Frodl, Christine ; Hengel, Christel ; Kunz, Martin ; Münnich, Monika
Frodl, Christine ; Hengel, Christel ; Kunz, Martin ; Münnich, Monika
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THEMEN Erschließung<br />
Aus den Veranstaltungen der<br />
Division IV Bibliographic Control<br />
des Weltkongresses Bibliothek und Information,<br />
69. IFLA-Generalkonferenz in Berlin<br />
Renate Gömpel, <strong>Christine</strong> <strong>Frodl</strong>, <strong>Christel</strong> <strong>Hengel</strong>,<br />
<strong>Martin</strong> <strong>Kunz</strong>, <strong>Monika</strong> <strong>Münnich</strong> und Claudia Werner<br />
Unter dem Motto „Bibliothek als Portal: Medien – Information – Kultur“ fand<br />
vom 1.–9. August 2003 in Berlin die 69. IFLA-Generalkonferenz erstmals unter<br />
ihrem neuen Namen „Weltkongress Bibliothek und Information“ statt. Der<br />
Weltverband der Bibliothekarinnen und Bibliothekare gastierte damit nach<br />
1956 (München), 1968 (Frankfurt am Main), 1981 (Leipzig) und 1983 (München)<br />
bereits zum fünften Mal in Deutschland. Die Veranstaltung war von der<br />
IFLA und dem nationalen Organisationskomitee hervorragend organisiert und<br />
wies mit 4.582 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus 131 Ländern eine<br />
erfreulich hohe Teilnehmerzahl auf. Bemerkenswert hoch war auch die<br />
deutsche Beteiligung mit über 972 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. In<br />
dieser Zahl berücksichtigt sind auch die 197 freiwilligen Helferinnen und<br />
Helfer, die die erfolgreiche Durchführung des Kongresses überhaupt erst<br />
möglich machten. Die hohe deutsche Teilnehmerzahl ist ein eindeutiges Indiz<br />
dafür, dass seitens des IFLA-Nationalkomitees und des IFLA 2003-<br />
Sekretariats sehr erfolgreich Überzeugungsarbeit geleistet wurde. Es bleibt zu<br />
hoffen, dass dieser Schwung auch das künftige deutsche Engagement bei<br />
den Weltkongressen dauerhaft positiv beeinflussen wird. Nachdem es<br />
erstmals in Glasgow im letzten Jahr gelungen war, die Konferenzzeitschrift<br />
„IFLA Express“ in deutscher Sprache zu veröffentlichen, wurde auch in Berlin<br />
täglich eine deutsche Ausgabe produziert.<br />
Wie in den Vorjahren soll hier über die Veranstaltungen der Division IV Bibliographic<br />
Control berichtet werden 1 . Die Arbeit der Division mit ihren Sektionen<br />
Bibliography, Cataloguing, Classification and Indexing bildet einen der<br />
Schwerpunkte der IFLA-Arbeit, die dabei erzielten konkreten Ergebnisse und<br />
Empfehlungen haben maßgeblichen Einfluss auf die tägliche Arbeit der Bibliothekarinnen<br />
und Bibliothekare.<br />
Die Tätigkeit der Division wird auch in Zukunft ergänzt durch Kernaktivitäten.<br />
Nachdem das bisherige Kernprogramm „Universal Bibliographic Control and<br />
International MARC (UBCIM)“, dessen Büro von 1990 bis Februar 2003 an der<br />
1 zuletzt BIBLIOTHEKSDIENST 36 (2002) H. 11, S. 1532–1546<br />
1228 BIBLIOTHEKSDIENST 37. Jg. (2003), H. 10
Erschließung THEMEN<br />
Deutschen Bibliothek Frankfurt am Main angesiedelt war, mit dem Eintritt der<br />
bisherigen Leiterin Marie-France Plassard in den Ruhestand endete, eruierten<br />
die verantwortlichen IFLA-Gremien bereits in den Vorjahren Möglichkeiten,<br />
wie die Betreuung des Formates UNIMARC und die Fortführung eines Programms,<br />
das sich mit der universellen bibliographischen Kontrolle beschäftigt,<br />
sichergestellt werden könnten. Die portugiesische Nationalbibliothek hat<br />
nunmehr zu Beginn diesen Jahres die Pflege und Entwicklung von UNIMARC<br />
sowie die Herausgabe der Publikation „International Cataloguing and Bibliographic<br />
Control (ICBC)“ übernommen.<br />
Darüber hinaus gelang es, mit der IFLA-CDNL Alliance for Bibliographic Standards<br />
(ICABS) ein neues strategisches Vorhaben für bibliographische Standards<br />
ins Leben zu rufen. Die feierliche Unterzeichnung der ICABS-<br />
Vereinbarung fand am 7. August 2003 im Rahmen der IFLA-Konferenz statt.<br />
Mit ICABS setzen die National Library of Australia, die Library of Congress,<br />
die British Library, die Koninklijke Bibliotheek und Die Deutsche Bibliothek<br />
gemeinsam mit der Biblioteca Nacional de Portugal, der IFLA und der Conference<br />
of Directors of National Libraries (CDNL) die Koordination und Unterstützung<br />
von Schlüsselaktivitäten im Bereich der bibliographischen und der<br />
Ressourcen-Kontrolle sowie damit zusammenhängender Formatstandards<br />
fort.<br />
Die ICABS-Vereinbarung gilt zunächst für drei Jahre. Danach soll eine Evaluierung<br />
erfolgen. Je ein Vertreter der beteiligten Institutionen und zwei Vertreter<br />
der IFLA werden einen ICABS-Beirat bilden, dessen Vorsitz rotiert. Die Deutsche<br />
Bibliothek hat sich bereit erklärt, diese wichtige Aufgabe während der<br />
ersten drei Jahre zu übernehmen und stellt damit für diesen Zeitraum auch<br />
das ICABS-Sekretariat. Im Rahmen des Weltkongresses Bibliothek und Information<br />
2004 in Buenos Aires ist eine Veranstaltung zur Vorstellung von ICABS<br />
geplant.<br />
Wie sehr die Konferenzen der IFLA wichtige Arbeitsinstrumente für die<br />
internationale Kooperation im Bereich der Erschließung, insbesondere für die<br />
Annäherung bzw. Harmonisierung der nationalen Regelwerke und Standards<br />
sowie für die internationale Präsentation von Projekten des Datenaustauschs<br />
darstellen, wurde in diesem Jahr am Beispiel der Weiterentwicklung der genannten<br />
IFLA-Kernaktivitäten, aber auch an anderen Vorhaben ganz besonders<br />
deutlich. Hier sei insbesondere auf das Open Programme der Cataloguing<br />
Section hingewiesen, in dem über das 1st IFLA Meeting of Experts on an<br />
International Cataloguing Code berichtet wurde.<br />
Gemeinsame Veranstaltungen auf Division-Ebene dienen in erster Linie der<br />
übergreifenden Berichterstattung über Kernbereiche und Tendenzen aus der<br />
