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Herz Prognostische Bedeutung der Stressechokardiographie

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<strong>Herz</strong><br />

© Urban & Vogel 2005<br />

<strong>Prognostische</strong> <strong>Bedeutung</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Stressechokardiographie</strong><br />

Roman Leischik 1 , Raimund Erbel 2<br />

Zusammenfassung<br />

Die Risikoeinschätzung ambulanter Patienten mit<br />

thorakaler Schmerzsymptomatik ist ein häufiges<br />

und wichtiges klinisches Problem. Die notwendige<br />

klinische Entscheidung in <strong>der</strong> täglichen Praxis, ob<br />

man bei Patienten mit thorakalen Beschwerden<br />

konservativ o<strong>der</strong> invasiv vorgehen sollte, ist häufig<br />

schwierig und mit weitreichenden Konsequenzen<br />

verbunden.<br />

Auch in <strong>der</strong> heutigen Zeit hat die <strong>Stressechokardiographie</strong><br />

(SE) aufgrund <strong>der</strong> schnellen Verfügbarkeit,<br />

<strong>der</strong> relativ preiswerten Technologie,<br />

<strong>der</strong> vorhandenen Kenntnisse, <strong>der</strong> einfachen<br />

Durchführung und <strong>der</strong> direkten Erfassung des Patienten<br />

kaum an <strong>Bedeutung</strong> gegenüber einer<br />

Kardio-MRT o<strong>der</strong> Myokardszintigraphie verloren.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> hohen Anzahl <strong>der</strong> Behandlungsfälle<br />

stellen die Diagnostik und die prognostische<br />

Erfassung <strong>der</strong> koronaren <strong>Herz</strong>erkrankung<br />

(KHK) nach wie vor eine medizinische und ökono-<br />

Prognostic Value of Stress Echocardiography<br />

Abstract<br />

Appraisal of the risk to which outpatients with<br />

chest pain are exposed is an important clinical<br />

problem that frequently occurs. The need to decide<br />

in day-to-day practice between a conservative or<br />

invasive approach in patients with chest pain is often<br />

difficult and the decision has grave implications.<br />

Stress echocardiography (SE) is readily accessible,<br />

the technology is relatively inexpensive, it is<br />

familiar and simple to handle, and measurements<br />

can be made directly in patients. Even today, its<br />

importance has hardly declined at all compared<br />

to cardiac MRT or myocardial scintigraphy.<br />

Owing to the large number of cases treated,<br />

diagnostics and prognostic appraisal of CHD are<br />

still a challenge in medical and economic terms.<br />

HZ 2688 Leischik<br />

mische Herausfor<strong>der</strong>ung dar. Für jeden > 65-jährigen<br />

Patienten in Deutschland wurden laut Statistischem<br />

Bundesamt im Jahr 2002 (pauschal)<br />

6 740 Euro für die medizinische Behandlung ausgegeben.<br />

Davon entfielen 1 650 Euro (24%) auf<br />

Krankheiten des <strong>Herz</strong>-Kreislauf-Systems. Die kumulierten<br />

Daten über den prognostischen Wert<br />

<strong>der</strong> SE liefern Hinweise für eine ungefähr drei- bis<br />

viermal höhere Ereignishäufigkeit bei Patienten<br />

mit nachgewiesener Ischämie gegenüber Patienten<br />

ohne Ischämienachweis. Patienten mit negativem<br />

SE-Befund haben eine sehr gute Prognose<br />

und bedürfen in aller Regel keiner invasiven Diagnostik.<br />

Demzufolge wäre ein konsequenter Einsatz<br />

<strong>der</strong> SE in <strong>der</strong> Lage, Patienten mit einem zukünftigen<br />

Ereignis näher zu identifizieren und die<br />

Anzahl <strong>der</strong> Patienten, die invasiv untersucht werden,<br />

zu reduzieren. Dieses selektive Vorgehen<br />

könnte zu einer Kostensenkung im Bereich des<br />

Gesundheitswesens führen.<br />

According to the Fe<strong>der</strong>al Office of Statistics, a<br />

gross expenditure of 6,740 Euros was incurred for<br />

every patient > 65 years old in Germany in 2002.<br />

1,650 Euros (24%) was spent on treating diseases<br />

of the cardiovascular system.<br />

The cumulative data on the prognostic significance<br />

of SE indicate a roughly three to four<br />

times higher incidence of events in patients with<br />

definitive ischemia than in patients in whom ischemia<br />

is not detected. Patients with negative SE<br />

findings have a very good prognosis and usually<br />

do not require invasive diagnostics. Accordingly,<br />

consistent use of SE could specifically identify patients<br />

in whom a future event will occur and to<br />

reduce the number of patients receiving invasive<br />

investigations. This selective procedure might reduce<br />

health service costs.<br />

1 Universität Witten-<br />

Herdecke,<br />

2 Universität Essen.<br />

Schlüsselwörter:<br />

Prognose · <strong>Stressechokardiographie</strong><br />

· Koronare<br />

<strong>Herz</strong>erkrankung<br />

<strong>Herz</strong> 2005;30:1–XXX<br />

DOI 10.1007/<br />

s00059-005-2688-3<br />

Key Words:<br />

Prognosis · Stress echocardiography<br />

· Coronary<br />

heart disease<br />

<strong>Herz</strong> 30 · 2005 · Nr. 8 © Urban & Vogel<br />

1


Leischik R, Erbel R. <strong>Prognostische</strong>r Wert <strong>der</strong> <strong>Stressechokardiographie</strong><br />

