3/2012 - Deutscher Altphilologenverband
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Gruppenbild der Teilnehmer an der Gedenkstunde vor der Klosterruine in Berlin-Mitte (Foto: Josef Rabl)<br />
der Landesverband Berlin und Brandenburg<br />
im Deutschen <strong>Altphilologenverband</strong> (vertreten<br />
durch den Vorsitzenden Dr. Josef Rabl und<br />
Prof. Andreas Fritsch). Das Evangelische Gymnasium<br />
zum Grauen Kloster besteht seit 1963;<br />
es wurde 1949 in Berlin-Tempelhof als „Evangelisches<br />
Gymnasium“ gegründet, später zog<br />
es nach Berlin-Schmargendorf und übernahm,<br />
nachdem auf Geheiß von Walter Ulbricht das<br />
Berlinische Gymnasium zum Grauen Kloster in<br />
der DDR 1958 in 2. Erweiterte Oberschule umbenannt<br />
und so de facto aufgelöst war, auf Drängen<br />
der Vereinigung ehemaliger Klosteraner einen<br />
Teil des althergebrachten Namens im freien Teil<br />
der Stadt. Seitdem bemüht sich die evangelische,<br />
altsprachliche und grundständige Privatschule,<br />
die Tradition fortzusetzen und mit zeitgemäßem<br />
Leben zu erfüllen.<br />
Prof. Andreas Fritsch (FU Berlin) nahm als<br />
Vertreter des DAV meinen Vorschlag bereitwillig<br />
auf, eine lateinische Gedenkrede für den Altphilologen<br />
zu halten. Die Beteiligung des 1925 in<br />
Berlin gegründeten Verbandes belegt das erfreuliche,<br />
auch außerschulische Interesse; aufgrund<br />
182<br />
der fehlenden Überlieferung ist allerdings nicht<br />
sicher, ob Lewinsohn Mitglied des <strong>Altphilologenverband</strong>es<br />
war. Frau Irene Fritsch übernahm<br />
es, alle Anwesenden am Inhalt umfassend zu<br />
beteiligen und trug im Wechsel mit ihrem Mann<br />
eine Übersetzung vor. Nach meinen Recherchen<br />
ist seit 1945 auf dem Schulgelände keine lateinische<br />
Gedenkrede mehr erklungen. Diese kurze<br />
Gedenkrede unter freiem Himmel war würdig.<br />
Sie ist sicher die erste lateinische Gedenkrede,<br />
die bei einer Stolpersteinverlegung für einen<br />
Lehrer und Altphilologen gehalten worden ist,<br />
und das nicht nur an der Spree, sondern generell.<br />
Meine Nachfrage bei Herrn Demnig, ob er<br />
sich an eine lateinische Rede bei einer Stolpersteinverlegung<br />
erinnern könnte, erbrachte diese<br />
– für mich überraschende – Auskunft. Sollten<br />
die Leser des Forum Classicum dennoch von<br />
einer solchen lateinischen Gedenkrede Kenntnis<br />
haben, bitte ich um einen entsprechenden Hinweis.<br />
Zugleich möchte ich dazu ermuntern, mir<br />
Übersetzungsvarianten des so doppeldeutigen<br />
Wortes „Stolperstein“ mitzuteilen. Für welche<br />
Wortverbindung(en) sich Prof. Fritsch entschie-