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Unternehmungsführung und Organisation 2011/2012 1 ... - PBS

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<strong>Unternehmungsführung</strong> <strong>und</strong> <strong>Organisation</strong><br />

<strong>2011</strong>/<strong>2012</strong><br />

1 Einführung <strong>und</strong> konzeptionelle Gr<strong>und</strong>lagen der<br />

Unternehmensführung<br />

• Was versteht man unter der Erfolgsfaktorenforschung <strong>und</strong> welche Schwierigkeiten <strong>und</strong> Grenzen<br />

sind damit verb<strong>und</strong>en?<br />

Untersuchung der Erfolgsfaktoren von Unternehmen. Schwierigkeiten: Erfolgsfaktoren sind nicht<br />

leicht übertragbar. Das wirtschaftliche, kulturelle <strong>und</strong> soziale Umfeld muss berücksichtigt werden.<br />

Grenzen: erfolglose/scheiternde Unternehmen werden nicht untersucht.<br />

Erfolgsfaktoren:<br />

Marktorientierung<br />

Innovation<br />

Kernkompetenzen<br />

Kulturintensität<br />

Marktposition<br />

• Welche gemeinsamen Elemente <strong>und</strong> Merkmale gibt es bei Unternehmen?<br />

Ziele: dauerhafte Ziele, zweckbezogene Zusammenarbeit von Menschen. Gemeinnützige oder<br />

erwerbswirtschaftliche Unternehmen. Selbstbestimmung der Unternehmung (Eigeninitiative,<br />

Verantwortung, Übernehmen von Risiko)<br />

Mitarbeiter: Eigentümer, Führungskräfte <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

Aktivitäten: Mitglieder bringen Arbeitskraft oder Kapital ein <strong>und</strong> verpflichten sich zu bestimmten<br />

Handlungen.<br />

• Wodurch unterscheiden sich Management <strong>und</strong> Leadership bzw. ein Manager <strong>und</strong> ein Leader?<br />

Leadership:<br />

Entwicklung von Visionen <strong>und</strong> Strategien, die dem Unternehmen die Richtung vorgeben<br />

Zukunftsvisionen, mit denen sich die MA identifizieren können.<br />

Elemente des Leaderships: Charakter, Wissen, Tun<br />

Management:<br />

Entwicklung <strong>und</strong> Umsetzung strategischer Massnahmen<br />

Lösung von Problemen<br />

Funktionen: Planung, Kontrolle, <strong>Organisation</strong><br />

Management <strong>und</strong> Leadership ergänzt sich im Idealfall.<br />

UFO 1/93


• Was versteht man unter dem funktionalen Führungsverständnis <strong>und</strong> was unter dem<br />

institutionalen?<br />

Funktionales Verständnis<br />

Entscheidungen, die die Arbeit koordiniert <strong>und</strong> die Entwicklung prägt.<br />

Entscheidungsprozess , Phasenmodelle (Vorbereitung, Entscheidung, Umsetzung, Überprüfung)<br />

Institutionales Verständnis<br />

Legimitation zur Einflussnahme, Weisungen, Hierarchien<br />

• Welche Theorien der Unternehmensführung sind bekannt? Welche Inhalte haben bzw. welche<br />

Aussagen treffen die einzelnen Theorien?<br />

Frühe Wegbereiter: Fayol (Best Practice), Taylor (Scientific Management: Arbeiter sind dumm <strong>und</strong><br />

faul), Ford (Fließband)<br />

Entscheidungstheorie: rationale Entscheidungsfindung, Empfehlungen für bestimmte Handlungen<br />

Selbstorganisationstheorie: nicht hierarchisch kontrolliert, nicht extern gesteuert.<br />

Verhaltenstheorie: Mensch im Mittelpunkt, sozial <strong>und</strong> organisations-psychologisch geprägt<br />

Systemtheorie: UN als vernetzter Regelkreis. Frage nach Eigenschaften, Verhalten, Entwicklung.<br />

Evolutionstheorie: fortschreitende Entwicklung aus sich heraus. Erzeugung von wirtschaftlichem<br />

Wandel.<br />

• Welche Ebenen der Unternehmensführung werden für gewöhnlich unterschieden? Welche Inhalte<br />

<strong>und</strong> Aufgaben haben die einzelnen Ebenen?<br />

Obere/normative Führungsebene (Vorstand, GF, Leiter Unternehmensbereich)<br />

Normvorgabe, Gestaltung der Persönlichkeit <strong>und</strong> Identität, Beziehungsgestaltung nach außen, Vision,<br />

Mission<br />

Mittlere/strategische Führungsebene (Bereichsleiter, Abteilungsleiter)<br />

Strategie-Formulierung mit Marktposition <strong>und</strong> Ressourcenbasis. Langfristiger Handlungsrahmen.<br />

Entwicklung <strong>und</strong> Erschließung von Erfolgspotentialen<br />

Untere/operative Führungsebene (Gruppenleiter, Werkstättenleiter)<br />

Kurzfristiger Charakter, konkrete Handlungen, Ziele erarbeiten <strong>und</strong> umsetzen, Planung, Steuerung,<br />

Kontrolle der laufende Aktivitäten<br />

• Beschreiben Sie das St. Galler Managementmodell bzw. den St. Galler Systemansatz.<br />

Ganzheitlicher Ansatz, vermittelt keine Handklungsanweisungen sondern Gestaltungsrahmen. Bieten<br />

Führungskräften Hilfestellung bei der Problemidentifikation <strong>und</strong> Lösungsfindung<br />

Konzept integriertes Management:<br />

Horizontal: normatives, strategisches, operatives Management<br />

Vertikal: Strukturen, Aktivitäten, Verhalten<br />

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• Beschreiben Sie das Unternehmensmodell, Führungsmodell <strong>und</strong> <strong>Organisation</strong>smodell im<br />

dreistufigen Modell der Unternehmensführung nach Ulrich <strong>und</strong> Krieg.<br />

Drei-stufiges Modell:<br />

Unternehmensmodell:<br />

Analyse von externen Beziehungen, technologischen, ökonomischen, sozialen Umwelt, Beschaffung<br />

<strong>und</strong> Absatz.<br />

Funktionsbereiche: Vollzugsbereich, Versorgungsbereich, Führungsbereich<br />

Führungsmodell:<br />

Willensbildung <strong>und</strong> –durchsetzung. Zielbestimmung (was), Ressourceneinsatz (womit),<br />

Verfahrensbestimmung (auf welche Weise)<br />

Führungsfunktionen: Entscheiden, Initiieren, Kontrollieren<br />

<strong>Organisation</strong>smodell:<br />

Struktureller Aufbau – Marktbereiche, Marktleistungen, Funktionsbereiche.<br />

• Skizzieren Sie das neue St. Galler Management-Modell. Welche sechs zentralen Begriffskategorien<br />

bzw. Dimensionen werden unterschieden?<br />

Umweltsphären: Kontext der unternehmerischen Tätigkeit, Untersuchung auf Trends<br />

Anspruchsgruppen: Gruppen von Menschen, <strong>Organisation</strong>en, Institutionen<br />

Interaktionsthemen: Anliegen, Interessen, Werte, Ressourcen<br />

Ordnungsmomente: geben dem organisatorischen Alltag eine Form, auch wenn das<br />

Kommunikations- <strong>und</strong> Handlungsmuster nicht immer erkennbar ist.<br />

Prozesse: Wertschöpfungsaktivitäten, <strong>und</strong> Führungsarbeit<br />

Entwicklungsmodi: Weiterentwicklung durch Neugierde <strong>und</strong> Kreativität<br />

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• Wie können Planung <strong>und</strong> Steuerungsaktivitäten im Rahmen des Führungsprozesses dargestellt<br />

werden? Skizzieren Sie einen phasenorientierten Plan der einzelnen Aktivitäten.<br />

Darstellung mit Phasen <strong>und</strong> Folgebeziehungen. Idealtypischer Ablauf ist nicht zwingend. Auf das<br />

Wiederholen, Rückkopplung, Überlagerung von Phasen ist möglich<br />

UFO 4/93


• Beschreiben Sie einen drei-, vier- <strong>und</strong> fünfstufigen Führungsprozess. Verwenden Sie dazu auch<br />

einfache Skizzen.<br />

3-stufiger Führungsprozess<br />

Hungenberg, Wulf<br />

Planung: Definition was soll wie erreicht werden (Ziele <strong>und</strong> Massnahmen)<br />

UFO 5/93


Steuerung: Verknüpfung Planung <strong>und</strong> Realisation, Arbeitspakete umsetzen<br />

Kontrolle: ermittelt Ergebnisse, überprüft ob Erfolg eingetreten ist, stellt fest wie Abweichungen<br />

korrigiert werden können.<br />

4-stufiger Führungsprozess<br />

Dillerup, Stoi<br />

Bewusste Trennung von Steuerung <strong>und</strong> Umsetzung (personelle Trennung der Aufgaben)<br />

Planung – Steuerung – Umsetzung - Kontrolle<br />

Führung<br />

Entscheidungsprozess<br />

Steuerung<br />

Ausführung Umsetzung<br />

Führung Kontrolle<br />

Zielbildung<br />

Problemanalyse<br />

Alternativensuche<br />

Alternativenbewertung<br />

Entscheidung<br />

Massnahmenvorbereitung<br />

Instruktion <strong>und</strong> Motivation<br />

Massnahmendurchführung<br />

Ergebniserreichung<br />

Kontrollvorbereitung<br />

Kontrolldurchführung<br />

5-stufiger Führungsprozess<br />

Schreyögg<br />

Planung - <strong>Organisation</strong> - Personaleinsatz - Führung - Kontrolle<br />

• Stellen Sie Planung <strong>und</strong> Kontrolle als Regelkreis dar.<br />

• Was ist ein Ziel <strong>und</strong> wodurch ist es gekennzeichnet?<br />

Ein Ziel ist ein angestrebter, zukünftiger Zustand. Normative Aussagen über die Zukunft.<br />

Kennzeichnung eines Ziels durch<br />

Zielinhalt: zu beeinflussende Größe, klar definiert, unabhängig, Bewertungskriterium (nicht Weg)<br />

Zeitbezug: kurzfristige (5 J.) Ziele<br />

Geltungsbereich: konkretes Betätigungsfeld, Konzernziele vs. Ziele von Tochtergesellschaften<br />

Zielausmass: wie stark soll der Zielinhalt verändert werden, quantitativ, Satifizierungsziel vs<br />

Optimierungsziel. Zielausmass kann Wachstum, Schrumpfung oder Erhalt sein.<br />

• Welche Funktionen von Zielen gibt es?<br />

UFO 6/93


Entscheidungsfunktion: liefern Kriterien für Alternativenbewertung inkl. Zielgewichtung.<br />

Vollständigkeit, Ausführbarkeit, Überschneidungsfreiheit.<br />

Koordinationsfunktion: Integration von Teilaktivitäten<br />

Motivationsfunktion: Vorgaben um MA zu motivieren<br />

Informationsfunktion: informieren über künftige Aktivitäten (intern <strong>und</strong> extern)<br />

Kontrollfunktion: Voraussetzung für Soll-Ist-Vergleich<br />

Legimitationsfunktion: Rechtfertigung von Handlungen gegenüber Außenstehenden<br />

• Was sind die Ziele der Unternehmensführung?<br />

Erfolgreiche Lenkung des Unternehmens, Gestaltung von Führungskreisläufen <strong>und</strong> Entwicklung<br />

Gestalten (Aufbau von Führungssystemen, sichert Handlungsfähigkeit) – lenken (richtet<br />

Unternehmen auf Ziele aus, steuern, regeln, kontrollieren)– entwickeln (sichert Überlebens- <strong>und</strong><br />

Anpassungsfähigkeit)<br />

• Was sind die Funktionen der Unternehmensführung?<br />

Planen, organisieren, ausführen, kontrollieren<br />

Planung: was (<strong>Organisation</strong>sziele), wie (Strategie), wann (Chronologie) erreicht werden soll<br />

<strong>Organisation</strong>: von Menschen, Sachmitteln, Informationen (=Ressourcen)<br />

Führung: laufende Steuerung durch Information, Kommunikation, Motivation, Qualifikation<br />

Kontrolle: Plan-Soll <strong>und</strong> Soll-Ist Vergleich auf Ziele <strong>und</strong> Eckwerte<br />

• Beschreiben Sie Ziel, Inhalt, Aufgaben <strong>und</strong> Ablauf der Planung (im Rahmen der<br />

Unternehmensführung).<br />

Ziel: Erfolgssicherung, Risikohandhabung, Flexibilitätserhöhung, Reduktion der Problemkomplexität<br />

Merkmale: Zukunftsbezogenheit, Rationalität, Informations-, Gestaltungs- <strong>und</strong> Prozesscharakter.<br />

Öffnen von Handlungsspielräumen <strong>und</strong> Flexibilitätserhöhung.<br />

Phasen: Problemfeststellung, Problemanalyse, Zielbildung, Alternativensuche, Prognose,<br />

Entscheidung, Bewertung<br />

Ebenen: strategische, taktische <strong>und</strong> operative Planung (abhängig von Fristigkeit, Planungsumfang,<br />

Zielorientierung, Detailliertheit).<br />

• Wodurch unterscheiden sich strategische, taktische <strong>und</strong> operative Planung?<br />

Strategische Planung<br />

Schaffung von Erfolgspotenzialen: Entwicklung von Produkten, Aufbau der Marktposition, Schaffung<br />

Führungspersonal <strong>und</strong> Mitarbeiterstamm. Produkt- <strong>und</strong> Marktstrategien. Qualitative Größen.<br />

Komponenten: rechtliche Struktur, Produkt-, Standort-, Innovations-, Ausschüttungs-, Image-,<br />

Wachstums-, <strong>Organisation</strong>s- <strong>und</strong> Führungskonzeption<br />

Taktische Planung<br />

Mehrperiodige, quantitative Ziele. Produktionsprogramm, Produktmengen, Investitionsprojekte,<br />

Finanzierungsstruktur. Aufspaltung in isolierte Modelle für Produktion, Personal, Finanz<br />

Operative Planung<br />

UFO 7/93


Ziel: Periodengewinn –kosten, Liquidität. Auftragsbezogene Ziel: Durchlaufzeit, Kapazitätsauslastung,<br />

Produktionsmengen, hoher Detailierungsgrad<br />

• Beschreiben Sie den Prozess der Planung.<br />

Zielformulierung: Formulierung von Sollzuständen mit quantitativen Größen. Zielen sollen im Bezug<br />

auf Inhalt, Ausmass <strong>und</strong> zeitlichem Bezug erreichbar sein.<br />

Prämissenbildung: Analyse innerer <strong>und</strong> externer Kontext<br />

Problemerkenntnis <strong>und</strong> –analyse: sind Ziele nicht sofort erreichbar, liegt ein Problem vor welches<br />

gelöst werden muss. Analyse des Problems (Beschreibung, Einordnung, Gründe)<br />

Suche nach Lösungsalternativen: bewährte Lösungsansätze vs. Innovative Ansätze<br />

Prognose der Konsequenzen: Auswirkung der einzelnen Lösungsvorschläge (sozial, technisch,<br />

rechtlich, ökologisch) vorhersagen<br />

Bewertung der Alternativen: Bestimmungskriterien ableiten, gewichten <strong>und</strong> bewerten<br />

Auswahl: Auswahl der Handlungsalternativen durch Entscheidungsgremien<br />

Durchsetzung: Abschluss des Planungsprozesses, Vollzugsplanung unter Berücksichtigung des<br />

Budgets<br />

• Welche Techniken zur Unterstützung des Planungszyklus gibt es?<br />

Schritt Technik<br />

Auftrag Zielformulierungstechnik<br />

Erhebung Erhebungstechnik:<br />

Interview<br />

Fragebogen<br />

Beobachtung<br />

Dokumentenstudium<br />

Selbstaufschreibung<br />

Laufzettelverfahren<br />

Schätzungen<br />

Analyse ABC-Analyse<br />

Zeitanalyse<br />

Mengenanalysen<br />

Vernetztes Denken<br />

Würdigung Unsystematische Verfahren:<br />

Prüffragenkataloge, Checklisten<br />

Systematische Verfahren:<br />

Benchmarking, Systematische Problemanalyse<br />

UFO 8/93


Lösungsentwurf Kreativitätstechniken:<br />

Brainstorming<br />

Analysetechniken<br />

Morphologische Analyse<br />

Bewertung Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

Nutzwertanalyse<br />

Kosten-Wirksamkeitsanalyse<br />

Unterstützende Techniken in allen Schritten<br />

Stellenbeschreibung<br />

Organigramm<br />

Funktionendiagramme<br />

Anforderungsprofile<br />

Kommunikationsdarstellungen<br />

Matrizen<br />

Prozessbeschreibungen<br />

• Welche Aufgaben der Unternehmensführung gibt es? Wie lassen sich diese klassifizieren?<br />

Zeithorizont Verantwortung Für Aufgaben<br />

Strategisches<br />

Management<br />

Taktisches<br />

Management<br />

Operatives<br />

Management<br />

Langristigen<br />

Vermögenssicherung<br />

Kapitalverzinsung<br />

Sicherung Arbeitsplätze<br />

Ökonomischer Mitteleinsatz<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

Zielerreichung<br />

Planabstimmung<br />

Einhaltung der Pläne<br />

Zielerreichung<br />

Mitteleinsatz<br />

Produktivität<br />

Definition Unternehmens-Ziele<br />

Planung, Politik, <strong>Organisation</strong><br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Kontrolle der Ergebnisses<br />

Teilplanung<br />

Mittelbereitstellung<br />

Delegation von Aufgaben<br />

Koordination<br />

Problemlösung<br />

Realisation der Pläne<br />

Information bei Planabweichung<br />

Aufgaben- <strong>und</strong> Zeitplanung<br />

Mitarbeitereinsatz<br />

Produktivitätskontrolle<br />

• Welche beobachtbaren Verhaltensweisen von Managern bzw. welche typischen Merkmale der<br />

Managementtätigkeit in der Praxis gibt es?<br />

Kein abgeschlossener Zyklus (kein klarer Anfang, kein klares Ende)<br />

Zerstückelter Arbeitstag (Einzelaktivität, Ad-hoc-Gespräche, hin-<strong>und</strong> herspringen zwischen Themen)<br />

Mündliche Kommunikation (70% Zeit für Gespräche)<br />

Fragen <strong>und</strong> Zuhören (Kontaktnetzwerk)<br />

Ambiguität (Umgang mit Komplexität <strong>und</strong> Ungewissheit: Entscheidung muss fallen bevor alle<br />

Informationen gesammelt wurden)<br />

• Welche zehn universellen Managerrollen lassen sich identifizieren?<br />

Interpersonelle Rollen (Koordinationsaufgabe, Ausrichtung der Handlung der Menschen auf ein<br />

gemeinsames Ziel)<br />

Repräsentant: repräsentiert nach außen <strong>und</strong> innen, sozial <strong>und</strong> gesetzlich<br />

Führer: Motivation <strong>und</strong> Leitung von Mitarbeitern<br />

Koordinator: Aufbau <strong>und</strong> Pflege von internen <strong>und</strong> externen Kontakten<br />

UFO 9/93


Informationelle Rollen<br />

Informationssammler:<br />

Informationsverteiler<br />

Sprecher<br />

Entscheidungsrollen<br />

Unternehmer: Innovation <strong>und</strong> Wandel<br />

Krisenmanager: Handhabung unerwarteter Störungen<br />

Ressourenzuteiler: Vergabe von Ressourcen an Personen <strong>und</strong> Abteilungen<br />

Verhandlungsführer: Verhandlungsführer gegenüber Externen<br />

• Welche Kompetenzen bei Managern werden unterschieden?<br />

Technische Kompetenz<br />

Einschlägiges Managementwissen <strong>und</strong> die Fähigkeit dieses Wissen anzuwenden<br />

Soziale Kompetenz<br />

Fähigkeit Zusammenzuarbeiten (Kooperationsfähigkeit, Empathie, interkulturelles Verständnis)<br />

Konzeptionelle Kompetenz<br />

Fähigkeit Problemfelder zu strukturieren <strong>und</strong> ein Handlungskonzept zu erstellen<br />

Strukturierungsfähigkeit, Verständnis für Zusammenhänge, Multiperspektivität, Lernfähigkeit.<br />

• Welche Management-by-Techniken sind bekannt? Welche der Techniken können für die<br />

Zielbildung, welche für die Durchsetzung <strong>und</strong> welche für die Kontrolle verwendet werden?<br />

Zielbildung Management by Objectives<br />

Management by Participation<br />

Management by Decision Rules<br />

Durchsetzung Management by Exception<br />

Management by Delegation<br />

Management by Systems<br />

Management by Breakthrough<br />

Management by Motivation<br />

Kontrolle Management by Results<br />

Management by Control<br />

• Wählen Sie drei Management-by-Techniken aus <strong>und</strong> beschreiben Sie diese näher.<br />

Management by Objectives<br />

System der Führung <strong>und</strong> Steuerung durch Zielvereinbarungen. Rückblick um neue Ziele <strong>und</strong><br />

Massnahmen für die Zukunft zu vereinbaren. Ist für MA motivierend, da der Zusammenhang<br />

erkennbar <strong>und</strong> gestaltbar ist. Jeder Manager soll über Zielvorstellungen verfügen <strong>und</strong> die eigene<br />

Arbeit lenken. Ziele von über- <strong>und</strong> untergeordneten Einheiten sind bekannt <strong>und</strong> bieten<br />

Herausforderung<br />

Mangement by Exception<br />

Entscheidungsbefugnis bei Routineaufgaben. Der Vorgesetzte greift nur ein wenn Toleranzgrenze<br />

überschritten wurde. Ansonsten handelt <strong>und</strong> entscheidet der MA selbständig<br />

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Management by Results<br />

Überwachung von Resultaten. Vorgabe von Zielen durch starke Kontrolle der Führungskräfte. Wenig<br />

Verantwortung der einzelnen MA, autoritäre Führung. Annahme, dass alleinige Delegation von<br />

Aufgaben nicht zum Ziel führt<br />

2 Systemansatz <strong>und</strong> Systemdenken<br />

• Was ist ein System <strong>und</strong> wie lässt sich das Systemdenken in der Betriebswirtschaftslehre anwenden?<br />

System: geordnete Gesamtheit von Elementen zwischen denen eine Beziehung besteht. Lässt sich in<br />

Teilsysteme/Subsysteme unterteilen. Systemelemente sind die kleinsten Systembestandteile.<br />

Systemgrenze ist die Trennlinie zwischen Systemelementen <strong>und</strong> der Systemumwelt. Ein offenes<br />

System hat auch Beziehungen zur Umwelt.<br />

Unternehmen aus systemtheoretischer Sicht<br />

Begriff Beispiel<br />

System Unternehmen<br />

Subsysteme Geschäftsbereiche<br />

Systemelemente Mitarbeiter<br />

Systemumwelt Branche<br />

• Wodurch unterscheiden sich die atomistische <strong>und</strong> die holistische Sichtweise auf ein System?<br />

Atomistische Sicht: Verhalten dieses Systems erklärt sich aus der Betrachtung seiner Einzelelemente.<br />

Holistische Sicht: System ist nicht nur die Summe der einzelnen Teile. Es existieren Zusammenhänge<br />

zwischen den Elementen, diese müssen harmonieren.<br />

• Was sind mechanistische, organismische <strong>und</strong> soziale Systeme?<br />

Mechanistische S: haben keine eigenen Ziele, funktionieren wie eine Maschine. Rational planbar.<br />

Scientific Management von Taylor: Unternehmen dient nur den Eigentümerinteressen<br />

Organismische S: Verfolgt selbst mind. ein Ziel (Überleben, Wachstum), Unterliegen der Evolution<br />

(Anpassung an die Umwelt). Mitarbeiter werden als nicht leicht austauschbar betrachtet.<br />

Soziale S: bestehen aus Individuen, die zu eigenen <strong>und</strong> gemeinsamen Zwecken zusammen arbeiten.<br />

Systemziele vs. Ziele seiner Elemente.<br />

• Erläutern Sie das Prinzip der Steuerung <strong>und</strong> skizzieren Sie ein Beispiel.<br />

Steuersystem: System mit bestimmtem Input ermittelt erwünschten Output. Steuereinheit<br />

übermittelt Steuerimpulse für Inputsignale an das System. Störungen werden der Steuereinheit<br />

UFO 11/93


gemeldet, welche die Störungen kompensiert. Die Steuereinheit kann jedoch nur auf bekannte<br />

Störungen adäquat reagieren. Feed-Forward.<br />

Beispiel: Füllniveau für Wasserbehälter von dem der Abfluss (=Output) bekannt ist, regelt die<br />

Wasserzufuhr. Der Output wird nicht kontrolliert. Störungen (z.B. Verringerung Wasserdruck) werden<br />

durch Aufdrehen des Wasserhahns kompensiert.<br />

• Erläutern Sie das Prinzip der Regelung <strong>und</strong> skizzieren Sie ein Beispiel.<br />

Bei der Regelung wird der Output des Systems überwacht. Informationen werden erst nach<br />

Durchlauf des Systems erhoben <strong>und</strong> diese Ist-Werte werden mit den Sollwerten vergleichen <strong>und</strong> bei<br />

Abweichungen greift der Regler ein (Rückkopplung, Feed-backward)<br />

Beispiel: die Füllhöhe eines Wasserbehälters wird mit einem Schwimmer angezeigt. Je nach Höhe des<br />

Schwimmers wird der Wasserzufluss erhöht oder verringert. Problem: Zeitverzögerung, System kann<br />

nur reagieren wenn der Wasserstand bereits zu hoch oder tief ist.<br />

• Erläutern Sie das Prinzip der Lenkung <strong>und</strong> beschreiben Sie das Prinzip in einem Beispiel.<br />

Kombination von Steuerung <strong>und</strong> Regelung. Zukünftiges Verhalten des Systems lässt sich vorhersagen,<br />

wenn das System kausal ist.<br />

• Wodurch unterscheiden sich Steuerung, Regelung <strong>und</strong> Lenkung?<br />

Steuerung: Feed-Forward – Überwachung Input, Ergebnis wird nicht überwacht<br />

Regelung: Feed-Backward – Überwachung Output, Störgrößen werden nicht überwacht<br />

