Kapitel 5: Arbeitsmotivation und Arbeitseinstellungen - Beabea-Blog
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5 A r b e i t s m o t i v a t i o n u n d<br />
A r b e i t s e i n s t e l l u n g e n<br />
5.1 <strong>Arbeitsmotivation</strong><br />
Klassische Motivationspsychologie<br />
Gr<strong>und</strong>modell<br />
Motivation einer Person = WARUM zeigt<br />
diese Person ein bestimmtes Verhalten?<br />
aktivierende Ausrichtung des<br />
Lebensvollzugs auf einen positiv<br />
bewerteten Zielzustand =<br />
energetisierende <strong>und</strong> Richtung gebende<br />
Funktion von Motivation<br />
Merkmale von Motivation = Richtung,<br />
Intensität <strong>und</strong> Ausdauer<br />
Stichworte<br />
Motivierung<br />
Situation, Person, Anreizcharakter,<br />
passende Befriedigungsmöglichkeit<br />
Motive<br />
zeitlich überdauernde<br />
Personmerkmale, wiederkehrende<br />
Anliegen<br />
Motivation<br />
Ergebnis des Motivierungsprozesses,<br />
bestimmt Verhalten
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A r b e i t s e i n s t e l l u n g e n<br />
5.1 <strong>Arbeitsmotivation</strong><br />
Inhaltsorientierte Theorien der <strong>Arbeitsmotivation</strong><br />
5 Bedürfnissysteme<br />
physiologische Bedürfnisse, Sicherheitsbedürfnisse, soziale Bedürfnisse,<br />
Bedürfnisse nach Wertschätzung, Bedürfnisse nach Selbstverwirklichung<br />
die ersten 4 = Defizitmotive<br />
hierarchische Aktualisierungsabfolge<br />
Kritik<br />
mangelnde empirische Überprüfbarkeit<br />
Universalität der Bedürfnisse <strong>und</strong> hierarchische Abfolge<br />
Weiterentwicklung<br />
E R G - Modell von Alderfer<br />
= Existence, Relatedness <strong>und</strong> Growth<br />
keine Hierarchie, sondern überlappend<br />
Motivtheorie McClelland<br />
Bedürfnispyramide Maslow<br />
Bedürfnistheorien<br />
Maslow<br />
McClelland<br />
Deci & Ryan<br />
Anreiztheorien<br />
Herzberg<br />
Hackman & Oldham<br />
Macht-, Leistungs- <strong>und</strong> Affiliationsmotivation<br />
Betonung der affektiven Komponente von Bedürfnissen<br />
Leadership Motive Pattern<br />
Prognose von Führungserfolg<br />
hohes Leistungsmotiv, hohes (sozialisiertes) Machtmotiv <strong>und</strong> niedriges Anschlussmotiv<br />
Selbstbestimmungstheorie der Motivation Deci & Ryan<br />
3 allgemeingültige psychische Bedürfnisse<br />
Kompetenzerleben, soziale Eingeb<strong>und</strong>enheit <strong>und</strong> Selbstbestimmung<br />
Streben nach Befriedigung dieser Bedürfnisse<br />
= intrinsische Motivation<br />
Korrumpierungseffekt<br />
Belohnungen können intrinsische Motivation beeinträchtigen oder<br />
völlig verschwinden lassen<br />
hinderliche Faktoren = erwartete, nicht zufällige materielle<br />
Belohnungen für Anwesenheit, leistungsunabhängige Beendigung<br />
einer Aufgabe <strong>und</strong> erbrachte Leistung bei trivialer<br />
Aufgabengestaltung<br />
Ulich<br />
intrinsische Motivierung durch = vollständige Tätigkeiten,<br />
Möglichkeiten zu Interaktion, Lernen <strong>und</strong> Entwicklung Zielsetzung<br />
<strong>und</strong> Umsetzung selbst regulierbar, Erleben von Sinnhaftigkeit<br />
extrinsische Motivationsfaktoren = Anreizsysteme, Führungstechniken,<br />
soziale Beziehungen <strong>und</strong> Druck
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A r b e i t s e i n s t e l l u n g e n<br />
5.1 <strong>Arbeitsmotivation</strong><br />
Inhaltsorientierte Theorien der <strong>Arbeitsmotivation</strong><br />
2-Faktoren-Theorie<br />
Herzberg<br />
Kernaussage<br />
Zufriedenheit <strong>und</strong> Unzufriedenheit bei der<br />
Arbeit werden von unterschiedlichen<br />
Faktorengruppen beeinflusst<br />