Arbeit der Division bzw. den einzelnen Sektionen sowie über Projekte der Di-<br />
BIBLIOTHEKSDIENST 37. Jg. (2003), H. 10 1229
THEMEN Erschließung<br />
vision. So wurde in der diesjährigen Informationsveranstaltung der Division<br />
nach einem Überblick über die Aktivitäten der einzelnen Sektionen über das<br />
Expertentreffen für ein internationales Katalogisierungsregelwerk, über die<br />
Veränderungen bei den Kernaktivitäten (UNIMARC), über den Stand der Functional<br />
Requirements and Numbering of Authority Records (FRANAR) sowie<br />
über Bibliographische Kontrolle in Deutschland berichtet. Darüber hinaus<br />
organisierte die Division einen Workshop zum Thema „Subject Gateways“.<br />
Die Referate der öffentlichen Veranstaltungen und Workshops werden im Internet<br />
über IFLANET 2 im Original sowie in der Regel auch als Übersetzungen<br />
veröffentlicht.<br />
Die eigentliche Sacharbeit der Sektionen findet aber in den Sitzungen der jeweiligen<br />
Ständigen Ausschüsse und deren Arbeitsgruppen statt, darüber hinaus<br />
werden auch hier Vortragsveranstaltungen und Workshops organisiert.<br />
Bibliography Section (Sektion Bibliographie)<br />
Deutsches Mitglied der Sektion: Claudia Werner (2001–2005; Die Deutsche<br />
Bibliothek)<br />
Die Sektion befasst sich mit Inhalt, Aufbau, Produktion, Verteilung und Erhaltung<br />
von bibliographischen Informationen, in erster Linie, aber nicht ausschließlich,<br />
bezogen auf Nationalbibliographien. Ein Schwerpunkt dabei ist<br />
zunehmend die Verzeichnung von Online-Publikationen in Nationalbibliographien<br />
sowie Online- und Internet-Angebote als wichtiges Format für Nationalbibliographien.<br />
Die Sektion hat zwei Veranstaltungen angeboten, eine Open Session zum<br />
Thema elektronische Nationalbibliographien und gemeinsam mit den beiden<br />
anderen Sektionen der Division Bibliographic Control einen ganztägigen<br />
Workshop über Subject Gateways.<br />
In der Open Session wurde ein allgemeiner Überblick über die heutige Situation<br />
der Nationalbibliographien und die Pläne der nationalbibliographischen<br />
Agenturen in der nahen Zukunft gegeben. Das Ergebnis einer Umfrage aus<br />
dem Jahr 2001 zeigt, dass Druckausgaben immer noch das wichtigste Ausgabeformat<br />
für Nationalbibliographien sind. CD-ROM-Ausgaben haben nach<br />
wie vor einen starken Anteil, während andere elektronische Formate wie Mikrofiches,<br />
Magnetbänder, Disketten etc. zunehmend weniger werden. Dagegen<br />
gibt es ein steigendes Interesse an Online- und Internet-Angeboten als wichtigstem<br />
Format für die Nationalbibliographie.<br />
2 http://ww.ifla.org<br />
1230 BIBLIOTHEKSDIENST 37. Jg. (2003), H. 10
Erschließung THEMEN<br />
Die weiteren Vorträge befassten sich mit den Anforderungen an elektronische<br />
Nationalbibliographien im 21. Jahrhundert in Bezug auf Funktionalität, Sucheinstiege,<br />
Indizes und Benutzeroberfläche sowie mit den zukünftigen Aufgaben<br />
bei der Verzeichnung und dem Zugriff auf elektronische Publikationen.<br />
Im Workshop „Subject Gateways“ wurde die gegenwärtige Situation dieser<br />
Internet-Dienstleistungen in Bezug auf Metadaten-Strukturen, inhaltliche Erschließung,<br />
multilinguale Suche und die Relation von Subject Gateways zu<br />
Nationalbibliographien dargestellt. Neben Beiträgen aus Kanada und Tschechien<br />
und aus dem Projekt RENARDUS wurde auch das neue deutsche Portal<br />
für wissenschaftliche Information Vascoda präsentiert, das pünktlich zur IFLA<br />
im August seinen Online-Betrieb aufgenommen hat. Abschließend wurde das<br />
Ergebnis einer Umfrage unter den Mitgliedern der Bibliography Section zu den<br />
Aktivitäten der einzelnen Länder im Hinblick auf Subject Gateways vorgestellt.<br />
Die Entwicklung von Subject Gateways ist in einigen wenigen Ländern bereits<br />
weit vorangeschritten, andererseits stehen aber noch sehr viele Länder ganz<br />
am Anfang und beginnen erst mit Planungen und Pilotprojekten.<br />
In ihren Arbeitssitzungen befasste sich die Sektion mit ihrem strategischen<br />
Plan für die Jahre 2003 – 2005 und den Planungen für die IFLA 2004. Dazu<br />
gehören die Entwicklung von Richtlinien für elektronische Nationalbibliographien,<br />
eine Umfrage zu CIP-Programmen in aller Welt und eine Übersicht über<br />
die Situation der Nationalbibliographien in Lateinamerika. Bei den turnusgemäßen<br />
Neuwahlen wählte die Sektion Bohdana Stoklasova (National Library<br />
of the Czech Republic) zur Vorsitzenden, Talbott Huey (Michigan State University<br />
Libraries) zum neuen Geschäftsführer (Secretary) und Alan Danskin<br />
(British Library) zum Informationskoordinator.<br />
Cataloguing Section (Sektion Katalogisierung)<br />
Deutsche Mitglieder der Sektion: Renate Gömpel (2001–2005; Die Deutsche<br />
Bibliothek), Ulrike Junger (2003–2007; Staatsbibliothek zu Berlin) und <strong>Monika</strong><br />
<strong>Münnich</strong> (2001–2005; Universitätsbibliothek Heidelberg)<br />
Der Schwerpunkt der Arbeit dieser Sektion liegt auf der Erarbeitung bzw. internationalen<br />
Harmonisierung von Strukturen, Regeln und Arbeitsverfahren mit<br />
dem Ziel, die internationale Kooperation im Katalogisierungsbereich zu<br />
verbessern.<br />
Die beiden Arbeitssitzungen des Standing Committees der Sektion Katalogisierung<br />
dienen neben der Abwicklung von Routinegeschäften der Entgegennahme<br />
bzw. Verabschiedung von (Zwischen-)Berichten der einzelnen Arbeitsgruppen<br />
sowie der Vorbereitung der Veranstaltungen der Sektion. Regelmäßiger<br />
Tagesordnungspunkt ist dabei auch die Fortschreibung des Strategieplans<br />
der Sektion.<br />
BIBLIOTHEKSDIENST 37. Jg. (2003), H. 10 1231
THEMEN Erschließung<br />
Bei den anstehenden Wahlen konnte die bisherige Vorsitzende, Barbara Tillett<br />
(Library of Congress), nicht wieder kandidieren; sie wurde aber zur neuen Vorsitzenden<br />
