GfSE / Dieter Scheithauer - RECONF 2005
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Gesellschaft für Systems Engineering e.V.<br />
German Chapter of INCOSE<br />
Grenzen eines<br />
kontextfreien<br />
Anforderungsmanagements<br />
Dr.-Ing. <strong>Dieter</strong> <strong>Scheithauer</strong><br />
Vorsitzender der Gesellschaft für Systems Engineering e.V.<br />
Fachberater Eurofighter System-Prozesse, EADS Militärflugzeuge
Inhalt<br />
Einführung<br />
Gesellschaft für Systems Engineering e.V.<br />
German Chapter of INCOSE<br />
Eine richtige Beobachtung …<br />
Erfassung von Anwenderanforderungen<br />
Durchgängigkeit des Anforderungsmanagements<br />
Zusammenfassung<br />
Dr. D. <strong>Scheithauer</strong> http://www.gfse.de 08.03.<strong>2005</strong> 2
Gesellschaft für Systems Engineering e.V.<br />
German Chapter of INCOSE<br />
Anforderungsmanagement als Teil des<br />
Systems Engineering<br />
Anforderungsmanagement ist Teil des umfassenderen<br />
Systems Engineering<br />
Weder Fixierung noch Vernachlässigung wäre angemessen<br />
Risiken bei Vernachlässigung der Kontextabhängigkeit<br />
Inadäquate Formulierung von Anforderungen<br />
Nichtbeachtung stillschweigend vorausgesetzter Annahmen<br />
Vernachlässigung existierenden Systemwissens<br />
Konflikt mit konkurrierenden Zielsetzungen im Projekt<br />
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Inhalt<br />
Einführung<br />
Gesellschaft für Systems Engineering e.V.<br />
German Chapter of INCOSE<br />
Eine richtige Beobachtung …<br />
Erfassung von Anwenderanforderungen<br />
Durchgängigkeit des Anforderungsmanagements<br />
Zusammenfassung<br />
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Gesellschaft für Systems Engineering e.V.<br />
German Chapter of INCOSE<br />
Eine richtige Beobachtung …<br />
Die überwiegende Zahl aller Fehler, die im Lebenszyklus<br />
eines Systems offensichtlich werden, lassen sich auf<br />
Schwächen im Anforderungsmanagement zurückführen<br />
Viele Untersuchungen und ihre noch häufigeren<br />
Referenzierungen bestätigen diese Beobachtung<br />
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Gesellschaft für Systems Engineering e.V.<br />
German Chapter of INCOSE<br />
… und eine fragwürdige Schlussfolgerung<br />
Eine Perfektionierung des Anforderungsmanagements ist die<br />
beste Strategie zur Elimination dieser Fehler<br />
Förderung einer reinen Fixierung auf das<br />
Anforderungsmanagement<br />
Reduktion der wesentlichen Motivation für Systems<br />
Engineering auf Methodikaspekte einer einzelnen<br />
Systems-Engineering-Tätigkeit<br />
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Gesellschaft für Systems Engineering e.V.<br />
German Chapter of INCOSE<br />
Grundproblem des Systems Engineering<br />
Kosten werden in frühen Projektphasen bewusst oder<br />
unbewusst allokiert<br />
Planungsrisiko ergibt sich aus der Differenz zwischen<br />
geplanten und tatsächlichen Kosten<br />
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Lernkurve<br />
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German Chapter of INCOSE<br />
System-spezifisches Wissen wird während des<br />
Projektverlaufes aufgebaut<br />
In frühen Projektphasen führt die vergleichbar maximale<br />
Unwissenheit zu mehr falschen Entscheidungen und Fehlern<br />
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Gesellschaft für Systems Engineering e.V.<br />
German Chapter of INCOSE<br />
Der Umgang mit Ungewissheit zu Projektbeginn<br />
Effizienz kann sich nur einstellen, wenn man der Wirklichkeit<br />
gerecht wird<br />
Qualitativ hochwertiges, an die Aufgabenstellung angepasstes<br />
Anforderungsmanagement<br />
Fähigkeit, Lernerfolge während des Gesamtlebenszyklus für<br />
