Verband Deutscher Sportbootschulen e.V. - E-Formation GmbH
Verband Deutscher Sportbootschulen e.V. - E-Formation GmbH
Verband Deutscher Sportbootschulen e.V. - E-Formation GmbH
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Verband</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Sportbootschulen</strong> e.V.<br />
Bedeutung und Zukunft der Segelschulen im Segeltourismus<br />
(Hier insbesondere aus Sicht der Schleswig Holsteinischen Schulen)<br />
Zunächst ist zu sagen, dass eine Segelschule heutzutage nicht nur Segeln,<br />
sondern oft sogar die gesamte Bandbreite des Wassersports wie bspws. segeln -<br />
surfen - kiten - Motorbootfahren anbietet.<br />
Mithin sind auch die Begriffe Sportbootschule, Wassersportschule, Surfschule und<br />
sogar Wasserfahrschule in den Firmenbezeichnungen zu finden. Auch der<br />
<strong>Verband</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Sportbootschulen</strong> nannte sich vor einer Reihe von Jahren<br />
noch „<strong>Verband</strong> <strong>Deutscher</strong> Segelschulen.<br />
Im allgemeinen Sprachgebrauch ist aber der Begriff Segelschule am<br />
bekanntesten.<br />
Aber egal, wie die Schule firmiert, immer ist eine Segelschule ein unverzichtbarer<br />
Bestandteil des touristischen Angebots der Segeldestination Ostseeküste.<br />
Bei der Umsetzung von zielgruppenspezifischen Angeboten, entsprechend der<br />
Hauptzielgruppen des aktuellen Tourismuskonzeptes Schleswig-Holsteins,<br />
verstehen sich die Segelschulen als Leistungsträger für der operative Geschäft<br />
vor Ort für alle Zielgruppen.<br />
Da das „Segeln“ an der Ostseeküste zu einem der Alleinstellungsmerkmale im<br />
touristischen Portfolio zu zählen ist , ist der Bereich „Segeln“ ein Thema, das in<br />
puncto Zielgruppenausrichtung und dem zugehörigen Themenmarketing eine<br />
bedeutende Rolle, sowohl für „junge Familien“, wie für „anspruchsvolle Genießer“<br />
als auch für „Best Ager“ spielt.<br />
1
Hier einige Beispiele.<br />
Beginnend mit dem Programm „Kindersegeln auf Optimisten“ wird oft der<br />
Grundstein für eine lang anhaltende Gästebindung geschaffen.<br />
Die Jüngsten sind in den Kinderkursen meist einen ganzen oder halben Tag<br />
unter fachkundiger Aufsicht beschäftigt, während die Eltern die „kinderlose Zeit“<br />
nun in der Zielgruppe „anspruchsvolle Genießer“ anderweitig nutzen können.<br />
Weiterhin lässt sich oft beobachten, dass die Kinder bereits im folgenden Jahr<br />
wieder an die Eltern den Wunsch herantragen, einen weiteren Kinderkurs in ihrer<br />
Segelschule besuchen zu dürfen.<br />
Über die weiteren Jahre erfolgen der Erwerb der Bootsführerscheine, oder<br />
Weiterbildung und Wissensauffrischung durch den Besuch weiterführender Kurse,<br />
bis hin zum anspruchsvollen Segeln auf hochwertigen Yachten.<br />
An diesem Beispiel zeigt sich die Notwendigkeit und die Wichtigkeit der<br />
Kundenpflege und der ständigen Kontaktpflege.<br />
Wie alle Segelschulbetreiber wissen, und wie ja auch in der Studie von Herrn<br />
Prof. Rohr zu sehen war, kommen die meisten Kunden über Empfehlungen durch<br />
Freunde, Verwandte und Bekannte.<br />
Aber auch die Gruppe der „Wiederholungstäter“, also der „Wiederkommer“<br />
- meist schon in der zweiten oder gar dritten Generation - stellt einen großen<br />
Prozentsatz der Segelschulkunden dar, und auch bei dieser Gruppe ist die<br />
Kundenbetreuung ein ganz wichtiger Bestandteil.<br />
2
Weitere Beispiele für Segelschulangebote mit (enormer) touristischer Bedeutung:<br />
z.B.<br />
1. Die Organisation und Durchführung von Klassenreisen der<br />
allgemeinbildenden Schulen.<br />
Hierbei ergibt sich aber oft das Problem der Unterbringung, wenn keine<br />
Jugendherberge oder kein Jugendhotel vor Ort ist.<br />
