Unternehmungsführung und Organisation 2011/2012 1 ... - PBS
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<strong>Unternehmungsführung</strong> <strong>und</strong> <strong>Organisation</strong><br />
<strong>2011</strong>/<strong>2012</strong><br />
1 Einführung <strong>und</strong> konzeptionelle Gr<strong>und</strong>lagen der<br />
Unternehmensführung<br />
• Was versteht man unter der Erfolgsfaktorenforschung <strong>und</strong> welche Schwierigkeiten <strong>und</strong> Grenzen<br />
sind damit verb<strong>und</strong>en?<br />
Untersuchung der Erfolgsfaktoren von Unternehmen. Schwierigkeiten: Erfolgsfaktoren sind nicht<br />
leicht übertragbar. Das wirtschaftliche, kulturelle <strong>und</strong> soziale Umfeld muss berücksichtigt werden.<br />
Grenzen: erfolglose/scheiternde Unternehmen werden nicht untersucht.<br />
Erfolgsfaktoren:<br />
Marktorientierung<br />
Innovation<br />
Kernkompetenzen<br />
Kulturintensität<br />
Marktposition<br />
• Welche gemeinsamen Elemente <strong>und</strong> Merkmale gibt es bei Unternehmen?<br />
Ziele: dauerhafte Ziele, zweckbezogene Zusammenarbeit von Menschen. Gemeinnützige oder<br />
erwerbswirtschaftliche Unternehmen. Selbstbestimmung der Unternehmung (Eigeninitiative,<br />
Verantwortung, Übernehmen von Risiko)<br />
Mitarbeiter: Eigentümer, Führungskräfte <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />
Aktivitäten: Mitglieder bringen Arbeitskraft oder Kapital ein <strong>und</strong> verpflichten sich zu bestimmten<br />
Handlungen.<br />
• Wodurch unterscheiden sich Management <strong>und</strong> Leadership bzw. ein Manager <strong>und</strong> ein Leader?<br />
Leadership:<br />
Entwicklung von Visionen <strong>und</strong> Strategien, die dem Unternehmen die Richtung vorgeben<br />
Zukunftsvisionen, mit denen sich die MA identifizieren können.<br />
Elemente des Leaderships: Charakter, Wissen, Tun<br />
Management:<br />
Entwicklung <strong>und</strong> Umsetzung strategischer Massnahmen<br />
Lösung von Problemen<br />
Funktionen: Planung, Kontrolle, <strong>Organisation</strong><br />
Management <strong>und</strong> Leadership ergänzt sich im Idealfall.<br />
UFO 1/93
• Was versteht man unter dem funktionalen Führungsverständnis <strong>und</strong> was unter dem<br />
institutionalen?<br />
Funktionales Verständnis<br />
Entscheidungen, die die Arbeit koordiniert <strong>und</strong> die Entwicklung prägt.<br />
Entscheidungsprozess , Phasenmodelle (Vorbereitung, Entscheidung, Umsetzung, Überprüfung)<br />
Institutionales Verständnis<br />
Legimitation zur Einflussnahme, Weisungen, Hierarchien<br />
• Welche Theorien der Unternehmensführung sind bekannt? Welche Inhalte haben bzw. welche<br />
Aussagen treffen die einzelnen Theorien?<br />
Frühe Wegbereiter: Fayol (Best Practice), Taylor (Scientific Management: Arbeiter sind dumm <strong>und</strong><br />
faul), Ford (Fließband)<br />
Entscheidungstheorie: rationale Entscheidungsfindung, Empfehlungen für bestimmte Handlungen<br />
Selbstorganisationstheorie: nicht hierarchisch kontrolliert, nicht extern gesteuert.<br />
Verhaltenstheorie: Mensch im Mittelpunkt, sozial <strong>und</strong> organisations-psychologisch geprägt<br />
Systemtheorie: UN als vernetzter Regelkreis. Frage nach Eigenschaften, Verhalten, Entwicklung.<br />
Evolutionstheorie: fortschreitende Entwicklung aus sich heraus. Erzeugung von wirtschaftlichem<br />
Wandel.<br />
• Welche Ebenen der Unternehmensführung werden für gewöhnlich unterschieden? Welche Inhalte<br />
<strong>und</strong> Aufgaben haben die einzelnen Ebenen?<br />
Obere/normative Führungsebene (Vorstand, GF, Leiter Unternehmensbereich)<br />
Normvorgabe, Gestaltung der Persönlichkeit <strong>und</strong> Identität, Beziehungsgestaltung nach außen, Vision,<br />
Mission<br />
Mittlere/strategische Führungsebene (Bereichsleiter, Abteilungsleiter)<br />
Strategie-Formulierung mit Marktposition <strong>und</strong> Ressourcenbasis. Langfristiger Handlungsrahmen.<br />
Entwicklung <strong>und</strong> Erschließung von Erfolgspotentialen<br />
Untere/operative Führungsebene (Gruppenleiter, Werkstättenleiter)<br />
Kurzfristiger Charakter, konkrete Handlungen, Ziele erarbeiten <strong>und</strong> umsetzen, Planung, Steuerung,<br />
Kontrolle der laufende Aktivitäten<br />
• Beschreiben Sie das St. Galler Managementmodell bzw. den St. Galler Systemansatz.<br />
Ganzheitlicher Ansatz, vermittelt keine Handklungsanweisungen sondern Gestaltungsrahmen. Bieten<br />
Führungskräften Hilfestellung bei der Problemidentifikation <strong>und</strong> Lösungsfindung<br />
Konzept integriertes Management:<br />
Horizontal: normatives, strategisches, operatives Management<br />
Vertikal: Strukturen, Aktivitäten, Verhalten<br />
UFO 2/93
• Beschreiben Sie das Unternehmensmodell, Führungsmodell <strong>und</strong> <strong>Organisation</strong>smodell im<br />
dreistufigen Modell der Unternehmensführung nach Ulrich <strong>und</strong> Krieg.<br />
Drei-stufiges Modell:<br />
Unternehmensmodell:<br />
Analyse von externen Beziehungen, technologischen, ökonomischen, sozialen Umwelt, Beschaffung<br />
<strong>und</strong> Absatz.<br />
Funktionsbereiche: Vollzugsbereich, Versorgungsbereich, Führungsbereich<br />
Führungsmodell:<br />
Willensbildung <strong>und</strong> –durchsetzung. Zielbestimmung (was), Ressourceneinsatz (womit),<br />
Verfahrensbestimmung (auf welche Weise)<br />
Führungsfunktionen: Entscheiden, Initiieren, Kontrollieren<br />
<strong>Organisation</strong>smodell:<br />
Struktureller Aufbau – Marktbereiche, Marktleistungen, Funktionsbereiche.<br />
• Skizzieren Sie das neue St. Galler Management-Modell. Welche sechs zentralen Begriffskategorien<br />
bzw. Dimensionen werden unterschieden?<br />
Umweltsphären: Kontext der unternehmerischen Tätigkeit, Untersuchung auf Trends<br />
Anspruchsgruppen: Gruppen von Menschen, <strong>Organisation</strong>en, Institutionen<br />
Interaktionsthemen: Anliegen, Interessen, Werte, Ressourcen<br />
Ordnungsmomente: geben dem organisatorischen Alltag eine Form, auch wenn das<br />
Kommunikations- <strong>und</strong> Handlungsmuster nicht immer erkennbar ist.<br />
Prozesse: Wertschöpfungsaktivitäten, <strong>und</strong> Führungsarbeit<br />
Entwicklungsmodi: Weiterentwicklung durch Neugierde <strong>und</strong> Kreativität<br />
UFO 3/93
• Wie können Planung <strong>und</strong> Steuerungsaktivitäten im Rahmen des Führungsprozesses dargestellt<br />
werden? Skizzieren Sie einen phasenorientierten Plan der einzelnen Aktivitäten.<br />
Darstellung mit Phasen <strong>und</strong> Folgebeziehungen. Idealtypischer Ablauf ist nicht zwingend. Auf das<br />
Wiederholen, Rückkopplung, Überlagerung von Phasen ist möglich<br />
UFO 4/93
• Beschreiben Sie einen drei-, vier- <strong>und</strong> fünfstufigen Führungsprozess. Verwenden Sie dazu auch<br />
einfache Skizzen.<br />
3-stufiger Führungsprozess<br />
Hungenberg, Wulf<br />
Planung: Definition was soll wie erreicht werden (Ziele <strong>und</strong> Massnahmen)<br />
UFO 5/93
Steuerung: Verknüpfung Planung <strong>und</strong> Realisation, Arbeitspakete umsetzen<br />
Kontrolle: ermittelt Ergebnisse, überprüft ob Erfolg eingetreten ist, stellt fest wie Abweichungen<br />
korrigiert werden können.<br />
4-stufiger Führungsprozess<br />
Dillerup, Stoi<br />
Bewusste Trennung von Steuerung <strong>und</strong> Umsetzung (personelle Trennung der Aufgaben)<br />
Planung – Steuerung – Umsetzung - Kontrolle<br />
Führung<br />
Entscheidungsprozess<br />
Steuerung<br />
Ausführung Umsetzung<br />
Führung Kontrolle<br />
Zielbildung<br />
Problemanalyse<br />
Alternativensuche<br />
Alternativenbewertung<br />
Entscheidung<br />
Massnahmenvorbereitung<br />
Instruktion <strong>und</strong> Motivation<br />
Massnahmendurchführung<br />
Ergebniserreichung<br />
Kontrollvorbereitung<br />
Kontrolldurchführung<br />
5-stufiger Führungsprozess<br />
Schreyögg<br />
Planung - <strong>Organisation</strong> - Personaleinsatz - Führung - Kontrolle<br />
• Stellen Sie Planung <strong>und</strong> Kontrolle als Regelkreis dar.<br />
• Was ist ein Ziel <strong>und</strong> wodurch ist es gekennzeichnet?<br />
Ein Ziel ist ein angestrebter, zukünftiger Zustand. Normative Aussagen über die Zukunft.<br />
Kennzeichnung eines Ziels durch<br />
Zielinhalt: zu beeinflussende Größe, klar definiert, unabhängig, Bewertungskriterium (nicht Weg)<br />
Zeitbezug: kurzfristige (5 J.) Ziele<br />
Geltungsbereich: konkretes Betätigungsfeld, Konzernziele vs. Ziele von Tochtergesellschaften<br />
Zielausmass: wie stark soll der Zielinhalt verändert werden, quantitativ, Satifizierungsziel vs<br />
Optimierungsziel. Zielausmass kann Wachstum, Schrumpfung oder Erhalt sein.<br />
• Welche Funktionen von Zielen gibt es?<br />
UFO 6/93
Entscheidungsfunktion: liefern Kriterien für Alternativenbewertung inkl. Zielgewichtung.<br />
Vollständigkeit, Ausführbarkeit, Überschneidungsfreiheit.<br />
Koordinationsfunktion: Integration von Teilaktivitäten<br />
Motivationsfunktion: Vorgaben um MA zu motivieren<br />
Informationsfunktion: informieren über künftige Aktivitäten (intern <strong>und</strong> extern)<br />
Kontrollfunktion: Voraussetzung für Soll-Ist-Vergleich<br />
Legimitationsfunktion: Rechtfertigung von Handlungen gegenüber Außenstehenden<br />
• Was sind die Ziele der Unternehmensführung?<br />
Erfolgreiche Lenkung des Unternehmens, Gestaltung von Führungskreisläufen <strong>und</strong> Entwicklung<br />
Gestalten (Aufbau von Führungssystemen, sichert Handlungsfähigkeit) – lenken (richtet<br />
Unternehmen auf Ziele aus, steuern, regeln, kontrollieren)– entwickeln (sichert Überlebens- <strong>und</strong><br />
Anpassungsfähigkeit)<br />
• Was sind die Funktionen der Unternehmensführung?<br />
Planen, organisieren, ausführen, kontrollieren<br />
Planung: was (<strong>Organisation</strong>sziele), wie (Strategie), wann (Chronologie) erreicht werden soll<br />
<strong>Organisation</strong>: von Menschen, Sachmitteln, Informationen (=Ressourcen)<br />
Führung: laufende Steuerung durch Information, Kommunikation, Motivation, Qualifikation<br />
Kontrolle: Plan-Soll <strong>und</strong> Soll-Ist Vergleich auf Ziele <strong>und</strong> Eckwerte<br />
• Beschreiben Sie Ziel, Inhalt, Aufgaben <strong>und</strong> Ablauf der Planung (im Rahmen der<br />
Unternehmensführung).<br />
Ziel: Erfolgssicherung, Risikohandhabung, Flexibilitätserhöhung, Reduktion der Problemkomplexität<br />
Merkmale: Zukunftsbezogenheit, Rationalität, Informations-, Gestaltungs- <strong>und</strong> Prozesscharakter.<br />
Öffnen von Handlungsspielräumen <strong>und</strong> Flexibilitätserhöhung.<br />
Phasen: Problemfeststellung, Problemanalyse, Zielbildung, Alternativensuche, Prognose,<br />
Entscheidung, Bewertung<br />
Ebenen: strategische, taktische <strong>und</strong> operative Planung (abhängig von Fristigkeit, Planungsumfang,<br />
Zielorientierung, Detailliertheit).<br />
• Wodurch unterscheiden sich strategische, taktische <strong>und</strong> operative Planung?<br />
Strategische Planung<br />
Schaffung von Erfolgspotenzialen: Entwicklung von Produkten, Aufbau der Marktposition, Schaffung<br />
Führungspersonal <strong>und</strong> Mitarbeiterstamm. Produkt- <strong>und</strong> Marktstrategien. Qualitative Größen.<br />
Komponenten: rechtliche Struktur, Produkt-, Standort-, Innovations-, Ausschüttungs-, Image-,<br />
Wachstums-, <strong>Organisation</strong>s- <strong>und</strong> Führungskonzeption<br />
Taktische Planung<br />
Mehrperiodige, quantitative Ziele. Produktionsprogramm, Produktmengen, Investitionsprojekte,<br />
Finanzierungsstruktur. Aufspaltung in isolierte Modelle für Produktion, Personal, Finanz<br />
Operative Planung<br />
UFO 7/93
Ziel: Periodengewinn –kosten, Liquidität. Auftragsbezogene Ziel: Durchlaufzeit, Kapazitätsauslastung,<br />
Produktionsmengen, hoher Detailierungsgrad<br />
• Beschreiben Sie den Prozess der Planung.<br />
Zielformulierung: Formulierung von Sollzuständen mit quantitativen Größen. Zielen sollen im Bezug<br />
auf Inhalt, Ausmass <strong>und</strong> zeitlichem Bezug erreichbar sein.<br />
Prämissenbildung: Analyse innerer <strong>und</strong> externer Kontext<br />
Problemerkenntnis <strong>und</strong> –analyse: sind Ziele nicht sofort erreichbar, liegt ein Problem vor welches<br />
gelöst werden muss. Analyse des Problems (Beschreibung, Einordnung, Gründe)<br />
Suche nach Lösungsalternativen: bewährte Lösungsansätze vs. Innovative Ansätze<br />
Prognose der Konsequenzen: Auswirkung der einzelnen Lösungsvorschläge (sozial, technisch,<br />
rechtlich, ökologisch) vorhersagen<br />
Bewertung der Alternativen: Bestimmungskriterien ableiten, gewichten <strong>und</strong> bewerten<br />
Auswahl: Auswahl der Handlungsalternativen durch Entscheidungsgremien<br />
Durchsetzung: Abschluss des Planungsprozesses, Vollzugsplanung unter Berücksichtigung des<br />
Budgets<br />
• Welche Techniken zur Unterstützung des Planungszyklus gibt es?<br />
Schritt Technik<br />
Auftrag Zielformulierungstechnik<br />
Erhebung Erhebungstechnik:<br />
Interview<br />
Fragebogen<br />
Beobachtung<br />
Dokumentenstudium<br />
Selbstaufschreibung<br />
Laufzettelverfahren<br />
Schätzungen<br />
Analyse ABC-Analyse<br />
Zeitanalyse<br />
Mengenanalysen<br />
Vernetztes Denken<br />
Würdigung Unsystematische Verfahren:<br />
Prüffragenkataloge, Checklisten<br />
Systematische Verfahren:<br />
Benchmarking, Systematische Problemanalyse<br />
UFO 8/93
Lösungsentwurf Kreativitätstechniken:<br />
Brainstorming<br />
Analysetechniken<br />
Morphologische Analyse<br />
Bewertung Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />
Nutzwertanalyse<br />
Kosten-Wirksamkeitsanalyse<br />
Unterstützende Techniken in allen Schritten<br />
Stellenbeschreibung<br />
Organigramm<br />
Funktionendiagramme<br />
Anforderungsprofile<br />
Kommunikationsdarstellungen<br />
Matrizen<br />
Prozessbeschreibungen<br />
• Welche Aufgaben der Unternehmensführung gibt es? Wie lassen sich diese klassifizieren?<br />
Zeithorizont Verantwortung Für Aufgaben<br />
Strategisches<br />
Management<br />
Taktisches<br />
Management<br />
Operatives<br />
Management<br />
Langristigen<br />
Vermögenssicherung<br />
Kapitalverzinsung<br />
Sicherung Arbeitsplätze<br />
Ökonomischer Mitteleinsatz<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
Zielerreichung<br />
Planabstimmung<br />
Einhaltung der Pläne<br />
Zielerreichung<br />
Mitteleinsatz<br />
Produktivität<br />
Definition Unternehmens-Ziele<br />
Planung, Politik, <strong>Organisation</strong><br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Kontrolle der Ergebnisses<br />
Teilplanung<br />
Mittelbereitstellung<br />
Delegation von Aufgaben<br />
Koordination<br />
Problemlösung<br />
Realisation der Pläne<br />
Information bei Planabweichung<br />
Aufgaben- <strong>und</strong> Zeitplanung<br />
Mitarbeitereinsatz<br />
Produktivitätskontrolle<br />
• Welche beobachtbaren Verhaltensweisen von Managern bzw. welche typischen Merkmale der<br />
Managementtätigkeit in der Praxis gibt es?<br />
Kein abgeschlossener Zyklus (kein klarer Anfang, kein klares Ende)<br />
Zerstückelter Arbeitstag (Einzelaktivität, Ad-hoc-Gespräche, hin-<strong>und</strong> herspringen zwischen Themen)<br />
Mündliche Kommunikation (70% Zeit für Gespräche)<br />
Fragen <strong>und</strong> Zuhören (Kontaktnetzwerk)<br />
Ambiguität (Umgang mit Komplexität <strong>und</strong> Ungewissheit: Entscheidung muss fallen bevor alle<br />
Informationen gesammelt wurden)<br />
• Welche zehn universellen Managerrollen lassen sich identifizieren?<br />
Interpersonelle Rollen (Koordinationsaufgabe, Ausrichtung der Handlung der Menschen auf ein<br />
gemeinsames Ziel)<br />
Repräsentant: repräsentiert nach außen <strong>und</strong> innen, sozial <strong>und</strong> gesetzlich<br />
Führer: Motivation <strong>und</strong> Leitung von Mitarbeitern<br />
Koordinator: Aufbau <strong>und</strong> Pflege von internen <strong>und</strong> externen Kontakten<br />
UFO 9/93
Informationelle Rollen<br />
Informationssammler:<br />
Informationsverteiler<br />
Sprecher<br />
Entscheidungsrollen<br />
Unternehmer: Innovation <strong>und</strong> Wandel<br />
Krisenmanager: Handhabung unerwarteter Störungen<br />
Ressourenzuteiler: Vergabe von Ressourcen an Personen <strong>und</strong> Abteilungen<br />
Verhandlungsführer: Verhandlungsführer gegenüber Externen<br />
• Welche Kompetenzen bei Managern werden unterschieden?<br />
Technische Kompetenz<br />
Einschlägiges Managementwissen <strong>und</strong> die Fähigkeit dieses Wissen anzuwenden<br />
Soziale Kompetenz<br />
Fähigkeit Zusammenzuarbeiten (Kooperationsfähigkeit, Empathie, interkulturelles Verständnis)<br />
Konzeptionelle Kompetenz<br />
Fähigkeit Problemfelder zu strukturieren <strong>und</strong> ein Handlungskonzept zu erstellen<br />
Strukturierungsfähigkeit, Verständnis für Zusammenhänge, Multiperspektivität, Lernfähigkeit.<br />
• Welche Management-by-Techniken sind bekannt? Welche der Techniken können für die<br />
Zielbildung, welche für die Durchsetzung <strong>und</strong> welche für die Kontrolle verwendet werden?<br />
Zielbildung Management by Objectives<br />
Management by Participation<br />
Management by Decision Rules<br />
Durchsetzung Management by Exception<br />
Management by Delegation<br />
Management by Systems<br />
Management by Breakthrough<br />
Management by Motivation<br />
Kontrolle Management by Results<br />
Management by Control<br />
• Wählen Sie drei Management-by-Techniken aus <strong>und</strong> beschreiben Sie diese näher.<br />
Management by Objectives<br />
System der Führung <strong>und</strong> Steuerung durch Zielvereinbarungen. Rückblick um neue Ziele <strong>und</strong><br />
Massnahmen für die Zukunft zu vereinbaren. Ist für MA motivierend, da der Zusammenhang<br />
erkennbar <strong>und</strong> gestaltbar ist. Jeder Manager soll über Zielvorstellungen verfügen <strong>und</strong> die eigene<br />
Arbeit lenken. Ziele von über- <strong>und</strong> untergeordneten Einheiten sind bekannt <strong>und</strong> bieten<br />
Herausforderung<br />
Mangement by Exception<br />
Entscheidungsbefugnis bei Routineaufgaben. Der Vorgesetzte greift nur ein wenn Toleranzgrenze<br />
überschritten wurde. Ansonsten handelt <strong>und</strong> entscheidet der MA selbständig<br />
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Management by Results<br />
Überwachung von Resultaten. Vorgabe von Zielen durch starke Kontrolle der Führungskräfte. Wenig<br />
Verantwortung der einzelnen MA, autoritäre Führung. Annahme, dass alleinige Delegation von<br />
Aufgaben nicht zum Ziel führt<br />
2 Systemansatz <strong>und</strong> Systemdenken<br />
• Was ist ein System <strong>und</strong> wie lässt sich das Systemdenken in der Betriebswirtschaftslehre anwenden?<br />
System: geordnete Gesamtheit von Elementen zwischen denen eine Beziehung besteht. Lässt sich in<br />
Teilsysteme/Subsysteme unterteilen. Systemelemente sind die kleinsten Systembestandteile.<br />
Systemgrenze ist die Trennlinie zwischen Systemelementen <strong>und</strong> der Systemumwelt. Ein offenes<br />
System hat auch Beziehungen zur Umwelt.<br />
Unternehmen aus systemtheoretischer Sicht<br />
Begriff Beispiel<br />
System Unternehmen<br />
Subsysteme Geschäftsbereiche<br />
Systemelemente Mitarbeiter<br />
Systemumwelt Branche<br />
• Wodurch unterscheiden sich die atomistische <strong>und</strong> die holistische Sichtweise auf ein System?<br />
Atomistische Sicht: Verhalten dieses Systems erklärt sich aus der Betrachtung seiner Einzelelemente.<br />
Holistische Sicht: System ist nicht nur die Summe der einzelnen Teile. Es existieren Zusammenhänge<br />
zwischen den Elementen, diese müssen harmonieren.<br />
• Was sind mechanistische, organismische <strong>und</strong> soziale Systeme?<br />
Mechanistische S: haben keine eigenen Ziele, funktionieren wie eine Maschine. Rational planbar.<br />
Scientific Management von Taylor: Unternehmen dient nur den Eigentümerinteressen<br />
Organismische S: Verfolgt selbst mind. ein Ziel (Überleben, Wachstum), Unterliegen der Evolution<br />
(Anpassung an die Umwelt). Mitarbeiter werden als nicht leicht austauschbar betrachtet.<br />
Soziale S: bestehen aus Individuen, die zu eigenen <strong>und</strong> gemeinsamen Zwecken zusammen arbeiten.<br />
Systemziele vs. Ziele seiner Elemente.<br />
• Erläutern Sie das Prinzip der Steuerung <strong>und</strong> skizzieren Sie ein Beispiel.<br />
Steuersystem: System mit bestimmtem Input ermittelt erwünschten Output. Steuereinheit<br />
übermittelt Steuerimpulse für Inputsignale an das System. Störungen werden der Steuereinheit<br />
UFO 11/93
gemeldet, welche die Störungen kompensiert. Die Steuereinheit kann jedoch nur auf bekannte<br />
Störungen adäquat reagieren. Feed-Forward.<br />
Beispiel: Füllniveau für Wasserbehälter von dem der Abfluss (=Output) bekannt ist, regelt die<br />
Wasserzufuhr. Der Output wird nicht kontrolliert. Störungen (z.B. Verringerung Wasserdruck) werden<br />
durch Aufdrehen des Wasserhahns kompensiert.<br />
• Erläutern Sie das Prinzip der Regelung <strong>und</strong> skizzieren Sie ein Beispiel.<br />
Bei der Regelung wird der Output des Systems überwacht. Informationen werden erst nach<br />
Durchlauf des Systems erhoben <strong>und</strong> diese Ist-Werte werden mit den Sollwerten vergleichen <strong>und</strong> bei<br />
Abweichungen greift der Regler ein (Rückkopplung, Feed-backward)<br />
Beispiel: die Füllhöhe eines Wasserbehälters wird mit einem Schwimmer angezeigt. Je nach Höhe des<br />
Schwimmers wird der Wasserzufluss erhöht oder verringert. Problem: Zeitverzögerung, System kann<br />
nur reagieren wenn der Wasserstand bereits zu hoch oder tief ist.<br />
• Erläutern Sie das Prinzip der Lenkung <strong>und</strong> beschreiben Sie das Prinzip in einem Beispiel.<br />
Kombination von Steuerung <strong>und</strong> Regelung. Zukünftiges Verhalten des Systems lässt sich vorhersagen,<br />
wenn das System kausal ist.<br />
• Wodurch unterscheiden sich Steuerung, Regelung <strong>und</strong> Lenkung?<br />
Steuerung: Feed-Forward – Überwachung Input, Ergebnis wird nicht überwacht<br />
