Stalking – Wissenschaft, Gesetzgebung und ... - Weisser Ring e.V.

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Für das Rollenspiel sollte eine konkrete Situation ausgewählt werden, deren Beginn und Ende klar definiert sind. Das Rollenspiel sollte kurz gehalten werden und eine Zeitspanne von wenigen Minuten nicht überschreiten. Die Ziele der Klientin (Verhalten, Gefühle, Kriterien für gelungenen Umgang mit der Situation) sollten vor dem Rollenspiel besprochen und nach Möglichkeit schriftlich festgehalten werden, damit nach dem Rollenspiel überprüft werden kann inwieweit die Ziele erreicht wurden. Auch sollte das voraussichtliche Verhalten des Stalkers (auch evtl. „typische Sätze“) erfragt werden, damit die Situation für die Klientin möglichst realitätsnah gespielt werden kann. Betroffene bekommen häufig bei der ersten Übung die Rückmeldung, dass ihr Verhalten kein konsequentes Ignorieren war, sondern z.B. durch Körperhaltung, Gestik usw. eine (ungewollte) Reaktion auf die Kontaktversuche des Stalkers erfolgte, während die Betroffene nach eigener Einschätzung „nicht reagiert“ hat. Mithilfe der Rückmeldungen können so bestimmte Verhaltensweisen schrittweise verändert und erneut geübt werden. Die im Rollenspiel geübte Situation sollte so lange wiederholt werden, bis die Klientin (nicht die BeraterIn oder andere Gruppenmitglieder) zufrieden ist. 2.5 Stressimpfungstraining Das Stressimpfungstraining von Meichenbaum (1991) ist eine Methode der kognitiven Verhaltenstherapie. Die Bewältigung von Stresssituationen wird dabei durch förderliche Selbstverbalisationen bzw. Selbstinstruktionen („innere Sätze“) unterstützt, die helfen, das eigene Verhalten wie geplant umzusetzen und die emotionale Belastung zu reduzieren. Situationen, die als besonders belastend erlebt werden oder „typischerweise“ im Rahmen der Belästigung auftreten, werden ausgewählt, analysiert und das Zielverhalten der Betroffenen in diesen Situationen erarbeitet. Anschließend wird die Situation in vier Phasen unterteilt: • Phase 1: vor dem eigentlichen Beginn der belastenden Situation • Phase 2: Beginn der belastenden Situation • Phase 3: Überwältigtwerden von der Situation (= maximales Stressempfinden) • Phase 4: Ende der belastenden Situation Die Klientin entwickelt für jede Phase sog. hilfreiche „Selbstinstruktionen“. Die Einteilung der Situation in verschiedene „Stressphasen“ soll die Klientin für das eigene Stresserleben sensibilisieren: Stressempfinden baut sich häufig nach und nach auf, z.B. von Unruhegefühlen beim Verlassen des Hauses bis hin zu maximalen Stresssymptomen, wenn der Stalker die Betroffene auf der Straße anspricht, gefolgt von einem Abklingen der Symptome, wenn der Stalker verschwindet.
Selbstinstruktionen sollten • kurz und positiv formuliert sein • konkret auf die Situation passen • zur jeweiligen Person passen • helfen sich auf die Gegenwart zu konzentrieren • helfen die Dinge so zu nehmen wie sie sind (statt sich z.B. auf negative Konsequenzen oder eigene Befürchtungen zu konzentrieren) • helfen das eigene Zielverhalten umzusetzen Die entwickelten Selbstinstruktionen sollten in der realen Situation auf ihre Wirkung hin überprüft und ggf. modifiziert werden, da nur für die Klientin passende Sätze in der belastenden Situation auch wirklich unterstützend wirken. In Tabelle 2 ist ein Beispiel für die Selbstinstruktionen einer Klientin dargestellt, deren Stalker sie manchmal auf dem Rückweg von der Arbeit, nach dem Aussteigen am Zielbahnhof, verfolgte. Tabelle 2: Beispiel für Selbstinstruktionen in verschiedenen Phasen einer Stalking-Situation Phase der Situation Selbstinstruktion Phase 1: Einsteigen in den Zug Phase 2: Kurz vor dem Bahnhof Phase 3: Ich steige aus und sehe den Stalker, er läuft hinter mir her. Phase 4: Stalker verschwindet „Auch wenn er auftaucht, gehe ich meinen Weg.“ „Ich werde auf jeden Fall an meinem Bahnhof aussteigen. Wenn er mich anspricht, ignoriere ich ihn und gehe weiter.“ „Ich gehe weiter. Es ist nicht das erste Mal. Ich schaffe das auch jetzt wieder.“ „Ich hole Hilfe“. Ich nehme das Handy heraus und rufe die Polizei“. „Ich habe es geschafft. Ich habe mein Ziel erreicht. Ich bin wieder ein bisschen stärker geworden.“ Das Stressimpfungstraining ist gut mit Rollenspielen kombinierbar, um die Bewältigung belastender Stalking-Situationen zu unterstützen. 2.6. Kognitive Umstrukturierung Manche Betroffene äußern Gedanken, Einstellungen und Überzeugungen, die es ihnen erschweren, sich so zu verhalten wie sie es „eigentlich“ möchten. Beispiele für solche
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Seite 11 und 12: Nach dem Hinterfragen der dysfunkti
Seite 13 und 14: Durchschnittsalter der Teilnehmerin
Seite 15 und 16: Teilnehmerinnen in der direkten Ver
Seite 17: Literatur Blaauw, E., Winkel, F.W.,

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