Traumatisierte Kinder - sitt
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castagna themenheft 2011 / Jahresbericht 2010<br />
<strong>Traumatisierte</strong><br />
<strong>Kinder</strong><br />
beratungs- und informationsstelle für sexuell ausgebeutete <strong>Kinder</strong>,<br />
weibliche Jugendliche und in der Kindheit ausgebeutete frauen
Jacqueline Schmid, lic. phil. Fachpsychologin für Psychotherapie FSP, Traumapsychotherapeutin, DeGPT<br />
<strong>Traumatisierte</strong> <strong>Kinder</strong><br />
– erkennen, verstehen und helfen<br />
Viele <strong>Kinder</strong> sind traumatisiert und haben unsichere und chaotische Bindungen erlebt. Sie<br />
brauchen gezielte und verständnisvolle Unterstützung durch ihr Umfeld und die Fachpersonen.<br />
Die Sicherheit der <strong>Kinder</strong> ist immer das Wichtigste.<br />
was <strong>Kinder</strong> traumatisieren Kann<br />
Erfahrungen, die <strong>Kinder</strong> und Erwachsene<br />
traumatisieren, sind überwältigend,<br />
unfassbar und so erschreckend, dass<br />
sie nicht eingeordnet und verarbeitet<br />
werden können. Sie lösen Stresszustände<br />
aus und können zu einer Posttraumatischen<br />
Belastungsstörung führen.<br />
Traumatisierungen können jederzeit<br />
passieren, auch schon vor der Geburt.<br />
Ungeborene <strong>Kinder</strong> können traumatisiert<br />
werden, wenn die Mutter übermässigen<br />
Stress erlebt. Auch Aborte von<br />
Zwillingen oder Drillingen kann das ungeborene<br />
Kind als traumatisch erleben.<br />
Wie kann das sein? Nun, belastende Erlebnisse,<br />
welcher Art auch immer, aktivieren<br />
bei der Mutter Stresshormone, die<br />
sich auf das ungeborene Kind auswirken<br />
und bereits im Mutterleib zu einer Belastungsreaktion<br />
führen können. Wenn<br />
wir das verstehen, ist es auch naheliegend,<br />
dass häufig schwierige Geburtsverläufe,<br />
die oft lebensbedrohlich sind,<br />
von Mutter und Kind nicht verarbeitet<br />
werden. Und einmal auf der Welt – wie<br />
viele Erfahrungen können für den heranwachsenden<br />
jungen Menschen zu extremen<br />
Belastungen führen, die er nicht<br />
verarbeiten kann? Hier eine Auflistung<br />
möglicher Traumatisierungen für <strong>Kinder</strong>:<br />
was <strong>Kinder</strong> traumatisieren Kann<br />
• Verwahrlosung<br />
• Misshandlung (physische, emotionale und<br />
sexuelle)<br />
• Organisierte und/oder rituelle Ausbeutung<br />
und Misshandlung<br />
• Forcierte Trennung von Vertrauenspersonen<br />
und sonstige Verluste von nächsten<br />
Angehörigen<br />
• Krankheit, chronische Schmerzen<br />
• Suizid oder Morde in der näheren Umgebung<br />
• Mobbing<br />
• Unfälle<br />
• Naturkatastrophen, Terroranschläge<br />
• Krieg, u. a.<br />
bindung, trauma und häusliche<br />
gewalt<br />
<strong>Kinder</strong> brauchen verlässliche und konstante<br />
Bindungen, die ihnen Halt und<br />
Geborgenheit bieten. Sichere Bindungsstrukturen<br />
sind der beste Schutz gegen<br />
Traumatisierungen. Das bedeutet, dass<br />
<strong>Kinder</strong>, die körperlich und seelisch verwahrlost<br />
sind und wenig Fürsorge, Wärme<br />
und Sicherheit erlebt haben, meistens<br />
auch unter Traumafolgestörungen<br />
leiden.<br />
Dabei ist häusliche Gewalt nicht selten:<br />