Abbildung 1. Häufigkeit<br />

<strong>der</strong> SE und <strong>der</strong> Koronarangiographien<br />

im ambulanten<br />

Bereich <strong>der</strong> KV WL (eigene<br />

Angaben <strong>der</strong> KV).<br />

Figure 1. Frequenca of<br />

stressechocardiography<br />

and coronarangiography<br />

in outdoors patients in<br />

the region of KV WL (Westfalen-Lippe).<br />

Einleitung<br />

Studien zur prognostischen <strong>Bedeutung</strong> <strong>der</strong> Untersuchungstechniken<br />

gehören zum Alltag <strong>der</strong><br />

kardiovaskulären klinischen Forschung. Ziel dieser<br />

Studien ist es, mit angemessenen Mitteln den<br />

klinischen Verlauf des Patienten vorauszusagen<br />

und die therapeutischen Optionen danach auszurichten.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> Häufigkeit <strong>der</strong> kardiovaskulären<br />

Erkrankungen haben die Art <strong>der</strong> Diagnostik<br />

und die Prognoseabschätzung eine wichtige medizinische<br />

und ökonomische <strong>Bedeutung</strong>. Für jeden ><br />

65-jährigen Patienten in Deutschland wurden laut<br />

Statistischem Bundesamt im Jahr 2002 (pauschal)<br />

6 740 Euro für die medizinische Behandlung ausgegeben.<br />

Davon entfielen 1 650 Euro (24%) auf<br />

Krankheiten des <strong>Herz</strong>-Kreislauf-Systems (www.<br />

destatis.de).<br />

Für die USA liegt <strong>der</strong> Versuch einer Berechnung<br />

<strong>der</strong> Kosten für unterschiedliche Strategien<br />

bei 11 372 Patienten mit stabiler Angina vor. In<br />

dieser Studie zeigte sich, dass ein primär invasives<br />

Vorgehen 30–41% höhere Kosten verursacht als<br />

eine Stufendiagnostik mit nuklearmedizinischem<br />

Ischämienachweis [79].<br />

Dem 18. Bericht über die Leistungszahlen<br />

<strong>der</strong> <strong>Herz</strong>katheterlabore in Deutschland für das<br />