Lenkung: Kombination – Überwachung Input & Output (Störgrößen <strong>und</strong> Ergebnisse)<br />

• Was sind positive <strong>und</strong> negative Rückkoppelungsschleifen <strong>und</strong> wo finden Sie in den<br />

Wirtschaftswissenschaften Anwendung?<br />

Negative Rückkopplung: verringern den Abstand zwischen Ist- <strong>und</strong> Soll-werten laufend.<br />

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Positive Rückkopplung: das System entfernt sich immer weiter vom Anfangszustand.<br />

Selbstverstärkender Regelkreis – instabil.<br />

• Was versteht man unter Komplexität <strong>und</strong> wie lässt sie sich beschreiben?<br />

System mit vielen unterschiedlichen Systemelementen <strong>und</strong> Beziehungen (kompliziert), die sich im<br />

Laufe der Zeit verändern (dynamisch). Kompliziert + dynamisch = komplex.<br />

Komplexität ist eine Maßgröße für die Eigenschaften von Systemen. Komplexe Systeme sind vielfältig<br />

<strong>und</strong> schwierig vorherzusagen. Ziel der Lenkung ist die Komplexitätsreduzierung.<br />

• Beschreiben Sie die vier Typen allgemeiner Steuerungskonzepte in der Betriebswirtschaftslehre.<br />

Plandeterminierte Steuerung:<br />

Aus der Planung leiten sich alle Steuerungsaktivitäten ab, klassisches Steuerungskonzept. Steuerung<br />

ist durch Planung determiniert, anschließende Phasen können nicht „nach-/um-steuern“. In der<br />

Praxis kaum umsetzbar. Probleme: Entwicklungen der Umwelt müssen komplett bekannt sein <strong>und</strong><br />

das System muss exakt erfasst <strong>und</strong> beherrschbar sein.<br />

UFO 13/93


Inkrementalistische Steuerung:<br />

Keine Totalplanung, nur Steuerung in kleinen, überschaubaren, revidierbaren Schritten, „piecemeal<br />

engineering“. Keine zentrale Steuerung, dauernde Fehlerkorrektor. Probleme: berücksichtigt keine<br />

Machtverhältnisse, richtungslos, verdeckt dass weitreichende, nicht-revidierbare Entscheidungen<br />

notwendig sind, verhindert Innovation.<br />

Synthese aus plandeterminierter <strong>und</strong> inkrement. Steuerung (geplante Evolution):<br />

Abfolge kleiner Schritte, ausgehend vom aktuellen Status, Einzelschritte sind jedoch geführt von<br />

einer Gesamtsicht, die laufend weiterentwickelt wird<br />

Kontextsteuerung:<br />

Lehnen direkten Steuerungseingriff ab, indirekte Steuerung über Änderung der Kontextbedingungen<br />

(relevanten Umwelt). Eigendynamik, soziale Zusammenhänge. Exaktes Ergebnis ist nicht berechenbar<br />

• Diskutieren Sie Anwendungsfelder der Komplexitäts- <strong>und</strong> Chaostheorie in den<br />

Wirtschaftswissenschaften.<br />

Traditionelle BWL sieht Komplexität als Phänomen, dass Dinge unübersichtlich macht <strong>und</strong> sucht nach<br />

Vereinfachungen. Problematik: wenn man auf eine verändernde Umwelt flexibel reagieren will, muss<br />

ein Maß an Systemvarietät (=Komplexität) vorhanden sein.<br />

McKelvey, 1999: Firma entwickelt sich am Besten, wenn ihre interne Komplexität der<br />

Marktkomplexität entspricht.<br />

Luhmann, 1980: soziale Systeme sind komplexe je mehr Elemente mit mehr Beziehungen sie<br />

beinhalten <strong>und</strong> je unterschiedlicher die Beziehungen sind <strong>und</strong> sie sich im Laufe der Zeit verändern.<br />

• Was versteht man unter einer Trivialmaschine bzw. einer nicht-trivialen Maschine im Sinne von<br />

Heinz von Foerster?<br />

Trivialmaschine: Prozesse in <strong>Organisation</strong>en. Funktionsweise: von gezieltem Input wird ein<br />

bestimmter Output erwartet. Weit verbreitet, übersieht jedoch menschliche Aspekte<br />

Nicht-triviale Maschine:<br />

Menschliches Verhalten ist nicht beherrschbar, berechenbar oder vorhersagbar. Verhalten ist in der<br />

Zeit nicht stabil <strong>und</strong> nicht wiederholbar.<br />

Für einen bestimmten Input ist ein vorher bestimmter Output nicht vorhersagbar. System hat<br />

Eigenleben <strong>und</strong> –dynamik. Unterschiedliche Reaktion auf selben Input zu verschiedenen Zeiten.<br />

UFO 14/93


• Was versteht man unter Systems Engineering?<br />

SE: Wegweiser für die Handhabung <strong>und</strong> Gestaltung von komplexen Systemen. Systematischer <strong>und</strong><br />

transparenter Problemlösungsprozess, effiziente Führung. Unterstützt die Suche nach günstigen,<br />

effizienten, termingerechten Lösungen.<br />

Gr<strong>und</strong>bausteine: Systemdenken <strong>und</strong> Vorgehensmodell.<br />

Systemgestaltung: Lösungsfindung, Projektmanagement. Inhaltliche Aspekte, Umwelt. Zuteilung von<br />

Aufgaben, Kompetenzen <strong>und</strong> Verantwortung. Modellhafte, aussagekräftige Abbildung von Systemen<br />

<strong>und</strong> komplexen Zusammenhängen.<br />

• Aus welchen Gr<strong>und</strong>bausteinen bzw. Komponenten besteht das Systems Engineering Konzept?<br />

Systematische, transparente Gestaltung des Problemlösungsprozesses. Effiziente Führung <strong>und</strong><br />

Abwicklung. Unterstützt Suche nach günstiger effizienter, termingerechter Lösung.<br />

Gr<strong>und</strong>bausteine: Systemdenken <strong>und</strong> Vorgehensmodell.<br />

Systemgestaltung: konstruktive Arbeit, Lösungsfindungsprozess, Projektmanagement. Inhaltliche<br />

Aspekte, das konkrete Objekt <strong>und</strong> Umwelt.<br />

Veranschaulichen komplexer Zusammenhänge durch aussagefähige Modelle. Umgebungsorientierte,<br />

wirkungsorientierte Betrachtung<br />

Analyse von Ursache <strong>und</strong> Wirkung. Abgrenzung des Problemfeldes. Systemabgrenzung ist aufwendig.<br />

UFO 15/93


• Was versteht man unter „piecemeal engineering“ <strong>und</strong> welche anderen Konstruktionsprinzipien sind<br />

bekannt?<br />

Große Veränderungen sollen NICHT in großen Schritten vollzogen werden. Realisierung soll in kleinen<br />

Schritten erfolgen. Minimale Präjudizierung: im Zweifelsfall die Lösung mit den meisten Freiräumen<br />

für weitere Entwicklung wählen.<br />

Andere Konstruktionsprinzipien:<br />

Minimierung der Schnittstellen<br />

Modularer Aufbau<br />

Piecemeal Engineering<br />

Minimale Präjudizierung<br />

• Beschreiben Sie kurz das Systems Engineering Vorgehensmodell mit seinen vier Komponenten <strong>und</strong><br />

erläutern Sie die Inhalte der Komponenten.<br />

Vom Groben zum Detail vorgehen: Betrachtungsfeld weit fassen <strong>und</strong> schrittweise einengen.<br />

Schrittweise Konkretisierung, bspw. Aufgr<strong>und</strong> von Annahmen – spätere Korrektur möglich. Top-<br />

Down planen, Bottom-Up realisieren.<br />

Denken in Varianten: Suchen von Alternativen, stufenweise Eliminierung von Varianten. Beurteilung<br />

<strong>und</strong> Auswahl der erfolgversprechensten Variante. Ausarbeitung eines Gesamtkonzepts mit den<br />

gewählten Varianten. Schlussendliche Ausarbeitung von Detailvariationen. Auf Schlüsselprobleme<br />

achten.<br />

Phasenablauf: Gliederung in zeitliche Projektphasen, ermöglicht Entscheidungspunkte. Stufenweiser<br />

Planungs-, Entscheidungs- <strong>und</strong> Realisierungsprozess.<br />

Problemlösungszyklus:<br />

Zielsuche – Lösungssuche - Auswahl<br />

• Welche Vorteile sind mit der Phasengliederung des Vorgehens als Makro-Logik verb<strong>und</strong>en?<br />

Gliederung eines Projektes in Projektphasen Zeitliche Gliederung.<br />

Klare Marschinhalte<br />

Entscheidungspunkte möglich.<br />

Vom Groben zum Detail.<br />

UFO 16/93


Stufenweiser Planungs-, Entscheidungs- <strong>und</strong> Realisierungsprozess.<br />

Einbindung der Entscheidungsinstanzen.<br />

Korrekturmöglichkeiten<br />

• Welche Vor- <strong>und</strong> Nachteile sind mit dem Vorgehen nach dem Problemlösungszyklus als Mikro-Logik<br />

verb<strong>und</strong>en?<br />

Ev. ergänzen: S. 110<br />

Problemlösungszyklus:<br />

Vorabklärung: Klärung der Ausgangssituation, des Problemumfangs, ..<br />

Auftragsvereinbarung: schriftliche Vereinbarung zwischen Auftraggeber <strong>und</strong> Projektgruppe.<br />

Phasenweise Vereinbarung reduziert Risiko.<br />

Situationsanalyse: Beschaffung von qualitativen <strong>und</strong> quantitativen Informationen. Untersuchung von<br />

Symptomen, Ursachen, Chancen, Gefahren<br />

Zielformulierung: Präzisierung von Zielen (Muss-, Soll-, Wunschziele).<br />

Genehmigung: gegenseitige Abstimmung von Ziel- <strong>und</strong> Wertvorstellung (Auftraggeber, Projektteam)<br />

Synthese von Lösungen: kreativer, konstruktiver Vorgang.<br />

Analyse von Lösungen: Zielkonformität, Funktionsweise, Integrationsweise, Voraussetzung,<br />

Konsequenzen. Eventuell Zielkorrektur<br />

Bewertung: systematische Gegenüberstellung, Muss-Ziele müssen erfüllt sein.<br />

Auswahl<br />

• Welche Alternativen zum Systems Engineering Vorgehensmodell sind bekannt? Erläutern Sie diese<br />

kurz.<br />

REFA 6-Stufen-Modell:<br />

(1) Ziele setzen<br />

(2) Aufgaben abgrenzen<br />

(3) Ideale Lösungen suchen<br />

(4) Daten sammeln <strong>und</strong> Lösungen entwickeln<br />

(5) Optimale Lösung wählen<br />

(5) Kontrolle der Zielerfüllung<br />

REFA geht von einem Idealkonzept aus, keine Unterscheidung nach Detaillierung, für kleine Projekte.<br />

Wertanalyse-Arbeitsplan:<br />

Wertsteigerung von Produkten, Prozessen oder Systemen durch Erhöhung des Nutzens <strong>und</strong> Senkung<br />

der Kosten.<br />

Analytische Phase:<br />

Funktionen eines Produkts oder Prozesses werden identifiziert, Kosten abgeschätzt <strong>und</strong> ein<br />

Nutzen/Kosten Verhältnis berechnet.<br />

Gestalterische Phase:<br />

Generierung, Bewertung, Auswahl, Umsetzung von Ideen zur Zielerfüllung. Rückkopplungsschleifen.<br />

Geeignet für Weiterentwicklungsprojekte<br />

Konstruktionsmethodik (VDI 2221):<br />

Stufenweises Vorgehen, ähnlich dem Systems Engineering. Unterstützt Vorgehensweise vom<br />

Abstrakten zum Konkreten <strong>und</strong> das Erarbeiten <strong>und</strong> Ausscheiden von Varianten.<br />

Systemtechnik:<br />

UFO 17/93


Idee: Lösung von komplexen Problemen durch Aufteilung in Phasen. Vorgehen: Systemstudien,<br />

Zielprogramm, Systemsynthese, Systemanalyse, Systembewertung, Systementscheidung,<br />

Systemausführungsplanung – mit entsprechenden Rückkopplungen.<br />

• Skizzieren Sie einen idealtypischen Entscheidungsprozess <strong>und</strong> beschreiben Sie kurz Ziel <strong>und</strong> Inhalt<br />

der einzelnen Phasen.<br />

Problemidentifizierung:<br />

Erkennung des Problems, seiner Ursachen <strong>und</strong> den Umweltbedingungen. Verbesserungswürdige<br />

Situation kristallisiert sich heraus. Problemerkenntnis löst den Entscheidungsprozess aus. Problem ist<br />

oft Abweichung Ist- vom Soll-Wert.<br />

Problemanalyse:<br />

Erforschung der Ursachen um Problemumfang abzuschätzen. Formulierung einer groben<br />

Zielvorstellung (nur so ist eine Bewertung von Alternativen möglich). Informationsbeschaffung ist<br />

sehr wichtig: neue Informationen können zu neuen Zielen <strong>und</strong> neuen Lösungen führen.<br />

Abschluss der Problemanalyse: Problemformulierung<br />

Zielbestimmung:<br />

Präzisieren der Ziele. Mehrere Ziele sind zu berücksichtigen (technische, wirtschaftliche …).<br />

Problemlösung <strong>und</strong> Zielbildung sind verb<strong>und</strong>ene, nicht trennbare Aktivitäten.<br />

Lösungsfindung:<br />

Erarbeiten alternativer Varianten. Unterschiedliche Lösungsansätze, die jedoch innerhalb der<br />

Zielgrenzen sind (bspw. Unterschiedliche Verfahren, Neuerstellung vs. Reparatur usw. ).<br />

UFO 18/93


Wiederholter Wechsel von Problemlösung <strong>und</strong> Problemanalyse. Neue Ergebnisse haben Auswirkung<br />

auf die Lösung.<br />

Lösungsbewertung:<br />

Abschätzen der Konsequenzen der Alternativen. Praktisch ist keine „sichere“ Prognose möglich.<br />

Objektive Bewertung hat ihre Grenzen, oftmaliges Arbeiten mit Schätzungen.<br />

Bewertungs- <strong>und</strong> Entscheidungskriterien sind festzulegen.<br />

Auswahl:<br />

Wahl der besten Alternative. Wille zur Realisation wird zum Ausdruck gebracht.<br />

Durchführung:<br />

Setzt getroffenen Entschluss in die Realität um. Kontrolle der Zielerreichung.<br />

• Welche Merkmale von Entscheidungssituationen gibt es <strong>und</strong> wie beeinflussen diese die<br />

Entscheidung?<br />

Bedeutung: materielle Wertigkeit (finanzieller Umfang), zeitliche Reichweite (Wirkungshorizont).<br />

(Fehlende) Korrekturmöglichkeiten. Persönliche Konsequenzen.<br />

Führungsentscheidungen: finanziell hochwertig, langfristig, schwer revidierbar, mit erheblichen<br />

persönlichen Konsequenzen<br />

Komplexität: Resultiert aus dem Ressortbezug. Ressortübergreifende Fragen sind generell komplexer<br />

(unterschiedliche Sichtweisen, Interessen, Wertvorstellungen). Weitere Thematik: Neuartigkeit,<br />

Projektvolumen, Vielfalt der Alternativen, Informationen<br />

Dringlichkeit: Ergebnis von Ressourcenknappheit in zeitlicher, personeller, informatorischer Hinsicht.<br />

Terminbindung (Konventionalstrafen), Stress (Folge: Leistungsabbau <strong>und</strong> Qualitätsminderung).<br />

• Wie lassen sich Vorgehensmodelle auf das Projektmanagement übertragen? Welche Rolle spielen<br />

dabei der Projektablauf bzw. das Systemdenken?<br />

3 Strategisches Management im Unternehmen<br />

• Welche Entwicklungsphasen zum Strategischen Management gibt es?<br />

Phase der Finanzplanung: bis 50er Jahre, reine Finanzplanung, da Umweltbedingungen stabil.<br />

Phase der Langfristplanung: komplexe, dynamische Umwelt führt zu langfristiger Planung (>5 Jahre)<br />

Phase der strategischen Planung: technischer Wandel fordert flexible Handlungsweise, untersucht<br />

ebenfalls Unternehmensumwelt. Problematik: Konzentration auf Strategie, Umsetzung <strong>und</strong> Kontrolle<br />

wird vernachlässigt.<br />

Phase des strategischen Managements: 80er Jahre. Strategieplanung, Steuerung <strong>und</strong> Kontrolle der<br />

Strategieimplementierung. Berücksichtigung von Umfeldänderungen (Technologie-, Markt-,<br />

Wettbewerber) <strong>und</strong> sozio-psychologische Einflüsse<br />

UFO 19/93


• Skizzieren Sie die historische Entwicklung des Strategiebegriffs <strong>und</strong> des Strategischen<br />

Managements <strong>und</strong> nennen Sie die bekanntesten Vertreter.<br />

• Erklären Sie die Unterschiede zwischen dem präskriptiven <strong>und</strong> deskriptiven Ansatz der<br />

Strategieentwicklung.<br />

Präskriptiver Ansatz: geht davon aus, das strategisches Management ein linearer, rationaler Prozess<br />

ist, der von der Gegenwart aus zukünftige Strategien entwickelt (sequentielle Verknüpfung)<br />

Deskriptiver Ansatz: Dynamik <strong>und</strong> Unsicherheit der Umwelt: Elemente der strategischen Planung<br />

sind wechselseitig abhängig. Strategie als „Gr<strong>und</strong>muster im Strom der Entscheidungen <strong>und</strong><br />

Aktivitäten“, inkrementell <strong>und</strong> kontinuierlich<br />

UFO 20/93


•Nennen Sie die Gr<strong>und</strong>muster der Strategietypen.<br />

Geplante Strategien (intended strategies)<br />

Ungeplante, realisierte Strategien (emergent strategies)<br />

Realisierte Strategien (realized strategies)<br />

• Nennen <strong>und</strong> beschreiben Sie die 10 Denkschulen von Mintzberg.<br />

Vorschlag zur Klassifikation der Strategieentwicklung.<br />

Präskriptiv: Design, Planung, Positionierung<br />

Deskriptiv: Unternehmer, Kognitive, Macht, Kultur, Lern, Umwelt, Konfigurationsschule<br />

Designschule: Planungsprozess besteht aus Strategieformulierung <strong>und</strong> –implementierung. Ist die<br />

Strategie formuliert, darf sie nicht mehr verändert werden. für komplexe Situationen unbrauchbar.<br />

Planungsschule: Weiterentwicklung der Designschule, Gliederung des Konzepts in Phasen <strong>und</strong><br />

Schritte.<br />

Positionierungsschule: analytischer Prozess zur Bestimmung vorteilshafter Wettbewerbspositionen.<br />

(Porter)<br />

Unternehmerschule: zentraler Punkt ist die Person des Unternehmers, dieser kontrolliert die<br />

operative Unternehmensführung <strong>und</strong> passt die Strategien an<br />

UFO 21/93


Kognitive Schule: Strategieentwicklung als mentaler Prozess. Wahrnehmung <strong>und</strong> psychologische<br />

Verarbeitung<br />

Machtschule: Ergebnis eines Verhandlungsprozess. Alle beteiligten Personen wollen Strategie zu<br />

ihrem Vorteil beeinflussen.<br />

Kulturschule: kollektiver, sozialer Prozess durch Werte im Unternehmen mit denen sich die<br />

Mitarbeiter identifizieren<br />

Lernschule: laufender Lernprozess, abhängig von der Denk- <strong>und</strong> Verhaltensweise der UF.<br />

Strategieentwicklung <strong>und</strong> –implementierbar wird als untrennbar gesehen.<br />

Umweltschule: Unternehmen soll sich an Umweltbedingungen anpassen können<br />

Konfigurationsschule: nutzt verschiedenste Teile der vorhergehenden Schulen <strong>und</strong> kombiniert sie.<br />

• Beschreiben Sie den Market-based-view <strong>und</strong> den Resource-based-view. Welche anderen<br />

Ausprägungen des Resource-based-view gibt es noch?<br />

Market-based-view:<br />

marktorientierte Sichtweise des unternehmerischen Handelns. Das strategische Management richtig<br />

sich nach den Bedürfnissen des Marktes. Erfolg der MBV basiert auf der richtigen Positionierung in<br />

attraktiven Märkten.<br />

Structure-Conduct-Performance Paradigma: Erfolg eines Unternehmens hängt von seinem Verhalten<br />

ab, welches von der Struktur der Branche beeinflusst wird. Verständnis der Branchenstruktur ist<br />

notwendig (Outside-in-Perspektive). Bsp: Porters Five-Forces-Modell.<br />

Resource-based-view:<br />

Erfolg von Unternehmen wird durch spezifische, einzelartige Potenziale bestimmt. Die Stärken <strong>und</strong><br />

Schwächen des Unternehmens sind auf seine materiellen, immateriellen, personellen Ressourcen<br />

zurückzuführen<br />

Ressource-Conduct-Performance Paradigma: Ressourcen bestimmen Verhalten <strong>und</strong> Erfolg (Inside-<br />

Out-Perspektive).<br />

Beste Option: Kombination von Resource <strong>und</strong> market-based-view.<br />

Ausprägungen der Resource-based-view: Knowledge-based-view (Wissen <strong>und</strong> Lernprozesse) <strong>und</strong><br />

Capability-based-view (Fähigkeiten Ressourcen einzusetzen).<br />

• Nennen <strong>und</strong> beschreiben Sie die drei Ebenen des Strategischen Managements.<br />

Ebene der Gesamtunternehmung (corporate strategy): Gestaltung des Geschäftsfeldportfolios,<br />

Aufteilung der Ressourcen auf die einzelnen Geschäftsfelder. In welche Produkt <strong>und</strong> DL-Bereiche soll<br />

investiert werden, welche Märkte <strong>und</strong> Produkte fokussieren wir, wenige Produkte vs. Diversifikation.<br />

Wachstums- <strong>und</strong> Gewinnziele<br />

Ebene einzelner Geschäftsbereiche (business strategy):<br />

Ausrichtung des Geschäftes im Wettbewerb, Relation zu Mitbewerbern <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en. Aufbau von<br />

Wettbewerbsvorteilen, wird für jeden Geschäftsbereich extra entwickelt.<br />

Ebene der Funktionsbereiche (functional strategy): Festlegen der Ziele <strong>und</strong> Maßnahmen der<br />

Funktionsbereiche. Bsp: F&E (welche neuen Leistungen werden entwickelt), Marketing (Wahl<br />

Marketingmix), Beschaffung (Lieferantenstruktur).<br />

• Welche vier Phasen bilden den Prozess des Strategischen Managements von Welge <strong>und</strong> Al-Lahm?<br />

Beschreiben Sie die einzelnen Phasen!<br />

UFO 22/93


Phase der Zielbildung<br />

Phase der strategischen Analyse <strong>und</strong> Prognose<br />

Phase der Strategieformulierung<br />

Phase der Strategieumsetzung <strong>und</strong> -bewertung<br />

• Beschreiben Sie die strategische Zielplanung! Erklären Sie strategische Erfolgspotentiale <strong>und</strong><br />

Erfolgsfaktoren <strong>und</strong> deren Zusammenhang!<br />

Ziele sind normative Vorstellungen eines zukünftigen Zustands, der durch Handlungen hergestellt<br />

wird.<br />

Vorgehen<br />

Festlegen langfristiger Ziele<br />

Gr<strong>und</strong>voraussetzung für die strategische Planung<br />

Erster Schritt: Formulierung der Unternehmenspolitik <strong>und</strong> Aussagen zu Business Mission, oberstes<br />

Unternehmensziel <strong>und</strong> Verhaltensgr<strong>und</strong>sätze<br />

Zweiter Schritt: Entwicklung des Leitbildes<br />

Oberstes Ziel: Sicherung der langfristigen Überlebensfähigkeit<br />

Relevante Themen der strategischen Zielplanung:<br />

Existenzsicherung, Unabhängigkeit <strong>und</strong> Flexibilität, monetäre Ziele<br />

Sicherung der Überlebensfähigkeit<br />

Aufbauen, aufrechterhalten <strong>und</strong> nutzen von Erfolgspotentialen<br />

Konkretisieren von internen <strong>und</strong> externen Erfolgsfaktoren<br />

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Erfolgspotentiale:<br />

Produkt- <strong>und</strong> marktspezifischen, technologischen Voraussetzungen für den zukünftigen Erfolg eines<br />

Unternehmens. Langfristige Gültigkeit, bspw. Marktposition, Produktionskapazität,<br />

Produktentwicklung.<br />

Externe Erfolgspotentiale: Wettbewerbsvorteile durch marktorientierte Strategien<br />

Interne erfolgspotentiale: Kosten- <strong>und</strong> Leistungspotential, Gestaltung der Ressourcen<br />

Erfolgspotentiale bestimmten die Obergrenze des realisierbaren Erfolgs, jedes Unternehmen hat EP.<br />

Der Verlust von EP führt zu negativen Erfolg <strong>und</strong> Liquidität.<br />

Erfolgsfaktoren<br />

Durch Erfolgsfaktoren (EF) sollen EP operationalisiert <strong>und</strong> steuerbar sein. Konkretisieren EP <strong>und</strong><br />

beeinflussen Erfolg oder Misserfolg einer Unternehmung direkt.<br />

Beispiele für EF:<br />

Marktanteil, Kostenstruktur, Qualifikation, Motivation, Fluktuation der Mitarbeiter, Kapitalintensität,<br />

F&E-Intensität, Standort, Wettbewerbs-Intensität, Marktwachstum, Technologischer Wandel<br />

Lieferatenkonzentration, Zinsniveau.<br />

• Aus welchen vier Faktoren besteht die PEST-Analyse? Nennen <strong>und</strong> beschreiben Sie diese!<br />

PEST Analyse ist eine Analyse des Makroumfelds <strong>und</strong> versucht Veränderungen in der Umwelt<br />

festzustellen <strong>und</strong> deren Auswirkungen auf der Unternehmen aufzuzeigen.<br />

Political: Gesetzgebung, politische Einstellung, Regelungen, politische Stabilität<br />

Economic: Bruttosozialprodukt, Pro-Kopf-Einkommen, Konsumneigung, Kreditsicherheit<br />

