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Chronik Teil 2 - Volksbank Magdeburg eG

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Liebe Leserin, lieber Leser!<br />

Vor 90 Jahren wurde unsere heutige <strong>Volksbank</strong> <strong>Magdeburg</strong><br />

<strong>eG</strong> als „Genossenschaft <strong>Magdeburg</strong>er Hausbesitzer<br />

zur Beschaffung und Sicherung von Hypotheken, eingetragene<br />

Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht“ in<br />

<strong>Magdeburg</strong> gegründet. Das Statut dieser Genossenschaft<br />

wurde am 27. März 1916 verabschiedet und der Unternehmenszweck<br />

folgendermaßen definiert: „Vermittlung und<br />

Beschaffung des Realkredits für die Mitglieder, namentlich<br />

die Sicherung - insbesondere durch Übernahme der Ausbietungsbürgschaft<br />

- von zweitstelligen, durch die Genossenschaft<br />

vermittelten Hypotheken für die Gläubiger auf<br />

Grundstücke, die innerhalb der Weichbildgrenze (Stadtrechtsgrenze)<br />

<strong>Magdeburg</strong>s gelegen sind. Die Genossenschaft<br />

ist berechtigt, den Depositen- und Giroverkehr<br />

aufzunehmen, d. h. den bankmäßigen Verkehr für die Mitglieder<br />

einzurichten.“<br />

90 Jahre <strong>Volksbank</strong> <strong>Magdeburg</strong> <strong>eG</strong><br />

Am 18. September 1916 erfolgt die Eintragung in das<br />

Genossenschaftsregister unter der Nummer „8Gen.R.106“.<br />

Die Geschäfte führt Vorstandsmitglied Bankier Arthur<br />

Lampe am Sitz der Genossenschaft, Breiter Weg 195, Eingang<br />

Leiterstraße I.<br />

Weitere Vorstandsmitglieder sind der Rentner Eduard<br />

Bekanntmachung in der <strong>Magdeburg</strong>ischen Zeitung vom<br />

Schneider, der Lehrer Louis Ende, der Kaufmann Bernhard<br />

22. September 1916<br />

Lippert, der Kaufmann Karl Miller sowie der Lehrer Emil<br />

Stark, sämtlich in <strong>Magdeburg</strong>.<br />

Bekanntmachungen haben unter der Firma der Genossenschaft in der „<strong>Magdeburg</strong>er Haus- und Grundbesitzer-Zeitung<br />

und falls diese eingeht, in der <strong>Magdeburg</strong>ischen Zeitung“ zu erfolgen. Ein Mitglied kann höchstens hundert Geschäftsanteile<br />

zeichnen. Die Genossenschaft ist Mitglied des Hauptverbandes deutscher gewerblicher Genossenschaften.<br />

Im Mai 1920 scheidet Arthur Lampe aus dem Vorstand aus und Vorstandsmitglied Direktor Richard Froherz führt die<br />

Geschäfte weiter, bis im Juli 1921 Franz Klee „bestallt“ wird.<br />

Unter den Mitgliedern sind schon immer bekannte <strong>Magdeburg</strong>er<br />

Namen zu finden:<br />

Haftpflicht Versicherungs Gesellschaft der Hausbesitzer, Vereine<br />

der Provinz Sachsen, 2 Anteile, Mitgliedsnr. 897, Beitritt am<br />

29.10.1926<br />

Haus und Grundbesitzer Verband für <strong>Magdeburg</strong> und Umgegend<br />

e.V., 19 Anteile, Mitgliedsnr. 606, Beitritt am 6.10.1926<br />

Koennecke, Ebendorferstr. 23, Maurermeister, Mitgliedsnr.<br />

1324 u. 1330, Beitritt am 25.5.1929<br />

Wilhelm Delor, Friedrichsstr. 3, Tischlermeister, Mitgliedsnr. 1347, Beitritt<br />

am 5.7.1929<br />

Otto Sporkenbach, Lüneburgerstr. 25, Mitgliedsnr. 1033, Beitritt<br />

am 28.12.1929<br />

Darius, Olvenstedt / <strong>Magdeburg</strong> SW, Gärtner, Mitgliedsnr. 1472, Beitritt<br />

