Herkules - Hessisch- Waldeckischer Gebirgs
Herkules - Hessisch- Waldeckischer Gebirgs
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Kinder besuchen den stärksten<br />
und bekanntesten Mann von<br />
Kassel<br />
Zu unserem Kooperationsprojekt: „Kinder<br />
entdecken die Stadt Kassel und die<br />
Natur“ trafen sich 26 Kinder von der Kita<br />
Rothenditmold und der Kita Flitzebogen, am<br />
ersten Donnerstag im Monat Mai.<br />
1. Wer kennt den stärksten und<br />
beliebtesten Mann von Kassel?<br />
2. Wer weiss denn, wer <strong>Herkules</strong> war?<br />
3. Wofür wurde er so berühmt auf der<br />
ganzen Welt?<br />
4. <strong>Herkules</strong> war der stärkste Mann der<br />
Welt. Aber war er denn auch schlau und<br />
schön?<br />
5. Warum trug er ein Löwenfell als<br />
Bekleidung?<br />
6. Was versteckt <strong>Herkules</strong> in seiner Hand,<br />
die er hinter seinem Rücken hält?<br />
7. Auf was stützt sich <strong>Herkules</strong>?<br />
8. Warum ist er denn so grün?<br />
9. Wie heißt das Wahrzeichen von<br />
Kassel?<br />
10. Warum hat unser damaliger Kurfürst<br />
gerade <strong>Herkules</strong> als Wahrzeichen<br />
ausgesucht?<br />
Mit diesen 10 Fragen beschäftigten sich die<br />
Kita-Kinder, Betreuerinnen sowie Eltern und<br />
Großeltern der Kinder. Treffpunkt war die<br />
Endstation „Druseltal“. Von dort aus führten<br />
Brigitte vorm Walde und Regina Dellit vom<br />
<strong>Hessisch</strong>-Waldeckischen <strong>Gebirgs</strong>verein Kassel<br />
e. V. durch den Naturpark Habichtswald mit<br />
anschließendem Besuch beim stärksten und<br />
bekanntesten Mannes von Kassel.<br />
„<strong>Herkules</strong>“, Kassels Wahrzeichen<br />
Alle Kinder kannten ihn natürlich, den stärksten<br />
und bekanntesten Mann von Kassel. Dass<br />
<strong>Herkules</strong> einen berühmten Vater hatte, nämlich<br />
den mächtigen Gott Zeus, konnte ein Kind<br />
sofort beantworten.<br />
<strong>Herkules</strong> ist wohl der bekannteste Held der<br />
alten griechischen Mythologie; denn über<br />
keinen gibt es mehr spannende Geschichten als<br />
über ihn.<br />
Aber <strong>Herkules</strong> war von klein auf kein<br />
gewöhnliches Kind. Eines Morgens fand<br />
<strong>Herkules</strong> Mutter, Alcmene, ihren Sohn glücklich<br />
im Kinderbett gurrend und mit den beiden toten<br />
Schlangen spielend, die er mit seinen bloßen<br />
Händen erdrosselte. Durch diese erste Tat hatte<br />
<strong>Herkules</strong> nicht nur sein eigenes Leben, sondern<br />
auch das seines Halbbruders gerettet.<br />
<strong>Herkules</strong> wuchs zu einem gut aussehenden<br />
Mann heran mit einer unglaublichen Stärke. Er<br />
lernte mit allen Waffen umzugehen, doch seine<br />
Lieblingswaffe war die Keule, die er sich aus<br />
einem Olivenbaum selbst schnitzte.<br />
Ursprünglich hatte Zeus vorgesehen, dass<br />
<strong>Herkules</strong> der König von Mycenae wird, aber<br />
Hera, seine Frau, hatte dafür gesorgt, dass<br />
diese Ehre <strong>Herkules</strong>´ Cousin Eurystheus zuteil<br />
wurde. Hera hatte sich damit einverstanden<br />
erklärt, wenn <strong>Herkules</strong> 12 besondere Aufgaben<br />