Social: Wertesystem, Lebensstil, Demographie, Religion, Status-Symbole<br />

Technological: Erfindungen, Technische Entwicklungen, Dynamik <strong>und</strong> Früherkennung<br />

PESTEL-Analyse (erweiterte PEST)<br />

Environmental: Verfügbarkeit Rohstoffen <strong>und</strong> Energie, Reduktion Umweltbelastung<br />

Legal: Rechtliches<br />

• Erklären Sie das Five-Forces-Modell von Porter <strong>und</strong> beschreiben sie die einzelnen<br />

Wettbewerbskräfte im Detail!<br />

Einflüsse des Makroumfeldes haben Auswirkungen auf das Wettbewerbsfeld der Branche. Five-<br />

Forces ist eine Analysemethode der Branchenstruktur. Fünf Wettbewerbskräfte die die Attraktivität<br />

einer Branche wesentlich beeinflussen. Porter liefert Handlungsanweisungen<br />

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Gefahr des Markteintritts/Eintrittsbarrieren:<br />

Economies of Scale (Größenersparnisse die Newcomer nicht nutzen können)<br />

Produktdifferenzierung: vorhandenes Produkt ist sehr bekannt (Marke, Käuferloyalität)<br />

Kapitalbedarf: Bsp Kraftwerksbau<br />

Umstellungskosten<br />

Zugang zu Vertriebskanälen<br />

Sonstige Kostennachteile<br />

Verhandlungsstärke der Lieferanten:<br />

Konzentration der Lieferanten: wenn wenige Lieferanten, starker Lieferant<br />

Gefahr durch Substitute<br />

Unwichtige Branche für Lieferanten<br />

Produkt des Lieferanten ist für Unternehmen wichtig<br />

Gefahr der Vorwärtsintegration<br />

Umstellungskosten<br />

Verhandlungsstärke der K<strong>und</strong>en<br />

Konzentration der K<strong>und</strong>en: wenige große Abnehmer: starker K<strong>und</strong>e<br />

Produkte haben hohen Anteil an den Gesamtkosten der K<strong>und</strong>en: selektivere Wahl<br />

Standardisierte Produkte: leichte Alternativensuche<br />

Niedrige Umstellungskosten<br />

Niedrige Gewinne der K<strong>und</strong>en<br />

Gefahr der Rückwärtsintegration<br />

Produkt ist für K<strong>und</strong>en irrelevant<br />

K<strong>und</strong>e ist vollständig informiert<br />

Substitution der Produkte:<br />

Wenn leicht Substitutionsprodukte auffindbar sind.<br />

Rivalität der vorhandenen Wettbewerber:<br />

Anzahl der Wettbewerber: wenn viele Wettbewerber der gleichen Größe, hohe Rivalität<br />

Wachstum der Branche: in langsam wachsenden Branchen herrscht starke Konkurrenz<br />

Hohe Fixkosten: führen zu Preiskämpfen<br />

Fehlende Differenzierung: Lieferantenwechsel sehr leicht<br />

Heterogene Wettbewerber: unterschiedliche Wettbewerber einigen sich nicht auf Spielregeln<br />

Hohe Austrittsbarrieren<br />

UFO 25/93


• Welche Konzepte können zur Analyse der Branchenumwelt verwendet werden? Beschreiben Sie<br />

diese!<br />

Analyse der Branchenstruktur (siehe Five-Forces-Modell von Porter)<br />

Analyse der Branchendynamik<br />

Analyse des Branchenlebenszyklus<br />

Hypercompetition<br />

Wettbewerbsprozesse stehen im Mittelpunkt, Wettbewerb wird als Abfolge kontinuierlicher<br />

Veränderung <strong>und</strong> Instabilität gesehen. Es existieren nur temporäre Wettbewerbsvorteile, keine<br />

dauerhaften, da Stabilität nicht existiert.<br />

Merkmale: schnellen Aufbau von Wettbewerbsvorteilen um schneller als die Konkurrenz zu sein.<br />

Zerstörung von Wettbewerbsvorteilen der Konkurrenz<br />

Zerstörung eigener Wettbewerbsvorteile um sich auf den Aufbau neuer WBV zu konzentrieren.<br />

Analyse von Märkten, K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Konkurrenz<br />

Marktanalyse<br />

Untersuchung der Attraktivität <strong>und</strong> Dynamik eines Marktes innerhalb einer Branche. Analyse der<br />

K<strong>und</strong>enbeziehung (potentielle <strong>und</strong> derzeitige). Bestimmung des relevanten Marktes mit<br />

Marktsegmentierung. Marktanalysekriterien: Marktgröße, -dynamik, -struktur, -eigenschaften,<br />

Marktposition des Unternehmens<br />

K<strong>und</strong>enanalyse<br />

K<strong>und</strong>en als strategischer Faktor. Langfristige K<strong>und</strong>enbindung. Evaluierung des Kaufverhaltens.<br />

Unterteilung der Branche in verschiedene K<strong>und</strong>ensegmente <strong>und</strong> Bestimmung derer Attraktivität.<br />

Konkurrenzanalyse<br />

Identifikation der wichtigsten Konkurrenten <strong>und</strong> deren Verhalten. Konkurrent befriedigen selbe<br />

K<strong>und</strong>enbedürfnisse. Zusammenfassung der Konkurrenten in strategische Gruppen.<br />

Strategische Gruppen ähneln sich im Bezug auf Eigenschaften, Strategien <strong>und</strong> Art <strong>und</strong> Weise der<br />

Konkurrierung. Analyse gibt Rivalität zwischen den Gruppen <strong>und</strong> in der Gruppe an, liefert Trends,<br />

Vorhersagen von Reaktionen.<br />

UFO 26/93


Abgrenzungskriterien: K<strong>und</strong>ensegmente, Vertriebskanäle, Spezialisierung, Eintrittsbarrieren.<br />

Eintrittsbarrieren von einer strategischen Gruppe in eine andere werden Mobilitätsbarrieren<br />

genannt.<br />

Elemente der Konkurrenzanalyse<br />

Zukünftige Ziele<br />

Aktuelle Strategie Reaktionsprofil des Konkurrenten<br />

Annahmen<br />

Fähigkeiten<br />

• Erklären Sie die Wertschöpfungskette von Porter. Welche Schritte sind zur Analyse der<br />

Wertschöpfungskette notwendig?<br />

Soll helfen die Ursachen von Wettbewerbsvorteilen zu identifizieren.<br />

Primäre Aktivitäten: physische Erzeugung des Produktes <strong>und</strong> Versorgung des Marktes<br />

Sek<strong>und</strong>äre Aktivitäten: Tätigkeiten die für die Ausführung der primären Aktivitäten notwendig sind.<br />

Analyse der Wertschöpfungskette<br />

Definition der eigenen Wertschöpfungskette<br />

Abgrenzen von Wertschöpfungskette <strong>und</strong> <strong>Organisation</strong>sstruktur<br />

Ermittlung von Schwerpunkten<br />

Analyse der Verknüpfungen <strong>und</strong> Verflechtungen<br />

Analyse der Kostenschwerpunkte<br />

Analyse der Differenzierungsschwerpunkte<br />

• Erklären Sie die Begriffe Ressourcen, Fähigkeiten <strong>und</strong> Kompetenzen. Wie hängen diese zusammen?<br />

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Umfeldanalyse: Identifizierung Chancen <strong>und</strong> Risiken. Übereinstimmung von internen Stärken <strong>und</strong><br />

Schwächen mit externen Chancen <strong>und</strong> Risiken ist „Strategic fit“. Erfolgreiche Strategien nutzen<br />

Ressourcen <strong>und</strong> Fähigkeiten <strong>und</strong> lenken die Unternehmung um R&F zu akquirieren.<br />

Ressourcen<br />

Materielle („tangible“) Ressourcen: Sachwerte, finanzielle Ressourcen, Humanressourcen<br />

Immaterielle („intangible“) Ressourcen: Humanressourcen, Unternehmenskultur, Patenten, usw.<br />

Fähigkeiten<br />

Anwendungsbezogenes Wissen zur Erstellung von Leistungen für den K<strong>und</strong>en<br />

Struktur, Prozesse <strong>und</strong> Systeme<br />

Kompetenzen<br />

Unternehmerische Fähigkeiten zur Problemlösung <strong>und</strong> Gestaltung von Ressourcen<br />

Bündel von Fähigkeiten <strong>und</strong> Technologien<br />

• Erläutern Sie das Konzept der Kernkompetenzen <strong>und</strong> die Methoden zur Identifikation <strong>und</strong> Analyse<br />

von Kernkompetenzen!<br />

Dauerhafte <strong>und</strong> transferierbare Ursache für Wettbewerbsvorteile<br />

Basieren auf Ressourcen <strong>und</strong> Fähigkeiten<br />

Voraussetzungen: K<strong>und</strong>ennutzen, Abhebung von der Konkurrenz, Ausbaufähigkeit<br />

Analyse:<br />

UFO 28/93


VRIO Schema zur Ermittlung der Kernkompetenzen<br />

Value: strategischer Wert der Ressource/Fähigkeit<br />

Rare: Einzigartigkeit der Ressource/Fähigkeit<br />

Non-Imitability: Ressourcen/Fähigkeiten sollen gar nicht bzw. schwer imitierbar sein<br />

Organization specifity: Strukturen, Prozesse <strong>und</strong> Systeme zur Unterstützung der Kernkompetenzen<br />

• Was bedeutet Benchmarking? Erklären Sie das Konzept sowie den Prozess des Benchmarking!<br />

Methode zum Vergleich von Stärken <strong>und</strong> Schwächen des eigenen Unternehmens mit anderen<br />

Unternehmen, Teilbereichen<br />

Konzept<br />

Unternehmensanalysen <strong>und</strong> –vergleiche nicht nur in den eigenen Branchen<br />

Vergleich mit ausgewählten Referenzunternehmen<br />

Vergleich von Produkten <strong>und</strong> Dienstleistungen, Prozessen <strong>und</strong> Methoden<br />

Aufdecken von Unterschieden zu anderen Unternehmen oder Bereichen<br />

Aufzeigen der Ursachen für die Unterschiede<br />

Zum Erkennen von Schwächen <strong>und</strong> adaptieren von Stärken anderer<br />

Referenzen<br />

UFO 29/93


Prozess<br />

• Erläutern Sie die Aufgabe der SWOT-Analyse <strong>und</strong> beschreiben Sie die vier Handlungsmöglichkeiten,<br />

die daraus abgeleitet werden können.<br />

Gegenüberstellung der Stärken <strong>und</strong> Schwächen mit den Chancen <strong>und</strong> Risiken eines Unternehmens.<br />

Strength, Weaknesses, Opportunities, Threats. Gegenüberstellung unternehmensinterner <strong>und</strong> –<br />

externer Sicht <strong>und</strong> Ableitung von Handlungsmöglichkeiten. Ableitung der strategischen Stoßrichtung.<br />

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• Welche Verfahren zur strategischen Prognose gibt es? Beschreiben sie jeweils eine qualitative <strong>und</strong><br />

eine quantitative Methode!<br />

Informationen zu Entwicklungen der Zukunft<br />

Trends in der Makroumwelt<br />

Veränderungen der Wettbewerbsbedingungen<br />

Quantitative Prognoseverfahren<br />

Ergebnisse anhand mathematisch-statistischer Operationen rechnerischer Ergebnisse<br />

GAP-Analyse<br />

Methode zur frühzeitigen Erkennung von strategischen Problemen. Vergleich einer Ist- <strong>und</strong> einer<br />

Soll- Größe. Zielgrößen (Umsatz, Erlös) <strong>und</strong> Zielerreichungsgraden im Laufe der Zeit.<br />

Operative Lücke: aktuelles Basisgeschäft verglichen mit potentiellem Geschäft. Schließung der<br />

Lücke durch Motivation der Mitarbeiter, Rationalisierung (operative<br />

Rationalisierungsmaßnahmen).<br />

Strategische Lücke: potentielles Basisgeschäft verglichen mit Neugeschäft ergibt<br />

Entwicklungsgrenze. Schließung der Lücke durch neue Produkt-/Markt-Kombinationen.<br />

Qualitative Prognoseverfahren<br />

Berücksichtigung subjektiver Annahmen<br />

Szenario-Technik<br />

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Zukunftsbezogene Betrachtung: Abschätzung von Trends <strong>und</strong> Entwicklungen. Planungshorizont 5<br />

Jahre (Untergrenze) bis zu 20-30 Jahren (Obergrenze).<br />

Prozess der Szenario-Entwicklung<br />

Szenario-Vorbereitung<br />

Festlegung von Thema, Aufgabenstellung, Projektmitarbeiter, Kernfragen, Zeithorizont<br />

Auswahl der Bezugsgröße <strong>und</strong> Schlüssel-Einflussfaktoren<br />

Szenariofeld-Analyse<br />

Bewertung der Einflussfaktoren (Uncertainty-Impact-Analyse)<br />

Szenario-Prognostik<br />

Entwicklung der Zukunftsprojektionen<br />

Szenario-Bildung<br />

Szenario-Transfer<br />

Transfer in Unternehmenssteuerung <strong>und</strong> Planung<br />

Handlungsalternativen für zeitnahe Entwicklungen<br />

• Welche Strategien können auf Gesamtunternehmensebene/Geschäftsbereichsebene formuliert<br />

werden?<br />

Gesamtunternehmensebene<br />

Portfolio-Technik: BCG-Matrix, Marktattraktivitäts-Geschäftsfeldstärken-P., Technologieportfolio<br />

Kernkompetenzstrategie<br />

Wachstumsstrategie<br />

Schrumpfungsstrategie<br />

Kooperative Allianzen<br />

Geschäftsbereichsebene<br />

Generische Wettbewerbsstrategien<br />

Hybride Wettbewerbsstrategien<br />

Blue-Ocean-Strategie<br />

Markteintritts-Marktgeschwindigkeitsstrategie<br />

Make-or-Buy Strategie<br />

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• Erklären sie den Unterschied zwischen strategischem Geschäftsfeld <strong>und</strong> strategischem<br />

Geschäftsbereich. Wie hänge diese zusammen?<br />

SGF: Ergebnis der Außensegmentierung. Homogene Produkt-Markt-Kombination<br />

SGE: Innensegmentierung. Division oder K<strong>und</strong>egruppe<br />

Segmentierung des Unternehmens<br />

1. Schritt: Unterteilung in Produkt-Markt-Kombinationen (SGF)<br />

2. Schritt: Gegenüberstellung der ermittelten SGF zu den entsprechenden <strong>Organisation</strong>seinheiten<br />

(SGE)<br />

SGE formulieren für SGF Strategien <strong>und</strong> setzen diese um.<br />

• Anhand welcher Schlüsselfaktoren werden Erfolgsobjekte in der BCG-Matrix positioniert? Welche<br />

Konzepte können dazu verwendet werden?<br />

Marktanteils-Marktwachstums-Portfolio.<br />

Schlüsselfaktoren<br />

Durchschnittliches Marktwachstum: Aufbau von Kostenvorteilen. Attraktivität.<br />

Relativer Marktanteil: Indikator für Wettbewerbsstärke. Verhältnis des eigenen Geschäftsbereich um<br />

stärksten Konkurrenten<br />

Auswahl der Schlüsselfaktoren durch Produkt/Marktlebenszyklusmodell <strong>und</strong> Konzept der<br />

Erfahrungskurve.<br />

Marktlebenszyklusmodell<br />

Stadien der Entwicklung, begrenzte Lebensdauer. Bestimmung von Informationen über das<br />

Marktwachstum<br />

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Erfahrungskurve<br />

Ursachen: Lerneffekte, Kosten-<strong>und</strong> Größendegression, Rationalisierung, technischer Fortschritt.<br />

• Nennen <strong>und</strong> beschreiben Sie die vier Normstrategien der BCG-Matrix!<br />

Question Marks<br />

SGE mit Nachwuchsprodukten. Niedriger Marktanteil, hohes Marktwachstum.<br />

Frühe EInführungs- Wachstumsphase. Negativer Cash-Flow.<br />

Entwicklung steht noch nicht fest. Möglichkeiten: Offensivstrategie: Investition <strong>und</strong> Ausbau zu Cash-<br />

Cow. Defensivstrategie: Desinvesition <strong>und</strong> Entwicklung zum Poor Dog<br />

Stars<br />

Hoher Marktanteil, hohes Marktwachstum. Wachstumsphase . Erfahrungskurvenlerneffekte treten<br />

auf. Marktführer. Investitionsstrategie.<br />

Cash Cows<br />

Hoher Marktanteil, geringes Wachstum. Reifephase. Ende des Produktes ist absehbar.<br />

Abschöpfungsstrategie um freie Mittel für Stars oder Question Marks zu verwenden.<br />

Poor Dogs<br />

Geringes Wachstum, geringer Marktanteil. Auslaufprodukt. Sättigungs-, Degenerationsphase.<br />

Desinvestitionsstrategie. Ev. Entnahme vom Markt<br />

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• Erklären Sie die Cash-flow-Entwicklungen in der BCG-Matrix.<br />

Märkte mit hohem Zuwachs: Marktwachstumsstrategie, Erfolgspotentiale, Marktanteilssteigerung. .<br />

Investitionsverhalten wird durch Produkt-Markt-Situation beeinflusst, sollen nicht kurzfristig sein.<br />

Positionierung einzelner SGE in der BCG Matrix <strong>und</strong> Vergleich der aktuellen mit einer zukünftigen<br />

Situation. Gesamtportfolio soll ausgewogen sein.<br />

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• Erläutern Sie den Zweck einer Marktattraktivitäts-Geschäftsfeldstären-Matrix <strong>und</strong> erklären Sie die<br />

Normstrategien, die daraus abgeleitet werden können.<br />

McKinsey-Matrix. Multifaktoren-Konzept<br />

Schlüsselfaktoren<br />

Marktattraktivität: Marktgröße, -wachstum, -risiko, -eintrittskosten, Nachfrage<br />

Geschäftsfeldstärke: Marktanteil, Produktqualität, Distribution, Marketing-Mix<br />

Vorgehen<br />

Qualitative <strong>und</strong> quantitative Ermittlung der Faktoren<br />

Gewichtung (niedrig, mittel, hoch)<br />

Unterteilung in Bereiche: Zone der Mittelbindung, Zone der Mittelfreisetzung <strong>und</strong> selektiver Bereich<br />

Strategien<br />

Investitions- / Wachstumsstrategie: Produkt-Markt-Kombination mit hohem Erfolgspotential. Liefert<br />

zukünftig Gewinne. Rentabilität soll durch Marktstellung verbessert werden. Investition höher als<br />

Einnahme. Cash-Flow ist negativ.<br />

Abschöpfungs- /Desinvestitionsstrategie: geringes Erfolgspotential, abschöpfen der Gewinne, geringe<br />

Investitionen, finanzielle Mittel sollen zur Finanzierung von erfolgsversprechenden Objekten<br />

verwendet werden. Fällt der Cash-Flow trotzdem negativ ist, soll verkauft/stillgelegt werden.<br />

Selektive Strategie: Einzelentscheidung je nach Faktoren<br />

• Erklären Sie das Technologie-Portfolio von Pfeifer!<br />

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Bei diesem Portfolio werden die Technologiefelder der Unternehmung analysiert <strong>und</strong> daraus wird<br />

eine Normstrategie entwickelt. Schlüsselfaktoren sind hierbei die Technologieattraktivität <strong>und</strong> die<br />

Ressourcenstärke. Technologieattraktivität setzt sich aus dem Technologie Potential <strong>und</strong> Bedarf<br />

zusammen. Ressourcenstärke besteht aus den Bereichen Finanzen <strong>und</strong> Know-How.<br />

Durch Bewertung der Technologien werden Investitionen (in neue, relevante Technologien),<br />

Desinvestition (geringe Attraktivität <strong>und</strong> Ressourcenstärke: Abbau von F&E) oder Selektionen<br />

(Detailbetrachtung ob investiert oder zugekauft werden soll) empfohlen.<br />

• Erklären Sie die Kernkompetenzstrategie!<br />

Konzentration auf bestimmte Kernfähigkeiten. Unternehmen, die über Kernkompetenzen verfügen,<br />

können dauerhaft wettbewerbsfähig sein. KK sind geschäftsbereichsübergreifend <strong>und</strong> erstrecken sich<br />

auf zukünftige Märkte.<br />

Strategische Erfolgspositionen (SEP): durch bewusst genutzte Fähigkeiten geschaffene<br />

Voraussetzung langfristig überdurchschnittliche Ergebnisse zu erzielen.<br />

Produktbezogene SEP: frühzeitiges Erkennen <strong>und</strong> Aufgreifen von K<strong>und</strong>enwünschen,<br />

bedürfnisgerechte Marktleistungen<br />

Marktbezogene SEP: Marktbeherrschung, Image<br />

Funktionale SEP: Qualität, Beratung, Innovation …<br />

Vergleich SEP <strong>und</strong> KK. SEP sind isolierte Voraussetzungen. KK setzen sich aus einem Bündel von<br />

Ressourcen <strong>und</strong> Fähigkeiten zusammen.<br />

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Kernkompetenz-Management-Zyklus:<br />

• Beschreiben Sie die Wachstumsstrategie anhand der Produkt-/Marktwachstumsmatrix! Erläutern<br />

Sie die vier Möglichkeiten im Detail!<br />

Vorteile von Unternehmenswachstum:<br />

Nutzung von Skaleneffekten, Vergrößerung der Marktmacht, mehr Flexibilität, leichterer Zugang zum<br />

Kapitalmarkt, Sicherung der Arbeitsplätze<br />

Ansoff’sche Produkt-/Marktwachstumsmatrix:<br />

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Marktdurchdringung: Erhöhung des Marktanteils, nutzt bereits vorhandene Fähigkeiten.<br />

Produktentwicklung: Sortimentserweiterung oder Produktsubstitution. Risiko neuer Technologien<br />

Marktentwicklung: Wahl der Produkte – diese sollen kritische Erfolgsfaktoren erfüllen. Arten der<br />

Marktentwicklung: Neue K<strong>und</strong>engruppe, geographische Ausdehnung, neue Distributionskanäle<br />

Diversifikation: neue Produkte auf unbekannten Märkten.<br />

Nischengeschäfte: berücksichtigen alter Produkte oder Märkte.<br />

• Was bedeutet Diversifikation? Beschreiben Sie die verschiedenen Arten der Diversifikation!<br />

Riskante Strategie: Expansion in neue Märkte mit Hilfe von neuen Produkten.<br />

Motive für Diversifikation: Synergie-Vorteile, Steigerung der Marktmacht, Risikostreuung.<br />

Formen der Diversifikation:<br />

Klassifikation über Verwandtschaftsgrad oder Stellung in der Wertschöpfungskette.<br />

Verwandtschaftsgrad: zeigt Verbindung des bisherigen Geschäfts zum neuen Geschäft –<br />

Unterscheidung „verwandte, verb<strong>und</strong>ene“ <strong>und</strong> „unverb<strong>und</strong>ene, laterale“ Diversifikation.<br />

Stellung in der Wertschöpfungskette:<br />

Horizontale D: Ausweitung der Aktivitäten auf angrenzende A. in der Wertschöpfungskette<br />

(Vorwärts- oder Rückwärtsintegration)<br />

Vertikale D: Ausweitung der Aktivitäten um komplementäre Aktivitäten<br />

• Wieso entscheidet sich ein Unternehmen für eine Schrumpfungsstrategie? Was sollte bei der<br />

Umsetzung dieser Strategie beachtet werden?<br />

Schrumpfungsstrategie, wenn Nachfrage zurückgeht. Gründe:<br />

Marktsättigung<br />

Demographische Veränderungen (Geburtenrate)<br />

Technologische Entwicklungen<br />

Gesellschaftlicher Wertewandel<br />

Staatliche Rahmenbedingungen.<br />

• Welche Formen einer Strategischen Allianz gibt es? Beschreiben Sie diese <strong>und</strong> nennen Sie zu jeder<br />

Form ein Beispiel!<br />

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Strategische Allianz: längerfristige Zusammenarbeit mit gemeinsamer Nutzung von Ressourcen<br />

zwischen rechtlich selbstständigen Unternehmen. Ziel: eigene Schwächen durch Stärken des Partner<br />

auszugleichen <strong>und</strong> Wettbewerbsposition zu sichern.<br />

Joint Venture: Selbstständiges Gemeinschaftsunternehmen, das unter strategischer Lenkung <strong>und</strong><br />

Kontrolle der beteiligten Unternehmen steht. Die beteiligten Unternehmen stellen Ressourcen zur<br />

Verfügung. Bsp: Entwicklung eines neuen Geschäfts.<br />

Konsortien: bei Großprojekten. Dauer, Umfang, Laufzeit ist begrenzt. Rechte <strong>und</strong> Pflichten werden<br />

Konsortialverträgen festgehalten. Bsp: F&E Konsortium für eine Produktentwicklung.<br />

Franchising: Franchise-Geber stellt dem Franchise-Nehmer in Form einer Lizenz sein<br />

Gesamtvertriebskonzept zur Verfügung – zeitlich <strong>und</strong> inhaltlich begrenzt. Bsp: McDonalds<br />

Langfristige Lieferverträge: Bsp: Automobilhersteller <strong>und</strong> Zulieferer<br />

Subcontracting =Outsourcing. Langfristig. Bsp: Rechnungswesen<br />

Managementverträge: projektbezogener Zukauf von externem Know-How.<br />

• Beschreiben Sie die generischen Wettbewerbsstrategien nach Porter! Wählen Sie zwei Branchen<br />

<strong>und</strong> nennen Sie für jede Wettbewerbsstrategie jeweils einen Vertreter je Branche!<br />

Zwei gr<strong>und</strong>sätzliche Ansätze: Preisunterschiede <strong>und</strong> Leistungsunterschiede.<br />

Strategie der Kostenführerschaft<br />

Kostenvorsprung durch diverse Maßnahmen erlangen. Bspw. Produktionsanlagenbau,<br />

Kostensenkung durch Erfahrung, starke Kontrollen der Kosten, Kostensenkung bei F&E, Service,<br />

Werbung. Schwerpunkt: Kostensenkung auf der gesamten Wertschöpfungskette.<br />

Voraussetzung: Identifizierung von Kostenvorteilen <strong>und</strong> Realisierung.<br />

Merkmale der Strategie: hohe Marktanteile, strenge Kostenkontrollen, Aufbau von Anlagen,<br />

