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Leitbild Altenpflegeheime [PDF-Datei] - Barmherzigen Schwestern ...

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<strong>Leitbild</strong> der <strong>Altenpflegeheime</strong><br />

­ Präambel<br />

­ <strong>Altenpflegeheime</strong> der Kongregation<br />

­ Vorwort<br />

­ Selbstverständnis des christlichen <strong>Altenpflegeheime</strong>s<br />

­ Der Bewohner steht im Mittelpunkt unseres Handelns<br />

­ Als Dienstgemeinschaft erfüllen wir unseren Auftrag<br />

­ Zusammen gelingt unsere Arbeit<br />

­ Anspruch an Leitende<br />

­ Fort- und Weiterbildung sichert Qualität<br />

­ Schlusswort<br />

Präambel<br />

Kongregation der <strong>Barmherzigen</strong> <strong>Schwestern</strong><br />

vom hl. Vinzenz von Paul<br />

in Hildesheim<br />

Die Einrichtungen der Kongregation der <strong>Barmherzigen</strong> <strong>Schwestern</strong> vom hl. Vinzenz<br />

von Paul in Hildesheim dienen der Verwirklichung der Zielsetzung dieser Ordensgemeinschaft:<br />

Durch den Dienst der Barmherzigkeit im Geiste des hl. Vinzenz von Paul und der hl.<br />

Luise von Marillac wollen die <strong>Barmherzigen</strong> <strong>Schwestern</strong> den Menschen in christlicher<br />

Nächstenliebe begegnen und helfen. Den apostolisch-caritativen Dienst erfüllen sie<br />

in Orientierung am Evangelium und im Auftrag der katholischen Kirche.<br />

In der Begegnung mit den Menschen in unseren Aufgaben- und Arbeitsbereichen leitet<br />

uns das christliche Menschenbild. Die Würde des Menschen in jeder Lebensphase<br />

und ohne Rücksicht auf Geschlecht, Volk, Rasse, Weltanschauung, Religion und<br />

gesellschaftliche Stellung zu achten, seine Rechte zu fördern und zu schützen, soll<br />

all unser Handeln bestimmen.<br />

Vinzenz von Paul sagt:<br />

Hochachtung bewegt den Willen zur Liebe. Sie erweckt jene Ehrerbietung und<br />

Zuneigung, die man dem Mitmenschen schuldet, und gibt sich kund in allem,<br />

was man spricht und tut.<br />

2


Zu den derzeitigen Aufgabenfeldern in Deutschland und in Peru gehören u.a.:<br />

> Pflege von Kranken in Krankenhäusern sowie Pflege und Begleitung Schwerstkranker<br />

bis zu deren Tod im Hospiz<br />

> Betreuung und Pflege von alten Menschen in Alten- und Pflegeheimen<br />

> Erziehung und Förderung von Kindern und Jugendlichen in Kindertagesstätten<br />

und Schulen sowie in Kinder- und Jugendheimen<br />

> Berufsausbildung in den Bereichen Krankenpflege und Erziehung<br />

> Erwachsenenbildung<br />

> Pastorale Tätigkeit<br />

Wir, die <strong>Barmherzigen</strong> <strong>Schwestern</strong>, vollziehen unseren Dienst in den jeweiligen Einrichtungen<br />

zusammen mit vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Als Dienstgemeinschaft<br />

wollen wir dieses Werk in gemeinsamer Verantwortung und in vertrauensvoller<br />

Zusammenarbeit tragen.<br />

<strong>Altenpflegeheime</strong> der Kongregation<br />

­ St. Martini in Duderstadt<br />

­ Marienhaus in Hannover<br />

­ St. Monika in Hannover<br />

­ St. Elisabeth in Harsum<br />

­ St. Paulus in Hildesheim<br />

­ St. Theresienstift in Liebenburg<br />

Vorwort<br />

Ein Weisheitsspruch sagt: „Füge deinem Leben nicht nur Jahre zu, sondern füge<br />

deinen Jahren auch Leben zu.“<br />

Nachstehendes <strong>Leitbild</strong> für unsere <strong>Altenpflegeheime</strong> ist in gemeinsamer Arbeit von<br />

<strong>Schwestern</strong>, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern entstanden. Es will dem Leben dienen:<br />

Dem alternden Menschen auch und gerade in der Angewiesenheit seiner letzten<br />

