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Einführung - Wildwasser Magdeburg eV

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I<br />

II<br />

III<br />

IV<br />

V<br />

VI<br />

VII<br />

VIII<br />

IX<br />

X<br />

XI<br />

XII<br />

XIII<br />

XIV<br />

24.05.<br />

31.05.<br />

07.06.<br />

14.06.<br />

21.06.<br />

28.06.<br />

05.07.<br />

12.07.<br />

19.07.<br />

Psychotraumatologie & Traumapädagogik<br />

Beratung & Therapie<br />

Intervention - KWG & Hilfenetz<br />

Intervention - Fallarbeit<br />

Prävention - Definition<br />

-in der Kita<br />

Prävention - mit Jugendlichen<br />

Auswertung – Reflexion – Evaluation<br />

Rückmeldung HA & Re (Einzelgespräche)<br />

© I. Kriegel – SoS 2011- sexuelle Gewalt als Thema der Genderkompetenz?<br />

HA<br />

Datum<br />

05.4.<br />

12.4.<br />

19.4.<br />

26.4<br />

03.5.<br />

10.5.<br />

17.5.<br />

Organisatorisches<br />

Ausmaß - Mythen & Ursachen<br />

Täter_innen & Strategien<br />

Folgen, Dynamik<br />

Thema<br />

<strong>Einführung</strong> - Definition, Was heißt Gender und -kompetenz?<br />

1. Folgen & Problembewältigungsstrategien<br />

bei sG<br />

2. Prävention für MmB in Einrichtungen<br />

3. sexuelle Gewalt im Gefängnis<br />

4. sexuelle Übergriffe im Chat<br />

© I. Kriegel – SoS 2011- sexuelle Gewalt als Thema der Genderkompetenz?<br />

<strong>Einführung</strong> Einf hrung<br />

KEIN SEMINAR<br />

OSTERN<br />

KEIN SEMINAR<br />

Ingrid Sprung<br />

Christin Möller<br />

Martin Hinz<br />

Lucienne Vaelskow,<br />

Nadine Wabersitzky<br />

Elise Sommer<br />

Lena Christ<br />

Student_in/nnen<br />

Christina Rossmanit<br />

Dominique Reimann<br />

Andrea Hufnagel<br />

Christin Hamann<br />

Anna Ilgenstein<br />

Franziska Herzog<br />

Lina Zeitler<br />

Juliane Trieb, Nicole Deneke<br />

Marleen Syska<br />

Franziska Schwarze<br />

Maximilian Wettges<br />

Definition sexuelle Gewalt<br />

Gender<br />

Genderkompetenz<br />

1


Wie würden Sie entscheiden?<br />

© I. Kriegel – SoS 2011- sexuelle Gewalt als Thema der Genderkompetenz?<br />

Differenzierung Grenzverletzungen – Übergriffe –<br />

strafrechtlich relevante Formen von Gewalt<br />

Grenzverletzungen<br />

- zwischen Generationen – Geschlechtern – einzelnen Personen<br />

- werden verübt von Erwachsenen – Jugendlichen - Kindern unter 14 Jahren<br />

- Ausmaß: psychisch – körperlich – sexuell<br />

- Ursachen: unabsichtlich verübt – fachliche/konzeptionelle Unzulänglichkeiten –<br />

persönliche Unzulänglichkeiten – „Kultur der Grenzverletzungen“ – „Kultur des<br />

Wegschauens“<br />

- (nicht nur) objektive Faktoren<br />

- subjektives Erleben<br />

- nicht ganz vermeidbar<br />

- korrigierbar<br />

© I. Kriegel – SoS 2011- sexuelle Gewalt als Thema der Genderkompetenz?<br />

(Enders Zartbitter Köln, 2010)<br />

Differenzierung Grenzverletzungen – Übergriffe –<br />

strafrechtlich relevante Formen von Gewalt<br />

Übergriffe<br />

- wiederholte, massive und/oder nicht zufällige Grenzverletzungen<br />

Ursachen: - Machtmissbrauch<br />

- grundlegende persönliche und fachliche Defizite<br />

- gezielte Desensibilisierung als Vorbereitung sexueller<br />

Gewalt/Machtmissbrauchs<br />

strafrechtlich relevante Gewalthandlungen<br />

- Körperverletzung<br />

- sexueller Missbrauch/sexuelle Nötigung<br />

- Erpressung<br />

- Vernachlässigung der Fürsorgepflicht<br />

© I. Kriegel – SoS 2011- sexuelle Gewalt als Thema der Genderkompetenz?<br />

(Enders Zartbitter Köln, 2010)<br />

2


Was ist „sexueller Missbrauch“?<br />

„Sexueller Mißbrauch an Kindern ist jede sexuelle Handlung, die an<br />

oder vor einem Kind entweder gegen den Willen des Kindes<br />

vorgenommen wird oder der das Kind aufgrund körperlicher,<br />

psychischer, kognitiver oder sprachlicher Unterlegenheit nicht<br />

wissentlich zustimmen kann. Der Täter nutzt seine Macht- und<br />

Autoritätsposition aus, um seine eigenen Bedürfnisse auf Kosten des<br />

Kindes zu befriedigen.“ (Bange & Deegener 1996, S. 105)<br />

strafrechtliche Definition - Beispiele:<br />

- Berührungen an Brust, Scheide, Penis oder Po<br />

- Nötigung des Kindes, die Geschlechtsteile einer anderen Person anzufassen oder<br />

anzuschauen<br />

- Vergewaltigung<br />

- Photographieren oder Filmen von Kindern für pornografische Zwecke<br />

- Nötigung eines Kindes, sich pornografische Darstellungen anzuschauen<br />

© I. Kriegel – SoS 2011- sexuelle Gewalt als Thema der Genderkompetenz?<br />

„Sexuelle Gewalt beginnt dort, wo das Recht einer<br />

Person auf sexuelle Selbstbestimmung verletzt wird;<br />

wenn sie/er also nicht als Subjekt, das selbst über den<br />

eigenen Körper bestimmen kann anerkannt, sondern für<br />

die Bedürfnisse anderer funktionalisiert und auf den<br />

Objektstatus reduziert wird.“<br />

© I. Kriegel – SoS 2011- sexuelle Gewalt als Thema der Genderkompetenz?<br />

Eine Frage der Macht!<br />

© I. Kriegel – SoS 2011- sexuelle Gewalt als Thema der Genderkompetenz?<br />

(Middendorf Vortrag, 2009)<br />

Gewalt kann am „leichtesten“ ausgeübt werden,<br />

wenn…<br />

- große Machtunterschiede zwischen TäterInnen und<br />

Opfern bestehen<br />

- die Opfer nicht machtvoll genug sind, Angriffe zu<br />

verhindern<br />

- sich Menschen in einer untergeordneten/abhängigen<br />

Position befinden<br />

Worin liegen Ihrer Ansicht nach Machtunterschiede?<br />

3


„Gender Gender wird einfach überbewertet!!???!!<br />

berbewertet!!???!!“<br />

- Karrikatur aus Merz 2006, S.12<br />

- Sprachspielerei aus Merz 2006, S.92<br />

© I. Kriegel – SoS 2011- sexuelle Gewalt als Thema der Genderkompetenz?<br />

Gender – Sex?!?<br />

- „unbestrittene Tatsache, dass wir, wenn wir einer Person begegnen … zunächst<br />

ihre Geschlechtszugehörigkeit abklären“ (Rendtorff/Moser 1999, S. 20)<br />

- Kategorie „Geschlecht“ als Ordnungsfunktion<br />

- „Geschlecht“ mit bestimmten Rollenzuschreibungen verbunden z.B. weiblich =<br />

sozial, emotional, hilfsbereit; männlich = aktiv, durchsetzungsfähig, rational<br />

- Gender = soziales Geschlecht<br />

- Sex = biologisches Geschlecht<br />

- Doing Gender = Wiederherstellen des Geschlechts<br />

© I. Kriegel – SoS 2011- sexuelle Gewalt als Thema der Genderkompetenz?<br />

Gender Mainstreaming<br />

= „bei allen gesellschaftlichen Vorhaben die unterschiedlichen<br />

Lebenssituationen und Interessen von Frauen und Männern von<br />

vornherein und regelmäßig zu berücksichtigen (sind), da es keine<br />

geschlechtsneutrale Wirklichkeit gibt.“ (BMFSFJ 2011, o.S.)<br />

Genderkompetenz<br />

= eine Schlüsselkompetenz und damit zentrales Professionalitätsmerkmal<br />

= „Dieser Begriff steht für all jene Fähigkeiten, Fertigkeiten und<br />

Wissensdimensionen über die eine Fachkraft der Sozialen Arbeit verfügen muss,<br />

um (…) die eigene Arbeit geschlechterbewusst und gleichstellungsorientiert<br />

berücksichtigen zu können.“ (Böllert und Karsunky 2008, S. 7)<br />

© I. Kriegel – SoS 2011- sexuelle Gewalt als Thema der Genderkompetenz?<br />

4


Warum also Gender & sexuelle Gewalt?! -<br />

Genderkompetenz beinhaltet…<br />

- Wissen über die gesellschaftliche Herstellung von Geschlechterdifferenzen<br />

durch Geschlechterzuschreibungen (soziales Geschlecht)<br />

- soziale Festlegungen in Verhalten und Einstellungen von Frauen und Männern<br />

im privaten, beruflichen, universitären Alltag, die aus<br />

Geschlechterzuschreibungen resultieren<br />

- soziale Ungleichheiten, die aus den Geschlechterverhältnissen resultieren und<br />

- Instrumenten und Strategien zur Herstellung geschlechtergerechter Strukturen<br />

- Fähigkeit und Bereitschaft die eigene Geschlechterprägung zu reflektieren<br />

- eigene geschlechterstereotype Denk- und Interaktionsweisen zu identifizieren<br />

und abzubauen<br />

- geschlechtsspezifische Benachteiligungen zu erkennen<br />

- Instrumente zur Herstellung geschlechtergerechter Strukturen erfolgreich<br />

einzusetzen sowie<br />

- mit dem Wissen um Geschlechterverhältnisse so umzugehen, dass beiden<br />

Geschlechtern neue und vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten eröffnet werden<br />

