Den Wandel gestalten – Strategisches Change ... - Weissman.de
Den Wandel gestalten – Strategisches Change ... - Weissman.de
Den Wandel gestalten – Strategisches Change ... - Weissman.de
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Den</strong> <strong>Wan<strong>de</strong>l</strong> <strong>gestalten</strong> <strong>–</strong><br />
<strong>Strategisches</strong> <strong>Change</strong>-Management<br />
Verän<strong>de</strong>rungsprozesse wirksam führen und managen<br />
Autoren Irena Baumgartner, Jill Schmelcher, Anna Beinlich<br />
AP06<br />
Herausgeber Prof. Dr. Arnold <strong>Weissman</strong><br />
ISBN 3-938246-06-5
AP06<br />
„Es ist nicht gesagt, dass es besser wird, wenn es an<strong>de</strong>rs wird.<br />
Wenn es aber besser wer<strong>de</strong>n soll, dann muss es auch an<strong>de</strong>rs wer<strong>de</strong>n.“<br />
(Georg Christoph Lichtenberg)
Inhaltsverzeichnis<br />
Einleitung<br />
Erfolg ohne Verän<strong>de</strong>rung ist unmöglich - Verän<strong>de</strong>rung braucht Steuerung 6<br />
1 Abgrenzung und Wechselwirkung zwischen Strategie,<br />
Strategieumsetzung und <strong>Change</strong>-Management 8<br />
2 Erfolgreiches <strong>Change</strong>-Management <strong>–</strong> Der Start vor <strong>de</strong>m Start 12<br />
2.1 Voraussetzung: Problemkonsens 13<br />
2.2 Die Vision auf <strong>de</strong>m Prüfstand 16<br />
2.3 Schlüsselpersonen im Verän<strong>de</strong>rungsprozess 18<br />
2.4 Emotionale Klimakurven im <strong>Change</strong>-Management 20<br />
3 Der Umgang mit Emotionen im Verän<strong>de</strong>rungsprozess 24<br />
3.1 Der Umgang mit Angst 25<br />
3.2 Dem Wi<strong>de</strong>rstand begegnen 27<br />
4 Die Führungskraft als <strong>Change</strong>-Manager 30<br />
4.1 Führen und Managen im <strong>Change</strong>-Prozess 31<br />
4.2 Aufgaben und Anfor<strong>de</strong>rungen an die Führungskraft <strong>–</strong> Ihr Fitnesscheck 33<br />
4.3 Die verschie<strong>de</strong>nen Rollen <strong>de</strong>r Führungskraft 37<br />
4.3.1 Die Rolle <strong>de</strong>s Vorbilds 37<br />
4.3.2 Die Führungskraft als Organisator 38<br />
4.3.3 Rolle <strong>de</strong>s Coachs 38<br />
4.3.4 Die Rolle <strong>de</strong>s Machers, Praktikers und Entschei<strong>de</strong>rs 38<br />
4.3.5 Rolle <strong>de</strong>s Feuerwehrmanns 38<br />
4.3.6 Rolle <strong>de</strong>s Motivators 39<br />
4.4 Verän<strong>de</strong>rung heißt auch Einstellungsverän<strong>de</strong>rung 40<br />
4.5 Führung von Mitarbeitern im Spiegel <strong>de</strong>r eigenen Persönlichkeit (Selbstanalyse) 49<br />
5 Unternehmenskultur und Verän<strong>de</strong>rungsbereitschaft 54<br />
5.1 Kreative Unruhe 55<br />
5.2 Konfliktfähigkeit im Unternehmen 56<br />
5.3 Zusammengehörigkeit 56<br />
5.4 Übernahme von Verantwortung 57<br />
5.5 Kommunikation 57
6 Kommunikation im Verän<strong>de</strong>rungsprozess 58<br />
6.1 Die Frage nach <strong>de</strong>m „Wann“ und „Was“ 59<br />
6.2 Die Frage nach <strong>de</strong>m „Wie“ <strong>–</strong> Methodiken <strong>de</strong>r Kommunikation 61<br />
7 Zusammenfassung 74<br />
Literaturverzeichnis 77<br />
Abbildungsverzeichnis 78<br />
Verzeichnis <strong>de</strong>r Praxisbeispiele 79<br />
Autorenübersicht 80<br />
Kontakt 81<br />
5
6<br />
Einleitung <strong>–</strong><br />
Erfolg ohne Verän<strong>de</strong>rung ist unmöglich -<br />
Verän<strong>de</strong>rung braucht Steuerung
„Das einzig Beständige ist <strong>de</strong>r <strong>Wan<strong>de</strong>l</strong>“, lautet eine berühmte Aussage<br />
<strong>de</strong>s griechischen Philosophen Heraklit. Diese Weisheit hat im Laufe<br />
<strong>de</strong>r Jahre nicht an Be<strong>de</strong>utung verloren <strong>–</strong> im Gegenteil. Verän<strong>de</strong>rungen<br />