der Division IV sowie zur Geschäftsführerin (Secretary) der Sektion<br />
Klassifikation und Indexierung gewählt. Zur neuen Vorsitzenden der Sektion<br />
Katalogisierung wurde Gunilla Jonsson (National Library of Sweden), zur neuen<br />
Geschäftsführerin Judith Kuhagen (Library of Congress) sowie zum neuen<br />
Informationskoordinator und damit Verantwortlichen für „SCATNews“, den<br />
Newsletter der Sektion, Patrick Le Bœuf (Bibliothèque nationale de France)<br />
gewählt.<br />
Oberste Priorität bei den strategischen Zielen wird der Entwicklung internationaler<br />
Katalogisierungsstandards für die bibliographische Beschreibung und<br />
den Zugriff eingeräumt (siehe auch den Bericht zum Open Programme der<br />
Cataloguing Section).<br />
In ihrer zentralen Bedeutung bestätigt wurden die „Functional Requirements<br />
for Bibliographic Records“ (FRBR). Nachdem in Glasgow eine Arbeitsgruppe<br />
FRBR unter dem Vorsitz von Patrick Le Bœuf konstituiert worden war und im<br />
Laufe des Jahres zahlreiche Aktivitäten angestoßen, eine Mailingliste sowie<br />
eine Web-Seite mit Hintergrundmaterial und wertvollen Arbeitshilfen (z. B. einer<br />
laufend aktualisierten FRBR-Bibliografie) eingerichtet werden konnten,<br />
wurde in Berlin die Arbeit der Arbeitsgruppe stärker strukturiert und systematisiert.<br />
Das Interesse an den Treffen der Arbeitsgruppe war mit 25 Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmern aus 11 Ländern erneut sehr groß. Für die praktische<br />
Arbeit wurde beschlossen, eine kleine Kern-Arbeitsgruppe nach dem Modell<br />
der ISBD Review Group zu bilden – die FRBR Review Group hat 8 Mitglieder<br />
und wird sich den folgenden Aufgaben widmen: Erarbeitung einer Richtlinie<br />
zur Anwendung des FRBR conceptual models (in enger Zusammenarbeit mit<br />
der FRANAR-Arbeitsgruppe), Erweiterung der FRBR-Web-Seite im IFLANET,<br />
um bei anderen communities (Archive, Museen etc.) für das Modell zu werben,<br />
Veröffentlichung einer Überarbeitung des FRBR-Modells im IFLANET.<br />
Daneben soll es mehrere Unter-Arbeitsgruppen mit zeitlich befristeten Aufgabenstellungen<br />
geben, vorgesehen sind derzeit 5 Arbeitsgruppen zu den Themen<br />
„Expressions, Continuing resources, Manual for teachers, on teaching<br />
and training, Subject relationships and classification, FRBR’s CRM dialogue“.<br />
Auch für diese Gliederung wurden die Erfahrungen der ISBD Review Group<br />
und ihrer Unterarbeitsgruppen zu Rate gezogen.<br />
Zu den zentralen Anliegen der Arbeit der Sektion Katalogisierung gehört auch<br />
in Zukunft die Weiterentwicklung und Revision der ISBDs (siehe auch den Bericht<br />
der ISBD Review Group).<br />
Ein weiteres vorrangiges Ziel bleibt die Erarbeitung von Standards, Regeln<br />
und Informationslisten, um den Zugang zu bibliographischen Daten in allen<br />
Sprachen zu ermöglichen. Hierzu zählen u. a.:<br />
1232 BIBLIOTHEKSDIENST 37. Jg. (2003), H. 10
Erschließung THEMEN<br />
die vollständige Veröffentlichung der Anonymous Classics: der Teil für europäische<br />
Literatur ist inzwischen fertiggestellt. Für die Erarbeitung weiterer<br />
Teile (Lateinamerika, Afrika und Asien) soll ein Zeitplan erstellt werden.<br />
Die Veröffentlichung soll so schnell wie möglich erfolgen.<br />
die Beobachtung der Aktivitäten zu Unicode und die Information der Sektionsmitglieder<br />
darüber zur Förderung des mehrsprachigen Zugangs zu<br />
bibliographischer Information<br />
die Entwicklung eines web-basierten multilingualen Wörterbuchs für Katalogisierungsbegriffe<br />
(siehe auch den Bericht der Projektgruppe MulDiCat:<br />
Multilingual Dictionary of Cataloguing Terms and Concepts)<br />
die Entwicklung und der Test von (Daten-)Modellen für eine virtuelle internationale<br />
Normdatei (siehe auch den Bericht zum Projekt VIAF).<br />
Die Entwürfe der Richtlinien zur Präsentation von Suchergebnissen im OPAC<br />
stehen vor der Fertigstellung und werden nach Abschluss der Arbeiten in einem<br />
weltweiten Stellungnahmeverfahren zur Diskussion gestellt.<br />
Empfehlungen für die Organisation und Erschließung der rapide ansteigenden<br />
Zahl elektronischer Ressourcen zu entwickeln, ist ein anderes Ziel der Sektion.<br />
Darüber hinaus sollen Möglichkeiten des Fernunterrichts, insbesondere<br />
für Entwicklungsländer eruiert werden. Last but not least soll die Information<br />
über die Aktivitäten der Sektion Katalogisierung verstärkt sowie neue Mitglieder<br />
zur Mitarbeit im Ständigen Ausschuss vor allem aus bisher noch unterrepräsentierten<br />
Regionen geworben werden.<br />
Als neues Vorhaben wurde außerdem die Überarbeitung der „IFLA Names of<br />
persons“ angenommen. Eine Reihe von Folgeprojekten wird zudem aus den<br />
Ergebnissen des 1st IFLA Meeting of Experts on an International Cataloguing<br />
Code abgeleitet werden können. Das Expertentreffen stand in diesem Jahr im<br />
Mittelpunkt des Open Programme der Sektion und wurde von Barbara Tillett,<br />
Claudia Fabian, Renate Gömpel, Gunilla Jonsson und <strong>Monika</strong> <strong>Münnich</strong> vorgestellt.<br />
Unmittelbar vor der IFLA-Konferenz trafen sich vom 28. bis 30. Juli 2003 in<br />
der Deutschen Bibliothek Frankfurt am Main auf Einladung der Sektion Katalogisierung<br />
Regelwerksexperten aus Europa, Amerika und Australien. Die Veranstaltung<br />
wurde von einer Planungsgruppe unter dem Vorsitz von Barbara<br />
Tillett organisiert, der von deutscher Seite neben den Mitgliedern des Ständigen<br />
Ausschusses der Sektion, Renate Gömpel und <strong>Monika</strong> <strong>Münnich</strong>, noch<br />
Claudia Fabian (Bayerische Staatsbibliothek) und Susanne Oehlschläger (Die<br />
Deutsche Bibliothek) angehörten. Die europäischen Regelwerksgremien entsandten<br />
ihre verantwortlichen Regelwerksexperten zu dem Expertentreffen.<br />
Dieser Auftaktveranstaltung, die die Erschließung in Europa zum Schwerpunkt<br />
