Wirkungsorientierung in der Kinder- und Jugendhilfe - Verein für ...

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Fakultät für Erziehungswissenschaft AG 8: Soziale Arbeit 

Stefanie Albus Holger Ziegler München 11. Februar 2011 

Wirkungsorientierung 

in der Kinder- und Jugendhilfe

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Gliederung 


1. Wirkungsorientierung „strong“ – Was misst die 

Wirkungsforschung? 

2. Diskurse um die die Figur des Professionellen 

3. Wirkungsorientierung „light“ – Outcome-orientierter 

Managerialismus 

4. Wirkungsorientierung als professionelle Herausforderung

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Sir Bevedere 

Die Nase der 

Hexe (Nasen sind 

eine Möglichkeit 

Hexen zu erkennen) 

Die Hexe


Sir Bevedere: Es gibt Methoden, um festzustellen, ob sie eine 

Hexe ist. […] Sagt: Was tut man im Allgemeinen mit 

Hexen? 

Dorfbewohner: Verbrennen! Verbrennen! 

Sir Bevedere: Was, außer Hexen, kann sonst noch brennen? 

1. Dorfbewohner: Noch mehr Hexen! 

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2. Dorfbewohner: Holz! 

Sir Bevedere: Gut, warum denkt ihr nun, dass Hexen brennen? 

2. Dorbewohner: Weil, … weil sie vielleicht ... weil sie aus Holz sind? 

Sir Bevedere: Gut […] Wie können wir nun herausfinden, ob sie 

aus Holz ist?

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Wirkungsorientierung „Strong“ 

Was misst die Wirkungsmessung?

Gundis 2000 


Crime-Age Curve - Kriminalitätsverlaufskurve 

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Drei Kriterien von Wirkung: 

Die dominante Wirkungsevaluation prüft die Aussage eine 

Maßnahme (=Ereignis A) sei die Ursache eines bestimmten 

Ereignisses B (= Wirkung) anhand von drei Kriterien: 

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8 



1 

Maßnahme A geht dem Ereignis B zeitlich voraus



Die „konditionale Wahrscheinlichkeit“ von B in 

Anbetracht von A ist größer als die unkonditionale 

Wahrscheinlichkeit von B. 

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2.

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Es gibt keine anderen Ereignisse, die zeitgleich mit 

3. 

Maßnahme A stattfinden und A statistisch irrelevant 

für das Eintreten des Ereignisses B (der Wirkung) 

machen.

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Kausalbeschreibungen 

vs. 

Kausalerklärungen

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Problem „externer Validität“ 

Die Ergebnisse von Experimentalforschungen sind 

nur für die geprüften Kontexte und Programmgestaltungen 

gültig: Sie können nicht auf andere 

Kontexte und Programmgestaltungen übertragen 

werden.

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Veränderungen der evaluierten Programme 

machen die Aussagen kausaldeskriptiver 

Wirkungsmodellberechnung als praktische 

Entscheidungsgrundlage wertlos machen

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Programmintegrität wird in der Regel durch 

Manuale, d.h. durch standardisierte, schriftlich 

fixierte Prozessanweisungen sicher gestellt.

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Diskurse um die die Figur des Professionellen

‚Dritter Weg’ 

‚aktivierender 

Sozialstaat’ 

seit 90er Jahre 


Diskursiv zugeschriebene Kompetenzen (vertikale Achse) & 

Motivationen (horizontale Achse) sozialer Dienstleistungserbringer 

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Knave 

(egoistisch 

instrumentell 

orientiert) 

Diskurs der 

‚neuen Rechten’ 

80er/90er Jahre 

fachliche Kompetenz 

Wohlfahrts- 

Unternehmer 

Hypokritische 

Autokraten 

Sozial- Sozialdemokratischer 

Diskurs 

bis 80er Jahre 

Wohlfahrts- 

Professionelle Knight 

paternalistische 

‚Gutmenschen’ 

Kompetenzanmaßung 

(altruistisch 

gemeinwohl- 

gemeinwohlbzw.prinzipienorientiert) 

Diskurs der 

‚neuen sozialen 

Bewegungen’ 