Kontentfaktoren<br />
Satisfier, Motivatoren = Inhalt der Arbeit<br />
= Tätigkeit selbst, Leistungs-, Entwicklungs- <strong>und</strong><br />
Aufstiegsmöglichkeiten, Verantwortung,<br />
Anerkennung<br />
Motivatoren vorhanden Zufriedenheit<br />
Motivatoren fehlen neutrale Wirkung, keine<br />
Unzufriedenheit<br />
Kontextfaktoren<br />
Dissatisfier, Hygienefaktoren = Arbeitsumgebung<br />
= Beziehung zu Vorgesetzten, Firmenpolitik,<br />
Entlohnung, Sicherheit des Arbeitsplatzes<br />
Hygienefaktoren fehlen Unzufriedenheit<br />
Hygienefaktoren erfüllt keine Zufriedenheit,<br />
sondern ein eher neutraler Zustand<br />
Kritik<br />
starke Vereinfachung<br />
keine Erklärung, warum auch bei stark<br />
zergliederten Aufgaben Zufriedenheit<br />
empf<strong>und</strong>en wird<br />
Methodengeb<strong>und</strong>enheit der Ergebnisse (CIT)<br />
postulierte Unabhängigkeit von Zufriedenheit<br />
<strong>und</strong> Unzufriedenheit empirisch nicht bestätigt<br />
auch noch wichtig:<br />
horizontale vs.vertikale Aufgabenerweiterung =<br />
job enlargement vs. job enrichment<br />
Bedürfnistheorien<br />
Maslow<br />
McClelland<br />
Deci & Ryan<br />
Anreiztheorien<br />
Herzberg<br />
Hackman & Oldham<br />
Modell der Arbeitscharakteristika<br />
(Job Characteristics Model)<br />
Hackman & Oldham<br />
5 für die Motivation bedeutsame Kernmerkmale<br />
Anforderungsvielfalt, Ganzheitlichkeit,<br />
Bedeutung, Autonomie, Rückmeldung<br />
bestimmen die Ausprägung der kritischen<br />
Erlebniszustände, die ihrerseits als Mediatoren<br />
fungieren <strong>und</strong> die positiven Effekte der<br />
Kernmerkmale vermitteln<br />
3 kritische Erlebniszustände<br />
Erlebte Sinnhaftigkeit, erlebte Verantwortlichkeit,<br />
Kenntnis der eigenen Arbeitsergebnisse<br />
Zusammenhang wird durch individuelles<br />
Wachstumsbedürfnis der Person moderiert<br />
Motivationspotenzial einer Arbeitssituation<br />
mathematische Verknüpfung der 5 Kernmerkmale<br />
Anforderungsvielfalt, Ganzheitlichkeit <strong>und</strong><br />
Bedeutung = kompensatorisch Mittelwert<br />
Autonomie <strong>und</strong> Feedback = unabdingbare<br />
Voraussetzung multiplikative Verknüpfung mit<br />
Mittelwert<br />
Empirie<br />
Zusammenhänge zur Arbeitszufriedenheit gelten als<br />
gesichert – allerdings weniger eindeutige Ergebnisse<br />
zu potenziellen Moderatoren, wie<br />
Wachstumsbedürfnis<br />
Erweitertes Modell<br />
zusätzlich soziale <strong>und</strong> kontextuelle Faktoren<br />
inkrementelle Varianzaufklärung!<br />
Erhebung des Motivationspotenzials von Arbeitsplätzen<br />
Job Diagnostiv Survey (JDS)
Modell von Hackman & Oldham<br />
Mathematische Verknüpfung
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5.1 <strong>Arbeitsmotivation</strong><br />
Prozessorientierte Theorien der <strong>Arbeitsmotivation</strong><br />
Risikowahl-Modell Atkinson<br />
Modell der Leistungsmotivation<br />
Anreiz einer Aufgabe steigt mit zunehmender<br />
(subjektiv bewerteter!) Schwierigkeit an <br />
Wahrscheinlichkeit, sie zu meistern, sinkt<br />
= umgekehrt proportionales Verhältnis von<br />
Erfolgsanreiz <strong>und</strong> Erfolgswahrscheinlichkeit <br />
multiplikative Verknüpfung!<br />
Valenz-Instrumentalitäts-Erwartungs-Modell (VIE) Vroom<br />
Annahme<br />
nicht nur das Leistungsmotiv, sondern alle<br />
Anreize können handlungsanregend werden<br />
Valenz<br />
bestimmte Wertigkeit oder Anziehungskraft eines<br />
Ergebnisses<br />
Instrumentalität<br />
Wahrscheinlichkeit, mit der das Ergebnis<br />
gewünschte Folgen nach sich zieht<br />
Motivation ist um so höher,<br />
je höher die Valenz des Handlungsergebnisses,<br />