hatte, sollen weitere regionale Veranstaltungen im Vorfeld der IFLA-<br />
Konferenzen 2004 in Buenos Aires, 2006 in Seoul sowie 2007 in Durban fol-<br />
BIBLIOTHEKSDIENST 37. Jg. (2003), H. 10 1233
THEMEN Erschließung<br />
gen. Gedacht ist auch an ein entsprechendes Treffen 2005 im Mittleren Osten.<br />
Die eigentliche IFLA-Konferenz findet dann in Oslo statt.<br />
52 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus insgesamt 29 Ländern und 3 Kontinenten<br />
nutzten die Gelegenheit zu einem intensiven Informations- und Meinungsaustausch<br />
auf der Frankfurter Konferenz, nachdem bereits im Vorfeld<br />
Hintergrundpapiere auf der Konferenz-Website 3 bereitgestellt worden waren.<br />
Diskussionsbeiträge wurden ebenfalls bereits vor dem Treffen über eine E-<br />
Mail-Liste ausgetauscht, die nicht nur den Teilnehmerinnen und Teilnehmern,<br />
sondern auch weiteren Interessierten offen stand und besonders in den Wochen<br />
und Tagen vor der Konferenz rege genutzt wurde. 4<br />
Das Ziel der Konferenz, die Möglichkeiten eines weltweiten Datenaustausches<br />
über gemeinsame Standards zu den Inhalten von bibliographischen Datensätzen<br />
und Normdatensätzen, wie sie in Bibliotheken genutzt werden, zu verbessern,<br />
stieß auf allgemeines Interesse. Für eine vergleichende Untersuchung zu<br />
grundlegenden Gemeinsamkeiten und Unterschieden in den derzeit in Europa<br />
verwendeten Regelwerken erstellten die Regelwerksgremien unter Verwendung<br />
eines einheitlichen Fragenkataloges „Steckbriefe“ 5 , um Möglichkeiten<br />
einer Harmonisierung auszuloten und vielleicht sogar in naher Zukunft ein internationales<br />
Regelwerk zu entwickeln. Angesichts der Vielzahl von in Europa<br />
verwendeten Regelwerken konnten diese nicht alle im Plenum vorgestellt<br />
werden. Stattdessen gab es eine kurze Vorstellung der Regelwerksgremien in<br />
den anglo-amerikanischen Ländern, Frankreich, Deutschland und Österreich,<br />
Spanien, Russland, Italien und Kroatien.<br />
Der erste Tag war mit Vorträgen im Plenum ausgefüllt und diente vor allem<br />
einer breiten Information. Barbara Tillett präsentierte Überlegungen für eine<br />
virtuelle internationale Normdatei (VIAF). Das VIAF-Projekt, das OCLC, die<br />
Library of Congress und Die Deutsche Bibliothek als Projektpartner gemeinsam<br />
durchführen, soll modellhaft die Möglichkeiten einer international vernetzten<br />
Normdatenarbeit ausloten, die sich an Nutzerbedürfnissen auch in Bezug<br />
auf Sprache und Schrift orientiert.<br />
John D. Byrum, Chair der IFLA ISBD Review Group, stellte die Funktionen der<br />
„International Standard Bibliographic Descriptions“ (ISBD) vor, die den Datentausch<br />
und die gemeinsame Nutzung von bibliographischen Daten erleichtern<br />
sowie eine sprachenübergreifende Interpretierbarkeit ermöglichen sollen. Priorität<br />
bei den ISBD-Arbeiten hat derzeit der Abschluss eines generellen Revi-<br />
3 http://www.ddb.de/news/ifla_conf_index.htm<br />
4 http://www.ddb.de/news/ifla_conf_mail.htm<br />
5 s. hierzu die Code comparisons auf der Seite<br />
http://www.ddb.de/news/ifla_conf_papers.htm<br />
1234 BIBLIOTHEKSDIENST 37. Jg. (2003), H. 10
Erschließung THEMEN<br />
sionsprojektes der verschiedenen ISBD-Ausgaben. Die Bedeutung der ISBD<br />
als des wichtigsten gemeinsamen internationalen Standards für die bibliographische<br />
Beschreibung wurde von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern deutlich<br />
herausgestellt.<br />
Patrick Le Bœuf, Chair der IFLA Working Group on FRBR, erläuterte in seinem<br />
Vortrag „Brave new FRBR world“ das Modell der Functional Requirements for<br />
Bibliographic Records 6 , bei dem es sich nicht um ein Datenmodell im engeren<br />
Sinne, sondern um ein Modell für ein Beziehungsgeflecht zwischen Einheiten<br />
handelt. Le Bœuf stellte Anwendungen (z. B. AustLit, Virtua) und Auswirkungen,<br />
z. B. auf die Revisionen der ISBD und nationaler Katalogisierungsregelwerke<br />
vor, und hinterfragte, ob eine radikale Einführung der eher abstrakten<br />
FRBR-Terminologie in ISBD und Regelwerke wirklich eine ideale Lösung<br />
sei.<br />
Die „Paris Principles“ 7 , die 1961 auf der „International Conference on Cataloguing<br />
Principles“ in Paris verabschiedet wurden, dienten als Richtschnur für<br />
die Entwicklung vieler europäischer Formalerschließungsregelwerke. Dies<br />
wurde durch die Antworten in den Regelwerks-„Steckbriefen“ eindrucksvoll<br />
bestätigt, in denen auch nach der Übereinstimmung der Regelwerke mit den<br />
„Paris Principles“ gefragt worden war. Die zwölf „Prinzipien“ – bei denen es<br />
sich eigentlich eher um Abschnitte handelt – machen u. a. Aussagen zur<br />
Funktion eines Kataloges, zu Arten von Eintragungen (Haupt- und Nebeneintragungen<br />
und Verweisungen) sowie in allgemeiner Form zu den Eintragungen<br />
selbst. Im Rahmen der IFLA Meetings of Experts ist eine Anpassung dieser<br />
mittlerweile über vierzig Jahre alten Prinzipien an heutige Erfordernisse vorgesehen.<br />
Ein erster Entwurf war von <strong>Monika</strong> <strong>Münnich</strong> zusammen mit Hans<br />
Popst mit Unterstützung von Charles Croissant für das Expertentreffen erarbeitet<br />
worden. Er sieht vor, Online-Kataloge einzubeziehen und in den<br />
Geltungsbereich der „Principles“ neben Formalerschließungsaspekten auch<br />
Aspekte der sachlichen Erschließung aufzunehmen.<br />
Ein Schwerpunkt der Konferenz war die Arbeit und Diskussion in fünf Arbeitsgruppen,<br />
die sich mit Personal names, Corporate bodies, Seriality, Multipart<br />
structures sowie Uniform titles and GMDs (General material designations) befassten.<br />
6 Der Abschlussbericht der IFLA Study Group on the Functional Requirements for<br />
Bibliographic Records aus dem Jahr 1997 ist im IFLAnet abrufbar unter<br />
http://www.ifla.org/VII/s13/frbr/frbr.htm bzw.<br />
http://www.ifla.org/VII/s13/frbr/frbr.pdf.<br />