Die <strong>Kinder</strong> leben in Parallelwelten. Sie haben<br />
zwei Hauptbotschaften gelernt:<br />
1. Innerhalb des Familiengefüges geschieht<br />
Ungeheuerliches, für das es<br />
keine Worte gibt. Niemand darf es erfahren,<br />
sonst geschieht etwas Furchtbares.<br />
Wenn ich nicht tue, was verlangt<br />
wird, wird es noch schrecklicher.<br />
2. Alles sieht nach aussen ganz normal<br />
aus. Niemand weiss davon, niemand<br />
tut etwas dagegen. Eltern dürfen das<br />
machen mit ihrem Kind.<br />
Dinosaurier<br />
wie erKennen wir traumatisierte<br />
<strong>Kinder</strong>?<br />
Nach einem traumatischen Erlebnis ist für<br />
das Kind nichts mehr, wie es war. Das Kind<br />
wirkt verstört und reagiert «komisch» und<br />
scheinbar unpassend im Alltag.<br />
In den ersten Monaten nach dem Ereignis<br />
nennen wir diese Stressreaktion die Posttraumatische<br />
Belastungsreaktion. Werden<br />
die Symptome ungefähr ein halbes<br />
Jahr nach der traumatischen Erfahrung<br />
nicht schwächer, sondern verstärken sich,<br />
müssen wir davon ausgehen, dass eine<br />
Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)<br />
entstanden ist. Diese soll mit einer spezifischen<br />
traumaorientierten Therapie behandelt<br />
werden.<br />
Welche symptomatischen Reaktionen und<br />
Verhaltensweisen können wir also beobachten,<br />
wenn <strong>Kinder</strong> traumatisiert sind?<br />
1. überflutung durch teile des traumatischen<br />
erlebnisses/wiedererleben<br />
Das Kind reagiert ohne äusseren Grund mit<br />
Angst, Panik und Verzweiflung. Nachts treten<br />
heftige Albträume auf. Es wird auch tagsüber<br />
von Erinnerungsfetzen (Flashbacks) geplagt.<br />
2. vermeidung von allem, was an das<br />
trauma erinnert<br />
Das Kind vermeidet Dinge und Orte, die mit dem<br />
Trauma in Zusammenhang gebracht werden<br />
(Vermeidung von Triggern). Es isoliert sich<br />
sozial immer mehr. Dissoziative Phänomene<br />
treten auf: Das Kind spürt keine Gefühle oder<br />
Teile des Körpers vorübergehend nicht mehr.<br />
Die Erinnerung ist evtl. teilweise weg (dissoziative<br />
Amnesie oder Teilamnesie).<br />
3. übererregung<br />
Das Kind leidet unter einem ständigen<br />
«Getriebensein», das zu Hyperaktivität bis zur<br />
Erschöpfung und ohnmachtsähnlichen Zuständen<br />
führen kann. Übermässige Wachsamkeit<br />
(Hypervigilanz), Konzentrationsstörungen,<br />
Schlaflosigkeit und ständige Unruhe sind weitere<br />
Folgen traumabedingter Übererregung.<br />
Um zu verstehen, was das traumatisierte<br />
Kind «erzählt», müssen wir uns in seine<br />
Ausdrucksart hineindenken und -fühlen.<br />
Es drückt sich mit seinen jeweiligen, dem<br />
Entwicklungsstand entsprechenden Möglichkeiten<br />
aus. Ein Baby kann schreien<br />
oder in Apathie verfallen. Sein kleiner Körper<br />
kann erstarren oder übermässig zappeln,<br />
sich hin- und herwerfen und mit<br />
dem Kopf gegen die Wand schlagen. Je<br />
älter das Kind ist, umso breiter und vielfältiger<br />
werden seine Ausdrucksmöglichkeiten.<br />
Bereits das Kleinkind kann sich im<br />
Spiel mit Malen und mit Sprache ausdrücken.<br />
Im Schulalter kommt das Schreiben<br />
als weitere Ausdrucksmöglichkeit hinzu.<br />
Traumabedingte Symptome, deren Ursachen<br />