vollbringe, die kein anderer als Eurystheus<br />
stellen sollte, erst dann sollte er zum<br />
unsterblichen Gott auf den Götterberg Olymp<br />
ernannt werden. Jede von diesen Aufgaben war<br />
allerdings so gestellt, dass es unmöglich war,<br />
diese auszuführen.<br />
1. Aufgabe<br />
So bezwang <strong>Herkules</strong> den Nemeischen Löwen,<br />
dessen Fell so dick war, dass keine Waffe es<br />
durchdringen konnte, weder mit einem Schwert<br />
noch mit einer Keule. Schließlich erdrosselte<br />
<strong>Herkules</strong> den Löwen mit seinen bloßen Händen.<br />
Das Fell des Löwen trug <strong>Herkules</strong> als Beweis<br />
seiner großen Leistung. So kam er zu<br />
Eurystheus und fragte nach seiner nächsten<br />
Aufgabe.<br />
2. Aufgabe<br />
Die Hydra war ein Monster mit neun Köpfen.<br />
Über das Ungeheuer erzählte man sich, es sei<br />
unsterblich; denn jedes Mal, wenn man einen<br />
Kopf abschlug, wuchsen zwei neue Köpfe nach.<br />
Aber <strong>Herkules</strong> hatte einen Plan ... Jedes Mal,
wenn er einen Kopf abgeschlagen hatte, hielt<br />
sein Cousin IOLAS eine Fackel an die blutende<br />
Stelle des Ungeheuers, so dass die Blutung<br />
stoppte und keine Köpfe mehr nachwuchsen.<br />
Am Ende fiel das Ungeheuer tot zu Boden.<br />
3. Aufgabe<br />
Nachdem sich <strong>Herkules</strong> erfolgreich im Töten<br />
von Ungeheuern erwiesen hatte, beauftragte<br />
Eurysteus <strong>Herkules</strong>, den überaus wilden Hirsch<br />
mit goldenen Hörnern lebendig abzuliefern.<br />
Dazu benötigte <strong>Herkules</strong> fast ein Jahr, um das<br />
Tier zu fangen. Auch diese Aufgabe löste<br />
<strong>Herkules</strong> ebenfalls erfolgreich.<br />
4. Aufgabe<br />
Ein Eber, der Feldfrüchte zerstörte, Farmtiere<br />
tötete und Menschen verängstigte, dieses<br />
Untier sollte von <strong>Herkules</strong> gefangen werden.<br />
<strong>Herkules</strong> gelang es, den Eber in die Enge zu<br />
treiben, sodass dieser schließlich von einer<br />
Schneelawine erfasst wird. Mit einem dicken<br />
Seil fesselte <strong>Herkules</strong> das wilde Tier und<br />
brachte es auf seinen Schultern zum König<br />
Eurysteus. Der König, so erzählt man sich,<br />
verließ vor Angst beim Anblick der gewaltigen<br />
Bestie seinen Thron, um sich hinter einem<br />
großen Krug aus Messing zu verstecken.<br />
5. Aufgabe<br />
Um auch die fünfte Aufgabe zu erfüllen, musste<br />
<strong>Herkules</strong> innerhalb eines Tages den Stall des<br />
Königs Augias säubern. Sie Ställe stanken<br />
erbärmlich und der Mist hatte sich zu Bergen<br />
angehäuft. <strong>Herkules</strong> löste diese Aufgabe auf<br />
eine sehr außergewöhnliche Weise. Durch<br />
seine ungeheure Kraft grub er in für Menschen<br />
unmöglicher Zeit, Gräben und leitete das<br />
Wasser angrenzender Flüsse durch den Stall.<br />
6. Aufgabe<br />
An den Ufern des stymphalischen Sees lebten<br />
Furcht erregende Vögel. Sie hatten<br />
rasiermesserscharfe Schnäbel und Klauen<br />
sowie Flügel aus Metall. Sie jagten und fraßen<br />
nicht nur die Tiere, sondern auch die Menschen.<br />
<strong>Herkules</strong> Aufgabe war es, die Welt von diesen<br />
Kreaturen zu befreien.<br />