7 International Conference on Cataloguing Principles, Paris, Oktober 1961: Statement<br />
of Principles (in elektronischer Form veröffentlicht auf<br />
http://www.ddb.de/news/pdf/paris_principles_1961.pdf).<br />
BIBLIOTHEKSDIENST 37. Jg. (2003), H. 10 1235
THEMEN Erschließung<br />
Im Rahmen des Open Programme wurden die Diskussionsergebnisse und<br />
Empfehlungen der Arbeitsgruppen ebenfalls vorgestellt. Ein erster abgestimmter<br />
Entwurf der neuen „Principles“ soll nach abschließender Diskussion<br />
unter den Konferenzteilnehmerinnen und -teilnehmern zusammen mit den<br />
Empfehlungen der Arbeitsgruppen im September 2003 der Öffentlichkeit vorgestellt<br />
und auf den geplanten Folgekonferenzen in den nächsten Jahren<br />
weiter thematisiert werden. Eine Veröffentlichung der Frankfurter Konferenzergebnisse<br />
sowie der Hintergrundpapiere wird vorbereitet.<br />
Die Sektion Katalogisierung führte außerdem gemeinsam mit der Sektion<br />
Dokumentlieferung und Fernleihe einen Workshop unter dem Motto<br />
„Centralised or decentralised – which way to go?” durch.<br />
Berichte aus den einzelnen Arbeitsgruppen:<br />
ISBD Review Group<br />
Deutsches Mitglied: Renate Gömpel (Die Deutsche Bibliothek)<br />
Schwerpunkt der Arbeiten der ISBD Review Group war die Fortsetzung des<br />
generellen Revisionsprojekts. Es ist geplant, die Revisionen der ISBD(G),<br />
ISBD(ER) und ISBD(A) in den nächsten Monaten abzuschließen und die Entwürfe<br />
in weltweiten Stellungnahmeverfahren Ende 2003 bzw. Anfang 2004 zur<br />
Diskussion zu stellen. Die Revision der ISBD(CM) wird im Rahmen einer gemeinsamen<br />
Arbeitsgruppe der ISBD Review Group und der Sektion Geografie<br />
und Karten vorangetrieben. Der Entwurf soll ebenfalls Anfang 2004 für das<br />
weltweite Stellungnahmeverfahren fertig sein. Aufgrund der sehr kritischen<br />
Äußerungen im weltweiten Stellungnahmeverfahren zu dem Vorschlag für die<br />
künftige Behandlung von Veröffentlichungen, die in verschiedenen Formaten<br />
erscheinen, wurde dieser Entwurf zurückgezogen und eine neue Arbeitsgruppe<br />
gebildet, die sich zunächst grundsätzlich mit dem Thema „Materialbenennungen“<br />
beschäftigen soll. Insbesondere verschiedene Entwicklungen bei den<br />
AACR2 führten zu der Erkenntnis, dass es erforderlich sei, grundlegend über<br />
die künftige Ausrichtung der ISBD nachzudenken und u. a. zu untersuchen,<br />
ob in einer einzigen ISBD-Ausgabe die Konsistenz von Terminologie und Inhalt<br />
entscheidend verbessert werden könnte. Hierzu wurde eine eigene Arbeitsgruppe<br />
gebildet.<br />
Working Group on the Use of Metadata Schemes<br />
Deutsches Mitglied: <strong>Christel</strong> <strong>Hengel</strong> (Die Deutsche Bibliothek)<br />
Als Antwort auf das wachsende internationale Interesse an Metadaten und<br />
deren Anwendung wurde auf der IFLA-Konferenz 1998 in Amsterdam innerhalb<br />
der Cataloguing Section die Working Group on the Use of Metadata<br />
1236 BIBLIOTHEKSDIENST 37. Jg. (2003), H. 10
Erschließung THEMEN<br />
Schemes gegründet. Diese Gruppe entwarf ihren Arbeitsauftrag in Anlehnung<br />
an die folgenden drei Ziele: Schaffung eines Inventars zur Entwicklung und<br />
Umsetzung bzw. Anwendung von Metadaten-Schemata in verschiedenen<br />
Ländern; Bestimmung eines „Kern-Datensatzes“, der sowohl von Autoren<br />
und/oder Produzenten elektronischer Datensätze verwendet werden kann, um<br />
die Auffindbarkeit von Ressourcen zu verbessern und, wo angebracht, Elemente<br />
für die Integration in bibliographische Datensätze (Katalogisate) zu liefern;<br />
Gewährung von Hilfestellungen und Richtlinien für Bibliotheken zur Nutzung<br />
von Metadaten-Datensätzen und Katalogisaten.<br />
Im Rahmen des diesjährigen Treffens hat sich die Gruppe vor allem mit der<br />
Fortschreibung des Tätigkeitsberichts und der Festlegung der weiteren Aktivitäten<br />
beschäftigt.<br />
Das Arbeitspapier „Making Sense of Metadata: Towards a Common Core Record<br />
for Bibliographic Control : Report of the IFLA Cataloguing Section Working<br />
Group on the Use of Metadata Schemes“ wurde überarbeitet. Ergebnis<br />
war die Festlegung eines „Core of cores“, das Schema-unabhängig aber im<br />
Bezug auf die FRBR und ISBD, als Kern-Set für Autoren und Produzenten<br />
elektronischer Datensätze dienen soll.<br />
Folgende Elemente wurden festgelegt:<br />
Subject<br />
Date<br />
Conditions of use<br />
Publisher<br />
Name assigned to a resource<br />
Language/Mode of expression<br />
Resource identifier<br />
Resource type<br />
Author/Creator<br />
Version<br />
Die Arbeitsvorhaben für das nächste Jahr beziehen sich v. a. auf Metadaten<br />
zur Sacherschließung, auf Collection-description-Schematas und auf Metadaten<br />
aus dem nationalbibliographischen Bereich, auch unter dem Aspekt des<br />
Pflichtexemplarrechts.<br />
IFLA Multilingual Dictionary of Cataloguing Terms and Concepts –<br />
MulDiCat<br />
Vorsitz: <strong>Monika</strong> <strong>Münnich</strong> (Universitätsbibliothek Heidelberg)<br />
Das IFLA-Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, ein multilinguales Wörterbuch von<br />
Katalogisierungsbegriffen und ihrer Definitionen zu erarbeiten. Im Projekt wird<br />
angestrebt, möglichst viele Begriffe und Definitionen aus internationalen Do-<br />
BIBLIOTHEKSDIENST 37. Jg. (2003), H. 10 1237
THEMEN Erschließung<br />
kumenten vor allem der IFLA wie z. B. aus den ISBDs und den FRBR, aber<br />
auch aus nationalen Regelwerken wie AACR, aus Dublin Core und aus Formatbeschreibungen<br />
einzugeben. Hauptziel ist, die internationale Verständigung<br />
der Katalogisierer zu vereinfachen und somit auch ein internationales<br />
Regelwerk für Katalogisierung zu ermöglichen.<br />
Das Format für MulDiCat konnte im Frühjahr 2003 festgeschrieben werden –<br />
einige Korrekturen sind nach der IFLA-Tagung in Berlin noch anzubringen. Im<br />
