Makro & Markets - Tury Invest GmbH
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<strong>Makro</strong> & <strong>Markets</strong><br />
Emil Gludovacz, Christian <strong>Tury</strong> 29. Mai 2002<br />
Geringes Vertrauen<br />
in US-Aktien<br />
Grafik: Grafik: Arbeitslosenrate Arbeitslosenrate und und Zin Zins- Zin Zin s<br />
erhöhungen erhöhungen in in in den den USA<br />
USA<br />
Höhepunkt<br />
der<br />
Arbeitslosenrate<br />
Monat der<br />
ersten<br />
Erhöhung<br />
Monate<br />
(Differenz)<br />
Sep-54 Jan-55 +4<br />
Jul-58 Aug-58 +1<br />
May-61 Aug-61 +3<br />
Dec-70 Apr-71 +4<br />
May-75 Jun-75 +1<br />
Jul-80 Aug-80 +1<br />
Dec-82 May-83 +5<br />
Jun-92 Feb-94 +20<br />
Quellen: Merrill Lynch, Morgan<br />
Stanley, Goldman Sachs.<br />
In der letzten Woche wurden US-Wirtschaftsdaten<br />
des Monats April veröffentlicht,<br />
die die weitere Entwicklung der<br />
Konjunktur im 2. Quartal (Qu.) indizieren.<br />
Neuaufträge für dauerhafte Konsumgüter<br />
stiegen im April um 1,1%<br />
(Prognose: 0,5%), wobei jene für den<br />
März (+0,2%) von ursprünglich -0,5%<br />
nach oben revidiert wurde. Ohne dem<br />
stark schwankenden Verteidigungssektor<br />
betrug die Steigerung sogar 3,4%. Die<br />
überraschende Reduktion des BIP-<br />
Wachstums für das 1. Qu. 2002 auf 5,6%<br />
von ursprünglich hochgerechneten 5,8%<br />
war allerdings enttäuschend. Die Befürworter<br />
eines „Double Dip“-Verlaufs der<br />
Konjunktur sehen darin eine Bestätigung<br />
ihrer düsteren Prognosen. Immer wieder<br />
wird das Abflauen der Konsumneigung<br />
bzw. der Kaufkraft als Folge der schlechten<br />
Beschäftigungslage als Argument<br />
angeführt. Dagegen sprechen die stetig<br />
steigenden persönlichen Einkommen mit<br />
+0,3% im April (+0,4% im März), um<br />
+0,5% höhere persönliche Ausgaben im<br />
April (+0,3% im März) und Käufe bestehender<br />
Einfamilienhäuser von annualisierten<br />
5,79 Mio. (5,4 Mio. im März)<br />
Einheiten. Die Nachfrage nach neu errichteten<br />
Wohneinheiten stieg in einem<br />
ähnlichen Ausmaß. Das Konsumentenvertrauen<br />
ist im Mai, nach einem leichten<br />
Rückgang im April von 110,7 im<br />
Vormonat auf 108,8, wieder auf 109,8<br />
gestiegen. Der Autoabsatz kletterte im<br />
April auf annualisierte 17 Mio. Stück.<br />
General Motors führt für die Fertigungsstraßen<br />
für SUVs (Sport Utility Vehicles)<br />
eine dritte Schicht ein. Alles in allem<br />
keine schlechten Voraussetzungen für<br />
ein solides Wachstum der Wirtschaft. Die<br />
Arbeitslosenrate wird voraussichtlich bis<br />
TURY INVEST GMBH Hockegasse 52, A-1180 Wien<br />
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emil.gludovacz@turyinvest.com, christian.tury@turyinvest.com<br />
zum Herbst weiter auf bis zu 6,2% steigen,<br />
ein Argument für einen ersten Zinsschritt<br />
im Herbst. Die US-Notenbank hat<br />
bisher nie begonnen, die Zinsen zu erhöhen,<br />
ehe der Höchstpunkt in der Arbeitslosenrate<br />
überschritten war.<br />
Die Anleger warten auf das einzig wichtige<br />
Argument für den verstärkten Kauf<br />
von Aktien: nachhaltig steigende Unternehmensgewinne.<br />
Vorbei sind die Zeiten,<br />
als steigende Aktienkurse einzig und<br />
allein mit kräftigen Umsatzsteigerungen,<br />
die oft fingiert waren, gerechtfertigt<br />
worden waren. Misstrauen ist angebracht,<br />
Paranoia nicht. Anzeichen für<br />
eine generelle Besserung der Unternehmensgewinne<br />