je höher die Erwartung, dieses erreichen zu<br />
können <strong>und</strong><br />
je höher die Instrumentalität des Ergebnisses für<br />
subjektiv positiv bewertete Folgen ist.<br />
2 Erwartungstypen<br />
mit multiplikativer Verknüpfung<br />
subjektive Wahrscheinlichkeit, ein Ziel zu erreichen<br />
subjektive Wahrscheinlichkeit, dass das Ziel zu einer<br />
positiv bewerteten Folge führt<br />
beide zusammen determinieren (!) die zu erwartende<br />
Anstrengung<br />
Erfolgs- vs. Misserfolgsorientierung<br />
Zirkulations-Modell (Weg-Ziel-Modell) Porter & Lawler<br />
Erwartung-x-Wert<br />
Atkinson<br />
Vroom<br />
Porter & Lawler<br />
Attribution<br />
Weiner<br />
Zielsetzung<br />
Locke & Lather<br />
Hoffnung-auf-Erfolg-Motivierte = mittelschwere<br />
Aufgaben<br />
Angst-vor-Misserfolg-Motivierte = leichte oder sehr<br />
schwere Aufgaben<br />
Einschränkung<br />
Vorhersagen aus dem Modell beziehen<br />
sich auf die Motivation, nicht (!!!) auf<br />
Arbeitsergebnisse oder<br />
Leistungsverhalten<br />
Empirie<br />
Gr<strong>und</strong>annahmen gelten als weitgehend<br />
abgesichert<br />
Kritik<br />
keine Aussagen, welche Handlung zu<br />
welchem Zeitpunkt realisiert wird<br />
keine Erklärung von unbewussten oder<br />
automatisierten Handlungen<br />
postulierte Unabhängigkeit von Wert <strong>und</strong><br />
Erwartung<br />
Fokussierung auf Nutzenmaximierung<br />
Leistung<br />
wird neben der Anstrengung bestimmt durch<br />
Fähigkeiten (Kompetenzen),<br />
Persönlichkeitseigenschaften <strong>und</strong><br />
Rollenwahrnehmung der Person<br />
erlebte Zufriedenheit<br />
abhängig von intrinsischer <strong>und</strong> extrinsischer Belohnung UND wahrgenommener Gerechtigkeit der Belohnung<br />
Rückkopplungsmechanismus<br />
Zufriedenheit <strong>und</strong> erlebte eigene Leistung wirken wiederum auf die Wertigkeit der Belohnung <strong>und</strong> die<br />
Wahrscheinlichkeit der Belohnung
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5.1 <strong>Arbeitsmotivation</strong><br />
Prozessorientierte Theorien der <strong>Arbeitsmotivation</strong><br />
Attributionstheorie der Leistungsmotivation Weiner<br />
Ursachenzuschreibung der Leistung<br />
= Determinante von Erfolgswahrscheinlichkeit<br />
<strong>und</strong> Anreizen<br />
3 Dimensionen der Attribution<br />
Zeitstabilität = stabil vs. variabel<br />
Lokation = intern vs. extern<br />
Kontrollierbarkeit = kontrollierbar vs.<br />
unkontrollierbar<br />
Hedonistische Verzerrung<br />
= Erfolge werden internal, Misserfolge external<br />
attribuiert<br />
selbstwertdienliche Attribution, Erhaltung von<br />
positivem Selbstwertgefühl<br />
Attribution erfolgt weniger nach rationalen<br />
Regeln wird eher durch die zu erwartenden<br />
Affekte determiniert<br />
auch kulturabhängig!<br />
Misserfolgsmotivierte attribuieren eher<br />
selbstwertbelastend!<br />
Empirie<br />
gemischte Bef<strong>und</strong>lage zur Vorhersage von<br />
Leistungsverhalten aus Attributionsstilen<br />
Problem = Erfassung des Attributionsstils durch<br />
Selbstauskunft (Stereotype)<br />
Experiment Weiner & Sierad (1975)<br />
Erwartung-x-Wert<br />
Atkinson<br />
Vroom<br />
Porter & Lawler<br />
Attribution<br />
Weiner<br />
Zielsetzung<br />
Locke & Lather<br />
Selbstwertbelastender Attributionsstil<br />
Misserfolg = internal, stabil <strong>und</strong> global<br />
geht einher mit deutlichen Leistungseinbußen<br />
Risikofaktor für gelernte Hilflosigkeit <strong>und</strong><br />
Depression<br />
Größte Effekte für künftige Leistungsmotivation<br />
Attribution Erfolg: stabil<br />
(Begabung / Aufgabenschwierigkeit)<br />
Attribution Misserfolg: variabel<br />