Regelung: Feed-Backward – Überwachung Output, Störgrößen werden nicht überwacht<br />
Lenkung: Kombination – Überwachung Input & Output (Störgrößen <strong>und</strong> Ergebnisse)<br />
• Was sind positive <strong>und</strong> negative Rückkoppelungsschleifen <strong>und</strong> wo finden Sie in den<br />
Wirtschaftswissenschaften Anwendung?<br />
Negative Rückkopplung: verringern den Abstand zwischen Ist- <strong>und</strong> Soll-werten laufend.<br />
UFO 12/93
Positive Rückkopplung: das System entfernt sich immer weiter vom Anfangszustand.<br />
Selbstverstärkender Regelkreis – instabil.<br />
• Was versteht man unter Komplexität <strong>und</strong> wie lässt sie sich beschreiben?<br />
System mit vielen unterschiedlichen Systemelementen <strong>und</strong> Beziehungen (kompliziert), die sich im<br />
Laufe der Zeit verändern (dynamisch). Kompliziert + dynamisch = komplex.<br />
Komplexität ist eine Maßgröße für die Eigenschaften von Systemen. Komplexe Systeme sind vielfältig<br />
<strong>und</strong> schwierig vorherzusagen. Ziel der Lenkung ist die Komplexitätsreduzierung.<br />
• Beschreiben Sie die vier Typen allgemeiner Steuerungskonzepte in der Betriebswirtschaftslehre.<br />
Plandeterminierte Steuerung:<br />
Aus der Planung leiten sich alle Steuerungsaktivitäten ab, klassisches Steuerungskonzept. Steuerung<br />
ist durch Planung determiniert, anschließende Phasen können nicht „nach-/um-steuern“. In der<br />
Praxis kaum umsetzbar. Probleme: Entwicklungen der Umwelt müssen komplett bekannt sein <strong>und</strong><br />
das System muss exakt erfasst <strong>und</strong> beherrschbar sein.<br />
UFO 13/93
Inkrementalistische Steuerung:<br />
Keine Totalplanung, nur Steuerung in kleinen, überschaubaren, revidierbaren Schritten, „piecemeal<br />
engineering“. Keine zentrale Steuerung, dauernde Fehlerkorrektor. Probleme: berücksichtigt keine<br />
Machtverhältnisse, richtungslos, verdeckt dass weitreichende, nicht-revidierbare Entscheidungen<br />
notwendig sind, verhindert Innovation.<br />
Synthese aus plandeterminierter <strong>und</strong> inkrement. Steuerung (geplante Evolution):<br />
Abfolge kleiner Schritte, ausgehend vom aktuellen Status, Einzelschritte sind jedoch geführt von<br />
einer Gesamtsicht, die laufend weiterentwickelt wird<br />
Kontextsteuerung:<br />
Lehnen direkten Steuerungseingriff ab, indirekte Steuerung über Änderung der Kontextbedingungen<br />
(relevanten Umwelt). Eigendynamik, soziale Zusammenhänge. Exaktes Ergebnis ist nicht berechenbar<br />
• Diskutieren Sie Anwendungsfelder der Komplexitäts- <strong>und</strong> Chaostheorie in den<br />
Wirtschaftswissenschaften.<br />
Traditionelle BWL sieht Komplexität als Phänomen, dass Dinge unübersichtlich macht <strong>und</strong> sucht nach<br />
Vereinfachungen. Problematik: wenn man auf eine verändernde Umwelt flexibel reagieren will, muss<br />
ein Maß an Systemvarietät (=Komplexität) vorhanden sein.<br />
McKelvey, 1999: Firma entwickelt sich am Besten, wenn ihre interne Komplexität der<br />
Marktkomplexität entspricht.<br />
Luhmann, 1980: soziale Systeme sind komplexe je mehr Elemente mit mehr Beziehungen sie<br />
beinhalten <strong>und</strong> je unterschiedlicher die Beziehungen sind <strong>und</strong> sie sich im Laufe der Zeit verändern.<br />
• Was versteht man unter einer Trivialmaschine bzw. einer nicht-trivialen Maschine im Sinne von<br />
Heinz von Foerster?<br />
Trivialmaschine: Prozesse in <strong>Organisation</strong>en. Funktionsweise: von gezieltem Input wird ein<br />
bestimmter Output erwartet. Weit verbreitet, übersieht jedoch menschliche Aspekte<br />
Nicht-triviale Maschine:<br />
Menschliches Verhalten ist nicht beherrschbar, berechenbar oder vorhersagbar. Verhalten ist in der<br />
Zeit nicht stabil <strong>und</strong> nicht wiederholbar.<br />
Für einen bestimmten Input ist ein vorher bestimmter Output nicht vorhersagbar. System hat<br />
Eigenleben <strong>und</strong> –dynamik. Unterschiedliche Reaktion auf selben Input zu verschiedenen Zeiten.<br />
UFO 14/93
• Was versteht man unter Systems Engineering?<br />
SE: Wegweiser für die Handhabung <strong>und</strong> Gestaltung von komplexen Systemen. Systematischer <strong>und</strong><br />
transparenter Problemlösungsprozess, effiziente Führung. Unterstützt die Suche nach günstigen,<br />
effizienten, termingerechten Lösungen.<br />
Gr<strong>und</strong>bausteine: Systemdenken <strong>und</strong> Vorgehensmodell.<br />
Systemgestaltung: Lösungsfindung, Projektmanagement. Inhaltliche Aspekte, Umwelt. Zuteilung von<br />
Aufgaben, Kompetenzen <strong>und</strong> Verantwortung. Modellhafte, aussagekräftige Abbildung von Systemen<br />
<strong>und</strong> komplexen Zusammenhängen.<br />
• Aus welchen Gr<strong>und</strong>bausteinen bzw. Komponenten besteht das Systems Engineering Konzept?<br />
Systematische, transparente Gestaltung des Problemlösungsprozesses. Effiziente Führung <strong>und</strong><br />
Abwicklung. Unterstützt Suche nach günstiger effizienter, termingerechter Lösung.<br />
Gr<strong>und</strong>bausteine: Systemdenken <strong>und</strong> Vorgehensmodell.<br />
Systemgestaltung: konstruktive Arbeit, Lösungsfindungsprozess, Projektmanagement. Inhaltliche<br />
Aspekte, das konkrete Objekt <strong>und</strong> Umwelt.<br />
Veranschaulichen komplexer Zusammenhänge durch aussagefähige Modelle. Umgebungsorientierte,<br />
wirkungsorientierte Betrachtung<br />
Analyse von Ursache <strong>und</strong> Wirkung. Abgrenzung des Problemfeldes. Systemabgrenzung ist aufwendig.<br />
UFO 15/93
• Was versteht man unter „piecemeal engineering“ <strong>und</strong> welche anderen Konstruktionsprinzipien sind<br />
bekannt?<br />
Große Veränderungen sollen NICHT in großen Schritten vollzogen werden. Realisierung soll in kleinen<br />
Schritten erfolgen. Minimale Präjudizierung: im Zweifelsfall die Lösung mit den meisten Freiräumen<br />
für weitere Entwicklung wählen.<br />
Andere Konstruktionsprinzipien:<br />
Minimierung der Schnittstellen<br />
Modularer Aufbau<br />
Piecemeal Engineering<br />
Minimale Präjudizierung<br />
• Beschreiben Sie kurz das Systems Engineering Vorgehensmodell mit seinen vier Komponenten <strong>und</strong><br />
erläutern Sie die Inhalte der Komponenten.<br />
Vom Groben zum Detail vorgehen: Betrachtungsfeld weit fassen <strong>und</strong> schrittweise einengen.<br />
Schrittweise Konkretisierung, bspw. Aufgr<strong>und</strong> von Annahmen – spätere Korrektur möglich. Top-<br />
Down planen, Bottom-Up realisieren.<br />
Denken in Varianten: Suchen von Alternativen, stufenweise Eliminierung von Varianten. Beurteilung<br />
<strong>und</strong> Auswahl der erfolgversprechensten Variante. Ausarbeitung eines Gesamtkonzepts mit den<br />
gewählten Varianten. Schlussendliche Ausarbeitung von Detailvariationen. Auf Schlüsselprobleme<br />
achten.<br />
Phasenablauf: Gliederung in zeitliche Projektphasen, ermöglicht Entscheidungspunkte. Stufenweiser<br />
Planungs-, Entscheidungs- <strong>und</strong> Realisierungsprozess.<br />
Problemlösungszyklus:<br />
Zielsuche – Lösungssuche - Auswahl<br />
• Welche Vorteile sind mit der Phasengliederung des Vorgehens als Makro-Logik verb<strong>und</strong>en?<br />
Gliederung eines Projektes in Projektphasen Zeitliche Gliederung.<br />
Klare Marschinhalte<br />
Entscheidungspunkte möglich.<br />
Vom Groben zum Detail.<br />
UFO 16/93
Stufenweiser Planungs-, Entscheidungs- <strong>und</strong> Realisierungsprozess.<br />
Einbindung der Entscheidungsinstanzen.<br />
Korrekturmöglichkeiten<br />
• Welche Vor- <strong>und</strong> Nachteile sind mit dem Vorgehen nach dem Problemlösungszyklus als Mikro-Logik<br />
verb<strong>und</strong>en?<br />
Ev. ergänzen: S. 110<br />
Problemlösungszyklus:<br />
Vorabklärung: Klärung der Ausgangssituation, des Problemumfangs, ..<br />
Auftragsvereinbarung: schriftliche Vereinbarung zwischen Auftraggeber <strong>und</strong> Projektgruppe.<br />
Phasenweise Vereinbarung reduziert Risiko.<br />
Situationsanalyse: Beschaffung von qualitativen <strong>und</strong> quantitativen Informationen. Untersuchung von<br />
Symptomen, Ursachen, Chancen, Gefahren<br />
Zielformulierung: Präzisierung von Zielen (Muss-, Soll-, Wunschziele).<br />
Genehmigung: gegenseitige Abstimmung von Ziel- <strong>und</strong> Wertvorstellung (Auftraggeber, Projektteam)<br />
Synthese von Lösungen: kreativer, konstruktiver Vorgang.<br />
Analyse von Lösungen: Zielkonformität, Funktionsweise, Integrationsweise, Voraussetzung,<br />
Konsequenzen. Eventuell Zielkorrektur<br />
Bewertung: systematische Gegenüberstellung, Muss-Ziele müssen erfüllt sein.<br />
Auswahl<br />
• Welche Alternativen zum Systems Engineering Vorgehensmodell sind bekannt? Erläutern Sie diese<br />
kurz.<br />
REFA 6-Stufen-Modell:<br />
(1) Ziele setzen<br />
(2) Aufgaben abgrenzen<br />
(3) Ideale Lösungen suchen<br />
(4) Daten sammeln <strong>und</strong> Lösungen entwickeln<br />
(5) Optimale Lösung wählen<br />
(5) Kontrolle der Zielerfüllung<br />
REFA geht von einem Idealkonzept aus, keine Unterscheidung nach Detaillierung, für kleine Projekte.<br />
Wertanalyse-Arbeitsplan:<br />
Wertsteigerung von Produkten, Prozessen oder Systemen durch Erhöhung des Nutzens <strong>und</strong> Senkung<br />
der Kosten.<br />
Analytische Phase:<br />
Funktionen eines Produkts oder Prozesses werden identifiziert, Kosten abgeschätzt <strong>und</strong> ein<br />
Nutzen/Kosten Verhältnis berechnet.<br />
Gestalterische Phase:<br />
Generierung, Bewertung, Auswahl, Umsetzung von Ideen zur Zielerfüllung. Rückkopplungsschleifen.<br />
Geeignet für Weiterentwicklungsprojekte<br />
Konstruktionsmethodik (VDI 2221):<br />
Stufenweises Vorgehen, ähnlich dem Systems Engineering. Unterstützt Vorgehensweise vom<br />
Abstrakten zum Konkreten <strong>und</strong> das Erarbeiten <strong>und</strong> Ausscheiden von Varianten.<br />
Systemtechnik:<br />
UFO 17/93
Idee: Lösung von komplexen Problemen durch Aufteilung in Phasen. Vorgehen: Systemstudien,<br />
Zielprogramm, Systemsynthese, Systemanalyse, Systembewertung, Systementscheidung,<br />
Systemausführungsplanung – mit entsprechenden Rückkopplungen.<br />
• Skizzieren Sie einen idealtypischen Entscheidungsprozess <strong>und</strong> beschreiben Sie kurz Ziel <strong>und</strong> Inhalt<br />
der einzelnen Phasen.<br />
Problemidentifizierung:<br />
Erkennung des Problems, seiner Ursachen <strong>und</strong> den Umweltbedingungen. Verbesserungswürdige<br />
Situation kristallisiert sich heraus. Problemerkenntnis löst den Entscheidungsprozess aus. Problem ist<br />
oft Abweichung Ist- vom Soll-Wert.<br />
Problemanalyse:<br />
Erforschung der Ursachen um Problemumfang abzuschätzen. Formulierung einer groben<br />
Zielvorstellung (nur so ist eine Bewertung von Alternativen möglich). Informationsbeschaffung ist<br />
sehr wichtig: neue Informationen können zu neuen Zielen <strong>und</strong> neuen Lösungen führen.<br />
Abschluss der Problemanalyse: Problemformulierung<br />
Zielbestimmung:<br />
Präzisieren der Ziele. Mehrere Ziele sind zu berücksichtigen (technische, wirtschaftliche …).<br />
Problemlösung <strong>und</strong> Zielbildung sind verb<strong>und</strong>ene, nicht trennbare Aktivitäten.<br />
Lösungsfindung:<br />
Erarbeiten alternativer Varianten. Unterschiedliche Lösungsansätze, die jedoch innerhalb der<br />
Zielgrenzen sind (bspw. Unterschiedliche Verfahren, Neuerstellung vs. Reparatur usw. ).<br />
UFO 18/93
Wiederholter Wechsel von Problemlösung <strong>und</strong> Problemanalyse. Neue Ergebnisse haben Auswirkung<br />
auf die Lösung.<br />
Lösungsbewertung:<br />
Abschätzen der Konsequenzen der Alternativen. Praktisch ist keine „sichere“ Prognose möglich.<br />
Objektive Bewertung hat ihre Grenzen, oftmaliges Arbeiten mit Schätzungen.<br />
Bewertungs- <strong>und</strong> Entscheidungskriterien sind festzulegen.<br />
Auswahl:<br />
Wahl der besten Alternative. Wille zur Realisation wird zum Ausdruck gebracht.<br />
Durchführung:<br />
Setzt getroffenen Entschluss in die Realität um. Kontrolle der Zielerreichung.<br />
• Welche Merkmale von Entscheidungssituationen gibt es <strong>und</strong> wie beeinflussen diese die<br />
Entscheidung?<br />
Bedeutung: materielle Wertigkeit (finanzieller Umfang), zeitliche Reichweite (Wirkungshorizont).<br />
(Fehlende) Korrekturmöglichkeiten. Persönliche Konsequenzen.<br />
Führungsentscheidungen: finanziell hochwertig, langfristig, schwer revidierbar, mit erheblichen<br />
persönlichen Konsequenzen<br />
Komplexität: Resultiert aus dem Ressortbezug. Ressortübergreifende Fragen sind generell komplexer<br />
(unterschiedliche Sichtweisen, Interessen, Wertvorstellungen). Weitere Thematik: Neuartigkeit,<br />
Projektvolumen, Vielfalt der Alternativen, Informationen<br />
Dringlichkeit: Ergebnis von Ressourcenknappheit in zeitlicher, personeller, informatorischer Hinsicht.<br />
Terminbindung (Konventionalstrafen), Stress (Folge: Leistungsabbau <strong>und</strong> Qualitätsminderung).<br />
• Wie lassen sich Vorgehensmodelle auf das Projektmanagement übertragen? Welche Rolle spielen<br />
dabei der Projektablauf bzw. das Systemdenken?<br />
3 Strategisches Management im Unternehmen<br />
• Welche Entwicklungsphasen zum Strategischen Management gibt es?<br />
Phase der Finanzplanung: bis 50er Jahre, reine Finanzplanung, da Umweltbedingungen stabil.<br />
Phase der Langfristplanung: komplexe, dynamische Umwelt führt zu langfristiger Planung (>5 Jahre)<br />
Phase der strategischen Planung: technischer Wandel fordert flexible Handlungsweise, untersucht<br />
ebenfalls Unternehmensumwelt. Problematik: Konzentration auf Strategie, Umsetzung <strong>und</strong> Kontrolle<br />
wird vernachlässigt.<br />
Phase des strategischen Managements: 80er Jahre. Strategieplanung, Steuerung <strong>und</strong> Kontrolle der<br />
Strategieimplementierung. Berücksichtigung von Umfeldänderungen (Technologie-, Markt-,<br />
Wettbewerber) <strong>und</strong> sozio-psychologische Einflüsse<br />
UFO 19/93
• Skizzieren Sie die historische Entwicklung des Strategiebegriffs <strong>und</strong> des Strategischen<br />
Managements <strong>und</strong> nennen Sie die bekanntesten Vertreter.<br />
• Erklären Sie die Unterschiede zwischen dem präskriptiven <strong>und</strong> deskriptiven Ansatz der<br />
Strategieentwicklung.<br />
Präskriptiver Ansatz: geht davon aus, das strategisches Management ein linearer, rationaler Prozess<br />
ist, der von der Gegenwart aus zukünftige Strategien entwickelt (sequentielle Verknüpfung)<br />
Deskriptiver Ansatz: Dynamik <strong>und</strong> Unsicherheit der Umwelt: Elemente der strategischen Planung<br />
sind wechselseitig abhängig. Strategie als „Gr<strong>und</strong>muster im Strom der Entscheidungen <strong>und</strong><br />
Aktivitäten“, inkrementell <strong>und</strong> kontinuierlich<br />
UFO 20/93
•Nennen Sie die Gr<strong>und</strong>muster der Strategietypen.<br />
Geplante Strategien (intended strategies)<br />
Ungeplante, realisierte Strategien (emergent strategies)<br />
Realisierte Strategien (realized strategies)<br />
• Nennen <strong>und</strong> beschreiben Sie die 10 Denkschulen von Mintzberg.<br />
Vorschlag zur Klassifikation der Strategieentwicklung.<br />
Präskriptiv: Design, Planung, Positionierung<br />
Deskriptiv: Unternehmer, Kognitive, Macht, Kultur, Lern, Umwelt, Konfigurationsschule<br />
Designschule: Planungsprozess besteht aus Strategieformulierung <strong>und</strong> –implementierung. Ist die<br />
Strategie formuliert, darf sie nicht mehr verändert werden. für komplexe Situationen unbrauchbar.<br />
Planungsschule: Weiterentwicklung der Designschule, Gliederung des Konzepts in Phasen <strong>und</strong><br />
Schritte.<br />
Positionierungsschule: analytischer Prozess zur Bestimmung vorteilshafter Wettbewerbspositionen.<br />
(Porter)<br />
Unternehmerschule: zentraler Punkt ist die Person des Unternehmers, dieser kontrolliert die<br />
operative Unternehmensführung <strong>und</strong> passt die Strategien an<br />
UFO 21/93
Kognitive Schule: Strategieentwicklung als mentaler Prozess. Wahrnehmung <strong>und</strong> psychologische<br />
Verarbeitung<br />
Machtschule: Ergebnis eines Verhandlungsprozess. Alle beteiligten Personen wollen Strategie zu<br />
ihrem Vorteil beeinflussen.<br />
Kulturschule: kollektiver, sozialer Prozess durch Werte im Unternehmen mit denen sich die<br />
Mitarbeiter identifizieren<br />
Lernschule: laufender Lernprozess, abhängig von der Denk- <strong>und</strong> Verhaltensweise der UF.<br />
Strategieentwicklung <strong>und</strong> –implementierbar wird als untrennbar gesehen.<br />
Umweltschule: Unternehmen soll sich an Umweltbedingungen anpassen können<br />
Konfigurationsschule: nutzt verschiedenste Teile der vorhergehenden Schulen <strong>und</strong> kombiniert sie.<br />
• Beschreiben Sie den Market-based-view <strong>und</strong> den Resource-based-view. Welche anderen<br />
Ausprägungen des Resource-based-view gibt es noch?<br />
Market-based-view:<br />
marktorientierte Sichtweise des unternehmerischen Handelns. Das strategische Management richtig<br />
sich nach den Bedürfnissen des Marktes. Erfolg der MBV basiert auf der richtigen Positionierung in<br />
attraktiven Märkten.<br />
Structure-Conduct-Performance Paradigma: Erfolg eines Unternehmens hängt von seinem Verhalten<br />
ab, welches von der Struktur der Branche beeinflusst wird. Verständnis der Branchenstruktur ist<br />
notwendig (Outside-in-Perspektive). Bsp: Porters Five-Forces-Modell.<br />
Resource-based-view:<br />
Erfolg von Unternehmen wird durch spezifische, einzelartige Potenziale bestimmt. Die Stärken <strong>und</strong><br />
Schwächen des Unternehmens sind auf seine materiellen, immateriellen, personellen Ressourcen<br />
zurückzuführen<br />
Ressource-Conduct-Performance Paradigma: Ressourcen bestimmen Verhalten <strong>und</strong> Erfolg (Inside-<br />
Out-Perspektive).<br />
Beste Option: Kombination von Resource <strong>und</strong> market-based-view.<br />
Ausprägungen der Resource-based-view: Knowledge-based-view (Wissen <strong>und</strong> Lernprozesse) <strong>und</strong><br />
Capability-based-view (Fähigkeiten Ressourcen einzusetzen).<br />
• Nennen <strong>und</strong> beschreiben Sie die drei Ebenen des Strategischen Managements.<br />
Ebene der Gesamtunternehmung (corporate strategy): Gestaltung des Geschäftsfeldportfolios,<br />
Aufteilung der Ressourcen auf die einzelnen Geschäftsfelder. In welche Produkt <strong>und</strong> DL-Bereiche soll<br />
investiert werden, welche Märkte <strong>und</strong> Produkte fokussieren wir, wenige Produkte vs. Diversifikation.<br />
Wachstums- <strong>und</strong> Gewinnziele<br />
Ebene einzelner Geschäftsbereiche (business strategy):<br />
Ausrichtung des Geschäftes im Wettbewerb, Relation zu Mitbewerbern <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en. Aufbau von<br />
Wettbewerbsvorteilen, wird für jeden Geschäftsbereich extra entwickelt.<br />
Ebene der Funktionsbereiche (functional strategy): Festlegen der Ziele <strong>und</strong> Maßnahmen der<br />
Funktionsbereiche. Bsp: F&E (welche neuen Leistungen werden entwickelt), Marketing (Wahl<br />
Marketingmix), Beschaffung (Lieferantenstruktur).<br />
• Welche vier Phasen bilden den Prozess des Strategischen Managements von Welge <strong>und</strong> Al-Lahm?<br />
Beschreiben Sie die einzelnen Phasen!<br />
UFO 22/93
Phase der Zielbildung<br />
Phase der strategischen Analyse <strong>und</strong> Prognose<br />
Phase der Strategieformulierung<br />
Phase der Strategieumsetzung <strong>und</strong> -bewertung<br />
• Beschreiben Sie die strategische Zielplanung! Erklären Sie strategische Erfolgspotentiale <strong>und</strong><br />
Erfolgsfaktoren <strong>und</strong> deren Zusammenhang!<br />
Ziele sind normative Vorstellungen eines zukünftigen Zustands, der durch Handlungen hergestellt<br />
wird.<br />
Vorgehen<br />
Festlegen langfristiger Ziele<br />
Gr<strong>und</strong>voraussetzung für die strategische Planung<br />
Erster Schritt: Formulierung der Unternehmenspolitik <strong>und</strong> Aussagen zu Business Mission, oberstes<br />
Unternehmensziel <strong>und</strong> Verhaltensgr<strong>und</strong>sätze<br />
Zweiter Schritt: Entwicklung des Leitbildes<br />
Oberstes Ziel: Sicherung der langfristigen Überlebensfähigkeit<br />
Relevante Themen der strategischen Zielplanung:<br />
Existenzsicherung, Unabhängigkeit <strong>und</strong> Flexibilität, monetäre Ziele<br />
Sicherung der Überlebensfähigkeit<br />
Aufbauen, aufrechterhalten <strong>und</strong> nutzen von Erfolgspotentialen<br />
Konkretisieren von internen <strong>und</strong> externen Erfolgsfaktoren<br />
UFO 23/93
Erfolgspotentiale:<br />
Produkt- <strong>und</strong> marktspezifischen, technologischen Voraussetzungen für den zukünftigen Erfolg eines<br />
Unternehmens. Langfristige Gültigkeit, bspw. Marktposition, Produktionskapazität,<br />
Produktentwicklung.<br />
Externe Erfolgspotentiale: Wettbewerbsvorteile durch marktorientierte Strategien<br />
Interne erfolgspotentiale: Kosten- <strong>und</strong> Leistungspotential, Gestaltung der Ressourcen<br />
Erfolgspotentiale bestimmten die Obergrenze des realisierbaren Erfolgs, jedes Unternehmen hat EP.<br />
Der Verlust von EP führt zu negativen Erfolg <strong>und</strong> Liquidität.<br />
Erfolgsfaktoren<br />
Durch Erfolgsfaktoren (EF) sollen EP operationalisiert <strong>und</strong> steuerbar sein. Konkretisieren EP <strong>und</strong><br />
beeinflussen Erfolg oder Misserfolg einer Unternehmung direkt.<br />
Beispiele für EF:<br />
Marktanteil, Kostenstruktur, Qualifikation, Motivation, Fluktuation der Mitarbeiter, Kapitalintensität,<br />
F&E-Intensität, Standort, Wettbewerbs-Intensität, Marktwachstum, Technologischer Wandel<br />
Lieferatenkonzentration, Zinsniveau.<br />
• Aus welchen vier Faktoren besteht die PEST-Analyse? Nennen <strong>und</strong> beschreiben Sie diese!<br />
PEST Analyse ist eine Analyse des Makroumfelds <strong>und</strong> versucht Veränderungen in der Umwelt<br />
festzustellen <strong>und</strong> deren Auswirkungen auf der Unternehmen aufzuzeigen.<br />
