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§ 2. Die Neokatechumenen werden stufenweise in das liturgische und in das persönliche
Gebet eingeweiht 54 . Die Eltern werden unterwiesen, den Glauben an die Kinder 55 innerhalb
einer Hausliturgie zu übergeben, die normalerweise während den Sonntagslaudes 56 stattfindet.
Die Kinder werden auf die Erstkommunion und Firmung in der Pfarrei vorbereitet und nach
Vollendung ihres dreizehnten Lebensjahres eingeladen, den neokatechumenalen Weg zu beginnen.
§ 3. Die Kirche führt die Neokatechumenen fortschreitend in die geistlichen und katechetischen
Schätze des liturgischen Jahres ein, indem sie «das ganze Christusgeheimnis feiert» 57 .
Zu diesem Zweck halten die Katechisten vor der Advents-, Fasten- und Osterzeit eine vorbereitende
Verkündigung.
§ 4. Die Neokatechumenen werden zudem stufenweise sowohl in die Verehrung der Eucharistie
außerhalb der Messe eingeführt, als auch in die nächtliche Anbetung, in das Rosenkranzgebet
und in andere Frömmigkeitsübungen der katholischen Tradition.
Abschnitt 3
Gemeinschaft
Art. 15
[Gemeinschaftscharakter und Konvivenz]
§ 1. Die Erziehung zum Gemeinschaftsleben ist eine der grundlegenden Aufgaben der
christlichen Initiation 58 . Zu ihm erzieht das Neokatechumenat stufenweise und beständig
durch Einfügung des Einzelnen in eine kleine Gemeinschaft als Leib des auferstandenen Christus,
die offen ist für das Leben der Pfarrgemeinde und der ganzen Kirche.
§ 2. Besondere Bedeutung in dieser Erziehung gewinnt die monatliche Konvivenz jeder
neokatechumenalen Gemeinschaft. Dabei, nach der Feier der Laudes, wird frei das mitgeteilt,
was die Gnade Gottes im eigenen Leben gewirkt hat, und werden die eventuellen Schwierigkeiten
geäußert, unter Achtung der Gewissensfreiheit der Einzelnen. Das hilft der gegenseitigen
Kenntnis, Erleuchtung und Ermutigung, da das Wirken Gottes in der Geschichte eines
jeden sichtbar wird.
§ 3. Die Gemeinschaft hilft den Neokatechumenen, das Bedürfnis der eigenen Umkehr und
der Reifung im Glauben zu entdecken: Die Verschiedenheit, die Fehler, die Schwächen machen
die Unfähigkeit deutlich, den anderen zu lieben, wie er ist; sie zerstören die falschen
Ideale von Gemeinschaft und lassen erfahren, daß die «Communio» (koinonia) ein Werk des
Heiligen Geistes ist 59 .
Art. 16
[Die Erfahrung der Koinonia und die Früchte der Gemeinschaft]
§ 1. In dem Maß, in dem die Neokatechumenen im Glauben wachsen, lassen sich die Zeichen
der Koinonia erkennen: nicht zu urteilen, dem Bösen nicht zu widerstehen, die Verge-
54
Vgl. Art. 20, Nrn. 1 und 3.
55
Vgl. KONGREGATION FÜR DEN KLERUS, Allgemeines Direktorium für die Katechese, 226-227, 255; cann. 774 §
2 CIC, 618 CCEO.
56
Vgl. Institutio generalis de Liturgia Horarum, 27.
57
Normæ universales de anno liturgico et de calendario, 17; Vgl. can. 619 CCEO.
58
Vgl. KONGREGATION FÜR DEN KLERUS, Allgemeines Direktorium für die Katechese, 86.
59
Vgl. ebenda, 253: «Die christliche Gemeinschaft ist die geschichtliche Verwirklichung der Gabe der „Communio“
(koinonia), die eine Frucht des Heiligen Geistes ist».
STATUT DES NEOKATECHUMENALEN WEGES – 29. Juni 2002
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