Parallel- und Reihenschtung ohmscher Widerstände - Wieland ...
Parallel- und Reihenschtung ohmscher Widerstände - Wieland ...
Parallel- und Reihenschtung ohmscher Widerstände - Wieland ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Praktikum Physik 12 S. 1 <strong>Parallel</strong>-/Reihenschaltung<br />
Aufgabe<br />
Die Gesetze des Gleichstromkreises<br />
Anhand der <strong>Parallel</strong>- <strong>und</strong> Reihenschaltung von technischen ohmschen <strong>Widerstände</strong>n sollen die Gesetze der<br />
<strong>Parallel</strong>- <strong>und</strong> Reihenschaltung von <strong>Widerstände</strong>n untersucht werden.<br />
Geräte<br />
1 Netzgerät<br />
1 Steckbrett<br />
1 Praktikumskoffer Elektrizitätslehre<br />
1 Multimeter als Strommessgerät<br />
1 Multimeter als Spannungsmessgerät<br />
Versuchsaufbau<br />
V<br />
U = 10 V<br />
I<br />
Bild 1: <strong>Parallel</strong>schaltung<br />
A<br />
A<br />
B<br />
A I1 A I2 A<br />
R1 =<br />
1 kΩ<br />
R2 =<br />
2 kΩ<br />
I3<br />
R3 =<br />
2 kΩ<br />
A<br />
Bild 2: Reihenschaltung<br />
U1 U2 U3<br />
V<br />
R1 =<br />
1 k Ω<br />
V<br />
R2 =<br />
2 k Ω<br />
U = 10V<br />
V<br />
V<br />
B C D<br />
R3 =<br />
2 k Ω A I<br />
Bemerkungen:<br />
Um die Stärke eines Stromes messen zu können, der durch einen Widerstand oder ein Kabelstück fließt, muss<br />
dieser Strom auch durch das Strommessgerät fließen, d.h. das Strommessgerät muss in Reihe zum<br />
Widerstand in den Stromkreis eingebaut werden<br />
Um die Spannung zu messen, die an den Anschlüssen eines Widerstandes oder einer Stromquelle anliegt,<br />
muss der Spannungsmesser ebenfalls zwischen diese Anschlüsse gelegt werden, d.h. er wird parallel zu<br />
dem entsprechenden Widerstand geschaltet!<br />
<strong>Parallel</strong>schaltung von <strong>Widerstände</strong>n<br />
V Baue auf dem Steckbrett die <strong>Parallel</strong>schaltung nach Abb. 1 auf. Da wir nur 1 Strommessgerät zur<br />
Verfügung haben, müssen mit dem einen die Stromstärken I, I1, I2 <strong>und</strong> I3 nacheinander gemessen werden.<br />
Baue hierzu an den entsprechenden Stellen zuerst Überbrückungsstecker ein, die dann zur Messung durch<br />
das Strommessgerät ersetzt werden. Miss mit dem Spannungsmesser die Spannung U des Netzgerätes<br />
<strong>und</strong> stelle die Spannung auf 10 V Gleichspannung ein.<br />
V Miss nacheinander die Gesamtstromstärke I <strong>und</strong> die Stärke der Ströme I1, I2, I3 durch die einzelnen Zweige.<br />
Vergleiche I1, I2, I3 mit I.<br />
Der Satz von der Ladungserhaltung gilt auch für die fließende Ladung in den Verzweigungen eines<br />
Stromkreises:<br />
1. Kirchhoffsche Regel:<br />
Die Gesamtstromstärke I ist bei einer Stromverzweigung gleich der Summe der Einzelstromstärken.<br />
I = I1 + I2 +...+ Ik (1)<br />
V Miss nun mit dem Spannungsmesser nacheinander die Spannungen, die an den Anschlüssen der<br />
Zweigwiderstände liegen. Vergleiche mit der Spannung U der Quelle.
Praktikum Physik 12 S. 2 <strong>Parallel</strong>-/Reihenschaltung<br />
An allen Zweigwiderständen liegt die gleiche Spannung U; D.h. die Energie, die 1 Coulomb Ladung auf dem<br />
Weg vom einen Anschluss der Quelle über einen der Zweigwiderstände zum anderen Anschluss der Quelle<br />
abgibt ist vom Weg unabhängig. Für die Einzelstromstärken Ik gilt folglich Ik = U/Rk <strong>und</strong> I1/I2 = R2/R1:<br />
2. Kirchhoffsche Regel<br />
Die Zweigströme Ik verhalten sich umgekehrt wie die Zweigwiderstände Rk.. Durch den größeren<br />
Widerstand fließt der schwächere Strom. An allen <strong>Widerstände</strong>n liegt die gleiche Spannung U.<br />
Überprüfe dieses Gesetz.<br />
Die <strong>Parallel</strong>schaltung nach Bild 1 sei in einen Kasten eingeschlossen, aus dem nur die beiden Klemmen A <strong>und</strong><br />
B herausragen. Man legt die Spannung UQuelle an <strong>und</strong> misst die Gesamtstromstärke Iges. Der Kasten hat dann<br />
U Quelle<br />
den Ersatzwiderstand Rers<br />
= .<br />
I<br />
ges<br />
V Nimm alle <strong>Widerstände</strong> bis auf den kleinsten aus der Schaltung <strong>und</strong> miss die Gesamtstromstärke I <strong>und</strong> die<br />
Spannung U der Quelle. Schalte nun nacheinander die beiden anderen <strong>Widerstände</strong> hinzu, beobachte<br />
dabei die beiden Messgeräte. Wie hat sich hierbei der Gesamtwiderstand der Schaltung verändert?<br />
U<br />
Begründe! Berechne den Ersatzwiderstand Rers<br />
