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bach, Das cello unD DIe kreMlkIrche Von suZDal - DI MONACO ...

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ach schrieb seine 6 Suiten für Violon<strong>cello</strong><br />

solo wahrscheinlich im jahr 1720 in köthen,<br />

als er am Hofe des musikliebenden Fürsten Leopold von Anhalt-Köthen Hofkapellmeister war.<br />

Bachs eigene Handschrift der Suiten ist verloren, als verlässlichste Quelle aus seiner nächsten Umgebung existiert<br />

eine Abschrift von Bachs Ehefrau Anna Magdalena Bach. Aus dieser Abschrift lässt sich zunächst erkennen, dass<br />

Bach die Stimme sehr genau ausgeschrieben hat, inklusive der für die Artikulation wichtigen Bindebögen. Deren<br />

Verlauf ist allerdings Anna Magdalenas Abschrift nicht immer eindeutig zu entnehmen, so dass jeder Spieler sich<br />

selbst sein eigenes Urteil bilden muss.<br />

Hilfreich hierfür kann die Ansicht der 6 Sonaten und Partiten für Violine solo sein, die sowohl in Bachs eigener<br />

Handschrift als auch in einer Abschrift Anna Magdalenas vorliegen und so einen Vergleich ermöglichen. Diese Kopie<br />

ist im Allgemeinen sehr sorgfältig ausgeführt. Die Artikulationsbögen sind allerdings auch hier zum Teil undeutlich<br />

gesetzt, an anderen Stellen aber in Form und Schwung so genau kopiert, dass man nach diesem Vergleich andere<br />

Abschriften Anna Magdalenas, wie auch ihre Abschrift der Cellosuiten, auf alle Fälle nicht pauschal als ungenau<br />

verwerfen kann.<br />

Die Cellosuiten sind überschrieben: „6 Suites a Violon<strong>cello</strong> Solo senza Basso composées par Sr.J.S. Bach. Maitre de<br />

Chapelle.“ Die Abschriften Anna Magdalena Bachs von beiden Instrumentalsolowerken waren ursprünglich in ein<br />

Konvolut mit gemeinsamem Deckblatt zusammengefasst. Dieses Deckblatt bezeichnet die Violin-Sonaten als<br />

„Pars 1“, die Cello-Suiten als „Pars 2“.<br />

Bach selbst überschreibt sein Autograph der 6 Sonaten und Partiten für Violine solo, deren Reinschrift auch 1720<br />

in Köthen entstand, als „Libro Primo“. Diese Bezeichnung lässt auf ein zweites Buch schließen. Beide Quellen zusammengenommen<br />

geben einen deutlichen Hinweis darauf, dass Bach beide Instrumentalsolowerke, also die Violin-<br />

Sonaten und die Cello-Suiten, möglicherweise als zusammengehörend komponiert hat.<br />

Instrumentale Solowerke für Violine gab es vor Bach einige, für Violon<strong>cello</strong> nur wenige. Die Instrumentalmusik löste<br />

sich in der Zeit um 1600, mit dem Übergang von der Renaissance zum Barock, von der Vokalmusik. Dabei etablierte<br />

sich die Praxis des Generalbasses (basso continuo), wobei das Begleitinstrument die tiefste Stimme des

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