<strong>Herkules</strong> stellte fest, dass er die Vögel nur im<br />
Flug töten könne. Das Ärgernis war nur, dass<br />
diese Vögel einfach nicht ihre sichere<br />
Behausung in den Bäumen verlassen wollten.<br />
<strong>Herkules</strong> machte Lärm und auch kein Schreien<br />
brachte die Vögel dazu, ihre sicheren<br />
Baumzweige zu verlassen. Glücklicherweise<br />
erhielt <strong>Herkules</strong> von Athena, der Tochter von<br />
Zeus, eine besondere Rassel. Damit ergriffen<br />
die vom Lärm aufgescheuchten Vögel die Flucht<br />
und <strong>Herkules</strong> konnte sie abschießen.<br />
7. Aufgabe<br />
Ein grimmiger Stier lief auf der Insel Kreta frei<br />
herum und tötete jeden Inselbewohner, der<br />
seinen Weg kreuzte. Aber diese Aufgabe hatte<br />
<strong>Herkules</strong> rasch erfüllt.<br />
8. Aufgabe<br />
<strong>Herkules</strong> achte Aufgabe war es, die Fleisch<br />
fressenden Pferde des schrecklichen Königs<br />
Diomedes von Thrakien zu fangen, aus Kreta zu<br />
entführen und sie mit dem Schiff nach Mykene<br />
zu bringen. <strong>Herkules</strong> tötete den König und<br />
während die Pferde eifrig dabei waren, ihren<br />
eigenen bösen Gebieter aufzufressen, trieb er<br />
die Pferde zusammen und brachte sie nach<br />
Mykene. Eins ist sicher. Eurystheus muss<br />
zutiefst erschreckt gewesen sein, als er diese<br />
Frucht erregenden Tiere erblickte.<br />
9. Aufgabe<br />
Eurystheus Tochter, die sich nach dem Gürtel<br />
der Amazonen sehnte, überredete ihren Vater<br />
dazu, <strong>Herkules</strong> diesmal eine ganz andere<br />
Aufgabe zu stellen, nämlich diesen besondern<br />
Gürtel abzuliefern. Der Gürtel war aus<br />
Bronzeplatten zusammengesetzt und wurde von<br />
Hippolyta, der Königin der Amazonen,<br />
mächtiger weiblicher Kriegerinnen getragen.<br />
Wie <strong>Herkules</strong> diese Aufgabe löste ist unklar.<br />
Sicher ist jedoch, das <strong>Herkules</strong> wiedermals<br />
triumphierend zurückkehrte.<br />
10. Aufgabe<br />
Nun musste <strong>Herkules</strong> die Rinder des<br />
ungewöhnlichen Riesen Geryon zurück nach<br />
Mykene bringen. Dieser Riese hatte drei Köpfe,<br />
sechs Arme und eine Waffe in jeder Hand. Auch<br />
diesen besiegte <strong>Herkules</strong> und brachte<br />
schließlich auch dessen Vieh zu Eurystheus.<br />
11. Aufgabe<br />
<strong>Herkules</strong> sollte nun die goldenen Äpfel der<br />
Hesperiden sammeln. Die Hesperiden sind<br />
Nymphen aus der griechischen Mythologie. Sie<br />
lebten in einem wunderschönen Garten. Dort<br />
stand der Baum mit den goldenen Äpfeln. Diese<br />
Äpfel verliehen den Göttern ewige Jugend. Aber<br />
dieser Baum wurde von einem 100-köpfigen<br />
Drachen bewacht.<br />
Durch eine List gelang es <strong>Herkules</strong>, den Vater<br />
der Hesperiden zu bitten, für ihn die goldenen<br />
Äpfel zu sammeln, damit er diese<br />
ungewöhnliche 11. Aufgabe lösen konnte. Die<br />
<strong>Herkules</strong>statue in Kassel hält einen dieser<br />
goldenen Äpfel in seiner Hand, die er auf dem<br />
Rücken versteckt. Achten Sie mal darauf, wenn<br />
Sie in Kassel den stärksten und bekanntesten<br />
Mann besuchen.
