfolgt nach Abschwellung (bei allen Thromboselokalisationen). Die Verordnung<br />

eines Oberschenkelstrumpfes ist nur in Einzelfällen wegen Komorbiditäten (z.B: schwere Variccosis, Varizen im Kniebereich...)<br />

erforderlich. Operative Therapie: Bei Phlegmasia dolens, Frischer Beckenvenenthrombose<br />

Bewegung und Mobilisation: Bei hämodynamisch stabilem Patienten ist 3x 20 min Gehen auf Zimmer – oder Stationsebene<br />

anzustreben. Bettruhe ist nur in Einzelfällen aufgrund einer klinischen Einschränkung ( z.B: Dyspnoe, Schmerzen durch lokale<br />

Schwellung erforderlich<br />

Sonstige Diagnostik<br />

Bei idiopathischer ThrombosePatienten > 50 Jahre, Raucher, Risikopatienten: Durchführung oder Empfehlung der<br />

Vorsorgeuntersuchungen ( z.B. Coloskopie vor Einleitung Antikoagulation, Abdomen-Sonographie<br />

Patienten < 50 Jahre: Thrombophilie-Screening bei Thrombembolie mit transientem Risikofaktor:<br />

Empfehlung zur Durchführung ausstehender Vorsorgeuntersuchungen, Abdomen Sonographie, Thorax in 2 Ebenen bei<br />

Nikotinabusus<br />

5. Kommunikation mit Hausarzt:<br />

Ambulanz- und Entlassungbrief: Im Entlassungbrief ist die Länge der Antikoagulation (siehe Tabelle) festzulegen, ebenso<br />

notwendige Kontrollen des Ultraschalls und / oder die entsprechenden Empfehlungen vor Auslassversuch der Antikoagulation<br />

Sollten weitere Untersuchungen bzgl. Tumor-Screening, Vorsorgeuntersuchungen oder Labordiagnostik notwendig sein, wird der<br />

Hausarzt informiert<br />

Lungenembolie:<br />

Stationäre Aufnahme in Med. Klinik I / Angiologie<br />

Hämodynamisch stabiler Patient:<br />

Bei hämodynamischer Stabilit‰t und geringer Beeinträchtigung Aufnahme auf Normalstation nach Verabreichung von<br />

Niedermolekularem Heparin bereits in der Notaufnahme.<br />

Antikoagulation bei kreislaufstabilem Patienten<br />

Arixtra 7,5 mg ,überlappende Einstellung auf Phenprocoumon, Ziel- INR 2-3<br />

Diagnostik:<br />

Ziele: Sicherung der Diagnose und Einschätzung des Risikos (siehe S3-Leitlinie)<br />

Spiral-CT, Kompressions-/ Duplexsonographie der Beine, Echocardiographie, Troponin<br />

Labor:<br />

Komplettes Aufnahme-Labor der Med. Klinik I plus Troponin T , BGA<br />

D-Dimere nur bei geringer klinischer Wahrscheinlichkeit ( siehe Wells-Score für Lungenembolie)<br />

Bei Bestätigung Lungenembolie:<br />

Antikoagulation wie in gesonderter Empfehlung<br />

Unterschenkel-Kompressionstherapie mit Kurzzugbinden bei bestätigter Thrombose, im Verlauf Anpassung<br />

Unterschenkelkompressionsstrumpf Klasse II. Gehen auf Station möglich entsprechend des klinischen Zustandes<br />

2.Hämodynamisch instabiler Patient:<br />

Bei hämodynamischer Instabilität oder starker Beeinträchtigung ( z.B: Dyspnoe) Aufnahme auf Intensivstation mit Monitoring.<br />

Ggf Intubation.Gabe von Unfraktioniertem Heparin mit 5000 I.E i.v, Klärung der Lyseindikation (Lyse-Therapie-Schemata in<br />

SOP hinterlegt)Symptomatische Begleittherapie: O2-Gabe<br />

Antikoagulation bei kreislaufinstabilem Patienten<br />

5000 i.E Heparin ( UFH) Bolus i.v. , PTT-gesteuerte UFH-Gabe i.v. mit Ziel PTT 1,5-2 fach, Kontrolle anfangs in 2-3 ständigem<br />

Abstand, ggf. Lyse-Therapie (siehe Schema)<br />

Überlappende Einstellung auf Phenprocoumon Ziel –INR 2-3,Bei längerer Heparin-Gabe Umstellung auf Arixtra 7, 5 s.c. oder<br />

Clexane s.c. (gewichtsadaptiert), Einzelfallentscheidung: Lokale pulmonaleThrombolyse Verlegung ins Herzzentrum Völklingen<br />

erforderlich) Mechanische Thrombuszerkleinerung ( Verlegung in Herzzentrum Völklingen)<br />

Thrombophlebits / Varicophlebitis:<br />

Medikamentöse Therapie: Arixtra 2,5 mg s.c.1x täglich .Einzige Substanz mit Zulassung, Calisto-Studie. Indikation: Akute<br />

symptomatische isolierte spontane oberflächliche Phlebitis der unteren Extrmität, Länge der Phlebitis mindestens 5 cm,<br />

Ausschluss TVT mit CCUS (compression and coloured ultrasound), Abstand > 3 cm zur Crosse (sonst Therapie wie TVT), Dauer<br />

der Antkoagulation : 30-45 Tage, Symptomatische Therapie: NSAR (Cave Niereninsuffizienz) Kompressionstherapie nach<br />

Lokalisation der Phlebitis<br />

Operative Therapie: Bei Einwachsen der Phlebitidien in die Crosse, bei ausgeprägten Befunden<br />

2009 Version 1.1<br />

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