Erfahrungskurveneffekt, Verfahrensinnovationen, Standardisierung, günstigen Lohn-Standorten,<br />

einfaches Produktprogramm, hohe Investition <strong>und</strong> Zugang vom Kapital, Konzentration auf<br />

Großk<strong>und</strong>en.<br />

Risiken: Vernachlässigung der Qualität, Gefährdung der Flexibilität, ständige Investition notwendig,<br />

Innovationsfeindlichkeit entsteht.<br />

Beispiele: Hofer, Medion, Dacia<br />

Strategie der Differenzierung<br />

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Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen differenzieren, Einzigartigkeit. Ziel: K<strong>und</strong>e soll bereit sein einen<br />

höheren Preis zu bezahlen.<br />

Voraussetzung: Exklusiver Ruf, keine hohen Marktanteile notwendig, geringe Preiselastizität,<br />

verbesserungswürdige Marktleistung<br />

Merkmale: exzellente Produkteigenschaften, gutes Händlernetz (inkl. Service), Innovationspotential,<br />

hoch qualifizierte Mitarbeiter, intensive Öffentlichkeitsarbeit<br />

Differenzierung durch<br />

Qualität: Funktionsmerkmale, Lebensdauer, Zuverlässigkeit, Ästhetik<br />

Zeit: Innovationsvorteil (Erster am Markt), Geschwindigkeitsvorteil (schnelle Auftragsbearbeitung,<br />

Verfügbarkeit des Produkts)<br />

Marke: subjektiv erfassbar, reduziert Qualitätsunsicherheit, ruft emotionales Gefühl hervor (Status)<br />

K<strong>und</strong>enbeziehung: stabil, zielgenaue Lösungen, Vertrauen, K<strong>und</strong>enbindungsprogramme<br />

Risiken: Kosten werden vernachlässigt, Abwanderung zu Billiganbietern Nachahmer, ständige<br />

Anpassung notwendig<br />

Beispiele: Feinkost-/Bioläden, Toshiba<br />

Nischenstrategie<br />

Bearbeitung einzelner Marktsegmente (Teil des Produktprogramms, geographisch abgegrenzter<br />

Markt). Durch Einengung der Zielgruppe kann besser auf deren Bedürfnisse eingegangen werden. In<br />

der Nische kann entweder die Strategie der Kostenführerschaft oder der Differenzierung verfolgt<br />

werden.<br />

Arten von Nischen:<br />

Regionalnische, Zielgruppennische, Produktnische, Branding-Nische, Geschwindigkeitsnische,<br />

Innovationsnische, Kooperationsnische<br />

Risiken: breite Kostenführer sind billiger, K<strong>und</strong>ennutzen wird abgeschwächt<br />

Beispiele: Reformhäuser, Panasonic<br />

Stuck in the Middle<br />

Fehlende Differenzierung, fehlende Kostenführerschaft, geringes ROI<br />

• Erklären Sie das Prinzip hybrider Wettbewerbsstrategien!<br />

Beinhalten die Strategien der Kostenführerschaft <strong>und</strong> Differenzierung zum Aufbau von<br />

Wettbewerbsvorteilen. Sind aus K<strong>und</strong>ensicht hoch differenziert jedoch zu einem besseren Preis<br />

(Outpacing-Strategie)<br />

Vorteil: Nachfrage steigt durch den Preisvorteil (+) Unternehmen wird differenziert gesehen<br />

(Substitutionsschutz) Marktanteile gewinnen <strong>und</strong> höhere Gewinnmargen erzielen<br />

Sequentielle hybride Strategie:<br />

Präventiv: zuerst Produktdifferenzierung, führt zu höherer Nachfrage <strong>und</strong> Kostenverbesserung,<br />

danach Kostenführerschaft<br />

Proaktiv: Unternehmen steigt als Kostenführer ein, Differenzierung folgt danach.<br />

Simultane hybride Strategie:<br />

Gleichzeitige Realisierung von Kosten- <strong>und</strong> Differenzierungsvorteil. Outpacing bei Markteintritt ist<br />

sehr schwierig. Möglich wenn neue Quelle der Differenzierung genutzt wird.<br />

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Risiken: die beiden Strategien widersprechen sich, Geschäft muss sehr effizient sein, gute<br />

Branchenkenntnis benötigt, Konzentration auf zwei Dimensionen. Wahl des Zeitpunktes ist äußerst<br />

wichtig.<br />

• Was besagt die Blue-Ocean Strategie? Stellen Sie die Verbindung zwischen der Blue-Ocean<br />

Strategie <strong>und</strong> den generischen Wettbewerbsstrategien von Porter her.<br />

Schaffung von neuen Märken, Branchen die noch nicht existieren.<br />

Gr<strong>und</strong>: je mehr Teilnehmer am Markt sind, desto geringer sind Gewinn- <strong>und</strong> Wachstumschance,<br />

hoher Konkurrenzkampf (rote Märkte).<br />

Blaue Märkte: noch nicht erschlossen, Nachfrage wird erzeugt <strong>und</strong> Wachstum erwartet. Wettbewerb<br />

spielt keine Rolle.<br />

Ziel: K<strong>und</strong>ennutzen erhöhen <strong>und</strong> Kosten senken. Abschütteln der Konkurrenz. Nur bei „echten“<br />

Produktinnovationen. Keine Marktgrenzen <strong>und</strong> Branchenstrukturen.<br />

Beispiel Cirque du Soleil<br />

• Erklären Sie die Markteintritts- <strong>und</strong> Geschwindigkeitsstrategie.<br />

Wettbewerbsfaktor „Zeit“.<br />

Durchlaufzeit: Geschwindigkeit, Auftragsabwicklung „Order-to-Deliver-Time“.<br />

Entwicklungszeit: Timing der Markteinführung „Time-to-Market“. Bei High-Tech-Märkten. „First-<br />

Mover-Strategy“ um „First-Mover-Advantages“ zu nutzen.<br />

Bei Innovationen ist das Timing wichtiger als die Geschwindigkeit.<br />

Voraussetzung: technologische Führer, Lernfähigkeit, Potentiale <strong>und</strong> F&E, IP.<br />

Vorteile: Monopolstellung, Zugang zu knappen Ressourcen, Einsatz beliebiger Werbeinstrumente<br />

Nachteil: Produktimitationen, Marktrisiken, K<strong>und</strong>enbedürfnisse wenig gefestigt<br />

• Erläutern Sie Make-or-Buy Strategien.<br />

Wieviel Wertschöpfung leistet das Unternehmen (Make) <strong>und</strong> wieviel leisten Dritte (buy)?<br />

Auslagerung wird als Outsourcing bezeichnet (über Ländergrenzen: Offshoring, im eigenen<br />

Geschäftsbereich In-Sourcing).<br />

Bereiche für Outsourcing: sek<strong>und</strong>äre Aktivitäten wie IKT, Umweltmanagement, Facility Management,<br />

Personalwirtschaft<br />

Motive: Kostenvorteile (Economies of Scale), Konzentration auf Kernkompetenzen,<br />

Qualitätssteigerung, Abgrenzung Risiko, Finanzierungsvorteile.<br />

Risiko: Know-How-Abschluss, Mitarbeiterverunsicherung, schwierige Abstimmung intern-extern.<br />

• Welche Kriterien werden für die Bewertung von Strategiealternativen unterschieden?<br />

Quantitative Kriterien<br />

Meist monetäre Ziele (Shareholder Value, ROI, Jahresüberschuss). Strategie wird mit einer<br />

langfristigen Investition gleichgesetzt. Gewählt wird Strategie mit höchster Rendite.<br />

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Probleme: Ermittlung der monetären Rückflüsse, Einfluss der Erfolgsfaktoren schwer abschätzbar,<br />

quantifizierbar, Wechselbeziehung zwischen Erfolgspotentialen<br />

Qualitative Kriterien<br />

Kriterienkatalog mit Checkliste, die Strategien einer groben Prüfung unterziehen. Prüfen ob<br />

Voraussetzung für Wertebeitrag gegeben ist.<br />

Kriterien:<br />

Interne Durchführbarkeit: verfügt Unternehmen über Ressourcen (finanziell, sachlich, personell) <strong>und</strong><br />

ob Potentiale zur Durchführung vorhanden sind<br />

Konsistenz (strategischer Fit): widerspruchsfreie Strategien, in der alle Elemente untereinander<br />

stimmig sind. Intra-Strategic-Fit (Zusammenpassen einzelner Elemente <strong>und</strong> Maßnahmen einer<br />

Strategie), Intra-System-Fit (Widerspruchsfreiheit einer Strategie zur Anderen), Strategic-System-Fit<br />

(Übereinstimmung der Strategie mit der normativen Vorstellung des Unternehmens).<br />

• Welche qualitativen Kriterien werden zur Beurteilung von Strategien häufig verwendet?<br />

Siehe oben.<br />

• Welche 3 Gruppen von Methoden zur Bewertung von Strategien existieren?<br />

Methoden zur<br />

Dokumentation <strong>und</strong> Prüfung von Erfolgsfaktoren: Checklisten <strong>und</strong> Strategieprofile<br />

Berücksichtigung der Wirkungsrelationen: Einzelwertungen der Erfolgsfaktoren werden verknüpft<br />

<strong>und</strong> liefern Gesamtaussage.<br />

Berücksichtigung von Wirkungsrelationen <strong>und</strong> Strategiefolgen: klassische<br />

Investitionsrechnungsverfahren, Geschäftsfeldsimulationen. Einfluss der Strategiealternativen auf<br />

Gewinn, Economic Value Added (EVA), Discounted Cash-flow-Methode<br />

• Welche Probleme können bei der Strategieimplementierung auftreten?<br />

Probleme resultieren aus organisatorischer Trennung von Strategieentwicklung <strong>und</strong> –<br />

Implementierung. Strategieimplementierung sind alle Maßnahmen die die konkrete Umsetzung der<br />

formulierten Strategie in reale Handlungen betreffen.<br />

Unzureichendes Verständnis: Strategie wird falsch verstanden, Eigeninterpretation<br />

Unzureichende Verknüpfung von Strategie mit untergeordneten Zielen <strong>und</strong> Anreizen:<br />

untergeordnete Ebenen verfolgen kurzfristige Ziele die mit Anreizsystemen verstärkt werden<br />

Ressourcenverteilung erfolgt nicht strategisch<br />

Strategieumsetzung wird nicht gemessen<br />

• Nennen <strong>und</strong> beschreiben Sie die drei Hauptaufgaben der Strategieimplementierung!<br />

Absicherung der Strategie:<br />

Erfolgsfaktoren sind an Strategie auszurichten (<strong>Organisation</strong>sstruktur, Managementsysteme,<br />

Unternehmenskultur, Personal <strong>und</strong> Führungskräfte).<br />

<strong>Organisation</strong>: „structure follows strategy“. Reorganisation der Struktur, von Abläufen <strong>und</strong> Prozessen,<br />

Business Reengineering.<br />

Managementsysteme: Informationssysteme, Anreizsysteme<br />

Unternehmenskultur: Steuern des Verhaltens, Veränderungen erzeugen langwierigen <strong>und</strong><br />

kostspieligen Widerstand<br />

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Personal <strong>und</strong> Führungskraft: personellen Potential, Fähigkeiten der Mitarbeiter. Widerstände<br />

gegenüber Strategie abbauen.<br />

Operationalisierung der Strategie<br />

Operatives Management löst kurz- <strong>und</strong> mittelfristige Handlungen aus. Transformieren<br />

Strategieänderungen in konkrete Vorgaben, Maßnahmen <strong>und</strong> Ziele. Wird in der operativen Planung<br />

festgehalten<br />

Durchsetzung der Strategie<br />

Mitarbeiter-Verhalten beeinflussen: Informationen, Schulungen, Motivation <strong>und</strong> Akzeptanz schaffen.<br />

„Change Management“. Mitarbeiter so früh wie möglich mit Strategie vertraut machen<br />

Ursachen für Widerstände: Individuell (Unsicherheit oder Angst), Unternehmensbezogen<br />

(Systemträgheit), Extern (Staat, Technologie, Gesellschaft)<br />

Maßnahmen zur Strategiedurchsetzung: Information <strong>und</strong> Motivation erhöht Akzeptanz <strong>und</strong> mindert<br />

Unsicherheit.<br />

• Beschreiben Sie die einzelnen Phasen des Implementierungsprozesses.<br />

• Welche Aufgaben hat die strategische Kontrolle zu erfüllen?<br />

Überprüfung der Erreichung der strategischen Zielsetzung, während der Planung <strong>und</strong><br />

Implementierung der Strategie („zukunftsorientierte“ Kontrolle). Abweichungsanalyse um<br />

Korrekturen einleiten zu können<br />

Methoden: Früherkennugnssysteme, Szenariotechnik, Experteninterviews<br />

• Welche drei Formen der strategischen Kontrolle können unterschieden werden?<br />

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Prämissenkontrolle:<br />

Überprüfung der Annahmen mit der Realität, da Korrekturen schon vor Planungsende notwendig<br />

sein können (Bsp: K<strong>und</strong>enpräferenzen, Wettbewerbsverhalten ändert sich)<br />

Konsistenzkontrolle:<br />

Wurden alle wichtigen Daten erfasst, alle Optionen identifiziert, die richtigen Bewertungskriterien<br />

verwendet, die beste Methode eingesetzt..<br />

Überprüfung der Widerspruchsfreiheit <strong>und</strong> Stimmigkeit. Richtige Anwendung der Methoden, Prüfung<br />

ob die richtigen Personen herangezogen wurden.<br />

Durchführungskontrolle:<br />

Übereinstimmung Ergebnisse mit Zielen. Kontrolle von Zwischenzielen/Meilensteinen.<br />

• Welche vier Perspektiven der Balanced Scorecard können unterschieden werden? Nennen <strong>und</strong><br />

beschreiben Sie diese!<br />

Betrachtet externe Größen (Shareholder, K<strong>und</strong>en), interne Größen (Geschäftsprozesse, Innovation),<br />

Lernen <strong>und</strong> Wachstum, hat eine kurzfristige <strong>und</strong> langfristige Perspektive.<br />

Strategien können im Detail definiert, dargestellt <strong>und</strong> überprüft werden. Instrument zur<br />

Verbesserung der strategischen Ausrichtung.<br />

Ziel: langfristige Ziele auf operative Zielgrößen übertragen, Schließen der operativen Lücke<br />

Finanzwirtschaftliche Perspektive: Auftreten gegenüber Teilhabern um finanziellen Erfolg zu haben?<br />

K<strong>und</strong>enperspektive: erfüllt Unternehmen die K<strong>und</strong>enerwartungen?<br />

Interne Geschäftsprozessperspektive: Informationen zu Abläufen<br />

Lern- <strong>und</strong> Entwicklungsperspektive: Fähigkeit Leistung zu steigern, Innovationen hervorzubringen,<br />

Mitarbeiter spielen eine wesentliche Rolle<br />

• Was ist eine Strategy Map?<br />

Die Strategy Map verknüpft die einzelnen Perspektiven der BSC , da diese in einer Ursache-<br />

Wirkungsbeziehung zueinander stehen. Grafische Darstellung der Strategie <strong>und</strong> der Annahmen in<br />

einem Ursache-Wirkungs-Netzwerk. Wichtig: auf die wesentlichen Zusammenhänge achten.<br />

Verdeutlicht Logik, reduziert Komplexität, Kommunikationshilfe der Strategie<br />

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• Nennen Sie die Schritte zur Operationalisierung einer Strategie für die Balanced Scorecard.<br />

Aufteilung in Perspektiven: K<strong>und</strong>en-Finanz-Intern-Entwicklung. Dies verhindert einseitiges Denken<br />

Ableitung strategischer Zielsetzungen: für jede Perspektive eigene Teilziele.<br />

Bestimmung von Maßgrößen: dienen zur finanziellen <strong>und</strong> nicht-finanziellen Beurteilung<br />

Festlegung von Zielwerten: für Gegenüberstellung Soll-/Ist<br />

Bestimmung strategischer Maßnahmen<br />

• Nennen Sie die Merkmale einer strategiefokussierten <strong>Organisation</strong>!<br />

4 Operative Planung, Leistungserstellung <strong>und</strong> Kontrolle<br />

• Welche Arten von Planungsmodellen werden in der operativen Planung unterschieden?<br />

Optimierungsmodelle: es wird versucht eine Zielfunktion unter Nebenbedingungen (Restriktionen)<br />

zu optimieren. Bsp: Lineare <strong>und</strong> dynamische Programmierung.<br />

Prognostizierende Modelle: es wird keine Optimierung angestrebt. Zusammenhang von<br />

Systemelementen im Zeitablauf wird erkenn- <strong>und</strong> interpretierbar gemacht.<br />

Experimentierende Modelle: kommt zur Anwendung wenn Optimierungs- <strong>und</strong> Prognostizierende<br />

Modelle nicht wirklichkeitsgetreu sind. Maßgeschneidert, Bsp: Simulation.<br />

• Beschreiben Sie den Zusammenhang zwischen operativer <strong>und</strong> strategischer Planung.<br />

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Die operative Planung hat die Vollzugsfunktion zur strategischen Planung. Operative Planung muss<br />

die kurzfristige Überlebensperspektive <strong>und</strong> langfristige Absicherung ausbalancieren. Strategische<br />

Planung gibt rahmenartige Orientierung vor.<br />

Prinzip der strategischen Vorsteuerung. SP ist so konkret, dass U.-Ziele nicht verfehlt werden.<br />

Prinzip der operativen Flexibilität. SP darf OP nicht den Handlungsspielraum nehmen<br />

• Was versteht man unter Gemeinkosten-Planung?<br />

Zu jeder Kostenstelle wird hinterfragt welchen Werte die dort erbrachten Leistungen haben <strong>und</strong><br />

anschließend wird ein dementsprechendes Budget zugeordnet.<br />

• Was versteht man unter Zero-Base-Budgeting?<br />

Prinzipiell wird jeder Kostenstelle kein Budget zur Verfügung gestellt. Um ein Budget zu erhalten<br />

muss begründet werden warum <strong>und</strong> wofür es benötigt wird. Dazu werden Leistungsstufen erstellt<br />

(Budget für Minimal- <strong>und</strong> Normalleistung)<br />

• Zeigen sie die Arten operativer Pläne auf.<br />

Standardplanung<br />

Teilpläne des Realgüterprozesses Teilpläne des Wertumlaufprozesses<br />

Beschaffungs- <strong>und</strong> Einkaufsplanung Kurfristige Finanzplanung<br />

Fertigungsplanung<br />

Planbilanzierung<br />

Absatzplanung<br />

Betriebsergebnisplanung<br />

Projektplanung<br />

• Beschreiben Sie die Teilpläne des Realgüterprozesses mit ihren Zielen <strong>und</strong> Inhalten.<br />

Beschaffungs- <strong>und</strong> Einkaufsplanung:<br />

Einkauf: Bereitstellung von Gütern die in die Produktion eingehen (Roh-, Hilfs-, Betriebsstoffe).<br />

Beschaffung: Werkstoffe sowie finanzielle, personelle, sachliche Ressourcen. Planung: benötigte<br />

Faktoren sollen rechtzeitig <strong>und</strong> günstig bereitstehen.<br />

Konflikt: hoher Lagerbestand → hohe Kapitalbindungs- <strong>und</strong> Lagerkosten, seltene Bestellung →<br />

geringe Bestell- <strong>und</strong> Lieferkosten. Ziel: Finden der optimalen Einkaufslosgröße<br />

Fertigungsplanung:<br />

Prozessplanung: Bestimmung der Produktionsmengen <strong>und</strong> der Reihenfolge (Ablaufplanung),<br />

Durchlaufwege <strong>und</strong> –zeit. Längerfristige Fertigung: begrenzter Handlungsspielraum.<br />

Bereitstellungsplanung: Ermittlung des Ressourcenbedarfs. Schnittstelle zur Beschaffungsplanung<br />

Absatzplanung: Marketing, Marketing-Mix (Preis, Distribution, Werbepolitik, Absatzkonditionen).<br />

• Beschreiben Sie die Teilpläne des Wertumlaufprozesses mit ihren Zielen <strong>und</strong> Inhalten.<br />

Kurzfristige Finanzplanung: Ein- <strong>und</strong> Auszahlungen, Liquidität (jederzeitiges Nachkommen von<br />

Zahlungsverpflichtungen)<br />

Bilanzierung: Kosten <strong>und</strong> Leistungen. Plan-Kalkulation der Leistungen, Rentabilität<br />

Betriebsergebnisplanung: Aufwendungen <strong>und</strong> Erträge.<br />

• Was versteht man unter sog. Hybriden Leistungsbündeln?<br />

Kombinationen aus materiellen Gütern <strong>und</strong> immateriellen Leistungen (Dienstleistungen).<br />

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• Welchen neuen Herausforderungen stehen operative Leistungsprozesse in jüngerer Zeit<br />

gegenüber?<br />

Veränderungsdynamik:<br />

Auftreten f<strong>und</strong>amentaler Geschehnisse (neue Märkte)<br />

Verstärkung neuer Trends (Privatisierung, Globalisierung, Intensivierung Wettbewerb)<br />

Segmentierung der Märkte<br />

Veränderung der Stakeholder-Ansprüche<br />

Neue Technologien<br />

Moderne Führungskonzepte<br />

Management der Technologien:<br />

Ausbauen der Technologiekompetenz <strong>und</strong> der technologischen Innovationsfähigkeit.<br />

Technologiemanagement: <strong>Organisation</strong> der frühen <strong>und</strong> zuverlässigen Anwendung technologischer<br />

Erkenntnisse zur Unterstützung der Unternehmensziele.<br />

Neue Technologien besitzen ein hohes Potential <strong>und</strong> müssen in die <strong>Organisation</strong> eingebettet werden.<br />

• Was versteht man unter Mass Customization? Ergänzen Sie die Beschreibung des Konzepts durch<br />

Beispiele.<br />

(Massgeschneiderte Massenfertigung)<br />

Entwicklung Gemeinschaftssinn<br />

Integration von Denken <strong>und</strong> Tun (über Abteilungen hinweg)<br />

Verflechtung von Lieferanten<br />

Schnelle Reaktion auf K<strong>und</strong>enwünsche<br />

Kooperationen<br />

Schaffen von Märkten<br />

• Erläutern Sie drei Economies of . . . -Konzepte Ihrer Wahl.<br />

Economies of Scale (Mengenwirtschaftlichkeit): Wettbewerbsfähigkeit durch Mengenwachstum,<br />

Spezialisierung <strong>und</strong> Arbeitsteilung. Fließbandfertigung nach Ford. Erfordert wachsende homogene<br />

Märkte.<br />

Economies of Scope: individualisierte Produktion durch Modularisierung unterschiedlicher<br />

Komponenten. Forderung nach niedrigen Kosten, Qualität <strong>und</strong> Flexibilität benötigt<br />

Reaktionsfähigkeit. Lösung: Mehrzweckanlagen, Modularisierung, starke Integration, Teamarbeit<br />

Economies of Focus: Konzentration auf Kernmärkte, -geschäfte, -k<strong>und</strong>en <strong>und</strong> –produkte. Outsourcing<br />

Economies of Competence: Erzeugen von Kernkompetenzen von Mitarbeitern, Führungskräften,<br />

Unternehmen. Integration von Wissen. Generieren von Wissen, die für die Geschäfte von morgen<br />

wichtig sind.<br />

Economies of Learning: Individualisierung, Flexibilisierung. Komplexitätszunahme. Hochqualifizierte,<br />

rationale Mitarbeiter die in Teams arbeiten.<br />

• Beschreiben Sie die Aufgaben des Technologiemanagements.<br />

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• Erläutern Sie kurz die Teilstrategien der Technologiestrategie, nämlich die Produktionsstrategie, die<br />

Produktentwicklungsstrategie <strong>und</strong> die Vertriebs-<strong>und</strong> Marketingstrategie.<br />

• Diskutieren Sie Zweck <strong>und</strong> Inhalt eines Technologielebenszyklus-Modells.<br />

Visualisieren für jede Technologie die dynamische Veränderung ihrer strategischen Bedeutung über<br />

die Zeit.<br />

Lebensphasen: Entstehens-, Wachstums-, Reife- <strong>und</strong> Verfallsphase.<br />

Schrittmacher-, Schlüssel-, Basis- <strong>und</strong> verdrängte Technologie.<br />

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• Welche Vor- <strong>und</strong> Nachteile haben die Technologieführer <strong>und</strong> die Technologiefolgerstrategie?<br />

Technologieführer:<br />

Vorteile:<br />

Imagevorteile<br />

Zugang zu knappen Ressourcen<br />

Lern- <strong>und</strong> Erfahrungskurven<br />

Freie Wahl der Distribution<br />

Patente<br />

Technologiefolger<br />

Vorteile:<br />

Ausnutzung bewährter Erkenntnisse<br />

Ausgereifte Systeme<br />

Aufwand/Nutzen ist stabil<br />

Nachteile:<br />

Kosten<br />

Riskant<br />

Risiko durch kostengünstige Imitation<br />

Nachteile:<br />

Imageverlust<br />

Kostenwettbewerb<br />

Überholung durch aktuellere Technologie<br />

• Erläutern Sie ausgewählte Restriktionen der lebenszyklusorientierten Produktentwicklung.<br />

Lebenszyklusorientierte Produktentwicklung: Festlegung der Produkteigenschaften <strong>und</strong> gestalten<br />

der Lebenszyklusphasen. Neben der Herstellung muss auch die Nutzung <strong>und</strong> Entsorgung<br />

berücksichtigt werden.<br />

Restriktionen:<br />

Kostengerecht, funktionsgerecht, werkstoffgerecht, montagegerecht, transportgerecht,<br />

wartungsgerecht, umweltgerecht, entsorgungsgerecht, sicherheitsgerecht.<br />

Dies erfordert interdisziplinäre Zusammenarbeit <strong>und</strong> Kenntnisse in Maschinenbau, BWL, Physik,<br />

Chemie, Biologie, Ökologie.<br />

Instandhaltungsgerechte Produktentwicklung<br />

Verlängerung der Nutzungsphase, Vereinfachung der Instandhaltung (Wartung, Instandsetzung,<br />

Inspektion). Trennung von Funktions- <strong>und</strong> Verschleißteilen. Modulare Aufteilung, damit<br />