am 22.5.1930<br />

Kurt Koennecke, Ebendorferstr. 22, Architekt / Maurer, Mitgliedsnr.<br />

1622, Beitritt am 1.6.1931<br />

Ernst Erxleben, Bankbeamter, Mitgliedsnr. 1657, Beitritt am 4.8.1931<br />

Reinhold Pfeiffer, Schönebeck, Bäckermeister, Mitgliedsnr. 1657, Beitritt<br />

am 5.9.1931<br />

Marta Dehne, Olvenstedterstr. 25, Inhaber der Fa. Dehne, Mitgliedsnr.<br />

1138, Beitritt am 28.10.1931<br />

Durch Beschluss der Generalversammlung am<br />

25. November 1925 wird die Firma der Genossenschaft<br />

geändert in „Bank für Handel und Grundbesitz<br />

e.G.m.b.H.“ zu <strong>Magdeburg</strong>. Fortan ist die Bank berechtigt,<br />

alle bankmäßigen Geschäfte für ihre Mitglieder zu<br />

betreiben, für Nichtmitglieder jedoch nur das Depositengeschäft.<br />

Sie ist Mitglied im Deutschen Verband für<br />

Hausbesitzer-Genossenschaften e.V. in Berlin (Revisionsverband).<br />

Vorstandsmitglied Direktor Dr. Walther Schneider führt<br />

nun die Geschäfte; Sitz der Genossenschaft ist die<br />

Baenschstraße 4 (diese heute nicht mehr bestehende<br />

Straße verband die Otto-von-Guericke-Straße mit der<br />

Bahnhofstraße und befand sich zwischen der südlicher<br />

gelegenen Franckestraße und der nördlich gelegenen<br />

Hasselbachstraße) mit „Telephon 8501-3“ und Telegrammadresse<br />

„Hagrubank“.<br />

Ab Frühjahr 1929 ist Sitz der Genossenschaft die Ottovon-Guericke-Straße<br />

40a.<br />

1


2<br />

90 Jahre <strong>Volksbank</strong> <strong>Magdeburg</strong> <strong>eG</strong><br />

Im Sommer 1933 wird die Bank Mitglied im Mitteldeutschen Genossenschaftsverband<br />

(Schultze-Delitzsch) e.V. in Halle/Saale. Auf Beschluss<br />

der Generalversammlung vom 20. Mai 1935 wird das Statut „betreffend<br />

den Gegenstand des Unternehmens“ geändert und wie folgt neu<br />

gefasst: „Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb von Bankgeschäften<br />

aller Art zur Förderung des Erwerbes und der Wirtschaft der<br />

Mitglieder. Das Spar- und Depositengeschäft wird auch für Nichtmitglieder<br />

ausgeführt.“<br />

Unmittelbar vor Weihnachten 1941 beschließt die Generalversammlung,<br />

der Genossenschaft den Namen „<strong>Volksbank</strong> <strong>Magdeburg</strong> e.G.m.b.H.“<br />

zu geben. Die entsprechende Eintragung im Genossenschaftsregister<br />

erfolgt am 31. Dezember 1941. Organe der <strong>Volksbank</strong> <strong>Magdeburg</strong><br />

e.G.m.b.H. sind die Mitgliederversammlung, der Aufsichtsrat mit den<br />

Herren Dr. Ruhncke, Boes, Karwath, Reimschüssel und Scheer, der Vorstand<br />

mit den Herren Dr. Büttner und Wohllebe sowie der Direktor<br />

Dr. Schneider.<br />

Die Unterz<br />

e i c h n u n g<br />

des Verschmelzungsv<br />

e r t r a g e s<br />

erfolgt am<br />

17. Juni 1943,<br />

während die<br />

Verschmelz<br />

u n g s b e -<br />

schlüsse am<br />

27. Juni in<br />

Einlagenbuch der Sparer-Haus-und Wohnungs- der übergenossenschaft<br />

<strong>Magdeburg</strong> e.G.m.b.H.<br />

t r a g e n d e n<br />

G e n o s s e n -<br />

schaft und am 28. Juni 1943 in der aufnehmenden<br />

Genossenschaft (<strong>Volksbank</strong> <strong>Magdeburg</strong> e.G.m.b.H.)<br />

gefasst werden. Eingetragen wird die Verschmelzung<br />

im Genossenschaftsregister unter dem Datum des<br />

17. August 1943. Der Bankkaufmann Waldemar Kilian<br />

wechselt mit dem Vollzug der Verschmelzung in den<br />

Vorstand der <strong>Volksbank</strong>. Er führt die Geschäfte gemeinsam<br />

mit dem Direktor Dr. Walther Schneider.<br />

Die Vertretungsbefugnis des Waldemar Kilian wird<br />

jedoch schon wieder am 19. Dezember 1944 durch sein<br />

Ausscheiden aus dem Vorstand beendet.<br />

Buch zur Eintragung aller Mitglieder ab 1937<br />

In den 40er Jahren treten der Genossenschaft auffällig viele „auswärtige“<br />

Mitglieder bei. Im Besonderen aus dem gesamten Berliner Raum, aus Brandenburg<br />

und Bitterfeld, aber auch aus Wiesbaden, Saarbrücken, Überlingen<br />

sowie der Opernsänger Karl Friedrich aus Wien.<br />

Das Jahr 1943 bringt die Verschmelzung mit der „Sparer-Haus-und Wohnungsgenossenschaft<br />

<strong>Magdeburg</strong> e.G.m.b.H.“ (übertragende Genossenschaft).<br />

Anteilsschein der <strong>Volksbank</strong> <strong>Magdeburg</strong> e.G.m.b.H. von 1943