sehr früh im Leben oder vor der<br />
Geburt liegen, manifestieren sich vor allem<br />
als körperliche Spannung, Schmerz<br />
und Angst. Sie können als Traumafolgestörungen<br />
erkannt werden, wenn der Zusammenhang<br />
mit dem Ursprungstrauma<br />
gemacht wird. Hier ein Beispiel:<br />
Ein 7-jähriger Junge, nennen wir ihn Robin,<br />
wird von heftigen Angst- und Ekelgefühlen<br />
überrollt, wenn er feste Speisen<br />
schlucken soll. Er kann sich nur mit flüssiger<br />
oder halbflüssiger Nahrung ernähren.<br />
Verschiedene medizinische und neurologische<br />
Untersuchungen wurden durchgeführt,<br />
die keine Befunde ergaben.<br />
Robin hat erlebt, dass sein Umfeld im<br />
Laufe der Zeit nicht mehr mit Verständnis<br />
reagiert, sondern davon ausgeht, dass er<br />
mit Willenskraft sein Problem in den Griff<br />
bekommen könnte. Das Kind hört appellierende<br />
Mahnungen wie «Stell dich nicht<br />
so an!».<br />
So sehr sich Robin auch bemüht, er kann<br />
seine Schluckblockierung nicht überwinden.<br />
So entwickelt er nach und nach ein<br />
negatives Bild von sich selbst: «Ich bin<br />
nicht in Ordnung, anders als die andern,<br />
nicht richtig.» Der Junge reagiert auf seine<br />
Ohnmacht und den steigenden Erwartungsdruck<br />
des Umfelds mit Trotz und<br />
Wutausbrüchen. Seine Toleranzschwelle<br />
für alltägliche Enttäuschungen, Herausforderungen<br />
und Veränderungen in den<br />
Abläufen ist sehr niedrig. Schnell reagiert<br />
er mit Angst, wenn sich etwas nicht so<br />
abspielt «wie immer», das heisst, auch<br />
wenn er an neue Orte kommt. Sein Be-<br />
12 CASTAGNA THEMENHEFT 2011<br />
13
dürfnis, dass alles immer gleich sein soll,<br />
hat bereits zwanghaften Charakter.<br />
Die Gefahr der Stigmatisierung ist sehr<br />
gross. Sein Umfeld wird sagen: «Er ist<br />
stur, will sich nur interessant machen, will<br />
Aufmerksamkeit.»<br />
Wir sehen, dass das Symptom (nichts Festes<br />
schlucken können) zu Beziehungsschwierigkeiten<br />
und Stigmatisierungen führt. Die<br />
damit verbundenen Selbstentwertungen<br />
haben sekundär Verhaltensauffälligkeiten<br />
zur Folge (Trotz, Wutanfälle, Angst vor den<br />
täglichen Herausforderungen).<br />
Könnte das Körpersymptom eine Traumafolgestörung<br />
sein? Was ist der Ursprung?<br />
Was drückt der junge Körper aus, was<br />
erzählt er uns? Wann hat der Körper gelernt,<br />
dass Schlucken mit Angst und Ekel<br />
gekoppelt ist? In unserem Beispiel erfahren<br />
wir, dass das Kind nach der Geburt<br />
beinahe erstickt wäre. Später erlitt der<br />
Junge lebensbedrohliche Asthmaanfälle<br />
und musste innerhalb der ersten eineinhalb<br />
Jahre zweimal notfallmässig ins <strong>Kinder</strong>spital<br />
geflogen werden. Jedes Mal<br />
waren lebenserhaltende medizinische<br />
Massnahmen notwendig (Einführen von<br />
Sonden und Schläuchen in den Hals), die<br />
beim Kind erst Panik und dann Erstarrung<br />
auslösten. Diese Erfahrungen haben den<br />
Jungen traumatisiert. Der Körper «erzählt»<br />
vom traumatischen Geschehen. Der Körper<br />
erinnert sich.<br />
Lassen Sie uns noch ein paar weitere Ausdrucksmöglichkeiten<br />
von <strong>Kinder</strong>n anschauen,<br />
die auf unterschiedliche Arten<br />