80er Jahre

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3 

Wirkungsorientierung „light“ – 

Outcome-orientierter Managerialismus

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Das Bundesmodellprogramm 

„Wirkungsorientierte Jugendhilfe“ 

1. Was verstehen wir unter Wirkung? 

2. Was ist nötig um diese zu befördern? 

3. Woran können wir diese feststellen? 

4. Wie können wir diese bewerten? 

5. Was sollen die Konsequenzen dieser Bewertungen sein? 

Quelle: Jordan, E./Nüsken, D./Frese, D. 2008: Zwischenbericht 

der Regiestelle zur Durchführung des Modellprogramms. In: ISA (Hrsg.): Zwischenberichte der 

Regiestelle und der Evaluation zum Modellprogramm (Band 6 der ISA-Schriftenreihe 

„Wirkungsorientierte Jugendhilfe - Beiträge zur Qualifizierung der Hilfen zur Erziehung“). 

Münster: ISA (S. 7-57), S.17 . Download unter http://www.wirkungsorientierte-jugendhilfe.de/

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Beispiel zum Umgang mit Wirkungszielen und ihrer 

Quantifizierung 

Jugendamt: Frau Mönkeloh, ich hatte gerade das Ziel mit Ihnen vorher schon besprochen. [Mutter: 

Hmhm] Ähm (2) es war ja aufgenommen worden (1) weil’s so den Anschein machte als wenn’s 

sinnvoll wäre. Sie hatten sich ja bemüht. [Mutter: Hmhm]. Wenn ich’ s richtig verstanden hab 

das liegt nicht an Ihnen [Mutter: nee] sondern eher an Herrn Müller. [Mutter: Hmhm] (1). Sie 

hatten es aber öfters probiert. [Mutter: Hmhm] (1) Hmhm. (2) Dass man jetzt sagen könnte, 

dass man irgendwie so die Mitte, so fünf oder wie wie oft haben sie’s probiert? 

Mutter: Also ich hab’s häufig probiert. Immer wenn ich dann auch mit Malte telefoniert [Jugendamt: 

Ja] habe hab ich dann auch gesprochen [Jugendamt: Hmhm] darüber. Aber ich hab dann auch 

ziemlich schnell gemerkt, dass das gar nicht äh interessiert hat. [Jugendamt: Hmhm]. Er hat 

nicht zugehört, oder wenn denn auch Malte gesagt hat er möchte kommen, ((holt Luft)) es gab 

dann auch immer nur Ärger und (1) [Jugendamt: Hmhm] immer nur Stress (1) und das 

[Jugendamt: Hmhm] (1) dafür hab ich die Kraft einfach nicht. [Jugendamt: Hmhm] Ja. (2) Hmm 

weiß nicht, fünfundzwanzig, mehr glaub ich nicht hab ich nicht erreicht (1). 

Material aus den Fallstudien zum Hilfeplangespräch im Rahmen der Evaluation des Bundemodellprogramms „Wirkungsorientierte Jugendhilfe“; 

veröffentlicht unter Klingler, B./Polutta, A. 2008: Präsentation zur Wirkungsorientierung und Qualitätsmanagement in der Kinder- und Jugendhilfe beim 

Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V., Forum Qualitätsmanagement in der Sozial-, Jugend- und Behindertenhilfe, in Berlin am 

27.10.08. Download unter http://www.deutscher-verein.de/03-events/2008/gruppe1/pdf/DV_F123-08_Wirkungen_QM_JH_KlingeruPolutta.pdf

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Beispiel zum Umgang mit Wirkungszielen und ihrer 

Quantifizierung - Fortsetzung 

Jugendamt: Sie es (...) oft probiert haben 

Mutter: Ja 

Jugendamt: Das heißt (1) die Größe, die die nicht beeinflussbar ist. [Mutter: Hmhm] Es ist ja 

nicht von Ihnen abhängig. [MU: Hmhm] (...). [Mutter: Hmhm] Ich denke schon, dass Sie 

es dann (3) besser erreicht haben als [Mutter: Hmhm] fünfundzwanzig, wenn man (...) so 

in diesen Prozentzahlen (1) [Mutter: Ja] (...) sollte. 