Political: Gesetzgebung, politische Einstellung, Regelungen, politische Stabilität<br />
Economic: Bruttosozialprodukt, Pro-Kopf-Einkommen, Konsumneigung, Kreditsicherheit<br />
Social: Wertesystem, Lebensstil, Demographie, Religion, Status-Symbole<br />
Technological: Erfindungen, Technische Entwicklungen, Dynamik <strong>und</strong> Früherkennung<br />
PESTEL-Analyse (erweiterte PEST)<br />
Environmental: Verfügbarkeit Rohstoffen <strong>und</strong> Energie, Reduktion Umweltbelastung<br />
Legal: Rechtliches<br />
• Erklären Sie das Five-Forces-Modell von Porter <strong>und</strong> beschreiben sie die einzelnen<br />
Wettbewerbskräfte im Detail!<br />
Einflüsse des Makroumfeldes haben Auswirkungen auf das Wettbewerbsfeld der Branche. Five-<br />
Forces ist eine Analysemethode der Branchenstruktur. Fünf Wettbewerbskräfte die die Attraktivität<br />
einer Branche wesentlich beeinflussen. Porter liefert Handlungsanweisungen<br />
UFO 24/93
Gefahr des Markteintritts/Eintrittsbarrieren:<br />
Economies of Scale (Größenersparnisse die Newcomer nicht nutzen können)<br />
Produktdifferenzierung: vorhandenes Produkt ist sehr bekannt (Marke, Käuferloyalität)<br />
Kapitalbedarf: Bsp Kraftwerksbau<br />
Umstellungskosten<br />
Zugang zu Vertriebskanälen<br />
Sonstige Kostennachteile<br />
Verhandlungsstärke der Lieferanten:<br />
Konzentration der Lieferanten: wenn wenige Lieferanten, starker Lieferant<br />
Gefahr durch Substitute<br />
Unwichtige Branche für Lieferanten<br />
Produkt des Lieferanten ist für Unternehmen wichtig<br />
Gefahr der Vorwärtsintegration<br />
Umstellungskosten<br />
Verhandlungsstärke der K<strong>und</strong>en<br />
Konzentration der K<strong>und</strong>en: wenige große Abnehmer: starker K<strong>und</strong>e<br />
Produkte haben hohen Anteil an den Gesamtkosten der K<strong>und</strong>en: selektivere Wahl<br />
Standardisierte Produkte: leichte Alternativensuche<br />
Niedrige Umstellungskosten<br />
Niedrige Gewinne der K<strong>und</strong>en<br />
Gefahr der Rückwärtsintegration<br />
Produkt ist für K<strong>und</strong>en irrelevant<br />
K<strong>und</strong>e ist vollständig informiert<br />
Substitution der Produkte:<br />
Wenn leicht Substitutionsprodukte auffindbar sind.<br />
Rivalität der vorhandenen Wettbewerber:<br />
Anzahl der Wettbewerber: wenn viele Wettbewerber der gleichen Größe, hohe Rivalität<br />
Wachstum der Branche: in langsam wachsenden Branchen herrscht starke Konkurrenz<br />
Hohe Fixkosten: führen zu Preiskämpfen<br />
Fehlende Differenzierung: Lieferantenwechsel sehr leicht<br />
Heterogene Wettbewerber: unterschiedliche Wettbewerber einigen sich nicht auf Spielregeln<br />
Hohe Austrittsbarrieren<br />
UFO 25/93
• Welche Konzepte können zur Analyse der Branchenumwelt verwendet werden? Beschreiben Sie<br />
diese!<br />
Analyse der Branchenstruktur (siehe Five-Forces-Modell von Porter)<br />
Analyse der Branchendynamik<br />
Analyse des Branchenlebenszyklus<br />
Hypercompetition<br />
Wettbewerbsprozesse stehen im Mittelpunkt, Wettbewerb wird als Abfolge kontinuierlicher<br />
Veränderung <strong>und</strong> Instabilität gesehen. Es existieren nur temporäre Wettbewerbsvorteile, keine<br />
dauerhaften, da Stabilität nicht existiert.<br />
Merkmale: schnellen Aufbau von Wettbewerbsvorteilen um schneller als die Konkurrenz zu sein.<br />
Zerstörung von Wettbewerbsvorteilen der Konkurrenz<br />
Zerstörung eigener Wettbewerbsvorteile um sich auf den Aufbau neuer WBV zu konzentrieren.<br />
Analyse von Märkten, K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Konkurrenz<br />
Marktanalyse<br />
Untersuchung der Attraktivität <strong>und</strong> Dynamik eines Marktes innerhalb einer Branche. Analyse der<br />
K<strong>und</strong>enbeziehung (potentielle <strong>und</strong> derzeitige). Bestimmung des relevanten Marktes mit<br />
Marktsegmentierung. Marktanalysekriterien: Marktgröße, -dynamik, -struktur, -eigenschaften,<br />
Marktposition des Unternehmens<br />
K<strong>und</strong>enanalyse<br />
K<strong>und</strong>en als strategischer Faktor. Langfristige K<strong>und</strong>enbindung. Evaluierung des Kaufverhaltens.<br />
Unterteilung der Branche in verschiedene K<strong>und</strong>ensegmente <strong>und</strong> Bestimmung derer Attraktivität.<br />
Konkurrenzanalyse<br />
Identifikation der wichtigsten Konkurrenten <strong>und</strong> deren Verhalten. Konkurrent befriedigen selbe<br />
K<strong>und</strong>enbedürfnisse. Zusammenfassung der Konkurrenten in strategische Gruppen.<br />
Strategische Gruppen ähneln sich im Bezug auf Eigenschaften, Strategien <strong>und</strong> Art <strong>und</strong> Weise der<br />
Konkurrierung. Analyse gibt Rivalität zwischen den Gruppen <strong>und</strong> in der Gruppe an, liefert Trends,<br />
Vorhersagen von Reaktionen.<br />
UFO 26/93
Abgrenzungskriterien: K<strong>und</strong>ensegmente, Vertriebskanäle, Spezialisierung, Eintrittsbarrieren.<br />
Eintrittsbarrieren von einer strategischen Gruppe in eine andere werden Mobilitätsbarrieren<br />
genannt.<br />
Elemente der Konkurrenzanalyse<br />
Zukünftige Ziele<br />
Aktuelle Strategie Reaktionsprofil des Konkurrenten<br />
Annahmen<br />
Fähigkeiten<br />
• Erklären Sie die Wertschöpfungskette von Porter. Welche Schritte sind zur Analyse der<br />
Wertschöpfungskette notwendig?<br />
Soll helfen die Ursachen von Wettbewerbsvorteilen zu identifizieren.<br />
Primäre Aktivitäten: physische Erzeugung des Produktes <strong>und</strong> Versorgung des Marktes<br />
Sek<strong>und</strong>äre Aktivitäten: Tätigkeiten die für die Ausführung der primären Aktivitäten notwendig sind.<br />
Analyse der Wertschöpfungskette<br />
Definition der eigenen Wertschöpfungskette<br />
Abgrenzen von Wertschöpfungskette <strong>und</strong> <strong>Organisation</strong>sstruktur<br />
Ermittlung von Schwerpunkten<br />
Analyse der Verknüpfungen <strong>und</strong> Verflechtungen<br />
Analyse der Kostenschwerpunkte<br />
Analyse der Differenzierungsschwerpunkte<br />
• Erklären Sie die Begriffe Ressourcen, Fähigkeiten <strong>und</strong> Kompetenzen. Wie hängen diese zusammen?<br />
UFO 27/93
Umfeldanalyse: Identifizierung Chancen <strong>und</strong> Risiken. Übereinstimmung von internen Stärken <strong>und</strong><br />
Schwächen mit externen Chancen <strong>und</strong> Risiken ist „Strategic fit“. Erfolgreiche Strategien nutzen<br />
Ressourcen <strong>und</strong> Fähigkeiten <strong>und</strong> lenken die Unternehmung um R&F zu akquirieren.<br />
Ressourcen<br />
Materielle („tangible“) Ressourcen: Sachwerte, finanzielle Ressourcen, Humanressourcen<br />
Immaterielle („intangible“) Ressourcen: Humanressourcen, Unternehmenskultur, Patenten, usw.<br />
Fähigkeiten<br />
Anwendungsbezogenes Wissen zur Erstellung von Leistungen für den K<strong>und</strong>en<br />
Struktur, Prozesse <strong>und</strong> Systeme<br />
Kompetenzen<br />
Unternehmerische Fähigkeiten zur Problemlösung <strong>und</strong> Gestaltung von Ressourcen<br />
Bündel von Fähigkeiten <strong>und</strong> Technologien<br />
• Erläutern Sie das Konzept der Kernkompetenzen <strong>und</strong> die Methoden zur Identifikation <strong>und</strong> Analyse<br />
von Kernkompetenzen!<br />
Dauerhafte <strong>und</strong> transferierbare Ursache für Wettbewerbsvorteile<br />
Basieren auf Ressourcen <strong>und</strong> Fähigkeiten<br />
Voraussetzungen: K<strong>und</strong>ennutzen, Abhebung von der Konkurrenz, Ausbaufähigkeit<br />
Analyse:<br />
UFO 28/93
VRIO Schema zur Ermittlung der Kernkompetenzen<br />
Value: strategischer Wert der Ressource/Fähigkeit<br />
Rare: Einzigartigkeit der Ressource/Fähigkeit<br />
Non-Imitability: Ressourcen/Fähigkeiten sollen gar nicht bzw. schwer imitierbar sein<br />
Organization specifity: Strukturen, Prozesse <strong>und</strong> Systeme zur Unterstützung der Kernkompetenzen<br />
• Was bedeutet Benchmarking? Erklären Sie das Konzept sowie den Prozess des Benchmarking!<br />
Methode zum Vergleich von Stärken <strong>und</strong> Schwächen des eigenen Unternehmens mit anderen<br />
Unternehmen, Teilbereichen<br />
Konzept<br />
Unternehmensanalysen <strong>und</strong> –vergleiche nicht nur in den eigenen Branchen<br />
Vergleich mit ausgewählten Referenzunternehmen<br />
Vergleich von Produkten <strong>und</strong> Dienstleistungen, Prozessen <strong>und</strong> Methoden<br />
Aufdecken von Unterschieden zu anderen Unternehmen oder Bereichen<br />
Aufzeigen der Ursachen für die Unterschiede<br />
Zum Erkennen von Schwächen <strong>und</strong> adaptieren von Stärken anderer<br />
Referenzen<br />
UFO 29/93
Prozess<br />
• Erläutern Sie die Aufgabe der SWOT-Analyse <strong>und</strong> beschreiben Sie die vier Handlungsmöglichkeiten,<br />
die daraus abgeleitet werden können.<br />
Gegenüberstellung der Stärken <strong>und</strong> Schwächen mit den Chancen <strong>und</strong> Risiken eines Unternehmens.<br />
Strength, Weaknesses, Opportunities, Threats. Gegenüberstellung unternehmensinterner <strong>und</strong> –<br />
externer Sicht <strong>und</strong> Ableitung von Handlungsmöglichkeiten. Ableitung der strategischen Stoßrichtung.<br />
UFO 30/93
• Welche Verfahren zur strategischen Prognose gibt es? Beschreiben sie jeweils eine qualitative <strong>und</strong><br />
eine quantitative Methode!<br />
Informationen zu Entwicklungen der Zukunft<br />
Trends in der Makroumwelt<br />
Veränderungen der Wettbewerbsbedingungen<br />
Quantitative Prognoseverfahren<br />
Ergebnisse anhand mathematisch-statistischer Operationen rechnerischer Ergebnisse<br />
GAP-Analyse<br />
Methode zur frühzeitigen Erkennung von strategischen Problemen. Vergleich einer Ist- <strong>und</strong> einer<br />
Soll- Größe. Zielgrößen (Umsatz, Erlös) <strong>und</strong> Zielerreichungsgraden im Laufe der Zeit.<br />
Operative Lücke: aktuelles Basisgeschäft verglichen mit potentiellem Geschäft. Schließung der<br />
Lücke durch Motivation der Mitarbeiter, Rationalisierung (operative<br />
Rationalisierungsmaßnahmen).<br />
Strategische Lücke: potentielles Basisgeschäft verglichen mit Neugeschäft ergibt<br />
Entwicklungsgrenze. Schließung der Lücke durch neue Produkt-/Markt-Kombinationen.<br />
Qualitative Prognoseverfahren<br />
Berücksichtigung subjektiver Annahmen<br />
Szenario-Technik<br />
UFO 31/93
Zukunftsbezogene Betrachtung: Abschätzung von Trends <strong>und</strong> Entwicklungen. Planungshorizont 5<br />
Jahre (Untergrenze) bis zu 20-30 Jahren (Obergrenze).<br />
Prozess der Szenario-Entwicklung<br />
Szenario-Vorbereitung<br />
Festlegung von Thema, Aufgabenstellung, Projektmitarbeiter, Kernfragen, Zeithorizont<br />
Auswahl der Bezugsgröße <strong>und</strong> Schlüssel-Einflussfaktoren<br />
Szenariofeld-Analyse<br />
Bewertung der Einflussfaktoren (Uncertainty-Impact-Analyse)<br />
Szenario-Prognostik<br />
Entwicklung der Zukunftsprojektionen<br />
Szenario-Bildung<br />
Szenario-Transfer<br />
Transfer in Unternehmenssteuerung <strong>und</strong> Planung<br />
Handlungsalternativen für zeitnahe Entwicklungen<br />
• Welche Strategien können auf Gesamtunternehmensebene/Geschäftsbereichsebene formuliert<br />
werden?<br />
Gesamtunternehmensebene<br />
Portfolio-Technik: BCG-Matrix, Marktattraktivitäts-Geschäftsfeldstärken-P., Technologieportfolio<br />
Kernkompetenzstrategie<br />
Wachstumsstrategie<br />
Schrumpfungsstrategie<br />
Kooperative Allianzen<br />
Geschäftsbereichsebene<br />
Generische Wettbewerbsstrategien<br />
Hybride Wettbewerbsstrategien<br />
Blue-Ocean-Strategie<br />
Markteintritts-Marktgeschwindigkeitsstrategie<br />
Make-or-Buy Strategie<br />
UFO 32/93
• Erklären sie den Unterschied zwischen strategischem Geschäftsfeld <strong>und</strong> strategischem<br />
Geschäftsbereich. Wie hänge diese zusammen?<br />
SGF: Ergebnis der Außensegmentierung. Homogene Produkt-Markt-Kombination<br />
SGE: Innensegmentierung. Division oder K<strong>und</strong>egruppe<br />
Segmentierung des Unternehmens<br />
1. Schritt: Unterteilung in Produkt-Markt-Kombinationen (SGF)<br />
2. Schritt: Gegenüberstellung der ermittelten SGF zu den entsprechenden <strong>Organisation</strong>seinheiten<br />
(SGE)<br />
SGE formulieren für SGF Strategien <strong>und</strong> setzen diese um.<br />
• Anhand welcher Schlüsselfaktoren werden Erfolgsobjekte in der BCG-Matrix positioniert? Welche<br />
Konzepte können dazu verwendet werden?<br />
Marktanteils-Marktwachstums-Portfolio.<br />
Schlüsselfaktoren<br />
Durchschnittliches Marktwachstum: Aufbau von Kostenvorteilen. Attraktivität.<br />
Relativer Marktanteil: Indikator für Wettbewerbsstärke. Verhältnis des eigenen Geschäftsbereich um<br />
stärksten Konkurrenten<br />
Auswahl der Schlüsselfaktoren durch Produkt/Marktlebenszyklusmodell <strong>und</strong> Konzept der<br />
Erfahrungskurve.<br />
Marktlebenszyklusmodell<br />
Stadien der Entwicklung, begrenzte Lebensdauer. Bestimmung von Informationen über das<br />
Marktwachstum<br />
UFO 33/93
Erfahrungskurve<br />
Ursachen: Lerneffekte, Kosten-<strong>und</strong> Größendegression, Rationalisierung, technischer Fortschritt.<br />
• Nennen <strong>und</strong> beschreiben Sie die vier Normstrategien der BCG-Matrix!<br />
Question Marks<br />
SGE mit Nachwuchsprodukten. Niedriger Marktanteil, hohes Marktwachstum.<br />
Frühe EInführungs- Wachstumsphase. Negativer Cash-Flow.<br />
Entwicklung steht noch nicht fest. Möglichkeiten: Offensivstrategie: Investition <strong>und</strong> Ausbau zu Cash-<br />
Cow. Defensivstrategie: Desinvesition <strong>und</strong> Entwicklung zum Poor Dog<br />
Stars<br />
Hoher Marktanteil, hohes Marktwachstum. Wachstumsphase . Erfahrungskurvenlerneffekte treten<br />
auf. Marktführer. Investitionsstrategie.<br />
Cash Cows<br />
Hoher Marktanteil, geringes Wachstum. Reifephase. Ende des Produktes ist absehbar.<br />
Abschöpfungsstrategie um freie Mittel für Stars oder Question Marks zu verwenden.<br />
Poor Dogs<br />
Geringes Wachstum, geringer Marktanteil. Auslaufprodukt. Sättigungs-, Degenerationsphase.<br />
Desinvestitionsstrategie. Ev. Entnahme vom Markt<br />
UFO 34/93
• Erklären Sie die Cash-flow-Entwicklungen in der BCG-Matrix.<br />
Märkte mit hohem Zuwachs: Marktwachstumsstrategie, Erfolgspotentiale, Marktanteilssteigerung. .<br />
Investitionsverhalten wird durch Produkt-Markt-Situation beeinflusst, sollen nicht kurzfristig sein.<br />
Positionierung einzelner SGE in der BCG Matrix <strong>und</strong> Vergleich der aktuellen mit einer zukünftigen<br />
Situation. Gesamtportfolio soll ausgewogen sein.<br />
UFO 35/93
• Erläutern Sie den Zweck einer Marktattraktivitäts-Geschäftsfeldstären-Matrix <strong>und</strong> erklären Sie die<br />
Normstrategien, die daraus abgeleitet werden können.<br />
McKinsey-Matrix. Multifaktoren-Konzept<br />
Schlüsselfaktoren<br />
Marktattraktivität: Marktgröße, -wachstum, -risiko, -eintrittskosten, Nachfrage<br />
Geschäftsfeldstärke: Marktanteil, Produktqualität, Distribution, Marketing-Mix<br />
Vorgehen<br />
Qualitative <strong>und</strong> quantitative Ermittlung der Faktoren<br />
Gewichtung (niedrig, mittel, hoch)<br />
Unterteilung in Bereiche: Zone der Mittelbindung, Zone der Mittelfreisetzung <strong>und</strong> selektiver Bereich<br />
Strategien<br />
Investitions- / Wachstumsstrategie: Produkt-Markt-Kombination mit hohem Erfolgspotential. Liefert<br />
zukünftig Gewinne. Rentabilität soll durch Marktstellung verbessert werden. Investition höher als<br />
Einnahme. Cash-Flow ist negativ.<br />
Abschöpfungs- /Desinvestitionsstrategie: geringes Erfolgspotential, abschöpfen der Gewinne, geringe<br />
Investitionen, finanzielle Mittel sollen zur Finanzierung von erfolgsversprechenden Objekten<br />
verwendet werden. Fällt der Cash-Flow trotzdem negativ ist, soll verkauft/stillgelegt werden.<br />
Selektive Strategie: Einzelentscheidung je nach Faktoren<br />
• Erklären Sie das Technologie-Portfolio von Pfeifer!<br />
UFO 36/93
Bei diesem Portfolio werden die Technologiefelder der Unternehmung analysiert <strong>und</strong> daraus wird<br />
eine Normstrategie entwickelt. Schlüsselfaktoren sind hierbei die Technologieattraktivität <strong>und</strong> die<br />
Ressourcenstärke. Technologieattraktivität setzt sich aus dem Technologie Potential <strong>und</strong> Bedarf<br />
zusammen. Ressourcenstärke besteht aus den Bereichen Finanzen <strong>und</strong> Know-How.<br />
Durch Bewertung der Technologien werden Investitionen (in neue, relevante Technologien),<br />
Desinvestition (geringe Attraktivität <strong>und</strong> Ressourcenstärke: Abbau von F&E) oder Selektionen<br />
(Detailbetrachtung ob investiert oder zugekauft werden soll) empfohlen.<br />
• Erklären Sie die Kernkompetenzstrategie!<br />
Konzentration auf bestimmte Kernfähigkeiten. Unternehmen, die über Kernkompetenzen verfügen,<br />
können dauerhaft wettbewerbsfähig sein. KK sind geschäftsbereichsübergreifend <strong>und</strong> erstrecken sich<br />
auf zukünftige Märkte.<br />
Strategische Erfolgspositionen (SEP): durch bewusst genutzte Fähigkeiten geschaffene<br />
Voraussetzung langfristig überdurchschnittliche Ergebnisse zu erzielen.<br />
Produktbezogene SEP: frühzeitiges Erkennen <strong>und</strong> Aufgreifen von K<strong>und</strong>enwünschen,<br />
bedürfnisgerechte Marktleistungen<br />
Marktbezogene SEP: Marktbeherrschung, Image<br />
Funktionale SEP: Qualität, Beratung, Innovation …<br />
Vergleich SEP <strong>und</strong> KK. SEP sind isolierte Voraussetzungen. KK setzen sich aus einem Bündel von<br />
Ressourcen <strong>und</strong> Fähigkeiten zusammen.<br />
UFO 37/93
Kernkompetenz-Management-Zyklus:<br />
• Beschreiben Sie die Wachstumsstrategie anhand der Produkt-/Marktwachstumsmatrix! Erläutern<br />
Sie die vier Möglichkeiten im Detail!<br />
Vorteile von Unternehmenswachstum:<br />
Nutzung von Skaleneffekten, Vergrößerung der Marktmacht, mehr Flexibilität, leichterer Zugang zum<br />
Kapitalmarkt, Sicherung der Arbeitsplätze<br />
Ansoff’sche Produkt-/Marktwachstumsmatrix:<br />
UFO 38/93
Marktdurchdringung: Erhöhung des Marktanteils, nutzt bereits vorhandene Fähigkeiten.<br />
Produktentwicklung: Sortimentserweiterung oder Produktsubstitution. Risiko neuer Technologien<br />
Marktentwicklung: Wahl der Produkte – diese sollen kritische Erfolgsfaktoren erfüllen. Arten der<br />
Marktentwicklung: Neue K<strong>und</strong>engruppe, geographische Ausdehnung, neue Distributionskanäle<br />
Diversifikation: neue Produkte auf unbekannten Märkten.<br />
Nischengeschäfte: berücksichtigen alter Produkte oder Märkte.<br />
• Was bedeutet Diversifikation? Beschreiben Sie die verschiedenen Arten der Diversifikation!<br />
Riskante Strategie: Expansion in neue Märkte mit Hilfe von neuen Produkten.<br />
Motive für Diversifikation: Synergie-Vorteile, Steigerung der Marktmacht, Risikostreuung.<br />
Formen der Diversifikation:<br />
Klassifikation über Verwandtschaftsgrad oder Stellung in der Wertschöpfungskette.<br />
Verwandtschaftsgrad: zeigt Verbindung des bisherigen Geschäfts zum neuen Geschäft –<br />
Unterscheidung „verwandte, verb<strong>und</strong>ene“ <strong>und</strong> „unverb<strong>und</strong>ene, laterale“ Diversifikation.<br />
Stellung in der Wertschöpfungskette:<br />
Horizontale D: Ausweitung der Aktivitäten auf angrenzende A. in der Wertschöpfungskette<br />
(Vorwärts- oder Rückwärtsintegration)<br />
Vertikale D: Ausweitung der Aktivitäten um komplementäre Aktivitäten<br />
• Wieso entscheidet sich ein Unternehmen für eine Schrumpfungsstrategie? Was sollte bei der<br />
Umsetzung dieser Strategie beachtet werden?<br />
Schrumpfungsstrategie, wenn Nachfrage zurückgeht. Gründe:<br />
Marktsättigung<br />
Demographische Veränderungen (Geburtenrate)<br />
Technologische Entwicklungen<br />
Gesellschaftlicher Wertewandel<br />
Staatliche Rahmenbedingungen.<br />
• Welche Formen einer Strategischen Allianz gibt es? Beschreiben Sie diese <strong>und</strong> nennen Sie zu jeder<br />
Form ein Beispiel!<br />
UFO 39/93
Strategische Allianz: längerfristige Zusammenarbeit mit gemeinsamer Nutzung von Ressourcen<br />
zwischen rechtlich selbstständigen Unternehmen. Ziel: eigene Schwächen durch Stärken des Partner<br />
auszugleichen <strong>und</strong> Wettbewerbsposition zu sichern.<br />
Joint Venture: Selbstständiges Gemeinschaftsunternehmen, das unter strategischer Lenkung <strong>und</strong><br />
Kontrolle der beteiligten Unternehmen steht. Die beteiligten Unternehmen stellen Ressourcen zur<br />
Verfügung. Bsp: Entwicklung eines neuen Geschäfts.<br />
Konsortien: bei Großprojekten. Dauer, Umfang, Laufzeit ist begrenzt. Rechte <strong>und</strong> Pflichten werden<br />
Konsortialverträgen festgehalten. Bsp: F&E Konsortium für eine Produktentwicklung.<br />
Franchising: Franchise-Geber stellt dem Franchise-Nehmer in Form einer Lizenz sein<br />
Gesamtvertriebskonzept zur Verfügung – zeitlich <strong>und</strong> inhaltlich begrenzt. Bsp: McDonalds<br />
Langfristige Lieferverträge: Bsp: Automobilhersteller <strong>und</strong> Zulieferer<br />
Subcontracting =Outsourcing. Langfristig. Bsp: Rechnungswesen<br />
Managementverträge: projektbezogener Zukauf von externem Know-How.<br />
• Beschreiben Sie die generischen Wettbewerbsstrategien nach Porter! Wählen Sie zwei Branchen<br />
<strong>und</strong> nennen Sie für jede Wettbewerbsstrategie jeweils einen Vertreter je Branche!<br />
Zwei gr<strong>und</strong>sätzliche Ansätze: Preisunterschiede <strong>und</strong> Leistungsunterschiede.<br />
Strategie der Kostenführerschaft<br />
Kostenvorsprung durch diverse Maßnahmen erlangen. Bspw. Produktionsanlagenbau,<br />
Kostensenkung durch Erfahrung, starke Kontrollen der Kosten, Kostensenkung bei F&E, Service,<br />
Werbung. Schwerpunkt: Kostensenkung auf der gesamten Wertschöpfungskette.<br />
Voraussetzung: Identifizierung von Kostenvorteilen <strong>und</strong> Realisierung.<br />
Merkmale der Strategie: hohe Marktanteile, strenge Kostenkontrollen, Aufbau von Anlagen,<br />
Erfahrungskurveneffekt, Verfahrensinnovationen, Standardisierung, günstigen Lohn-Standorten,<br />
einfaches Produktprogramm, hohe Investition <strong>und</strong> Zugang vom Kapital, Konzentration auf<br />
Großk<strong>und</strong>en.<br />
