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Familientherapie

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Der Therapieprozess soll dem Klienten das System Familie in seiner Gesamtheit lebendig werden<br />

lassen. Aufgabe ist es, den Klienten Zugang zu ihren eigenen Ressourcen schaffen, ihnen die Nutzung<br />

dieser aufzeigen um damit neue Bewältigungsstrategien zu aufzubauen.<br />

3.3.2 Kontaktaufnahme – erste Stufe<br />

Zunächst sind unter Einbeziehung der Beratereigenschaften und eines entsprechenden Umfelds Informationen<br />

über den Prozess des Familienlebens und das Familiensystem zu sammeln.<br />

Nach Satir bieten sich folgende Fragen an:.<br />

Wie bewältigt diese Familie ihr Leben in bestimmten Situationen?<br />

Was geht dort vor?<br />

Was ist da, aber nicht gefestigt?<br />

Welche Ressourcen haben die einzelnen Familienmitglieder?<br />

Wie sprechen die Familienmitglieder übereinander?<br />

Wie sprechen sie miteinander?<br />

Welche Regeln gelten in dieser Familie?<br />

Welche Gefühle sind bereits „öffentlich“?<br />

Wieviel physische und emotionale Nähe erträgt jeder vom anderen?<br />

Welche Abwehrmechanismen wurden von den Einzelnen entwickelt?<br />

Was muss verändert werden?<br />

Was möchte ich erreichen?<br />

Wie erreiche ich dieses Ziel,<br />

Sind die Familienmitglieder bereit für die Erfahrungen?<br />

Besonders zu erwähnen ist, dass im Rahmen dieser Methode vor Abschluss der Systemdiagnose bereits<br />

mit Interventionen begonnen wird. Ziel des Beraters ist es mitzuteilen, wie er bestimmte geschilderte<br />

Situationen sieht, ohne Schlüsse daraus zu ziehen. Zu vermitteln, dass andere Menschen<br />

eine Situation nicht zwangsläufig genauso sehen müssen wie sie selbst. Damit wird das Verständnis<br />

für das System und seine Dynamik in Gang gesetzt.<br />

Eine besondere Form zur diagnostischen Informationsgewinnung ist die „Skulptur“. Mit ihrer Hilfe<br />

kann eine Situation sehr viel schneller deutlich gemacht werden, als dies durch verbalen Austausch<br />

über die Wahrnehmungen der Einzelnen möglich wäre.<br />

Diese Methode hat auch auflockernden Charakter, Bewegung wird möglich, manchmal ist es auch<br />

einfach lustig. Die Bewusstheit über eine Situation wird sehr verstärkt.<br />

Beim Stellen einer Skulptur werden auf der Basis eines Bildes, dass sich der Therapeut von einem<br />

Vorgang in der Familie gemacht hat, die Familienmitglieder aufgefordert ihre Beziehung zueinander<br />

als Skulptur aufzustellen Kommunikations- und Beziehungsmuster werden mit Hilfe von Gesten,<br />

Körperbildern, Komponenten wie Nähe und Distanz aufgezeigt. Satir liefert in ihren Ausführungen<br />

dazu gute Anleitungen (12).<br />

Auch einzelne Familienmitglieder können die Familie aus ihrer eigenen Sicht darstellen.<br />

Im weiteren richtet sich die Aufmerksamkeit auf die Wünsche und Ziele der Familienmitglieder an<br />

diese Beratung (Therapie). Sind alle anwesend, werden auch alle einzeln befragt.<br />

Da es bisher schon einigen Austausch zwischen den Klienten sowie Berater und Klient gab, besteht<br />

jetzt auch die Bereitschaft der Klienten ihre wichtigen Themen anzusprechen.<br />

An dieser Stelle kann ein Vertrag geschlossen werden.<br />

Erwartungen, die Dauer und die Anzahl der Sitzungen können darin festgelegt werden.<br />

Die hier beschriebene Methode lässt aber völlig offen, ob sich im Laufe der Beratungen Veränderungen<br />

hierzu erforderlich machen.<br />

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