Stadt Schwäbisch Hall Große Kreisstadt Kreis: Schwäbisch Hall ...
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<strong>Stadt</strong> <strong>Schwäbisch</strong> <strong>Hall</strong><br />
<strong>Große</strong> <strong><strong>Kreis</strong>stadt</strong><br />
<strong>Kreis</strong>: <strong>Schwäbisch</strong> <strong>Hall</strong><br />
Gemarkungsfläche: 10.424 ha<br />
Höchster Punkt: 510 m über NN<br />
Tiefster Punkt: 274,5 m über NN<br />
Einwohner: 36.000<br />
„<strong>Hall</strong>e, die Reichsstadt, liegt an beiden Seiten des Kochers,<br />
zwischen Wirtemberg und Limpurg und wird durch diesen Fluss in<br />
zween Theile getheilt. Sie hat eine ziemlich bergigte Lage und<br />
schöne Gegend, ist mit hohen, von schönen Quadern gebauten<br />
Mauren, Thürmen und Gräben umgeben, ist theils alt und enge gebaut,<br />
hat aber auch einige schöne breite Straßen und viele gute Häuser.<br />
Sie hat 717 Häuser, 1170 Bürger, 5000 Einwohner, 6 Kirchen,<br />
ein schönes Rathhaus, Salzwerke, ein Gymnasium, Katechetenschule,<br />
6 teutsche Schulen, eine Raths- und Gymnasiumsbibliothek,<br />
ein Johanniterritter-Ordenshaus mit einer Kirche, Spital, ein Spinn-<br />
und Arbeitsinstitut und ein ansehnliches Gebiet“.<br />
So lautet einleitend die Beschreibung der <strong>Stadt</strong> <strong>Schwäbisch</strong> <strong>Hall</strong> im „Geographisch statistischtopographischen<br />
Lexikon von Schwaben...“, das vor 200 Jahren in Ulm erschienen ist. Deutlich wird<br />
die Grenzlage der <strong>Stadt</strong> <strong>Schwäbisch</strong> <strong>Hall</strong> zwischen zwei Regionen, d.h. Ende des 18. Jahrhunderts<br />
zwischen schwäbischem und fränkischem Reichskreis.<br />
Hohenlohe z.B. wird im Lexikon nicht behandelt, Limpurg allerdings wurde einbezogen, da es unzweifelhaft<br />
im schwäbischen Gebiete liege, trotz seiner Zugehörigkeit zum fränkischen Reichskreis.<br />
Auch die Aufzählung der öffentlichen Einrichtungen belegt die zentrale Rolle der <strong>Stadt</strong>, die über ihr<br />
Landgebiet hinaus ausstrahlte. Schüler des Gymnasiums etwa kamen genauso aus dem Hohenlohischen<br />
wie dem Limpurgischen und Württembergischen.<br />
Die Salzwerke stellten den wichtigsten Erwerbszweig der <strong>Stadt</strong> dar: 1800 wurden zwischen 70 und<br />
80.000 Zentner Salz gewonnen. Als weiteren Haupterwerbszweig der <strong>Stadt</strong> nennt das Lexikon den<br />
Getreidehandel. Außerdem sei eine Spinnanstalt eingerichtet, aus der möglicherweise eine Fabrik werden<br />
könne.<br />
Mit der neuen Grenzziehung wenige Jahre nach Erscheinen des Lexikons, der Entstehung von Staaten<br />
wie Württemberg und Bayern, die sich durch Zollgrenzen voneinander abschotteten, wurde aus der<br />
Grenzlage der <strong>Stadt</strong> <strong>Schwäbisch</strong> <strong>Hall</strong> eine ungünstige Randlage. Die Salzgewinnung verlagerte sich<br />
auf die Ausbeutung von Steinsalzbergwerken, die <strong>Hall</strong>er Salzquelle verlor an Bedeutung, auch wenn<br />
die Saline erst 1924 geschlossen wurde.<br />
Erst im 20. Jahrhundert, nach dem Zweiten Weltkrieg, verbesserten sich die Wachstumschancen. Zu<br />
nennen sind der Ausbau des Diakonissenkrankenhauses und vor allem die Ansiedlung der Bausparkasse<br />
<strong>Schwäbisch</strong> <strong>Hall</strong>, die 1944 von Berlin aus in die <strong>Stadt</strong> verlagert wurde. Auch manchem alteingesessenen<br />
<strong>Hall</strong>er Unternehmen boten sich verbesserte Entwicklungschancen.<br />
Heute bietet der Ausbau des Solparks - auf dem Gelände ehemaliger amerikanischer Kasernen -, in<br />
dem großzügig Gewerbeflächen bereitgestellt werden, die Ausweisung neuer Wohngebiete und das<br />
reiche kulturelle Leben der <strong>Stadt</strong> neue Perspektiven: so feiern im Jahr 2000 die Freilichtspiele ihr<br />
75jähriges Jubiläum und das Hällisch-Fränkische Museum eröffnet mit der <strong>Stadt</strong>mühle seinen letzten<br />
großen Abschnitt. Dort werden Abteilungen zu folgenden Themen eingerichtet sein: „<strong>Stadt</strong> und Regionalgeschichte<br />
des 19. und 20. Jahrhunderts“ sowie die Sonderbereiche „<strong>Hall</strong> und das Salz“ und „Jüdisches<br />
Leben in <strong>Hall</strong>“. Außerdem entsteht im Untergeschoß der <strong>Stadt</strong>mühle ein mit moderner Medientechnik<br />
ausgestatteter Vortrags- und Seminarraum.
Hällisch-Fränkisches Museum – Details aus der Synagogenvertäfelung<br />
von 1738/39<br />
Ein weiterer Höhepunkt ist das Hohenloher<br />
Freilandmuseum in Wackershofen, die größte<br />
kulturhistorische Einrichtung in der Region.<br />
Seine Baugruppen – Hohenloher Dorf, Weinlandschaft,<br />
Waldberge – vermitteln dörfliche<br />
Bau-, Wirtschafts- und Lebensweisen vom 15.<br />
Jahrhundert bis in die jüngere Vergangenheit.<br />
Drei Dauerausstellungen – zum historischen<br />
Hausbau, zur Landtechnik und zu den „Frauen<br />
im Dorf“ – berichten Wissenswertes vom früheren<br />
Landleben. Im Jahr 2000 wird sich das<br />
Freilandmuseum zudem an der Weltausstellung<br />
in Hannover beteiligt. Ferner wird im Jahr 2001<br />
die Kunsthalle Würth eingeweiht.<br />
<strong>Schwäbisch</strong> <strong>Hall</strong> ist eine innovative, weltoffene, wirtschaftlich und kulturell aktive <strong>Stadt</strong> mit hohem<br />
Erlebniswert, der sich auf ein historisch gewachsenes <strong>Stadt</strong>bild und ein reges urbanes Leben gründet -<br />
eine <strong>Stadt</strong> mit Strahlkraft weit in die Region hinaus.<br />
<strong>Große</strong> <strong><strong>Kreis</strong>stadt</strong> <strong>Schwäbisch</strong> <strong>Hall</strong>, Postfach 100 180, 74501 <strong>Schwäbisch</strong> <strong>Hall</strong>, Tel.: 0791/751-0, Fax:<br />
0791/751-299, Internet: http:\\www.schwaebischhall.de