Risiken: Vernachlässigung der Qualität, Gefährdung der Flexibilität, ständige Investition notwendig,<br />
Innovationsfeindlichkeit entsteht.<br />
Beispiele: Hofer, Medion, Dacia<br />
Strategie der Differenzierung<br />
UFO 40/93
Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen differenzieren, Einzigartigkeit. Ziel: K<strong>und</strong>e soll bereit sein einen<br />
höheren Preis zu bezahlen.<br />
Voraussetzung: Exklusiver Ruf, keine hohen Marktanteile notwendig, geringe Preiselastizität,<br />
verbesserungswürdige Marktleistung<br />
Merkmale: exzellente Produkteigenschaften, gutes Händlernetz (inkl. Service), Innovationspotential,<br />
hoch qualifizierte Mitarbeiter, intensive Öffentlichkeitsarbeit<br />
Differenzierung durch<br />
Qualität: Funktionsmerkmale, Lebensdauer, Zuverlässigkeit, Ästhetik<br />
Zeit: Innovationsvorteil (Erster am Markt), Geschwindigkeitsvorteil (schnelle Auftragsbearbeitung,<br />
Verfügbarkeit des Produkts)<br />
Marke: subjektiv erfassbar, reduziert Qualitätsunsicherheit, ruft emotionales Gefühl hervor (Status)<br />
K<strong>und</strong>enbeziehung: stabil, zielgenaue Lösungen, Vertrauen, K<strong>und</strong>enbindungsprogramme<br />
Risiken: Kosten werden vernachlässigt, Abwanderung zu Billiganbietern Nachahmer, ständige<br />
Anpassung notwendig<br />
Beispiele: Feinkost-/Bioläden, Toshiba<br />
Nischenstrategie<br />
Bearbeitung einzelner Marktsegmente (Teil des Produktprogramms, geographisch abgegrenzter<br />
Markt). Durch Einengung der Zielgruppe kann besser auf deren Bedürfnisse eingegangen werden. In<br />
der Nische kann entweder die Strategie der Kostenführerschaft oder der Differenzierung verfolgt<br />
werden.<br />
Arten von Nischen:<br />
Regionalnische, Zielgruppennische, Produktnische, Branding-Nische, Geschwindigkeitsnische,<br />
Innovationsnische, Kooperationsnische<br />
Risiken: breite Kostenführer sind billiger, K<strong>und</strong>ennutzen wird abgeschwächt<br />
Beispiele: Reformhäuser, Panasonic<br />
Stuck in the Middle<br />
Fehlende Differenzierung, fehlende Kostenführerschaft, geringes ROI<br />
• Erklären Sie das Prinzip hybrider Wettbewerbsstrategien!<br />
Beinhalten die Strategien der Kostenführerschaft <strong>und</strong> Differenzierung zum Aufbau von<br />
Wettbewerbsvorteilen. Sind aus K<strong>und</strong>ensicht hoch differenziert jedoch zu einem besseren Preis<br />
(Outpacing-Strategie)<br />
Vorteil: Nachfrage steigt durch den Preisvorteil (+) Unternehmen wird differenziert gesehen<br />
(Substitutionsschutz) Marktanteile gewinnen <strong>und</strong> höhere Gewinnmargen erzielen<br />
Sequentielle hybride Strategie:<br />
Präventiv: zuerst Produktdifferenzierung, führt zu höherer Nachfrage <strong>und</strong> Kostenverbesserung,<br />
danach Kostenführerschaft<br />
Proaktiv: Unternehmen steigt als Kostenführer ein, Differenzierung folgt danach.<br />
Simultane hybride Strategie:<br />
Gleichzeitige Realisierung von Kosten- <strong>und</strong> Differenzierungsvorteil. Outpacing bei Markteintritt ist<br />
sehr schwierig. Möglich wenn neue Quelle der Differenzierung genutzt wird.<br />
UFO 41/93
Risiken: die beiden Strategien widersprechen sich, Geschäft muss sehr effizient sein, gute<br />
Branchenkenntnis benötigt, Konzentration auf zwei Dimensionen. Wahl des Zeitpunktes ist äußerst<br />
wichtig.<br />
• Was besagt die Blue-Ocean Strategie? Stellen Sie die Verbindung zwischen der Blue-Ocean<br />
Strategie <strong>und</strong> den generischen Wettbewerbsstrategien von Porter her.<br />
Schaffung von neuen Märken, Branchen die noch nicht existieren.<br />
Gr<strong>und</strong>: je mehr Teilnehmer am Markt sind, desto geringer sind Gewinn- <strong>und</strong> Wachstumschance,<br />
hoher Konkurrenzkampf (rote Märkte).<br />
Blaue Märkte: noch nicht erschlossen, Nachfrage wird erzeugt <strong>und</strong> Wachstum erwartet. Wettbewerb<br />
spielt keine Rolle.<br />
Ziel: K<strong>und</strong>ennutzen erhöhen <strong>und</strong> Kosten senken. Abschütteln der Konkurrenz. Nur bei „echten“<br />
Produktinnovationen. Keine Marktgrenzen <strong>und</strong> Branchenstrukturen.<br />
Beispiel Cirque du Soleil<br />
• Erklären Sie die Markteintritts- <strong>und</strong> Geschwindigkeitsstrategie.<br />
Wettbewerbsfaktor „Zeit“.<br />
Durchlaufzeit: Geschwindigkeit, Auftragsabwicklung „Order-to-Deliver-Time“.<br />
Entwicklungszeit: Timing der Markteinführung „Time-to-Market“. Bei High-Tech-Märkten. „First-<br />
Mover-Strategy“ um „First-Mover-Advantages“ zu nutzen.<br />
Bei Innovationen ist das Timing wichtiger als die Geschwindigkeit.<br />
Voraussetzung: technologische Führer, Lernfähigkeit, Potentiale <strong>und</strong> F&E, IP.<br />
Vorteile: Monopolstellung, Zugang zu knappen Ressourcen, Einsatz beliebiger Werbeinstrumente<br />
Nachteil: Produktimitationen, Marktrisiken, K<strong>und</strong>enbedürfnisse wenig gefestigt<br />
• Erläutern Sie Make-or-Buy Strategien.<br />
Wieviel Wertschöpfung leistet das Unternehmen (Make) <strong>und</strong> wieviel leisten Dritte (buy)?<br />
Auslagerung wird als Outsourcing bezeichnet (über Ländergrenzen: Offshoring, im eigenen<br />
Geschäftsbereich In-Sourcing).<br />
Bereiche für Outsourcing: sek<strong>und</strong>äre Aktivitäten wie IKT, Umweltmanagement, Facility Management,<br />
Personalwirtschaft<br />
Motive: Kostenvorteile (Economies of Scale), Konzentration auf Kernkompetenzen,<br />
Qualitätssteigerung, Abgrenzung Risiko, Finanzierungsvorteile.<br />
Risiko: Know-How-Abschluss, Mitarbeiterverunsicherung, schwierige Abstimmung intern-extern.<br />
• Welche Kriterien werden für die Bewertung von Strategiealternativen unterschieden?<br />
Quantitative Kriterien<br />
Meist monetäre Ziele (Shareholder Value, ROI, Jahresüberschuss). Strategie wird mit einer<br />
langfristigen Investition gleichgesetzt. Gewählt wird Strategie mit höchster Rendite.<br />
UFO 42/93
Probleme: Ermittlung der monetären Rückflüsse, Einfluss der Erfolgsfaktoren schwer abschätzbar,<br />
quantifizierbar, Wechselbeziehung zwischen Erfolgspotentialen<br />
Qualitative Kriterien<br />
Kriterienkatalog mit Checkliste, die Strategien einer groben Prüfung unterziehen. Prüfen ob<br />
Voraussetzung für Wertebeitrag gegeben ist.<br />
Kriterien:<br />
Interne Durchführbarkeit: verfügt Unternehmen über Ressourcen (finanziell, sachlich, personell) <strong>und</strong><br />
ob Potentiale zur Durchführung vorhanden sind<br />
Konsistenz (strategischer Fit): widerspruchsfreie Strategien, in der alle Elemente untereinander<br />
stimmig sind. Intra-Strategic-Fit (Zusammenpassen einzelner Elemente <strong>und</strong> Maßnahmen einer<br />
Strategie), Intra-System-Fit (Widerspruchsfreiheit einer Strategie zur Anderen), Strategic-System-Fit<br />
(Übereinstimmung der Strategie mit der normativen Vorstellung des Unternehmens).<br />
• Welche qualitativen Kriterien werden zur Beurteilung von Strategien häufig verwendet?<br />
Siehe oben.<br />
• Welche 3 Gruppen von Methoden zur Bewertung von Strategien existieren?<br />
Methoden zur<br />
Dokumentation <strong>und</strong> Prüfung von Erfolgsfaktoren: Checklisten <strong>und</strong> Strategieprofile<br />
Berücksichtigung der Wirkungsrelationen: Einzelwertungen der Erfolgsfaktoren werden verknüpft<br />
<strong>und</strong> liefern Gesamtaussage.<br />
Berücksichtigung von Wirkungsrelationen <strong>und</strong> Strategiefolgen: klassische<br />
Investitionsrechnungsverfahren, Geschäftsfeldsimulationen. Einfluss der Strategiealternativen auf<br />
Gewinn, Economic Value Added (EVA), Discounted Cash-flow-Methode<br />
• Welche Probleme können bei der Strategieimplementierung auftreten?<br />
Probleme resultieren aus organisatorischer Trennung von Strategieentwicklung <strong>und</strong> –<br />
Implementierung. Strategieimplementierung sind alle Maßnahmen die die konkrete Umsetzung der<br />
formulierten Strategie in reale Handlungen betreffen.<br />
Unzureichendes Verständnis: Strategie wird falsch verstanden, Eigeninterpretation<br />
Unzureichende Verknüpfung von Strategie mit untergeordneten Zielen <strong>und</strong> Anreizen:<br />
untergeordnete Ebenen verfolgen kurzfristige Ziele die mit Anreizsystemen verstärkt werden<br />
Ressourcenverteilung erfolgt nicht strategisch<br />
Strategieumsetzung wird nicht gemessen<br />
• Nennen <strong>und</strong> beschreiben Sie die drei Hauptaufgaben der Strategieimplementierung!<br />
Absicherung der Strategie:<br />
Erfolgsfaktoren sind an Strategie auszurichten (<strong>Organisation</strong>sstruktur, Managementsysteme,<br />
Unternehmenskultur, Personal <strong>und</strong> Führungskräfte).<br />
<strong>Organisation</strong>: „structure follows strategy“. Reorganisation der Struktur, von Abläufen <strong>und</strong> Prozessen,<br />
Business Reengineering.<br />
Managementsysteme: Informationssysteme, Anreizsysteme<br />
Unternehmenskultur: Steuern des Verhaltens, Veränderungen erzeugen langwierigen <strong>und</strong><br />
kostspieligen Widerstand<br />
UFO 43/93
Personal <strong>und</strong> Führungskraft: personellen Potential, Fähigkeiten der Mitarbeiter. Widerstände<br />
gegenüber Strategie abbauen.<br />
Operationalisierung der Strategie<br />
Operatives Management löst kurz- <strong>und</strong> mittelfristige Handlungen aus. Transformieren<br />
Strategieänderungen in konkrete Vorgaben, Maßnahmen <strong>und</strong> Ziele. Wird in der operativen Planung<br />
festgehalten<br />
Durchsetzung der Strategie<br />
Mitarbeiter-Verhalten beeinflussen: Informationen, Schulungen, Motivation <strong>und</strong> Akzeptanz schaffen.<br />
„Change Management“. Mitarbeiter so früh wie möglich mit Strategie vertraut machen<br />
Ursachen für Widerstände: Individuell (Unsicherheit oder Angst), Unternehmensbezogen<br />
(Systemträgheit), Extern (Staat, Technologie, Gesellschaft)<br />
Maßnahmen zur Strategiedurchsetzung: Information <strong>und</strong> Motivation erhöht Akzeptanz <strong>und</strong> mindert<br />
Unsicherheit.<br />
• Beschreiben Sie die einzelnen Phasen des Implementierungsprozesses.<br />
• Welche Aufgaben hat die strategische Kontrolle zu erfüllen?<br />
Überprüfung der Erreichung der strategischen Zielsetzung, während der Planung <strong>und</strong><br />
Implementierung der Strategie („zukunftsorientierte“ Kontrolle). Abweichungsanalyse um<br />
Korrekturen einleiten zu können<br />
Methoden: Früherkennugnssysteme, Szenariotechnik, Experteninterviews<br />
• Welche drei Formen der strategischen Kontrolle können unterschieden werden?<br />
UFO 44/93
Prämissenkontrolle:<br />
Überprüfung der Annahmen mit der Realität, da Korrekturen schon vor Planungsende notwendig<br />
sein können (Bsp: K<strong>und</strong>enpräferenzen, Wettbewerbsverhalten ändert sich)<br />
Konsistenzkontrolle:<br />
Wurden alle wichtigen Daten erfasst, alle Optionen identifiziert, die richtigen Bewertungskriterien<br />
verwendet, die beste Methode eingesetzt..<br />
Überprüfung der Widerspruchsfreiheit <strong>und</strong> Stimmigkeit. Richtige Anwendung der Methoden, Prüfung<br />
ob die richtigen Personen herangezogen wurden.<br />
Durchführungskontrolle:<br />
Übereinstimmung Ergebnisse mit Zielen. Kontrolle von Zwischenzielen/Meilensteinen.<br />
• Welche vier Perspektiven der Balanced Scorecard können unterschieden werden? Nennen <strong>und</strong><br />
beschreiben Sie diese!<br />
Betrachtet externe Größen (Shareholder, K<strong>und</strong>en), interne Größen (Geschäftsprozesse, Innovation),<br />
Lernen <strong>und</strong> Wachstum, hat eine kurzfristige <strong>und</strong> langfristige Perspektive.<br />
Strategien können im Detail definiert, dargestellt <strong>und</strong> überprüft werden. Instrument zur<br />
Verbesserung der strategischen Ausrichtung.<br />
Ziel: langfristige Ziele auf operative Zielgrößen übertragen, Schließen der operativen Lücke<br />
Finanzwirtschaftliche Perspektive: Auftreten gegenüber Teilhabern um finanziellen Erfolg zu haben?<br />
K<strong>und</strong>enperspektive: erfüllt Unternehmen die K<strong>und</strong>enerwartungen?<br />
Interne Geschäftsprozessperspektive: Informationen zu Abläufen<br />
Lern- <strong>und</strong> Entwicklungsperspektive: Fähigkeit Leistung zu steigern, Innovationen hervorzubringen,<br />
Mitarbeiter spielen eine wesentliche Rolle<br />
• Was ist eine Strategy Map?<br />
Die Strategy Map verknüpft die einzelnen Perspektiven der BSC , da diese in einer Ursache-<br />
Wirkungsbeziehung zueinander stehen. Grafische Darstellung der Strategie <strong>und</strong> der Annahmen in<br />
einem Ursache-Wirkungs-Netzwerk. Wichtig: auf die wesentlichen Zusammenhänge achten.<br />
Verdeutlicht Logik, reduziert Komplexität, Kommunikationshilfe der Strategie<br />
UFO 45/93
• Nennen Sie die Schritte zur Operationalisierung einer Strategie für die Balanced Scorecard.<br />
Aufteilung in Perspektiven: K<strong>und</strong>en-Finanz-Intern-Entwicklung. Dies verhindert einseitiges Denken<br />
Ableitung strategischer Zielsetzungen: für jede Perspektive eigene Teilziele.<br />
Bestimmung von Maßgrößen: dienen zur finanziellen <strong>und</strong> nicht-finanziellen Beurteilung<br />
Festlegung von Zielwerten: für Gegenüberstellung Soll-/Ist<br />
Bestimmung strategischer Maßnahmen<br />
• Nennen Sie die Merkmale einer strategiefokussierten <strong>Organisation</strong>!<br />
4 Operative Planung, Leistungserstellung <strong>und</strong> Kontrolle<br />
• Welche Arten von Planungsmodellen werden in der operativen Planung unterschieden?<br />
Optimierungsmodelle: es wird versucht eine Zielfunktion unter Nebenbedingungen (Restriktionen)<br />
zu optimieren. Bsp: Lineare <strong>und</strong> dynamische Programmierung.<br />
Prognostizierende Modelle: es wird keine Optimierung angestrebt. Zusammenhang von<br />
Systemelementen im Zeitablauf wird erkenn- <strong>und</strong> interpretierbar gemacht.<br />
Experimentierende Modelle: kommt zur Anwendung wenn Optimierungs- <strong>und</strong> Prognostizierende<br />
Modelle nicht wirklichkeitsgetreu sind. Maßgeschneidert, Bsp: Simulation.<br />
• Beschreiben Sie den Zusammenhang zwischen operativer <strong>und</strong> strategischer Planung.<br />
UFO 46/93
Die operative Planung hat die Vollzugsfunktion zur strategischen Planung. Operative Planung muss<br />
die kurzfristige Überlebensperspektive <strong>und</strong> langfristige Absicherung ausbalancieren. Strategische<br />
Planung gibt rahmenartige Orientierung vor.<br />
Prinzip der strategischen Vorsteuerung. SP ist so konkret, dass U.-Ziele nicht verfehlt werden.<br />
Prinzip der operativen Flexibilität. SP darf OP nicht den Handlungsspielraum nehmen<br />
• Was versteht man unter Gemeinkosten-Planung?<br />
Zu jeder Kostenstelle wird hinterfragt welchen Werte die dort erbrachten Leistungen haben <strong>und</strong><br />
anschließend wird ein dementsprechendes Budget zugeordnet.<br />
• Was versteht man unter Zero-Base-Budgeting?<br />
Prinzipiell wird jeder Kostenstelle kein Budget zur Verfügung gestellt. Um ein Budget zu erhalten<br />
muss begründet werden warum <strong>und</strong> wofür es benötigt wird. Dazu werden Leistungsstufen erstellt<br />
(Budget für Minimal- <strong>und</strong> Normalleistung)<br />
• Zeigen sie die Arten operativer Pläne auf.<br />
Standardplanung<br />
Teilpläne des Realgüterprozesses Teilpläne des Wertumlaufprozesses<br />
Beschaffungs- <strong>und</strong> Einkaufsplanung Kurfristige Finanzplanung<br />
Fertigungsplanung<br />
Planbilanzierung<br />
Absatzplanung<br />
Betriebsergebnisplanung<br />
Projektplanung<br />
• Beschreiben Sie die Teilpläne des Realgüterprozesses mit ihren Zielen <strong>und</strong> Inhalten.<br />
Beschaffungs- <strong>und</strong> Einkaufsplanung:<br />
Einkauf: Bereitstellung von Gütern die in die Produktion eingehen (Roh-, Hilfs-, Betriebsstoffe).<br />
Beschaffung: Werkstoffe sowie finanzielle, personelle, sachliche Ressourcen. Planung: benötigte<br />
Faktoren sollen rechtzeitig <strong>und</strong> günstig bereitstehen.<br />
Konflikt: hoher Lagerbestand → hohe Kapitalbindungs- <strong>und</strong> Lagerkosten, seltene Bestellung →<br />
geringe Bestell- <strong>und</strong> Lieferkosten. Ziel: Finden der optimalen Einkaufslosgröße<br />
Fertigungsplanung:<br />
Prozessplanung: Bestimmung der Produktionsmengen <strong>und</strong> der Reihenfolge (Ablaufplanung),<br />
Durchlaufwege <strong>und</strong> –zeit. Längerfristige Fertigung: begrenzter Handlungsspielraum.<br />
Bereitstellungsplanung: Ermittlung des Ressourcenbedarfs. Schnittstelle zur Beschaffungsplanung<br />
Absatzplanung: Marketing, Marketing-Mix (Preis, Distribution, Werbepolitik, Absatzkonditionen).<br />
• Beschreiben Sie die Teilpläne des Wertumlaufprozesses mit ihren Zielen <strong>und</strong> Inhalten.<br />
Kurzfristige Finanzplanung: Ein- <strong>und</strong> Auszahlungen, Liquidität (jederzeitiges Nachkommen von<br />
Zahlungsverpflichtungen)<br />
Bilanzierung: Kosten <strong>und</strong> Leistungen. Plan-Kalkulation der Leistungen, Rentabilität<br />
Betriebsergebnisplanung: Aufwendungen <strong>und</strong> Erträge.<br />
• Was versteht man unter sog. Hybriden Leistungsbündeln?<br />
Kombinationen aus materiellen Gütern <strong>und</strong> immateriellen Leistungen (Dienstleistungen).<br />
UFO 47/93
• Welchen neuen Herausforderungen stehen operative Leistungsprozesse in jüngerer Zeit<br />
gegenüber?<br />
Veränderungsdynamik:<br />
Auftreten f<strong>und</strong>amentaler Geschehnisse (neue Märkte)<br />
Verstärkung neuer Trends (Privatisierung, Globalisierung, Intensivierung Wettbewerb)<br />
Segmentierung der Märkte<br />
Veränderung der Stakeholder-Ansprüche<br />
Neue Technologien<br />
Moderne Führungskonzepte<br />
Management der Technologien:<br />
Ausbauen der Technologiekompetenz <strong>und</strong> der technologischen Innovationsfähigkeit.<br />
Technologiemanagement: <strong>Organisation</strong> der frühen <strong>und</strong> zuverlässigen Anwendung technologischer<br />
Erkenntnisse zur Unterstützung der Unternehmensziele.<br />
Neue Technologien besitzen ein hohes Potential <strong>und</strong> müssen in die <strong>Organisation</strong> eingebettet werden.<br />
• Was versteht man unter Mass Customization? Ergänzen Sie die Beschreibung des Konzepts durch<br />
Beispiele.<br />
(Massgeschneiderte Massenfertigung)<br />
Entwicklung Gemeinschaftssinn<br />
Integration von Denken <strong>und</strong> Tun (über Abteilungen hinweg)<br />
Verflechtung von Lieferanten<br />
Schnelle Reaktion auf K<strong>und</strong>enwünsche<br />
Kooperationen<br />
Schaffen von Märkten<br />
• Erläutern Sie drei Economies of . . . -Konzepte Ihrer Wahl.<br />
Economies of Scale (Mengenwirtschaftlichkeit): Wettbewerbsfähigkeit durch Mengenwachstum,<br />
Spezialisierung <strong>und</strong> Arbeitsteilung. Fließbandfertigung nach Ford. Erfordert wachsende homogene<br />
Märkte.<br />
Economies of Scope: individualisierte Produktion durch Modularisierung unterschiedlicher<br />
Komponenten. Forderung nach niedrigen Kosten, Qualität <strong>und</strong> Flexibilität benötigt<br />
Reaktionsfähigkeit. Lösung: Mehrzweckanlagen, Modularisierung, starke Integration, Teamarbeit<br />
Economies of Focus: Konzentration auf Kernmärkte, -geschäfte, -k<strong>und</strong>en <strong>und</strong> –produkte. Outsourcing<br />
Economies of Competence: Erzeugen von Kernkompetenzen von Mitarbeitern, Führungskräften,<br />
Unternehmen. Integration von Wissen. Generieren von Wissen, die für die Geschäfte von morgen<br />
wichtig sind.<br />
Economies of Learning: Individualisierung, Flexibilisierung. Komplexitätszunahme. Hochqualifizierte,<br />
rationale Mitarbeiter die in Teams arbeiten.<br />
• Beschreiben Sie die Aufgaben des Technologiemanagements.<br />
UFO 48/93
• Erläutern Sie kurz die Teilstrategien der Technologiestrategie, nämlich die Produktionsstrategie, die<br />
Produktentwicklungsstrategie <strong>und</strong> die Vertriebs-<strong>und</strong> Marketingstrategie.<br />
• Diskutieren Sie Zweck <strong>und</strong> Inhalt eines Technologielebenszyklus-Modells.<br />
Visualisieren für jede Technologie die dynamische Veränderung ihrer strategischen Bedeutung über<br />
die Zeit.<br />
Lebensphasen: Entstehens-, Wachstums-, Reife- <strong>und</strong> Verfallsphase.<br />
Schrittmacher-, Schlüssel-, Basis- <strong>und</strong> verdrängte Technologie.<br />
UFO 49/93
• Welche Vor- <strong>und</strong> Nachteile haben die Technologieführer <strong>und</strong> die Technologiefolgerstrategie?<br />
Technologieführer:<br />
Vorteile:<br />
Imagevorteile<br />
Zugang zu knappen Ressourcen<br />
Lern- <strong>und</strong> Erfahrungskurven<br />
Freie Wahl der Distribution<br />
Patente<br />
Technologiefolger<br />
Vorteile:<br />
Ausnutzung bewährter Erkenntnisse<br />
Ausgereifte Systeme<br />
Aufwand/Nutzen ist stabil<br />
Nachteile:<br />
Kosten<br />
Riskant<br />
Risiko durch kostengünstige Imitation<br />
Nachteile:<br />
Imageverlust<br />
Kostenwettbewerb<br />
Überholung durch aktuellere Technologie<br />
• Erläutern Sie ausgewählte Restriktionen der lebenszyklusorientierten Produktentwicklung.<br />
Lebenszyklusorientierte Produktentwicklung: Festlegung der Produkteigenschaften <strong>und</strong> gestalten<br />
der Lebenszyklusphasen. Neben der Herstellung muss auch die Nutzung <strong>und</strong> Entsorgung<br />
berücksichtigt werden.<br />
Restriktionen:<br />
Kostengerecht, funktionsgerecht, werkstoffgerecht, montagegerecht, transportgerecht,<br />
wartungsgerecht, umweltgerecht, entsorgungsgerecht, sicherheitsgerecht.<br />
Dies erfordert interdisziplinäre Zusammenarbeit <strong>und</strong> Kenntnisse in Maschinenbau, BWL, Physik,<br />
Chemie, Biologie, Ökologie.<br />
Instandhaltungsgerechte Produktentwicklung<br />
Verlängerung der Nutzungsphase, Vereinfachung der Instandhaltung (Wartung, Instandsetzung,<br />
Inspektion). Trennung von Funktions- <strong>und</strong> Verschleißteilen. Modulare Aufteilung, damit<br />
Verschleißteile leicht ausgetauscht werden können.<br />
Recyclinggerechte Produktentwicklung<br />
Produktionsverfahren mit geringer Umweltbelastung durch Abfall. Lange Nutzungsphase,<br />
Reststoffkreislauf. Produkt- <strong>und</strong> Materialrecycling. Demontagegerechte Gestaltung des Produkts,<br />
