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1,22 MB - Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs

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Spirituelles<br />

Friede will<br />

verdient werden<br />

Wenn ich durch Österreich reise <strong>und</strong> Orte <strong>und</strong> Städte bew<strong>und</strong>ern kann, die zur<br />

Freude über ihre Ausstrahlung einladen, denke ich immer wieder, das ist der Lohn<br />

<strong>und</strong> der Segen für eine lange Friedenszeit, wir dürfen es auch Geschenk nennen.<br />

Neben dem Lebensnotwendigen können wir uns auch Dinge leisten, die das Leben<br />

lebenswerter erfahren lassen.<br />

Materielle Voraussetzungen leisten ihren<br />

Beitrag. Einen viel schöneren Stellenwert<br />

nehmen allerdings dabei geistige Werte<br />

ein, die im Unfrieden leicht auf der Strecke<br />

bleiben. Vertrauen, Einsatzfreude, Verlässlichkeit,<br />

Mitverantwortungsbewusstsein,<br />

Gemeinschaftsgeist, Ehrlichkeit, Toleranz,<br />

Hilfsbereitschaft, … Bausteine, die in<br />

einem friedlichen Miteinander die Voraussetzung<br />

zu einem erfüllten <strong>und</strong> geglückten<br />

Leben schaffen. Ein Ziel, von<br />

dem wir annehmen dürfen, dass Gott unser<br />

Schöpfer es uns zugedacht hat <strong>und</strong> uns<br />

am Weg zu diesem Ziel begleiten will, mit<br />

der Botschaft seines Wortes in der Bibel<br />

<strong>und</strong> durch sein „Bodenpersonal“, das sind<br />

wir, die Getauften, seine Kirche.<br />

Die Worte „Friede“ <strong>und</strong> „friedfertig“ zählen<br />

in der Bibel zu jenen, die am häufigsten<br />

genannt werden. Schalom meint den<br />

allumfassenden Frieden, nicht nur das<br />

Schweigen der Waffen.<br />

Das Heilwirken Gottes in unserem Leben<br />

<strong>und</strong> in unserer Welt setzt das Bemühen<br />

um den Frieden voraus. In den beiden Teilen<br />

der Bibel wird an wichtigen Stellen<br />

vom Frieden gesprochen. Eine Reihe dieser<br />

Stellen sind uns vertraut, so heißt es<br />

im Psalm 84 „Gerechtigkeit <strong>und</strong> Friede<br />

küssen sich“. Sacharia schreibt „Er kündet<br />

den Völkern den Frieden“, vom Evangelisten<br />

Lukas klingt <strong>und</strong> die Weihnachtsbotschaft<br />

im Ohr „Und Friede den Menschen<br />

auf Erden“, in den Apostelbriefen<br />

wird immer wieder an das Verbindende<br />

durch den Frieden erinnert.<br />

Dass wir oft genug an unsere Mitverantwortung<br />

am beständigen Frieden erinnert<br />

werden, dazu dienen eine Reihe Symbole,<br />

Gegenstände oder auch Handlungen, die<br />

auf Versöhnung hinweisen. Sie erinnern<br />

an Voraussetzungen, die der gelebte Friede<br />

braucht. Der Ölbaum mit seinen Früchten<br />

weist auf die existenzielle Absicherung der<br />

Lebensnotwendigkeiten hin. Vergleichbar<br />

in unserer Zeit ist die soziale Gerechtigkeit<br />

als Voraussetzung zu sozialen Frieden.<br />

Ähnlich ist das Symbol der Taube zu sehen,<br />

als Zeichen der Fruchtbarkeit. Damit<br />

zu vergleichen ist auch der Regenbogen,<br />

das gute Zusammenwirken von Wasser<br />

<strong>und</strong> Sonne verspricht gute Ernte.<br />

In den vergangenen Jahren ist es gelungen,<br />

besonders durch das Bemühen von<br />

<strong>Pfadfinder</strong>innen <strong>und</strong> <strong>Pfadfinder</strong>n, das<br />

Friedenslicht von Betlehem als ganz besonderes<br />

Symbol leuchten zu lassen.<br />

Aus der Kultur der Indianer sind uns das<br />

Vergraben des Tomahawks oder das Rauchen<br />

der Friedenspfeife bekannt.<br />

Viele Bemühungen im Vorfeld des Friedens<br />

wie des Unfriedens, <strong>und</strong> wenn sie<br />

noch so bescheiden <strong>und</strong> unscheinbar sein<br />

mögen, sind unverzichtbare Bausteine am<br />

tragenden F<strong>und</strong>ament des Friedens.<br />

Gr<strong>und</strong>gelegt wird dieses Bewusstsein am<br />

besten in frühen Lebensjahren. Ein dankenswerter<br />

Beitrag, den wir durch die<br />

Umsetzung der <strong>Pfadfinder</strong>idee leisten<br />

können.<br />

Der Advent <strong>und</strong> die Weihnachtszeit können<br />

uns dabei noch mehr beflügeln.<br />

Mit einem „Gut Pfad“ in diesem Sinne<br />

20 ppö brief 4/2005<br />

Pater Franz Hauser<br />

B<strong>und</strong>eskurat r. k.

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