© I. Kriegel – SoS 2011- sexuelle Gewalt als Thema der Genderkompetenz?<br />

Gendersensible Sprache<br />

- Verwendung von Begriffen im Singular<br />

teilnehmende Person, Fachkraft, Mitglied<br />

- Verwendung geschlechtsneutraler Hauptwörter<br />

Teilnehmende, Anwesende<br />

© I. Kriegel – SoS 2011- sexuelle Gewalt als Thema der Genderkompetenz?<br />

(vgl. Stiftung Universität Hildesheim 2011, o.S.).<br />

(Wetschanow 2010, S.1ff.; Scheub 2003, S.1ff.; Fischer/Wolf 2009, S.3)<br />

- Verwendung der vollständigen Paarform<br />

> mit Konjunktionen und, oder, bzw.: Teilnehmer und/oder/bzw.<br />

Teilnehmerinnen<br />

> mit Schrägstrich (an Stelle der Konjunktion):<br />

Teilnehmerinnen/Teilnehmer<br />

Gendersensible Sprache<br />

- Verwendung der Sparschreibung<br />

> Variante mit Schrägstrich oder Klammer innerhalb des<br />

Wortes: Teilnehmer/innen, Mitarbeiter(in), Kolleg(inn)en<br />

> Variante mit großen „I“: TeilnehmerInnen, MitarbeiterInnen<br />

Das große „I“ oder auch Binnen-I, Majuskel-I oder Versalien-I, wird als<br />

Großbuchstabe innerhalb eines Wortes genutzt, um Personengruppen explizit<br />

männlich und weiblich zu kennzeichnen. Nach Wetschanow entspricht diese<br />

Variante „(noch) nicht den Rechtschreibregeln, ist jedoch unübersehbare<br />

sprachliche Realität geworden“. (2010, S.2)<br />

- Gender Gap: Teilnehmer_innen, Teilnehmer*innen<br />

Die Schreibweise des Gender Gap durch Einfügen des Unterstrichs oder<br />

Sternchens und der damit entstehenden Lücke, soll neben den zwei<br />

existierenden Geschlechtern den „(…) Geschlechter-Zwischenraum für<br />

Intersexuelle, Transgender, Transsexuelle oder Bi-Gendered (…)“ (Fischer/Wolf<br />

2009, S.4) aufzeigen.<br />

© I. Kriegel – SoS 2011- sexuelle Gewalt als Thema der Genderkompetenz?<br />

(Wetschanow 2010, S.1ff.; Scheub 2003, S.1ff.; Fischer/Wolf 2009, S.3)<br />

5


- Reflexion -<br />

1. Wer hat Sie in Ihrer Kindheit/Jugend/Schulzeit geprägt?<br />

Waren das Frauen oder Männer?<br />

Wie haben Sie diese Frau/diesen Mann erlebt?<br />

Haltung, Stimme, Gestik, Interessen…<br />

2. Welche Rolle spielt/e „Frausein/Mannsein“ in Ihrer Familie?<br />

Verteilung, Rollenklischees, Berufe…<br />

3. Erinnern Sie sich an eine kürzliche…<br />

+ positive Erfahrungen mit einer Frau?<br />

+ positive Erfahrungen mit einem Mann?<br />

- negative Erfahrungen mit einer Frau?<br />

- negative Erfahrungen mit einem Mann?<br />

4. Beobachten Sie Situationen zwischen Frauen & Männern,<br />

Frauen & Frauen, Männern & Männern? Was fällt Ihnen auf?<br />

Konflikte, Konsens…<br />

© I. Kriegel – SoS 2011- sexuelle Gewalt als Thema der Genderkompetenz?<br />

Quellenverzeichnis<br />

© I. Kriegel – SoS 2011- sexuelle Gewalt als Thema der Genderkompetenz?<br />

HOMECHANCE<br />

Bange, D. (2004). Definition und Häufigkeit von sexuellem Missbrauch. In W. Körner und A. Lenz (Hrsg.),<br />

Sexueller Missbrauch (Bd. 1, S. 29-37). Göttingen: Hogrefe.<br />

Bange, D. & Deegener, G. (1996). Sexueller Missbrauch an Kindern. Ausmaß, Hintergründe, Folgen.<br />

Weinheim: PVU.<br />

Böllert, K. u. Karsunky, S. (2008). Genderkompetenz in der Sozialen Arbeit. VS Verlag für<br />

Sozialwissenschaften. Wiesbaden.<br />

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. (Hrsg.). (2011) http://www.gendermainstreaming.net<br />

letzter Zugriff 21.02.2011<br />

Fischer, B. und Wolf, M. (2009). (Leitfaden für) Geschlechtergerechtes Formulieren, Institut für theoretische<br />

und angewandte Translationswissenschaft, Universität Graz, März 2009, Version 9. April 2009.<br />

http://www.uni-graz.at/uedo1www_files_ geschlechtergerechtes_formulieren-4.pdf. letzter Zugriff<br />

01.03.2011<br />

Merz, V. (2006). Salto, Rolle, Pflicht und Kür. Materialien zur Schlüsselqualifikation Genderkompetenz in der<br />

Erwachsenenbildung. Gender-Manual II. Verlag Pestalozzianum: Zürich.<br />

Middendorf, L. (2009). „Überlegt handeln im Umgang mit sexueller Gewalt“. Impulsvortrag Lena Middendorf,<br />

mixed pickles e.V. Lübeck. Fortbildungsveranstaltung Der Paritätische Sachsen-Anhalt e.V. <strong>Magdeburg</strong>.<br />

14.09.2009<br />

Rendtorff/Moser 1999, S. 20<br />

Scheub, U. (2003). Der lange Marsch des großen „I“ durch die Instititutionen. Vortrag auf einer Tagung<br />

„Sprachmächtig. 20 Jahre nach dem Binnen-I“. In. Gender-Training für Medienschaffende: Qualität<br />

durch Vielfalt. Journalistinnenbund.de.<br />

http://www.journalistinnenbund.de/aktuell/pdf/gender/gender_scheub.pdf. letzter Zugriff 01.03.2011<br />

Stiftung Universität Hildesheim. (2011). Genderkompetenz beinhaltet. http://www.unihildesheim.de/index.php?id=4339,<br />

letzter Zugriff 08.02.2011<br />

Wetschanow, K. (2010). Leitfaden: Geschlechtergerechtes Formulieren. Bundesministerium für Unterricht,<br />

Kunst und Kultur. (Hrsg.). 2. vom BMUKK aktualisierte Auflage. Wien 2010. http://www.bmukk.gv.at/<br />

medienpool/7108/PDFzuPubID403.pdf. letzter Zugriff 01.03.2011<br />

Brockhaus, U. & Kolshorn, M. (1993). Sexuelle Gewalt gegen Mädchen und Jungen. Mythen, Fakten,<br />

Theorien. Frankfurt: Campus.<br />

Enders, U. (2010). Grenzwahrender Umgang in Institutionen. Köln: Kiepenheuer & Witsch.<br />

© I. Kriegel – SoS 2011- sexuelle Gewalt als Thema der Genderkompetenz?<br />

6


Hochschule <strong>Magdeburg</strong>-Stendal<br />

FB Sozial- und Gesundheitswesen<br />

Seminar: Sexuelle Gewalt als Thema der Genderkompetenz?<br />

Dozentin: I. Kriegel<br />

Referentinnen: Nadine Wabersitzky, Lucienne Voelskow<br />

Handout: Sexuelle Gewalt ( s.G.) - Außmaß, Mythen und Ursachen<br />

Mythen und Vorurteile:<br />

- Sexuelle Gewalt ist selten, meistens ein einmaliges Erlebnis von<br />

Kindern und Jugendlichen; Täter sind meistens Fremde; s.G. kommt<br />

hauptsächlich in unteren sozialen Schichten vor und ist die Tat von<br />

abartig veranlagten Triebtätern; man darf Kindern ja nun nicht alles<br />

glauben, „Kleine sexuelle Spielereien“ hinterlassen keine Schäden und<br />

Kinder – besonders Mädchen – fordern die Männer ja oft geradezu<br />

heraus; sexueller Missbrauch passiert unter massiver Gewaltanwendung<br />

und hinterlässt klare Spuren...<br />

Ursachen und Erklärungsansätze: Das traditionelle Ursachenver-<br />

ständnis<br />

- vor ca. 30 Jahren → Ende der 80er Jahre war Thema s.G. an Kindern<br />

ein „Modethema“<br />

- in Dtl. noch kaum Fachliteratur dazu → 1984 Veröffentlichung des<br />

Buches „Väter als Täter“, von Kavemann und Lohstöter<br />

- 1988 begründeten Brockhaus u. Kolshorn in Göttingen eine<br />

Fachberatungsstelle zu s.G. Mit → arbeiteten sich durch viele englische<br />

Texte (USA): zwei große, repräsentative Dunkelfelduntersuchungen von<br />

David Finkelhor → Analysen zeichneten folgendes Bild:<br />

- s.G. an Kindern war kein gesellschaftliches Ausnahmedelikt, sondern<br />

passierte alltäglich<br />

- ca. jedes 3. bis 4. Mädchen und mindestens jeder 10. Junge waren<br />

davon betroffen<br />

- Täter und Opfer waren sich in den meisten Fällen bekannt und kamen<br />

aus allen Schichten<br />

- Täter: i.d.R. weder psychisch krank noch sozial auffällig, waren keine<br />

Affekthandlungen, sondern gut geplant...<br />

Traditionelles Ursachenverständnis geht hierbei auf folgende Ansätze<br />

ein:<br />

Aggressive männliche Sexualität, Sexuelle Frustration, Weiblicher<br />

Masochismus, Merkmale und Verhalten der Opfer, Ödipus- und<br />

Elektrakomplex, Psychosoziale Auffälligkeiten des Täters, Stärkerer<br />

männlicher Trieb- krankhafter Trieb, Die gestörte Familie<br />

→ FALSCHE Vorstellungen und ihre Folgen:<br />

-muss ins Reich der Mythen eingestuft werden, da empirisch nicht haltbar<br />

= nicht-feministisches Ursachenverständnis<br />

→ Drei Perspektiven Modell = Feministisches Ursachenverständnis:<br />

- von Kolshorn u. Brockhaus entwickelt → liefert Rahmen zur Analyse der<br />

Bedingungsfaktoren, welche die Entstehung von sexueller Ausbeutung<br />

begünstigen bzw. erschweren → Erweiterung des Blickwinkels (nicht nur<br />

auf Täter beschränkt)<br />

- Berücksichtigung wechselseitiger Beziehungen (Verhaltensweisen und<br />

Möglichkeiten) aller potenziell involvierten Personenkreise berücksichtigt)<br />

→ ergibt folgende drei Perspektiven:<br />

• Hinsichtlich der Täter ist zu analysieren, welche Faktoren die Initiierung<br />

und Fortsetzung<br />

sexuell gewalttätiger Handlungen erleichtern bzw. erschweren.<br />

• Aus der Perspektive der Opfer muss überlegt werden, welche<br />

Bedingungen effektiven<br />

Widerstand hemmen oder begünstigen.<br />

• In Bezug auf das soziale Umfeld muss analysiert werden, welche<br />

Faktoren adäquate präventive und interventive Maßnahmen durch das<br />

soziale Umfeld behindern oder ermöglichen.<br />

Literatur und Quellenverzeichnis:<br />

- http://www.limita-zh.ch/pdf/Nachhaltige_Praevention.pdf<br />

(letzter Zugriff: 30.04.2011; 18:15 Uhr )<br />

- U.Brockhaus, M.Kolshorn: Sexuelle Gewalt gegen Mädchen und<br />

Jungen. Campus Verlag, Frankfurt/Main 1993<br />

- L. Hartwig, G. Hensen: Sexueller Missbrauch und Jugendhilfe. Juventa<br />

Verlag, Weinheim und München 2003


1. Täterstrukturen<br />

2. Täterprofile<br />

Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen, BA Soziale Arbeit, 4. Semester<br />