vollziehen sich immer rasanter, und damit auch die Geschwindigkeit,<br />
in <strong>de</strong>r sich Unternehmen diesem <strong>Wan<strong>de</strong>l</strong> anpassen müssen. <strong>Den</strong>n nach<br />
<strong>de</strong>m Prinzip „Survival of the fittest“ (Darwin) überleben nur diejenigen<br />
Systeme, die eine hohe Fähigkeit besitzen, sich an sich (immer schneller)<br />
verän<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Rahmenbedingungen anzupassen.<br />
(siehe Arbeitspapier 1)<br />
Je stärker sich also die Rahmenbedingungen verän<strong>de</strong>rn, umso mehr müssen<br />
sich auch Unternehmen verän<strong>de</strong>rn. Nur so können sie in <strong>de</strong>n Märkten <strong>de</strong>r Zukunft<br />
erfolgreich sein. So einfach diese Logik klingt, in <strong>de</strong>r Praxis ist sie häufig<br />
nur schwierig umzusetzen. Glaubt man <strong>de</strong>n Statistiken und Studien zum Thema<br />
„<strong>Change</strong>“, scheitern die meisten Verän<strong>de</strong>rungsprozesse bzw. wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n<br />
Augen <strong>de</strong>r Beteiligten nicht zufrie<strong>de</strong>nstellend durchgeführt.<br />
Dies liegt zum großen Teil daran, dass Verän<strong>de</strong>rungen in bestehen<strong>de</strong> Prozesse<br />
und Vorgänge eingreifen. Für die betroffenen Personen be<strong>de</strong>utet das, dass<br />
bestehen<strong>de</strong> Verhaltensmuster zugunsten neuer Verhaltensmuster aufgegeben<br />
wer<strong>de</strong>n müssen. Dementsprechend wer<strong>de</strong>n altbewährte Komfortzonen verlassen<br />
und neue Fel<strong>de</strong>r betreten. Daraus entstehen Ängste, Wi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong> und Konflikte,<br />
d.h. Emotionen, die eine Neuausrichtung und damit <strong>de</strong>n Erfolg behin<strong>de</strong>rn<br />
und auch zum Scheitern bringen können.<br />
Hier setzt <strong>Change</strong>-Management an. Dieses Arbeitspapier soll Sie zur bewussten<br />
Steuerung Ihrer Strategieumsetzung befähigen. Es zeigt Ihnen, mit welchen<br />
Emotionen Sie im <strong>Change</strong>-Prozess konfrontiert sein können, welche beson<strong>de</strong>re<br />
Position Sie als Führungskraft in diesem Prozess einnehmen, und wie<br />
be<strong>de</strong>utsam die Unternehmenskultur dabei ist.<br />
Einleitung<br />
7
1 Abgrenzung und Wechselwirkung<br />
zwischen Strategie, Strategieumsetzung<br />
und <strong>Change</strong>-Management<br />
1 Abgrenzung und Wechselwirkung zwischen Strategie,<br />
Strategieumsetzung und <strong>Change</strong>-Management 8<br />
8
Strategie bezeichnet grundsätzlich die Vorgehensweise zur Erreichung Ihrer<br />
Unternehmensvision:<br />
„Strategie ist <strong>de</strong>r Weg zu <strong>de</strong>n Wettbewerbsvorteilen von morgen!“<br />
In <strong>de</strong>r Strategie legen Sie fest, wie Sie Ihre Unternehmensressourcen einsetzen,<br />
um daraus nachhaltige Wettbewerbsvorteile zu generieren. Zielsetzung ist<br />
es, <strong>de</strong>n Unternehmenswert zu steigern und damit das langfristige Überleben<br />
<strong>de</strong>s Unternehmens sicherzustellen.<br />
„Strategieumsetzung“ bezeichnet die Umsetzung <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Strategie verabschie<strong>de</strong>ten<br />
Ziele und Maßnahmen. Werkzeuge wie das Unternehmens-Cockpit,<br />
das Strategiereporting und die strategische Planung dienen zur Unterstützung<br />
und Steuerung <strong>de</strong>s Prozesses.<br />
Deutlich schwieriger ist die Definition von „<strong>Change</strong>-Management“. In <strong>de</strong>r wörtlichen<br />
Übersetzung steht <strong>de</strong>r Begriff für „Verän<strong>de</strong>rungsmanagement“. Doch was<br />
wird darunter genau verstan<strong>de</strong>n?<br />