Verschleißteile leicht ausgetauscht werden können.<br />

Recyclinggerechte Produktentwicklung<br />

Produktionsverfahren mit geringer Umweltbelastung durch Abfall. Lange Nutzungsphase,<br />

Reststoffkreislauf. Produkt- <strong>und</strong> Materialrecycling. Demontagegerechte Gestaltung des Produkts,<br />

Minimierung der Werkstoffe, Wahl umweltfre<strong>und</strong>licher, leicht entsorgbarer Werkstoffe.<br />

• Um einen „Mehrwert“ für K<strong>und</strong>en zu schaffen, gibt es prinzipiell zwei Strategien: die Ausweitung<br />

des Systemumfangs <strong>und</strong> die Mehrwertschöpfung im Produktlebenslauf. Bescheiben Sie diese beiden<br />

Konzepte.<br />

„Mehrwert“: Reduzierung Instandhaltung, Flexibilität, hohe Auslastung, Zuverlässigkeit,<br />

Verfügbarkeit.<br />

Ausweitung des Systemumfangs:<br />

Erweitert die Funktionalität des Produktes bis hin zu einer integrierten Lösung. Vorteil für den Käufer,<br />

dass der Lieferant für die Funktionserfüllung verantwortlich ist<br />

Mehrwertschöpfung im Produktlebenslauf:<br />

Unterstützung des K<strong>und</strong>en durch adäquate Dienstleistungen („Mehrwertdienste“): Schulung,<br />

Serienanlauf, Prozesstuning, Diagnosedienste imServicefall<br />

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• Was versteht man unter Betreibermodellen? Welche Formen gibt es?<br />

Betriebermodell: Beispiel für ein Bündel von Produkt <strong>und</strong> Dienstleistung<br />

Der Hersteller verkauft nicht mehr die Maschine, sondern die Dienstleistung deren Träger die<br />

Maschine ist (dh. der K<strong>und</strong>e kauft nur noch die produzierten Teile).<br />

Vorteile: Lerneffekte, Komplexitätsabnahme, kürzere Durchlaufzeiten, Flexibilität, leichtere<br />

Fehlerdiagnose, leichtere Weiterentwicklung<br />

Arten:<br />

Partielles Betreibermodell: K<strong>und</strong>e gibt an was er bis wann in welcher Menge herstellen will <strong>und</strong><br />

kümmert sich um die Beschaffung der Materialien<br />

Vollständiges Betreibermodell: K<strong>und</strong>e gibt nur Rahmenbedingungen vor, Rest organisiert der<br />

Betreiber (vgl. Outsourcing)<br />

• Im Rahmen der Beschaffung existieren Optionen im Hinblick auf die Anzahl der<br />

Beschaffungsquellen. Welche sind dies <strong>und</strong> welche anderen Optionen sind in der Materialwirtschaft<br />

für Unternehmen zu klären?<br />

Beschaffung: Versorgung des Unternehmens mit allen Faktoren die es zur Erfüllung des<br />

Unternehmensziels benötigt. Strategische Entscheidungen.<br />

Optionen:<br />

Maß <strong>und</strong> Träger der Wertschöpfung: richtiges Maß an Eigenfertigung <strong>und</strong> Fremdbezug<br />

Anzahl der Bezugsquellen: Multiple vs. Single Sourcing<br />

Komplexität der Inputfaktoren: Systeme, Module oder Einzelteile<br />

Geographische Ausdehnung der Beschaffungsmärkte: „External <strong>und</strong> Internal Sourcing“ (Ort der<br />

Wertschöpfung), „Local <strong>und</strong> Global Sourcing“ (geographische Ausdehnung)<br />

Zeitpunkt der Bereitstellung der Inputfaktoren: „Stock Sourcing“ vs. „Just-in-Time“<br />

Beschaffungsmanagement: unabhängiges Auftreten bei der Beschaffung vs. Kooperationen mit<br />

anderen Nachfragern<br />

• Welche Typologien für die <strong>Organisation</strong> der Produktion sind etabliert?<br />

Trägerorientierung: Werkbank. Werkzeuge, Betriebsmittel, Werkstoffe sind auf fixen Arbeitsplätzen<br />

<strong>und</strong> der Nähe des Arbeitenden (Arbeitskraftzentralisierung)<br />

Fertigungsobjektorientierung: Baustelle. Produktionsfaktoren werden zum ortsgeb<strong>und</strong>enen<br />

Fertigungsobjekt orientiert.<br />

Funktionsorientierung: Werkstatt. Gleichartige Maschinen sind räumlich in Gruppen<br />

zusammengefasst. Realisation von Einzelwünschen. Problem: überschneidende Materialflüße,<br />

Transportkosten<br />

Fertigungsablauforientierung: Fließband. Kostengünstigstes materialorientiertes Prinzip.<br />

Produktbearbeitung wird zeitlich <strong>und</strong> räumlich hintereinandergeschaltet. Minimale Transpostwege, -<br />

kosten <strong>und</strong> Durchlaufzeiten. Bei Variation von Produkten sind große Veränderungen nötig.<br />

Mischform aus Funktions- <strong>und</strong> Fertigungsablauforientierung: Werkstattfließfertigug:<br />

tätigkeitsähnliche Funktionen zu Werkstätten zusammenfassen <strong>und</strong> hintereinander anordnen.<br />

Fließinselfertigung: Fließfertigung <strong>und</strong> Werkstattfertigung nebeneinander.<br />

Mischform aus Träger-, Funktions-, Fertigungsablauforientierung: Gruppenarbeit. Lernfähigkeit<br />

steht im Mittelpunkt. Verbesserungsvorschläge.<br />

• Beschreiben Sie, was man unter Produktionstechnologie <strong>und</strong> unter Produkttechnologie versteht.<br />

Die beiden Begriffe sind nicht klar trennbar.<br />

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Produktionstechnologie: Technologien die im Rahmen der Leistungserstellung zum Einsatz kommen<br />

<strong>und</strong> die Wertschöpfungskette optimieren<br />

Produkttechnologie: technologisches KnowHow, welches das Produkt unmittelbar prägt. Bspw. Die<br />

Entwicklung eines spezifisch-funktionalen Werkstoffes<br />

• Im Rahmen des Controlling werden u.a. Kennzahlen eingesetzt. Bescheiben <strong>und</strong> typologisieren Sie<br />

Kennzahlen.<br />

Absolute Kennzahlen: Einzelwerte, Summen, Differenzen, Mittelwerte<br />

Relative Kennzahlen: in Beziehung zueinander gesetzte absolute Kennzahlen. Gliederungszahlen<br />

(Teilgröße in Relation zur Gesamtgröße gesetzt), Indexzahlen (relative Entwicklung einzelner Größen,<br />

bspw. Prozentuelle Umsatzveränderung von Jahr A zu Jahr A+1), Beziehungszahlen (zwei absolute<br />

Kennzahlen in Beziehung, bspw. Umsatz je Mitarbeiter)<br />

• Welche Visualisierungstechniken sind im Rahmen des Controlling im Produktionsbetrieb bekannt?<br />

Visualisierung: effizientes Informationsinstrument. Bildhafte Darstellung.<br />

Visualisierungstechniken:<br />

Visualisierung von Abläufen <strong>und</strong> Arbeitsanweisungen<br />

V. von Zielvorgaben (Qualität, Durchlaufzeit, Ausbringung) <strong>und</strong> Zielerreichung<br />

V. von Kennzahlen/Leistungen des Arbeitsbereiches (fördert Identifikation zur Gruppe <strong>und</strong><br />

Motivation)<br />

V. von Problemen <strong>und</strong> Lösungsansätzen, Ansprechpartnern, Telefonnummern.<br />

V. durch Ampelsysteme (rot-gelb-grün)<br />

Möglichkeiten: Informationstafel, Aushänge, Schaukästen, Schaustücke, Broschüren, Infofilme<br />

5 <strong>Organisation</strong> <strong>und</strong> <strong>Organisation</strong>sgestaltung<br />

• Welche gr<strong>und</strong>legenden <strong>Organisation</strong>sbegriffe gibt es?<br />

Instrumentaler <strong>Organisation</strong>sbegriff:<br />

Rationale Arbeitsablaufgestaltung durch Aufstellen von Regeln (Regelsystem)<br />

<strong>Organisation</strong> als Tätigkeit mit <strong>Organisation</strong> als Realisierung von Geplantem<br />

<strong>Organisation</strong> als Konfiguration, also dauerhafte Strukturierung von Prozessen<br />

Institutionaler <strong>Organisation</strong>sbegriff:<br />

Die Unternehmung ist eine <strong>Organisation</strong> mit gemeinsamen Zielen, Beständigkeit <strong>und</strong> formaler<br />

Struktur.<br />

• Grenzen Sie den instrumentalen vom institutionellen <strong>Organisation</strong>sbegriff ab.<br />

Instrumentaler <strong>Organisation</strong>sbegriff<br />

Früher vorherrschender Begriff. <strong>Organisation</strong> als verfestigtes Regelsystem <strong>und</strong> Instrument des<br />

Managements. <strong>Organisation</strong> wird als an die Planung angeschlossene Tätigkeit gesehen in dem der<br />

funktionale Ansatz im Vordergr<strong>und</strong> steht.<br />

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Institutionaler <strong>Organisation</strong>sbegriff<br />

Neuerer, inzwischen sehr verbreiteter Ansatz: Das Unternehmen ist eine <strong>Organisation</strong> mit<br />

gemeinsamen Zielen, Beständigkeit <strong>und</strong> formaler Struktur – ein sozio-technisches System<br />

• Erläutern Sie die Merkmale von <strong>Organisation</strong>en.<br />

Zielorientiert , formale Struktur, offenes System<br />

Zielorientiert: werden gegründet um einen bestimmten Zweck zu erfüllen (Produktion,<br />

Dienstleistung, etc.). Es können auch mehrere Ziele gleichzeitig verfolgt werden (Konzept der<br />

Zielbündel). Die Ziele der <strong>Organisation</strong> müssen sich nicht zwangsläufig mit denen der Mitglieder<br />

decken.<br />

Formale Struktur: Zusammenarbeit mithilfe von organisatorischen Regeln. Arbeitsaufgabe wird<br />

geteilt <strong>und</strong> verknüpft, dh eine <strong>Organisation</strong>sstruktur entsteht.<br />

Offenes System: Die <strong>Organisation</strong> lässt sich als System mit technischen (Maschinen) <strong>und</strong> sozialen<br />

(Menschen) Elementen von der Umwelt abgrenzen – wechselseitige Beziehungen zur Umwelt<br />

existieren jedoch.<br />

• Weshalb kann in der <strong>Organisation</strong> ein wichtiger Faktor für den Unternehmenserfolg gesehen<br />

werden?<br />

<strong>Organisation</strong> dient der Handlungssteuerung <strong>und</strong> Ordnung. Ohne Arbeitsteilung, Koordination <strong>und</strong><br />

Motivation der Mitglieder würde eine <strong>Organisation</strong> nicht lange existieren.<br />

• Worin unterscheiden sich die Begriffe <strong>Organisation</strong> <strong>und</strong> Organisieren?<br />

<strong>Organisation</strong>: Handlungssteuerung <strong>und</strong> Ordnung<br />

Organisieren: tätigkeits- <strong>und</strong> prozessbezogen. Organisieren bedeutet Regelungen aufstellen um<br />

wiederkehrende Problemfälle schneller <strong>und</strong> besser zu bewältigten.<br />

• Was versteht man unter organisatorischem Gleichgewicht?<br />

Organisatorisches Gleichgewicht bedeutet die optimale Verteilung von <strong>Organisation</strong> <strong>und</strong><br />

Improvisation zu finden.<br />

• Weshalb sind <strong>Organisation</strong>en offene, soziale Systeme?<br />

Sozial: durch die Mitarbeiter<br />

Offen: Austausch mit der Umwelt ist notwendig <strong>und</strong> erwünscht.<br />

• Erläutern Sie die Begriffe Regelung <strong>und</strong> Improvisation <strong>und</strong> bringen Sie diese miteinander in<br />

Verbindung.<br />

Regelung:<br />

Dauerhafte Regel, geben Ordnung, treffen Vorentscheidung, erleichtern effiziente Zusammenarbeit.<br />

Gefahr der Überorganisation. Weniger Flexibilität<br />

Formale Regeln: werden offiziell eingeführt <strong>und</strong> werden bewusst gewählt<br />

Informale Regeln: entstehen durch Außen (Branche, Land) oder Innen (Kommunikationswege, etc.)<br />

informale Regeln leisten einen starken Beitrag zum Funktionieren der <strong>Organisation</strong><br />

Improvisation:<br />

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Gegenpol zur <strong>Organisation</strong>. Hier werden vorläufige Regeln getroffen, die 1x oder mehrmals gültig<br />

sind. Besonders bei dynamischer Umwelt, komplexen Problemen mit hohem Neuheitsgrad von<br />

Vorteil<br />

• Inwieweit ist Formalisierung von organisatorischen Regelungen sinnvoll <strong>und</strong> inwieweit kann sich<br />

nachteilig auf die <strong>Organisation</strong> auswirken?<br />

Regelungen erhöhen die Effizienz, entlasten die Führungskräfte. Sind jedoch nur solange sinnvoll,<br />

solang keine Überorganisation vorliegt, diese birgt Flexibilitätsverlust <strong>und</strong> engt Handlungsspielräume<br />

ein. Generelle Regeln nehmen mit zunehmender Variabilität ab.<br />

• Was besagt Gutenbergs Substitutionsprinzip der <strong>Organisation</strong>?<br />

Das Prinzip empfiehlt fallweise Regelungen (=Improvisation) solang durch generelle Regelungen zu<br />

ersetzen, bis der Grenzertrag gleich Null ist. Erreichen des Optimums an <strong>Organisation</strong> nicht möglich<br />

(lediglich Annäherung).<br />

• Was sind die Kennzeichen von Haberfellners <strong>Organisation</strong>stypen?<br />

<strong>Organisation</strong>styp I (hoher Org.grad) <strong>Organisation</strong>styp II (niedriger Org.grad)<br />

Eignung:<br />

Eignung:<br />

Repetive Aufgaben<br />

Stabile Umwelt<br />

Hoher Trainingsstand der MA<br />

Hohe Sicherheitsanforderungen<br />

Ziel:<br />

Effiziente Abwicklung von Routineaufgaben<br />

Hoher Innovationsgrad<br />

Dynamische Umwelt<br />

Kreative Prozesse<br />

Starke Problemlösungsorientierung<br />

Ziel:<br />

Problemlösung durch Effizienz<br />

• Wie wirken informale Beziehungen in einer <strong>Organisation</strong>?<br />

Wurden früher als Störfaktor angesehen, sind mittlerweile aber als effizienzsteigernd anerkannt.<br />

Umgehung des „Dienstweges“, verhindern von „Dienst nach Vorschrift“.<br />

• Teilen Sie die <strong>Organisation</strong>stheorie nach ihrer historischen Entwicklung in Klassen <strong>und</strong> nennen Sie<br />

die wichtigsten Vertreter.<br />

Klassische Ansätze Neoklassische Ansätze Moderne Ansätze<br />

Bürokratiemodell<br />

Scientific Management<br />

Human-Relations-Ansatz<br />

Anreiz-Beitrags-Theorie<br />

Human-Ressourcen-Ansätze<br />

Strukturalistische A.<br />

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Administrativer Ansatz<br />

Betriebswirtschftliche<br />

<strong>Organisation</strong>slehre<br />

Entscheidungstheoretische A.<br />

Mikroökonomische A.<br />

Systemtheoretische A.<br />

Situativer A.<br />

Postmoderne A.<br />

• Beschreiben Sie die klassische <strong>Organisation</strong>stheorie <strong>und</strong> ihre Vertreter.<br />

Begründet sich auf Beträge einzelner Personen unterschiedlicher Hintergründe. Ist wenig Theorie,<br />

sondern Methode. Hat sich im Laufe der industriellen Revolution herauskristallisiert.<br />

Bürokratiemodell (Weber)<br />

Ziel: Entwurf einer idealen Verwaltung/Bürokratie<br />

Merkmale:<br />

Arbeitsteilung <strong>und</strong> Befehlsgewalt: abgegrenzte Aufgabenbereiche <strong>und</strong> Kompetenzen<br />

Amtshierarchie: klarer Befehlsweg (oben nach unten) <strong>und</strong> Appelationsweg (unten nach oben)<br />

Regelbindung: Regeln hinsichtlich Leistung, Kompetenz <strong>und</strong> Verfahren<br />

Aktenmäßigkeit der Verwaltung: Schriftlichkeitsprinzip<br />

Scientific Management (Taylor)<br />

Wissenschaftliche Analyse von Arbeitsabläufen, Ausgangspunkt: Arbeiter sind faul <strong>und</strong> können nur<br />

durch finanzielle Anreize motiviert werden.<br />

Prinzipien:<br />

Trennung von Planung <strong>und</strong> Ausführung<br />

Systematische Arbeitsplanung nach Zeitstudien<br />

Idee des Arbeitspensums<br />

Differential-Lohnsystem<br />

Funktionsmeistersystem<br />

Gr<strong>und</strong>lage des Fliessbands (Ford)<br />

Administrativer Ansatz (Fayol)<br />

Verwaltung <strong>und</strong> Führung großer Unternehmen.<br />

Basiselemente der Betriebsführung:<br />

Planung – <strong>Organisation</strong> – Befehl – Koordination – Kontrolle<br />

Verwaltungsprinzipien:<br />

Arbeitsteilung<br />

Autorität<br />

Disziplin<br />

Einheit der Leitung<br />

Unterordnung des Einzelinteresses<br />

Gerechte Entlohnung<br />

Gemeinschaftsgeist<br />

Zentralisation<br />

Hierarchische <strong>Organisation</strong><br />

Ordnung<br />

Gerechigkeit<br />

Firmentreue<br />

Initiative<br />

Wichtig: Einheit der Auftragserteilung (Weisung nur von einer Instanz möglich). Vertikale<br />

Kommunikation über Fayol’sche Brücke möglich<br />

Betriebswirtschftliche <strong>Organisation</strong>slehre (Nordsieck)<br />

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Einführung der Aufbau- <strong>und</strong> Ablauforganisation, isolierte Betrachtung ist jedoch nicht möglich.<br />

Prozessorientierung um Arbeitsteilung zu erleichtern.<br />

• Beschreiben Sie die neoklassische <strong>Organisation</strong>stheorie <strong>und</strong> ihre Vertreter <strong>und</strong> grenzen Sie diese<br />

zur klassischen <strong>Organisation</strong>stheorie ab.<br />

Idee, dass wissenschaftliche Betriebsführung allein die Mitarbeiter nicht dauerhaft motivieren<br />

konnte. Daher wurde versucht die „wirklichen“ Bedürfnisse zu finden.<br />

Human-Relations-Ansatz<br />

Geht auf die Hawthorne-Experimente zurück. Aspekte im sozio-emotionalen Bereich (Betriebsklima)<br />

stehen direkt im Zusammenhang mit Produktivitätssteigerungen. Informelle Regeln <strong>und</strong> Gruppen<br />

sind für die Zufriedenheit der Mitarbeiter von Bedeutung (Organizational Behaviour).<br />

Anreiz-Beitrags-Theorie<br />

Bestandssicherung durch das Halten des Gleichgewichts von formalen zu informalen Beziehungen,<br />

internen <strong>und</strong> externen Ansprüchen <strong>und</strong> Anreizen <strong>und</strong> Beiträgen. Beiträge: notwendige Handlungen<br />

um das <strong>Organisation</strong>ziel zu erreichen. Anreize: Gegenleistung der <strong>Organisation</strong> zur Willenssicherung -<br />

Umweltbezug.<br />

• Beschreiben Sie fünf Ansätze der modernen <strong>Organisation</strong>stheorie.<br />

Human-Ressourcen-Ansätze<br />

Weiterentwicklung des Human-Relations-Ansatzes.<br />

Mittelpunkt: motivationsorientierte Neugestaltung von organisatorischen Strukturen. Traditionelle<br />

Strukturen hindern Initiative, was zur Verschwendung von Human-Ressourcen (Potential an geistigen<br />

<strong>und</strong> körperlichen Fähigkeiten) führt.<br />

Ziel: motivationstheoretische Überlegungen um ein besseres Zusammenspiel von organisatorischer<br />

Zweckerfüllung <strong>und</strong> individueller Bedürfnisbefriedigung zu erreichen.<br />

Vertreter: Maslow (Maslow’sche Bedürfnispyramide), McGregor (XY-Theorie), Herzberg<br />

Strukturalistische Ansätze<br />

Knüpft am Bürokratiemodell an. Abhängigkeit der <strong>Organisation</strong>sstruktur von der Umweltsituation,<br />

der Technologie <strong>und</strong> der Größe des Unternehmens.<br />

Entscheidungstheoretische A.<br />

Unterteilung in <strong>Organisation</strong>stheoretiker <strong>und</strong> empirische Entscheidungstheoretischer.<br />

Empirische Entscheidungstheorie befasst sich mit den Entscheidungsprozessen von Individuen <strong>und</strong><br />

Gruppen. Entwicklung von Entscheidungsrichtlinien <strong>und</strong> Empfehlungen zur<br />

rationalenEntscheidungsfindung.<br />

Quantitative, entscheidungslogisch-mathematische Ansätze bauen auf mathematischen Algorithmen<br />

auf um die optimale Entscheidung zu treffen. Die Ansätze können jedoch nur mit wenigen Variablen<br />

arbeiten, weshalb die Komplexität reduziert werden muss (eingeschränkte Anwendbarkeit)<br />

Mikroökonomische A.<br />

Betrachtung des menschlichen Individuums als Gr<strong>und</strong>element der wirtschaftlichen Welt. Akteure<br />

handeln nur begrenzt rational <strong>und</strong> haben eine begrenzte Moral. Ziel ist es mögliche Schäden durch<br />

Motivations- <strong>und</strong> Koordinationsmassnahmen gering zu halten.<br />

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Transaktionskostenansatz<br />

Verfügungsrechtlicher Ansatz (Property Rights Ansatz)<br />

Agenturansatz (Principal-Agent-Ansatz)<br />

Transaktionskostenansatz:<br />

Definition von Transaktionen (Transfer von Sach- oder Dienstleistungen) <strong>und</strong> Minimierung der<br />

Transaktionskosten <strong>und</strong> Produktivitätssteigerung<br />

Verfügungsrechtlicher Ansatz (Property Rights Ansatz): stellt Verfügungsrecht an Gütern in den<br />

Mittelpunkt (Recht das Gut zu nutzen, in Form <strong>und</strong> Substanz zu verändern, sich die Erträge<br />

anzueignen, <strong>und</strong> das Gut zu verkaufen).<br />

Verdünnung wenn nicht alle Rechte vorhanden sind.<br />

Agenturansatz (Principal-Agent-Ansatz):<br />

Beschreibt6 das Verhältnis von Auftraggeber (Principal) <strong>und</strong> Auftragnehmer (Agent) <strong>und</strong> das Problem<br />

der ungleich verteilten Information <strong>und</strong> das Delegationsrisiko. Opportunismus des Agenten führt u.U.<br />

zu Kompetenzvorspring, verschweigen negativer Eigenschaften, etc. Gegenmassnahmen des<br />

Principals sind Kontrollen, Sanktionen, Anreize für den Agenten.<br />

Systemtheoretische A.<br />

Sichtweise: <strong>Organisation</strong> als offenes, dynamisches, sozio-technisches System, dass mit seiner Umwelt<br />

in Wechselbeziehung steht. Das System besitzt die Fähigkeit der Selbstorganisation. Auf planmäßiges<br />

Organisieren kann jedoch trotzdem nicht verzichtet werden.<br />

Situativer Ansatz<br />

Der Ansatz führt die Herausbildung von <strong>Organisation</strong>sstrukturen auf unterschiedliche Situationen<br />

zurück. Eine Situation ist die Summe aller inneren <strong>und</strong> äußeren bedeutenden Einflüsse. Der Ansatz<br />

will keine Strukturen vorschlagen, sondern den Zusammenhang zwischen Situationen, Strukturen,<br />

<strong>und</strong> Verhalten der Mitglieder erklären. Zwei Varianten: analytischer <strong>und</strong> pragmatische Ausprägung.<br />

Postmoderne Ansätze<br />

Diese Verstehen die <strong>Organisation</strong> als „symbolische Sinngemeinschaft“, Abwendung von der<br />

Rationalität. Außerdem: Best-Practice-Ansätze.<br />

• Erläutern Sie das Bürokratiemodell von Max Weber.<br />

Siehe oben.<br />

• Beschreiben Sie die Gr<strong>und</strong>züge des Scientific Managements <strong>und</strong> gehen Sie auf die Begriffe<br />

Taylorismus <strong>und</strong> Fordismus ein.<br />

Wissenschaftliche Analyse von Arbeitsabläufen, Ausgangspunkt: Arbeiter sind faul <strong>und</strong> können nur<br />

durch finanzielle Anreize motiviert werden.<br />

Prinzipien:<br />

Trennung von Planung <strong>und</strong> Ausführung<br />

Systematische Arbeitsplanung nach Zeitstudien<br />

Idee des Arbeitspensums<br />

Differential-Lohnsystem<br />

Funktionsmeistersystem<br />

Taylorismus: Rationalisierung des Produktionsprozesses<br />

Fordismus: Fließband<br />

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• Beschreiben Sie die Entstehung <strong>und</strong> die Gr<strong>und</strong>züge des Human-Relations-Ansatzes.<br />

Der Human-Relations-Ansatz geht auf die Hawthorne-Experimente zurück, die eine Forschergruppe<br />

durchführte um die Einflüsse von physikalischen Arbeitsbedingungen <strong>und</strong> Arbeitskräfteeinübung auf<br />

die Produktivität <strong>und</strong> Qualität der Arbeit zu untersuchen.<br />

Entdeckung des Zusammenhangs der sozio-emotionalen Aspekte (Betriebsklima) <strong>und</strong> der<br />

Produktivität. Informelle Gruppen wirken sich auf die Zufriednehit der Mitarbeiter aus.<br />

Herausbildung des „Verhalten in <strong>Organisation</strong>en“ (Organization Behaviour)<br />

• Erläutern Sie den Human-Relations-Ansatz <strong>und</strong> den Human-Ressourcen-Ansatz <strong>und</strong> grenzen Sie<br />

diese voneinander ab.<br />

Human-Ressources-Ansatz ist eine Weiterentwicklung des Human-Relations-Ansatz.<br />