Modul S 11.1 Sexuelle Gewalt – Ein Thema der Genderkompetenz?<br />

Dozentin Ines Kriegel<br />

Referentinnen: Elise Sommer, Lena Christ<br />

10.05.2011<br />

Sexuelle Gewalt gegen Kinder – TäterInnen und Täterstrategien<br />

Insgesamt (100%) Geschlecht<br />

Männlich Weiblich<br />

8461 95,9 % 4,1 %<br />

Alter in %<br />

Kinder<br />

Jugendliche<br />

Heranwachsende Erwachsene<br />


Literaturverzeichnis<br />

Zeitschriften:<br />

Heiliger, A. (2001) : Täterstrategien bei sexuellem Missbrauch und Ansätze der Prävention. In: Beiträge zur<br />

feministischen Theorie und Praxis 56/57, Seite 71-82.<br />

Monographien:<br />

Fassbender, U. Schumacher, H. (2004): Starke Kinder wehren sich. Prävention gegen Gewalt: Das<br />

Kindersicherheitstraining. München: Kösel.<br />

Rauchfleisch, U. (1992): Allgegenwart von Gewalt. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.<br />

Deegener, G. (1995): Sexueller Mißbrauch: die Täter. Weinheim: Beltz.<br />

Sammelwerk:<br />

Bundeskriminalamt (Hg.): Polizeiliche Kriminalstatistik 2009 Bundesrepublik Deutschland. 57. Ausgabe. Wiesbaden:<br />

Bundeskriminalamt.<br />

TK – Landesvertretung LSA, Ministerium für Gesundheit und Soziales LSA, Kultusministerium LSA (Hg.) (2010):<br />

Gewalt gegen Kinder und Jugendliche. Ein Leitfaden für Lehrerinnen und Lehrer, Erzieherinnen und Erzieher in<br />

Sachsen-Anhalt zu Früherkennung, Handlungsmöglichkeiten und Kooperation. 2. Aufl. <strong>Magdeburg</strong>.<br />

Aufsatz im Sammelwerk<br />

Kavemann¸ B., Braun, G. (2002): Frauen als Täterinnen. In: Bange, D. Körner, W. (Hg.): Handwörterbuch Sexueller<br />

Internetquellen<br />

Missbrauch. Göttingen [u.a.] : Hogrefe, Verl. für Psychologie, 121-131.<br />

Angela (2003-2011). Es war nur ein Spiel… . In: URL http://www.lebensgeschichten.org/missbrauch/gedichte1.php<br />

(Zugriff am: 07.05.2011).<br />

Fux, C. (2010). Sexueller Missbrauch - die Täter. In: URL http://www.netdoktor.de/Magazin/Sexueller-Missbrauch-die-<br />

Taet-10966.html (Zugriff am 08.05.2011).<br />

Arnsperger, M. (April 2010). Wenn Mütter sich an ihren Kindern vergehen. In: URL:<br />

http://www.stern.de/panorama/sexueller-missbrauch-wenn-muetter-sich-an-ihren-kindern-vergehen-1561647.html<br />

(Zugriff am 08.05.2011)<br />

Stangl, W. (2011). Täter. In: URL http://arbeitsblaetter.stangltaller.at/MISSBRAUCH/SexuellerMissbrauchFormen.shtml<br />

(Zugriff am: 08.05.2011) .<br />

o. A. (2009): Täterstrategien. In: URL http://www.innocenceindanger.de/tipps-hilfe/fuer-eltern-lehrer/haeufigefragen/taeterstrategien/<br />

(Zugriff am 08.05.2011)<br />

o. A. Das Opfer zum Schweigen bringen. In: URL http://www.klares-nein.de/article33.html, (Zugriff am 08.05.2011)<br />

Limita (Hg.). Täterstrategien und Groomingprozess. In: URL http://www.limitazh.ch/comic/download/Intervention/Taeterstrategien.pdf,<br />

(Zugriff am 08.05.2011)<br />

Schattenriss e.V., Bremer JungenBüro (Hg.). Täterstrategien. In: URL<br />

http://www.schattenriss.de/dokumente/allgemein-pdf/Taeter-strategien.pdf, (Zugriff am 08.05.2011)


Fachbereich: Sozial- und Gesundheitswesen, BA Soziale Arbeit, 4 Semester<br />

Modul: S 11.1 Sexuelle Gewalt- Ein Thema der Genderkompetenz?<br />

Dozentin: Ines Kriegel<br />

Referentinnen: Dominique Reimer und Christina Rossmanit<br />

Datum: 17.05.2011<br />

Handout zum Thema: Sexueller Missbrauch- Mögliche Symptome,<br />

Folgen und deren Auswirkungen auf die Opfer<br />

1. Die Begriffsdefinition Trauma<br />

Unter Trauma versteht die moderne Trauma Theorie eine Erfahrung, die<br />

mit so starken Emotionen einhergeht, dass diese Emotionen von der Person<br />

nicht direkt selber bewältigt werden können, sondern zusammen mit<br />

den Erinnerungen unterdrückt oder dissoziiert (abgespalten) werden. (Bange<br />

1992, S.138)<br />

2. DieTraumatisierungsfaktoren<br />

2.1 Primäre Traumatisierungsfaktoren<br />

Dauer und Häufigkeit des sexuellen Missbrauchs, Opfer-Täter- Beziehung,<br />

Intensität des sexuellen Missbrauchs, Alter des Opfers bei Beginn des sexuellen<br />

Missbrauchs, Geschlecht der TäterInnen<br />

2.2 Sekundäre Traumatisierungsfaktoren<br />

Elternreaktion, Therapie<br />

(Bange, 1992, S 139 ff)<br />

3. Die Folgen sexuellen Missbrauchs bei Mädchen und Jungen<br />

3.1 Die Initialfolgen<br />

Körperliche Verletzungen, Schuldgefühle, Angst, Suizidversuch,<br />

Psychosomatische Symptome, aggressive und regressive Verhaltensweisen,<br />

Störungen des Sozialverhaltens, Missbrauch des kindlichen<br />

Vertrauens.<br />

3.2 Die Langzeitfolgen<br />

Sexualität, Promiskuitives Verhalten, Störung der Selbstwahrnehmung, Prostitution,<br />

Delinquentes Verhalten, Persönlichkeitsstörung, Posttraumatische Belastungsstörung.<br />

(http://www.gewalt-im-jhh.de/Erinnerungen MB/Sexueller Missbrauch in der Kindheitfolgen.pdf)<br />

Viele Studien zeigten, dass ca. 20 -30 % der untersuchten Kinder keine Symptome hatten.


Quellenverzeichnis<br />

1. Literaturrecherche<br />

Bange Dirk: Die dunkle Seite der Kindheit. Sexueller Missbrauch an Mädchen und<br />

Jungen Ausmaß- Hintergründe und Folgen Volksblatt Verlag Köln 1992<br />

Fegert Jörg M.: Sexuell missbrauchte Kinder und das Recht. Ein Handbuch zu Fragen<br />

der Kinder und jugendpsychiatrischen und psychologischen Untersuchung und<br />

Begutachtung Volksblatt Verlag Köln 1993<br />

Friedrich Max H.: Tatort Kinderseele. Sexueller Missbrauch und die Folgen Wien<br />

1998<br />

Hartwig Luise, Monika Weber: Sexuelle Gewalt und Jugendhilfe. Bedarfssituation und<br />

Angebote der Jungendhilfe für Mädchen und Jungen mit sexuellen Gewalterfahrungen<br />

Hrsg.: Institut für soziale Arbeit e.V. Münster: Votum Verl., 1991<br />

Schmidt Katrin: Die Bedeutung der Aufdeckung sexuellen Missbrauchs für Mädchen<br />

Waxmann Verlag Münster 1998<br />

Van Outsem Ron: Sexueller Missbrauch an Jungen: Forschung Praxis Perspektiven<br />

Donna Vita 1993<br />

2. Internetrecherche<br />

http://www.gewalt-im-jhh.de/Erinnerungen MB/Sexueller Missbrauch in der Kindheitfolgen.pdf<br />

(letzter Zugriff: 15.05.2011.14:00Uhr)<br />

http://www.zissg.de/einzseit/folgesymp.htm (letzter Zugriff: 15.05.2011. 14:15Uhr)<br />

http:www.wildwassermagdeburg.de/fileadmin/downloads/UEerblick_DefAusmassFolgenTrauma.pdf<br />

(letzter Zugriff: 15.05.2011.14:32Uhr)<br />

http://www.schwanger-und-gewalt.de/pdf/Sperber Diplomarbeit.pdf (letzter Zugriff:<br />

15.05.2011.15:03Uhr)<br />

http://www.youtube.com/watch?v=JisSYj13qd4&NR=1 (letzter<br />

Zugriff:15.05.2011.15:20Uhr).<br />

http://www.youtube.com/watch?v=UWz6t3gf8TU (letzter Zugriff:15.05.2011.16:00Uhr)


Hochschule <strong>Magdeburg</strong>- Stendal (FH)<br />

Modul: S 11.1 sex. Gewalt<br />

Fachbereich: Sozial und Gesundheitswesen<br />

Studiengang: Soziale Arbeit<br />

DozentIn: I. Kriegel<br />

ReferentInnen: Andrea Hufnagel (4. Sem. BA Soziale Arbeit Matrikel 20092948)<br />

Gliederung:<br />

Christin Hamann (4. Sem. BA Soziale Arbeit Matrikel 20092423)<br />

HANDOUT Referat- Psychotraumatologie und Traumapädagogik<br />

1. Was ist Trauma?<br />

1.1 Welche Situationen können traumatisieren? (Gruppenarbeit)<br />

1.2 Monotrauma und andauernde Traumatisierung<br />

1.3 Man- Made- Trauma und Non- Man- Made- Trauma (Gruppenarbeit)<br />

1.4 Traumazange<br />

(No)Flight/(No)Fight/Freeze<br />

1.5 Phasen der Verarbeitung<br />

Schockreaktion, Einwirkphase, Erholungsphase<br />

2. Psychotraumatologie und Traumapädagogik (Definition)<br />

3. Was passiert während eines Traumas?<br />

3.1 Ablauf im Gehirn<br />

3.2 Veränderte Hirnfunktionen bei einem Trauma<br />

4. Welche Symptome und Erkrankungen können durch ein Trauma entwickelt werden?<br />

4.1 Symptome<br />

4.1.1 Intrusionen<br />

4.1.2 Vermeidung und Betäubung<br />

4.1.3 Hyper- Arousal<br />

4.1.4 Schuld- und Schamgefühle<br />

4.1.5 Veränderung der Einstellung zu sich und der Welt<br />

4.2 Erkrankungen<br />

4.2.1 Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)<br />

- ICD 10: F43.1(verzögerte Reaktion auf ein belastendes Ereignis<br />

besonderer Bedrohung)<br />

4.2.2 Persönlichkeitsstörung<br />

- ICD 10: F62.0 (andauernde Persönlichkeitsstörung nach Extrembelastung)<br />

4.2.3 Dissoziative Störung<br />

- Einige der wichtigste dissoziativen Störungen<br />

5. Diskussion: Trauma und soziale Arbeit


Hochschule <strong>Magdeburg</strong>- Stendal (FH)<br />

Modul: S 11.1 sex. Gewalt<br />

Fachbereich: Sozial und Gesundheitswesen<br />

Studiengang: Soziale Arbeit<br />

DozentIn: I. Kriegel<br />

ReferentInnen: Andrea Hufnagel (4. Sem. BA Soziale Arbeit Matrikel 20092948)<br />

