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Protokoll Schulungsltr07 - VDRP

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<strong>Protokoll</strong><br />

Arbeitstagung der Schulungsleiter des <strong>VDRP</strong><br />

am 9.6.2007 in Bexbach (PV-Saar)<br />

TOP 1.: Begrüßung und Feststellung der Anwesenheit mit Kurzeinleitung zum<br />

Tagesablauf<br />

Der <strong>VDRP</strong>-Vorsitzende Dr. Günter Breitbarth begrüßte alle Teilnehmer, eröffnete die<br />

Tagung und gab eine Kurzeinleitung zum Tagesablauf. Die Tagesordnung war jeder<br />

PV rechtzeitig zugegangen.<br />

Die Feststellung der Anwesenheit durch Richard Schäfer ergab, dass von allen 19<br />

Preisrichtervereinigungen Schulungsleiter anwesend waren.<br />

TOP 2.: Information des BDRG<br />

Der BDRG-Präsident Wilhelm Riebniger begrüßte alle Anwesenden und berichtete von<br />

der äußerst harmonischen Bundesversammlung in Neumünster.<br />

Nicht mehr zur Wahl ins Präsidium stellte sich der 1. Vizepräsident Karlheinz Sollfrank,<br />

Nachfolger wurde der bisherige 2. Vizepräsident Günter Wesch. Für den 2.<br />

Vizepräsidenten wurde Manfred Kull (LV Bayern) neu ins Präsidium gewählt. Ebenfalls<br />

nicht mehr zur Wahl stellte sich Günter Schneider (stellvertretender Schatzmeister). In<br />

diese Funktion wurde Christoph Günzel (LV Sachsen) neu gewählt.<br />

Auf Antrag des LV Rheinland-Pfalz wurde eine Verkleinerung des Präsidiums um eine<br />

Person beschlossen. Der Bundesjugendring in der jetzigen Form bleibt bestehen.<br />

Durch eine Umfrage ist das mehrheitlich so gewollt.<br />

Am vordringlichsten ist es die Geflügel-Aufstallungsverordnung abzuschaffen<br />

Der seitherige und jetzt ausgeschiedene Verbindungsmann vom Präsidium zum<br />

<strong>VDRP</strong>, Karlheinz Sollfrank bedankte sich für viele Jahre guter Zusammenarbeit. Ein<br />

neuer Verbindungsmann wird in der nächsten Präsidiumssitzung berufen. In dieser<br />

wird auch die Unterbringung des Archivs des BDRG geregelt werden.<br />

TOP 3.: Vortrag „Besonderheiten und aufgetretene Probleme bei der Bewertung<br />

von Ziergeflügel“ (Bernd Plaßmann)<br />

Jegliche Kreuzungen sind unerwünscht. Sie weisen ein verändertes Erbgut auf. Daher<br />

müssen auf den Ausstellungen, und sind diese noch so klein, die Kreuzungstiere von<br />

einer Beurteilung ausgeschlossen werden. Sie bekommen die Bewertungsnote<br />

„ungenügend“ auf ihre Bewertungskarte. Der geschulte Preisrichter hat mit seinem<br />

Fachwissen bei der Beurteilung die Unterscheidung korrekt vorzunehmen und<br />

aufzuzeigen. Nur so wird er seiner wichtigen Funktion gerecht. Auch ist die<br />

Übereinstimmung der gemeldeten und vorgefundenen Arten zu prüfen.<br />

-1-


Ziergeflügel sollte paarweise und nicht nur als zweierlei Geschlecht ausgestellt<br />

werden. Daher muss auch bei der Beurteilung großer Wert auf das harmonische<br />

Verhalten des gezeigten Paares gelegt werden.<br />

Wer zu einer Ziergeflügelbeurteilung herangezogen wird, sollte immer auch beachten,<br />

dass eine Variationsbreite durch die teilweise großen Verbreitungsgebiete existiert. Bei<br />

wildlebenden Tieren gibt es keine zwei gleich aussehenden Spezies einer Art. Eine<br />

Ziergeflügelbeurteilung wird durch eine Betrachtung vorgenommen und darf daher<br />

nicht als Bewertung im herkömmlichen Sinne gesehen werden.<br />

Artenreinheit – Vitalität – Harmonie, ergeben ein allerfeinstes Aussehen. Die Zeit, wo<br />

das Ziergeflügel nur als schmückendes Beiwerk unserer zahlreichen<br />

Rassegeflügelschauen diente, ist vorbei.<br />

Nun zum Handwerkszeug: Es ist für jeden Preisrichter sehr wichtig, die vorhandenen<br />