Lebensphase und allen im Haus Tätigen als Wegweisung zu sinnerfüllter Arbeit<br />

in der Dienstgemeinschaft des <strong>Altenpflegeheime</strong>s.<br />

Möge sich die Umsetzung lebendig vollziehen wie das Wachsen eines Baumes, der<br />

trotz Wind und Wetter seine Früchte bringt.<br />

Hildesheim, 1. Oktober 1997<br />

Schwester M. Hildegard<br />

Generaloberin<br />

3


Wir sind berufen, Gottes Güte sichtbar werden zu lassen<br />

Selbstverständnis des christlichen <strong>Altenpflegeheime</strong>s<br />

4<br />

Vinzenz von Paul<br />

In unseren <strong>Altenpflegeheime</strong>n legen wir Wert auf eine christliche Grundhaltung, die<br />

von allen zu akzeptieren und zu fördern ist.<br />

Menschen, die den christlichen Charakter unserer <strong>Altenpflegeheime</strong> wünschen, finden<br />

bei uns Aufnahme. Bewohner, die anderen christlichen Kirchen oder anderen<br />

Religionen angehören, nehmen wir in ihren religiösen Bedürfnissen ernst.<br />

Auch durch äußere christliche Zeichen, religiöse Angebote und Gespräche sowie<br />

durch das bewusste Begehen von katholischen Feiertagen wird der christliche Charakter<br />

des <strong>Altenpflegeheime</strong>s sichtbar.<br />

Unser gesamtes Tun und Handeln orientiert sich am Wohl des Bewohners, der in<br />

seiner Ganzheitlichkeit angenommen wird. Der Bewohner wird somit in seiner psychischen,<br />

physischen, spirituellen und sozio-kulturellen Verfasstheit ernstgenommen.<br />

Das Einbeziehen von Angehörigen und vom sozialen Umfeld ist für uns selbstverständlich,<br />

damit der alte Mensch Geborgenheit und ein Zuhause findet.<br />

Die letzte Phase des Lebens unserer Bewohner versuchen wir zu begleiten und in<br />

besonderer Weise ihre Würde, auch im Tod, zu schützen.<br />

Der Bewohner steht im Mittelpunkt unseres Handelns<br />

Freundlichkeit und Milde öffnen die Herzen<br />

Vinzenz von Paul<br />

Unser Ziel ist, individuell auf die Bedürfnisse des Bewohners einzugehen und ihm<br />

freundlich und respektvoll zu begegnen.<br />

Steigende Herausforderungen und objektiver und individuell empfundener Mangel an<br />

Zeit und Mitarbeitern stellen uns die Aufgabe, gezielt und effektiv mit unseren Ressourcen<br />

zum Wohle des Bewohners umzugehen.<br />

Wir wollen zwischenmenschliche Beziehungen zum Bewohner aufbauen und soziale<br />

Kontakte untereinander fördern und gestalten.<br />

Wir versuchen, dem alten Menschen den Übergang von seinem gewohnten Umfeld<br />

in unser Altenpflegeheim zu erleichtern.<br />

Zum Sich-Wohlfühlen im Altenpflegeheim gehört der Kontakt zu Angehörigen und<br />

Bekannten. Die Kooperation mit ihnen ist uns ein Anliegen.<br />

Die Tagesstruktur soll aktivierende Möglichkeiten für den Bewohner beinhalten und<br />

sich möglichst nach seinen Gewohnheiten und Bedürfnissen ausrichten.


In unser pflegerisches Handeln beziehen wir den Bewohner ein und nutzen seine<br />

Ressourcen, um seine Selbständigkeit zu erhalten und zu fördern.<br />

Der Bewohner kann an den Freuden und Leiden von Mitbewohnern Anteil nehmen.<br />

Geburtstage und andere Feste werden bewusst begangen. Die letzte Phase des Lebens<br />

wird begleitet, auch das Abschiednehmen von Verstorbenen hat in unseren <strong>Altenpflegeheime</strong>n<br />

seinen Platz.<br />

Ermutigen wir uns gegenseitig mehr durch unser Beispiel<br />

als durch unsere Worte<br />

Als Dienstgemeinschaft erfüllen wir unseren Auftrag<br />

5<br />

Vinzenz von Paul<br />

Dienstgeber, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller Berufsgruppen bilden eine<br />

Dienstgemeinschaft und erfüllen gemeinsam die Aufgaben im Altenpflegeheim.<br />

Dienstgemeinschaft beinhaltet gegenseitiges Vertrauen, wechselseitigen Respekt<br />

und den Willen, miteinander und über den eigenen Bereich hinaus zum Wohle des<br />

Bewohners und aller im Altenpflegeheim Tätigen zusammen zu arbeiten.<br />

Unser Ziel ist es, den Grundgedanken einer Dienstgemeinschaft immer mehr zu verwirklichen,<br />

indem wir uns unseren christlichen Auftrag bewusst machen,<br />

eine Gesprächskultur des Miteinanders einüben und Möglichkeiten des gemeinsamen<br />