= aus deinen Messdaten, wenn alle <strong>Widerstände</strong><br />
I<br />
wieder eingebaut sind.<br />
Merke:<br />
Der Ersatzwiderstand einer <strong>Parallel</strong>schaltung ist stets kleiner als der kleinste Einzelwiderstand.<br />
Anschaulich: Mit jedem neuen Zweig eröffnet sich für die Ladungsströmung ein neuer Weg, was den<br />
Gesamtwiderstand der Anordnung verringert.<br />
Wir wollen den Ersatzwiderstand nun aus den Einzelwiderständen berechnen:<br />
Mit der 1. <strong>und</strong> 2 Kirchhoffschen Regel gilt:<br />
U U U<br />
I = I1 + I 2 + L+ I k = + + L + .<br />
R R R<br />
U<br />
Außerdem ist I = .<br />
R ers<br />
1 2<br />
k<br />
Gleichsetzen der beiden Gleichungen <strong>und</strong> Division durch die gemeinsame Spannung ergibt:<br />
1<br />
R<br />
1<br />
=<br />
R<br />
1<br />
+<br />
R<br />
1<br />
+ K +<br />
R<br />
(3)<br />
ers 1 2<br />
k<br />
Berechne den Ersatzwiderstand (Gesamtwiderstand) nach Gleichung (3) <strong>und</strong> vergleiche mit deinem nach<br />
U<br />
Rers<br />
= bestimmten.<br />
I<br />
Reihenschaltung von <strong>Widerstände</strong>n<br />
V Baue auf dem Steckbrett die Reihenschaltung nach Abb. 2 auf. Da wir nur 1 Spannungsmessgerät zur<br />
Verfügung haben, müssen mit dem einen die verschiedenen Spannungen nacheinander gemessen<br />
werden. Da die Stromstärke an verschiedenen Stellen des Stromkreises gemessen werden soll, musst du<br />
an den Stellen A, B <strong>und</strong> C Überbrückungsstecker einbauen, die an den entsprechenden Stellen durch das<br />
Strommessgerät ersetzt werden können.<br />
Miss mit dem Spannungsmesser vorerst die Spannung U des Netzgerätes <strong>und</strong> stelle die Spannung auf<br />
10 V Gleichspannung ein.<br />
V Miss nacheinander die Stromstärke an den Stellen A, B, C <strong>und</strong> D des Stromkreises.<br />
Da sich bei diesem Stromkreis der Strom nirgends verzweigt, muss die an der Stelle A in den Stromkreis<br />
hineinströmende Ladung bei D auch wieder herausströmen. Daher ist die Stromstärke an jeder Stelle des<br />
Stromkreises gleich groß, d.h. die Ströme I1, I2 <strong>und</strong> I3 durch jeden Teilwiderstand sind gleich der<br />
Gesamtstromstärke I:
Praktikum Physik 12 S. 3 <strong>Parallel</strong>-/Reihenschaltung<br />
I1 = I2 = I3 = I<br />
(1)<br />
Durch jeden Teilwiderstand Rk muss also der gleiche Strom I fließen. Dies erfordert aber die Spannung<br />
U k = I ⋅ Rk<br />
.<br />
Berechne für jeden Teilwiderstand diese erforderliche Teilspannung Uk.<br />
V Miss nun mit dem Spannungsmesser nacheinander die Spannungen, die an den Anschlüssen der<br />
Teilwiderstände liegen. Vergleiche mit den errechneten Teilspannungen Uk.<br />
Wie du siehst, lassen sich diese Teilspannungen Uk an den Teilwiderständen messen.<br />
Bedeutung der Teilspannungen:<br />
1. Die Teilspannung Uk ist die Spannung, die an Rk anliegen muss, damit der Strom mit der Stärke I durch Rk<br />
hindurchfließen kann.<br />
Wel<br />
2. Nach der Definitionsgleichung U = , gibt die Spannung der Quelle an, mit wie viel Joule Energie eine<br />
Q<br />
Ladungsportion von 1 Coulomb von der Quelle beladen wird. Dann gibt nach U<br />
Wk<br />
k = die Teilspannung<br />
Q<br />
Uk an, wie viel von dieser Energie pro Coulomb im Widerstand Rk umgewandelt werden.<br />
Da in allen drei <strong>Widerstände</strong>n die gesamte von der Quelle gelieferte Energie Wel umgewandelt wird, muss<br />
nach dem Energiesatz gelten: Wel = W1 + W2 + W3. Teilt man diese Gleichung auf beiden Seiten durch Q, so<br />
erhält man:<br />
U = U1 + U2 + U3 (2)<br />
Überprüfe dieses Gesetz mit deinen Messwerten.<br />
Berechne nun aus deinen Messwerten für U <strong>und</strong> I den Ersatzwiderstand der gesamten Schaltung nach<br />
U Quelle<br />
Rers<br />
I<br />
= . Vergleiche mit den Einzelwiderständen <strong>und</strong> finde einen Zusammenhang zwischen Rers <strong>und</strong><br />
ges<br />
den Teilwiderständen Rk.<br />
Es gilt: R U U1 + U 2 + U3<br />
U1<br />
U 2 U3<br />
= =<br />
= + + = R1 + R2 + R3<br />
I I I I I<br />
Der Ersatzwiderstand einer Reihenschaltung von <strong>Widerstände</strong>n ist also gleich der Summe der<br />
Einzelwiderstände:<br />
Rers = R1 + R2 + ... + Rk (3)<br />
Mit Uk = I⋅Rk folgt:<br />
U1<br />
R1<br />
= ;<br />
U R<br />
U1<br />
R1<br />
= ; K<br />
U R<br />
(4)<br />
2<br />
2<br />
3<br />
3<br />
Die Teilspannungen Uk verhalten sich wie die Teilwiderstände Rk.