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SpeedPulse – eine produktivitäts- und effizienzsteigernde - IQ Welding

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dere beim Fügen von Kohlenstoffstahl noch die klassischen<br />

MIG-MAG-Verfahren.<br />

<strong>SpeedPulse</strong> ermöglicht mehr Abschmelzleistung<br />

Durch die jüngste Weiterentwicklung des Impulslichtbogenverfahrens<br />

konnte diese Grenze inzwischen nach oben verschoben<br />

werden. Das von Lorch unter der Bezeichnung „Speed-<br />

Pulse“ entwickelte <strong>und</strong> eingeführte Verfahren wurde der<br />

Fachöffentlichkeit erstmals auf der „Euroblech 2008“ vorgestellt.<br />

Gegenüber dem „konventionellen“ Impulsverfahren wird<br />

die Leistungssteigerung dadurch erreicht, dass pro Puls mehrere<br />

Tropfen übertragen werden. Dies erfolgt dadurch, dass zunächst<br />

ein hoher Stromimpuls <strong>eine</strong>n primären Tropfen, den sogenannten<br />

Führungstropfen, von der Drahtelektrode ablöst.<br />

Durch diesen Ablöseprozess wird von der Drahtelektrode<br />

schmelzflüssiger Werkstoff entfernt. Damit liegt vom Ansatz<br />

her erst einmal ein normaler Impulslichtbogen vor. Dem Führungstropfen<br />

folgt im Gegensatz zum konventionellem Impulslichtbogen<br />

jedoch ein kontrollierter sek<strong>und</strong>ärer, sprühlichtbogenartiger<br />

Werkstoffübergang nach. Dieser ist nur temporär<br />

ausgeprägt, da er gesteuert beendet wird, um die Charakteristik<br />

des Impulslichtbogens im Wesentlichen zu erhalten. Der<br />

gesamte Vorgang lässt sich anschaulich am besten damit beschreiben,<br />

dass weiterer Werkstoff scheinbar „hinterhergezogen“<br />

wird.<br />

Physikalische Effekte beim <strong>SpeedPulse</strong><br />

Unmittelbar nach erfolgter Unterbrechung der Brücke zwischen<br />

Drahtelektrode <strong>und</strong> primärem Führungstropfen hat die Oberflächenspannung<br />

den an der Elektrode verbleibenden Anteil des<br />

schmelzflüssigen Werkstoffs noch nicht zu Kugelsegmenten<br />

zusammengezogen. Aufgr<strong>und</strong> des aktuell noch verringerten<br />

Durchmessers befindet sich dieser Abschnitt kurzzeitig im<br />

Sprühlichtbogenbereich, wodurch sich zusätzliches Material ablöst.<br />

Zu den hierbei wirkenden Kräften <strong>und</strong> Einflussfaktoren<br />

gehört auch der Pinch-Effekt. Unterstützt wird diese sek<strong>und</strong>äre<br />

Ablösung auch durch Trägheitseffekte, da das schmelzflüssige<br />

Restmaterial vor der Ablösung des primären Führungstropfens<br />

von diesem in Richtung Schmelzbad beschleunigt wurde.<br />

Der <strong>SpeedPulse</strong>-Lichtbogen erzielt auf diese Weise <strong>eine</strong> höhere<br />

Abschmelzleistung, erlaubt dadurch gr<strong>und</strong>sätzlich <strong>eine</strong><br />

höhere Drahtvorschubgeschwindigkeit <strong>und</strong> lässt sich in der<br />

Folge direkt in höhere Schweissgeschwindigkeit umsetzen.<br />

Gr<strong>und</strong>lage hierfür ist der beim <strong>SpeedPulse</strong> besonders konzentrierte<br />

Lichtbogen, der <strong>eine</strong>n tieferen Einbrand erzeugt. Dies<br />

bewirkt <strong>eine</strong> sichere Wurzelerfassung auch bei höheren<br />

Schweiss geschwindigkeiten. Weiterhin kann beim <strong>SpeedPulse</strong><br />

der Lichtbogen sehr tief gehalten werden, so dass die Gefahr<br />

von Einbrandkerben vermindert wird. Die Kombination dieser<br />

positiven Merkmale des <strong>SpeedPulse</strong> ermöglicht in der Praxis<br />

ein schnelleres Schweissen bei vollem Erhalt der Anwendungs-<br />

<strong>und</strong> Qualitätsvorteile des Impulsprozesses.<br />

<strong>SpeedPulse</strong> - MIG/MAG-Weiterentwicklung f<br />

Der <strong>SpeedPulse</strong> in der HighSpeed-Aufnahme: Die einzelnen Phasen des<br />

<strong>SpeedPulse</strong>-Impulslichtbogen. (Foto: Lorch)<br />

Das <strong>SpeedPulse</strong>-Verfahren deckt nahezu den gesamten Leistungsbereich der<br />

drei Lichtbogenarten ab (Grafik: Lorch)<br />

Der direkte Vergleich (hier bei Stahl) zeigt, dass <strong>SpeedPulse</strong> im Vergleich zum<br />

konventionellen Impulsschweissen <strong>eine</strong>n tieferen, qualitativ guten Einbrand<br />

erzeugt. Die Wurzel wird besser erfasst (Foto: Lorch)<br />

Alternativ kann bei unveränderter Schweissgeschwindigkeit<br />

<strong>und</strong> gegebenem a-Mass aber auch <strong>eine</strong> niedrigere Stromstärke<br />

verwendet <strong>und</strong> somit der Energieeintrag ins Werkstück reduziert<br />

werden. Aus dem dann kälteren Schweissprozess resultieren<br />

diverse positive Effekte, wie z. B. ein geringerer Verzug<br />

der Werkstücke.<br />

03 / 2010 Schweisstechnik / Soudure 11

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