Christin Hamann (4. Sem. BA Soziale Arbeit Matrikel 20092423)<br />

Buch- und Internet- Quellen:<br />

Bücher:<br />

Diegelmann, Christa: Trauma und Krise bewältigen, Stuttgart, Klett-Cotta Verlag, 2007,<br />

S. 23-32<br />

Fischer, G., Riedesser, P.; Lehrbuch der Psychotraumatologie; 3. aktualisierte und<br />

erweiterte Auflage. München 2003; S. 82<br />

Hausmann, Clemens : Handbuch Notfallpsychologie und Traumabewältigung, Wien,<br />

Facultas Verlag, 2003, S.59-96<br />

Kennerley, Helen: Schatten über der Kindheit, 1. Auflage, Bern, Hans Huber<br />

Verlag,2003, S. 31-35<br />

Leuzinger- Bohleber, M.; Roth, G.; Buchheim, A.; Psychoanalyse- Neurobiologie-<br />

Trauma; Schattauer Verlag; Stuttgard 2008, S. 5- 10<br />

Linder, N. und Thießenhusen, S.; Missbrauchs- Traumata gemeinsam überwinden;<br />

Tectum Verlag, Marburg 2007; S. 18 ff<br />

Reddemann, Luise; Dehner-Rau ,Cornelia: Trauma, 2. Auflage, Stuttgart, Trias Verlag,<br />

2004, S. 30-67<br />

Seidler, Günter H. , Laszig Parfen, Micka Ralf, V. Nolting Björn: Aktuelle Entwicklungen<br />

in der Psychotraumatologie, Gießen, Psychosozial-Verlag, 2003, S. 9-77


Hochschule <strong>Magdeburg</strong>- Stendal (FH)<br />

Modul: S 11.1 sex. Gewalt<br />

Fachbereich: Sozial und Gesundheitswesen<br />

Studiengang: Soziale Arbeit<br />

DozentIn: I. Kriegel<br />

ReferentInnen: Andrea Hufnagel (4. Sem. BA Soziale Arbeit Matrikel 20092948)<br />

Christin Hamann (4. Sem. BA Soziale Arbeit Matrikel 20092423)<br />

Internetquellen:<br />

http://www.dimdi.de/static/de/klassi/diagnosen/icd10/htmlgm2011/index.htm#I<br />

Zugriff 22.05.2011 17.35 Uhr<br />

http://www.ludwig-ulrike.de/doc/artikel/bin_ich_verrueckt.html<br />

Zugriff 22.05.2011 00.32 Uhr<br />

http://www.hoffnungsreise.de/index.php?PHPSESSID=5ghc3ucm1nfnlbphni6gd2aru0&<br />

Zugriff 22.05.2011 00.35 Uhr<br />

http://www.angererberatung.de/index.php?option=com_content&task=view&id=27&Itemi<br />

d=40 Zugriff 22.05.2011 00.38 Uhr<br />

http://www.nele-langeheine.de/trauma.htm Zugegriff am 22.5.2011 um 23.45 Uhr<br />

http://www.traumaaufruf.de/ablauf.html Zugegriff am 22.5.2011 um 23.06 Uhr<br />

http://www.sigrid-wieltschnig.com/gehirnfunktionen-trauma.htm Zugegriff am 22.5.2011<br />

um 13.24 Uhr<br />

http://www.aufrecht.net/utu/trauma.html Zugegriff am 22.5.2011 um 14.53 Uhr<br />

http://www.praxis-overbeck.de/Therapieverfahren/Trauma/Amygdala2.bmp Zugegriff<br />

am 22.5.2011 um 18.40 Uhr<br />

http://www.belcoach.de/angst/Gehirn.jpg Zugegriff am 22.5.2011 um 18.43 Uhr


Hochschule <strong>Magdeburg</strong> Stendal<br />

Fachbereich: Sozial- und Gesundheitswesen<br />

Sommersemester: SoSe 2011<br />

Veranstaltung: S 11.1. Sexuelle Gewalt – Ein Thema der Genderkompetenz?<br />

Dozent: Dipl. Heilpäd. (FH) I. Kriegel<br />

Referentinnen: Anja Beikirch, BA Soziale Arbeit, 4. Semester, Matrikelnummer: 20092709, Anna-Maria Gehrhardt, BA<br />

Soziale.Arbeit, 4. Semester, Matrikelnummer: 20092706<br />

Datum: 24.05.2011<br />

Beratung und Therapie für Opfer sexueller Gewalt<br />

Beratungssituation<br />

• Klient steht mit seinen Anliegen, Bedürfnissen und Interessen im Mittelpunkt<br />

• Erster Schritt, um beraten zu können, ist die Bereitschaft, die Möglichkeit<br />

sexuellen Missbrauch auch durch nahestehende Personen in Betracht zu ziehen<br />

• Vertraulichkeit und/oder Anonymität müssen zugesichert werden<br />

• explizite Erlaubnis über das Geheimnis zu reden, erleichtert vielen Opfern die<br />

Aussprache<br />

• Grundsätze (nach Steinhage): Frauen als Beraterinnen (bei weiblichen Opfern);<br />

Parteilichkeit für Betroffenen; Geheimnis lüften; dem Betroffenen glauben;<br />

Verantwortung für Übergriff trägt allein der Täter; psychische und physische<br />

Grenzen wahren; Grundlage: klientenzentrierte, vertrauensvolle Atmosphäre<br />

Therapieformen<br />

• Analytische Therapie<br />

• Tiefenpsychologisch fundierte Therapie<br />

• Verhaltens-Therapie<br />

• Gruppentherapie<br />

Therapie-Modell - Maltherapie<br />

• für ein Kind bedeutet sexueller Missbrauch die Erfahrung von Ohnmacht,<br />

Demütigung, Desorientierung und Verunsicherung sozialer Bindungen<br />

• Möglichkeit der Auseinandersetzung durch nichtsprachliche Medien; greift ein<br />

natürliches, therapieunabhängiges kindliches Interesse auf<br />

1. Spontanes Malen<br />

2. Themenzentriertes Malen<br />

3. Malen mit dem Kind<br />

4. Malen, Spielen und Sprechen


Hochschule <strong>Magdeburg</strong> Stendal<br />

Fachbereich: Sozial- und Gesundheitswesen<br />

Sommersemester: SoSe 2011<br />

Veranstaltung: S 11.1. Sexuelle Gewalt – Ein Thema der Genderkompetenz?<br />

Dozent: Dipl. Heilpäd. (FH) I. Kriegel<br />

Referentinnen: Anja Beikirch, BA Soziale Arbeit, 4. Semester, Matrikelnummer: 20092709, Anna-Maria Gehrhardt, BA<br />

Soziale.Arbeit, 4. Semester, Matrikelnummer: 20092706<br />

Datum: 24.05.2011<br />

Quellen:<br />

Literaturverzeichnis<br />

• Dahm, M.(1993): Gruppentherapie mit sexuell mißbrauchten Mädchen. In: Ramin G.<br />

(Hrsg.): Inzest und sexueller Mißbrauch – Beratung und Therapie – Ein Handbuch.<br />

Junfermann Verlag, Paderborn, S. 215 – 223<br />

• Greuel, L.(1997): Anatomische Puppen – Zur Kontroverse um ein diagnostisches<br />

Hilfsmittel. In: Amann G.; Wipplinger, R.(Hrsg.): Sexueller Missbrauch – Überblick zu<br />

Forschung, Beratung und Therapie. dgvt-Verlag, Tübingen, S. 370 – 384<br />

• Kämpfen, M.(1993): Integrative Therapie mit einer inzest-traumatisierten Frau. In:<br />

Ramin G. (Hrsg.): Inzest und sexueller Mißbrauch – Beratung und Therapie – Ein<br />

Handbuch. Junfermann Verlag, Paderborn, S. 157 – 191<br />

• Reichelt, S.(1994): Kindertherapie nach sexueller Misshandlung – Malen als<br />

Heilmethode. Kreuz Verlag, Zürich<br />

• Steinhage, R.(1992): Sexueller Missbrauch an Mädchen – Ein Handbuch für Beratung<br />

und Therapie. Rowohlt, Reinbeck bei Hamburg<br />

• Steinhage, R.(1997): Die Klientenzentrierte Gesprächspsychotherapie als<br />

Beziehungsangebot in der therapeutischen Arbeit mit Frauen, die sexuell mißbraucht<br />

wurden. In: Amann G.; Wipplinger, R.(Hrsg.): Sexueller Missbrauch – Überblick zu<br />

Forschung, Beratung und Therapie. dgvt-Verlag, Tübingen, S. 465 – 485<br />

Internetquellen<br />

• Klippert, J.: http://members.dokom.net/wildwasser-dortmund/apdortmund/fachforum/ff_07.htm,<br />

Zugriff: 12.05.2011<br />

• Schulz, M.(Systemische Therapeutin und Beraterin, Heilpraktikerin, Fachberaterin<br />

Traumatherapie): http://www.therapie-auf-augenhoehe.de/meine-arbeitsweise.html,<br />

Zugriff: 12.05.2011<br />

• o.V.(verwaltet durch: Alexandra Bieling): http://www.aufrecht.net/utu/index.html,<br />

Zugriff: 11.05.2011<br />

• Team der Fachberatungsstelle gegen sexuelle Gewalt: http://www.dolledeernsfachberatung.de/beratung.html,<br />

Zugriff: 11.05.2011


Hochschule <strong>Magdeburg</strong> – Stendal<br />

Fachbereich: Sozial- und Gesundheitswesen<br />

Studiengang: Soziale Arbeit<br />

Modul: S 11.1 Sexuelle Gewalt – ein Thema der Genderkompetenz?<br />

Dozentin: Ines Kriegel<br />

Referentinnen: Mareike Kruschina, Franziska Husemann<br />

Datum: 31.05.2011<br />

Kindeswohlgefährdung und § 8a SGB VIII<br />

Definition Kindeswohlgefährdung (Alle, 2010, 11)<br />

-Gesichtspunkte, die bei der Beschreibung des Begriffes zu berücksichtigen sind:<br />

Berücksichtigung der Bedürfnisse des Kindes nach der Bedürfnispyramide nach Schmidtchen (1989),<br />

z.B. angemessene Versorgung, Geborgenheit, Liebe, Unterstützung, Förderung, Zuverlässigkeit,….<br />

Lebenslage der Familie muss die Befriedigung dieser Bedürfnisse möglich machen und kindgerecht sein<br />