Human-Relations-Ansatz sieht <strong>Organisation</strong>sstruktur als Rahmen.<br />

Human-Ressources-Ansatz zielt auf motivationsorientierte Neugestaltung der organisatorischen<br />

Strukturen ab.<br />

• Beschreiben Sie die Gr<strong>und</strong>sätze entscheidungstheoretischer Ansätze.<br />

Siehe oben<br />

• Beschreiben Sie die neue Institutionenökonomik <strong>und</strong> die Prinzipien ihrer Strömungen im Detail.<br />

Siehe mikro-ökonomische Ansätze<br />

ev. ergänzen<br />

• Was ist unter dem Dualproblem der <strong>Organisation</strong>sgestaltung zu verstehen?<br />

Arbeitsteilung (Differenzierung) <strong>und</strong> Arbeitsvereinigung (Integration).<br />

Durch Bildung von Strukturen <strong>und</strong> Teilsystem werden Abläufe effizient gemacht, aber das<br />

Gesamtsystem wird komplexer <strong>und</strong> desto schwieriger wird die Integration.<br />

• Beschreiben Sie das Aufgabenanalyse-Aufgabensynthese-Konzept von Kosiol im Detail. Verwenden<br />

Sie Skizzen zur Unterstützung.<br />

Aufgabe Stellen<br />

Aufgabenanalyse Aufgabensynthese<br />

Aufgabenanalyse<br />

Stellen<br />

Stellen<br />

Stellen<br />

Abteilung<br />

Abteilung<br />

Haupt-<br />

Abteilung<br />

Aufgabe: dauerhafte Verpflichtung, bestimmte Tätigkeiten auszuführen um ein definiertes Ziel zu<br />

erreichen (Erbringung einer Soll-Leistung)<br />

UFO 58/93


Gesamtaufgabe wird stufenweise anhand von Teildimensionen in Elementaraufgaben zerlegt:<br />

Aufteilung nach<br />

1. Verrichtungen (Art der Leistung: Sägen, Scheißen, Nieten)<br />

2. Objekten (Gegenstand auf den sich die Leistung bezieht: Tisch en, Schränken, Stühlen)<br />

3. Phase (Planung, Realisierung, Kontrolle)<br />

4. Rang (Entscheidungs- <strong>und</strong> Ausführungsaufgaben)<br />

5. Zweckbeziehung (direkte oder indirekte Beteiligung an der Leistungserstellung, bspw. Verwaltung)<br />

Ergebnis: Aufgabenstrukturbilder<br />

Aufgabensynthese<br />

Bildung von organisatorischen Einheiten aus den Elementararbeiten.<br />

Bildung von Stellen – Abteilungen – Hauptabteilungen.<br />

Stelle: Bündel von Aktivitäten die einem einzelnen Mitarbeiter zugewiesen werden<br />

(Stellenbeschreibung). Prinzip der Personenunabhängigkeit.<br />

Instanz: weisungsbefugter Leiter von mehreren Stellen.<br />

Stabstelle: zur Entlastung/Unterstützung höherer Instanzen, keine Weisungsbefugnis<br />

Zentrale Dienste: fachlich zentralisierbare Aufgabe, fachtechnisches Weisungsrecht (F&E, Controlling)<br />

Abteilung: Zusammenfassung mehrer Stellen unter einer Instanz.<br />

Hauptabteilung: Zusammenfassung mehrerer Abteilungen.<br />

Organigramm: Darstellung des hierarchischen, pyramidenförmigen Unternehmensaufbaus<br />

• Nenne <strong>und</strong> beschreiben Sie Kriterien für die organisatorische Aufgabenanalyse.<br />

Gesamtaufgabe wird stufenweise anhand von Teildimensionen in Elementaraufgaben zerlegt:<br />

Aufteilung nach<br />

1. Verrichtungen (Art der Leistung: Sägen, Scheißen, Nieten)<br />

2. Objekten (Gegenstand auf den sich die Leistung bezieht: Tisch en, Schränken, Stühlen)<br />

3. Phase (Planung, Realisierung, Kontrolle)<br />

4. Rang (Entscheidungs- <strong>und</strong> Ausführungsaufgaben)<br />

5. Zweckbeziehung (direkte oder indirekte Beteiligung an der Leistungserstellung, bspw. Verwaltung)<br />

• Welche <strong>Organisation</strong>selemente kennen Sie?<br />

Stelle<br />

Instanz<br />

Stabstelle – mehrere Stabstellen werden zu Stäben zusammengefasst.<br />

Zentralstelle<br />

Abteilung<br />

Hauptabteilung<br />

• Welche Arten von Kompetenzen kennen Sie?<br />

Kompetenzen: Rechte <strong>und</strong> Befugnisse alle zur Aufgabenerfüllung notwendigen Handlungen<br />

vornehmen zu können oder ausführen zu lassen.<br />

Weisungskompetenz: das Recht, festgelegten Stellen Weisungen zu erteilen<br />

Verfügungskompetenz: das Recht, Sachmittel <strong>und</strong> Informationen anzufordern u. darüber zu verfügen<br />

• Erklären Sie das Konzept der Übereinstimmung von Aufgaben, Kompetenz <strong>und</strong> Verantwortung.<br />

Aufgabe: Verpflichtung, bestimmte Tätigkeiten auszuführen um ein Ziel zu erreichen<br />

Kompetenz: Recht, die notwendigen Handlungen auszuführen<br />

Verantwortung: die Pflicht für die Erfüllung einer Aufgabe persönlich Rechenschaft abzulegen.<br />

UFO 59/93


A<br />

K<br />

V<br />

Entscheidungen treffen,<br />

Verantwortung ablehnen<br />

A<br />

K<br />

V<br />

Kompetenz nicht<br />

ausreichend<br />

A<br />

K<br />

V<br />

Kompetenz <strong>und</strong><br />

Verantwortung ausdehnen<br />

(u.U. sinnvoll)<br />

• Welches Konzept liegt der Stellenbildung zu Gr<strong>und</strong>e?<br />

Prinzip der Personenunabhängigkeit. Dies soll der dauerhaften Stellung in der <strong>Organisation</strong><br />

entsprechen <strong>und</strong> gewährleisten, dass die <strong>Organisation</strong> auch nach dem Ausscheiden einer Person<br />

handlungsfähig bleibt.<br />

• Erklären Sie den Unterschied zwischen Linienstellen <strong>und</strong> Stabstellen.<br />

Linienstellen: unterstehen einer Instanz, bzw. sind eine Instanz <strong>und</strong> haben Weisungsrecht.<br />

Stabstellen: zur Unterstützung höherer Instanzen, haben keine Weisungsbefugnisse<br />

• Erklären Sie Eigenheiten von Stäben <strong>und</strong> Zentralstellen. Worin unterscheiden Sie sich?<br />

Stäbe: unterstützen Instanzen (Beratung, Informationsverarbeitung, Koordination), keine<br />

Weisungsbefugnis<br />

Zentralstellen: fachlich zentralisierbare Aufgaben, fachtechnisches Weisungsrecht, übernehmen<br />

Aufgaben von über- oder untergeordneten Stellen.<br />

• Erklären Sie die Begriffe Stelle, Instanz, Abteilung <strong>und</strong> Stab <strong>und</strong> erläutern Sie deren Zusammenspiel.<br />

Siehe oben.<br />

• Was ist unter einer Abteilung zu verstehen <strong>und</strong> nach welchen Kriterien wird sie gebildet?<br />

Zusammenfassung mehrerer Stellen unter einer Instanz. Mehr als eine Abteilung notwendig.<br />

Zusammenfassung zu Hauptabteilungen. Hierarchischer, pyramidenförmiger Aufbau<br />

• Was ist unter dem Begriff der organisationellen Integration zu verstehen?<br />

Die Aufgabe der organisatorischen Integration ist es, die Teilaufgaben die von verschiedenen<br />

Personen an verschiedenen Orten zu unterschiedlichen Zeiten erbracht wurden, wieder<br />

zusammenzuführen. Aufgabenteilung erzeugt Komplexität <strong>und</strong> je komplexer desto schwieriger ist die<br />

Integration.<br />

• Nennen Sie mindestens vier organisationale Integrationsformen <strong>und</strong> beschreiben Sie diese im<br />

Detail.<br />

Persönliche Weisung<br />

Selbstabstimmung<br />

Programme<br />

Pläne<br />

<strong>Organisation</strong>skultur<br />

Persönliche Weisung:<br />

Basiert auf der hierarchischen Über- <strong>und</strong> Unterordnung. Bei Abstimmungsproblemen wird es eine<br />

Instanz nach oben weitergereicht, diese hat mehr Überblick <strong>und</strong> löst das Problem. Instanzen sind<br />

Konfliktlöser. aufsteigende Regelungskompetenz.<br />

Selbstabstimmung<br />

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Horizontale Abstimmung in Eigenregie. Kommt bei zeitlich/sachlich unvorhergesehen Problemen<br />

zum Einsatz. Selbstabstimmung ist vor allem für Führungskräfte eine wichtige Fähigkeit. Vorteile:<br />

schnelle Problemlösungsfindung, weniger vertikale Kommunikation, Flexibilität,<br />

Gestaltungsmöglichkeiten. Nachteile: Mitarbeiter können oder wollen die Freiräume nicht<br />

wahrnehmen, erhöhter Zeitbedarf durch Gruppenarbeit.<br />

Programme:<br />

Programme sind festgelegte Verhaltens- <strong>und</strong> Verfahrensrichtlinien. Werden vor allem für<br />

Routineaufgaben erstellt (Bsp. Handbücher). System schlüssiger Regeln zur Standardisierung <strong>und</strong><br />

Vorauskoordination. Laufende Überprüfung der Programme ist unbedingt notwendig.<br />

Routineprogramme: längerfristige Gültigkeit<br />

Zweckprogramme: temporär gültige Vorschrift, meist mit Plänen gleichgesetzt<br />

Pläne<br />

Leisten ebenfalls Vorauskoordination, geben Handlungsergebnisse <strong>und</strong> Handlungswege vor aber<br />

haben nur für eine gewisse Periode Gültigkeit.<br />

Programme geben Verfahren vor.<br />

Pläne formulieren Ziele <strong>und</strong> teilweise auch Handlungswege. Meist sind Pläne auf Programmen<br />

aufgesetzt.<br />

<strong>Organisation</strong>skultur<br />

Gr<strong>und</strong>annahme ist, dass Mitglieder mit gemeinsamen Werten <strong>und</strong> Normen ohne strukturelle<br />

Vorgaben zu einer Abstimmung der Aktivität finden. Tritt bei starker Unternehmenskultur auf.<br />

• Wodurch unterscheiden sich horizontale von vertikalen bzw. formelle von informellen<br />

Integrationsformen?<br />

Vertikale Integration/Hierarchie<br />

Probleme werden nach oben durchgereicht. Übergeordnete Instanz entscheidet über das<br />

Abstimmungsproblem.<br />

Horizontale Integration/Selbstabstimmung<br />

Mitarbeiter stellten die Abstimmung des Problems in Eigenregie her. Schnell, problemorientiert,<br />

flexibel.<br />

• Welche Integrationsformen verbindet man mit dem Begriff der Vorauskoordination?<br />

Programme <strong>und</strong> Pläne<br />

• Nennen <strong>und</strong> beschreiben Sie die Gr<strong>und</strong>formen der Leitungsorganisation.<br />

Einlinien, Mehrlinien, Stablinien, Matrix<br />

Einliniensystem<br />

Eindeutige Über- <strong>und</strong> Unterordnung, „one man, one boss“. Prinzip der Einheit der Führung. Einzige<br />

Verbindungslinie, die auch Entscheidungs- <strong>und</strong> Kommunikationsweg ist. Ausnahme: Fayol’sche<br />

Brücke. Hierarchiebetonung kann zu langen schwerfälligen Instanzwegen führen. Gefahr der<br />

Überorganisation/Bürokratisierung.<br />

Mehrliniensystem<br />

Eine Stelle untersteht mehreren Instanzen. Die Führungsaufgabe wird auf mehrere Instanzen verteilt.<br />

Prinzip des kürzesten Weges: bei einem Problem direkt an den Spezialisten wenden (Taylor).<br />

Aufweichung der hierarchischen Autorität.<br />

Vorteile: Direkte Kommunikation entlastet Leitung, hohe Problemlösungsfähigkeit.<br />

Nachteil: Abgrenzung von AVK <strong>und</strong> die Widersprüchlichkeit von Weisungen sein, viele<br />

Führungskräfte.<br />

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Stabliniensystem<br />

Abgewandelte Form des Liniensystems. Die Unternehmensführung erhält zur Unterstützung eine<br />

Stabstelle (Führungsstab). Wenn auch Funktionen von untergeordneten Instanzen wahrgenommen<br />

werden, wird von einem Zentralstab gesprochen. Stabliniensystem versuchen die Einheit der<br />

Führung mit der Spezialisierung in der Leitung zu verbinden. Bei Stäben auf mehreren<br />

Hierarchieebenen kann es auch eine Stabshierarchie geben.<br />

Matrixsystem<br />

Aufteilung der Leitungsfunktion. Eine Matrixschnittstelle ist dabei immer zwei Matrixstellen<br />

unterstellt. Meist ist eine Leitungsstelle funktionsorientiert <strong>und</strong> eine objektorientiert. Die oberste<br />

Leitung hat die Aufgabe alles zu koordinieren.<br />

Vorteile: Besitzt Eigenschaften des Mehrliniensystems, ist aber weniger hierarchiebetont. Direkte<br />

Kommunikation erleichtert Problemlösung bei komplexen Aufgaben.<br />

Nachteil: Kompetenzregelung an den Schnittstellen (Überorganisation).<br />

Einliniensystem<br />

Mehrliniensystem<br />

Stabliniensystem<br />

Matrixsystem<br />

• Beschreiben Sie das Einlinien- <strong>und</strong> das Mehrliniensystem im Detail <strong>und</strong> grenzen Sie die beiden<br />

voneinander ab.<br />

Siehe oben.<br />

• Beschreiben Sie das Stabliniensystem im Detail <strong>und</strong> erläutern Sie den Begriff Stabshierarchie (inkl.<br />

Skizze).<br />

Siehe oben.<br />

• Vergleichen Sie das Einliniensystem mit dem Matrixsystem. Nennen Sie Vor- <strong>und</strong> Nachteile <strong>und</strong><br />

führen Sie Anwendungsbeispiele an.<br />

Siehe oben.<br />

• Nennen <strong>und</strong> beschreiben Sie die wesentlichen Einflussgrößen für die organisatorische Gestaltung.<br />

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Umwelt<br />

Umweltbedingungen: (1) Gesetze für Sicherheit, Arbeitsplatz, Arbeitszeit usw. (2) Wettbewerbs-<br />

Beschaffungsmarkt- <strong>und</strong> Arbeitsmarktaspekte, Werte der Gesellschaft<br />

Wechselseitige Beziehung, mechanistische <strong>und</strong> organische <strong>Organisation</strong><br />

Klassifizierung der Umwelt:<br />

Unsicherheit vs Sicherheit<br />

Turbulenz vs Stabilität<br />

Komplexität vs Überschaubarkeit.<br />

Technologie<br />

Technologie ist nur mit bestimmter Strukturvoraussetzung umsetzbar <strong>und</strong> umgekehrt. Breiter<br />

<strong>Organisation</strong>sspielraum, Technologie bildet lediglich einen Rahmen.<br />

Lebenszyklus<br />

Formale Regelung steigt mit Unternehmensgröße <strong>und</strong> dem „Lebensstadion“.<br />

Phasen der Unternehmensentwicklung<br />

Gründung, Wachstum, Konsolidierung, Niedergang.<br />

Menschen<br />

Der Mensch beeinflusst mit seinen Bedürfnissen, Erwartungen <strong>und</strong> seiner Verhaltensweise die<br />

<strong>Organisation</strong>. Dies spiegelt sich auch in Arbeitszufriedenheit <strong>und</strong> Motivation bzw. Unzufriedenheit<br />

<strong>und</strong> Frustration.<br />

Weiterer Aspekt: politische Prozesse von Interessensgruppen die formal <strong>und</strong> informell Einfluss<br />

nehmen.<br />

• Beschreiben <strong>und</strong> vergleichen Sie die mechanistische <strong>und</strong> die organische <strong>Organisation</strong>. Finden Sie<br />

Beispiele.<br />

UFO 63/93


• Nennen Sie jeweils vier Erfolgs- <strong>und</strong> Misserfolgsfaktoren für Veränderungsprozesse.<br />

Erfolgsfaktoren Misserfolgsfaktoren<br />

Klare Vision<br />

Konkrete Zielvorgabe<br />

Breite Mitarbeiterbeteiligung<br />

Integrativer Ansatz<br />

Einleitung eines Kulturwandels<br />

Top-Management-Commitment<br />

Unscharfe Vision<br />

Fehlendes Problemverständnis<br />

Unzureichende Kommunikation<br />

Teiloptimierungsversuche<br />

Fehlender Mut<br />

Zu kurzer Zeithorizont<br />

• Was ist unter dem Begriff <strong>Organisation</strong>sentwicklung zu verstehen? Nennen Sie die Hauptziele <strong>und</strong><br />

die Basisansätze.<br />

Längerfristiger Veränderungsprozess auf Basis von unternehmensweitem Lernen durch<br />

Erfahrung/Praxis. Geplanter organisatorischer Wandel mit Einbeziehung der Betroffenen. Ausgang<br />

von der Notwendigkeit der Veränderung <strong>und</strong> Anpassung MIT <strong>und</strong> DURCH Menschen<br />

Ziele: Verbesserung der Leistungsfähigkeit, Flexibilität <strong>und</strong> der Qualität des Arbeitslebens.<br />

• Erläutern Sie die Anforderungen an <strong>Organisation</strong>skonzepte im Detail. Nennen Sie interne <strong>und</strong><br />

externe Anforderungen <strong>und</strong> verwenden Sie Skizzen.<br />

UFO 64/93


Markt- <strong>und</strong> Wettbewerbsorientierung: K<strong>und</strong>ennah, Serviceorientiert, Markt-Bedürfnisse<br />

Innovationsfähigkeit: Produkt-, Prozess-, Strukturinnovationen erfolgreich umsetzen<br />

Anpassungsfähigkeit: anpassen an sich-verändernde Umwelt<br />

Führungsprozess-Effizienz: zielgerichtete, zeitnahe, wirtschaftliche PSK der <strong>Organisation</strong>s-Aktivitäten<br />

Leistungsprozess-Effizienz: flexible, fehlerfreie, zeitnahe Leistungserstellung<br />

Humanressourcen-Effizienz:<br />

Sachressourcen-Effizienz: optimale Nutzung der eingesetzten Ressourcen<br />

• Welche organisatorischen Gestaltungsalternativen kennen Sie? Beschreiben Sie deren<br />

Gr<strong>und</strong>prinzipien im Detail.<br />

Primärorganisation: dauerhafte Verbindung einzelner <strong>Organisation</strong>seinheiten zur<br />

Aufbauorganisation: Kerngeschäft, Routineaufgaben.<br />

Sek<strong>und</strong>ärorganisation: flexible, hierarchieübergreifende Struktur die auf innovative <strong>und</strong> komplexe<br />

Problemstellungen eingehen<br />

• Erläutern Sie die Begriffe Primär- <strong>und</strong> Sek<strong>und</strong>ärorganisation <strong>und</strong> setzen Sie diese miteinander in<br />

Beziehung.<br />

Siehe oben.<br />

• Wie lässt sich die bereichsübergreifende Koordination in einer funktionalen <strong>Organisation</strong><br />

verbessern?<br />

Klare Schnittstellen, Verantwortlichkeiten, Stabstellen, Koordination,…<br />

• Worin sehen Sie die Vor- <strong>und</strong> Nachteile der funktionalen <strong>Organisation</strong>?<br />

Sementierung in Kerntätigkeitsfelder/Funktionsbereiche. Trennung kaufmännische <strong>und</strong> technische<br />

Bereiche. Verwendung in kleinen <strong>und</strong> mittleren Unternehmen mit stabiler Umwelt.<br />

Vorteile Nachteile<br />

Einfache Struktur<br />

Viele Schnittstellen<br />

Nutzung von Spezialisierungseffekten<br />

Bereichsegoismen<br />

(Lernkurve, Economies-of-Scale)<br />

Überlastung Führung<br />

Klare, gut kontrollierbare Funktionsbereiche Wenig Personalentwicklungsmöglichkeit<br />

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• Nennen Sie Merkmale der divisionalen <strong>Organisation</strong> <strong>und</strong> Anwendungsbeispiele.<br />

Gesamtunternehmen wird in Divisionen (Sparten, Geschäftsbereiche) aufgeteilt, die Produktgruppen<br />

autonom verantworten. Nutzung von Synergieeffekten.<br />

2. Hierarchieebene: Gliederung nach Objekte, Regionen, K<strong>und</strong>en<br />

3. Hierarchieebene: Funktional, Einliniensystem.<br />

Vorteile Nachteile<br />

Entlastung der Unternehmensführung<br />

Ganzheitliche Delegation (Aufgabe, Kompetenz,<br />

Verantwortung)<br />

Schnelle Entscheidungsfindung, Koordination<br />

Erhöhte Motivation<br />

Personalentwicklungsmöglichkeit<br />

Spartenegoismus<br />

Doppelarbeiten<br />

Mehrbedarf an Leitungsstellen<br />

Zentralfunktionen zur Koordination notwendig<br />

Divisons-Konflikte<br />

• Erläutern Sie die unterschiedlichen Center-Konzepte in der divisionalen <strong>Organisation</strong>.<br />

Cost-Center-<strong>Organisation</strong>: Divisionen sind für Kosten verantwortlich. Vorgabe: Kostenbudget oder<br />

Umsatz. Ziel: Erreich des maximalen Umsatzes oder der minimalen Kosten<br />

Profit-Center-<strong>Organisation</strong>: Divisionen erarbeiten selbstständigen Gewinn, mehr<br />

Entscheidungsfreiheit als bei Cost-Center.<br />

Investment-Center-<strong>Organisation</strong>: Verantwortlich für Ergebnisse (Kosten, Gewinn) <strong>und</strong> Investitionen.<br />

• Was versteht man unter einem Divisionalisierungsprofil? Skizzieren Sie ein Beispiel <strong>und</strong><br />

beschreiben Sie dieses.<br />

Schematische Darstellung der Dezentralisierung von Unternehmen (Welche Funktion erfüllt die<br />

Unternehmensspitze, welche die einzelnen Geschäftsbereiche).<br />

Divisionen können als Abteilungen oder als rechtlich selbstständige Unternehmen geführt werden<br />

(siehe Konzern)<br />

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• Vergleichen Sie die funktionale <strong>und</strong> die divisionale <strong>Organisation</strong>. Wann ist ein Übergang sinnvoll?<br />

Übergang wenn stark diversifiziert, groß, global gestreut, sehr dynamische Umwelt.<br />

Vorteile, Nachteile siehe oben.<br />

• Beschreiben Sie die Merkmale der Matrix- <strong>und</strong> Tensororganisation.<br />

Ab der 2. Hierarchieebene werden <strong>Organisation</strong>seinheiten durch zwei Gestaltungsdimensionen<br />

gebildet.<br />

Mehrdimensionale Mehrlinienorganisationen. Ablauforganisation wird zum dominanten<br />

organisatorischen Tatbestand. Aufteilung der Leitungsfunktion. Kompetenzüberschneidungen, daher<br />

Koordination notwendig.<br />

Objektorientierte Matrixstellen: Was <strong>und</strong> Wann<br />

Funktionsorientierte Matrixstellen: Wer <strong>und</strong> Wie<br />

Bei der Tenororganisation kommt mind. eine weitere Dimension dazu (drei- oder n-dimensional)<br />

Vorteil: Nachteile<br />

Ganzeitliche, innovative Problemlösung<br />

Entlastung UF durch Leitungsfunktionen<br />

innerhalb der Dimension<br />

Kurze Kommunikationswege<br />

Kompetenzabgrenzung<br />

Zeitintensive Koordination <strong>und</strong> Entscheidung<br />

Informationsverarbeitung hoch<br />

Bürokratisierung<br />

UFO 67/93


Flexibel, hierarchie-unrelevant Qualifizierte Führungskräfte<br />

• Nennen Sie die Arten der Holdingorganisation. Was ist unter den Begriffen Konzern <strong>und</strong><br />

Stammhauskonzern zu verstehen?<br />

Nutzung von Dezentralisierungsvorteile.<br />

Zentralbereiche arbeiten der Konzernleitung zu <strong>und</strong> unterstützen Tochtergesellschaften<br />

Anwendung: stark diversifizierte Großunternehmen, die strategische flexibel bleiben wollen.<br />

Vorteil: flexibel, flache Hierarchie, klare Zuordnung AVK, Steuervorteile, unternehmerisches Denken<br />

Stammhauskonzern: konzernleitende Gesellschaft ist wirtschaftlich dominanter Produktionsbetrieb<br />

Finanz-Holding: Obergesellschaft verwaltet Finanzierung. Wenig strategische-operative Führung.<br />

Konzerngesellschaften operieren autonom<br />

Management-Holding: strategische Führung des Konzern bei der Konzernleitung, ohne sich in<br />

operative Belange einzumischen. Problematik Führungsanspruch-Dezentralisierung. Technologie-<br />

<strong>und</strong> Wissensaustausch wird angeregt.<br />

• Was sind die Gründe für die Wahl der Holdingorganisation?<br />

Siehe oben.<br />

• Welche Funktion haben die Zentralbereiche in der Holdingorganisation? Nach welchen Kriterien<br />

wird über die Zentralisierung entschieden?<br />

Zentralbereiche arbeiten der Konzernleitung zu <strong>und</strong> unterstützen Tochtergesellschaften.<br />

Geschäftsbereichstrategien werden in Töchtern selbstständig erarbeitet <strong>und</strong> umgesetzt.<br />

Berichterstattung durch Ergebnisbericht.<br />

Entscheidung Zentralisierung je nach gewünschten Freiheitsgrad.<br />

• Was ist unter zeitlich begrenzter <strong>Organisation</strong> zu verstehen? Nennen Sie Beispiele.<br />