Schlussbilanz der Sparer-Haus- und Wohnungsgenossenschaft <strong>Magdeburg</strong> e.G.m.b.H. per 31. Mai 1943<br />

90 Jahre <strong>Volksbank</strong> <strong>Magdeburg</strong> <strong>eG</strong><br />

3


4<br />

90 Jahre <strong>Volksbank</strong> <strong>Magdeburg</strong> <strong>eG</strong><br />

Beim Bombenangriff auf die Stadt <strong>Magdeburg</strong> am Abend des<br />

16. Januar 1945 wird der Sitz der Genossenschaft in der Otto-von-Guericke-Straße<br />

40a stark getroffen und es verbrennen wichtige Unterlagen. Am 23. März 1945<br />

werden die Bankgeschäfte von der Westendstraße 44 (heutige Klausenerstraße)<br />

aus geführt. Die Folgen des Zusammenbruchs sind für die Bank in der völlig zerstörten<br />

Stadt verhängnisvoll. Wie alle anderen Banken wird auch die <strong>Volksbank</strong><br />

<strong>Magdeburg</strong> e.G.m.b.H. im Juli 1945 auf Befehl der Sowjetischen Militär-Administration<br />

in Deutschland (SMAD) geschlossen und im Rahmen der Neuordnung am<br />

13. September wieder eröffnet. Der Sitz der Bank ist jetzt in der Olvenstedter<br />

Straße 10.<br />

Noch in Unkenntnis eines weiteren unmittelbar bevorstehenden SMAD-<br />

Beschlusses wird die Bank durch Beschluss der Mitgliederversammlung am<br />

3. April 1946 umbenannt in „Gewerbe- und Handelsbank e.G.m.b.H.“. Diese<br />

Firmierung wird jedoch nie im Genossenschaftsregister eingetragen, denn am<br />

17. und 29. April 1946 tagt erneut die Mitgliederversammlung und beschließt die<br />

Umbenennung der Bank entsprechend des SMAD-Beschlusses vom 5. April 1946<br />

in „Bank für Handwerk und Gewerbe e.G.m.b.H.“.<br />

Die Mustersatzung<br />

wird dabei von<br />

der Versammlung<br />

angenommen. In<br />

dieser wird das<br />

„ Re g i o n a l p r i n -<br />

zip“ festgeschrieben,<br />

demzufolge<br />

„...der Aktionsra- Zins-Rechnung von 1944<br />

Otto-von-Guericke-Straße 65<br />

dius für die Gebiete<br />

ausgeschlossen wird, in dem die Verwaltungsorgane die<br />

Mitglieder nicht mehr kennen...“. Die Vertretungsbefugnis<br />

des Direktors Dr. Walther Schneider in <strong>Magdeburg</strong><br />

endet am 4. Mai 1946 durch sein Ausscheiden aus<br />

dem Vorstand. An seine Stelle tritt Dr. Walter Ruhncke.<br />

Zwei weitere Sitzverlegungen kennzeichnen die unmittelbare Nachkriegszeit:<br />

ab 8. Mai 1946 Breiter Weg 224 II und schließlich ab 11. Juni 1946 Otto-von-<br />

Guericke-Straße 65.<br />

Unternehmensgegenstand ist jetzt „der Betrieb von Geld- und Kreditgeschäften<br />

zwecks Förderung der Entwicklung der gewerblichen Produktion durch<br />

Kreditgewährung an die Mitglieder, Aufnahme von Spareinlagen, Depositen,<br />

Scheck- und Kontokorrenteinlagen, auch für Nichtmitglieder, Aufnahme<br />

von Krediten und Anleihen sowie die Pflege des Zahlungs- und Überweisungsverkehrs,<br />

des An- und Verkaufs von Wertpapieren sowie Depotgeschäfte“.<br />

Die Bank ist nun Mitglied im Deutschen Genossenschaftsverband der Banken<br />

für Handwerk und Gewerbe e.V., Berlin (gesetzlicher Prüfungsverband).<br />

Der „Bankbeamte“ Ernst Erxleben aus Niederndodeleben wird am 21. Juli 1948<br />

zum weiteren geschäftsführenden Vorstandsmitglied bestellt. Nach dem Tod<br />

von Dr. Walter Ruhncke wird der Bankkaufmann Gerhard Sandau am 1. Juli 1951<br />

Vorstandsmitglied. Er führt die Geschäfte der Bank gemeinsam mit dem Bankkaufmann<br />

Ernst Erxleben. Nachdem letztgenannter durch Tod aus dem Vorstand<br />

ausscheidet, wird an seiner Stelle Werner Schneider am 1. November<br />

1961 vom Aufsichtsrat als geschäftsführendes Vorstandsmitglied eingesetzt.<br />

Konto-Gegen-Buch bis 1958

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