Erziehung sollte die Entwicklung des Kindes zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen<br />

Persönlichkeit unterstützen und fördern<br />

Rechte des Kindes nach dem BGB und nach der UN-Kinderrechtskonvention müssen gewährleistet sein<br />

Formen und Folgen von Kindesmisshandlung (Alle, 2010, 16)<br />

-unterschieden werden die Misshandlungsformen: Vernachlässigung, psychische, körperliche und sexuelle<br />

Misshandlung sowie das Münchhausen-by-proxy-Syndrom<br />

-Auswirkungen sind bei allen Misshandlungsformen multidimensional und können Schädigungen und<br />

Traumatisierungen in allen Ausprägungen zur Folge haben<br />

-zu beachten sind dabei folgende Parameter:<br />

Ausmaß der Misshandlung<br />

Alter des Kindes<br />

Alter in dem die Misshandlung begonnen hat<br />

Dauer der Misshandlung<br />

Häufigkeit der Misshandlung<br />

Gesetzliche Grundlagen<br />

- Artikel 6 GG: nennt das Recht und die Pflicht der Eltern, an erster Stelle für ihr Kind zu sorgen<br />

(Elternverantwortung), besagt aber gleichzeitig, dass das Kind von der Familie getrennt<br />

werden kann, wenn die elterlichen Pflichten nicht wahrgenommen werden (Alle, 2010, 14)<br />

- § 1666 BGB: benennt die gerichtlichen Maßnahmen, die bei Gefährdung des Kindeswohls ergriffen<br />

werden können, z.B. Gebote zur Einhaltung der Schulpflicht oder die teilweise oder<br />

vollständige Entziehung der elterlichen Sorge (Alle, 2010, 14)<br />

- § 8a SGB VIII: beschreibt den Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung und gibt eine konkrete<br />

Vorgehensweise vor, nach der das Jugendamt und andere Träger der Jugendhilfe zu<br />

handeln haben, z.B. die Abschätzung des Gefährdungsrisikos mit mehreren Fachkräften<br />

oder die Anrufung des Familiengerichts (Salgo, 2008, 9 ff.)


Institutionen der Jugendhilfe<br />

- Rolle des Jugendamtes: (Hartwig/Hensen, 2003, 54 ff.)<br />

Jugendamt hat für den generellen Schutz von Mädchen und Jungen zu sorgen<br />

Hilfemöglichkeiten des Jugendamtes bei sexueller Gewalt:<br />

Inobhutnahme bei Gefahr im Verzug (= kurzfristige Unterbringung des Kindes in Kinder-<br />

und Jugendschutzstellen)<br />

Ambulante Hilfen, z.B. Sozialpädagogische Familienhilfe<br />

Durch Anrufung des Familiengerichts weitere Maßnahmen möglich:<br />

Stationäre oder teilstationäre Hilfen (z.B. Heimerziehung, Tagesgruppen)<br />

Unterbringung in Pflegefamilien<br />

Jugendamt soll sexueller Gewalt präventiv entgegenwirken, Gewalthandlungen frühzeitig erkennen<br />

und frühe Hilfen zur Verfügung stellen<br />

- Der Allgemeine Soziale Dienst (ASD): (Hartwig/Hensen, 2003, 56)<br />

Nimmt vor Ort Aufgaben des Jugendamtes wahr, z.B. die Initiierung und Koordination der<br />

entsprechenden Hilfen oder die fachliche Stellungnahme vor dem Familiengericht<br />

- Erziehungsberatungsstellen: (Hartwig/Hensen, 2003, 64)<br />

Beratungsangebot soll Kindern, Jugendlichen, Eltern und anderen Erziehungsberechtigten bei der<br />

Klärung und Bewältigung individueller und familienbezogener Probleme und deren Ursache helfen<br />

Beispiele: Beziehungsprobleme, Entwicklungsauffälligkeiten, Schul- und Ausbildungsprobleme,<br />

Trennung der Eltern<br />

Grundprinzipien: Freiwilligkeit, Wahlfreiheit, Parteilichkeit (Kinder mit ihren Anliegen sind<br />

grundsätzlich ernst zu nehmen)<br />

Risikoeinschätzung für Kindeswohlgefährdung (Alle, 2010, 53)<br />

-Gefährdung ist kaum durch eine einzige Ursache begründet, meist spielen mehrere Faktoren eine Rolle<br />

-Abschätzung bedarf hoher fachlicher Kompetenz, Sicherheit und Erfahrung<br />

-von der Einschätzung hängt es ab, welche Intervention notwendig und angemessen ist<br />

-Intervention im Zusammenhang mit Kindeswohlgefährdung kann für das Kind und auch für die Familie sehr<br />

einschneidend sein und mit langfristigen Folgen verbunden sein<br />

Stufen der Risikoeinschätzung<br />

• Erste Gefährdungseinschätzung<br />

• Sicherheitseinschätzung<br />

• Mehrdimensionale Risikoeinschätzung<br />

Kooperation und Netzwerkarbeit ( Alle, 2010, 193 ff.)<br />

-Institutionelle Systeme, die im Kinderschutz kooperieren: Jugendämter, freie Jugendhilfeträger,<br />

Gesundheitsämter, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Ärzte, Erziehungsberatungsstellen, Kindergärten, Schulen,<br />

Familiengerichte, Polizei … bilden soziales Netzwerk<br />

Literaturverzeichnis:<br />

1) Alle, F.: Kindeswohlgefährdung: Das Praxishandbuch. Lambertus – Verlag, Freiburg im Breisgau 2010<br />

2) Bernecker-Wolff, A./Hutz, P./Lauer, H./Nowotny, E./Thyen, U./Wolff, R.: Kindesmisshandlung: Erkennen und Helfen. Kinderschutz-<br />

Zentrum Berlin, Berlin 2000<br />

3) Hartwig, L./Hensen, G.: Sexueller Missbrauch und Jugendhilfe: Möglichkeiten und Grenzen sozialpädagogischen Handelns im<br />

Kinderschutz. Juventa-Verlag, Weinheim und München 2003<br />

4) Salgo, L.: §8a SGB VIII – Anmerkungen und Überlegungen zur Vorgeschichte und den Konsequenzen der Gesetzesänderung, In:<br />

Ziegenhain,U./Fegert, J.M.: Kindeswohlgefährdung und Vernachlässigung. Ernst Reinhardt Verlag, München 2008


Referentinnen: Anna Ilgenstein (20092664), Franziska Herzog<br />

(20092654)<br />

Hochschule <strong>Magdeburg</strong>-Stendal (FH)<br />

Fachbereich: Sozial- und Gesundheitswesen<br />

BA Soziale Arbeit<br />

4. Semester<br />

Modul: S 11.1 Sexuelle Gewalt- Ein Thema der Genderkompetenz?<br />

Dozentin: Ines Kriegel<br />

31.05.2011<br />

Interventionen bei sexualisierter Gewalt<br />

‐ Innerfamiliärer Missbrauch:<br />

Strukturelle und emotionale Abhängigkeit des Kindes von den<br />

Eltern<br />

Die Geheimhaltung des Missbrauchs durch die gesamte<br />

Familie sichert den Zusammenhalt<br />

Stillschweigen des Kindes, Außenstehende haben kaum<br />

Zugang zur Familie<br />

‐ Außerfamiliärer Missbrauch:<br />

Zuwendungen/Geschenke, aber auch Androhung von<br />

Gewalt/negativen Folgen<br />

Oftmals Kontakt zwischen Eltern und Täter (TrainerInnen im<br />

Sportverein, ErzieherInnen, NachbarInnen usw.)<br />

Einzelne Täter missbrauchen meisten mehrere Kinder<br />

gleichzeitig<br />

‐ Verfahrensstandards:<br />

Kollegiale Beratung/ Teamarbeit<br />

Dokumentation<br />

Hilfsangebote für alle Betroffen<br />

Beteiligung der Eltern<br />

Einbeziehung spezifischer Fachkompetenz<br />

Fall- und HelferInnenkonferenz<br />

‐ Netzwerk/ Kooperationspartner:<br />

Jugendamt/ ASD<br />

Beratungsstellen für Ehe-, Familien-, Lebens- und<br />

Erziehungsberatung<br />

Spezialberatungsstellen für Opfer sexualisierter Gewalt<br />

Opferberatung/ „Weißer Ring“<br />

Ärzte/ Ärztinnen u. v. m.<br />

‐ INTERVENTION:<br />

‐ Phase 1: vager Verdacht:<br />

Erster Verdacht i. d. R. durch Person, die in beruflichem Alltag<br />

mit dem Kind in Kontakt steht<br />

In dieser Phase keine voreiligen Diagnosen stellen,<br />

stattdessen beobachten<br />

Opfergespräch<br />

‐ Phase 2: Erhärteter Verdacht:<br />

Erhärteter Verdacht: andere Ursachen für Verhalten des<br />

Kindes weitgehend ausgeschlossen<br />

Spätestens jetzt zuständige Institutionen informieren (z. B.<br />

ASD)<br />

Intensive Betreuung und Beobachtung des Kindes<br />

Unterstützungsbereitschaft der Eltern meistens groß<br />

Elterngespräch<br />

‐ Phase 3: Beendigung des Missbrauches:<br />

Konfrontation des Täters<br />

Unmittelbarer Schutz des Kindes muss gewährleistet werden<br />

Mögliche rechtliche Schritte werden eingeleitet (z. B.<br />

Strafverfahren, Familiengerichtsverfahren)<br />

‐ Rechtliche Maßnahmen/ Folgen:<br />

Inobhutnahme/ Fremdunterbringung/ Strafanzeige<br />

Umgangsrecht/ Einstweilige Verfügung/ Go-Order


‐ Quellen:<br />

Behörde für Soziales und Familie/Amt für Familie, Jugend und<br />

Sozialordnung<br />

Jugend- und Familienförderung – FS 225:<br />

http://www.hamburg.de/contentblob/117486/data/interventionsexueller-missbrauch.pdf<br />

(letzter Zugriff 29.05.2011, 15.42<br />

Uhr)<br />

Simone Edelberg:<br />

http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/psychologie/krankhei<br />

tenstoerungen/tid-11309/sexueller-missbrauch-es-begannmit-wasserspielen_aid_321441.html<br />