Minimierung der Werkstoffe, Wahl umweltfre<strong>und</strong>licher, leicht entsorgbarer Werkstoffe.<br />
• Um einen „Mehrwert“ für K<strong>und</strong>en zu schaffen, gibt es prinzipiell zwei Strategien: die Ausweitung<br />
des Systemumfangs <strong>und</strong> die Mehrwertschöpfung im Produktlebenslauf. Bescheiben Sie diese beiden<br />
Konzepte.<br />
„Mehrwert“: Reduzierung Instandhaltung, Flexibilität, hohe Auslastung, Zuverlässigkeit,<br />
Verfügbarkeit.<br />
Ausweitung des Systemumfangs:<br />
Erweitert die Funktionalität des Produktes bis hin zu einer integrierten Lösung. Vorteil für den Käufer,<br />
dass der Lieferant für die Funktionserfüllung verantwortlich ist<br />
Mehrwertschöpfung im Produktlebenslauf:<br />
Unterstützung des K<strong>und</strong>en durch adäquate Dienstleistungen („Mehrwertdienste“): Schulung,<br />
Serienanlauf, Prozesstuning, Diagnosedienste imServicefall<br />
UFO 50/93
• Was versteht man unter Betreibermodellen? Welche Formen gibt es?<br />
Betriebermodell: Beispiel für ein Bündel von Produkt <strong>und</strong> Dienstleistung<br />
Der Hersteller verkauft nicht mehr die Maschine, sondern die Dienstleistung deren Träger die<br />
Maschine ist (dh. der K<strong>und</strong>e kauft nur noch die produzierten Teile).<br />
Vorteile: Lerneffekte, Komplexitätsabnahme, kürzere Durchlaufzeiten, Flexibilität, leichtere<br />
Fehlerdiagnose, leichtere Weiterentwicklung<br />
Arten:<br />
Partielles Betreibermodell: K<strong>und</strong>e gibt an was er bis wann in welcher Menge herstellen will <strong>und</strong><br />
kümmert sich um die Beschaffung der Materialien<br />
Vollständiges Betreibermodell: K<strong>und</strong>e gibt nur Rahmenbedingungen vor, Rest organisiert der<br />
Betreiber (vgl. Outsourcing)<br />
• Im Rahmen der Beschaffung existieren Optionen im Hinblick auf die Anzahl der<br />
Beschaffungsquellen. Welche sind dies <strong>und</strong> welche anderen Optionen sind in der Materialwirtschaft<br />
für Unternehmen zu klären?<br />
Beschaffung: Versorgung des Unternehmens mit allen Faktoren die es zur Erfüllung des<br />
Unternehmensziels benötigt. Strategische Entscheidungen.<br />
Optionen:<br />
Maß <strong>und</strong> Träger der Wertschöpfung: richtiges Maß an Eigenfertigung <strong>und</strong> Fremdbezug<br />
Anzahl der Bezugsquellen: Multiple vs. Single Sourcing<br />
Komplexität der Inputfaktoren: Systeme, Module oder Einzelteile<br />
Geographische Ausdehnung der Beschaffungsmärkte: „External <strong>und</strong> Internal Sourcing“ (Ort der<br />
Wertschöpfung), „Local <strong>und</strong> Global Sourcing“ (geographische Ausdehnung)<br />
Zeitpunkt der Bereitstellung der Inputfaktoren: „Stock Sourcing“ vs. „Just-in-Time“<br />
Beschaffungsmanagement: unabhängiges Auftreten bei der Beschaffung vs. Kooperationen mit<br />
anderen Nachfragern<br />
• Welche Typologien für die <strong>Organisation</strong> der Produktion sind etabliert?<br />
Trägerorientierung: Werkbank. Werkzeuge, Betriebsmittel, Werkstoffe sind auf fixen Arbeitsplätzen<br />
<strong>und</strong> der Nähe des Arbeitenden (Arbeitskraftzentralisierung)<br />
Fertigungsobjektorientierung: Baustelle. Produktionsfaktoren werden zum ortsgeb<strong>und</strong>enen<br />
Fertigungsobjekt orientiert.<br />
Funktionsorientierung: Werkstatt. Gleichartige Maschinen sind räumlich in Gruppen<br />
zusammengefasst. Realisation von Einzelwünschen. Problem: überschneidende Materialflüße,<br />
Transportkosten<br />
Fertigungsablauforientierung: Fließband. Kostengünstigstes materialorientiertes Prinzip.<br />
Produktbearbeitung wird zeitlich <strong>und</strong> räumlich hintereinandergeschaltet. Minimale Transpostwege, -<br />
kosten <strong>und</strong> Durchlaufzeiten. Bei Variation von Produkten sind große Veränderungen nötig.<br />
Mischform aus Funktions- <strong>und</strong> Fertigungsablauforientierung: Werkstattfließfertigug:<br />
tätigkeitsähnliche Funktionen zu Werkstätten zusammenfassen <strong>und</strong> hintereinander anordnen.<br />
Fließinselfertigung: Fließfertigung <strong>und</strong> Werkstattfertigung nebeneinander.<br />
Mischform aus Träger-, Funktions-, Fertigungsablauforientierung: Gruppenarbeit. Lernfähigkeit<br />
steht im Mittelpunkt. Verbesserungsvorschläge.<br />
• Beschreiben Sie, was man unter Produktionstechnologie <strong>und</strong> unter Produkttechnologie versteht.<br />
Die beiden Begriffe sind nicht klar trennbar.<br />
UFO 51/93
Produktionstechnologie: Technologien die im Rahmen der Leistungserstellung zum Einsatz kommen<br />
<strong>und</strong> die Wertschöpfungskette optimieren<br />
Produkttechnologie: technologisches KnowHow, welches das Produkt unmittelbar prägt. Bspw. Die<br />
Entwicklung eines spezifisch-funktionalen Werkstoffes<br />
• Im Rahmen des Controlling werden u.a. Kennzahlen eingesetzt. Bescheiben <strong>und</strong> typologisieren Sie<br />
Kennzahlen.<br />
Absolute Kennzahlen: Einzelwerte, Summen, Differenzen, Mittelwerte<br />
Relative Kennzahlen: in Beziehung zueinander gesetzte absolute Kennzahlen. Gliederungszahlen<br />
(Teilgröße in Relation zur Gesamtgröße gesetzt), Indexzahlen (relative Entwicklung einzelner Größen,<br />
bspw. Prozentuelle Umsatzveränderung von Jahr A zu Jahr A+1), Beziehungszahlen (zwei absolute<br />
Kennzahlen in Beziehung, bspw. Umsatz je Mitarbeiter)<br />
• Welche Visualisierungstechniken sind im Rahmen des Controlling im Produktionsbetrieb bekannt?<br />
Visualisierung: effizientes Informationsinstrument. Bildhafte Darstellung.<br />
Visualisierungstechniken:<br />
Visualisierung von Abläufen <strong>und</strong> Arbeitsanweisungen<br />
V. von Zielvorgaben (Qualität, Durchlaufzeit, Ausbringung) <strong>und</strong> Zielerreichung<br />
V. von Kennzahlen/Leistungen des Arbeitsbereiches (fördert Identifikation zur Gruppe <strong>und</strong><br />
Motivation)<br />
V. von Problemen <strong>und</strong> Lösungsansätzen, Ansprechpartnern, Telefonnummern.<br />
V. durch Ampelsysteme (rot-gelb-grün)<br />
Möglichkeiten: Informationstafel, Aushänge, Schaukästen, Schaustücke, Broschüren, Infofilme<br />
5 <strong>Organisation</strong> <strong>und</strong> <strong>Organisation</strong>sgestaltung<br />
• Welche gr<strong>und</strong>legenden <strong>Organisation</strong>sbegriffe gibt es?<br />
Instrumentaler <strong>Organisation</strong>sbegriff:<br />
Rationale Arbeitsablaufgestaltung durch Aufstellen von Regeln (Regelsystem)<br />
<strong>Organisation</strong> als Tätigkeit mit <strong>Organisation</strong> als Realisierung von Geplantem<br />
<strong>Organisation</strong> als Konfiguration, also dauerhafte Strukturierung von Prozessen<br />
Institutionaler <strong>Organisation</strong>sbegriff:<br />
Die Unternehmung ist eine <strong>Organisation</strong> mit gemeinsamen Zielen, Beständigkeit <strong>und</strong> formaler<br />
Struktur.<br />
• Grenzen Sie den instrumentalen vom institutionellen <strong>Organisation</strong>sbegriff ab.<br />
Instrumentaler <strong>Organisation</strong>sbegriff<br />
Früher vorherrschender Begriff. <strong>Organisation</strong> als verfestigtes Regelsystem <strong>und</strong> Instrument des<br />
Managements. <strong>Organisation</strong> wird als an die Planung angeschlossene Tätigkeit gesehen in dem der<br />
funktionale Ansatz im Vordergr<strong>und</strong> steht.<br />
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Institutionaler <strong>Organisation</strong>sbegriff<br />
Neuerer, inzwischen sehr verbreiteter Ansatz: Das Unternehmen ist eine <strong>Organisation</strong> mit<br />
gemeinsamen Zielen, Beständigkeit <strong>und</strong> formaler Struktur – ein sozio-technisches System<br />
• Erläutern Sie die Merkmale von <strong>Organisation</strong>en.<br />
Zielorientiert , formale Struktur, offenes System<br />
Zielorientiert: werden gegründet um einen bestimmten Zweck zu erfüllen (Produktion,<br />
Dienstleistung, etc.). Es können auch mehrere Ziele gleichzeitig verfolgt werden (Konzept der<br />
Zielbündel). Die Ziele der <strong>Organisation</strong> müssen sich nicht zwangsläufig mit denen der Mitglieder<br />
decken.<br />
Formale Struktur: Zusammenarbeit mithilfe von organisatorischen Regeln. Arbeitsaufgabe wird<br />
geteilt <strong>und</strong> verknüpft, dh eine <strong>Organisation</strong>sstruktur entsteht.<br />
Offenes System: Die <strong>Organisation</strong> lässt sich als System mit technischen (Maschinen) <strong>und</strong> sozialen<br />
(Menschen) Elementen von der Umwelt abgrenzen – wechselseitige Beziehungen zur Umwelt<br />
existieren jedoch.<br />
• Weshalb kann in der <strong>Organisation</strong> ein wichtiger Faktor für den Unternehmenserfolg gesehen<br />
werden?<br />
<strong>Organisation</strong> dient der Handlungssteuerung <strong>und</strong> Ordnung. Ohne Arbeitsteilung, Koordination <strong>und</strong><br />
Motivation der Mitglieder würde eine <strong>Organisation</strong> nicht lange existieren.<br />
• Worin unterscheiden sich die Begriffe <strong>Organisation</strong> <strong>und</strong> Organisieren?<br />
<strong>Organisation</strong>: Handlungssteuerung <strong>und</strong> Ordnung<br />
Organisieren: tätigkeits- <strong>und</strong> prozessbezogen. Organisieren bedeutet Regelungen aufstellen um<br />
wiederkehrende Problemfälle schneller <strong>und</strong> besser zu bewältigten.<br />
• Was versteht man unter organisatorischem Gleichgewicht?<br />
Organisatorisches Gleichgewicht bedeutet die optimale Verteilung von <strong>Organisation</strong> <strong>und</strong><br />
Improvisation zu finden.<br />
• Weshalb sind <strong>Organisation</strong>en offene, soziale Systeme?<br />
Sozial: durch die Mitarbeiter<br />
Offen: Austausch mit der Umwelt ist notwendig <strong>und</strong> erwünscht.<br />
• Erläutern Sie die Begriffe Regelung <strong>und</strong> Improvisation <strong>und</strong> bringen Sie diese miteinander in<br />
Verbindung.<br />
Regelung:<br />
Dauerhafte Regel, geben Ordnung, treffen Vorentscheidung, erleichtern effiziente Zusammenarbeit.<br />
Gefahr der Überorganisation. Weniger Flexibilität<br />
Formale Regeln: werden offiziell eingeführt <strong>und</strong> werden bewusst gewählt<br />
Informale Regeln: entstehen durch Außen (Branche, Land) oder Innen (Kommunikationswege, etc.)<br />
informale Regeln leisten einen starken Beitrag zum Funktionieren der <strong>Organisation</strong><br />
Improvisation:<br />
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Gegenpol zur <strong>Organisation</strong>. Hier werden vorläufige Regeln getroffen, die 1x oder mehrmals gültig<br />
sind. Besonders bei dynamischer Umwelt, komplexen Problemen mit hohem Neuheitsgrad von<br />
Vorteil<br />
• Inwieweit ist Formalisierung von organisatorischen Regelungen sinnvoll <strong>und</strong> inwieweit kann sich<br />
nachteilig auf die <strong>Organisation</strong> auswirken?<br />
Regelungen erhöhen die Effizienz, entlasten die Führungskräfte. Sind jedoch nur solange sinnvoll,<br />
solang keine Überorganisation vorliegt, diese birgt Flexibilitätsverlust <strong>und</strong> engt Handlungsspielräume<br />
ein. Generelle Regeln nehmen mit zunehmender Variabilität ab.<br />
• Was besagt Gutenbergs Substitutionsprinzip der <strong>Organisation</strong>?<br />
Das Prinzip empfiehlt fallweise Regelungen (=Improvisation) solang durch generelle Regelungen zu<br />
ersetzen, bis der Grenzertrag gleich Null ist. Erreichen des Optimums an <strong>Organisation</strong> nicht möglich<br />
(lediglich Annäherung).<br />
• Was sind die Kennzeichen von Haberfellners <strong>Organisation</strong>stypen?<br />
<strong>Organisation</strong>styp I (hoher Org.grad) <strong>Organisation</strong>styp II (niedriger Org.grad)<br />
Eignung:<br />
Eignung:<br />
Repetive Aufgaben<br />
Stabile Umwelt<br />
Hoher Trainingsstand der MA<br />
Hohe Sicherheitsanforderungen<br />
Ziel:<br />
Effiziente Abwicklung von Routineaufgaben<br />
Hoher Innovationsgrad<br />
Dynamische Umwelt<br />
Kreative Prozesse<br />
Starke Problemlösungsorientierung<br />
Ziel:<br />
Problemlösung durch Effizienz<br />
• Wie wirken informale Beziehungen in einer <strong>Organisation</strong>?<br />
Wurden früher als Störfaktor angesehen, sind mittlerweile aber als effizienzsteigernd anerkannt.<br />
Umgehung des „Dienstweges“, verhindern von „Dienst nach Vorschrift“.<br />
• Teilen Sie die <strong>Organisation</strong>stheorie nach ihrer historischen Entwicklung in Klassen <strong>und</strong> nennen Sie<br />
die wichtigsten Vertreter.<br />
Klassische Ansätze Neoklassische Ansätze Moderne Ansätze<br />
Bürokratiemodell<br />
Scientific Management<br />
Human-Relations-Ansatz<br />
Anreiz-Beitrags-Theorie<br />
Human-Ressourcen-Ansätze<br />
Strukturalistische A.<br />
UFO 54/93
Administrativer Ansatz<br />
Betriebswirtschftliche<br />
<strong>Organisation</strong>slehre<br />
Entscheidungstheoretische A.<br />
Mikroökonomische A.<br />
Systemtheoretische A.<br />
Situativer A.<br />
Postmoderne A.<br />
• Beschreiben Sie die klassische <strong>Organisation</strong>stheorie <strong>und</strong> ihre Vertreter.<br />
Begründet sich auf Beträge einzelner Personen unterschiedlicher Hintergründe. Ist wenig Theorie,<br />
sondern Methode. Hat sich im Laufe der industriellen Revolution herauskristallisiert.<br />
Bürokratiemodell (Weber)<br />
Ziel: Entwurf einer idealen Verwaltung/Bürokratie<br />
Merkmale:<br />
Arbeitsteilung <strong>und</strong> Befehlsgewalt: abgegrenzte Aufgabenbereiche <strong>und</strong> Kompetenzen<br />
Amtshierarchie: klarer Befehlsweg (oben nach unten) <strong>und</strong> Appelationsweg (unten nach oben)<br />
Regelbindung: Regeln hinsichtlich Leistung, Kompetenz <strong>und</strong> Verfahren<br />
Aktenmäßigkeit der Verwaltung: Schriftlichkeitsprinzip<br />
Scientific Management (Taylor)<br />
Wissenschaftliche Analyse von Arbeitsabläufen, Ausgangspunkt: Arbeiter sind faul <strong>und</strong> können nur<br />
durch finanzielle Anreize motiviert werden.<br />
Prinzipien:<br />
Trennung von Planung <strong>und</strong> Ausführung<br />
Systematische Arbeitsplanung nach Zeitstudien<br />
Idee des Arbeitspensums<br />
Differential-Lohnsystem<br />
Funktionsmeistersystem<br />
Gr<strong>und</strong>lage des Fliessbands (Ford)<br />
Administrativer Ansatz (Fayol)<br />
Verwaltung <strong>und</strong> Führung großer Unternehmen.<br />
Basiselemente der Betriebsführung:<br />
Planung – <strong>Organisation</strong> – Befehl – Koordination – Kontrolle<br />
Verwaltungsprinzipien:<br />
Arbeitsteilung<br />
Autorität<br />
Disziplin<br />
Einheit der Leitung<br />
Unterordnung des Einzelinteresses<br />
Gerechte Entlohnung<br />
Gemeinschaftsgeist<br />
Zentralisation<br />
Hierarchische <strong>Organisation</strong><br />
Ordnung<br />
Gerechigkeit<br />
Firmentreue<br />
Initiative<br />
Wichtig: Einheit der Auftragserteilung (Weisung nur von einer Instanz möglich). Vertikale<br />
Kommunikation über Fayol’sche Brücke möglich<br />
Betriebswirtschftliche <strong>Organisation</strong>slehre (Nordsieck)<br />
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Einführung der Aufbau- <strong>und</strong> Ablauforganisation, isolierte Betrachtung ist jedoch nicht möglich.<br />
Prozessorientierung um Arbeitsteilung zu erleichtern.<br />
• Beschreiben Sie die neoklassische <strong>Organisation</strong>stheorie <strong>und</strong> ihre Vertreter <strong>und</strong> grenzen Sie diese<br />
zur klassischen <strong>Organisation</strong>stheorie ab.<br />
Idee, dass wissenschaftliche Betriebsführung allein die Mitarbeiter nicht dauerhaft motivieren<br />
konnte. Daher wurde versucht die „wirklichen“ Bedürfnisse zu finden.<br />
Human-Relations-Ansatz<br />
Geht auf die Hawthorne-Experimente zurück. Aspekte im sozio-emotionalen Bereich (Betriebsklima)<br />
stehen direkt im Zusammenhang mit Produktivitätssteigerungen. Informelle Regeln <strong>und</strong> Gruppen<br />
sind für die Zufriedenheit der Mitarbeiter von Bedeutung (Organizational Behaviour).<br />
Anreiz-Beitrags-Theorie<br />
Bestandssicherung durch das Halten des Gleichgewichts von formalen zu informalen Beziehungen,<br />
internen <strong>und</strong> externen Ansprüchen <strong>und</strong> Anreizen <strong>und</strong> Beiträgen. Beiträge: notwendige Handlungen<br />
um das <strong>Organisation</strong>ziel zu erreichen. Anreize: Gegenleistung der <strong>Organisation</strong> zur Willenssicherung -<br />
Umweltbezug.<br />
• Beschreiben Sie fünf Ansätze der modernen <strong>Organisation</strong>stheorie.<br />
Human-Ressourcen-Ansätze<br />
Weiterentwicklung des Human-Relations-Ansatzes.<br />
Mittelpunkt: motivationsorientierte Neugestaltung von organisatorischen Strukturen. Traditionelle<br />
Strukturen hindern Initiative, was zur Verschwendung von Human-Ressourcen (Potential an geistigen<br />
<strong>und</strong> körperlichen Fähigkeiten) führt.<br />
Ziel: motivationstheoretische Überlegungen um ein besseres Zusammenspiel von organisatorischer<br />
Zweckerfüllung <strong>und</strong> individueller Bedürfnisbefriedigung zu erreichen.<br />
Vertreter: Maslow (Maslow’sche Bedürfnispyramide), McGregor (XY-Theorie), Herzberg<br />
Strukturalistische Ansätze<br />
Knüpft am Bürokratiemodell an. Abhängigkeit der <strong>Organisation</strong>sstruktur von der Umweltsituation,<br />
der Technologie <strong>und</strong> der Größe des Unternehmens.<br />
Entscheidungstheoretische A.<br />
Unterteilung in <strong>Organisation</strong>stheoretiker <strong>und</strong> empirische Entscheidungstheoretischer.<br />
Empirische Entscheidungstheorie befasst sich mit den Entscheidungsprozessen von Individuen <strong>und</strong><br />
Gruppen. Entwicklung von Entscheidungsrichtlinien <strong>und</strong> Empfehlungen zur<br />
rationalenEntscheidungsfindung.<br />
Quantitative, entscheidungslogisch-mathematische Ansätze bauen auf mathematischen Algorithmen<br />
auf um die optimale Entscheidung zu treffen. Die Ansätze können jedoch nur mit wenigen Variablen<br />
arbeiten, weshalb die Komplexität reduziert werden muss (eingeschränkte Anwendbarkeit)<br />
Mikroökonomische A.<br />
Betrachtung des menschlichen Individuums als Gr<strong>und</strong>element der wirtschaftlichen Welt. Akteure<br />
handeln nur begrenzt rational <strong>und</strong> haben eine begrenzte Moral. Ziel ist es mögliche Schäden durch<br />
Motivations- <strong>und</strong> Koordinationsmassnahmen gering zu halten.<br />
UFO 56/93
Transaktionskostenansatz<br />
Verfügungsrechtlicher Ansatz (Property Rights Ansatz)<br />
Agenturansatz (Principal-Agent-Ansatz)<br />
Transaktionskostenansatz:<br />
Definition von Transaktionen (Transfer von Sach- oder Dienstleistungen) <strong>und</strong> Minimierung der<br />
Transaktionskosten <strong>und</strong> Produktivitätssteigerung<br />
Verfügungsrechtlicher Ansatz (Property Rights Ansatz): stellt Verfügungsrecht an Gütern in den<br />
Mittelpunkt (Recht das Gut zu nutzen, in Form <strong>und</strong> Substanz zu verändern, sich die Erträge<br />
anzueignen, <strong>und</strong> das Gut zu verkaufen).<br />
Verdünnung wenn nicht alle Rechte vorhanden sind.<br />
Agenturansatz (Principal-Agent-Ansatz):<br />
Beschreibt6 das Verhältnis von Auftraggeber (Principal) <strong>und</strong> Auftragnehmer (Agent) <strong>und</strong> das Problem<br />
der ungleich verteilten Information <strong>und</strong> das Delegationsrisiko. Opportunismus des Agenten führt u.U.<br />
zu Kompetenzvorspring, verschweigen negativer Eigenschaften, etc. Gegenmassnahmen des<br />
Principals sind Kontrollen, Sanktionen, Anreize für den Agenten.<br />
Systemtheoretische A.<br />
Sichtweise: <strong>Organisation</strong> als offenes, dynamisches, sozio-technisches System, dass mit seiner Umwelt<br />
in Wechselbeziehung steht. Das System besitzt die Fähigkeit der Selbstorganisation. Auf planmäßiges<br />
Organisieren kann jedoch trotzdem nicht verzichtet werden.<br />
Situativer Ansatz<br />
Der Ansatz führt die Herausbildung von <strong>Organisation</strong>sstrukturen auf unterschiedliche Situationen<br />
zurück. Eine Situation ist die Summe aller inneren <strong>und</strong> äußeren bedeutenden Einflüsse. Der Ansatz<br />
will keine Strukturen vorschlagen, sondern den Zusammenhang zwischen Situationen, Strukturen,<br />
<strong>und</strong> Verhalten der Mitglieder erklären. Zwei Varianten: analytischer <strong>und</strong> pragmatische Ausprägung.<br />
Postmoderne Ansätze<br />
Diese Verstehen die <strong>Organisation</strong> als „symbolische Sinngemeinschaft“, Abwendung von der<br />
Rationalität. Außerdem: Best-Practice-Ansätze.<br />
• Erläutern Sie das Bürokratiemodell von Max Weber.<br />
Siehe oben.<br />
• Beschreiben Sie die Gr<strong>und</strong>züge des Scientific Managements <strong>und</strong> gehen Sie auf die Begriffe<br />
Taylorismus <strong>und</strong> Fordismus ein.<br />
Wissenschaftliche Analyse von Arbeitsabläufen, Ausgangspunkt: Arbeiter sind faul <strong>und</strong> können nur<br />
durch finanzielle Anreize motiviert werden.<br />
Prinzipien:<br />
Trennung von Planung <strong>und</strong> Ausführung<br />
Systematische Arbeitsplanung nach Zeitstudien<br />
Idee des Arbeitspensums<br />
Differential-Lohnsystem<br />
Funktionsmeistersystem<br />
Taylorismus: Rationalisierung des Produktionsprozesses<br />
Fordismus: Fließband<br />
UFO 57/93
• Beschreiben Sie die Entstehung <strong>und</strong> die Gr<strong>und</strong>züge des Human-Relations-Ansatzes.<br />
Der Human-Relations-Ansatz geht auf die Hawthorne-Experimente zurück, die eine Forschergruppe<br />
durchführte um die Einflüsse von physikalischen Arbeitsbedingungen <strong>und</strong> Arbeitskräfteeinübung auf<br />
die Produktivität <strong>und</strong> Qualität der Arbeit zu untersuchen.<br />
Entdeckung des Zusammenhangs der sozio-emotionalen Aspekte (Betriebsklima) <strong>und</strong> der<br />
Produktivität. Informelle Gruppen wirken sich auf die Zufriednehit der Mitarbeiter aus.<br />
Herausbildung des „Verhalten in <strong>Organisation</strong>en“ (Organization Behaviour)<br />
• Erläutern Sie den Human-Relations-Ansatz <strong>und</strong> den Human-Ressourcen-Ansatz <strong>und</strong> grenzen Sie<br />