von ihren Traumata «erzählen»:<br />
Die 8 Monate alte Naomi hat mehrmalige<br />
sexuelle Gewalthandlungen durch den<br />
pädokriminellen Nachbarn überlebt. In<br />
gewissen Situationen gerät das Baby in<br />
eine erstarrte Körperposition. Sobald die<br />
Mutter Naomi wickeln will, dreht sie sich<br />
um, streckt der Mutter ihren kleinen Hinterteil<br />
entgegen und verharrt wie eingefroren<br />
in dieser Körperposition. Der Körper<br />
erinnert sich! Auslöser für diese<br />
Körpererinnerung sind wahrscheinlich die<br />
Entblössung des Unterleibs sowie die<br />
waagerechte Körperstellung, die spontan<br />
die Körpererinnerung an die Missbrauchserfahrungen<br />
hervorrufen. Die kleine<br />
Naomi erzählt uns also über die Körpersprache,<br />
was ihr angetan worden ist.<br />
Meistens gibt es zahlreiche mögliche Auslöser<br />
(Trigger) für Traumaerinnerungen.<br />
Bei der kleinen Naomi sind es auch männliche<br />
Stimmen, Dunkelheit und eine bestimmte<br />
Musik aus der Spieldose. Naomi<br />
erzählt entweder mit einer Erstarrung<br />
ihres Körpers vom Trauma oder mit herzzerreissendem<br />
Schreien, das vor allem<br />
nachts anfallartig auftritt.<br />
Trigger können sich auch mehr und mehr<br />
generalisieren, wenn die Posttraumatische<br />
Belastungsstörung nicht behandelt<br />
und das Trauma nicht integriert werden<br />
kann. So sehen wir bei der kleinen Naomi<br />
eine Generalisierung der Auslöser auf alle<br />
männlichen Stimmen und bei Robin auf<br />
alle Nahrungsmittel, die eine bestimmte<br />
Konsistenz aufweisen.<br />
dissoziative phänomene<br />
Die beiden beschriebenen Körperzustände<br />
von Robin und Naomi sind dissoziierte Zustände,<br />
die traumabezogen sind. Dissoziiert<br />
bedeutet, dass sie vom Alltagszustand<br />
weggetrennt sind und bei externen oder<br />
internen Auslösern auftreten. Interne Auslöser<br />
können beispielsweise Träume oder<br />
bestimmte Körperempfindungen sein. Dissoziative<br />
Störungen können noch ausgeprägter<br />
entstehen, wenn über längere Zeit<br />
sich wiederholende, immer ähnlich ablaufende<br />
Traumatisierungen stattfinden, wie<br />
es bei chronischen emotionalen, körperlichen<br />
und sexuellen Missbrauchserfahrungen<br />
der Fall ist. Falls es in der Lage ist,<br />
spaltet das Kind die traumatischen Erfahrungen<br />
vom Alltagsbewusstsein ab und<br />
entwickelt eine anscheinend normale angepasste<br />
Alltagspersönlichkeit. Besonders<br />
schwerwiegend und tief sind die Spaltungen<br />
im Persönlichkeitssystem derjenigen<br />
<strong>Kinder</strong>, die von ihren nächsten Bezugspersonen<br />
missbraucht werden. Bei diesen<br />
<strong>Kinder</strong>n entsteht eine tiefe Ambivalenz<br />
und Spaltung zwischen ihrem Bedürfnis<br />
nach Bindung und dem notwendigen Impuls,<br />
sich schützen zu müssen.<br />
Dissoziative <strong>Kinder</strong> fallen auf, indem sie<br />
wie scheinbar «träumend» abwesend sind.<br />
Sie wirken zeitweise wie in Trance. Viele<br />
hoch dissoziative <strong>Kinder</strong> leben in Parallelwelten:<br />
die Welt, in der schwere Trau-<br />
Emilia für Julia<br />
matisierungen stattfinden, und eine anscheinend<br />
normale Welt. Fast immer<br />
senden die <strong>Kinder</strong> Hilferufe aus, Signale,<br />