(letzter Zugriff am<br />

28.05.2011, 14.37 Uhr)<br />

Gespräch mit ASD-Mitarbeiterin am 24.05.2011 im<br />

Jugendamt Haldensleben + „Checkliste<br />

Kindeswohlgefährdung“<br />

<strong>Wildwasser</strong> Nürnberg e. V. (Hrsg.): Gegen sexuellen<br />

Missbrauch. Das Handbuch zur Verdachtserklärung und<br />

Intervention, 1. Auflage; 1997<br />

Gründer, M./ Kleiner, R./ Nagel, H.: Wie man mit Kindern<br />

darüber reden kann. Ein Leitfaden zur Aufdeckung sexueller<br />

Misshandlung, 3. Auflage; Juventa Verlag 2004, Weinheim/<br />

München<br />

Techniker Krankenkasse Landesvertretung Sachsen-Anhalt/<br />

Ministerium für Gesundheit und Soziales des Landes<br />

Sachsen-Anhalt/ Kultusministerium des Landes Sachsen-<br />

Anhalt (Hrsg.): Gewalt gegen Kinder und Jugendliche. Ein<br />

Leitfaden für Lehrerinnen und Lehrer, Erzieherinnen und<br />

Erzieher in Sachsen-Anhalt zur Früherkennung,<br />

Handlungsmöglichkeiten und Kooperation, 2. Auflage; 2010,<br />

<strong>Magdeburg</strong>


„Sexuell missbrauchte Kinder in Pflegefamilien“<br />

Referat Peggy Hohenstein – 07.06.2011<br />

Skript fehlt digital


HOCHSCHULE MAGDEBURG/STENDAL<br />

Fachbereich: SOZIALE ARBEIT<br />

Seminar: Sexuelle Gewaltein<br />

Thema der Genderkompetenz-<br />

Betreuender Dozent/in: Frau Hattermann<br />

Erarbeitet von: Jana Vogel<br />

Datum: 14.06.2011<br />

-Handout-<br />

Auswirkungen von Pornografiekonsum 1<br />

1 §184 Strafgesetzbuch- Verbreitung pornographischer Schriften 2<br />

Wer pornographische Schriften (§ 11 Abs. 3)<br />

1. einer Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht,<br />

2. an einem Ort, der Personen unter achtzehn Jahren zugänglich ist oder von ihnen<br />

eingesehen werden kann, ausstellt, anschlägt, vorführt oder sonst zugänglich macht,<br />

3. im Einzelhandel außerhalb von Geschäftsräumen, in Kiosken oder anderen<br />

Verkaufsstellen, die der Kunde nicht zu betreten pflegt, im Versandhandel oder in<br />

gewerblichen Leihbüchereien oder Lesezirkeln einem anderen anbietet oder überläßt,<br />

3a. im Wege gewerblicher Vermietung oder vergleichbarer gewerblicher Gewährung des<br />

Gebrauchs, ausgenommen in Ladengeschäften, die Personen unter achtzehn Jahren nicht<br />

zugänglich sind und von ihnen nicht eingesehen werden können, einem anderen anbietet<br />

oder überläßt,<br />

4. im Wege des Versandhandels einzuführen unternimmt,<br />

5. öffentlich an einem Ort, der Personen unter achtzehn Jahren zugänglich ist oder von ihnen<br />

eingesehen werden kann, oder durch Verbreiten von Schriften außerhalb des<br />

Geschäftsverkehrs mit dem einschlägigen Handel anbietet, ankündigt oder anpreist,<br />

6. an einen anderen gelangen läßt, ohne von diesem hierzu aufgefordert zu sein,<br />

1 Prävention& Prophylaxe, Auswirkung von Pornografiekonsum, 13. Jahrgang Nr.1, Februar 2011,<br />

Seite 3- 21<br />

2 http://dejure.org/gesetze/StGB/184.html, 11.06.2010, 20.15 Uhr


7. in einer öffentlichen Filmvorführung gegen ein Entgelt zeigt, das ganz oder überwiegend<br />

für diese Vorführung verlangt wird,<br />

8. herstellt, bezieht, liefert, vorrätig hält oder einzuführen unternimmt, um sie oder aus ihnen<br />

gewonnene Stücke im Sinne der Nummern 1 bis 7 zu verwenden oder einem anderen eine<br />

solche Verwendung zu ermöglichen, oder<br />

9. auszuführen unternimmt, um sie oder aus ihnen gewonnene Stücke im Ausland unter<br />

Verstoß gegen die dort geltenden Strafvorschriften zu verbreiten oder öffentlich zugänglich<br />

zu machen oder eine solche Verwendung zu ermöglichen,<br />

wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.<br />

(2) Absatz 1 Nr. 1 ist nicht anzuwenden, wenn der zur Sorge für die Person Berechtigte<br />

handelt; dies gilt nicht, wenn der Sorgeberechtigte durch das Anbieten, Überlassen oder<br />

Zugänglichmachen seine Erziehungspflicht gröblich verletzt. Absatz 1 Nr. 3a gilt nicht, wenn<br />

die Handlung im Geschäftsverkehr mit gewerblichen Entleihern erfolgt<br />

2 Forschungsergebnisse zur Wirkung von Pornografie<br />

Einfluss auf die Einstellungen zu Sexualität und Beziehung sowie auf die Bewertung<br />

der Realitätsnähe von Pornografie<br />

Einfluss auf die sexuelle Zufriedenheit und Empathiefähigkeit<br />

Auswirkung auf die Einstellung und Bereitschaft zu sexueller Gewalt<br />

Toleranzentwicklung<br />

3 Lernpsychologische Erklärungen<br />

Lernen am Modell<br />

Lernen durch Verstärkung<br />

Klassisches Konditionierung<br />

Habituation und systematische Desensibilisierung<br />

Theorie des sozialen Vergleichs<br />

Priming und Erregungstransfer-Theorie


Hochschule <strong>Magdeburg</strong>-Stendal<br />

Fachbereich Sozial-und Geundheitswesen<br />

Studiengang Soziale Arbeit<br />

Modul S11.1 Sexuelle Gewalt- ein Thema der Genderkompetenz?!<br />

Dozentin: Ines Hattermann<br />

Referentin: Lina Zeitler<br />

Datum: 21. Juni 2011<br />

1. Allgemeine <strong>Einführung</strong><br />

Prävention<br />

• Duden: Prävention (lat. praevenire – zuvorkommen):<br />

Vorbeugung, Verhütung (z.B. in Bezug auf eine Krankheit oder zur<br />

Verbrechensbekämpfung)<br />

• Anwendung in den Fachbereichen Medizin (Krankheitsprävention,<br />

Empfängnisverhütung), Politik (Konfliktprävention, Präventivschlag),<br />

Kriminologie/Strafrecht (Kriminalprävention), Soziale Arbeit (Suchtprävention,<br />

Gewaltprävention), Technik (Brandschutz, Katastrophenschutz)<br />

2. Definition Prävention am Fachbereich Medizin<br />

• Generalprävention allgemeine Vorbeugung<br />

• Spezialprävention Vorbeugung den einzelnen Menschen betreffend<br />

• Primärprävention: aktives Handeln um Krankheiten vorzubeugen<br />

gesunder Lebensstil, Schutzimpfungen<br />

• Sekundärprävention: Früherkennung; bereits vorhandenen aber symptomlose<br />

Krankheiten erkennen<br />

Vorsorgeuntersuchungen<br />

• Tertiärprävention: Maßnahmen, die Rückfälle oder Folgeschäden bereits<br />

vorhandener Krankheiten verhindern oder abmildern<br />

Rehamaßnahmen, Physiotherapie, Aufbaukurse<br />

3. Gewaltprävention in der Altenpflege<br />

• Keine klare Verteilung von Täter- und Opferrollen<br />

• Aufdeckung der Gewalt sehr schwierig<br />

3.2 Alte Menschen als Opfer<br />

• Formen der Gewalt gegen alte Menschen:<br />

o Physische/ psychische Misshandlungen<br />

o Freiheitsentziehende Maßnahmen<br />

o Vorenthaltung benötigter Medikamente<br />

o Finanzielle Ausnutzung<br />

o Sexuelle Gewalt<br />

• Ursachen der Gewalt gegen alte Menschen<br />

o Unzulängliche Ausbildung der pflegenden Person(en)<br />

o Überforderung/hohe Belastung<br />

o Erhöhte Abhängigkeit der alten Menschen<br />

o Schlechte Heimbedingungen<br />

o Fehlendes Einfühlungsvermögen<br />

• Gewalt verhindern – aber wie?!


o Entlastung der pflegenden Person(en)<br />

o Aus- und Weiterbildung nutzen<br />

o Schaffung eines gewaltfreien Klimas<br />

o Unreflektierte Routinehandlungen vermeiden<br />

o Grenzen wahrnehmen<br />

o Heimbedingungen verbessern?!<br />

3.3 Alte Menschen als Täter<br />

• Formen der Gewalt:<br />

o Vorwiegend verbale und psychische Gewalt<br />

o Körperliche Gewalt<br />

o Sexuelle Enthemmung oder Übergriffe<br />

o Gewalt gegen sich selbst<br />

o Aktiv und passiv<br />

• Ursachen für Gewalt bei alten Menschen:<br />

o Belastung/Überforderung<br />

o Verwirrtheit/Unsicherheit<br />

o Unzufriedenheit/Machtlosigkeit<br />

o Menschen fühlen sich nicht beachtet oder nicht verstanden<br />

o Aggressionen aufgrund von Medikamenten<br />

• Gewalt verhindern, aber wie?!<br />

o Bedrohliche Situationen vermeiden<br />

o Stress vermeiden<br />

o Ruhe bewahren<br />

o Achtung der Privatsphäre/respektvoller Umgang<br />

o Eskalation vermeiden<br />

• Mögliche Diskussionsschwerpunkte:<br />

o Pflege im Heim oder in der Familie?<br />

o Kann die Situation in Heimen verbessert werden?<br />

o Möglichkeiten zur „Psychohygiene“ für Pflegende gegeben?<br />

Quellen:<br />

• Bojack, Barbara, Altenpflege professionell, Gewaltprävention, Urban&Fischer Verlag,<br />

München/Jena, 2001<br />

• Werner, Stefan, Stirn an Stirn? – Konfrontative Gewaltprävention aus der Praxis.<br />

Konfrontative Methodik in der Pädagogik, in: Klees, K./Marz, F./Moning-Konter, E. (Hrsg),<br />

Gewaltprävention, Praxismodelle aus Jugendhilfe und Schule, Juventa, Weinheim und<br />

München, 2003, Seite 126-131<br />

• (Autor unbekannt),<br />

http://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/gp_specials/abc_gesundheitswesen/article/56<br />

4722/praevention.html, Ärzte-Zeitung Verlags-GmbH, Springer Verlag, (letzter Zugriff:<br />

18.06.2011, 12.35 Uhr)<br />

• Bibliographisches Institut GmbH,<br />

http://www.duden.de/suchen/dudenonline/pr%C3%A4vention, (letzter Zugriff 18.06.2011<br />

• (Autor unbekannt) http://www.fen.ch/texte/mh_form.htm, Fachzeitschrift<br />

Prävention&Prophylaxe, Ausgabe 02/01, (letzter Zugriff 17.06.2011, 21.20 Uhr)