(mangelnde Anstrengung / Pech)<br />
Affektfolgen unterschiedlicher Attributionen<br />
Stolz = Attribution Erfolg auf eigene<br />
Anstrengung (internal / variabel)<br />
Scham = Attribution Misserfolg stabil <strong>und</strong><br />
internal<br />
UND: Selbstbekräftigungscharakter von Affekten!<br />
= angeblich leistungshemmendes Placebo-Medikament<br />
Leistungsanstieg bei Misserfolgsmotivierten<br />
kein Effekt bei Erfolgsmotivierten bessere Ergebnisse in der KG (ohne Placebo)
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5.1 <strong>Arbeitsmotivation</strong><br />
Prozessorientierte Theorien der <strong>Arbeitsmotivation</strong><br />
Theorie der Zielsetzung (Goal Setting Theory) Locke & Latham<br />
Gr<strong>und</strong>annahme<br />
Ziele sind die unmittelbaren Regulatoren menschlichen Handelns<br />
volitionale Bedeutung von Zielen<br />
Fokus = leistungsorientierte Handlungen in Bezug auf Arbeitsaufgaben<br />
Empirie<br />
Leistung = lineare Funktion der Aufgabenschwierigkeit = je<br />
schwieriger, desto größer die Leistung Effektstärken<br />
zwischen .52 <strong>und</strong> .82 aber: Begrenzung durch<br />
individuelle Fähigkeit <strong>und</strong> körperliches Leistungsvermögen<br />
spezifische, herausfordernde Ziele führen zu höherem<br />
Leistungsgrad bieten Orientierungsrahmen führt zu<br />
stärkerer Handlungsplanung <strong>und</strong> Vorsatzbildung auch:<br />
Erhöhung der Anstrengung, Ausdauer <strong>und</strong> Aufmerksamkeit<br />
Moderatoren<br />
für Zusammenhang zwischen Zielen <strong>und</strong> Leistung<br />
Selbstwirksamkeit = aufgabenspezifisches Selbstvertrauen<br />
Rückmeldung = einer der wichtigsten Moderatoren <br />
informative vs. bewertende Rückmeldung stärkere<br />
Effekte für bewertende Rückmeldung (Voraussetzung:<br />
Unzufriedenheit mit eigener Leistung, hohe<br />
Selbstwirksamkeitserwartungen <strong>und</strong> höhere Ziele)<br />
Zielbindung = Übereinstimmung von personalen <strong>und</strong><br />
zugewiesenen Zielen hohe Zielbindung = enger<br />
Zusammenhang zwischen Schwierigkeit der Ziele <strong>und</strong><br />
Leistung<br />
Aufgabenkomplexität = bei einfachen Aufgaben wirkt sich<br />
Zielsetzung deutlicher auf Leistung aus als bei<br />
komplexeren Aufgaben<br />
Würdigung<br />
die am häufigsten untersuchte Theorie der AO, viel<br />
empirische Bestätigung, große praktische Relevanz <br />
PPM basiert zum Teil auf Zielsetzungstheorie<br />
Übertragung auf Gruppenebene<br />
Erwartung-x-Wert<br />
Atkinson<br />
Vroom<br />
Porter & Lawler<br />
Attribution<br />
Weiner<br />
Zielsetzung<br />
Locke & Lather<br />
2 zentrale Thesen<br />
erklären unterschiedliche Leistungen im Arbeitsverhalten bei gleichen Fähigkeiten:<br />
schwierige, herausfordernde Ziele führen zu besseren Leistungen als mittlere oder leicht<br />
zu erreichende Ziele<br />
präzise, spezifische Ziele führen zu besseren Leistungen als allgemeine, vage Ziele<br />
Voraussetzung = Ziel wird als verbindlich wahrgenommen, Rückmeldung über Zielerreichung<br />
M b O<br />
Konzept<br />
Erreichung eines festgelegten Ziels, ohne<br />
Bestimmung der dafür notwendigen Mittel <br />
Mitarbeiter kann über Mittel selbst<br />
entscheiden<br />
Aufgabe des Vorgesetzten = Kontrolle der<br />
Zielerreichung, regelmäßige<br />
Feedbackgespräche, gemeinsame<br />
Ursachenforschung bei Zielabweichung<br />
Unternehmensziele<br />
= zentrales Steuerungsinstrument, unterliegen<br />
kontinuierlicher Überprüfung <strong>und</strong> flexibler<br />
Anpassung Festlegung unter Einbezug der<br />
Mitarbeiter (partizipatives Vorgehen) zur<br />
Förderung der Einsatzbereitschaft <strong>und</strong><br />