Mutter: Hmhm, na gut dann nehm ich fuffzig. (8) 

Material aus den Fallstudien zum Hilfeplangespräch im Rahmen der Evaluation des Bundemodellprogramms „Wirkungsorientierte Jugendhilfe“; 

veröffentlicht unter Klingler, B./Polutta, A. 2008: Präsentation zur Wirkungsorientierung und Qualitätsmanagement in der Kinder- und Jugendhilfe beim 

Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V., Forum Qualitätsmanagement in der Sozial-, Jugend- und Behindertenhilfe, in Berlin am 

27.10.08. Download unter http://www.deutscher-verein.de/03-events/2008/gruppe1/pdf/DV_F123-08_Wirkungen_QM_JH_KlingeruPolutta.pdf

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Beispiel von Wirkungszielen in der 

„Wirkungsorientierten Jugendhilfe“, Teil 2 

Zufriedenheit als Wirkungsindikator? 

• Problem der sozialen Erwünschtheit 

• Adaptive Präferenzen als Problem

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Wirkungsziele im Rahmen der Evaluation der 

„Wirkungsorientierten Jugendhilfe“ 

Capabilities-Set 

- Optimismus, Selbstwert, 

Selbstwirksamkeit 

- Soziale Beziehungen 

- Selbstbestimmungskompetenzen 

- Sicherheit und Obhut 

- Materielle Ressourcen 

- Normative Deutungsangebote 

- Fähigkeiten zur 

Selbstsorge 

Quelle: Albus et al. 2010: 

Wirkungsorientierte Jugendhilfe. 

Abschlussbericht des 

Evaluationsträgers des 

Bundesmodellprogramms 

„Qualifizierung der Hilfen zur 

Erziehung durch wirkungsorientierte 

Ausgestaltung der Leistungs-, 

Entgelt- und 

Qualitätsvereinbarungen nach §§ 

78a ff SGB VIII“. (Band 10 der ISA- 

Schriftenreihe „Wirkungsorientierte 

Jugendhilfe – Beiträge zur 

Qualifizierung der Hilfen zur 

Erziehung“). Münster: Waxmann.


Vereinfachtes Strukturgleichungsmodell der Wirkungen der 

Jugendhilfe 

Verbindliche 

Verfahren 

Arbeitsautonomie 

der Fachkräfte 

Fachlich-reflexive 

Ziel- und Handlungskonzeptionen 

Partizipationsrechte 

der Kinder im Alltag 

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Qualität der Vorbereitung der 

Jugendlichen auf das 

Hilfeplangespräch 

Arbeitsbeziehung 

zwischen jungem 

Menschen und 

der Fachkraft der 

Einrichtung 

Partizipationsempfinden 

junger 

Menschen 

Capabilities 

HandlungsundDaseinsmöglichkeiten 

(Wohlergehen 

und Autonomie) 

Originalmodell vgl. Albus et al. 2010: Wirkungsorientierte Jugendhilfe. Abschlussbericht des Evaluationsträgers des Bundesmodellprogramms 

„Qualifizierung der Hilfen zur Erziehung durch wirkungsorientierte Ausgestaltung der Leistungs-, Entgelt- und Qualitätsvereinbarungen nach §§ 78a ff 

SGB VIII“. (Band 10 der ISA-Schriftenreihe „Wirkungsorientierte Jugendhilfe – Beiträge zur Qualifizierung der Hilfen zur Erziehung“). Münster: 

Waxmann.

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Alternative zur Wirkungsorientierung 

„light“: Evidenzbasierte 

Professionalisierung 

Evidenzbasierte Professionalisierung umfasst: 

• Generierung von empirischem Wissen um 

Wirkfaktoren und Wirkmechanismen als eine 

Grundlage neben anderen für professionelle 

Entscheidungen 

• Identifikation, Reflexion und Diskussion professioneller 

und professionsfremder Zielsetzungen der Jugendhilfe 

• Gewährleistung von Arbeitsbedingungen, die 

Professionalität ermöglichen

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Vielen Dank! 


Kontakt: 

Prof. Dr. Holger Ziegler / Dipl.Päd. Stefanie Albus 

AG 8: Soziale Arbeit, Fakultät für Erziehungswissenschaft, Universität Bielefeld 

Universitätsstraße 25, 33615 Bielefeld 

hziegler@uni-bielefeld.de / stefanie.albus@uni-bielefeld.de 

Sekretariat: Frau Horbach, Tel.: +49 (0)521 106 6876, Fax: +49 (0)521 106 89037

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