diese voneinander ab.<br />
Human-Ressources-Ansatz ist eine Weiterentwicklung des Human-Relations-Ansatz.<br />
Human-Relations-Ansatz sieht <strong>Organisation</strong>sstruktur als Rahmen.<br />
Human-Ressources-Ansatz zielt auf motivationsorientierte Neugestaltung der organisatorischen<br />
Strukturen ab.<br />
• Beschreiben Sie die Gr<strong>und</strong>sätze entscheidungstheoretischer Ansätze.<br />
Siehe oben<br />
• Beschreiben Sie die neue Institutionenökonomik <strong>und</strong> die Prinzipien ihrer Strömungen im Detail.<br />
Siehe mikro-ökonomische Ansätze<br />
ev. ergänzen<br />
• Was ist unter dem Dualproblem der <strong>Organisation</strong>sgestaltung zu verstehen?<br />
Arbeitsteilung (Differenzierung) <strong>und</strong> Arbeitsvereinigung (Integration).<br />
Durch Bildung von Strukturen <strong>und</strong> Teilsystem werden Abläufe effizient gemacht, aber das<br />
Gesamtsystem wird komplexer <strong>und</strong> desto schwieriger wird die Integration.<br />
• Beschreiben Sie das Aufgabenanalyse-Aufgabensynthese-Konzept von Kosiol im Detail. Verwenden<br />
Sie Skizzen zur Unterstützung.<br />
Aufgabe Stellen<br />
Aufgabenanalyse Aufgabensynthese<br />
Aufgabenanalyse<br />
Stellen<br />
Stellen<br />
Stellen<br />
Abteilung<br />
Abteilung<br />
Haupt-<br />
Abteilung<br />
Aufgabe: dauerhafte Verpflichtung, bestimmte Tätigkeiten auszuführen um ein definiertes Ziel zu<br />
erreichen (Erbringung einer Soll-Leistung)<br />
UFO 58/93
Gesamtaufgabe wird stufenweise anhand von Teildimensionen in Elementaraufgaben zerlegt:<br />
Aufteilung nach<br />
1. Verrichtungen (Art der Leistung: Sägen, Scheißen, Nieten)<br />
2. Objekten (Gegenstand auf den sich die Leistung bezieht: Tisch en, Schränken, Stühlen)<br />
3. Phase (Planung, Realisierung, Kontrolle)<br />
4. Rang (Entscheidungs- <strong>und</strong> Ausführungsaufgaben)<br />
5. Zweckbeziehung (direkte oder indirekte Beteiligung an der Leistungserstellung, bspw. Verwaltung)<br />
Ergebnis: Aufgabenstrukturbilder<br />
Aufgabensynthese<br />
Bildung von organisatorischen Einheiten aus den Elementararbeiten.<br />
Bildung von Stellen – Abteilungen – Hauptabteilungen.<br />
Stelle: Bündel von Aktivitäten die einem einzelnen Mitarbeiter zugewiesen werden<br />
(Stellenbeschreibung). Prinzip der Personenunabhängigkeit.<br />
Instanz: weisungsbefugter Leiter von mehreren Stellen.<br />
Stabstelle: zur Entlastung/Unterstützung höherer Instanzen, keine Weisungsbefugnis<br />
Zentrale Dienste: fachlich zentralisierbare Aufgabe, fachtechnisches Weisungsrecht (F&E, Controlling)<br />
Abteilung: Zusammenfassung mehrer Stellen unter einer Instanz.<br />
Hauptabteilung: Zusammenfassung mehrerer Abteilungen.<br />
Organigramm: Darstellung des hierarchischen, pyramidenförmigen Unternehmensaufbaus<br />
• Nenne <strong>und</strong> beschreiben Sie Kriterien für die organisatorische Aufgabenanalyse.<br />
Gesamtaufgabe wird stufenweise anhand von Teildimensionen in Elementaraufgaben zerlegt:<br />
Aufteilung nach<br />
1. Verrichtungen (Art der Leistung: Sägen, Scheißen, Nieten)<br />
2. Objekten (Gegenstand auf den sich die Leistung bezieht: Tisch en, Schränken, Stühlen)<br />
3. Phase (Planung, Realisierung, Kontrolle)<br />
4. Rang (Entscheidungs- <strong>und</strong> Ausführungsaufgaben)<br />
5. Zweckbeziehung (direkte oder indirekte Beteiligung an der Leistungserstellung, bspw. Verwaltung)<br />
• Welche <strong>Organisation</strong>selemente kennen Sie?<br />
Stelle<br />
Instanz<br />
Stabstelle – mehrere Stabstellen werden zu Stäben zusammengefasst.<br />
Zentralstelle<br />
Abteilung<br />
Hauptabteilung<br />
• Welche Arten von Kompetenzen kennen Sie?<br />
Kompetenzen: Rechte <strong>und</strong> Befugnisse alle zur Aufgabenerfüllung notwendigen Handlungen<br />
vornehmen zu können oder ausführen zu lassen.<br />
Weisungskompetenz: das Recht, festgelegten Stellen Weisungen zu erteilen<br />
Verfügungskompetenz: das Recht, Sachmittel <strong>und</strong> Informationen anzufordern u. darüber zu verfügen<br />
• Erklären Sie das Konzept der Übereinstimmung von Aufgaben, Kompetenz <strong>und</strong> Verantwortung.<br />
Aufgabe: Verpflichtung, bestimmte Tätigkeiten auszuführen um ein Ziel zu erreichen<br />
Kompetenz: Recht, die notwendigen Handlungen auszuführen<br />
Verantwortung: die Pflicht für die Erfüllung einer Aufgabe persönlich Rechenschaft abzulegen.<br />
UFO 59/93
A<br />
K<br />
V<br />
Entscheidungen treffen,<br />
Verantwortung ablehnen<br />
A<br />
K<br />
V<br />
Kompetenz nicht<br />
ausreichend<br />
A<br />
K<br />
V<br />
Kompetenz <strong>und</strong><br />
Verantwortung ausdehnen<br />
(u.U. sinnvoll)<br />
• Welches Konzept liegt der Stellenbildung zu Gr<strong>und</strong>e?<br />
Prinzip der Personenunabhängigkeit. Dies soll der dauerhaften Stellung in der <strong>Organisation</strong><br />
entsprechen <strong>und</strong> gewährleisten, dass die <strong>Organisation</strong> auch nach dem Ausscheiden einer Person<br />
handlungsfähig bleibt.<br />
• Erklären Sie den Unterschied zwischen Linienstellen <strong>und</strong> Stabstellen.<br />
Linienstellen: unterstehen einer Instanz, bzw. sind eine Instanz <strong>und</strong> haben Weisungsrecht.<br />
Stabstellen: zur Unterstützung höherer Instanzen, haben keine Weisungsbefugnisse<br />
• Erklären Sie Eigenheiten von Stäben <strong>und</strong> Zentralstellen. Worin unterscheiden Sie sich?<br />
Stäbe: unterstützen Instanzen (Beratung, Informationsverarbeitung, Koordination), keine<br />
Weisungsbefugnis<br />
Zentralstellen: fachlich zentralisierbare Aufgaben, fachtechnisches Weisungsrecht, übernehmen<br />
Aufgaben von über- oder untergeordneten Stellen.<br />
• Erklären Sie die Begriffe Stelle, Instanz, Abteilung <strong>und</strong> Stab <strong>und</strong> erläutern Sie deren Zusammenspiel.<br />
Siehe oben.<br />
• Was ist unter einer Abteilung zu verstehen <strong>und</strong> nach welchen Kriterien wird sie gebildet?<br />
Zusammenfassung mehrerer Stellen unter einer Instanz. Mehr als eine Abteilung notwendig.<br />
Zusammenfassung zu Hauptabteilungen. Hierarchischer, pyramidenförmiger Aufbau<br />
• Was ist unter dem Begriff der organisationellen Integration zu verstehen?<br />
Die Aufgabe der organisatorischen Integration ist es, die Teilaufgaben die von verschiedenen<br />
Personen an verschiedenen Orten zu unterschiedlichen Zeiten erbracht wurden, wieder<br />
zusammenzuführen. Aufgabenteilung erzeugt Komplexität <strong>und</strong> je komplexer desto schwieriger ist die<br />
Integration.<br />
• Nennen Sie mindestens vier organisationale Integrationsformen <strong>und</strong> beschreiben Sie diese im<br />
Detail.<br />
Persönliche Weisung<br />
Selbstabstimmung<br />
Programme<br />
Pläne<br />
<strong>Organisation</strong>skultur<br />
Persönliche Weisung:<br />
Basiert auf der hierarchischen Über- <strong>und</strong> Unterordnung. Bei Abstimmungsproblemen wird es eine<br />
Instanz nach oben weitergereicht, diese hat mehr Überblick <strong>und</strong> löst das Problem. Instanzen sind<br />
Konfliktlöser. aufsteigende Regelungskompetenz.<br />
Selbstabstimmung<br />
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Horizontale Abstimmung in Eigenregie. Kommt bei zeitlich/sachlich unvorhergesehen Problemen<br />
zum Einsatz. Selbstabstimmung ist vor allem für Führungskräfte eine wichtige Fähigkeit. Vorteile:<br />
schnelle Problemlösungsfindung, weniger vertikale Kommunikation, Flexibilität,<br />
Gestaltungsmöglichkeiten. Nachteile: Mitarbeiter können oder wollen die Freiräume nicht<br />
wahrnehmen, erhöhter Zeitbedarf durch Gruppenarbeit.<br />
Programme:<br />
Programme sind festgelegte Verhaltens- <strong>und</strong> Verfahrensrichtlinien. Werden vor allem für<br />
Routineaufgaben erstellt (Bsp. Handbücher). System schlüssiger Regeln zur Standardisierung <strong>und</strong><br />
Vorauskoordination. Laufende Überprüfung der Programme ist unbedingt notwendig.<br />
Routineprogramme: längerfristige Gültigkeit<br />
Zweckprogramme: temporär gültige Vorschrift, meist mit Plänen gleichgesetzt<br />
Pläne<br />
Leisten ebenfalls Vorauskoordination, geben Handlungsergebnisse <strong>und</strong> Handlungswege vor aber<br />
haben nur für eine gewisse Periode Gültigkeit.<br />
Programme geben Verfahren vor.<br />
Pläne formulieren Ziele <strong>und</strong> teilweise auch Handlungswege. Meist sind Pläne auf Programmen<br />
aufgesetzt.<br />
<strong>Organisation</strong>skultur<br />
Gr<strong>und</strong>annahme ist, dass Mitglieder mit gemeinsamen Werten <strong>und</strong> Normen ohne strukturelle<br />
Vorgaben zu einer Abstimmung der Aktivität finden. Tritt bei starker Unternehmenskultur auf.<br />
• Wodurch unterscheiden sich horizontale von vertikalen bzw. formelle von informellen<br />
Integrationsformen?<br />
Vertikale Integration/Hierarchie<br />
Probleme werden nach oben durchgereicht. Übergeordnete Instanz entscheidet über das<br />
Abstimmungsproblem.<br />
Horizontale Integration/Selbstabstimmung<br />
Mitarbeiter stellten die Abstimmung des Problems in Eigenregie her. Schnell, problemorientiert,<br />
flexibel.<br />
• Welche Integrationsformen verbindet man mit dem Begriff der Vorauskoordination?<br />
Programme <strong>und</strong> Pläne<br />
• Nennen <strong>und</strong> beschreiben Sie die Gr<strong>und</strong>formen der Leitungsorganisation.<br />
Einlinien, Mehrlinien, Stablinien, Matrix<br />
Einliniensystem<br />
Eindeutige Über- <strong>und</strong> Unterordnung, „one man, one boss“. Prinzip der Einheit der Führung. Einzige<br />
Verbindungslinie, die auch Entscheidungs- <strong>und</strong> Kommunikationsweg ist. Ausnahme: Fayol’sche<br />
Brücke. Hierarchiebetonung kann zu langen schwerfälligen Instanzwegen führen. Gefahr der<br />
Überorganisation/Bürokratisierung.<br />
Mehrliniensystem<br />
Eine Stelle untersteht mehreren Instanzen. Die Führungsaufgabe wird auf mehrere Instanzen verteilt.<br />
Prinzip des kürzesten Weges: bei einem Problem direkt an den Spezialisten wenden (Taylor).<br />
Aufweichung der hierarchischen Autorität.<br />
Vorteile: Direkte Kommunikation entlastet Leitung, hohe Problemlösungsfähigkeit.<br />
Nachteil: Abgrenzung von AVK <strong>und</strong> die Widersprüchlichkeit von Weisungen sein, viele<br />
Führungskräfte.<br />
UFO 61/93
Stabliniensystem<br />
Abgewandelte Form des Liniensystems. Die Unternehmensführung erhält zur Unterstützung eine<br />
Stabstelle (Führungsstab). Wenn auch Funktionen von untergeordneten Instanzen wahrgenommen<br />
werden, wird von einem Zentralstab gesprochen. Stabliniensystem versuchen die Einheit der<br />
Führung mit der Spezialisierung in der Leitung zu verbinden. Bei Stäben auf mehreren<br />
Hierarchieebenen kann es auch eine Stabshierarchie geben.<br />
Matrixsystem<br />
Aufteilung der Leitungsfunktion. Eine Matrixschnittstelle ist dabei immer zwei Matrixstellen<br />
unterstellt. Meist ist eine Leitungsstelle funktionsorientiert <strong>und</strong> eine objektorientiert. Die oberste<br />
Leitung hat die Aufgabe alles zu koordinieren.<br />
Vorteile: Besitzt Eigenschaften des Mehrliniensystems, ist aber weniger hierarchiebetont. Direkte<br />
Kommunikation erleichtert Problemlösung bei komplexen Aufgaben.<br />
Nachteil: Kompetenzregelung an den Schnittstellen (Überorganisation).<br />
Einliniensystem<br />
Mehrliniensystem<br />
Stabliniensystem<br />
Matrixsystem<br />
• Beschreiben Sie das Einlinien- <strong>und</strong> das Mehrliniensystem im Detail <strong>und</strong> grenzen Sie die beiden<br />
voneinander ab.<br />
Siehe oben.<br />
• Beschreiben Sie das Stabliniensystem im Detail <strong>und</strong> erläutern Sie den Begriff Stabshierarchie (inkl.<br />
Skizze).<br />
Siehe oben.<br />
• Vergleichen Sie das Einliniensystem mit dem Matrixsystem. Nennen Sie Vor- <strong>und</strong> Nachteile <strong>und</strong><br />
führen Sie Anwendungsbeispiele an.<br />
Siehe oben.<br />
• Nennen <strong>und</strong> beschreiben Sie die wesentlichen Einflussgrößen für die organisatorische Gestaltung.<br />
UFO 62/93
Umwelt<br />
Umweltbedingungen: (1) Gesetze für Sicherheit, Arbeitsplatz, Arbeitszeit usw. (2) Wettbewerbs-<br />
Beschaffungsmarkt- <strong>und</strong> Arbeitsmarktaspekte, Werte der Gesellschaft<br />
Wechselseitige Beziehung, mechanistische <strong>und</strong> organische <strong>Organisation</strong><br />
Klassifizierung der Umwelt:<br />
Unsicherheit vs Sicherheit<br />
Turbulenz vs Stabilität<br />
Komplexität vs Überschaubarkeit.<br />
Technologie<br />
Technologie ist nur mit bestimmter Strukturvoraussetzung umsetzbar <strong>und</strong> umgekehrt. Breiter<br />
<strong>Organisation</strong>sspielraum, Technologie bildet lediglich einen Rahmen.<br />
Lebenszyklus<br />
Formale Regelung steigt mit Unternehmensgröße <strong>und</strong> dem „Lebensstadion“.<br />
Phasen der Unternehmensentwicklung<br />
Gründung, Wachstum, Konsolidierung, Niedergang.<br />
Menschen<br />
Der Mensch beeinflusst mit seinen Bedürfnissen, Erwartungen <strong>und</strong> seiner Verhaltensweise die<br />
<strong>Organisation</strong>. Dies spiegelt sich auch in Arbeitszufriedenheit <strong>und</strong> Motivation bzw. Unzufriedenheit<br />
<strong>und</strong> Frustration.<br />
Weiterer Aspekt: politische Prozesse von Interessensgruppen die formal <strong>und</strong> informell Einfluss<br />
nehmen.<br />
• Beschreiben <strong>und</strong> vergleichen Sie die mechanistische <strong>und</strong> die organische <strong>Organisation</strong>. Finden Sie<br />
Beispiele.<br />
UFO 63/93
• Nennen Sie jeweils vier Erfolgs- <strong>und</strong> Misserfolgsfaktoren für Veränderungsprozesse.<br />
Erfolgsfaktoren Misserfolgsfaktoren<br />
Klare Vision<br />
Konkrete Zielvorgabe<br />
Breite Mitarbeiterbeteiligung<br />
Integrativer Ansatz<br />
Einleitung eines Kulturwandels<br />
Top-Management-Commitment<br />
Unscharfe Vision<br />
Fehlendes Problemverständnis<br />
Unzureichende Kommunikation<br />
Teiloptimierungsversuche<br />
Fehlender Mut<br />
Zu kurzer Zeithorizont<br />
• Was ist unter dem Begriff <strong>Organisation</strong>sentwicklung zu verstehen? Nennen Sie die Hauptziele <strong>und</strong><br />
die Basisansätze.<br />
Längerfristiger Veränderungsprozess auf Basis von unternehmensweitem Lernen durch<br />
Erfahrung/Praxis. Geplanter organisatorischer Wandel mit Einbeziehung der Betroffenen. Ausgang<br />
von der Notwendigkeit der Veränderung <strong>und</strong> Anpassung MIT <strong>und</strong> DURCH Menschen<br />
Ziele: Verbesserung der Leistungsfähigkeit, Flexibilität <strong>und</strong> der Qualität des Arbeitslebens.<br />
• Erläutern Sie die Anforderungen an <strong>Organisation</strong>skonzepte im Detail. Nennen Sie interne <strong>und</strong><br />
externe Anforderungen <strong>und</strong> verwenden Sie Skizzen.<br />
UFO 64/93
Markt- <strong>und</strong> Wettbewerbsorientierung: K<strong>und</strong>ennah, Serviceorientiert, Markt-Bedürfnisse<br />
Innovationsfähigkeit: Produkt-, Prozess-, Strukturinnovationen erfolgreich umsetzen<br />
Anpassungsfähigkeit: anpassen an sich-verändernde Umwelt<br />
Führungsprozess-Effizienz: zielgerichtete, zeitnahe, wirtschaftliche PSK der <strong>Organisation</strong>s-Aktivitäten<br />
Leistungsprozess-Effizienz: flexible, fehlerfreie, zeitnahe Leistungserstellung<br />
Humanressourcen-Effizienz:<br />
Sachressourcen-Effizienz: optimale Nutzung der eingesetzten Ressourcen<br />
• Welche organisatorischen Gestaltungsalternativen kennen Sie? Beschreiben Sie deren<br />
Gr<strong>und</strong>prinzipien im Detail.<br />
Primärorganisation: dauerhafte Verbindung einzelner <strong>Organisation</strong>seinheiten zur<br />
Aufbauorganisation: Kerngeschäft, Routineaufgaben.<br />
Sek<strong>und</strong>ärorganisation: flexible, hierarchieübergreifende Struktur die auf innovative <strong>und</strong> komplexe<br />
Problemstellungen eingehen<br />
• Erläutern Sie die Begriffe Primär- <strong>und</strong> Sek<strong>und</strong>ärorganisation <strong>und</strong> setzen Sie diese miteinander in<br />
Beziehung.<br />
Siehe oben.<br />
• Wie lässt sich die bereichsübergreifende Koordination in einer funktionalen <strong>Organisation</strong><br />
verbessern?<br />
Klare Schnittstellen, Verantwortlichkeiten, Stabstellen, Koordination,…<br />
• Worin sehen Sie die Vor- <strong>und</strong> Nachteile der funktionalen <strong>Organisation</strong>?<br />
Sementierung in Kerntätigkeitsfelder/Funktionsbereiche. Trennung kaufmännische <strong>und</strong> technische<br />
Bereiche. Verwendung in kleinen <strong>und</strong> mittleren Unternehmen mit stabiler Umwelt.<br />
Vorteile Nachteile<br />
Einfache Struktur<br />
Viele Schnittstellen<br />
Nutzung von Spezialisierungseffekten<br />
Bereichsegoismen<br />
(Lernkurve, Economies-of-Scale)<br />
Überlastung Führung<br />
Klare, gut kontrollierbare Funktionsbereiche Wenig Personalentwicklungsmöglichkeit<br />
UFO 65/93
• Nennen Sie Merkmale der divisionalen <strong>Organisation</strong> <strong>und</strong> Anwendungsbeispiele.<br />
Gesamtunternehmen wird in Divisionen (Sparten, Geschäftsbereiche) aufgeteilt, die Produktgruppen<br />
autonom verantworten. Nutzung von Synergieeffekten.<br />
2. Hierarchieebene: Gliederung nach Objekte, Regionen, K<strong>und</strong>en<br />
3. Hierarchieebene: Funktional, Einliniensystem.<br />
Vorteile Nachteile<br />
Entlastung der Unternehmensführung<br />
Ganzheitliche Delegation (Aufgabe, Kompetenz,<br />
Verantwortung)<br />
Schnelle Entscheidungsfindung, Koordination<br />
Erhöhte Motivation<br />
Personalentwicklungsmöglichkeit<br />
Spartenegoismus<br />
Doppelarbeiten<br />
Mehrbedarf an Leitungsstellen<br />
Zentralfunktionen zur Koordination notwendig<br />
Divisons-Konflikte<br />
• Erläutern Sie die unterschiedlichen Center-Konzepte in der divisionalen <strong>Organisation</strong>.<br />
Cost-Center-<strong>Organisation</strong>: Divisionen sind für Kosten verantwortlich. Vorgabe: Kostenbudget oder<br />
Umsatz. Ziel: Erreich des maximalen Umsatzes oder der minimalen Kosten<br />
Profit-Center-<strong>Organisation</strong>: Divisionen erarbeiten selbstständigen Gewinn, mehr<br />
Entscheidungsfreiheit als bei Cost-Center.<br />
Investment-Center-<strong>Organisation</strong>: Verantwortlich für Ergebnisse (Kosten, Gewinn) <strong>und</strong> Investitionen.<br />
• Was versteht man unter einem Divisionalisierungsprofil? Skizzieren Sie ein Beispiel <strong>und</strong><br />
beschreiben Sie dieses.<br />
Schematische Darstellung der Dezentralisierung von Unternehmen (Welche Funktion erfüllt die<br />
Unternehmensspitze, welche die einzelnen Geschäftsbereiche).<br />
Divisionen können als Abteilungen oder als rechtlich selbstständige Unternehmen geführt werden<br />
(siehe Konzern)<br />
UFO 66/93
• Vergleichen Sie die funktionale <strong>und</strong> die divisionale <strong>Organisation</strong>. Wann ist ein Übergang sinnvoll?<br />
Übergang wenn stark diversifiziert, groß, global gestreut, sehr dynamische Umwelt.<br />
Vorteile, Nachteile siehe oben.<br />
• Beschreiben Sie die Merkmale der Matrix- <strong>und</strong> Tensororganisation.<br />
Ab der 2. Hierarchieebene werden <strong>Organisation</strong>seinheiten durch zwei Gestaltungsdimensionen<br />
gebildet.<br />
Mehrdimensionale Mehrlinienorganisationen. Ablauforganisation wird zum dominanten<br />
organisatorischen Tatbestand. Aufteilung der Leitungsfunktion. Kompetenzüberschneidungen, daher<br />
Koordination notwendig.<br />
Objektorientierte Matrixstellen: Was <strong>und</strong> Wann<br />
Funktionsorientierte Matrixstellen: Wer <strong>und</strong> Wie<br />
Bei der Tenororganisation kommt mind. eine weitere Dimension dazu (drei- oder n-dimensional)<br />
Vorteil: Nachteile<br />
Ganzeitliche, innovative Problemlösung<br />
Entlastung UF durch Leitungsfunktionen<br />
innerhalb der Dimension<br />
Kurze Kommunikationswege<br />
Kompetenzabgrenzung<br />
Zeitintensive Koordination <strong>und</strong> Entscheidung<br />
Informationsverarbeitung hoch<br />
Bürokratisierung<br />
UFO 67/93
Flexibel, hierarchie-unrelevant Qualifizierte Führungskräfte<br />
• Nennen Sie die Arten der Holdingorganisation. Was ist unter den Begriffen Konzern <strong>und</strong><br />
Stammhauskonzern zu verstehen?<br />
Nutzung von Dezentralisierungsvorteile.<br />
Zentralbereiche arbeiten der Konzernleitung zu <strong>und</strong> unterstützen Tochtergesellschaften<br />
Anwendung: stark diversifizierte Großunternehmen, die strategische flexibel bleiben wollen.<br />
Vorteil: flexibel, flache Hierarchie, klare Zuordnung AVK, Steuervorteile, unternehmerisches Denken<br />
Stammhauskonzern: konzernleitende Gesellschaft ist wirtschaftlich dominanter Produktionsbetrieb<br />
Finanz-Holding: Obergesellschaft verwaltet Finanzierung. Wenig strategische-operative Führung.<br />
Konzerngesellschaften operieren autonom<br />
Management-Holding: strategische Führung des Konzern bei der Konzernleitung, ohne sich in<br />
operative Belange einzumischen. Problematik Führungsanspruch-Dezentralisierung. Technologie-<br />
<strong>und</strong> Wissensaustausch wird angeregt.<br />
• Was sind die Gründe für die Wahl der Holdingorganisation?<br />
Siehe oben.<br />
• Welche Funktion haben die Zentralbereiche in der Holdingorganisation? Nach welchen Kriterien<br />
wird über die Zentralisierung entschieden?<br />
Zentralbereiche arbeiten der Konzernleitung zu <strong>und</strong> unterstützen Tochtergesellschaften.<br />
Geschäftsbereichstrategien werden in Töchtern selbstständig erarbeitet <strong>und</strong> umgesetzt.<br />
Berichterstattung durch Ergebnisbericht.<br />
Entscheidung Zentralisierung je nach gewünschten Freiheitsgrad.<br />
• Was ist unter zeitlich begrenzter <strong>Organisation</strong> zu verstehen? Nennen Sie Beispiele.<br />
<strong>Organisation</strong>seinheiten werden für begrenzte Dauer errichtet: Projektorganisation.<br />
Hauptmerkmale: Komplexität, Singularität (Neuheit), originäres Zielsystem (Leistung, Kosten,<br />
Termine).<br />
Kriterien: Ressourcenautonomie, Verselbstständigung gegenüber der Basisorganisation<br />
Innerbetriebliche Projekte vs überbetriebliche Projekte<br />
UFO 68/93