<strong>Organisation</strong>seinheiten werden für begrenzte Dauer errichtet: Projektorganisation.<br />

Hauptmerkmale: Komplexität, Singularität (Neuheit), originäres Zielsystem (Leistung, Kosten,<br />

Termine).<br />

Kriterien: Ressourcenautonomie, Verselbstständigung gegenüber der Basisorganisation<br />

Innerbetriebliche Projekte vs überbetriebliche Projekte<br />

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• Nennen Sie Formen der innerbetrieblichen Projektorganisation <strong>und</strong> deren<br />

Hauptunterscheidungskriterien. Nennen Sie Formen der überbetrieblichen Projektorganisation <strong>und</strong><br />

deren Hauptunterscheidungskriterien.<br />

Innerbetrieblich:<br />

Einflussprojektorganisation:<br />

Projektkoordination, ein Mitarbeiter wird als Stabposition installiert <strong>und</strong> ist für die Koordination<br />

mehrerer Projekte zuständig. Hat keine Weisungsrechte. Wenig Autonomie, für kleine Projekte.<br />

Matrixprojektorganisation<br />

Dimension Projekt wird gleichberechtigt zur vorherrschenden Dimension gesehen. Projektleiter hat<br />

ausgeprägte Kompetenzen, funktionale Weisungsrechte<br />

Autonome Projektorganisation<br />

Reine Projektorganisation, Ressourcenautonomie <strong>und</strong> Verselbstständigung. Mitarbeiter werden aus<br />

bisherigen Stellen herausgelöst. Projektleiter verfügt über Personal- <strong>und</strong> Ressourcenverantwortung.<br />

Für große, lang dauernde Projekte, komplex, neuartig<br />

Überbetrieblich:<br />

Bei mangelndem Know-How, hohem Neuheits- <strong>und</strong> Risikograd, komplexe Aufgabenstellung.<br />

Vertragsbeziehung zwischen beteiligten Unternehmen, häufig bei F&E<br />

Einzelauftragsorganisation<br />

Einzeln abgeschloßene Verträge werden an andere Unternehmen vergeben <strong>und</strong> vom Auftraggeber<br />

koordiniert.<br />

Generalunternehmerorganisation<br />

Auftraggeber schließt mit Generalunternehmer Vertrag über die Abwicklung eines Gesamtprojektes<br />

ab. Dieser übernimmt Projektleitung <strong>und</strong> Verantwortung, führt Aufgaben selbst durch, vergibt<br />

Subaufträge.<br />

Konsortialorganisation<br />

Mehrere selbstständige Unternehmen formieren sich zu einem Konsortium um ein Projekt<br />

gemeinsam abzuwickeln. Konsortialvertrag der Zusammenarbeit regelt. Projektleitung entweder bei<br />

einem Partner oder eigenen Institution. Haftung liegt beim Konsortium.<br />

• Erläutern Sie die Vor- <strong>und</strong> Nachteile von Teamorganisation.<br />

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• Welche Arten von Team können unterschieden werden? Beschreiben Sie diese <strong>und</strong> nennen Sie<br />

Beispiele.<br />

Work Teams: gleichbleibende Mitglieder, operatives Tagesgeschäft<br />

Project and Development Team: zeitlich begrenzt, geistige Arbeit, bewältigen komplexe Aufgabens<br />

Parallel Teams: koordinierende <strong>und</strong> beratende Aufgaben (ähnlich project-development-team)<br />

Management Team: Führungskräfte, die im Team für Koordination, Führung zuständig sind.<br />

Bündelung von Expertise <strong>und</strong> Erfahrung bei turbulenter Umwelt <strong>und</strong> komplexen Problemen<br />

Ad hoc Networks: lose <strong>und</strong> informelle Gruppen mit gemeinsamen Ziel, Grenzen oft unklar<br />

Virtual Teams: räumliche Trennung, Nutzung der Kommunikationsmedien, kulturelle <strong>und</strong> sprachliche<br />

Unterschiede. f<br />

• Vergleichen Sie funktionale, divisionale <strong>und</strong> Matrix- <strong>und</strong> Netzwerkorganisation hinsichtlich des<br />

Leitungsprinzips (Leitungsorganisation).<br />

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• Welche Formen der Sek<strong>und</strong>ärorganisation kennen Sie?<br />

Die Sek<strong>und</strong>ärorganisation unterstützt die Primärorganisation in bereichsübergreifender<br />

Zusammenarbeit bei komplexen, innovativen Problemen.<br />

Produktmanagement<br />

K<strong>und</strong>enmanagement<br />

Funktionsmanagement<br />

Projektmanagement<br />

Strategische Geschäaftseinheiten<br />

Prozessmanagement<br />

• Erläutern Sie die Merkmale von temporären <strong>und</strong> ständigen Formen der Sek<strong>und</strong>ärorganisation,<br />

vergleichen Sie diese <strong>und</strong> führen Sie Beispiele an.<br />

Ständig:<br />

Ständige Formen für komplexe <strong>und</strong> übergreifende Aufgaben (fördern der Innovation)<br />

Produktkomitees<br />

Qualitätszirkel<br />

Marketing-Strategy-Center<br />

Temporär:<br />

Zeitlich befristete Aufgaben (Bsp: Neubauprojekt)<br />

Projektausschüsse<br />

Innovationsworkshop<br />

Konferenzen ohne regelmäßigen Sitzungstermin<br />

• Nennen Sie Beweggründe für die Prozessorientierung im Unternehmen.<br />

Problem traditioneller <strong>Organisation</strong>skonzepte<br />

Spezialisierung <strong>und</strong> Standardisierung begrenzt wenn rasche Reaktionsfähigkeit <strong>und</strong> Flexibilität<br />

gefordert ist. Abschottung, Informationsfilterung, Koordinations- <strong>und</strong> Steuerungsprobleme.<br />

Prozessorientierung wirkt diesen Problemen entgegen: u.A. durch Informationstechnologie<br />

Prozessorientierung: Ausrichtung aller unternehmerischen Handlungen an die Anforderungen der<br />

organisatorischen Prozesse. Maßnahmen zur zielgerichteten Steuerung des Wertschöpfungskette.<br />

Prozess: Abfolge von betrieblichen Tätigkeiten mit dem Ziel eines festgelegten Outputs. Ein Prozess<br />

besitzt einen Leistungsumfang, ist wiederholbar, hat K<strong>und</strong>enwert, ordnet Aktivitäten über Zeit <strong>und</strong><br />

Raum, Start- <strong>und</strong> Endpunkt, hat einen durchgängig verantwortlichen Prozess-Eigner <strong>und</strong> verfügt über<br />

die notwendigen Ressourcen.<br />

• Was sind die Merkmale von Prozessen? Beschreiben Sie diese in wenigen Worten.<br />

Aktivitäten <strong>und</strong> logische Folgebeziehungen (zeitlich, logisch)<br />

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Input <strong>und</strong> Output: materiell, immateriell (Wissen, Information).<br />

Prozessk<strong>und</strong>en: jeder Output besitzt einen K<strong>und</strong>en. K<strong>und</strong>e beinhaltet Personen, Prozesse <strong>und</strong><br />

<strong>Organisation</strong>seinheiten, die Output in Form von Leistungen oder Produkten empfangen<br />

Transformation: Aktivitäten die den Input in den Output transferieren (Prozessleistung).<br />

Transformation kann physisch, informationell, raum-zeitlich, … sein. Ziel ist eine Wertsteigerung.<br />

Prozessverantwortung: in funktional orientierten Unternehmen existiert eine fragmentierte<br />

Prozessverantwortung. Vorteile der durchgängige Prozessverantwortung: Schnittstellenreduktion,<br />

effiziente Koordination durch Prozessverantwortlichen bzw. Case Management durch mehrere<br />

Mitarbeiter, durchgängiger Verantwortungsbereich.<br />

UFO 72/93


Prozessressourcen<br />

Prozess- <strong>und</strong> Performanceziele<br />

Prozessziele beschreiben den zukünftigen Zustand <strong>und</strong> den Output des Prozesses<br />

Leistungsumfang<br />

Zeitpunkt<br />

Qualitative Eigenschaften<br />

Performanceziele spezifizieren das WIE die Prozessziele erreicht werden<br />

Welche Leistung muss erbracht werden?<br />

• Was versteht man unter dem Begriff Case Management. Setzen Sie diesen in den Kontext mit der<br />

funktionalen <strong>Organisation</strong>.<br />

Form der Prozessverantwortung bei der eine kleine Gruppe von Mitarbeitern oder ein Mitarbeiter<br />

durchgängig für die Abwicklung eines Geschäftsfalles vorhanden ist.<br />

Im Vergleich: Bei einer funktionalen <strong>Organisation</strong> existieren je nach Bereich, Abteilung<br />

unterschiedliche Verantwortliche für den jeweiligen Prozess (je nach aktuellem Arbeitsschritt).<br />

Problem dabei: erhöhte Kommunikation, Optimierungspotential (Koordination, Zeit, Qualität).<br />

• Nennen <strong>und</strong> beschreiben Sie die vier Prozessarten nach Suter.<br />

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Wertschaffende Prozesse<br />

Leistungserstellung für externen K<strong>und</strong>en. K<strong>und</strong>enorientierung, Erfüllungsgrad (Effizient) <strong>und</strong><br />

Performanceziele (Effektivität) steht im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Beispiele: Bestellungsabwicklung, Produktion, K<strong>und</strong>enbetreuung<br />

Wertdefinierende Prozesse<br />

Output des Prozesses hat längerfristige Wirkung auf das Unternehmen. Sichern die langfristige<br />

Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> Überlebensfähigkeit des Unternehmens. Legen Sach-/Dienstleistungen für den<br />

Markt fest, definieren Rahmenbedingungen.<br />

Beispiele: F&E, Innovationen, ..<br />

Managementprozesse<br />

Befassen sich mit Managment- <strong>und</strong> Führungsaufgaben des Unternehmens. Entwickeln Strategien,<br />

führen operative Planung durch, pflegen Unternehmenskultur, entwickeln Mitarbeiter. Bereitstellung<br />

rechtlicher, organisatorischer, finanzieller, sozialer Rahmen.<br />

Beispiele: Finanzplanung, Controlling, Personalentwicklung…<br />

Support-Service-Prozesse<br />

Unterstützen Leistungserstellung.<br />

Beispiele: Infrastruktur (Wartung, Instandhaltung), Betreuung IKT, HR<br />

• Nennen Sie Merkmale von Geschäftsprozesse <strong>und</strong> Beispiel für diese inkl. Zuordnung zur Prozessart.<br />

Merkmale<br />

K<strong>und</strong>enorientiert<br />

Wertschöpfend<br />

durchgängig<br />

Prozesstypen<br />

Wertschaffender Prozess<br />

Wertdefinierender Prozess<br />

• Erläutern Sie die Gr<strong>und</strong>prinzipien der Prozessorientierten <strong>Organisation</strong>sgestaltung.<br />

Unternehmen-Umwelt-Beziehungen sind ausschließlich K<strong>und</strong>en-Lieferanten-Beziehungen<br />

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Wertschöpfung <strong>und</strong> Prozessregelung integriert (durch Case-Management)<br />

Aufbauorganisation orientiert sich an Leistungs- <strong>und</strong> Geschäftsprozessen (Strategie- <strong>und</strong><br />

Zielorientierung)<br />

• Erläutern Sie die Kernelement des Grazer Ansatzes.<br />

Prozessmodul<br />

Eigenständige organisatorische Einheit (alle Ressourcen <strong>und</strong> Regelungen liegen im<br />

Verantwortungsbereich). Selbstähnlichkeit (Prozesse sind in jedem Detailierungsgrad nach dem<br />

gleichen Gr<strong>und</strong>muster aufgebaut).<br />

Kaskadierung<br />

Vereinen von einander im Prozess gegenüberliegenden Tätigkeiten in einem Verantwortungsbereich.<br />

Reduktion der Komplexität. Black-Box-Betrachtung.<br />

• Was versteht man unter den Begriffen Kaskadierung <strong>und</strong> Segmentierung?<br />

Kaskadierung<br />

Bildung einer Prozesskette mit aufeinanderfolgenden Tätigkeiten<br />

Anordnen der Prozesskette, wobei gegenüberliegende Aktivitäten demselben Verantwortlichen<br />

unterstellt sind.<br />

Segmentierung<br />

Teilprozessvarianten, die für Aufträge notwendig sind, werden in eigene Prozessvarianten<br />

segmentiert. Segmentierung nach K<strong>und</strong>en, Produkten, Schwierigkeitsgrad ..<br />

• Erklären Sie den Sinn der Segmentierung <strong>und</strong> nennen Sie Kriterien der Marktsegmentierung?<br />

Teilprozesse werden in eigene Prozesse segmentiert. „one best way for each given situation“.<br />

Abwägung: marktorientierte Differenzierung <strong>und</strong> reduzierte Komplexität vs. steigende<br />

Gesamtkomplexität aufgr<strong>und</strong> vieler Segmente. Eventuell Clustern.<br />

UFO 75/93


• Welche organisatorischen Möglichkeiten gibt es um Prozessmanagement im Unternehmen zu<br />

verankern. Was sind die Vor- <strong>und</strong> Nachteile der beiden Konzepte?<br />

Prozessorientierte <strong>Organisation</strong>sgestaltung: konsequente Ausrichtung aller Aktivitäten nach den<br />

Bedürfnissen der externen K<strong>und</strong>en.<br />

Primärorganisation<br />

Vier Kernprozesse (Geschäftsprozesse), drei Zentralfunktionen, General Management<br />

Sek<strong>und</strong>ärorganisation<br />

Prozessmanagement überlagert primäre Strukturen. Matrix- oder Tensororganisation.<br />

Funktionsübergreifendes Prozessmanagement soll Schnittstellenprobleme verhindern. Denken in<br />

k<strong>und</strong>enorientierten Leistungserstellungsprozessen. Steigert das unternehmerische Denken.<br />

UFO 76/93


• Erläutern Sie die vier wesentlichen Faktoren, die die wesentlichen Anforderungen an die<br />

„<strong>Organisation</strong> der Zukunft“ beschreiben.<br />

Effektivitäts- <strong>und</strong> Effizienzerfordernisse<br />

Flexibilitäts- <strong>und</strong> Innovationsbedarf<br />

Wachsende Bedeutung des Humanpotenzials<br />

Zunehmende Globalisierung<br />

Organisatorische „Gebäude“ als Mischung aus Palast (wehrhaft, bewirtschaftet Umland) <strong>und</strong><br />

Zeltlager (zum Angriff gerüstet, reaktionsschnell, mobil).<br />

• Erläutern Sie innovative <strong>Organisation</strong>sformen <strong>und</strong> geben Sie Beispiele.<br />

Modulare <strong>Organisation</strong><br />

kleine geschlossene Einheiten (Module)<br />

ganzheitliche Abwicklung von Aufgaben bzw. (Teil-) Prozessen<br />

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Dezentralisierung <strong>und</strong> Entscheidungsautonomie hinsichtlich Ressourceneinsatz<br />

Bündelung artverwandter Teilaufgaben in einem Modul<br />

Reduktion Schnittstellen<br />

starke Prozessorientierung<br />

Vorteile bei hoher Komplexität <strong>und</strong> Entwicklung neuartiger Produkte<br />

Internes Netzwerk selbstständiger Einheiten<br />

Vernetzte/Fraktale <strong>Organisation</strong><br />

ähnlich der modularen <strong>Organisation</strong><br />

<strong>Organisation</strong>selemente sind selbstähnlich<br />

agieren wie Unternehmen im Unternehmen<br />

Vielfältige, dynamische <strong>und</strong> selbstorganisierende Beziehungen<br />

Virtuelle <strong>Organisation</strong><br />

zeitlich begrenzte, aufgabenspezifisch <strong>und</strong> standortübergreifend gebildete Einheiten<br />

meist rechtlich <strong>und</strong> wirtschaftlich unabhängige Partner<br />

Bewältigung von komplexen, neuartigen Aufgaben in unsicherer Marktlage<br />

Vernetzung von Expertise über Distanzen<br />

Vorteile der Modularisierung <strong>und</strong> der Vernetzung kombiniert<br />

Netzwerkorganisation<br />

komplexe <strong>und</strong> mehrdimensionale Beziehungsgeflechte<br />

selbständigen Einheiten (Personen, Gruppen, Unternehmen)<br />

stabile Beziehungen<br />

gemeinsame Werte<br />

Realisierung von Wettbewerbsvorteilen in komplexen <strong>und</strong> dynamischen Märkten<br />

Formen<br />

Beherrschungsformen<br />

Kooperationsformen<br />

• Vergleichen Sie die modulare <strong>und</strong> die fraktale <strong>Organisation</strong> miteinander. Worin unterscheiden Sie<br />

sich, was haben sie gemeinsam?<br />

Siehe oben.<br />

• Beschreiben Sie unterschiedliche Arten der Netzwerkorganisation <strong>und</strong> geben Sie Beispiele.<br />

Beherrschungsformen (fokale Netzwerke)<br />

Beispiel Benetton<br />

Abhängige Lieferanten<br />

Franchisesystem für Händler<br />

Zwischengeschaltete Vertriebsagenturen<br />

Auslagerung von Risiko <strong>und</strong> starken Einfluss<br />

Kooperationsformen<br />

vertikale (gleiche Branche, unterschiedliche Wertschöpfungsstufen),<br />

horizontale (gleiche Branche, gleiche Wertschöpfungsstufe),<br />

diagonale Kooperationen (andere Branche u/o Wertschöpfungsstufe)<br />

<strong>Organisation</strong>: Joint Venture <strong>und</strong> Konsortium<br />

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• Beschreiben Sie die unterschiedlichen Kooperationsformen im Detail.<br />

Kooperation: gleichrangige Zusammenarbeit zwischen selbständigen Unternehmen. Realisierung von<br />

Wettbewerbsvorteilen. Kooperative, stabile Beziehungen. Dienen beiden Partnern (Symbiose)<br />

Vertikale Kooperation<br />

Aufeinanderfolgende Stufen in der Wertschöpfungskette (K<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Lieferant). Bsp: Autoindustrie<br />

Horizontale Kooperation<br />

Gleiche Branche <strong>und</strong> Wertschöpfungsstufe. Bsp: F&E<br />

Diagonale Kooperation<br />

Unterschiedliche Branche <strong>und</strong> Wertschöpfungsstufe Bsp: Bank <strong>und</strong> IT Unternehmen<br />

Längerfristige Kooperation<br />

Joint Venture<br />

Gründung einer rechtlich eigenständigen Gesellschaft als Gemeinschaftsunternehmen. Partner sind<br />

meist gleich beteiligt. Bsp: komplexe Aufgaben, F&E, finanzielle Belastung, riskante Projekte<br />

Konsortium<br />

Gründung einer Projektgemeinschaft. Gemeinsame Umsetzung von Projekten. Nutzung von<br />

Ressourcenvorteilen <strong>und</strong> Risikoaufteilung. Zeitlich begrenzt. Bsp: große Bauprojekte, Großkredite<br />

• Beschreiben Sie <strong>Organisation</strong>sformen für die Ausgestaltung von Kooperationen.<br />

Siehe oben.<br />

6 Personal<br />

• Welche Anforderungen sieht sich das heutige Personalmanagement gegenüber der früheren<br />

Personalverwaltung gegenüber?<br />

Früher: Faktor Arbeit optimal an rechtliche, technologische, organisatorische <strong>und</strong> marktliche<br />

Rahmenbedingung anzupassen. Mitarbeiter wurden als Produktionsfaktor gesehen.<br />

Heute: Gestaltung von Personalmanagementsystemen, Führung von Mitarbeitern, Verbessern der<br />

Effektivität, langfristige Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit. Zufriedenheit <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit.<br />

Bedürfnisse <strong>und</strong> Qualifikationen der Mitarbeiter.<br />

Schlagworte: Talentmanagement, Leadership, Engagement der Mitarbeiter, Messen Arbeitsleistung,<br />

Change Management, Learning Organization.<br />

• Welche Ziele <strong>und</strong> Aufgaben hat das Personalmanagement?<br />

Ziele:<br />

Übergesetztes Ziel: Steigern des Unternehmenserfolgs<br />

Akquisition/Gewinnung neuer Mitarbeiter<br />

Qualifikation/Weiterentwicklung der Mitarbeiter<br />

Erhöhung der Verbleibwahrscheinlichkeit<br />

Motivation, Steigerung der individuellen Leistungsbereitschaft<br />

Aufgaben:<br />

Gestaltung der Personalmanagement-Systeme, Makro-Ebene : Personalbeschaffung, -einsatz, -<br />

beurteilung, -entwicklung, -freisetzung<br />

Führung von Mitarbeitern/Teams: Mikroebene: Verhaltenssteuerung<br />

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• Welche Methoden zur Ermittlung des Personalbedarfs sind bekannt?<br />

Summarische Methoden:<br />

Konzeptioneller Schlüsselzahlen: Bemessung aufgr<strong>und</strong> von Vorstellungen externer<br />

Entscheidungsträger (Schulwesen, Sozialarbeit). Politische Zielsetzung, daher keine bwl-Beurteilung.<br />

Leistungsspannenmethode: Führungskraft kann bestimmte Anzahl von Mitarbeitern maximal leiten.<br />

Beruht auf traditionellen Prinzipien<br />

Statistische Methoden: Personalbedarf von bestimmten Leistungsgrößen abhängig (Umsatz,<br />

Produktion, .. )<br />

Analogieschlussmethode: Vergleich mit dem Personalbestand eines ähnlichen Unternehmens.<br />

Analytische Methoden<br />

Stellenbezogene Personalbemessung. Detaillierte Aufgaben- <strong>und</strong> Zeitstudien. Diese sind vom<br />

Messverfahren, externen Faktoren, individuellen Unterschieden, Lerneffekten usw. abhängig. Sind<br />

exakter als summarische Methoden, jedoch zeit- <strong>und</strong> kostenaufwändig <strong>und</strong> auf Routinetätigkeiten<br />

begrenzt.<br />

• Welche Aufgaben hat die Personalbeschaffung?<br />

Der ermittelte Personalbestand ist Ausgangspunkt der Personalbeschaffung.<br />

Personalwerbung<br />

Informiert potenzielle Bewerber über das Unternehmen <strong>und</strong> die Stelle (Informationsfunktion) <strong>und</strong><br />

veranlasst Personen zur Bewerbung (Aktionsfunktion), die über die benötigte Qualifikation <strong>und</strong><br />

Motivation verfügen (Selektionsfunktion).<br />

Methoden: innerbetriebliche Ausschreibung, Empfehlungen, Stellenanzeigen, AMS,<br />

Hochschulmarketing.<br />

Bewerberauswahl<br />

Eignungsdiagnose: Bewerbungsunterlagen, Personalfragebogen, Einstellungsgespräche,<br />

Testverfahren. Fachliche <strong>und</strong> soziale Kompetenzen notwendig.<br />

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Personaleinstellung<br />

Abschluss des Arbeitsvertrages <strong>und</strong> Eingliederung<br />

• Was versteht man unter Personalentwicklung?<br />

Planmäßige <strong>und</strong> zielgerichtete Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung, Karrieremanagement. Vertief bestehende<br />

oder vermittelt neue Qualifikationen. Persönliche Entwicklungsziele sind mit<br />

Entwicklungsperspektiven des Unternehmens abzugleichen. Umfasst Mitarbeiter aller<br />

Hierarchieebenen, Führungskräfte vor Ort beurteilen Leistung.<br />

Methoden: into the job, on the job, near the job, off the job, along the job, out of the job<br />

• Welche Inhalte sind beim Personaleinsatz zu regeln?<br />

Gestaltung des Arbeitsinhalts: effiziente Gestaltung des Arbeitsinhalts (Anforderungsvielfalt,<br />

Ganzheitlichkeit der Aufgabe, Bedeutsamkeit, Autonomie, Feedback).<br />

Job-rotation (Arbeitsplatzringtausch), job-enlargement (horizontale Aufgabenerweiterung), jobenrichment<br />

(qualitativ höherwertige Tätigkeit, Entscheidungs-Kontroll-Spielraum).<br />

Gruppenorientierte Aufgabenstellung.<br />

Gestaltung des Arbeitsplatzes: Reduktion übermäßiger <strong>und</strong> einseitiger körperlicher <strong>und</strong> psychischer<br />

Belastung <strong>und</strong> Reduktion negativer Einflüsse. Virtualisierung des Arbeitsortes (Telearbeit), Flexibilität<br />

der Arbeitszeitgestaltung<br />

Gestaltung der Arbeitszeit: Flexibilität der Arbeitszeit zur Erhöhung der Zufriedenheit (Altersteilzeit,<br />

Zeit-Wert-Konto, Teilzeitarbeit, gleitende Arbeitszeit)<br />

• Erläutern Sie bekannte Techniken zur Personalbeurteilung.<br />

Mitarbeitergespräch<br />

Funktion, Zielperspektiven der Unternehmensleitung zu vermitteln <strong>und</strong> auf Operationalisierbarkeit<br />

zu prüfen. Kommunikativer Abstimmungsprozess über Leistungsvereinbarung<br />

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360°-Feedback:<br />

Beurteilung durch K<strong>und</strong>en, Vorgesetzten, Kollegen, Mitarbeiter. Rückmeldungen werden mit<br />

Selbstbild verglichen, Entwicklungsmöglichkeiten <strong>und</strong> Veränderungsbedarfe werden erarbeitet.<br />

Ziel: Aufdecken von Entwicklungsfeldern, Fördern der Feedbackkultur,<br />

Nachteil: zeit- <strong>und</strong> kostenaufwändig, sachliches Feedback geben ist schwierig.<br />

Personalportfolio<br />

Einschätzen der aktuellen Leistung <strong>und</strong> des künftigen Potential der Mitarbeiter. Richtiges Einsetzen<br />

von Mitarbeitern soll zu höherer Arbeitsqualität <strong>und</strong> –zufriedenheit führen.<br />

Bei verbesserungswürdigen Leistung ist Führungskraft am meisten gefordert (warum, andere<br />

