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BTI 2012 | Regionalbericht Postsowjetisches Eurasien

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<strong>BTI</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Regionalbericht</strong> <strong>Postsowjetisches</strong> <strong>Eurasien</strong> 6<br />

usbekische Bevölkerung mündeten; geschätzte 400 000 Menschen – überwiegend Usbeken –<br />

flohen. Es gelang jedoch danach, sowohl das Referendum als auch die Parlamentswahlen im<br />

Oktober 2010 in einem weitgehend friedlichen Umfeld abzuhalten. Zuvor gab es nicht wenige<br />

Stimmen, die aus Furcht vor erneuten Gewaltausbrüchen für eine Verschiebung plädierten. Ohne<br />

gravierende Einschränkungen lobte der OSZE-Beobachtungsbericht jedoch die Organisation der<br />

Parlamentswahlen, deren pluralistischen Charakter und die Möglichkeiten für einen aktiven<br />

Wahlkampf, den alle Parteien frei und mit fairem Medienzugang führen konnten.<br />

Auch in der Mongolei fanden Parlamentswahlen statt (November 2009), bei denen zumindest<br />

Abstriche in der Bewertung der demokratischen Qualität gemacht werden müssen. Wenngleich<br />

auch diese Wahlen überwiegend frei und fair waren, gab es doch einige Berichte über<br />

Stimmenkäufe und andere Betrugsfälle. Schließlich ließen die Präsidenten Alijew (Aserbaidschan)<br />

und Rahmon (Tadschikistan) ein Parlament wählen, wobei die Wahlen im Wesentlichen die<br />

Funktion hatten, eine demokratische Fassade aufrechtzuerhalten.<br />

Die Ukraine erlebte zu Beginn des Jahres 2010 etwas für diese <strong>BTI</strong>-Region Außergewöhnliches:<br />

einen friedlichen Machtwechsel durch Wahlen. Viktor Janukowitsch setzte sich in freien und fairen<br />

Präsidentschaftswahlen gegen Julia Timoschenko durch, die Ikone der orangefarbenen Revolution.<br />

Doch zu den darauffolgenden Regionalwahlen im Oktober 2010 spielte Janukowitsch mit seiner<br />

Partei der Regionen schon auf dem Instrumentarium administrativer Wahlsteuerung.<br />

Wahlkommissionen wurden überwiegend mit Parteigängern besetzt, erfolgreiche Bürgermeister<br />

zum Beitritt in die Partei gedrängt. Der Opposition blieb in manchen größeren Städten aus strittigen<br />

Gründen die Teilnahme verwehrt. Im Ergebnis gewann die Partei der Regionen in den großen<br />

Städten und in den meisten Landesteilen. Im vormals politisch orangefarbenen Westen der Ukraine<br />

gewann die ultranationalistische Partei Allrussische Vereinigung Swoboda (Freiheit) viele<br />

Stimmen und zog in die Stadtparlamente von Lwiw und Ternopil ein.<br />

Tab. 1: Entwicklungsstand der politischen Transformation<br />

Damit ist mit der Ukraine auch schon der regionale Absteiger im Demokratie-Status genannt.<br />

Tabelle 1 macht dies – anders als die Herabstufung Weißrusslands – nicht unmittelbar deutlich, da

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