Modul: S 11.1 - „Sexuelle Gewalt - ein Thema der Genderkompetenz!?“<br />

Dozentin: I. Hattermann<br />

Referentinnen: J. Trieb; N. Deneke<br />

„Präventionsarbeit in Kindergärten und Grundschulen“<br />

„Kinder die zu selbstbewussten Menschen erzogen werden, können auch den Mut<br />

aufbringen „nein“ zu sagen, wenn ihre Grenzen überschritten werden.<br />

1. Gedanken zum Thema<br />

- Prävention mittels warnender Hinweise<br />

- spielerisches Training als Prävention<br />

- Tabu – Thema aufzeigen<br />

- Selbstverteidigung<br />

2. Präventive Erziehung<br />

(Ursula Staudinger)<br />

6 zentrale Themenbereiche<br />

das Recht seinen Körper zu schützen<br />

die Einordnung und Wahrnehmung von Gefühlen<br />

die Unterscheidung von „guten“ & „schlechten“ Berührungen<br />

den Mut „nein“ zu sagen<br />

den Unterschied von „guten“ & „beängstigenden“ Geheimnissen<br />

den Mut Hilfe zu holen<br />

3. Einbeziehen der Eltern<br />

Elternarbeit<br />

Elternhaus soll Präventionsidee unterstützen<br />

muss von Notwendigkeit der Mithilfe überzeugt werden<br />

Thema in der Familien häufig tabuisiert<br />

Mögliche Wiederstände müssen von den Eltern abgebaut werden<br />

Gespräche sollen Ängste Abbauen<br />

Konkrete Lektionbeispiele<br />

4. Sensibilisierung der Fachkräfte<br />

Intensive Auseinandersetzung mit dem Thema, mit eigenen Gefühlen und Werten<br />

Fundiertes Fachwissen durch Fachliteratur, Aus- und Weiterbildungen, Vorträge<br />

Sensibilisierung der Fachkräfte<br />

Fragen an die eigene Person: Bin ich mir meiner persönlichen Vorbildfunktion bewusst? Wie<br />

habe ich eigene Gewalterlebnisse verarbeitet? Wie stark ist meine persönliche Belastbarkeit?<br />

Sexualpädagogische Erziehung erlernen<br />

Selbsterfahrung und –reflexion durch Supervision<br />

Projektplanung/ Erarbeiten eines Konzepts<br />

Einbezug professioneller Berufsgruppen und Supervision<br />

Zusammenarbeit und Vertrauen zwischen Kita/ Schule und JA


Modul: S 11.1 - „Sexuelle Gewalt - ein Thema der Genderkompetenz!?“<br />

Dozentin: I. Hattermann<br />

Referentinnen: J. Trieb; N. Deneke<br />

Schriftlich formulierte Grundhaltung gegen sex. Missbrauch als Bestandteil des Leitbildes<br />

Ethische Richtlinie: Was ist Grenzüberschreitung, Machtmissbrauch oder sex. Gewalt?<br />

Umgang bei Verdacht und Maßnahmen bei Unterlassung<br />

5. Präventionsprogramm „Strohhalm“ im Elementarbereich<br />

Dauer insgesamt: 3-6 Monate<br />

1. Vorbereitungstreffen:<br />

<strong>Einführung</strong> in die Themen: Sex. Missbrauch und Prävention, altersangemessene<br />

Sexualerziehung, geschlechtsbewusste Erziehung, Vorstellung von Literatur und<br />

Materialien<br />

2. Vorbereitungstreffen:<br />

Möglichkeit Fragen und Gefühle zu äußern, Gruppensituation und Verhältnis der Kinder<br />

untereinander zu besprechen<br />

Vorstellung der Konzeption des Elternabends und der Verlauf des Puppenspiels<br />

Elternabend:<br />

Aufklärung über sex. Missbrauch und präventiver Erziehung, wie sie in der eigenen Familie<br />

praktiziert werden kann<br />

Vorstellung des Puppenspiels<br />

Puppenspiel:<br />

für 3-6jährige Kinder<br />

Kontaktaufnahme durch Gespräche und Buchvorlesungen<br />

Puppenspiel mit Tierfiguren, kleine Geschichten aus dem Kita- Alltag handeln von typischen<br />

Konflikten und ihren altersangemessenen Lösungen<br />

Nachbereitung:<br />

Beobachtungen und Erfahrungen aus dem Puppenspiel werden aufgegriffen<br />

Erstellung einer längerfristigen Präventionsarbeit mit den ErzieherInnen<br />

Quellenangaben:<br />

Literatur:<br />

Eder, Ruth 2002: Ich helfe dir, dich selbst zu schützen. Kinder stark machen gegen sexuelle<br />

Übergriffe, Breisgau, Verlag Herder Freiburg.<br />

Glöckner, Heidemarie 1998: Ein starkes Gefühl,.Suchtprävention durch Sexualerziehung in der<br />

Grundschule, Würzburg, edition bentheim Würzburg.<br />

Lussi, Brigitte 2000: stark und sicher.Leitfaden zur Prävention sexueller Gewalt, Buchs, Juventa<br />

Verlag.<br />

Staudinger, Ursula 1998:Ich gehör nur mir:sexuelle Übergriffe erkennen und abwehren lernen; ein<br />

Praxisbuch für Kindergarten und Grundschule, Linz, Veritas Verlag.<br />

Internetquellen:<br />

http://www.strohhalm-ev.de/präventionsprogramme-fuer-Grundschulen/Kinder<br />

(03.05.2011)<br />

http://www.sags-ev.de/fuer-kinder (05.05.2011)


Fachbereich: Sozial- und Gesundheitswesen Datum: 28.06.2011<br />

Studiengang: BA Soziale Arbeit, 4. Semester Dozentin: Ines Hattermann<br />

Modul: S 11.1. Sexuelle Gewalt – Ein Thema der Genderkompetenz!? Referentinnen: Franziska Schwarze<br />

Marleen Syska<br />

Handout zur Prävention sexueller Gewalt bei Jugendlichen<br />

Prävention sexueller Gewalt in Institutionen<br />

Leitbild der Einrichtung<br />

- sollte sich deutlich gegen sexuelle Gewalt positionieren (nach innen und außen)<br />

- nur wenn dies kein Tabuthema darstellt, welches schlimmstenfalls den Ruf der Einrichtung<br />

beschädigt, kann dem Missbrauch entgegen gewirkt und im Ernstfall auch umfassend<br />

aufgedeckt werden<br />

Führungsstruktur<br />

- bestimmte Führungsstrukturen erhöhen Risiko für sexuelle Gewalt in einer Einrichtung wie<br />

z.B. autoritärer oder diffuser Führungsstil<br />

- daher sollte in der Einrichtung ein demokratischer und klarer Führungsstil praktiziert<br />

werden<br />

- Offenheit, Transparenz, Kommunikation des gesamten Teams sowie klare Zuständigkeiten<br />

sollten angeregt und gelebt werden<br />

Aufgaben der Leitung hinsichtlich der Prävention<br />

- sollte über Nähe und Distanz zwischen Mitarbeitern und Jugendlichen achten<br />

- bedeutend sind klare Dienstanweisungen wie z.B. Verbot der Weitergabe privater<br />

Telefonnummern, Wahrung der Intimsphäre wie z.B. bei der Körperpflege, Toilette etc.<br />

- eine schriftlich dokumentierte Position (Konzept) der Einrichtung hinsichtlich sexueller<br />

Gewalt sollte vorliegen und für jeden Mitarbeiter zugänglich sein bzw. bei Neueinstellung<br />

ausgehändigt und unterschrieben werden<br />

- in regelmäßigen Abständen sollte die Konzeption gemeinsam im Team besprochen und<br />

aufgefrischt werden<br />

- Leitung sollte Fortbildungen z.B. zu dieser Thematik und Supervisionen vorschreiben<br />

- die umgehende Meldung von Verdachtsmomenten sollte durch die Leitung von den<br />

Mitarbeitern gefordert werden<br />

Einstellungsverfahren/Personalauswahl<br />

- im Vorstellungsgespräch sollte die Einrichtung ihren klaren Standpunkt hinsichtlich des<br />

Umgangs mit sexueller Gewalt deutlich machen<br />

- die Frage hinsichtlich der Einstellung des Bewerbers bezüglich sexueller<br />

Grenzüberschreitung sollte gestellt werden<br />

- Vorlage eines polizeilichen Führungszeugnisses sollte Standard sein<br />

- dies sollte auch Ehrenamtliche, Praktikanten, andere Mitarbeiter der Einrichtung wie z.B.<br />

Hausmeister, Gärtner usw. und Zulieferdienste wie z.B. Fahrdienste betreffen<br />

- auch wenn das Führungszeugnis keinen umfassenden Schutz vor sexueller Gewalt darstellt,<br />

so kann zumindest der Bewerberteil ausfindig gemacht werden, bei denen bereits ein<br />

strafrechtlich registriertes Vergehen vorliegt<br />

- im Anhang des Arbeitsvertrages sollten ethische Grundlagen der Einrichtung hinsichtlich<br />

des Umgang mit der Klientel formuliert werden<br />

Aufklärung der Mitarbeiter<br />

- dem Mitarbeiter sollten Verfahrensregeln über den Umgang mit Fehlverhalten in der<br />

Einrichtung ausgehändigt werden<br />

- es sollte schriftlich festgelegt sein, was als sexueller Übergriff verstanden wird<br />

- die Verpflichtung Verdachtsmomenten nachzugehen und zu melden, sollten alle Mitarbeiter<br />

unterschreiben<br />

- das Arbeitsklima sollte es ermöglichen, mögliche Verdachtsmomente unbefangen zu äußern


und nicht aus Angst um den Arbeitsplatz zu schweigen<br />

- da der Missbrauch nicht nur von den Mitarbeitern ausgehen kann, sondern auch unter den<br />

Jugendlichen selbst möglich ist, muss auf diese Problematik gesondert eingegangen werden<br />

Fortbildung/Supervision der Mitarbeiter<br />

- Themen wie Kinderrechte, Sexualpädagogik, Sexualaufklärung, sexueller Missbrauch und<br />

Prävention sowie Verhaltensregeln im Ernstfall sollten hierbei bearbeitet werden<br />

- grundlegende Informationen über sexuelle Gewalt sollten den Mitarbeitern vermittelt<br />

werden<br />

Präventionsbausteine für den Schutz Jugendlicher<br />

- Wissen über Sexualität und sexuellen Missbrauch vermitteln<br />

- Sensibilisierung für eigene Grenzen und die Anderer<br />

- Selbstbestimmung über körperliche Integrität stärken<br />

- Förderung von Selbst-, Körperbewusstsein und Selbstwertgefühl<br />

- Bekanntmachung von Hilfs- und Beratungsangeboten (wo kann man sich hinwenden)<br />

- Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Normen und Werten zum Geschlechterverhältnis<br />

- Persönlichkeitsstärkung<br />

Stärkung der Jugendlichen<br />

- Jugendliche müssen über ihre Rechte aufgeklärt werden<br />

- im Alltag sollte es regelmäßig Gelegenheiten geben über Themen zu sprechen, welche die<br />

Jugendlichen bewegen (wie z.B. Liebe, Beziehungen, Freundschaften, Sexualität, Gewalt,<br />

Macht etc.)<br />

- sollte eine ermutigende Atmosphäre bestehen, die es ermöglicht, dass sich die Jugendlichen<br />

öffnen und jemanden anvertrauen können<br />

- im Rahmen eines Beschwerdemanagements sollte es einen internen und externen<br />