Aufgaben, Kündigung?)<br />

• Beschreiben Sie die drei Aufgaben der Personalentlohnung.<br />

Kriterien der Entgeltdifferenzierung<br />

Anforderungsabhängig (gleicher Lohn für gleiche Arbeit)<br />

Leistungsabhängig (gleicher Lohn für gleiche Leistung)<br />

Erfolgsabhängig (gleicher Lohn für gleichen Unternehmenserfolg)<br />

Qualifikationsabhängig (gleicher Lohn für gleiche Qualifikation)<br />

Statusabhäng (gleicher Lohn für gleiche Loyalität, Bedürfnisse)<br />

Wahl der Entgeltform<br />

Materielle, immaterielle– monetäre, nicht-monetäre – fix, variable Anreize.<br />

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Absolute Höhe des Entgelts<br />

• Was versteht man unter einem Cafeteria-System?<br />

Leistungskatalog aus dem Mitarbeiter individuell zwischen unterschiedlichen materiellen,<br />

immateriellen Leistungen wählen können (Basis: Budget)<br />

Geld/Zeit-Verrechnungsleistungen: zusätzlicher Urlaub, Langzeiturlaub, Teilzeit, Geld statt Urlaub<br />

Zeitleistungen: flexible Arbeitszeiten, Urlaub<br />

Geld-Leistungen: Barzahlung, Darlehen, Aktien, Gewinnbeteiligung,<br />

Weiterbildungsleistungen: Bildungsurlaub, Auslandsaufenthalt, Forschung<br />

Versicherungsleistungen: Lebensversicherung, Krankenversicherung, Haushaltsversicherung<br />

Ges<strong>und</strong>heitsleistungen: Vorsorgeuntersuchung<br />

Beratungsleistungen: Rechts-/Steuerberatung, Finanzberatung<br />

Sach- <strong>und</strong> sonstige Leistungen: Firmenwagen, -wohnung, Entlohnung in Natura, Sport, Parkplatz<br />

• Welche Ursachen <strong>und</strong> Maßnahmen der Personalfreisetzung kennen Sie?<br />

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• Beschreiben Sie das Führungsstilkontinuum nach Tannenbaum <strong>und</strong> Schmidt.<br />

• Welche Aussagen trifft McGregor mit seiner Theorie X <strong>und</strong> Theorie Y?<br />

Führungsstil wird durch Menschenbild beeinflusst. Führungskräfte delegieren mehr Verantwortung<br />

an Mitarbeiter wenn sie diese als intelligent <strong>und</strong> verlässlich einschätzen.<br />

Menschenbilder: vereinfachte Muster von menschlichem Verhalten, die Personen im Laufe der eit<br />

aufgr<strong>und</strong> ihrer Erfahrung entwickeln<br />

Theorie X: pessimistisches Menschenbild, Mensch hat eine Abneigung gegen Arbeit <strong>und</strong> will diese<br />

vermeiden. Er muss kontrolliert, geführt werden. Versucht Verantwortung zu vermeiden, hat wenig<br />

Ehrgeiz <strong>und</strong> strebt nach Sicherheit<br />

Theorie Y: Arbeit ist eine Quelle der Zufriedenheit für den Menschen. Er zeigt Eigeninitiative <strong>und</strong><br />

Selbstkontrolle, Arbeitsanreize sind Befriedigung der Ich-Bedürfnisse <strong>und</strong> Selbstverwirklichung.<br />

Strebt nach Verantwortung, ist kreativ.<br />

Führungskräfte sollten prinzipiell von Theorie Y ausgehen.<br />

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• Welche Ansätze zur Führungsforschung (Führungstheorien) sind bekannt?<br />

Eigenschaftsorientierte Perspektive: Erfolg einer Führungsperson ist von deren Persönlichkeit<br />

abhängig.<br />

Transaktionale Führung (path goal theory of leadership)<br />

Motivationales Geführtenverhalten. Führende soll Erwartung der Geführten stabilisieren, dass<br />

Anstrengung zu Leistung, Leistung zu Belohnung <strong>und</strong> Belohnung zur Bedürfnisbefriedigung führt.<br />

Transformationale Führung (visionär-charismatisch)<br />

Transformiert die Bedürfnisse der Geführten nach Vorbild des Führenden (Visionär, Enthusiasmat).<br />

Individuelle Führung <strong>und</strong> Förderung der Mitarbeiter<br />

Verhaltensorientierte Perspektive: Verhalten der Führungskraft ist ausschlaggebend, Verhalten ist<br />

erlernbar<br />

Verhaltensgitter von Blake <strong>und</strong> Mouton. Achsen: Betonung des Menschen <strong>und</strong> Betonung der<br />

Produktion. Empfehlung: 9-9er Stil.<br />

Aufgabenorientiert: hohe Qualität <strong>und</strong> Quantität der Arbeit<br />

Personenorientiert: Ausrichtung auf Bedürfnisse der Mitarbeiter, Atmosphäre, Zufriedenheit<br />

1.1: Überlebensmanagement, minimale Anstrengung wenig Interesse an Arbeit oder Mitarbeiter<br />

1.9: Geselliges Beisammensein ohne ernsthafte Arbeit<br />

9.1: autoritäre Führung, Überforderung der Mitarbeiter, rein aufgabenorientiert<br />

5.5: mittlerer Weg, durchschnittliche Leistung <strong>und</strong> Zufriedenheit<br />

9.9: großes Interesse an Mitarbeiter <strong>und</strong> Aufgabe. Gutes Arbeitsklima, hohe Leistung<br />

Situative Perspektive: Persönlichkeitsmerkmale <strong>und</strong> Verhalten führen in unterschiedlichen<br />

Situationen zu unterschiedlichem Erfolg<br />

3-D-Programm nach Reddin<br />

3-Dimensionales Modell: Führungsstil, Situation <strong>und</strong> Führungserfolg. Keine Empfehlung eines<br />

Führungsstils.<br />

Reifegradtheorie von Hersey <strong>und</strong> Blanchard<br />

Siehe unten<br />

Kontingenztheorie nach Fiedler<br />

Aufgabenorientierte Führungskräfte: in Extremsituationen erfolgreich<br />

Mitarbeiterorientierte Führungskräfte: in günstigen Situationen erfolgreich.<br />

Erfolg einer Führungskraft nur durch Beeinflussung der Situationsvariablen.<br />

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Führungsstiltypologie nach W<strong>und</strong>erer<br />

Machtdimension der Führung <strong>und</strong> Beziehungsgestaltung.<br />

• Skizzieren Sie das Verhaltensgitter von Blake <strong>und</strong> Mouton. Welche Aussagen lassen sich daraus<br />

ableiten?<br />

Siehe oben.<br />

Führung durch Ziele: sind individuelle Ziele mit <strong>Organisation</strong>szielen verknüft, so gibt Mitarbeiter sein<br />

Bestes. Hohe Leistung aufgr<strong>und</strong> von Zielakzeptanz.<br />

• Skizzieren Sie das Reifegradmodell nach Hersey <strong>und</strong> Blanchard.<br />

Je nach Aufgabenorientierung <strong>und</strong> Personenorientierung ergeben sich folgende Führungsstile:<br />

Telling, selling, participation, delegation.<br />

Variable Größe ist der Reifegrad der Mitarbeiter: Fähigkeit <strong>und</strong> Bereitschaft Verantwortung zu<br />

übernehmen.<br />

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Telling – Unterweisung: fehlende Motivation, unqualifizierte Mitarbeiter Aufgabenorientierung,<br />

autoritärer Führungsstil<br />

Selling – Verkaufen: ansprechen von Motivationsproblemen<br />

Partizipating: Beziehungsorientierung <strong>und</strong> Partizipation gleicht Kompetenzmängel aus.<br />

Delegating: Qualifikation, Motivation selbstständige Aufgabenerfüllung bei delegativer Führung<br />

• Beschreiben Sie die wichtigsten Vertreter der Inhalts- <strong>und</strong> Prozesstheorien im Rahmen der<br />

Motivationstheorien.<br />

Inhaltstheorie: Motive <strong>und</strong> Anreize um Arbeitsverhalten zu motivieren<br />

Prozesstheorie: erklärt Dynamik menschlichen Handelns<br />

Inhaltstheorie:<br />

Maslow’sche Bedürfnispyramide<br />

Wachstumsbedürfnis:<br />

nie vollständig befriedigt<br />

Defizitbedürfnis:<br />

werden bei<br />

entsprechenden<br />

Anreizen vollständig<br />

befriedigt<br />

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Zwei-Faktoren-Theorie<br />

Hygienefaktoren: Nicht-Erfüllung führt zu Unzufriedenheit, Erfüllung zu neutralem Zustand<br />

Beispiele: Unternehmenspolitik, Verwaltung, Überwachung, Vorgesetzten-Beziehung, Lohn<br />

Motivatoren: Erfüllung erzeugt Zufriedenheit<br />

Beispiele: Leistung, Anerkennung, Arbeit an sich, Verantwortung, Beförderung<br />

Prozesstheorie:<br />

Erwartungs-mal-Wert-Theorie<br />

Theorie der Zielsetzung<br />

Schwierige, herausfordernde Ziele führen zu besseren Leistungen als leichte Ziele<br />

Präzise Ziele führen zu besseren Leistungen als vage, allgemeine Ziele.<br />

Theorie der Handlungskontrolle<br />

Umsetzung der Intention in Handlung, Beibehaltung der Intention bis zur Realisierung<br />

Attributstheorie<br />

Rückschau, schreiben Sachverhalten bestimmte Ursachen zu (Kausalattribution)<br />

• Wodurch unterscheiden sich Management <strong>und</strong> Leadership?<br />

Management: fördert Stabilität, Ordnung, Problemlösung<br />

Leadership: Orientierung an Wandel, Visionen, Kreativität, Führung von Leuten die gerne gehorchen.<br />

lässt sich (wenn bestimmte Gaben vorhanden sind) erlernen – wenn auch langsam.<br />

7 Werte <strong>und</strong> Kultur<br />

• Erläutern Sie die Begriffe Kultur <strong>und</strong> Unternehmenskultur.<br />

Kultur: aus der Ethnologie, bezeichnet Merkmale von Volksgruppen: einheitliche Wert- <strong>und</strong><br />

Denkmuster, Riten, Symbole.<br />

Unternehmenskultur:<br />

Gemeinsame Wertvorstellungen der Mehrzahl der Unternehmensmitglieder, Verhaltensmuster.<br />

Persönlichkeiten <strong>und</strong> Ereignisse spielen dabei eine wichtige Rolle. Unternehmenskultur ist informell,<br />

implizit <strong>und</strong> entwickelt sich über die Zeit<br />

• Warum sollte sich die moderne Betriebswirtschaftslehre mit Unternehmenskultur<br />

auseinandersetzen?<br />

Weil eine starke Korrelation von Unternehmenserfolg <strong>und</strong> Kultur festgestellt wurde.<br />

• Erläutern Sie das Kulturebenenmodell von Schein (Welche Ebenen unterscheidet er? Wodurch sind<br />

diese charakterisiert?). Suchen Sie in der Unternehmenspraxis nach Beispielen für Erscheinungen der<br />

Modellebenen.<br />

Symbole <strong>und</strong> Zeichen – Sprache, Rituale, Kleidung, Umgangsformen, Anekdoten – sichtbar aber<br />

interpretationswürdig<br />

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Normen <strong>und</strong> Standards – „was ist wünschenswert, was nicht“: Maximen, Ideologien,<br />

Verhaltensrichtlinien, Verbot – teils sicht/unsichtbar<br />

Basisannahmen – Umweltbezog, Wahrheit, Zeit, Wesen des Menschen, soziale Beziehungen –<br />

unsichtbar, langfristig<br />

Zwischen den drei Ebenen herrscht eine wechselseitige Beziehung.<br />

Praxisdarstellung der drei Ebenen:<br />

Unternehmensidentität (Erscheinungsbild)<br />

Unternehmensethik (Wert: Gerechtigkeit, Vertrauen, Verantwortung)<br />

Unternehmensphilosophie (Basis: Sinnorientierung)<br />

• Erläutern Sie die Merkmale einer Unternehmenskultur.<br />

Beeinflusst durch Umwelt, Unternehmensgeschichte, Persönlichkeiten<br />

Ergebnis des Zusammenspiels der Handlungen vieler Beteiligter<br />

UK ist von Firma zu Firma individuell aber durch gemeinsame Handlung auch kollektiv<br />

UK ist erlernbar, wird nicht bewusst gelehrt<br />

Werte sind informell, inoffiziell <strong>und</strong> impliziter Natur<br />

Symbole in verbaler, interaktiver <strong>und</strong> artifizieller Erscheinungsform<br />

UK wird von der Mehrzahl der Unternehmensangehörigen getragen<br />

• Deal/Kennedy unterschieden in ihrer Kulturtypologie vier Typen von Unternehmenskulturen.<br />

Welche sind dies? Wodurch ist der jeweilige Typ charakterisiert? Nennen Sie jeweils ein Beispiel.<br />

Tough-Guy-Macho-Culture: risikoorientiert, induvidualistisch handelnde, harte Mitarbeiter. Erfolg,<br />

Einkommen, Macht dominiert. Erfolge feieren, Misserfolge bedeuten Untergang. Beispiele:<br />

Wertpapierhandel, Filmindustrie<br />

Work-Hard-Play-Hard-Culture: etwas geringeres Risiko als TGM, Ziel: erzielen von Umsätzen,<br />

Quantität vor Qualität. Teamorientierung, ungezwungene Feste. Bsp: Massenindustrie, Internet-<br />

Boom<br />

Bet-Your-Company-Culture: langfristig, hohes Risiko. Ruhige, analytische Arbeitsweise. Bsp:<br />

Anlagenbauer<br />

Process-Culture: Im Mittelpunkt ist Ordnung, Formalisierung <strong>und</strong> Spezialisierung. Träger<br />

Verwaltungsapparat, Nicht-Auffallen-Wollen, strenge Hierarchien. Bsp: statische, risikoarme<br />

Branchen<br />

hoch<br />

Riskiko bei<br />

Entscheidungen<br />

niedrig<br />

Bet-Your-Company Macho-Culture<br />

Prozess-Kultur Play Hard, Work Hard<br />

Geschwindigkeit Feedback<br />

Langsam schnell<br />

• Wie stark eine Unternehmenskultur ist, wird an den Merkmalen Prägnanz, Verbreitungsgrad <strong>und</strong><br />

Verankerungstiefe festgemacht. Erläutern Sie diese Merkmale.<br />

Prägnanz: Werte <strong>und</strong> Normen sind so deutlich, dass sich jeder danach ausrichten kann. Wichtig sind<br />

Geschichten <strong>und</strong> Anekdoten. Werte müssen konsistent <strong>und</strong> umfassend sein<br />

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Verbreitungsgrad: wenn nahezu alle Mitglieder die Werten <strong>und</strong> Normen kennen <strong>und</strong> davon<br />

überzeugt sind.<br />

Verankerungstiefe: Werte <strong>und</strong> Normen sind im Bewusstsein verankert <strong>und</strong> werden aus innerer<br />

Überzeugung heraus gelebt, keine reine Konformität<br />

• Was versteht man unter einer Subkultur?<br />

Unterschiedliche Kulturen in unterschiedlichen Funktionsbereichen, Professsionen. Diversität der<br />

<strong>Organisation</strong>: einheitliche Unternehmenskultur unrealistisch. Subkulturen zeichnen sich durch eigene<br />

Wertvorstellungen, Standards <strong>und</strong> Symbole aus. Sind Bestandteil der Hauptkultur.<br />

• Warum entstehen Subkulturen?<br />

<strong>Organisation</strong>sstrukturen (Art der Abteilungsbildung, Anzahl Hierarchieebenen)<br />

Aufgaben <strong>und</strong> professionellem Hintergr<strong>und</strong><br />

Gemeinsamen Erfahrungen (Überstehen einer Krise, Schicksalsgemeinschaft)<br />

• Welche Gr<strong>und</strong>typen von Subkulturen sind Ihnen bekannt?<br />

Verstärkende Subkulturen (enhancing): Hauptkultur-konformes Verhalten<br />

Neutrale Subkulturen (orthogonal): eigenes System, kollidieren nicht sondern sind parallel<br />

Gegenkulturen (counter culture): ist gegen Hauptkultur gerichtet (Gr<strong>und</strong>: Enttäuschung)<br />

• Wodurch unterscheiden sich starke von schwachen Unternehmenskulturen?<br />

• Nennen Sie vier positive <strong>und</strong> vier negative Effekte einer starken Unternehmenskultur. Erklären Sie<br />

die Effekte stichwortartig.<br />

Positiv:<br />

Handlungsorientierung<br />

Kommunikationsnetz<br />

Rasche Entscheidungsfindung<br />

Beschleunigte Implementierung<br />

Hohe Motivation, Stabilität, Zuverlässigkeit<br />

Negativ:<br />

Mangel an Flexibilität<br />

Vermeidungshaltung<br />

Fixierung auf traditionelle Erfolgsmotive<br />

Blockierung neuer Orientierung<br />

• Erläutern Sie drei Merkmale einer innovationsorientierten Unternehmenskultur.<br />

K<strong>und</strong>enwunsch vor Kostendenken<br />

Anerkennung von Eigeninitiative<br />

Dynamische Athmosphäre<br />

Ideentoleranz<br />

Fehlertoleranz<br />

Offenheit von Führungskräften<br />

Aufgeschlossenheit gegenüber Produkten, Verfahren, Partner<br />

• Welche fünf Gr<strong>und</strong>prinzipien innovativer <strong>Organisation</strong>en haben Sie kennen gelernt?<br />

Slack: Differenz zwischen verfügbaren Ressourcen <strong>und</strong> tatsächlich verbrauchten Ressourcen,<br />

Reserven zur Stabilität, zwei Arten: fachliche <strong>und</strong> inforativ-mentale Red<strong>und</strong>anz, Job Rotation<br />

Marktliches Lernen: Außenorientierung: Erwerb neuer Kenntnisse vom Absatzmarkt, Lernfähigkeit,<br />

Offenheit gegenüber Situationsänderungen<br />

Lernfördernde Führungssysteme: Planungs- <strong>und</strong> Anreizsystem (Belohnungskriterien)<br />

Projektorientierung: Abbau von Hierarchiestufen, horizontale Kommunikation<br />

Teamorganisation: Positiv: erhöhte Entscheidungsqualität, Motivation, Wissensaustausch, Negativ:<br />

social lifting, riskante Gruppenentscheidungen, Entrapment, starkes Gruppendenken<br />

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• Beurteilen Sie die Aussage: „Unternehmenskultur ist gestaltbar“<br />

Drei Sichtweisen: UK kann gestaltet werden - UK kann, soll aber nicht gestaltet werden - UK kann <strong>und</strong><br />

soll gestaltet werden<br />

Beeinflussung durch Unternehmensstrukturen, Führungssystem, Auswahl <strong>und</strong> Entwicklung der<br />

Mitarbeiter, Visionen <strong>und</strong> Ziele, Vorbildwirkung des Managements<br />

• Schein unterscheidet drei Lebensphasen eines Unternehmens bzw. der Unternehmenskultur.<br />

Welche drei Phasen sind dies?<br />

Gründungs- <strong>und</strong> Wachstumsphase: Geprägt durch Gründer <strong>und</strong> Nachfolger, UK spiegelt<br />

Persönlichkeitsmerkmale der Gründer nieder. Wertergänzungen durch Folgeorganisation.<br />

Phase des mittleren Unternehmensalters: Management herrscht. Routinen, Prozeduren, Slogans im<br />

Vordergr<strong>und</strong>. Bildung von Subkulturen <strong>und</strong> Identitätskrisen<br />

Phase des hohen Unternehmenalters: UK wird leicht zur Innovationsbremse, dient zur<br />

Verhaltensrechtfertigung. Eventuell Kulturwandel erwünscht.<br />

• Wie kann man in Unternehmenskulturen eingreifen <strong>und</strong> intervenieren, wenn man von der<br />

Gestaltbarkeit der Unternehmenskultur ausgeht?<br />

Intervention der Manager: moderate bis drastische Eingriffe.<br />

Nutzung der Konflikte zwischen Subkulturen. Ev. Herbei-beschwören einer Situation, sodass den<br />

Unternehmensmitgliedern klar wird, dass das „alte“ Wertsystem destruktiv ist.<br />

• Was versteht man unter Unternehmensverfassung?<br />

Politisch-rechtlicher Rahmen, der bestimmt wer führt. Dient zum Ausgleich der unterschiedlichen<br />

Interessensgruppen-Ziele. Rahmen für die unternehmerische Entwicklung <strong>und</strong> Handlungsfreiheit des<br />

Managements. Regelungen über Rechte <strong>und</strong> Pflichte der Organe. Regelung von Arbeitsprozessen,<br />

Eingriffsmöglichkeiten der Interessensgruppen in Unternehmensentscheidungen.<br />

• Was wird unter dem Begriff Corporate Governance verstanden?<br />

Ein System der internen <strong>und</strong> externen Entscheidungs-, Einfluss- <strong>und</strong> Kontrollstrukturen eines<br />

Unternehmens <strong>und</strong> Beziehungen zu den wichtigsten Interessensgruppen. CG beschreibt Gr<strong>und</strong>sätze<br />

<strong>und</strong> Einflussfaktoren die über die Unternehmensverfassung hinausgehen.<br />

• Nennen Sie die zwei gr<strong>und</strong>legenden Aufgaben einer Unternehmensverfassung. Erläutern Sie diese<br />

stichwortartig.<br />

Rechtsformwahl: juristischer Rahmen für Aktivitäten, auch Kombination mehrerer Rechtsformen<br />

möglich. Gründe für Rechtsformentscheidungen: Gründung, Wachstum, steuerlicher<br />

Rahmenbedingung.<br />

Organverfassung: Gestaltung der Spitzenorgane <strong>und</strong> Beziehung zur Leitungsorganisation<br />

• Erläutern Sie die drei Gestaltungsfelder der Corporate Governance.<br />

Ziel Erfolgreiche Unternehmensführung<br />

Schaffung eines Ordnungsrahmens durch Verteilung der Verfügungsrechte<br />

Gestaltungsfelder Strukturen, Prozesse,<br />

Personen<br />

Transparenz Kontrolle<br />

Instrumente Gewaltenteilung<br />

Information für Stärkung der<br />

Anreizsystem<br />

Stakeholder Kontrollinstanzen<br />

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Risikoüberwachungssysteme<br />

Umsetzung Gesetzliche bzw. untergesetzliche Regelungen<br />

• Erklären Sie die Begriffe Ethik <strong>und</strong> Unternehmensethik.<br />

Ethik: Lehre vom richtigen Handeln, Massstäbe für gutes Verhalten <strong>und</strong> Moral. Moral stellt den<br />

Gr<strong>und</strong>rahmen des Menschen gegenüber seiner Mitmenschen <strong>und</strong> der Natur dar. Diszipliniertes<br />

Nachdenken <strong>und</strong> Reflexion.<br />

Unternehmensethik: der Bereich der BWL der sich mit Zielen, Werten, Normen <strong>und</strong> Folgen der<br />

Unternehmung befasst. Verhältnis von Moral <strong>und</strong> Gewinn. Die Frage wie moralische Normen in der<br />

modernen Wirtschaft umsetzbar sind.<br />

• Begründen Sie die Notwendigkeit von Unternehmensethik.<br />

• Für ethisches Handeln existieren mehrere Begründungsformen. Nennen Sie zwei davon <strong>und</strong><br />

beschreiben Sie diese kurz.<br />

Deontologische Ethik: über die Richtigkeit einer Handlung wird auf Basis des zugr<strong>und</strong>e liegenden<br />

Prinzips entschieden.<br />

Teleologische Ethik (Verantwortungsethik): die Handlung wird anhand ihrer Folgen <strong>und</strong><br />

Konsequenzen beurteilt.<br />

• Wie wird Corporate Social Responsibility definiert?<br />

Konzept für Unternehmen, um auf freiwilliger Basis soziale Belange <strong>und</strong> Umweltbelange in die<br />

Unternehmenstätigkeit <strong>und</strong> die Stakeholder-Beziehung zu integrieren.<br />

• Was ist unter Corporate Citizenship zu verstehen?<br />

Zusammenarbeit Unternehmen <strong>und</strong> zivilgesellschaftliche <strong>Organisation</strong>en (gesellschaftsorientiertes<br />

Sponsoring, Mentorenprogramme), Schnittstelle zum Staat.<br />

• Nennen Sie zwei Schritte in der Entwicklung der Unternehmensethik.<br />

Gr<strong>und</strong>satzerklärung der ILO (International Labour Organization), 1977: Regeln zum Thema<br />

Beschäftigung, Arbeits- <strong>und</strong> Lebensbedingungen<br />

Global Compact, 1999. Zwischen UN <strong>und</strong> Unternehmen, Übereinkunft über Mindeststandards<br />

Grünbuch der EU, 2001: Rahmenbedingungen für soziale Verantwortung von Unternehmen.<br />

• Unternehmensethisches Handeln ist durch vier Merkmale gekennzeichnet. Erläutern Sie zwei<br />

davon.<br />

Begründbarkeit: Handlung ist begründbar, Person/Unternehmen weiss warum es sich so verhält<br />

Ganzheitliche Betrachtung: ökologische, sozialetechnische, .. Auswirkungen von Handlungen<br />

Breite Interessensberücksichtigung: Berücksichtigung aller Betroffenen (Mitarbeiter, Vorgesetzte,<br />

K<strong>und</strong>en, Lieferanten, Öffentlichkeit)<br />

Langfristiger Wirkungsbezug.<br />

• Für eine ethisch nachhaltige Ausrichtung eines Unternehmens ist es notwendig, dass sämtliche<br />

Gestaltungs- <strong>und</strong> Funktionsbereiche mit einbezogen werden. Welchen der Bereiche würden Sie<br />

insbesondere berücksichtigen <strong>und</strong> warum?<br />

Strategieprozess: frühe Mitarbeiter-Einschaltung, Nischenunternehmen gehen eher auf ethnische<br />

Anforderungen ein.<br />

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F&E: Technikentwicklungen hinterfragen „Technikverantwortung“<br />

Human Ressources: Vorbildwirkung der Führungskräpfte, Personalführung, Kommunikation<br />

Beschaffung <strong>und</strong> Produktion: Hinterfragung der Produktionsbedingung von Lieferanten, Analyse der<br />

Arbeitsbedinungen der Mitarbeiter<br />

• Welche Maßnahmen würden Sie auf individueller Ebene einführen, damit Mitarbeiter „ethischveranwortungsvoll“<br />

handeln (lernen)?<br />

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