ZAKLJUČAK
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Das Besatzungssystem Ungarns hatte seine politischen, nationalen, vvirtschaftlichen<br />
und andere Motive. In politischer Hinsicht wurden die Batschka und Вагапуа einer volligen<br />
Integration mit Ungam und der Restaurierung seines verfassungsrechtlichen Systems<br />
unterworfen. Die Grandlage dieser Politik bildeten die MaBnahmen einer ethnischen<br />
Sauberung der Batschka von den nach dem Ersten VVeltkrieg angesiedelten Serben, die<br />
Vertreibung der serbischen nationalistischen Intelligenz und der Protagonisten der jugoslavischen<br />
Staatsidee, die Denationalisiemng im breitesten Sinne des VVortes, die Ansiedlung<br />
von ungarischer Bevolkerung, die vollstandige Pazifikation und Verhinderung jeglicher<br />
Form von bewaffnetem Widerstand.<br />
Zu gleicher Zeit wurde auch eine vollstandige Inkorporation des wirtschaftlichen<br />
Lebens in den besetzten Gebieten vorgenommen, indem sie einer maximalen wirtschaftlichen<br />
Exploatation ausgesetzt, die Serben und Juden jedoch ihres Besitzes entledigt wurden.<br />
Die Inkorporation wurde als eine legitime MaBnahme und Fortsetzung der ungerechterweise<br />
unterbrochenen historischen Kontinuitat in diesen Gebieten betrachtet.<br />
Das Besatzungssystem zeichnete sich durch verstarkte TerrormaBnahmen gegen die<br />
serbische Bevolkerung, die Juden und die der seitens der Kommunisten angefuhrten<br />
antifaschistischen Bewegung aus. Im Anfang wurde die antifaschistische Bewegung auch<br />
von Kommunisten-Ungarn unterstiitzt, gegen die ebenfalls die scharfsten MaBnahmen<br />
angewandt wurden. Die Kommunisten waren bestrebt, einen gemeinsamen Widerstand<br />
gegen die Besatzer zu entwickeln, der sowohl einen nationalen wie auch einen befreienden<br />
Charakter haben wurde. Sie setzten sich mit allen Kraften ein, die Illusion der Ungam, sie<br />
hatten mit der Besetzung und dem AnschluB der Batschka an Ungarn ihre nationale<br />
Befreiung verwirklicht, zu zerstoren.<br />
Das politische Leben in den besetzten Gebieten bemhte auf einer eigenartigen<br />
nationalistischen Euphorie, die durch Mythen von der groBen ungarischen Vergangenheit,<br />
vom Szent-Istvaner GroBungarn, von der Suprematie iiber das Serbentum usw. angeheizt<br />
und genahrt wurde.<br />
Mit der Krise der antifaschistischen Bewegung, zu der es im Herbst 1941 gekommen<br />
ist, wurden auch die repressiven MaBnahmen der ungarischen Besatzungsmacht verscharft,<br />
und die Annahme, es konnte im nachsten Jahr zu einer Emeuerung der antifaschistischen<br />
Bewegung kommen, wurde als AnlaB genommen, die schon friiher geplanten rigiden und<br />
repressiven MaBnahmnen zu verwirklichen. Der bmtale Uberfall auf die serbische und<br />
jiidische Bevolkerung in der Siid-Batschka in der sogenannten Razzia im Januar 1942 wurde<br />
mit der schweren Situation in der Batschka und der Notwendigkeit, die Widerstandbewegung<br />
mit militarischen Mitteln im Keim zu ersticken, gerechtfertigt, wobei man auch die<br />
ungarischen militarischen Pflichten an der Ostfront als Argument anfiihrte. Aus dem<br />
Grunde habe die Besatzungsabehorde bewuBt und absichtlich die Gefahr eines "serbischen<br />
und jiidischen Aufstandes" vergoBert.<br />
Die Dramatisiemng der politischen und militarischen Lage Ende 1941, obwohl sie<br />
bei weitem nicht von solchen AusmaBen war, diente als Gmnd fiir die durchgefuhrte Razzia<br />
und die morderische Strafaktion gegen die serbische und jiidische Bevolkerung, die groBte<br />
seit der Besetzung der Batschka. Die in der Sud-Batschka, in der die Serben die eindeutige<br />
ethnische Mehrheit bildeten, damals vorgenommenen Repressionen hatten den Charakter<br />
eines Massenmordes und Genozids, fiir die direkt der ungarische Staat verantwortlich<br />
gewesen ist, zumal diese MaBnahmen im voraus geplant waren. Sie bildeten zugleich den<br />
Anfang einer radikalen antisemitischen Politik und der Vernichtung der Juden seitens des<br />
ungarischen Staates.