Juni wurde von einem kleinen deutsch-amerikanischen Team mit der Eingabe<br />
von englischen Begriffen und Definitionen begonnen. Bislang sind alle Begriffe,<br />
für die es entweder in den ISBDs (für Monographien ISBD(M), für Fortsetzungswerke<br />
ISBD(CR) bzw. Elektronische Publikationen ISBD(ER)) Definitionen<br />
gibt oder die im Glossar der AACR2r enthalten sind, im Wörterbuch erfasst<br />
– einschließlich ihrer Definitionen. Im deutschen Teil sind bislang alle<br />
Begriffe erfasst ebenso wie die Definitionen aus AACR; unübersetzt sind bislang<br />
die Definitionen aus den ISBDs. Diese Arbeit wird im September fortgesetzt.<br />
Ebenfalls im September wird die Datenbank für andere Sprachen und Schriften<br />
freigegeben – bislang haben fast 20 Länder bzw. Sprachgruppen ihr Interesse<br />
geäußert. Da inzwischen Unicode in die Datenbank integriert ist, können<br />
auch andere Schriftarten wie z.B. kyrillisch eingegeben werden.<br />
MulDiCat basiert auf einer ALLEGRO-Datenbank, die Bernhard Eversberg<br />
(Universitätsbibliothek Braunschweig) der IFLA kostenlos überlassen hat. Ihm<br />
gilt auch der besondere Dank für wörterbuchspezifische Programmierungen.<br />
Das deutsch-amerikanische Team besteht neben der Vorsitzenden aus<br />
Charles Croissant (Saint Louis University, USA), Susanne Schuster (Bibliotheksservicezentrum<br />
Baden-Württemberg, BSZ) und Birgit Wiegandt (Gemeinsamer<br />
Bibliotheksverbund, GBV) bei sprachlicher Unterstützung durch<br />
Hans Popst (Bayerische Beamtenfachhochschule). Weitere nationalsprachige<br />
Teams sind im Aufbau.<br />
Überzeugen Sie sich selbst von der Arbeit: <br />
UBCIM Working Group FRANAR (Functional Requirements and<br />
Numbering of Authority Records)<br />
Deutsches Mitglied: <strong>Christel</strong> <strong>Hengel</strong> (Die Deutsche Bibliothek)<br />
Wie schon in den Jahren zuvor tagte die UBCIM-Arbeitsgruppe FRANAR<br />
(Functional Requirements and Numbering of Authority Records) im Rahmen<br />
der IFLA-Konferenz in einer ganztägigen Sitzung. Die Gruppe arbeitet mit Unterstützung<br />
durch einen Consultant an einem konzeptionellen Modell für<br />
1238 BIBLIOTHEKSDIENST 37. Jg. (2003), H. 10
Erschließung THEMEN<br />
Normdaten. Die Sitzung diente dazu, eine letzte Entwurfsfassung nochmals<br />
durchzugehen. Der Text wird zur Zeit auf der Grundlage der Sitzungsergebnisse<br />
nochmals von Tom Delsey (dem Consultant) überarbeitet. Er soll zunächst<br />
der Division Bibliographic Control zur Stellungnahme vorgelegt werden,<br />
bevor das Modell einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt wird. Nach einer<br />
umfassenden Diskussion in der Fachöffentlichkeit und der endgültigen<br />
Verabschiedung durch die Division soll das Modell als offizielles IFLA-<br />
Statement veröffentlicht werden. Auf der IFLA-Konferenz in Oslo 2005 soll<br />
FRANAR im Rahmen eines IFLA-Workshops bzw. einer Pre-Conference vorgestellt<br />
werden.<br />
Projekt VIAF (Virtual International Authority File)<br />
Am Rande der IFLA-Konferenz haben die Library of Congress, OCLC und Die<br />
Deutsche Bibliothek die Kooperationsvereinbarung für ein gemeinsames Projekt<br />
zum Aufbau eines „Virtuellen Internationalen Authority File“ (VIAF) unterzeichnet.<br />
In dem Projekt sollen die Personennamen des Library of Congress<br />
Name Authority File (LCNAF) sowie der deutschen Personennamendatei<br />
(PND) anhand der damit jeweils verbundenen Titeldaten der Library of Congress,<br />
Der Deutschen Bibliothek und des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)<br />
abgeglichen und in einem Virtuellen Internationalen Authority File dauerhaft<br />
miteinander verbunden werden. Hierbei soll nicht auf gemeinsame Ansetzungsformen<br />
hingearbeitet werden, sondern – unabhängig von der für Katalogisierung<br />
oder Recherche gewählten Namensform – über eine Zusammenführung<br />
der unterschiedlichen Ansetzungsformen sowie der jeweiligen Normdatennummern<br />
in einer gemeinsamen Datei ein „Crosswalk“ zwischen den<br />
Normdateien hergestellt und und eine gemeinsame Nutzung ermöglicht werden.<br />
Die Identitätserkennung zwischen LCNAF-Sätzen und PND-Sätzen wird<br />
unter Zuhilfenahme von Titelsätzen erfolgen. Der Abgleich der Daten wird voraussichtlich<br />
noch in diesem Jahr von OCLC durchgeführt.<br />
Der VIAF soll es den Nutzern ermöglichen, mit allen in den nationalen Normdateien<br />
nachgewiesenen Namensformen zu suchen und auf die jeweils zugehörigen<br />
Titeldaten zugreifen zu können. Damit können auch die bestehenden<br />
Barrieren aufgrund unterschiedlicher Sprache oder Schrift überwunden werden.<br />
Die Verbindung deutscher und amerikanischer Normdaten für Personen<br />
stellt einen Anfang dar, mit dem die Durchführbarkeit des Konzepts bewiesen<br />
werden soll. Danach sollen weitere Arten von Normdaten (zum Beispiel Geographika)<br />
sowie weitere nationale Normdateien folgen.<br />
Der VIAF wird nicht nur den Benutzern in Bibliotheken dienen, sondern stellt<br />
gleichzeitig einen wichtigen Baustein zur Schaffung des Semantic Web dar.<br />
Die IFLA-Sektion Katalogisierung sowie die Arbeitsgruppe FRANAR setzen<br />
BIBLIOTHEKSDIENST 37. Jg. (2003), H. 10 1239
THEMEN Erschließung<br />
bereits seit langem auf das Konzept, durch die Herstellung eines Virtuellen<br />
Internationalen Authority File die terminologischen Schranken zwischen den<br />
nationalen Normdateien und damit auch die bestehenden Sprach- und<br />
Schriftbarrieren zwischen den Nationen zu überwinden.<br />
Classification and Indexing Section (Sektion Klassifikation und<br />
Indexierung)<br />
Deutsches Mitglied der Sektion: <strong>Martin</strong> <strong>Kunz</strong> (2001–2005; Die Deutsche Bibliothek)<br />
Die Sektion wählte Marcia L. Zeng zur neuen Vorsitzenden und Barbara Tillett<br />
zur neuen Secretary. Als Informationskoordinator und damit als Verantwortlicher<br />