• Nennen Sie Formen der innerbetrieblichen Projektorganisation <strong>und</strong> deren<br />
Hauptunterscheidungskriterien. Nennen Sie Formen der überbetrieblichen Projektorganisation <strong>und</strong><br />
deren Hauptunterscheidungskriterien.<br />
Innerbetrieblich:<br />
Einflussprojektorganisation:<br />
Projektkoordination, ein Mitarbeiter wird als Stabposition installiert <strong>und</strong> ist für die Koordination<br />
mehrerer Projekte zuständig. Hat keine Weisungsrechte. Wenig Autonomie, für kleine Projekte.<br />
Matrixprojektorganisation<br />
Dimension Projekt wird gleichberechtigt zur vorherrschenden Dimension gesehen. Projektleiter hat<br />
ausgeprägte Kompetenzen, funktionale Weisungsrechte<br />
Autonome Projektorganisation<br />
Reine Projektorganisation, Ressourcenautonomie <strong>und</strong> Verselbstständigung. Mitarbeiter werden aus<br />
bisherigen Stellen herausgelöst. Projektleiter verfügt über Personal- <strong>und</strong> Ressourcenverantwortung.<br />
Für große, lang dauernde Projekte, komplex, neuartig<br />
Überbetrieblich:<br />
Bei mangelndem Know-How, hohem Neuheits- <strong>und</strong> Risikograd, komplexe Aufgabenstellung.<br />
Vertragsbeziehung zwischen beteiligten Unternehmen, häufig bei F&E<br />
Einzelauftragsorganisation<br />
Einzeln abgeschloßene Verträge werden an andere Unternehmen vergeben <strong>und</strong> vom Auftraggeber<br />
koordiniert.<br />
Generalunternehmerorganisation<br />
Auftraggeber schließt mit Generalunternehmer Vertrag über die Abwicklung eines Gesamtprojektes<br />
ab. Dieser übernimmt Projektleitung <strong>und</strong> Verantwortung, führt Aufgaben selbst durch, vergibt<br />
Subaufträge.<br />
Konsortialorganisation<br />
Mehrere selbstständige Unternehmen formieren sich zu einem Konsortium um ein Projekt<br />
gemeinsam abzuwickeln. Konsortialvertrag der Zusammenarbeit regelt. Projektleitung entweder bei<br />
einem Partner oder eigenen Institution. Haftung liegt beim Konsortium.<br />
• Erläutern Sie die Vor- <strong>und</strong> Nachteile von Teamorganisation.<br />
UFO 69/93
• Welche Arten von Team können unterschieden werden? Beschreiben Sie diese <strong>und</strong> nennen Sie<br />
Beispiele.<br />
Work Teams: gleichbleibende Mitglieder, operatives Tagesgeschäft<br />
Project and Development Team: zeitlich begrenzt, geistige Arbeit, bewältigen komplexe Aufgabens<br />
Parallel Teams: koordinierende <strong>und</strong> beratende Aufgaben (ähnlich project-development-team)<br />
Management Team: Führungskräfte, die im Team für Koordination, Führung zuständig sind.<br />
Bündelung von Expertise <strong>und</strong> Erfahrung bei turbulenter Umwelt <strong>und</strong> komplexen Problemen<br />
Ad hoc Networks: lose <strong>und</strong> informelle Gruppen mit gemeinsamen Ziel, Grenzen oft unklar<br />
Virtual Teams: räumliche Trennung, Nutzung der Kommunikationsmedien, kulturelle <strong>und</strong> sprachliche<br />
Unterschiede. f<br />
• Vergleichen Sie funktionale, divisionale <strong>und</strong> Matrix- <strong>und</strong> Netzwerkorganisation hinsichtlich des<br />
Leitungsprinzips (Leitungsorganisation).<br />
UFO 70/93
• Welche Formen der Sek<strong>und</strong>ärorganisation kennen Sie?<br />
Die Sek<strong>und</strong>ärorganisation unterstützt die Primärorganisation in bereichsübergreifender<br />
Zusammenarbeit bei komplexen, innovativen Problemen.<br />
Produktmanagement<br />
K<strong>und</strong>enmanagement<br />
Funktionsmanagement<br />
Projektmanagement<br />
Strategische Geschäaftseinheiten<br />
Prozessmanagement<br />
• Erläutern Sie die Merkmale von temporären <strong>und</strong> ständigen Formen der Sek<strong>und</strong>ärorganisation,<br />
vergleichen Sie diese <strong>und</strong> führen Sie Beispiele an.<br />
Ständig:<br />
Ständige Formen für komplexe <strong>und</strong> übergreifende Aufgaben (fördern der Innovation)<br />
Produktkomitees<br />
Qualitätszirkel<br />
Marketing-Strategy-Center<br />
Temporär:<br />
Zeitlich befristete Aufgaben (Bsp: Neubauprojekt)<br />
Projektausschüsse<br />
Innovationsworkshop<br />
Konferenzen ohne regelmäßigen Sitzungstermin<br />
• Nennen Sie Beweggründe für die Prozessorientierung im Unternehmen.<br />
Problem traditioneller <strong>Organisation</strong>skonzepte<br />
Spezialisierung <strong>und</strong> Standardisierung begrenzt wenn rasche Reaktionsfähigkeit <strong>und</strong> Flexibilität<br />
gefordert ist. Abschottung, Informationsfilterung, Koordinations- <strong>und</strong> Steuerungsprobleme.<br />
Prozessorientierung wirkt diesen Problemen entgegen: u.A. durch Informationstechnologie<br />
Prozessorientierung: Ausrichtung aller unternehmerischen Handlungen an die Anforderungen der<br />
organisatorischen Prozesse. Maßnahmen zur zielgerichteten Steuerung des Wertschöpfungskette.<br />
Prozess: Abfolge von betrieblichen Tätigkeiten mit dem Ziel eines festgelegten Outputs. Ein Prozess<br />
besitzt einen Leistungsumfang, ist wiederholbar, hat K<strong>und</strong>enwert, ordnet Aktivitäten über Zeit <strong>und</strong><br />
Raum, Start- <strong>und</strong> Endpunkt, hat einen durchgängig verantwortlichen Prozess-Eigner <strong>und</strong> verfügt über<br />
die notwendigen Ressourcen.<br />
• Was sind die Merkmale von Prozessen? Beschreiben Sie diese in wenigen Worten.<br />
Aktivitäten <strong>und</strong> logische Folgebeziehungen (zeitlich, logisch)<br />
UFO 71/93
Input <strong>und</strong> Output: materiell, immateriell (Wissen, Information).<br />
Prozessk<strong>und</strong>en: jeder Output besitzt einen K<strong>und</strong>en. K<strong>und</strong>e beinhaltet Personen, Prozesse <strong>und</strong><br />
<strong>Organisation</strong>seinheiten, die Output in Form von Leistungen oder Produkten empfangen<br />
Transformation: Aktivitäten die den Input in den Output transferieren (Prozessleistung).<br />
Transformation kann physisch, informationell, raum-zeitlich, … sein. Ziel ist eine Wertsteigerung.<br />
Prozessverantwortung: in funktional orientierten Unternehmen existiert eine fragmentierte<br />
Prozessverantwortung. Vorteile der durchgängige Prozessverantwortung: Schnittstellenreduktion,<br />
effiziente Koordination durch Prozessverantwortlichen bzw. Case Management durch mehrere<br />
Mitarbeiter, durchgängiger Verantwortungsbereich.<br />
UFO 72/93
Prozessressourcen<br />
Prozess- <strong>und</strong> Performanceziele<br />
Prozessziele beschreiben den zukünftigen Zustand <strong>und</strong> den Output des Prozesses<br />
Leistungsumfang<br />
Zeitpunkt<br />
Qualitative Eigenschaften<br />
Performanceziele spezifizieren das WIE die Prozessziele erreicht werden<br />
Welche Leistung muss erbracht werden?<br />
• Was versteht man unter dem Begriff Case Management. Setzen Sie diesen in den Kontext mit der<br />
funktionalen <strong>Organisation</strong>.<br />
Form der Prozessverantwortung bei der eine kleine Gruppe von Mitarbeitern oder ein Mitarbeiter<br />
durchgängig für die Abwicklung eines Geschäftsfalles vorhanden ist.<br />
Im Vergleich: Bei einer funktionalen <strong>Organisation</strong> existieren je nach Bereich, Abteilung<br />
unterschiedliche Verantwortliche für den jeweiligen Prozess (je nach aktuellem Arbeitsschritt).<br />
Problem dabei: erhöhte Kommunikation, Optimierungspotential (Koordination, Zeit, Qualität).<br />
• Nennen <strong>und</strong> beschreiben Sie die vier Prozessarten nach Suter.<br />
UFO 73/93
Wertschaffende Prozesse<br />
Leistungserstellung für externen K<strong>und</strong>en. K<strong>und</strong>enorientierung, Erfüllungsgrad (Effizient) <strong>und</strong><br />
Performanceziele (Effektivität) steht im Vordergr<strong>und</strong>.<br />
Beispiele: Bestellungsabwicklung, Produktion, K<strong>und</strong>enbetreuung<br />
Wertdefinierende Prozesse<br />
Output des Prozesses hat längerfristige Wirkung auf das Unternehmen. Sichern die langfristige<br />
Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> Überlebensfähigkeit des Unternehmens. Legen Sach-/Dienstleistungen für den<br />
Markt fest, definieren Rahmenbedingungen.<br />
Beispiele: F&E, Innovationen, ..<br />
Managementprozesse<br />
Befassen sich mit Managment- <strong>und</strong> Führungsaufgaben des Unternehmens. Entwickeln Strategien,<br />
führen operative Planung durch, pflegen Unternehmenskultur, entwickeln Mitarbeiter. Bereitstellung<br />
rechtlicher, organisatorischer, finanzieller, sozialer Rahmen.<br />
Beispiele: Finanzplanung, Controlling, Personalentwicklung…<br />
Support-Service-Prozesse<br />
Unterstützen Leistungserstellung.<br />
Beispiele: Infrastruktur (Wartung, Instandhaltung), Betreuung IKT, HR<br />
• Nennen Sie Merkmale von Geschäftsprozesse <strong>und</strong> Beispiel für diese inkl. Zuordnung zur Prozessart.<br />
Merkmale<br />
K<strong>und</strong>enorientiert<br />
Wertschöpfend<br />
durchgängig<br />
Prozesstypen<br />
Wertschaffender Prozess<br />
Wertdefinierender Prozess<br />
• Erläutern Sie die Gr<strong>und</strong>prinzipien der Prozessorientierten <strong>Organisation</strong>sgestaltung.<br />
Unternehmen-Umwelt-Beziehungen sind ausschließlich K<strong>und</strong>en-Lieferanten-Beziehungen<br />
UFO 74/93
Wertschöpfung <strong>und</strong> Prozessregelung integriert (durch Case-Management)<br />
Aufbauorganisation orientiert sich an Leistungs- <strong>und</strong> Geschäftsprozessen (Strategie- <strong>und</strong><br />
Zielorientierung)<br />
• Erläutern Sie die Kernelement des Grazer Ansatzes.<br />
Prozessmodul<br />
Eigenständige organisatorische Einheit (alle Ressourcen <strong>und</strong> Regelungen liegen im<br />
Verantwortungsbereich). Selbstähnlichkeit (Prozesse sind in jedem Detailierungsgrad nach dem<br />
gleichen Gr<strong>und</strong>muster aufgebaut).<br />
Kaskadierung<br />
Vereinen von einander im Prozess gegenüberliegenden Tätigkeiten in einem Verantwortungsbereich.<br />
Reduktion der Komplexität. Black-Box-Betrachtung.<br />
• Was versteht man unter den Begriffen Kaskadierung <strong>und</strong> Segmentierung?<br />
Kaskadierung<br />
Bildung einer Prozesskette mit aufeinanderfolgenden Tätigkeiten<br />
Anordnen der Prozesskette, wobei gegenüberliegende Aktivitäten demselben Verantwortlichen<br />
unterstellt sind.<br />
Segmentierung<br />
Teilprozessvarianten, die für Aufträge notwendig sind, werden in eigene Prozessvarianten<br />
segmentiert. Segmentierung nach K<strong>und</strong>en, Produkten, Schwierigkeitsgrad ..<br />
• Erklären Sie den Sinn der Segmentierung <strong>und</strong> nennen Sie Kriterien der Marktsegmentierung?<br />
Teilprozesse werden in eigene Prozesse segmentiert. „one best way for each given situation“.<br />
Abwägung: marktorientierte Differenzierung <strong>und</strong> reduzierte Komplexität vs. steigende<br />
Gesamtkomplexität aufgr<strong>und</strong> vieler Segmente. Eventuell Clustern.<br />
UFO 75/93
• Welche organisatorischen Möglichkeiten gibt es um Prozessmanagement im Unternehmen zu<br />
verankern. Was sind die Vor- <strong>und</strong> Nachteile der beiden Konzepte?<br />
Prozessorientierte <strong>Organisation</strong>sgestaltung: konsequente Ausrichtung aller Aktivitäten nach den<br />
Bedürfnissen der externen K<strong>und</strong>en.<br />
Primärorganisation<br />
Vier Kernprozesse (Geschäftsprozesse), drei Zentralfunktionen, General Management<br />
Sek<strong>und</strong>ärorganisation<br />
Prozessmanagement überlagert primäre Strukturen. Matrix- oder Tensororganisation.<br />
Funktionsübergreifendes Prozessmanagement soll Schnittstellenprobleme verhindern. Denken in<br />
k<strong>und</strong>enorientierten Leistungserstellungsprozessen. Steigert das unternehmerische Denken.<br />
UFO 76/93
• Erläutern Sie die vier wesentlichen Faktoren, die die wesentlichen Anforderungen an die<br />
„<strong>Organisation</strong> der Zukunft“ beschreiben.<br />
Effektivitäts- <strong>und</strong> Effizienzerfordernisse<br />
Flexibilitäts- <strong>und</strong> Innovationsbedarf<br />
Wachsende Bedeutung des Humanpotenzials<br />
Zunehmende Globalisierung<br />
Organisatorische „Gebäude“ als Mischung aus Palast (wehrhaft, bewirtschaftet Umland) <strong>und</strong><br />
Zeltlager (zum Angriff gerüstet, reaktionsschnell, mobil).<br />
• Erläutern Sie innovative <strong>Organisation</strong>sformen <strong>und</strong> geben Sie Beispiele.<br />
Modulare <strong>Organisation</strong><br />
kleine geschlossene Einheiten (Module)<br />
ganzheitliche Abwicklung von Aufgaben bzw. (Teil-) Prozessen<br />
UFO 77/93
Dezentralisierung <strong>und</strong> Entscheidungsautonomie hinsichtlich Ressourceneinsatz<br />
Bündelung artverwandter Teilaufgaben in einem Modul<br />
Reduktion Schnittstellen<br />
starke Prozessorientierung<br />
Vorteile bei hoher Komplexität <strong>und</strong> Entwicklung neuartiger Produkte<br />
Internes Netzwerk selbstständiger Einheiten<br />
Vernetzte/Fraktale <strong>Organisation</strong><br />
ähnlich der modularen <strong>Organisation</strong><br />
<strong>Organisation</strong>selemente sind selbstähnlich<br />
agieren wie Unternehmen im Unternehmen<br />
Vielfältige, dynamische <strong>und</strong> selbstorganisierende Beziehungen<br />
Virtuelle <strong>Organisation</strong><br />
zeitlich begrenzte, aufgabenspezifisch <strong>und</strong> standortübergreifend gebildete Einheiten<br />
meist rechtlich <strong>und</strong> wirtschaftlich unabhängige Partner<br />
Bewältigung von komplexen, neuartigen Aufgaben in unsicherer Marktlage<br />
Vernetzung von Expertise über Distanzen<br />
Vorteile der Modularisierung <strong>und</strong> der Vernetzung kombiniert<br />
Netzwerkorganisation<br />
komplexe <strong>und</strong> mehrdimensionale Beziehungsgeflechte<br />
selbständigen Einheiten (Personen, Gruppen, Unternehmen)<br />
stabile Beziehungen<br />
gemeinsame Werte<br />
Realisierung von Wettbewerbsvorteilen in komplexen <strong>und</strong> dynamischen Märkten<br />
Formen<br />
Beherrschungsformen<br />
Kooperationsformen<br />
• Vergleichen Sie die modulare <strong>und</strong> die fraktale <strong>Organisation</strong> miteinander. Worin unterscheiden Sie<br />
sich, was haben sie gemeinsam?<br />
Siehe oben.<br />
• Beschreiben Sie unterschiedliche Arten der Netzwerkorganisation <strong>und</strong> geben Sie Beispiele.<br />
Beherrschungsformen (fokale Netzwerke)<br />
Beispiel Benetton<br />
Abhängige Lieferanten<br />
Franchisesystem für Händler<br />
Zwischengeschaltete Vertriebsagenturen<br />
Auslagerung von Risiko <strong>und</strong> starken Einfluss<br />
Kooperationsformen<br />
vertikale (gleiche Branche, unterschiedliche Wertschöpfungsstufen),<br />
horizontale (gleiche Branche, gleiche Wertschöpfungsstufe),<br />
diagonale Kooperationen (andere Branche u/o Wertschöpfungsstufe)<br />
<strong>Organisation</strong>: Joint Venture <strong>und</strong> Konsortium<br />
UFO 78/93
• Beschreiben Sie die unterschiedlichen Kooperationsformen im Detail.<br />
Kooperation: gleichrangige Zusammenarbeit zwischen selbständigen Unternehmen. Realisierung von<br />
Wettbewerbsvorteilen. Kooperative, stabile Beziehungen. Dienen beiden Partnern (Symbiose)<br />
Vertikale Kooperation<br />
Aufeinanderfolgende Stufen in der Wertschöpfungskette (K<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Lieferant). Bsp: Autoindustrie<br />
Horizontale Kooperation<br />
Gleiche Branche <strong>und</strong> Wertschöpfungsstufe. Bsp: F&E<br />
Diagonale Kooperation<br />
Unterschiedliche Branche <strong>und</strong> Wertschöpfungsstufe Bsp: Bank <strong>und</strong> IT Unternehmen<br />
Längerfristige Kooperation<br />
Joint Venture<br />
Gründung einer rechtlich eigenständigen Gesellschaft als Gemeinschaftsunternehmen. Partner sind<br />
meist gleich beteiligt. Bsp: komplexe Aufgaben, F&E, finanzielle Belastung, riskante Projekte<br />
Konsortium<br />
Gründung einer Projektgemeinschaft. Gemeinsame Umsetzung von Projekten. Nutzung von<br />
Ressourcenvorteilen <strong>und</strong> Risikoaufteilung. Zeitlich begrenzt. Bsp: große Bauprojekte, Großkredite<br />
• Beschreiben Sie <strong>Organisation</strong>sformen für die Ausgestaltung von Kooperationen.<br />
Siehe oben.<br />
6 Personal<br />
• Welche Anforderungen sieht sich das heutige Personalmanagement gegenüber der früheren<br />
Personalverwaltung gegenüber?<br />
Früher: Faktor Arbeit optimal an rechtliche, technologische, organisatorische <strong>und</strong> marktliche<br />
Rahmenbedingung anzupassen. Mitarbeiter wurden als Produktionsfaktor gesehen.<br />
Heute: Gestaltung von Personalmanagementsystemen, Führung von Mitarbeitern, Verbessern der<br />
Effektivität, langfristige Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit. Zufriedenheit <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit.<br />
Bedürfnisse <strong>und</strong> Qualifikationen der Mitarbeiter.<br />
Schlagworte: Talentmanagement, Leadership, Engagement der Mitarbeiter, Messen Arbeitsleistung,<br />
Change Management, Learning Organization.<br />
• Welche Ziele <strong>und</strong> Aufgaben hat das Personalmanagement?<br />
Ziele:<br />
Übergesetztes Ziel: Steigern des Unternehmenserfolgs<br />
Akquisition/Gewinnung neuer Mitarbeiter<br />
Qualifikation/Weiterentwicklung der Mitarbeiter<br />
Erhöhung der Verbleibwahrscheinlichkeit<br />
Motivation, Steigerung der individuellen Leistungsbereitschaft<br />
Aufgaben:<br />
Gestaltung der Personalmanagement-Systeme, Makro-Ebene : Personalbeschaffung, -einsatz, -<br />
beurteilung, -entwicklung, -freisetzung<br />
Führung von Mitarbeitern/Teams: Mikroebene: Verhaltenssteuerung<br />
UFO 79/93
• Welche Methoden zur Ermittlung des Personalbedarfs sind bekannt?<br />
Summarische Methoden:<br />
Konzeptioneller Schlüsselzahlen: Bemessung aufgr<strong>und</strong> von Vorstellungen externer<br />
Entscheidungsträger (Schulwesen, Sozialarbeit). Politische Zielsetzung, daher keine bwl-Beurteilung.<br />
Leistungsspannenmethode: Führungskraft kann bestimmte Anzahl von Mitarbeitern maximal leiten.<br />
Beruht auf traditionellen Prinzipien<br />
Statistische Methoden: Personalbedarf von bestimmten Leistungsgrößen abhängig (Umsatz,<br />
Produktion, .. )<br />
Analogieschlussmethode: Vergleich mit dem Personalbestand eines ähnlichen Unternehmens.<br />
Analytische Methoden<br />
Stellenbezogene Personalbemessung. Detaillierte Aufgaben- <strong>und</strong> Zeitstudien. Diese sind vom<br />
Messverfahren, externen Faktoren, individuellen Unterschieden, Lerneffekten usw. abhängig. Sind<br />
exakter als summarische Methoden, jedoch zeit- <strong>und</strong> kostenaufwändig <strong>und</strong> auf Routinetätigkeiten<br />
begrenzt.<br />
• Welche Aufgaben hat die Personalbeschaffung?<br />
Der ermittelte Personalbestand ist Ausgangspunkt der Personalbeschaffung.<br />
Personalwerbung<br />
Informiert potenzielle Bewerber über das Unternehmen <strong>und</strong> die Stelle (Informationsfunktion) <strong>und</strong><br />
veranlasst Personen zur Bewerbung (Aktionsfunktion), die über die benötigte Qualifikation <strong>und</strong><br />
Motivation verfügen (Selektionsfunktion).<br />
Methoden: innerbetriebliche Ausschreibung, Empfehlungen, Stellenanzeigen, AMS,<br />
Hochschulmarketing.<br />
Bewerberauswahl<br />
Eignungsdiagnose: Bewerbungsunterlagen, Personalfragebogen, Einstellungsgespräche,<br />
Testverfahren. Fachliche <strong>und</strong> soziale Kompetenzen notwendig.<br />
UFO 80/93
Personaleinstellung<br />
Abschluss des Arbeitsvertrages <strong>und</strong> Eingliederung<br />
• Was versteht man unter Personalentwicklung?<br />
Planmäßige <strong>und</strong> zielgerichtete Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung, Karrieremanagement. Vertief bestehende<br />
oder vermittelt neue Qualifikationen. Persönliche Entwicklungsziele sind mit<br />
Entwicklungsperspektiven des Unternehmens abzugleichen. Umfasst Mitarbeiter aller<br />
Hierarchieebenen, Führungskräfte vor Ort beurteilen Leistung.<br />
Methoden: into the job, on the job, near the job, off the job, along the job, out of the job<br />
• Welche Inhalte sind beim Personaleinsatz zu regeln?<br />
Gestaltung des Arbeitsinhalts: effiziente Gestaltung des Arbeitsinhalts (Anforderungsvielfalt,<br />
Ganzheitlichkeit der Aufgabe, Bedeutsamkeit, Autonomie, Feedback).<br />
Job-rotation (Arbeitsplatzringtausch), job-enlargement (horizontale Aufgabenerweiterung), jobenrichment<br />
(qualitativ höherwertige Tätigkeit, Entscheidungs-Kontroll-Spielraum).<br />
Gruppenorientierte Aufgabenstellung.<br />
Gestaltung des Arbeitsplatzes: Reduktion übermäßiger <strong>und</strong> einseitiger körperlicher <strong>und</strong> psychischer<br />
Belastung <strong>und</strong> Reduktion negativer Einflüsse. Virtualisierung des Arbeitsortes (Telearbeit), Flexibilität<br />
der Arbeitszeitgestaltung<br />
Gestaltung der Arbeitszeit: Flexibilität der Arbeitszeit zur Erhöhung der Zufriedenheit (Altersteilzeit,<br />
Zeit-Wert-Konto, Teilzeitarbeit, gleitende Arbeitszeit)<br />
• Erläutern Sie bekannte Techniken zur Personalbeurteilung.<br />
Mitarbeitergespräch<br />
Funktion, Zielperspektiven der Unternehmensleitung zu vermitteln <strong>und</strong> auf Operationalisierbarkeit<br />
zu prüfen. Kommunikativer Abstimmungsprozess über Leistungsvereinbarung<br />
UFO 81/93
360°-Feedback:<br />
Beurteilung durch K<strong>und</strong>en, Vorgesetzten, Kollegen, Mitarbeiter. Rückmeldungen werden mit<br />
Selbstbild verglichen, Entwicklungsmöglichkeiten <strong>und</strong> Veränderungsbedarfe werden erarbeitet.<br />
Ziel: Aufdecken von Entwicklungsfeldern, Fördern der Feedbackkultur,<br />
Nachteil: zeit- <strong>und</strong> kostenaufwändig, sachliches Feedback geben ist schwierig.<br />
Personalportfolio<br />
Einschätzen der aktuellen Leistung <strong>und</strong> des künftigen Potential der Mitarbeiter. Richtiges Einsetzen<br />
von Mitarbeitern soll zu höherer Arbeitsqualität <strong>und</strong> –zufriedenheit führen.<br />
Bei verbesserungswürdigen Leistung ist Führungskraft am meisten gefordert (warum, andere<br />
Aufgaben, Kündigung?)<br />
• Beschreiben Sie die drei Aufgaben der Personalentlohnung.<br />
Kriterien der Entgeltdifferenzierung<br />
Anforderungsabhängig (gleicher Lohn für gleiche Arbeit)<br />