Fach- und Sachkenntnisse für den „Fall der Fälle“ durch den OGBZ und den<br />

Satzungsordner sowie ausreichend gute Fachliteratur von namhaften Autoren zu<br />

ergänzen.<br />

Da wir bei dieser Aufgabe keine Preisrichter im herkömmlichen Sinne sind, sondern<br />

Beurteiler von Ziergeflügel, benutzen wir auch keinen Preisrichterstab um die Tiere<br />

anzuregen, aber eine gute Taschenlampe muss zum Rüstzeug unserer Arbeit<br />

gehören. Nicht weil manchmal die Hallenbeleuchtung nicht ausreicht, sondern um die<br />

vielen versteckten Kleinigkeiten besser zu erkennen: Fehlende Zehennägel, falsche<br />

oder aufgetrennte Fußringe sowie untypische Augenfarbe usw.<br />

Er schloss mit – „Tierliebe braucht Praxis“. Dieser grandiose Ausspruch des<br />

verstorbenen Nobelpreisträgers Professor Dr. Konrad Lorenz ist die ethische<br />

Grundlage unseres gemeinsamen Schaffens, was in einer immerwährenden<br />

Bildungsaufgabe besteht. Das sollten wir uns bei unserer Arbeit ständig vor<br />

Augen führen.<br />

In der kurzen Diskussion wurde der Wunsch nach einer Liste häufig vorkommender<br />

Kreuzungen und charakteristischer Kreuzungskennzeichen vorgetragen sowie<br />

vorgeschlagen, die Ausbildung zum Z- Preisrichter PV- übergreifend und unter<br />

Mitwirkung des VZI durchzuführen.<br />

TOP 4.: Anerkennung neuer Rassen und Farbenschläge<br />

a: Tauben (Reiner Wolf)<br />

Die in diesem Jahr noch erscheinende Druckausgabe des Taubenstandards beinhaltet<br />

Änderungsvorgänge von 3 Jahren. Die Taubenrassen sind jetzt auf über 300<br />

angestiegen. Mit Anerkennung neuer Rassen, Standardänderungen und<br />

Farbenschlagsergänzungen sind vom Bundeszuchtausschuss pro Jahr meist ca. 100<br />

Vorgänge zu bearbeiten. Ein Drittel aller Taubenrassen ist also permanent einer<br />

Veränderung unterworfen.<br />

-2-


Ein Großteil des geänderten Standards wird bei der Neuausgabe bereits als<br />

Europastandard erscheinen und mit dem Zusatz „EE“ versehen sein. Bei<br />

Ringgrößenänderungen wird zunächst kein neues Standardblatt gedruckt. Hier<br />

müssen die Preisrichter handschriftliche Korrekturen durchführen. Interessant waren<br />

die Ausführungen von Reiner Wolf, dass immer mehr Züchter den „Umweg“ über<br />

Deutschland gehen, wenn sie neue Rassen anerkannt haben wollen. Da der deutsche<br />

Rassetaubenstandard europäischer Leitstandard ist, scheint dieses Vorgehen<br />

verständlich.<br />

Bei verschiedenen Rassen mit braunfarbigen Farbenschlägen werden die Augen heller<br />

gestattet. Dazu zählen Norwichkröpfer, Malteser, Huhnschecken usw.<br />

Zukünftig wird eine Haupt und Nebenfarbenbeschreibung in den Standard<br />

aufgenommen, die dann für alle Rassen verbindlich sein soll. Gedacht ist an eine<br />

Arbeitserleichterung für Preisrichter. Die Farbbeschreibungen können dann zentral<br />

nachgeschlagen werden.<br />

b: übriges Geflügel (Rudi Möckel)<br />

Auch das Geflügel kommt mittlerweile auf ca. 280 Rassen. Besonders zu beachten gilt<br />

es, dass bei Tieren mit Fußbefiederung bei fehlenden Außenkrallen keine Höchstnoten<br />

„v und hv“ vergeben werden dürfen.<br />

In kurzen Auszügen stellte er die neu anerkannten Rassen vor. Rudi Möckel hatte für<br />

den Bereich der Zwerghühner für die einzelnen Vereinigungen Kopien angefertigt, die<br />

mit Sicherheit bei kommenden Schulungen willkommene Dienste leisten. Er gab<br />

ebenfalls bekannt, dass der Geflügelstandard in 2008 noch seine erste<br />

Ergänzungslieferung erhält. Standardergänzungen, -korrekturen und –neufassungen<br />

machen dies nötig. Ein Raunen unter den Tagungsteilnehmern war zu hören, als Rudi<br />