12. Aufgabe<br />
Als letzte Herausforderung musste <strong>Herkules</strong> die<br />
Unterwelt betreten und den dreiköpfigen<br />
Höllenhund zum König Eurystheus bringen.<br />
Dieses Untier hatte eine Mähne mit sich<br />
windenden Schlangen und einen langen<br />
außergewöhnlichen Schwanz. Aber auch dieser<br />
Höllenhund war machtlos gegen die göttliche<br />
Kraft des <strong>Herkules</strong>.<br />
So hatte <strong>Herkules</strong> auch die letzte Aufgabe<br />
erfolgreich bestanden und niemand konnte ihm<br />
nun das Recht verwehren, eine Gottheit zu<br />
werden.<br />
Kassels berühmtes Wahrzeichen, die 8,25 m<br />
hohe Kupferskulptur des griechischen<br />
Halbgottes Herakles, schuf der Augsburger<br />
Goldschmied Johann Jacob Anthoni von 1714<br />
bis 1717. Anthoni modellierte für Landgraf Karl<br />
einen farnesischen Herakles – in der Tradition<br />
jener antiker Kunstschätze, die die italienische<br />
Adelsfamilie Farnese einst sammelte und deren<br />
Skulptur heute im Archäologischen<br />
Nationalmuseum in Neapel zu bewundern ist.<br />
Dass <strong>Herkules</strong> als Wahrzeichen von Kassel<br />
ausgewählt wurde, war kein Zufall. Unser<br />
damaliger Kurfürst von Kassel wählte<br />
absichtlich den berühmtesten und stärksten<br />
Mann der griechischen Mythologie als<br />
Wahrzeichen von Kassel aus.<br />
Die <strong>Herkules</strong>statue von Kassel stützt sich auf<br />
seine Keule und versteckt einen Apfel hinter<br />
dem Rücken – Hinweise auf zwei seiner zwölf<br />
heroischen Aufgaben. Er erschlug den<br />
Nemeischen Löwen, dessen Fell die Keule nun<br />
ummantelt. Den goldenen Apfel aus dem<br />
Garten der Hesperiden erlangte er durch eine<br />
List.<br />
Egal ob man mit dem Auto, der Bahn oder<br />
anderen Verkehrsmitteln nach Kassel reist:<br />
Irgendwann fällt der Blick auf das Wahrzeichen<br />
unserer Stadt, das sich hoch über dem Kasseler<br />
Becken im größten Bergpark Europas befindet.<br />
Am Fuße des Riesenschlosses, auf dem der<br />
griechische Held <strong>Herkules</strong> prangt, ziehen sich<br />
Kaskaden den Berg hinunter, die den Auftakt<br />
der weltberühmten Wasserspiele bilden. Noch<br />
heute gilt der Bergpark in ganz Europa als eine<br />
der schönsten Schöpfungen europäischer Kultur.<br />
Die Kita-Kinder erzählten zu Hause begeistert<br />
über den <strong>Herkules</strong>-Besuch. Und bei den<br />
spannenden Geschichten von <strong>Herkules</strong> ließen<br />
sie Müdigkeit erst gar nicht erst aufkommen.<br />
Und wann besuchen Sie mal wieder den<br />
stärksten und bekanntesten Mann von Kassel<br />
im größten und schönsten Bergpark Europas?<br />
Brigitte vorm Walde<br />
Anmeldung und Info:<br />
Brigitte vorm Walde, Tel.: 0561 878387,<br />
brigittevormwalde@t-online.de