Zielbindung bei MA<br />
Zielsetzung<br />
= mehrstufiger Prozess<br />
(Kaskadenverfahren), orientiert an den<br />
übergeordneten Unternehmenszielen<br />
SMART Goal System<br />
S = spezifisch<br />
M = messbar<br />
A = angemessen<br />
R = realistisch<br />
T = terminiert<br />
Empirie<br />
positive Effekte auf die Produktivität<br />
entscheidender Moderator = Commitment<br />
des Managements !!!<br />
positive Wirkungen auf Stresserleben
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5.2 Organisationale Gerechtigkeit <strong>und</strong> Arbeitszufriedenheit<br />
Equity-Theorie der Gerechtigkeit<br />
Adams<br />
Gerechtigkeit in Organisationen<br />
Gr<strong>und</strong>annahme<br />
Soziale Vergleichprozesse sind insbesondere am Arbeitsplatz von Bedeutung<br />
Person (P1) bemüht sich (input 1) <strong>und</strong> erhält dafür Belohnung (outcome1)<br />
vergleicht ihr Verhältnis input1/outcome1 mit dem einer bestimmten<br />
Bezugsperson (P2), also input2/outcome2<br />
3 Ergebnismöglichkeiten<br />
Gleichheit, Überbelohnung, Unterbelohnung<br />
Gefühl der Ungleichheit<br />
bezieht sich nur auf das Verhältnis von Bemühung <strong>und</strong> Belohnung<br />
= ist unabhängig von der absoluten Größe der einzelnen Variablen<br />
erlebte Ungleichheit Spannungen <strong>und</strong> Unzufriedenheit<br />
5 Strategien zur Behebung der Ungleichheit<br />
Die Person<br />
verändert ihren Einsatz oder Ertrag<br />
verzerrt die Wahrnehmung des eigenen /fremden Einsatzes / Ertrags<br />
bringt die Vergleichsperson dazu, ihren Einsatz / ertrag zu verändern<br />
wechselt die Vergleichsperson<br />
verlässt das Feld<br />
Prozedurale Gerechtigkeit<br />
Leventhal Im Vordergr<strong>und</strong><br />
Gerechtigkeitsempfinden<br />
wird nicht nur vom Ergebnis beeinflusst, sondern<br />
auch von der Art <strong>und</strong> Weise, wie eine Entscheidung<br />
zustande kommt (Verfahrensgerechtigkeit)<br />
6 Regeln<br />
tragen dazu bei, dass ein Verfahren als gerecht<br />
empf<strong>und</strong>en wird:<br />
Konsistenz der Regelanwendung<br />
Unvoreingenommenheit des Entscheiders<br />
Korrigierbarkeit von fehlerhaften Entscheidungen<br />
Genauigkeit Nutzung relevanter Informationen<br />
Repräsentativität Einbeziehung der Interessen aller<br />
Betroffenen<br />
Ethische Rechtfertigung Übereinstimmung mit<br />
gültigen moralischen Standards<br />
UND: Mitarbeiter sollten in Entscheidungsprozesse<br />
eingeb<strong>und</strong>en werden<br />
Interaktionale Gerechtigkeit<br />
Soziale Aspekte von<br />
Entscheidungsprozessen<br />
2 Komponenten interaktionaler<br />
Gerechtigkeit<br />
interpersonelle Gerechtigkeit<br />
informationelle Gerechtigkeit<br />
Empirie<br />
4-faktorielle Struktur<br />
der Gerechtigkeit in<br />
Organisationen:<br />
Verteilung (Adams)<br />
Prozess (Leventhal)<br />
Interpersonelle G.<br />
Informationelle G.<br />
Wahrnehmung von<br />
organisationaler<br />
Fairness als wichtige<br />
Determinante von<br />
Arbeitszufriedenheit<br />
<strong>und</strong> Arbeitsleistung!<br />
Bef<strong>und</strong>e zur Überbelohnung nicht so<br />
eindeutig wie zu Unterbelohnung<br />
Zusammenhänge zwischen Arbeitsleistung<br />
bzw. schädigendem Verhalten <strong>und</strong><br />
wahrgenommener prozeduraler Gerechtigkeit<br />
Zusammenhang OCB <strong>und</strong> prozedurale /<br />
distributive Gerechtigkeit<br />
Zusammenhang Zufriedenheitsmaße mit<br />
allen Gerechtigkeitsdimensionen
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5.2 Organisationale Gerechtigkeit <strong>und</strong> Arbeitszufriedenheit<br />
Arbeitszufriedenheit<br />
Arbeitszufriedenheit<br />