das aktuelle und zukünftige Projekte zur Produkt- und<br />
Dienstleistungsverbesserung fruchtbar zu machen<br />
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Inhalt<br />
Einführung<br />
Gesellschaft für Systems Engineering e.V.<br />
German Chapter of INCOSE<br />
Eine richtige Beobachtung …<br />
Erfassung von Anwenderanforderungen<br />
Durchgängigkeit des Anforderungsmanagements<br />
Zusammenfassung<br />
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Gesellschaft für Systems Engineering e.V.<br />
German Chapter of INCOSE<br />
Anwenderanforderungen<br />
Ausgestaltung der Schnittstelle zwischen Anwender und<br />
Anforderungsmanager wird durch Anforderungsmanager<br />
definiert<br />
Anforderungsmanager handelt nicht selbstlos<br />
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Gesellschaft für Systems Engineering e.V.<br />
German Chapter of INCOSE<br />
Der Bias des Anforderungsmanagers<br />
Fehler in der Anforderungsanalyse vermeiden<br />
Lokalisieren von Fehlerursachen außerhalb des eigenen<br />
Verantwortungsbereiches<br />
Absichern gegen externe Regressansprüche<br />
Anspruch auf gestalterische Tätigkeit<br />
Minimieren äußerer Einflüsse<br />
Herausstellen der herausgehobenen Qualifikation<br />
Sicherstellen breiter Anwendbarkeit eigener Kenntnisse<br />
Absichern der eigenen wirtschaftlichen Existenz<br />
Nutzen von Chancen zur Geschäftsfeldausweitung<br />
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German Chapter of INCOSE<br />
Das Idealszenario des Anforderungsmanagers<br />
Der pflegeleichte Anwender<br />
setzt keine Eigenschaften<br />
stillschweigend voraus<br />
hat keine mentale<br />
Vorstellung über die<br />
Systemzusammenhänge<br />
besitzt kein Implementierungswissen<br />
existiert als kompetenter<br />
Ansprechpartner<br />
Anwenderanforderungen sind<br />
in gesprochener Sprache<br />
formuliert<br />
voneinander unabhängig<br />
in ihren Auswirkungen<br />
vollständig analysierbar<br />
vollständig erfassbar<br />
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German Chapter of INCOSE<br />
Der reale Anwender<br />
ist als Einzelperson selten mit allen Systemaspekten vertraut<br />
setzt vor dem Hintergrund seiner Erfahrungen vieles voraus<br />
bedient sich einer anwendungsbezogenen, häufig<br />
hochkonzentrierten Fachsprache<br />
formuliert seine Anforderungen vor dem Hintergrund seiner<br />
Vorstellung der Systemzusammenhänge<br />
ist mehr oder weniger wissend und urteilsfähig hinsichtlich der<br />
Optionen zur Systemimplementierung<br />
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Gesellschaft für Systems Engineering e.V.<br />
German Chapter of INCOSE<br />
Fragen zum Anwenderkontext<br />
Nicht erfassbare Anforderungen<br />
Wie soll mit stillschweigend vorausgesetzten Eigenschaften<br />
umgegangen werden?<br />
Wie können Anwender die Anforderungsanalyse kontinuierlich<br />
beim Aufspüren von vorausgesetzten Eigenschaften<br />
wirkungsvoller unterstützen?<br />
Nicht erfasste Anforderungen<br />
Wie lässt sich das Anwenderwissen über Systemzusammenhänge<br />
und Implementierungsoptionen besser nutzen?<br />
Verfügbarkeit von Methoden und Werkzeugen<br />
Welche Methoden und Werkzeugeigenschaften sind zur<br />
Unterstützung erforderlich?<br />
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Inhalt<br />
Einführung<br />
Gesellschaft für Systems Engineering e.V.<br />
German Chapter of INCOSE<br />
Eine richtige Beobachtung …<br />
Erfassung von Anwenderanforderungen<br />
Durchgängigkeit des Anforderungsmanagements<br />
Zusammenfassung<br />
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Gesellschaft für Systems Engineering e.V.<br />
German Chapter of INCOSE<br />