Am weitesten verbreitet sind die folgen<strong>de</strong>n drei Definitionen<br />
(siehe Studie Cap-Gemini):<br />
1 Abgrenzung und Wechselwirkung zwischen Strategie, Strategieumsetzung und <strong>Change</strong>-Management<br />
Worte wie „Strategie“, „Strategieumsetzung“ und „<strong>Change</strong>-Management“ erleben <strong>de</strong>rzeit<br />
ihren Höhenpunkt und wer<strong>de</strong>n häufig bunt durcheinan<strong>de</strong>r gemischt. Dabei geht die<br />
eigentliche Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Begriffe häufig verloren. Aus diesem Grund beginnen wir mit<br />
einer Begriffs<strong>de</strong>finition.<br />
• Planungsorientierte Definition. <strong>Change</strong>-Management hat die Steigerung<br />
<strong>de</strong>r Effizienz über eine gezielte Verän<strong>de</strong>rung von Kultur,<br />
Systemen und Verhalten einer Organisation zum Ziel.<br />
• Stakehol<strong>de</strong>r Definition. Hierbei wird <strong>Change</strong>-Management als <strong>de</strong>r<br />
organisierte und systemische Ansatz zum Umgang mit Verän<strong>de</strong>rungen<br />
aus Sicht von Unternehmer und Mitarbeiter verstan<strong>de</strong>n.<br />
• Ergebnisorientierte Definition. <strong>Change</strong>-Management hat die Verbes-<br />
serung von Geschäftszielen und -ergebnissen über <strong>de</strong>n Verän<strong>de</strong>rungsprozess<br />
zum Ziel.<br />
<strong>Change</strong>-Management wird folglich als Instrument zur Steuerung von Verän<strong>de</strong>rungsprozessen<br />
im Unternehmen verstan<strong>de</strong>n, bei <strong>de</strong>m die Interessensgruppen<br />
aktiv miteinbezogen wer<strong>de</strong>n. Die genaue begriffliche Be<strong>de</strong>utung hängt jeweils<br />
von situativen, organisationsspezifischen Aspekten ab.<br />
In <strong>de</strong>r Realität wer<strong>de</strong>n oftmals bewusst eingesetzte Metho<strong>de</strong>n und Techniken<br />
zur Steuerung von Verän<strong>de</strong>rungsprozessen in Unternehmen vernachlässigt.<br />
Dies hat zur Folge, dass Strategiekonzepte, trotz Umsetzungsplänen und -methodiken,<br />
scheitern. Vielleicht haben Sie dies auch selbst schon erlebt, und<br />
sich die Frage gestellt, was Sie falsch gemacht haben.<br />
9
1 Abgrenzung und Wechselwirkung zwischen Strategie, Strategieumsetzung und <strong>Change</strong>-Management<br />
10<br />
Die Kunst bzw. die Herausfor<strong>de</strong>rung besteht darin, <strong>de</strong>n Transfer zwischen Ihrem<br />
strategischen Konzept und <strong>de</strong>r praktischen Umsetzung im Unternehmen<br />
herzustellen.<br />
<strong>Change</strong>-<br />
Management<br />
Strategieumsetzung<br />
Strategiekonzept<br />
Abbildung 1 Strategie <strong>–</strong> Strategieumsetzung und <strong>Change</strong>-Management<br />
Die Graphik visualisiert unser Verständnis von diesem Prozess. Demnach stellt<br />
die Strategie Fundament und Wegweiser für die Strategieumsetzung und das<br />
<strong>Change</strong>-Management dar. Sie legt fest, was erreicht wer<strong>de</strong>n soll. Je besser die<br />
Strategie konzipiert ist und je effizienter <strong>de</strong>r Ressourceneinsatz erfolgt, <strong>de</strong>sto<br />
erfolgreicher wird sich die Umsetzung <strong>gestalten</strong>.<br />
Was passiert nun, wenn das Fundament Risse hat? Im besten Fall bleibt die Strategie<br />
ein Rohbau, <strong>de</strong>r nie fertig gestellt wird. Im schlimmsten Fall wird jedoch<br />
auf <strong>de</strong>m maro<strong>de</strong>n Fundament weitergebaut und dabei die Firmenexistenz aufs<br />
Spiel gesetzt. O<strong>de</strong>r wie schätzen Sie die Erfolgsaussichten eines Unternehmens<br />
ein, das bei qualitativ geringwertigen Gütern und einer schwachen Marke<br />
versucht, seine Renditesituation über eine Preissteigerung zu verbessern?