mehren sich, obwohl Neubewertungen<br />
durch Analysten bzw. Revisionen<br />
durch die Geschäftsführungen<br />
einzelner Gesellschaften in den nächsten<br />
Wochen für Unruhe sorgen werden.<br />
Am Tiefstpunkt der Wirtschaftsflaute im<br />
3. Qu. 2001 war der Anteil der vorsteuerlichen<br />
Unternehmensgewinne am BIP auf<br />
magere 7,5% abgesunken. Im 1. Qu.<br />
2002 hingegen ist dieser wieder auf<br />
8,8% angestiegen. Diese Tendenz gilt<br />
auch für die Gesamtheit der Unternehmen<br />
im S&P 500-Index. Die Nettomarge<br />
betrug im 1. Qu. 2002 5,9% verglichen<br />
mit 4,3% im 2. Qu. 2001, dem Beginn<br />
des Wirtschaftsabschwungs. Die Entwicklungen<br />
im verarbeitenden Bereich der<br />
Wirtschaft, der in den USA zwar nur noch<br />
ca. 1/3 des BIP ausmacht, bestätigt diesen<br />
Trend.<br />
Selbst die durch die Rezession am ärgsten<br />
betroffene Technologiesparte gibt<br />
Lebenszeichen von sich. Aufträge für<br />
Ohne unser Obligo. Unsere Empfehlungen basieren auf öffentlichen Informationen, die wir für zuverlässig erachten, für die wir aber keine Gewähr übernehmen, genauso wie wir für Vollständigkeit<br />
und Genauigkeit nicht garantieren können. Wir behalten uns vor, die hier geäußerte Meinung jederzeit und ohne Vorankündigung zu ändern. Die in diesem Report diskutierten<br />
Anlagemöglichkeiten könnten für bestimmte <strong>Invest</strong>oren nicht anwendbar sein. Diese Informationen dienen lediglich der eigenverantwortlichen Information und können eine individuelle<br />
Beratung nicht ersetzen.
<strong>Makro</strong> & <strong>Markets</strong><br />
Emil Gludovacz, Christian <strong>Tury</strong> 29. Mai 2002<br />
Computer- und Kommunikationsausrüstung<br />
stiegen im April um 2,5%, für Kapitalinvestitionsgüter<br />
insgesamt um 1,9%.<br />
Gleichzeitig sanken die Lagerbestände<br />
auf ein Achtjahrestief. Einige Anzeichen<br />
sprechen für höhere Kapitalinvestitionen<br />
im 2. Halbjahr.<br />
Das Wirtschaftswachstum in Deutschland<br />
erreichte im 1. Qu. 2002 lediglich<br />
0,2%, der ifo–Index stieg jedoch im Mai<br />
von 90,5 auf 91,5. Es ist dies der erste<br />
Anstieg seit 7 Monaten und ein deutlich<br />
höherer als erwartet worden war, so dass<br />
sich das BIP-Wachstum im 2. Qu. beschleunigt<br />
haben könnte. Die Wachstumsraten<br />
in den restlichen Euroländern<br />
liegen deutlich darüber. Der Euro und<br />
einige europäische Aktien- und Anleihenmärkte<br />
sind somit für internationale<br />
Anleger wieder relativ interessant geworden.<br />
Institutionelle Anleger diversifizieren<br />
verstärkt auf Europa, Japan und<br />
Schwellenländer. Während die europäischen<br />
Aktienmärkte noch großteils parallel<br />
zum US-amerikanischen schwanken,<br />
hat der japanische ein Eigenleben entwickelt.<br />
Die Wirtschaftserholung ist erst<br />
unter dem Mikroskop erkennbar, der<br />
Nikkei 225 hat dagegen den höchsten<br />
Stand seit 8 Monaten erreicht. Die Regierung<br />
Koizumi ist auf der Beliebtheitsskala<br />
auf 38% abgesackt, eine Regierungsumbildung<br />
steht bevor. Die Banken<br />
schreiben Riesenbeträge ab (Mizuho<br />
Holding USD 8,5 Mrd. im jetzigen Quartal),<br />
der Anstieg des JPY kann nur durch<br />
offizielle Interventionen eingebremst<br />
werden. Steigt der JPY übermäßig, könnte<br />
die exportgetriebene Konjunkturerholung<br />
schnell wieder in sich zusammenfallen.<br />
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