Ansprechpartner für schwierige Situationen geben<br />

Qualitätsstandards der Präventionsangebote für Mädchen und Jungen<br />

- Faszination der neuen Medien akzeptieren<br />

- Information statt Abschreckung und Verbote<br />

- Widerstandskraft stärken, Altersgerechte Widerstandsformen trainieren<br />

- Verwirrte Normen korrigieren<br />

- Kindlichen und jugendlichen Tätern/Täterinnen klare Grenzen setzen<br />

- Mythen bezüglich geschlechtsspezifischen Medienverhalten überwinden<br />

- Isolation vor dem Bildschirm aufheben<br />

- Präventionsangebote attraktiv gestalten<br />

- Prävention ist immer auch Intervention<br />

Internetquellen<br />

Kontakt- und Informationsstelle gegen sexuellen Missbrauch: www.zartbitter.de (Zugriff: 23.06.2011, 12.41Uhr)<br />

Forschungsprojekt Kinder Schutzportal: http://www.schulische-praevention.de/praevention/ (Zugriff:18.06.2011, 20.30 Uhr)<br />

Beratungsstelle gegen sexuellen Missbrauch: http://wendepunkt.domainfactory-kunde.de/beratungsstelle-gegen-sexuellenmissbrauch.html<br />

(Zugriff: 18.06.2011, 21 Uhr)<br />

Annette Haardt-Becker/Julia von Weiler, (o. J.) Proaktiver Umgang mit dem Thema<br />

"(sexuelle) Gewalt in Institutionen“ am Beispiel der stationären Jugendhilfe: Innocence in danger: Proaktiver Umgang.pdf<br />

Dr. Marie-Luise Conen, (2007) Arbeitshilfen für die Personalauswahl zur Vermeidung der Einstellung pädosexueller<br />

MitarbeiterInnen: Arbeitshilfen Personalauswahl.pdf<br />

Ursula Enders (2010) Prävention von sexuellem Missbrauch in Institutionen:<br />

http://www.zartbitter.de/content/e158/e66/e6417/PrventionvonMissbrauchinInstitutionen1.pdf<br />

Ursula Enders (2006) Angebote für Kinder und Jugendliche zum Umgang mit neuen Medien vor dem Hintergrund möglichen<br />

Erlebens sexueller Gewalthandlungen: DJIHandyEnd.pdf


Zusammenfassung<br />

Was war noch mal<br />

in den letzten 11 Wochen?


Welche Themen erinnern Sie?<br />

Was ist Ihnen im Gedächtnis geblieben?<br />

© I. Hattermann – SoS 2011- sexuelle Gewalt als Thema der Genderkompetenz?


I<br />

II<br />

III<br />

IV<br />

V<br />

VI<br />

VII<br />

VIII<br />

IX<br />

X<br />

XI<br />

XII<br />

XIII<br />

XIV<br />

Datum<br />

05.4.<br />

12.4.<br />

19.4.<br />

26.4<br />

03.5.<br />

10.5.<br />

17.5.<br />

24.05.<br />

31.05.<br />

07.06.<br />

14.06.<br />

21.06.<br />

28.06.<br />

05.07.<br />

12.07.<br />

19.07.<br />

Organisatorisches<br />

Ausmaß - Mythen & Ursachen<br />

Täter_innen & Strategien<br />

Folgen, Dynamik<br />

Beratung & Therapie<br />

Psychotraumatologie & Traumapädagogik<br />

Intervention -<br />

KWG & Kinderschutz<br />

Intervention – Pflegeeltern & traumatisierte Kinder<br />

Gewaltkonsum & seine Auswirkungen<br />

Prävention - Definition<br />

- in der Kita & Grundschule<br />

Prävention - mit Jugendlichen<br />

Thema<br />

<strong>Einführung</strong> - Definition, Was heißt Gender und -kompetenz?<br />

Zusammenfassung – Reflexion – Evaluation<br />

Rückmeldung HA & Re (Einzelgespräche)<br />

© I. Hattermann – SoS 2011- sexuelle Gewalt als Thema der Genderkompetenz?<br />

KEIN SEMINAR<br />

OSTERN<br />

KEIN SEMINAR<br />

Dozentin<br />

Lucienne Vaelskow,<br />

Nadine Wabersitzky<br />

Elise Sommer, Lena Christ<br />

Christina Rossmanit, D. Reimaer<br />

Anja Beikrich, Anna Gerhardt<br />

Andrea Hufnagel, Chr. Hamann<br />

Anna Ilgenstein, Franz. Herzog<br />

Franziska Husemann, M. Kruschina<br />

Peggy Hohenstein<br />

Jana Vogel<br />

Lina Zeitler<br />

Juliane Trieb, Nicole Deneke<br />

Marleen Syska<br />

Franziska Schwarze<br />

Dozentin<br />

Dozentin<br />

Student_in/nnen


1. Definition & Sensibilisierung<br />

Differenzierung Grenzverletzungen – Übergriffe –<br />

strafrechtlich relevante Formen von Gewalt<br />

Worin liegen Ihrer Ansicht nach Macht-Unterschiede?<br />

2. Definition Gender & -kompetenz<br />

Student_innen – StudentInnen – Studenten – Studierende?!?<br />

© I. Hattermann – SoS 2011- sexuelle Gewalt als Thema der Genderkompetenz?


- Reflexion -<br />

1. Wer hat Sie in Ihrer Kindheit/Jugend/Schulzeit geprägt?<br />

Waren das Frauen oder Männer?<br />

Wie haben Sie diese Frau/diesen Mann erlebt?<br />

Haltung, Stimme, Gestik, Interessen…<br />

2. Welche Rolle spielt/e „Frausein/Mannsein“ in Ihrer Familie?<br />

Verteilung, Rollenklischees, Berufe…<br />

3. Erinnern Sie sich an eine kürzliche…<br />

+ positive Erfahrungen mit einer Frau?<br />

+ positive Erfahrungen mit einem Mann?<br />

- negative Erfahrungen mit einer Frau?<br />

- negative Erfahrungen mit einem Mann?<br />

4. Beobachten Sie Situationen zwischen Frauen & Männern,<br />

Frauen & Frauen, Männern & Männern? Was fällt Ihnen auf?<br />

Konflikte, Konsens…<br />

© I. Hattermann – SoS 2011- sexuelle Gewalt als Thema der Genderkompetenz?<br />

HOMECHANCE


3. Ausmaß sexueller Gewalt<br />

Gibt es DIE Opfer? Wer ist betroffen? Was heißt geringe<br />

Widerstandsfähigkeiten?<br />

4. Mythen & Ursachen sexueller Gewalt<br />

Biologisch bedingte Triebe!?! Frauen wollen „hart ran genommen<br />

werden“?!? „Die kleine Lolita hat den Vater verführt“!?!<br />

Kosten-Nutzen-Abwägung nach dem 3-Perspektiven-Modell<br />

© I. Hattermann – SoS 2011- sexuelle Gewalt als Thema der Genderkompetenz?


5. Die Strategien der TäterInnen<br />

Wie gehen TäterInnen vor? (Enders, 2005)<br />

- mit potentiellen Opfern Kontakt aufnehmen<br />

- die Wahrnehmung der Umwelt vernebeln<br />

- ein (oder mehrere) Opfer auswählen<br />

- Durchführen von „Testritualen“<br />

- das Kind verführen<br />

- Tatort und Zeitpunkt wählen<br />

- den Widerstand des Kindes ignorieren<br />

- die Wahrnehmung des Kindes vernebeln<br />

- ein Redeverbot für das Kind verhängen<br />

- dem Kind eine aktive Beteiligung einreden<br />

- das Opfer erpressen<br />

- körperliche Gewalt androhen oder anwenden<br />

© I. Hattermann – SoS 2011- sexuelle Gewalt als Thema der Genderkompetenz?


6. Folgen & Dynamik<br />

Was nützen mir Symptomlisten & eine Diagnose!?! Wie kann ich<br />

Reaktionen auf sexuelle Gewalt erkennen?<br />

7. Psychotraumatologie-Beratung & Therapie<br />

Jungen explodieren – Mädchen implodieren!?!<br />

Menschen mit Traumata erleben sich als „aus dieser Welt gefallen“/<br />

ein Stück ver-rückt!<br />

Fight – Flight – Freeze - Fragment?!? Mandelkern & Hippocampus –<br />

Instinktives Verteidigungssystem & Übererregung<br />

Traumapädagogik & -therapie/Beratung nach sexueller Gewalt<br />

© I. Hattermann – SoS 2011- sexuelle Gewalt als Thema der Genderkompetenz?


8. Intervention<br />

Was kann ich als SozpädagogIn tun/vermeiden? Verfahrensablauf bei<br />

sexueller Gewalt - Stimmt es, dass REDEN hilft?!?<br />

Kinderschutz & Gefährdung nach § 8a SGB VIII<br />

9. Pflegeeltern & Auswirkungen von<br />

Gewaltkonsum auf Kinder & Jugendliche<br />

Kann jede/jeder Pflegemutter/-vater sein?<br />

Hat der Konsum von gewaltverherrlichenden Spielen/Gewaltszenen<br />

Auswirkungen auf Kinder & Jugendliche?<br />

© I. Hattermann – SoS 2011- sexuelle Gewalt als Thema der Genderkompetenz?


Themen in der Prävention<br />

„Mein Körper gehört mir und ich darf bestimmen, wer<br />

mich anfasst und wer nicht.“<br />

© I. Hattermann – SoS 2011- sexuelle Gewalt als Thema der Genderkompetenz?<br />

(vgl. ALIOCHIN/HILLEBRAND/WILDWASSER NÜRNBERG e.V. 2002, Kapitel 6)<br />

Meine Gefühle<br />

Angenehme oder unangenehme Berührungen<br />

Gute und schlechte Geheimnisse<br />

NEIN-Sagen<br />

… und Hilfe holen<br />

Geschlechterrollenerziehung


10. Prävention<br />

Kinder sollten erst aufgeklärt werden, wenn sie Fragen stellen?!?<br />

Welche Methoden habe ich kennen gelernt?<br />

Was heißt „Missbrauch in Institutionen“?!?<br />

11. Und was hat das jetzt mit<br />

Genderkompetenz zu tun?!?<br />

Sehen Sie einen Zusammenhang zwischen sexueller Gewalt & Gender?<br />

Alle Skripte zusammengefügt ab 12.07.2011<br />

auf der WW-HP verfügbar!!!<br />

© I. Hattermann – SoS 2011- sexuelle Gewalt als Thema der Genderkompetenz?


… und was sonst noch offen geblieben ist?<br />

… Fragen, Kritik, Anmerkungen ???<br />

© I. Hattermann – SoS 2011- sexuelle Gewalt als Thema der Genderkompetenz?


…was ich Ihnen noch mitgeben möchte…<br />

© I. Hattermann – SoS 2011- sexuelle Gewalt als Thema der Genderkompetenz?


© I. Hattermann – SoS 2011- sexuelle Gewalt als Thema der Genderkompetenz?

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