für die Herausgabe des Newsletter der Sektion stellte sich Patrice Landry<br />
zur Verfügung. Auf den Sitzungen der Sektion wurde der Strategieplan für die<br />
Jahre 2003 – 2005 aktualisiert. Besonders hervorzuheben sind dabei die Arbeitsgruppen,<br />
die zu einzelnen Problembereichen der Inhaltserschließung<br />
Richtlinien und praktische Empfehlungen erarbeiten.<br />
Die Working Group on Multilingual Thesauri Guidelines wird Anfang 2004 ihre<br />
Tätigkeit beenden. Diese Richtlinien sind mit der Berücksichtigung neuer<br />
Trends und Entwicklungen, die auch schon im Rahmen früherer IFLA-<br />
Veranstaltungen vorgestellt wurden, als Ergänzung zu den existierenden nationalen<br />
und internationalen Normen gedacht.<br />
Die neue Working Group on Guidelines for Subject Retrieval Standards in National<br />
Bibliographies wird sich mit der Erarbeitung von Richtlinien für Mindeststandards<br />
der Inhaltserschließung in Nationalbibliographien befassen. Sie wird<br />
geleitet von <strong>Martin</strong> <strong>Kunz</strong>, die weiteren Mitglieder sind Julianne Beall, Anders<br />
Cato, Patrice Landry, Dorothy McGarry und Maja Žumer. Diese Arbeitsgruppe<br />
hat inzwischen ihre Arbeit aufgenommen.<br />
Die Veranstaltungen und Workshops der Sektion befassten sich mit Fragen<br />
der Klassifikation, wobei in Deutschland aus aktuellen und nahe liegenden<br />
Gründen die Beschäftigung mit der Dewey Dezimalklassifikation im Vordergrund<br />
stand.<br />
Im Rahmen eines halbtägigen Workshops stellte die Herausgeberin der DDC<br />
Joan Mitchell die Änderungen für die 22. Ausgabe der DDC vor, die in diesem<br />
Jahr erscheint, und die bereits in WebDewey verankert sind. Das Projekt<br />
DDC-Deutsch 8 und die entsprechenden Aktivitäten der Expertengruppe DDC<br />
haben dabei zu einer Reihe von Erweiterungen und Korrekturen im Bereich<br />
europäischer und deutscher Sachverhalte geführt, die von der DDC-<br />
8 http://www.ddb.de/professionell/projekte.htm<br />
1240 BIBLIOTHEKSDIENST 37. Jg. (2003), H. 10
Erschließung THEMEN<br />
Mitherausgeberin Julianne Beall ausführlicher dargestellt wurden. Über den<br />
Stand des Projekts zur Übersetzung und Einführung der DDC im deutschen<br />
Sprachraum und die Umstellung der Deutschen Nationalbibliographie auf<br />
DDC referierte Magda Heiner-Freiling. Weitere Vorträge befassten sich mit der<br />
norwegischen Übersetzung der DDC und mit den Planungen von OCLC für<br />
weitere Einsatz- und Entwicklungsmöglichkeiten der DDC in einer Online-<br />
Umgebung.<br />
Während des Kongresses fand auch ein Treffen der DDC-Übersetzer aus verschiedenen<br />
Ländern mit den Herausgeberinnen statt, das von der Staatsbibliothek<br />
Preußischer Kulturbesitz in Zusammenarbeit mit Der Deutschen Bibliothek<br />
und OCLC organisiert worden war. Hier ergab sich zum ersten Mal die<br />
Gelegenheit, über Probleme bei der Anpassung der DDC an die jeweiligen<br />
Sprachen und nationalen Besonderheiten in einer Expertenrunde zu diskutieren.<br />
Die europäischen Teilnehmer, die aus Norwegen, Island, Russland, Italien,<br />
Deutschland und der Schweiz kamen, vereinbarten für die Zukunft eine<br />
engere Zusammenarbeit, um die europäischen Interessen bei der Weiterentwicklung<br />
der DDC gemeinsam zu vertreten.<br />
Verzeichnis der Papiere der Division IV Bibliographic Control<br />
Wie bereits erwähnt, sind die Papiere in der Regel in mehrere Sprachen übersetzt.<br />
In dieser Zusammenstellung sind die Versionen im Original bzw. englisch<br />
und soweit vorhanden auch in deutscher Übersetzung aufgeführt.<br />
Anmerkung zum Open Programme der Cataloguing Section: Wegen des unmittelbaren<br />
zeitlichen Anschlusses konnten die Präsentationen ausnahmsweise<br />
nicht vorab im Netz zur Verfügung gestellt werden 9 .<br />
Bibliography<br />
Electronic National Bibliographies<br />
The perpetuation of the national bibliographies in the new virtual<br />
information environment<br />
http://www.ifla.org/IV/ifla69/papers/142f-Beaudiquez.pdf (franz. Original)<br />
http://www.ifla.org/IV/ifla69/papers/142e_trans-Beaudiquez.pdf<br />
(engl. Fassung)<br />
MARCELLE BEAUDIQUEZ (Bibliothèque nationale de France, Paris, France)<br />
9 Der Bericht ist auf der Website des 1st IFLA Meeting of Experts on an International<br />
Cataloguing code unter http://www.ddb.de/news/pdf/ime_icc_report_berlin.pdf<br />
nachzulesen.<br />
BIBLIOTHEKSDIENST 37. Jg. (2003), H. 10 1241
THEMEN Erschließung<br />
Electronic national bibliographies: state of the art review<br />
http://www.ifla.org/IV/ifla69/papers/109e-Knutsen.pdf (engl. Fassung)<br />
http://www.ifla.org/IV/ifla69/papers/109g_trans-Knutsen.pdf<br />
(deutsche Fassung)<br />
UNNI KNUTSEN (Norwegian National Library, Oslo, Norway)<br />
Guidelines for electronic bibliographies: are they needed?<br />
http://www.ifla.org/IV/ifla69/papers/108e-Zumer.pdf (engl. Fassung)<br />
http://www.ifla.org/IV/ifla69/papers/108g_trans-Zumer.pdf<br />
(deutsche Fassung)<br />
MAJA ŽUMER (National and University Library, Ljubljana, Slovenia)<br />
Future role of (electronic) national bibliographies<br />
http://www.ifla.org/IV/ifla69/papers/155e-Hakala.pdf (engl. Fassung)<br />
JUHA HAKALA (Helsinki University Library, Helsinki Finland)<br />
Bibliographic Control<br />
Current issues and trends in bibliographic control<br />
Overview of Division’s interests and activities<br />
I.C. McILWAINE, PIA LETH, BARBARA TILLETT and BOHDANA<br />
STOKLASOVA (Chairs of the Division and the section within the Division)<br />
Meeting of experts on an International Cataloguing Code<br />
BARBARA TILLETT (Library of Congress, Washington DC, USA)<br />
UNIMARC in its new home<br />
FERNANDA CAMPOS (National Library of Portugal, Lisbon, Portugal)<br />
Functional Requirements and Numbering of Authority Records (FRANAR)<br />
GLENN PATTON (OCLC, Dublin, USA)<br />
Bibliographic control in Germany<br />