Möckel mitteilte, dass bis 2007 Änderungen für 112 Seiten angefallen sind.<br />

Das <strong>Protokoll</strong> der BZA- Sitzung mit den neu anerkannten Rassen und Farbenschlägen<br />

wird auf der Internetseite des <strong>VDRP</strong> veröffentlicht.<br />

TOP 5: Vortrag: Entstehung und Bewertung der Saarlandtaube (Willi Becker)<br />

Die Saarlandtaube wurde von Mathias Holler aus Römern, Bagdetten, Coburger<br />

Lerchen und Brieftauben erzüchtet. Holler war in den dreißiger Jahren Züchter von<br />

Coburger Lerchen. Diese hielt er größtenteils aus wirtschaftlichen Gründen, die fast<br />

flüggen Jungtiere dienten zum Schlachten. Er hielt seine Tauben im Freiflug. Da viele<br />

seiner Coburger Lerchen von Jägern für Wildtauben gehalten wurden und sie somit<br />

abgeschossen wurden, entstand bei ihm die Idee, die Wirtschaftlichkeit der Coburger<br />

Lerchen zu erhalten, aber die Farbe zu ändern. Nach dem Krieg setzte Holler diese<br />

Idee in die Praxis um, 1960 wurde die Saarlandtaube erstmals in Saarbrücken<br />

ausgestellt. Der ursprüngliche Rassename „Saarlandlerche“ wurde vom Zucht- und<br />

Anerkennungsausschuss in „Saarlandtaube“ geändert. Es erfolgte die Anerkennung<br />

und allmähliche Verbreitung in Deutschland.<br />

-3-


Im Vordergrund der Züchtung stand und steht auch heute noch ein wirtschaftlicher<br />

Rassetyp, außerdem sollte Wert auf eine gute Fruchtbarkeit gelegt werden.<br />

Eingeordnet wurde die Saarlandtaube in die Gruppe der Formentauben<br />

Gab es die Saarlandtaube zunächst nur in Rot- und Gelbfahl, so kamen vor einigen<br />

Jahren auch noch Blaue mit schwarzen Binden und Blaufahle hinzu. Verwunderlich,<br />

dass der SV der Saarlandtaubenzüchter nur 37 Mitglieder zählt und dem Referenten<br />

Willi Becker im LV-Saar kein Saarlandtaubenzüchter als Mitglied im SV der<br />

Saarlandtaubenzüchter bekannt ist. Die Tierbesprechung im Hotelgarten wurde sehr<br />

gerne angenommen und bestach durch eine intensive Diskussion.<br />

TOP 6.: Gespräch am „Runden Tisch“ mit Impulsvortrag „Tierschutzaspekte bei<br />

der Bewertung von Rassegeflügel“<br />

Zum Vortrag von Dr. Inga Tiemann, Leiterin des Wissenschaftlichen Geflügelhofes in<br />

Sinstedten, über „Tierschutzaspekte bei der Bewertung von Rassegeflügel“ konnte das<br />

Gespräch am Runden Tisch wegen der sehr vorangeschrittene Zeit nur sehr kurz<br />

geführt werden. Ihr großes Fachwissen, auch im Umgang mit Argumenten von<br />

Tierschützern war als Grundlage des Vortrages geradezu ideal. Den Aspekt des<br />

„emotionalen Tierschutzes“ stellte sie mit in den Vordergrund und bat eindringlich<br />

darum, dass wir unbedingt Sachargumente benötigen, um hier weiter nach vorne zu<br />

kommen. Sie sucht die Zusammenarbeit mit den Preisrichtern. Als aktuelles Beispiel<br />

nannte sie die unbedingte Sichtfreiheit bei Haubenhühnern, die durch die Preisrichter<br />

unter allen Umständen einzufordern ist. Es war ihr Wunsch, dass dies in die einzelnen<br />

Vereinigungen getragen wird. Die im Tierschutzgesetz geforderte artgerechte Haltung<br />

ist rassespezifisch zu betrachten was heißt, dass Rassegeflügel nicht wie das<br />

Bankivahuhn leben muss.<br />

Die wenigen zeitlich möglichen Diskussionsbeiträge belegten die Sensibilität für das<br />

Thema Sichtfreiheit. Der 1. Vorsitzende betonte, wie wichtig die Arbeit des Wiss.<br />

Geflügelhofes und die Zusammenarbeit mit den Preisrichtern ist, da der Vortrag auch<br />

Wege aufzeigte unseren Kritikern besser entgegentreten zu können.<br />

TOP 7.: Vorbesprechung eingegangener Anträge<br />

TOP 8.: Verschiedenes<br />

Die beiden letzten Tagesordnungspunkte mussten zugunsten des Rahmenprogramms<br />

ausfallen.<br />

Die Tagung endete gegen 14:15 Uhr.<br />

<strong>Protokoll</strong>führer bestätigt: 1. Vorsitzender<br />

Stefan Distler Dr. Günter Breitbarth<br />

-4-

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