Leistungsabhängig (gleicher Lohn für gleiche Leistung)<br />
Erfolgsabhängig (gleicher Lohn für gleichen Unternehmenserfolg)<br />
Qualifikationsabhängig (gleicher Lohn für gleiche Qualifikation)<br />
Statusabhäng (gleicher Lohn für gleiche Loyalität, Bedürfnisse)<br />
Wahl der Entgeltform<br />
Materielle, immaterielle– monetäre, nicht-monetäre – fix, variable Anreize.<br />
UFO 82/93
Absolute Höhe des Entgelts<br />
• Was versteht man unter einem Cafeteria-System?<br />
Leistungskatalog aus dem Mitarbeiter individuell zwischen unterschiedlichen materiellen,<br />
immateriellen Leistungen wählen können (Basis: Budget)<br />
Geld/Zeit-Verrechnungsleistungen: zusätzlicher Urlaub, Langzeiturlaub, Teilzeit, Geld statt Urlaub<br />
Zeitleistungen: flexible Arbeitszeiten, Urlaub<br />
Geld-Leistungen: Barzahlung, Darlehen, Aktien, Gewinnbeteiligung,<br />
Weiterbildungsleistungen: Bildungsurlaub, Auslandsaufenthalt, Forschung<br />
Versicherungsleistungen: Lebensversicherung, Krankenversicherung, Haushaltsversicherung<br />
Ges<strong>und</strong>heitsleistungen: Vorsorgeuntersuchung<br />
Beratungsleistungen: Rechts-/Steuerberatung, Finanzberatung<br />
Sach- <strong>und</strong> sonstige Leistungen: Firmenwagen, -wohnung, Entlohnung in Natura, Sport, Parkplatz<br />
• Welche Ursachen <strong>und</strong> Maßnahmen der Personalfreisetzung kennen Sie?<br />
UFO 83/93
• Beschreiben Sie das Führungsstilkontinuum nach Tannenbaum <strong>und</strong> Schmidt.<br />
• Welche Aussagen trifft McGregor mit seiner Theorie X <strong>und</strong> Theorie Y?<br />
Führungsstil wird durch Menschenbild beeinflusst. Führungskräfte delegieren mehr Verantwortung<br />
an Mitarbeiter wenn sie diese als intelligent <strong>und</strong> verlässlich einschätzen.<br />
Menschenbilder: vereinfachte Muster von menschlichem Verhalten, die Personen im Laufe der eit<br />
aufgr<strong>und</strong> ihrer Erfahrung entwickeln<br />
Theorie X: pessimistisches Menschenbild, Mensch hat eine Abneigung gegen Arbeit <strong>und</strong> will diese<br />
vermeiden. Er muss kontrolliert, geführt werden. Versucht Verantwortung zu vermeiden, hat wenig<br />
Ehrgeiz <strong>und</strong> strebt nach Sicherheit<br />
Theorie Y: Arbeit ist eine Quelle der Zufriedenheit für den Menschen. Er zeigt Eigeninitiative <strong>und</strong><br />
Selbstkontrolle, Arbeitsanreize sind Befriedigung der Ich-Bedürfnisse <strong>und</strong> Selbstverwirklichung.<br />
Strebt nach Verantwortung, ist kreativ.<br />
Führungskräfte sollten prinzipiell von Theorie Y ausgehen.<br />
UFO 84/93
• Welche Ansätze zur Führungsforschung (Führungstheorien) sind bekannt?<br />
Eigenschaftsorientierte Perspektive: Erfolg einer Führungsperson ist von deren Persönlichkeit<br />
abhängig.<br />
Transaktionale Führung (path goal theory of leadership)<br />
Motivationales Geführtenverhalten. Führende soll Erwartung der Geführten stabilisieren, dass<br />
Anstrengung zu Leistung, Leistung zu Belohnung <strong>und</strong> Belohnung zur Bedürfnisbefriedigung führt.<br />
Transformationale Führung (visionär-charismatisch)<br />
Transformiert die Bedürfnisse der Geführten nach Vorbild des Führenden (Visionär, Enthusiasmat).<br />
Individuelle Führung <strong>und</strong> Förderung der Mitarbeiter<br />
Verhaltensorientierte Perspektive: Verhalten der Führungskraft ist ausschlaggebend, Verhalten ist<br />
erlernbar<br />
Verhaltensgitter von Blake <strong>und</strong> Mouton. Achsen: Betonung des Menschen <strong>und</strong> Betonung der<br />
Produktion. Empfehlung: 9-9er Stil.<br />
Aufgabenorientiert: hohe Qualität <strong>und</strong> Quantität der Arbeit<br />
Personenorientiert: Ausrichtung auf Bedürfnisse der Mitarbeiter, Atmosphäre, Zufriedenheit<br />
1.1: Überlebensmanagement, minimale Anstrengung wenig Interesse an Arbeit oder Mitarbeiter<br />
1.9: Geselliges Beisammensein ohne ernsthafte Arbeit<br />
9.1: autoritäre Führung, Überforderung der Mitarbeiter, rein aufgabenorientiert<br />
5.5: mittlerer Weg, durchschnittliche Leistung <strong>und</strong> Zufriedenheit<br />
9.9: großes Interesse an Mitarbeiter <strong>und</strong> Aufgabe. Gutes Arbeitsklima, hohe Leistung<br />
Situative Perspektive: Persönlichkeitsmerkmale <strong>und</strong> Verhalten führen in unterschiedlichen<br />
Situationen zu unterschiedlichem Erfolg<br />
3-D-Programm nach Reddin<br />
3-Dimensionales Modell: Führungsstil, Situation <strong>und</strong> Führungserfolg. Keine Empfehlung eines<br />
Führungsstils.<br />
Reifegradtheorie von Hersey <strong>und</strong> Blanchard<br />
Siehe unten<br />
Kontingenztheorie nach Fiedler<br />
Aufgabenorientierte Führungskräfte: in Extremsituationen erfolgreich<br />
Mitarbeiterorientierte Führungskräfte: in günstigen Situationen erfolgreich.<br />
Erfolg einer Führungskraft nur durch Beeinflussung der Situationsvariablen.<br />
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Führungsstiltypologie nach W<strong>und</strong>erer<br />
Machtdimension der Führung <strong>und</strong> Beziehungsgestaltung.<br />
• Skizzieren Sie das Verhaltensgitter von Blake <strong>und</strong> Mouton. Welche Aussagen lassen sich daraus<br />
ableiten?<br />
Siehe oben.<br />
Führung durch Ziele: sind individuelle Ziele mit <strong>Organisation</strong>szielen verknüft, so gibt Mitarbeiter sein<br />
Bestes. Hohe Leistung aufgr<strong>und</strong> von Zielakzeptanz.<br />
• Skizzieren Sie das Reifegradmodell nach Hersey <strong>und</strong> Blanchard.<br />
Je nach Aufgabenorientierung <strong>und</strong> Personenorientierung ergeben sich folgende Führungsstile:<br />
Telling, selling, participation, delegation.<br />
Variable Größe ist der Reifegrad der Mitarbeiter: Fähigkeit <strong>und</strong> Bereitschaft Verantwortung zu<br />
übernehmen.<br />
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Telling – Unterweisung: fehlende Motivation, unqualifizierte Mitarbeiter Aufgabenorientierung,<br />
autoritärer Führungsstil<br />
Selling – Verkaufen: ansprechen von Motivationsproblemen<br />
Partizipating: Beziehungsorientierung <strong>und</strong> Partizipation gleicht Kompetenzmängel aus.<br />
Delegating: Qualifikation, Motivation selbstständige Aufgabenerfüllung bei delegativer Führung<br />
• Beschreiben Sie die wichtigsten Vertreter der Inhalts- <strong>und</strong> Prozesstheorien im Rahmen der<br />
Motivationstheorien.<br />
Inhaltstheorie: Motive <strong>und</strong> Anreize um Arbeitsverhalten zu motivieren<br />
Prozesstheorie: erklärt Dynamik menschlichen Handelns<br />
Inhaltstheorie:<br />
Maslow’sche Bedürfnispyramide<br />
Wachstumsbedürfnis:<br />
nie vollständig befriedigt<br />
Defizitbedürfnis:<br />
werden bei<br />
entsprechenden<br />
Anreizen vollständig<br />
befriedigt<br />
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Zwei-Faktoren-Theorie<br />
Hygienefaktoren: Nicht-Erfüllung führt zu Unzufriedenheit, Erfüllung zu neutralem Zustand<br />
Beispiele: Unternehmenspolitik, Verwaltung, Überwachung, Vorgesetzten-Beziehung, Lohn<br />
Motivatoren: Erfüllung erzeugt Zufriedenheit<br />
Beispiele: Leistung, Anerkennung, Arbeit an sich, Verantwortung, Beförderung<br />
Prozesstheorie:<br />
Erwartungs-mal-Wert-Theorie<br />
Theorie der Zielsetzung<br />
Schwierige, herausfordernde Ziele führen zu besseren Leistungen als leichte Ziele<br />
Präzise Ziele führen zu besseren Leistungen als vage, allgemeine Ziele.<br />
Theorie der Handlungskontrolle<br />
Umsetzung der Intention in Handlung, Beibehaltung der Intention bis zur Realisierung<br />
Attributstheorie<br />
Rückschau, schreiben Sachverhalten bestimmte Ursachen zu (Kausalattribution)<br />
• Wodurch unterscheiden sich Management <strong>und</strong> Leadership?<br />
Management: fördert Stabilität, Ordnung, Problemlösung<br />
Leadership: Orientierung an Wandel, Visionen, Kreativität, Führung von Leuten die gerne gehorchen.<br />
lässt sich (wenn bestimmte Gaben vorhanden sind) erlernen – wenn auch langsam.<br />
7 Werte <strong>und</strong> Kultur<br />
• Erläutern Sie die Begriffe Kultur <strong>und</strong> Unternehmenskultur.<br />
Kultur: aus der Ethnologie, bezeichnet Merkmale von Volksgruppen: einheitliche Wert- <strong>und</strong><br />
Denkmuster, Riten, Symbole.<br />
Unternehmenskultur:<br />
Gemeinsame Wertvorstellungen der Mehrzahl der Unternehmensmitglieder, Verhaltensmuster.<br />
Persönlichkeiten <strong>und</strong> Ereignisse spielen dabei eine wichtige Rolle. Unternehmenskultur ist informell,<br />
implizit <strong>und</strong> entwickelt sich über die Zeit<br />
• Warum sollte sich die moderne Betriebswirtschaftslehre mit Unternehmenskultur<br />
auseinandersetzen?<br />
Weil eine starke Korrelation von Unternehmenserfolg <strong>und</strong> Kultur festgestellt wurde.<br />
• Erläutern Sie das Kulturebenenmodell von Schein (Welche Ebenen unterscheidet er? Wodurch sind<br />
diese charakterisiert?). Suchen Sie in der Unternehmenspraxis nach Beispielen für Erscheinungen der<br />
Modellebenen.<br />
Symbole <strong>und</strong> Zeichen – Sprache, Rituale, Kleidung, Umgangsformen, Anekdoten – sichtbar aber<br />
interpretationswürdig<br />
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Normen <strong>und</strong> Standards – „was ist wünschenswert, was nicht“: Maximen, Ideologien,<br />
Verhaltensrichtlinien, Verbot – teils sicht/unsichtbar<br />
Basisannahmen – Umweltbezog, Wahrheit, Zeit, Wesen des Menschen, soziale Beziehungen –<br />
unsichtbar, langfristig<br />
Zwischen den drei Ebenen herrscht eine wechselseitige Beziehung.<br />
Praxisdarstellung der drei Ebenen:<br />
Unternehmensidentität (Erscheinungsbild)<br />
Unternehmensethik (Wert: Gerechtigkeit, Vertrauen, Verantwortung)<br />
Unternehmensphilosophie (Basis: Sinnorientierung)<br />
• Erläutern Sie die Merkmale einer Unternehmenskultur.<br />
Beeinflusst durch Umwelt, Unternehmensgeschichte, Persönlichkeiten<br />
Ergebnis des Zusammenspiels der Handlungen vieler Beteiligter<br />
UK ist von Firma zu Firma individuell aber durch gemeinsame Handlung auch kollektiv<br />
UK ist erlernbar, wird nicht bewusst gelehrt<br />
Werte sind informell, inoffiziell <strong>und</strong> impliziter Natur<br />
Symbole in verbaler, interaktiver <strong>und</strong> artifizieller Erscheinungsform<br />
UK wird von der Mehrzahl der Unternehmensangehörigen getragen<br />
• Deal/Kennedy unterschieden in ihrer Kulturtypologie vier Typen von Unternehmenskulturen.<br />
Welche sind dies? Wodurch ist der jeweilige Typ charakterisiert? Nennen Sie jeweils ein Beispiel.<br />
Tough-Guy-Macho-Culture: risikoorientiert, induvidualistisch handelnde, harte Mitarbeiter. Erfolg,<br />
Einkommen, Macht dominiert. Erfolge feieren, Misserfolge bedeuten Untergang. Beispiele:<br />
Wertpapierhandel, Filmindustrie<br />
Work-Hard-Play-Hard-Culture: etwas geringeres Risiko als TGM, Ziel: erzielen von Umsätzen,<br />
Quantität vor Qualität. Teamorientierung, ungezwungene Feste. Bsp: Massenindustrie, Internet-<br />
Boom<br />
Bet-Your-Company-Culture: langfristig, hohes Risiko. Ruhige, analytische Arbeitsweise. Bsp:<br />
Anlagenbauer<br />
Process-Culture: Im Mittelpunkt ist Ordnung, Formalisierung <strong>und</strong> Spezialisierung. Träger<br />
Verwaltungsapparat, Nicht-Auffallen-Wollen, strenge Hierarchien. Bsp: statische, risikoarme<br />
Branchen<br />
hoch<br />
Riskiko bei<br />
Entscheidungen<br />
niedrig<br />
Bet-Your-Company Macho-Culture<br />
Prozess-Kultur Play Hard, Work Hard<br />
Geschwindigkeit Feedback<br />
Langsam schnell<br />
• Wie stark eine Unternehmenskultur ist, wird an den Merkmalen Prägnanz, Verbreitungsgrad <strong>und</strong><br />
Verankerungstiefe festgemacht. Erläutern Sie diese Merkmale.<br />
Prägnanz: Werte <strong>und</strong> Normen sind so deutlich, dass sich jeder danach ausrichten kann. Wichtig sind<br />
Geschichten <strong>und</strong> Anekdoten. Werte müssen konsistent <strong>und</strong> umfassend sein<br />
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Verbreitungsgrad: wenn nahezu alle Mitglieder die Werten <strong>und</strong> Normen kennen <strong>und</strong> davon<br />
überzeugt sind.<br />
Verankerungstiefe: Werte <strong>und</strong> Normen sind im Bewusstsein verankert <strong>und</strong> werden aus innerer<br />
Überzeugung heraus gelebt, keine reine Konformität<br />
• Was versteht man unter einer Subkultur?<br />
Unterschiedliche Kulturen in unterschiedlichen Funktionsbereichen, Professsionen. Diversität der<br />
<strong>Organisation</strong>: einheitliche Unternehmenskultur unrealistisch. Subkulturen zeichnen sich durch eigene<br />
Wertvorstellungen, Standards <strong>und</strong> Symbole aus. Sind Bestandteil der Hauptkultur.<br />
• Warum entstehen Subkulturen?<br />
<strong>Organisation</strong>sstrukturen (Art der Abteilungsbildung, Anzahl Hierarchieebenen)<br />
Aufgaben <strong>und</strong> professionellem Hintergr<strong>und</strong><br />
Gemeinsamen Erfahrungen (Überstehen einer Krise, Schicksalsgemeinschaft)<br />
• Welche Gr<strong>und</strong>typen von Subkulturen sind Ihnen bekannt?<br />
Verstärkende Subkulturen (enhancing): Hauptkultur-konformes Verhalten<br />
Neutrale Subkulturen (orthogonal): eigenes System, kollidieren nicht sondern sind parallel<br />
Gegenkulturen (counter culture): ist gegen Hauptkultur gerichtet (Gr<strong>und</strong>: Enttäuschung)<br />
• Wodurch unterscheiden sich starke von schwachen Unternehmenskulturen?<br />
• Nennen Sie vier positive <strong>und</strong> vier negative Effekte einer starken Unternehmenskultur. Erklären Sie<br />
die Effekte stichwortartig.<br />
Positiv:<br />
Handlungsorientierung<br />
Kommunikationsnetz<br />
Rasche Entscheidungsfindung<br />
Beschleunigte Implementierung<br />
Hohe Motivation, Stabilität, Zuverlässigkeit<br />
Negativ:<br />
Mangel an Flexibilität<br />
Vermeidungshaltung<br />
Fixierung auf traditionelle Erfolgsmotive<br />
Blockierung neuer Orientierung<br />
• Erläutern Sie drei Merkmale einer innovationsorientierten Unternehmenskultur.<br />
K<strong>und</strong>enwunsch vor Kostendenken<br />
Anerkennung von Eigeninitiative<br />
Dynamische Athmosphäre<br />
Ideentoleranz<br />
Fehlertoleranz<br />
Offenheit von Führungskräften<br />
Aufgeschlossenheit gegenüber Produkten, Verfahren, Partner<br />
• Welche fünf Gr<strong>und</strong>prinzipien innovativer <strong>Organisation</strong>en haben Sie kennen gelernt?<br />
Slack: Differenz zwischen verfügbaren Ressourcen <strong>und</strong> tatsächlich verbrauchten Ressourcen,<br />
Reserven zur Stabilität, zwei Arten: fachliche <strong>und</strong> inforativ-mentale Red<strong>und</strong>anz, Job Rotation<br />
Marktliches Lernen: Außenorientierung: Erwerb neuer Kenntnisse vom Absatzmarkt, Lernfähigkeit,<br />
Offenheit gegenüber Situationsänderungen<br />
Lernfördernde Führungssysteme: Planungs- <strong>und</strong> Anreizsystem (Belohnungskriterien)<br />
Projektorientierung: Abbau von Hierarchiestufen, horizontale Kommunikation<br />
Teamorganisation: Positiv: erhöhte Entscheidungsqualität, Motivation, Wissensaustausch, Negativ:<br />
social lifting, riskante Gruppenentscheidungen, Entrapment, starkes Gruppendenken<br />
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• Beurteilen Sie die Aussage: „Unternehmenskultur ist gestaltbar“<br />
Drei Sichtweisen: UK kann gestaltet werden - UK kann, soll aber nicht gestaltet werden - UK kann <strong>und</strong><br />
soll gestaltet werden<br />
Beeinflussung durch Unternehmensstrukturen, Führungssystem, Auswahl <strong>und</strong> Entwicklung der<br />
Mitarbeiter, Visionen <strong>und</strong> Ziele, Vorbildwirkung des Managements<br />
• Schein unterscheidet drei Lebensphasen eines Unternehmens bzw. der Unternehmenskultur.<br />
Welche drei Phasen sind dies?<br />
Gründungs- <strong>und</strong> Wachstumsphase: Geprägt durch Gründer <strong>und</strong> Nachfolger, UK spiegelt<br />
Persönlichkeitsmerkmale der Gründer nieder. Wertergänzungen durch Folgeorganisation.<br />
Phase des mittleren Unternehmensalters: Management herrscht. Routinen, Prozeduren, Slogans im<br />
Vordergr<strong>und</strong>. Bildung von Subkulturen <strong>und</strong> Identitätskrisen<br />
Phase des hohen Unternehmenalters: UK wird leicht zur Innovationsbremse, dient zur<br />
Verhaltensrechtfertigung. Eventuell Kulturwandel erwünscht.<br />
• Wie kann man in Unternehmenskulturen eingreifen <strong>und</strong> intervenieren, wenn man von der<br />
Gestaltbarkeit der Unternehmenskultur ausgeht?<br />
Intervention der Manager: moderate bis drastische Eingriffe.<br />
Nutzung der Konflikte zwischen Subkulturen. Ev. Herbei-beschwören einer Situation, sodass den<br />
Unternehmensmitgliedern klar wird, dass das „alte“ Wertsystem destruktiv ist.<br />
• Was versteht man unter Unternehmensverfassung?<br />
Politisch-rechtlicher Rahmen, der bestimmt wer führt. Dient zum Ausgleich der unterschiedlichen<br />
Interessensgruppen-Ziele. Rahmen für die unternehmerische Entwicklung <strong>und</strong> Handlungsfreiheit des<br />
Managements. Regelungen über Rechte <strong>und</strong> Pflichte der Organe. Regelung von Arbeitsprozessen,<br />
Eingriffsmöglichkeiten der Interessensgruppen in Unternehmensentscheidungen.<br />
• Was wird unter dem Begriff Corporate Governance verstanden?<br />
Ein System der internen <strong>und</strong> externen Entscheidungs-, Einfluss- <strong>und</strong> Kontrollstrukturen eines<br />
Unternehmens <strong>und</strong> Beziehungen zu den wichtigsten Interessensgruppen. CG beschreibt Gr<strong>und</strong>sätze<br />
<strong>und</strong> Einflussfaktoren die über die Unternehmensverfassung hinausgehen.<br />
• Nennen Sie die zwei gr<strong>und</strong>legenden Aufgaben einer Unternehmensverfassung. Erläutern Sie diese<br />
stichwortartig.<br />
Rechtsformwahl: juristischer Rahmen für Aktivitäten, auch Kombination mehrerer Rechtsformen<br />
möglich. Gründe für Rechtsformentscheidungen: Gründung, Wachstum, steuerlicher<br />
Rahmenbedingung.<br />
Organverfassung: Gestaltung der Spitzenorgane <strong>und</strong> Beziehung zur Leitungsorganisation<br />
• Erläutern Sie die drei Gestaltungsfelder der Corporate Governance.<br />
Ziel Erfolgreiche Unternehmensführung<br />
Schaffung eines Ordnungsrahmens durch Verteilung der Verfügungsrechte<br />
Gestaltungsfelder Strukturen, Prozesse,<br />
Personen<br />
Transparenz Kontrolle<br />
Instrumente Gewaltenteilung<br />
Information für Stärkung der<br />
Anreizsystem<br />
Stakeholder Kontrollinstanzen<br />
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Risikoüberwachungssysteme<br />
Umsetzung Gesetzliche bzw. untergesetzliche Regelungen<br />
• Erklären Sie die Begriffe Ethik <strong>und</strong> Unternehmensethik.<br />
Ethik: Lehre vom richtigen Handeln, Massstäbe für gutes Verhalten <strong>und</strong> Moral. Moral stellt den<br />
Gr<strong>und</strong>rahmen des Menschen gegenüber seiner Mitmenschen <strong>und</strong> der Natur dar. Diszipliniertes<br />
Nachdenken <strong>und</strong> Reflexion.<br />
Unternehmensethik: der Bereich der BWL der sich mit Zielen, Werten, Normen <strong>und</strong> Folgen der<br />
Unternehmung befasst. Verhältnis von Moral <strong>und</strong> Gewinn. Die Frage wie moralische Normen in der<br />
modernen Wirtschaft umsetzbar sind.<br />
• Begründen Sie die Notwendigkeit von Unternehmensethik.<br />
• Für ethisches Handeln existieren mehrere Begründungsformen. Nennen Sie zwei davon <strong>und</strong><br />
beschreiben Sie diese kurz.<br />
Deontologische Ethik: über die Richtigkeit einer Handlung wird auf Basis des zugr<strong>und</strong>e liegenden<br />
Prinzips entschieden.<br />
Teleologische Ethik (Verantwortungsethik): die Handlung wird anhand ihrer Folgen <strong>und</strong><br />
Konsequenzen beurteilt.<br />
• Wie wird Corporate Social Responsibility definiert?<br />
Konzept für Unternehmen, um auf freiwilliger Basis soziale Belange <strong>und</strong> Umweltbelange in die<br />
Unternehmenstätigkeit <strong>und</strong> die Stakeholder-Beziehung zu integrieren.<br />
• Was ist unter Corporate Citizenship zu verstehen?<br />
Zusammenarbeit Unternehmen <strong>und</strong> zivilgesellschaftliche <strong>Organisation</strong>en (gesellschaftsorientiertes<br />
Sponsoring, Mentorenprogramme), Schnittstelle zum Staat.<br />
• Nennen Sie zwei Schritte in der Entwicklung der Unternehmensethik.<br />
Gr<strong>und</strong>satzerklärung der ILO (International Labour Organization), 1977: Regeln zum Thema<br />
Beschäftigung, Arbeits- <strong>und</strong> Lebensbedingungen<br />
Global Compact, 1999. Zwischen UN <strong>und</strong> Unternehmen, Übereinkunft über Mindeststandards<br />
Grünbuch der EU, 2001: Rahmenbedingungen für soziale Verantwortung von Unternehmen.<br />
• Unternehmensethisches Handeln ist durch vier Merkmale gekennzeichnet. Erläutern Sie zwei<br />
davon.<br />
Begründbarkeit: Handlung ist begründbar, Person/Unternehmen weiss warum es sich so verhält<br />
Ganzheitliche Betrachtung: ökologische, sozialetechnische, .. Auswirkungen von Handlungen<br />
Breite Interessensberücksichtigung: Berücksichtigung aller Betroffenen (Mitarbeiter, Vorgesetzte,<br />
K<strong>und</strong>en, Lieferanten, Öffentlichkeit)<br />
Langfristiger Wirkungsbezug.<br />
• Für eine ethisch nachhaltige Ausrichtung eines Unternehmens ist es notwendig, dass sämtliche<br />
Gestaltungs- <strong>und</strong> Funktionsbereiche mit einbezogen werden. Welchen der Bereiche würden Sie<br />
insbesondere berücksichtigen <strong>und</strong> warum?<br />
Strategieprozess: frühe Mitarbeiter-Einschaltung, Nischenunternehmen gehen eher auf ethnische<br />
Anforderungen ein.<br />
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F&E: Technikentwicklungen hinterfragen „Technikverantwortung“<br />
Human Ressources: Vorbildwirkung der Führungskräpfte, Personalführung, Kommunikation<br />
Beschaffung <strong>und</strong> Produktion: Hinterfragung der Produktionsbedingung von Lieferanten, Analyse der<br />
Arbeitsbedinungen der Mitarbeiter<br />
• Welche Maßnahmen würden Sie auf individueller Ebene einführen, damit Mitarbeiter „ethischveranwortungsvoll“<br />
handeln (lernen)?<br />
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