Mitverantwortens fördern.<br />

Zur Erfüllung der uns gestellten Aufgaben stehen den <strong>Altenpflegeheime</strong>n begrenzte<br />

Ressourcen zur Verfügung. Deshalb ist der wirksame, zielgerichtete und umweltbewusste<br />

Einsatz aller Mittel und Materialien für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

verpflichtend.<br />

Zusammen gelingt unsere Arbeit<br />

Für glanzvolle Taten findet Gott genügend Arbeiter<br />

jedoch für unscheinbares Wirken braucht er noch viele<br />

Vinzenz von Paul<br />

Unsere Zusammenarbeit soll geprägt sein von Respekt und Verständnis, unabhängig<br />

von Nationalität, Qualifikation und Tätigkeit.


In unseren <strong>Altenpflegeheime</strong>n wird die kollegiale und übergreifende Zusammenarbeit<br />

gefördert und unterstützt.<br />

Wir wollen miteinander eine Gesprächs- und Umgangskultur einüben und pflegen, in<br />

der wir Informationen weitergeben, Ziele entwickeln und Probleme offen angehen.<br />

Bereichsinterne und bereichsübergreifende Besprechungen werden in unseren <strong>Altenpflegeheime</strong>n<br />

regelmäßig durchgeführt.<br />

Die notwendige Beteiligung und Mitverantwortung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

wird ermöglicht durch<br />

­ gegenseitige Information über die arbeitsbezogenen Angelegenheiten,<br />

­ innerbetrieblich klare Strukturen,<br />

­ regelmäßige Absprachen.<br />

Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden über die Trägerin und über die Arbeitsweise<br />

ni den <strong>Altenpflegeheime</strong>n der Kongregation informiert sowie in das konkrete<br />

Arbeitsfeld eingeführt und eingearbeitet.<br />

Anspruch an Leitende<br />

Strebe danach, dass alles, was du sagst, von Herzen kommt<br />

6<br />

Vinzenz von Paul<br />

Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mit Führungs- und Leitungsaufgaben betraut<br />

sind, haben nach innen und außen eine Vorbildfunktion.<br />

Leitende sind verpflichtet, die Grundordnung des kirchlichen Dienstes und die Zielsetzung<br />

der Kongregation zu kennen, sich mit der Zielsetzung der <strong>Altenpflegeheime</strong><br />

zu identifizieren und die Einrichtung loyal zu vertreten.<br />

Der Umgang mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern soll von Klarheit, Freundlichkeit<br />

und Kooperation geprägt sein. Durch regelmäßigen Austausch von Informationen<br />

sowie durch gegenseitige Absprachen wird die Kooperation gefördert.<br />

In ihrem Handeln und Führungsverhalten bauen Leitende auf die Erfahrungen und<br />

Kenntnisse aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bei Entscheidungen und Problemen<br />

sollen sie die Meinung der Betroffenen einbeziehen.<br />

Der Eifer ist die Flamme der Liebe<br />

Vinzenz von Paul


Fort- und Weiterbildung sichert Qualität<br />

Zum Weiterentwickeln von Kompetenzen und Qualität sowie zur Förderung von Eigeninitiative<br />

und Mitverantwortung ist es notwendig, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

und Ordensschwestern sich im fachlichen, kommunikativen, persönlichen,<br />

ethischen und religiösen Bereich intern und extern fort- und weiterbilden.<br />

Die in Fort- und Weiterbildung erworbenen neuen Kenntnisse und Fähigkeiten sind<br />

den Kolleginnen und Kollegen berufsspezifisch zugänglich zu machen.<br />

Fachliteratur soll in den Einrichtungen für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur<br />

Verfügung stehen.<br />

Schlusswort<br />

Das <strong>Leitbild</strong> beinhaltet das Grundverständnis für die Arbeit in den <strong>Altenpflegeheime</strong>n<br />

der Kongregation der <strong>Barmherzigen</strong> <strong>Schwestern</strong> vom hl. Vinzenz von Paul in Hildesheim.<br />

Es stellt somit die Grundlage für den Umgang mit den Bewohnern und für den<br />

Umgang miteinander dar.<br />

Dieses <strong>Leitbild</strong> ist in einem dynamischen Prozess entstanden. Das Umgehen mit<br />

dem <strong>Leitbild</strong> setzt ein prozesshaftes Vorgehen voraus. Die erfolgreiche Umsetzung<br />

innerhalb der <strong>Altenpflegeheime</strong> erfordert, dass das <strong>Leitbild</strong> transparent gemacht,<br />

konkretisier, überprüft, weiterentwickelt, mit Leben gefüllt wird und zu konkretem<br />

Handeln führt.<br />

7

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