= affektive Empfindung gegenüber der Arbeit<br />
(emotionaler Zustand)<br />
= positiv gefärbte Entspanntheit<br />
vorübergehender Zustand oder zeitlich überdauernd<br />
Perspektiven der Messung<br />
bedürfnisorientiert vs. anreizorientiert<br />
Messinstrumente<br />
Skala zur Messung der Arbeitszufriedenheit (SAZ) <strong>und</strong> Arbeitsbeschreibungsbogen (ABB)<br />
sind keine globalen Instrumente = Gesamteinschätzung der AZ ab<br />
erheben die Zufriedenheit mit verschiedenen Aspekten der Arbeit<br />
Modell der Arbeitszufriedenheit von<br />
Bruggemann<br />
(auch: Anspruchsregulationsmodell)<br />
Annahmen<br />
6 + 2<br />
Soll-Ist-Vergleich, d.h Merkmale der Arbeitssituation<br />
werden verglichen mit den eigenen Bedürfnissen im<br />
Allgemeinen sowie bezogen auf die spezielle<br />
Arbeitssituation<br />
wenn Vergleich positiv zugunsten der Bedürfnisbefriedigung<br />
stabilisierende Zufriedenheit<br />
2 Entscheidungsmöglichkeiten:<br />
Anspruchniveau bleibt gleich = stabilisierte Zufriedenheit,<br />
oder<br />
Anspruchsniveau wird erhöht = progressive Zufriedenheit<br />
wenn Vergleich negativ ausfällt diffuse Unzufriedenheit<br />
2 Entscheidungsmöglichkeiten:<br />
Anspruchsniveau absenken = resignative Zufriedenheit,<br />
oder<br />
Anspruchsniveau aufrechterhalten = Pseudozufriedenheit<br />
(Wahrnehmungsveränderung / -verzerrung) oder fixierte<br />
Unzufriedenheit (ohne Problemlöseversuche) oder<br />
konstruktive Unzufriedenheit (neue Problemlöseversuche)<br />
Beispiel ABB<br />
7 Subskalen mit 78 Items<br />
Kollegen<br />
Vorgesetzte<br />
Arbeitsinhalt<br />
Arbeitsbedingungen<br />
Organisation <strong>und</strong> Leitung<br />
Entwicklung<br />
Bezahlung<br />
Empirie<br />
Klassifikation konnte nicht repliziert<br />
werden<br />
Erfassung der verschiedenen<br />
Formen generell methodisch<br />
schwierig<br />
Udris & Rimann weisen 4 Typen<br />
nach:<br />
zufriedene Arbeitszufriedenheit<br />
resigniert zufriedene<br />
Arbeitszufriedenheit<br />
konstruktiv unzufriedene<br />
Arbeitszufriedenheit<br />
resigniert unzufriedene<br />
Arbeitszufriedenheit
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A r b e i t s e i n s t e l l u n g e n<br />
5.2 Organisationale Gerechtigkeit <strong>und</strong> Arbeitszufriedenheit<br />
Arbeitszufriedenheit<br />
Determinanten <strong>und</strong> Folgen von Arbeitszufriedenheit<br />
Human Relations<br />
Bewegung<br />
Modell der<br />
Arbeitscharakteristika<br />
Zielsetzungstheorie<br />
2-Faktoren-Theorie<br />
Bedürfnispyramide<br />
Personmerkmale<br />
Faktoren für Arbeitszufriedenheit<br />
soziale Beziehungen am Arbeitsplatz<br />
gutes Team- <strong>und</strong> Gruppenklima<br />
Mitarbeiterorientiertes Führungsverhalten<br />
Klarheit der Aufgaben <strong>und</strong> Rollen<br />
Definition der Rollenerwartung<br />
hinreichend fordernde Tätigkeiten<br />
Möglichkeiten zur Wissensanwendung <strong>und</strong> -erweiterung<br />
selbst Entscheidungen treffen können<br />
Entlohnung vermeidet Unzufriedenheit, aber führt nicht zu<br />
Arbeitszufriedenheit (Hygienefaktor!)<br />
Aufstiegsmöglichkeiten zur Befriedigung der Bedürfnisse nach<br />
Entwicklung <strong>und</strong> Selbstaktualisierung<br />
Neurotizismus <strong>und</strong> negative Affektivität = negativer<br />
Zusammenhang mit AZ<br />
Gewissenhaftigkeit, positive Affektivität = positiver Zusammenhang<br />
mit AZ<br />
Disposition zur Zufriedenheit ?<br />
Arbeitszufriedenheit <strong>und</strong> <strong>Arbeitsmotivation</strong><br />
Neuberger: Arbeitszufriedenheit = Ergebnis von Motivation<br />
V I E / Vroom : Arbeitszufriedenheit = antizipierter Zustand positiver Gefühle<br />