Die Anforderungshierarchie<br />
Ausgehend von Anwenderanforderungen<br />
rekursive<br />
Verfeinerung bis zur<br />
Implementierungsebene<br />
Gleichbleibende Präzision bei<br />
zunehmendem Detaillierungsgrad<br />
Verwendbar im gesamten<br />
Systems-Engineering-Kontext<br />
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German Chapter of INCOSE<br />
Einsatzfälle für Anforderungsmanagement<br />
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Gesellschaft für Systems Engineering e.V.<br />
German Chapter of INCOSE<br />
Unterschiedliche Ausgestaltung von Anforderungen<br />
Erfassung von Kunden-/Produktanforderungen<br />
Identifizieren der Anforderungen<br />
Analysieren der Anforderungen<br />
Verständnis und Vollständigkeit der Anforderungen<br />
Entwicklung der Systemarchitektur<br />
Zusammenfassen von Anforderungen zu Funktionen<br />
Zuweisen/Aufspalten von Anforderungen zu Funktionsblöcken<br />
Zuordnen von Funktionsblöcken zu Subsystemen und<br />
Systemelementen<br />
Interpretation architekturrelevanter Anforderungen<br />
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Gesellschaft für Systems Engineering e.V.<br />
German Chapter of INCOSE<br />
Unterschiedliche Ausgestaltung von Anforderungen<br />
Anforderungsbasierte Nachweisführung<br />
Aufstellen quantifizierbarer Anforderungen<br />
Analysieren hinreichender Vollständigkeit der quantifizierbaren<br />
Anforderungen<br />
Überprüfung des Erfüllungsgrades<br />
Vertragsgestaltung<br />
Aufstellen vertragsrelevanter Anforderungen<br />
Berücksichtigen zukünftiger Entwicklungen und Risiken<br />
Erstellung einer belastbaren Grundlage für die<br />
Zusammenarbeit<br />
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German Chapter of INCOSE<br />
Inhomogenität der Anforderungshierarchie<br />
Existenz unterschiedlicher Nutzer von Anforderungsmanagement im<br />
Projektumfeld<br />
verfolgen unterschiedliche Interessen<br />
erfüllen teils widersprüchliche Zielsetzungen<br />
stellen konkurrierende Anforderungen an das<br />
Anforderungsmanagement<br />
Homogenität der Anforderungshierarchie wird beeinträchtigt<br />
Erreichbarkeit einer homogenen Anforderungshierarchie in der<br />
Praxis erscheint fraglich<br />
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Eine richtige Beobachtung …<br />
Erfassung von Anwenderanforderungen<br />
Durchgängigkeit des Anforderungsmanagements<br />
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Gesellschaft für Systems Engineering e.V.<br />
German Chapter of INCOSE<br />
Anforderungsmanagement als Teil des<br />
Systems Engineering<br />
Isolierte Betrachtung des Anforderungsmanagements führt zu<br />
Ignoranz gegenüber<br />
Projektumfeld<br />
Vorhandenen, gewachsenen und lokal optimierten Praktiken<br />
des Anforderungsmanagements<br />
Reinraumansatz ist in der Literatur weit stärker zu finden, als<br />
er in der Praxis durchsetzbar ist<br />
Öffnung des Anforderungsmanagements zum Projektumfeld<br />
und traditioneller Praktiken auch in der Theorie wird<br />
empfohlen<br />
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Gesellschaft für Systems Engineering e.V.<br />
German Chapter of INCOSE<br />
Einführung eines Anforderungsmanagementsystems<br />
Implizites Anforderungsmanagement für die genannten<br />
Einsatzfälle existiert in den meisten Organisationen<br />
Isolierte Betrachtungsweise für einzelne Einsatzfälle<br />
Praktiken reflektieren vorhandene Erfahrungen<br />
Fehlende Systematik<br />
Weiterentwicklung zu einem konsistenten Anforderungsmanagementsystems<br />
Systematisierung der existierenden Praktiken<br />
Vernetzung einzelner Einsatzbereiche<br />
Evolution anstatt Revolution<br />
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