Auch bei dieser Zielgruppe zeigt die Erfahrung, dass einzelne Teilnehmer in der<br />
Folgezeit zum Erwerb weiterer Führerscheine wieder bei „ihrer Segelschule“<br />
auftauchen.<br />
War die Betreuung gut und das Angebot hochwertig, wird dieser Schüler einige<br />
Jahre später, vielleicht nach seiner Ausbildung, oder nach der Familiengründung<br />
sicher wieder als Gast erscheinen. Genügend Beispiele zeigen, dass oft sogar die<br />
„nächste Generation“ wieder in „ihrer Segelschule“ landet.<br />
2. Ganz wichtig: das so genannte „Schnuppersegeln“, „Schnuppersurfen“.<br />
Der Gast hat die Möglichkeit zu testen, ob ihm die Sportart, das Umfeld<br />
oder die Freizeiteinrichtung gefällt, bevor er weitere Verpflichtungen<br />
eingeht.<br />
3. Ein Angebot, das in letzter Zeit ein wenig aus der Mode gekommen ist,<br />
sind die so genannten „geführten Tagestörns“ auf einer größeren<br />
Segeljacht.<br />
Der Gast möchte einfach nur mal ganz unbeschwert, ohne große<br />
Vorbereitung und ohne Verantwortung einen Tag lang segeln.<br />
Natürlich gegen einen Kostenbeitrag.<br />
Der Grund für das Fehlen dieses Angebots sind aber nicht die Kosten,<br />
sondern die gesetzlichen Anforderungen an Schiff und Schiffsführer, da es<br />
sich hierbei doch um eine gewerbliche Tätigkeit handelt.<br />
4. Die Organisation von Firmenevents, oder sportliche Angebote für<br />
Seminargruppen aus den Hotels vor Ort , sind als weitere Angebote zu<br />
nennen, die eine qualitativ hochwertige Segelschule vorhalten muss.<br />
3
Die Anforderung des Gesetzgebers an Ausbilder, Trainer und Segellehrer<br />
bezüglich ihrer Qualifikation sind die Befähigungsnachweise zum Führen<br />
gewerblich genutzter Wassersportfahrzeuge.<br />
Hierbei sind die Anforderungen für den Seebereich natürlich höher, als für den<br />
Binnenbereich.<br />
Die Qualitätsanforderungen an Ausbildungsstätten sind in Form von<br />
verbandsinternen Qualitätssicherungssystemen innerhalb der<br />
Ausbildungsverbände VDS und VDWS sowie der Sportspitzenverbände DMYV und<br />
DSV abgestimmt.<br />
Aus Sicht des BMVBS sind diese Leitlinien ausreichend und eine staatliche<br />
Regelung ist nicht erforderlich.<br />
Bezüglich der Wahlfreiheit in der Prüfungsvorbereitung kommt man damit auch<br />
dem Wunsch des Deutschen Bundestages nach Deregulierung nach.<br />
Zum Thema „Zukunft der Segelschulen“:<br />
ist zunächst zu sagen, dass nach interner Befragung nach dem<br />
Geschäftsergebnis der abgelaufenen Saison, von allen über ein eigentlich<br />
zufrieden stellendes Ergebnis berichtet wird.<br />
Wirtschaftskrise? Offensichtlich haben sich in den Segelschulen, genau so wie in<br />
Schleswig Holsteins Tourismusbranche, keine gravierenden Auswirkungen<br />
gezeigt.<br />
Wenn also die „Segelschule vor Ort“ sich innerhalb des touristisch orientierten<br />
Angebotes als Partner der Touristinformationen, der Hotels und der sonstigen<br />
Anbieter sieht, und wenn sie darüber hinaus noch den nötigen Weitblick besitzt,<br />
sich vom so genannten Kirchturmdenken zu trennen, und spezielle Wünsche -<br />
z.B. kiten oder surfen - ggf. an benachbarte Schulen, die dieses Angebot<br />
vorhalten, weiterzuleiten, dann sollte einem um die Zukunft der Schulen nicht<br />
bange sein.<br />
4
Die Zusammenarbeit der Tourismusorganisationen mit den Segelschulen muss<br />
forciert werden, um z.B. Bausteinangebote zum Thema Segeln bspsw. online<br />
buchbar anbieten zu können.<br />
Bezüglich der Zusammenarbeit sollte die „Segelschule vor Ort“ Pakete schnüren,<br />
mit denen die Touristiker das Thema „Segeln“ vermarkten können – sprich ein<br />
bestehendes attraktives Angebot ins Schaufenster legen können.<br />
Denn, Segeln ist noch immer eine der beliebtesten und attraktivsten<br />
Freizeitbeschäftigungen für Urlauber an der Ostseeküste.<br />
5