Equity-Theorie / Adams: Arbeitszufriedenheit = Übereinstimmung von…mit…???<br />
Arbeitszufriedenheit <strong>und</strong> Leistung<br />
Meta-Analyse von Judge, Bono, Thoreson & Patton (2001)<br />
robuster Zusammenhang (r = .18)<br />
bei hoch komplexen Tätigkeiten höher (r = .26) als bei wenig oder mittelkomplexen (r = .18)<br />
bei Führungskräften höher (r = .21) als bei Krankenschwestern (r = .12)<br />
Integratives Modell des Zusammenhangs zwischen Arbeitszufriedenheit <strong>und</strong><br />
Arbeitsleistung (Judge et al.)<br />
reziproker Zusammenhang von Arbeitszufriedenheit <strong>und</strong> Arbeitsleistung<br />
Arbeitszufriedenheit, Fehlzeiten <strong>und</strong> Fluktuation<br />
Arbeitszufriedenheit = stärkster korrelativer Zusammenhang mit der Absicht, das Unternehmen<br />
zu verlassen ( -.58)<br />
Arbeitszufriedenheit = proximaler Mediator = vermittelt als „aggregierte Bewertung der<br />
Gesamtsituation“ Zusammenhänge zwischen einzelnen Charakteristika der Arbeitssituation<br />
<strong>und</strong> Einstellungs- <strong>und</strong> Verhaltenskonsequenzen.
Formen der Arbeitszufriedenheit nach Bruggemann<br />
Integratives Modell des Zusammenhangs zwischen<br />
Arbeitszufriedenheit <strong>und</strong> Arbeitsleistung (Judge et al.)
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A r b e i t s e i n s t e l l u n g e n<br />
5.3 Organisationales Commitment<br />
= psychologische Bindung eines Individuums an<br />
sein Unternehmen<br />
3-Komponenten-Modell von Allen & Meyer (1990)<br />
Komponenten sind unabhängig voneinander, können nebeneinander<br />
bestehen, schließen sich also nicht gegenseitig aus<br />
Dreidimensionalität vielfach empirisch bestätigt Modell weit verbreitet<br />
<strong>und</strong> etabliert<br />
3<br />
Affektives Commitment<br />
Normatives<br />
Commitment<br />
Kalkulatorisches<br />
Commitment<br />
fortsetzungsbezogenes<br />
Commitment<br />
= Emotionale Bindung<br />
Loyalität <strong>und</strong> Treue (= passiv)<br />
Bereitschaft, sich für die Organisation einzusetzen (aktiv)<br />
= Gefühlte moralische Verpflichtung gegenüber der Organisation<br />
Resultat von Sozialisationsprozessen<br />
basiert auf Normen, die vor oder nach dem Eintritt in die<br />
Organisation internalisiert werden<br />
Verlassen der Organisation wird als unehrlich <strong>und</strong> falsch<br />
empf<strong>und</strong>en (wenn normatives C. hoch ist)<br />
= Rationale Bindung<br />
resultiert aus einem Vergleich zwischen den bisher getätigten<br />
Investitionen mit den erwarteten Kosten beim Verlassen des<br />
Unternehmens (= Kalkulation)<br />
Antezedenzien / Einflussfaktoren des organisationalen Commitment<br />
Merkmale der<br />
Person<br />
Arbeit<br />
Führung<br />
Organisation<br />
Zusammenhänge mit Commitment<br />
Demografische Merkmale vernachlässigbare Zusammenhänge<br />
wahrgenommene Kompetenz, internale Kontrollüberzeugungen hohe<br />
Zusammenhänge<br />
Wahrgenommene Rollenkonflikte <strong>und</strong> Rollenambiguität bedeutsame negative<br />
Zusammenhänge<br />
Anforderungsvielfalt der Arbeitsaufgabe <strong>und</strong> empf<strong>und</strong>ene Herausforderung in der<br />
Arbeit tragen zur Entstehung von Commitment bei<br />
Partizipativer Führungsstil <strong>und</strong> gute Führungskommunikation wirken sich<br />
förderlich aus<br />
Wahrgenommene organisationale Unterstützung <strong>und</strong> empf<strong>und</strong>ene organisationale<br />
Gerechtigkeit relativ hohe Zusammenhänge<br />
stärkste <strong>und</strong> konsistenteste Ergebnisse für affektives Commitment bei normativem durchweg<br />
geringer<br />