die auf ihre unsägliche Not aufmerksam<br />
machen möchten. Diese Hilferufe können<br />
sich in auffälligem Verhalten manifestieren,<br />
beispielsweise inadäquatem sexualisiertem<br />
Verhalten, «Lügen», Stehlen,<br />
Zwangshandlungen, depressivem Rückzug<br />
oder Angriffs- und Kampfhandlungen.<br />
wie Können wir traumatisierten<br />
<strong>Kinder</strong>n helfen?<br />
An allererster Stelle steht immer die äussere<br />
Sicherheit! In den meisten Fällen ist<br />
eine Koordination von verschiedenen<br />
Fachleuten mit verlässlichen und unterstützenden<br />
Erwachsenen aus dem Umfeld<br />
des Kindes dringend notwendig.<br />
Was die äussere Sicherheit angeht, können<br />
wir drei verschiedene Stufen unterscheiden:<br />
1. Das Kind ist in Sicherheit und erlebt<br />
keine weiteren Traumatisierungen.<br />
2. Es finden aktuell keine Traumatisierungen<br />
statt, Missbrauch und Misshandlung<br />
sind vorläufig gestoppt, das Kind<br />
ist aber Triggern ausgesetzt und wird<br />
immer wieder destabilisiert. Zu dieser<br />
Kategorie gehört auch die real mögliche<br />
Gefahr neuer Traumatisierungen.<br />
3. Das Kind ist weiterhin missbräuchlichen<br />
Menschen ausgesetzt, es finden<br />
laufend weitere Traumatisierungen<br />
statt und es gibt (vorläufig) keine<br />
Möglichkeit, das Kind in Sicherheit zu<br />
bringen.<br />
Ist das Kind glaubhaft geschützt, nachweislich<br />
keinen weiteren Traumatisierungen<br />
ausgesetzt, kann eine Traumatherapie<br />
durchgeführt werden. Dabei ist es ganz<br />
wichtig, systemisch zu arbeiten, also die<br />
betreuenden, das Kind fördernden und<br />
unterstützenden Erwachsenen in die Behandlung<br />
einzubeziehen. <strong>Traumatisierte</strong><br />
<strong>Kinder</strong> können im Umgang sehr anstrengend<br />
sein und die Stärkung und Beratung<br />
der Bezugspersonen sind manchmal<br />
schon fast die halbe Therapie. Wenn Eltern<br />
auch traumatisiert sind, ist eine trau-<br />
maorientierte therapeutische Behandlung<br />
bei ihnen dringend zu empfehlen. Ich<br />
habe schon erlebt, dass nach einer traumatherapeutischen<br />
Arbeit mit den Eltern<br />
das Kind, vor allem das noch ganz junge<br />
Kind, praktisch spontan selbst heilte.<br />
Auf den Stufen 2 und 3 sind ganz besonders<br />
die Zusammenarbeit und Koordination<br />
aller helfenden Personen entscheidend.<br />
Immer soll mit allen möglichen<br />
Mitteln die äussere Sicherheit angestrebt<br />
werden. Leider können wir nicht alle <strong>Kinder</strong><br />
«retten». Aber eine therapeutische<br />
Begleitung des Kindes durch eine Fachperson,<br />
die sich in Psychotraumatologie<br />
auskennt, ist in jedem Fall zu empfehlen.<br />
<strong>Kinder</strong>, die noch in einem destruktiven<br />
Umfeld leben, brauchen erst recht gute,<br />
verlässliche und sichere Bindungspersonen.<br />
Oft berichten uns solche <strong>Kinder</strong> später<br />
als Erwachsene, dass sie den Kontakt<br />
zu einer verlässlichen, wohlwollenden<br />
und auch «verstehenden» erwachsenen<br />
Person als positiven Faden zum Leben<br />
überhaupt erlebt haben. Einen, der ihnen<br />
über so vieles hinweggeholfen hat.<br />
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