CLAUDA FABIAN (Bayerische Staatsbibliothek, Munich, Germany)<br />
Cataloguing<br />
Report from the IFLA Meeting of Experts on an International Cataloguing Code<br />
Cataloguing codes in Europe and in the Anglo-American countries.<br />
An overview<br />
BARBARA TILLETT (Library of Congress, Washington DC, USA)<br />
Reports and Recommendations from the five working groups<br />
of the cataloguing conference and next steps<br />
CLAUDIA FABIAN, RENATE GÖMPEL, GUNILLA JONSSON, MONIKA<br />
MÜNNICH and BARBARA TILLETT<br />
1242 BIBLIOTHEKSDIENST 37. Jg. (2003), H. 10
Erschließung THEMEN<br />
Document Delivery and Interlending & Cataloguing<br />
Centralised or Decentralised – Which Way to Go?<br />
The bibliographic advantages of a centralised union catalogue for ILL<br />
and resource sharing<br />
http://www.ifla.org/IV/ifla69/papers/120e-Hider.pdf (engl. Fassung)<br />
PHILIP HIDER (SILAS, Singapore)<br />
Document delivery design: systems for users, not users for systems<br />
http://www.ifla.org/IV/ifla69/papers/036e-Stubley.pdf (engl. Fassung)<br />
PETER STUBLEY (University of Sheffield Library, Sheffield, UK)<br />
Going Dutch: creating a multitiered networked ILL service<br />
for the Netherlands<br />
http://www.ifla.org/IV/ifla69/papers/186e-Stapel.pdf (engl. Fassung)<br />
JOHAN STAPEL (Koninklijke Bibliotheek, The Hague, Netherlands)<br />
Classification and Indexing<br />
Changing Roles of Subject Access Tools<br />
FAST (Faceted Application of Subject Terminology): a simplified<br />
LCSH-based vocabulary<br />
http://www.ifla.org/IV/ifla69/papers/010e-ONeill_Mai-Chan.pdf<br />
(engl. Fassung)<br />
http://www.ifla.org/IV/ifla69/papers/010g_trans-ONeill_Mai-Chan.pdf<br />
(deutsche Fassung)<br />
ED O'NEILL (OCLC, Dublin, USA) and LOIS MAI CHAN (University of Kentucky,<br />
Lexington, USA)<br />
UDC implementation: from library shelves to a structured indexing<br />
language<br />
http://www.ifla.org/IV/ifla69/papers/032e-Slavic.pdf (engl. Fassung)<br />
http://www.ifla.org/IV/ifla69/papers/032g_trans-Slavic.pdf (deutsche Fassung)<br />
AIDA SLAVIC (School of Library, Archive and Information Studies, University<br />
College London, London, UK)<br />
SWD/RSWK at the Swiss National Library: celebrating 5 years<br />
of indexing and cooperation<br />
http://www.ifla.org/IV/ifla69/papers/033e-Landry.pdf (engl. Fassung)<br />
http://www.ifla.org/IV/ifla69/papers/033g_trans-Landry.pdf<br />
(deutsche Fassung)<br />
PATRICE LANDRY (Swiss National Library, Switzerland)<br />
BIBLIOTHEKSDIENST 37. Jg. (2003), H. 10 1243
THEMEN Erschließung<br />
Classification and Indexing – Workshop<br />
Dewey Decimal Classification – Edition 22 in the Global Context<br />
DDC 22: an introduction<br />
http://www.ifla.org/IV/ifla69/papers/121e-Mitchell.pdf (engl. Fassung)<br />
http://www.ifla.org/IV/ifla69/papers/121g_trans-Mitchell.pdf<br />
(deutsche Fassung)<br />
JOAN S. MITCHELL (OCLC, Dublin, USA)<br />
DDC Deutsch<br />
http://www.ifla.org/IV/ifla69/papers/137g-Heiner-Freiling.pdf<br />
(deutsche Fassung)<br />
MAGDA HEINER-FREILING (Die Deutsche Bibliothek, Frankfurt, Germany)<br />
Panel on translation Issues:<br />
Working in a distributed electronic environment. Experiences<br />
with the Norwegian edition<br />
http://www.ifla.org/IV/ifla69/papers/122-Knutsen.pdf (engl. Fassung)<br />
http://www.ifla.org/IV/ifla69/papers/122g_trans-Knutsen.pdf<br />
(deutsche Fassung)<br />
UNNI KNUTSEN (National Library of Norway, Oslo, Norway)<br />
Approaches to expansions: case studies from the German and<br />
Vietnamese translations<br />
http://www.ifla.org/IV/ifla69/papers/123e-Beall.pdf (engl. Fassung)<br />
http://www.ifla.org/IV/ifla69/papers/123g_trans-Beall.pdf (deutsche Fassung)<br />
JULIANNE BEALL (Library of Congress, Washington DC, United States)<br />
Research directions for the Dewey Decimal Classification<br />
DIANE VIZINE-GOETZ (OCLC, Dublin, USA)<br />
Bibliographic Control – Workshop<br />
Subject Gateways<br />
Australian Subject Gateways, the successes and the challenges<br />
http://www.ifla.org/IV/ifla69/papers/166e-Schmidt_Horn_Thorsen.pdf (engl.<br />
Fassung)<br />
JANINE SCHMIDT, ANNE HORN and BARBARA THORSEN<br />
(The University of Queensland, Brisbane, Australia)<br />
Metadata schemes for subject gateways<br />
http://www.ifla.org/IV/ifla69/papers/053e-Howarth.pdf (engl. Fassung)<br />
http://www.ifla.org/IV/ifla69/papers/053g_trans-Howarth.pdf<br />
(deutsche Fassung)<br />
1244 BIBLIOTHEKSDIENST 37. Jg. (2003), H. 10
Erschließung THEMEN<br />
LYNNE C. HOWARTH (Faculty of Information Studies, University of Toronto,<br />
Toronto, Canada)<br />
Multilinguism and DDC cross-browsing: two keys towards a better<br />
interoperability in RENARDUS<br />
ELISABETH FREYRE (Bibliothèque nationale de France, Paris, France) and<br />
HEIKE NEUROTH (Goettingen State and University Library (SUB), Göttingen,<br />
Gemany)<br />
Relationship between subject gateways and national bibliographies in<br />
international context<br />
http://www.ifla.org/IV/ifla69/papers/054e-Stoklasova_Balikova_Celbova.pdf<br />
(engl. Fassung)<br />
http://www.ifla.org/IV/ifla69/papers/054g-Stoklasova_Balikova_Celbova.pdf<br />
(deutsche Fassung)<br />
BOHDANA STOKLASOVA, MARIE BALIKOVA and LUDMILA CELBOVÁ<br />
(National Library of the Czech Republic, Prague, Czech Republic)<br />
Vascoda – ein Portal für wissenschaftliche Ressourcen von deutschen<br />
Bibliotheken und Fachinformationszentren<br />
http://www.ifla.org/IV/ifla69/papers/055g_trans-Pianos.pdf<br />
(deutsche Fassung)<br />
TAMARA PIANOS (Universitätsbibliothek Hannover und Technische<br />
Informationsbibliothek, Hannover, Germany)<br />
Short survey of subject gateways activity<br />
http://www.ifla.org/IV/ifla69/papers/152e-Stoklasova.pdf (engl. Fassung)<br />
BOHDANA STOKLASOVA, National Library of the Czech Republic, Prague,<br />
Czech Republic)<br />
BIBLIOTHEKSDIENST 37. Jg. (2003), H. 10 1245