kalkulatorisches Commitment wird positiv beeinflusst von Dauer der Betriebszugehörigkeit <strong>und</strong><br />
Gehalt, negativ von der Anzahl wahrgenommener Arbeitsplatzalternativen
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A r b e i t s e i n s t e l l u n g e n<br />
5.4 Job Involvement <strong>und</strong> Organisationale Identifikation = Einstellungskonstrukte<br />
Job Involvement<br />
Organisationale<br />
Identifikation<br />
! ! !<br />
Definition<br />
= Psychologische Identifikation mit der Arbeit Ausmaß, in dem die Arbeit für<br />
das personale Selbstkonzept eine wichtige Rolle spielt<br />
impliziert einen Zustand von positivem <strong>und</strong> absorbierenden Engagement in<br />
der Arbeit<br />
umfasst affektive <strong>und</strong> kognitive Elemente<br />
bezieht sich auf den Stellenwert der Arbeit allgemein <strong>und</strong> den der aktuellen<br />
(spezifischen) Tätigkeit<br />
umfasst intrinsische Elemente der Motivation <strong>und</strong> des Sich-Beteiligens<br />
Bewertung aus Sicht der Organisation<br />
= Schlüssel zur Aktivierung der Mitarbeitermotivation<br />
Bewertung aus Sicht der Mitarbeiter<br />
= elementare Voraussetzung für persönliches Wachstum <strong>und</strong> Zufriedenheit<br />
Empirie<br />
prädiktive Validität bestätigt<br />
robuste (geringe bis mittlere) Zusammenhänge mit z.B. Anstrengung,<br />
Fehlzeiten, Kündigungsabsicht, organisationales Commitment<br />
Basis<br />
= Selbstkategorisierung<br />
wirkt sich auf die eigene Identität aus<br />
3 Komponenten<br />
kognitive = Wissen um Zugehörigkeit zu einer Gruppe<br />
evaluative = Bewertung der Zugehörigkeit<br />
affektive = gefühlsmäßige Bindung an die Gruppe<br />
plus 1 weitere Komponente<br />
verhaltensbasierte = Einsatz für die Ziele <strong>und</strong> Werte der Gruppe<br />
Bezugsobjekt der Identifikation<br />
Arbeitsgruppe, Beruf oder Karriere<br />
Commitment vs. Identifikation<br />
affektives Commitment <strong>und</strong> Identifikation = korrelieren mittel bis stark<br />
lassen sich aber faktorenanalytisch trennen <strong>und</strong> liefern in einer schrittweisen<br />
Regression eigenständige Beiträge zur Erklärung von Arbeitszufriedenheit,<br />
Kündigungsabsicht <strong>und</strong> teilweise OCB
5 A r b e i t s m o t i v a t i o n u n d<br />
A r b e i t s e i n s t e l l u n g e n<br />
Übungsaufgaben<br />
1. Welche Aussage zur <strong>Arbeitsmotivation</strong> ist richtig?<br />
A Extrinsische Anreize führen dazu, dass die intrinsische Motivation abnimmt.<br />
B Intrinsische Anreize sind z.B. Geld, Macht <strong>und</strong> Einfluss.<br />
C Die Bedürfnispyramide von Maslow berücksichtigt fast ausschließliche Faktoren der<br />
intrinsischen Motivation.<br />
D In der Motivtheorie von McClelland spielen soziale Faktoren keine Rolle.<br />
E Eine der Kernaussagen vom Modell von Herzberg ist, dass sich Verbesserungen der<br />
Situation am Arbeitsplatz nicht bei allen Faktoren in gleichem Maße in höherer<br />
Arbeitszufriedenheit niederschlagen.<br />
Richtige Antwort: E<br />
2. Die drei Dimensionen der Attribution von Weiner (1985) lauten…<br />
A Zeitstabilität, Lokation, Kontrollierbarkeit<br />
B Affekt, Kognition, Volition<br />
C Attraktivität, Selbstwert, Verantwortung<br />
D Zeitstabilität, Attraktivität, Kontrollierbarkeit<br />
E Affekt, Lokation, Kontrollierbarkeit<br />
Richtige Antwort: A<br />
3. Welches ist kein Moderator des Zusammenhangs zwischen Zielen <strong>und</strong> Leistung im<br />
Modell der Zielsetzung (Locke & Latham, 1990)?<br />
A Selbstwirksamkeit<br />
B Rückmeldung<br />
C Autonomie<br />
D Zielbindung<br />
E Aufgabenkomplexität<br />
Richtige Antwort: C