Jahr 2001 [18, 46] kann man entnehmen, dass insgesamt<br />

611 882 diagnostische <strong>Herz</strong>katheter<br />

durchgeführt wurden. Dabei erfolgten 195 280<br />

Koronarinterventionen, was einer Interventionsquote<br />

von 31,9% entspricht. Es ist allerdings unbekannt,<br />

wie viele Patienten nach dem diagnostischen<br />

<strong>Herz</strong>katheter zu einer Bypassoperation<br />

weitergeleitet wurden.<br />

Das Bundesamt für Qualitätssicherung berichtet<br />

in seiner Statistik für das Jahr 2002 (www.<br />

bqs-online.de), dass ca. 14–20% <strong>der</strong> Patienten zu einer<br />

Bypassrevaskularisation weitergeleitet wurden.<br />

Das würde immer noch bedeuten, dass ca. 50% <strong>der</strong><br />

diagnostischen <strong>Herz</strong>katheteruntersuchungen ohne<br />

interventionelle Konsequenzen blieben.<br />

Anzahl <strong>der</strong> Behandlungen<br />

6000<br />

5000<br />

4000<br />

3000<br />

2000<br />

1000<br />

Stressecho<br />

0<br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />

Jahr<br />

Nach internen Angaben <strong>der</strong> Kassenärztlichen<br />

Vereinigung Westfalen-Lippe (KV WL) wurden<br />

im Jahr 2003 im Bereich Westfalen-Lippe 9 165<br />

ambulante Koronarangiographien und 12 664<br />

<strong>Stressechokardiographie</strong>n (SE) durchgeführt (geringer<br />

Fallzahlunterschied in Anbetracht des Aufwands).<br />

Nach <strong>der</strong> momentanen Berechnungsstruktur<br />

– wenn man den Punktwert <strong>der</strong> KV WL<br />

von 3,5 Cent zugrunde legt – entstand durch die<br />

Koronarangiographien ein 4,2-mal höherer Erstattungsanspruch<br />

in Höhe von 5 250 984 Euro als<br />

durch die SE-Untersuchungen (1 241 072 Euro).<br />

Lei<strong>der</strong> fehlen offizielle Informationen darüber,<br />

wie häufig eine Koronarangiographie bei negativem<br />

Befund <strong>der</strong> SE durchgeführt wird.<br />

Eigene Berechnungen [41] ergaben, dass ca.<br />

9,0% <strong>der</strong> Koronarangiographien bei Patienten<br />

ohne vorbekannte koronare <strong>Herz</strong>erkrankung<br />

(KHK) und 17,7% bei Patienten mit vorbekannter<br />

KHK ohne interventionelle Konsequenzen<br />

bleiben. In diesem Praxiskollektiv erfolgte die<br />

Entscheidung zur invasiven Diagnostik im mittleren<br />

Nachbeobachtungszeitraum von 5,1 Jahren,<br />

die Indikation zur Koronarangiographie ergab<br />

sich im klinischen Verlauf.<br />

Tendenziell wird die SE im ambulanten Bereich<br />

in Deutschland immer seltener durchgeführt,<br />

die Koronarangiographie immer häufiger<br />

(Abbildung 1). Schon die Einführung des invasiven<br />

Moduls im Bereich <strong>der</strong> KV WL (abrechnungstechnisch<br />

ein Bereich, welcher getrennt von<br />

den nichtinvasiven Grundleistungen betrachtet<br />

wird) und die Zuordnung <strong>der</strong> SE zum Grundmodul<br />

(abrechnungstechnisch <strong>der</strong> Bereich <strong>der</strong><br />

nichtinvasiven Leistungen) führten im Jahr 1999<br />

zu einer Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Häufigkeitsstatistik<br />

<strong>der</strong> invasiven Untersuchungen.<br />

Eine neue Abrechnungsregelung hatte somit<br />

ein verän<strong>der</strong>tes medizinisches Verhalten zur Folge,<br />

weil invasive Leistungen abrechnungstechnisch<br />

begünstigt wurden.<br />

Die konsequente Anwendung <strong>der</strong> SE könnte<br />

die Anzahl <strong>der</strong> Koronarangiographien, die zu<br />

keiner Intervention führen, reduzieren und damit<br />

zur Kostensenkung beitragen [7, 20, 79].<br />

Die Untersuchungstechnik <strong>der</strong> SE ist ausreichend<br />

eingeführt [4, 15]. Es bestehen zahlreiche<br />

Empfehlungen zur Anwendung <strong>der</strong> Methode<br />

[15]. Die Interobserverproblematik ist ebenfalls<br />

ausreichend bekannt [36].<br />

Gegenüber dem allgemeinen koronarangiographischen<br />

Nachweis fixer Koronarstenosen ist<br />

die SE in <strong>der</strong> Lage, die funktionelle <strong>Bedeutung</strong><br />

koronarer Stenosen zu erfassen [54], insbeson<strong>der</strong>e<br />

bei normaler linksventrikulärer Funktion in<br />

Ruhe. Aufgrund <strong>der</strong> Ischämiekaskade ist mittels<br />

2 <strong>Herz</strong> 30 · 2005 · Nr. 8 © Urban & Vogel<br />

Coro


Leischik R, Erbel R. <strong>Prognostische</strong>r Wert <strong>der</strong> <strong>Stressechokardiographie</strong><br />

Stressechokardiohraphie eine Ischämie unter Belastung<br />

eher nachzuweisen als mittels Belastungs-<br />

EKG o<strong>der</strong> als durch das Auftreten einer Angina<br />

pectoris Symptomatik (Abbildung 2) [27].<br />

Außer zum Nachweis einer Ischämie kann<br />

die SE herangezogen werden zur Beurteilung <strong>der</strong><br />

linksventrikulären Dysfunktion während und<br />

nach <strong>der</strong> Chemotherapie bei Tumorpatienten<br />

[42], zur Beurteilung des Druckgradienten bei<br />

Patienten mit hypertropher obstruktiver Kardiomyopathie<br />

(HOCM) [73], zur Überprüfung <strong>der</strong><br />

Wirksamkeit <strong>der</strong> antiischämischen Therapie [39],<br />

zur Überprüfung <strong>der</strong> diastolischen Funktion [58]<br />

und zum Nachweis <strong>der</strong> myokardialen Vitalität [2,<br />

6, 8, 64]. Aufgrund <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen Studienlage<br />

kann man festhalten, dass die physikalische SE<br />

den maximalen myokardialen Sauerstoffverbrauch<br />

induziert und die bestmögliche Information<br />

liefert [34, 54].<br />

Studien zur prognostischen <strong>Bedeutung</strong> <strong>der</strong> SE<br />

bei verschiedenen Kollektiven mit unterschiedlichen<br />

Belastungsmethoden wurden vorgestellt (Tabelle<br />

1). Die Ergebnisse <strong>der</strong> prognostischen SE-Studien<br />

werden in diesem Review diskutiert.<br />

Patienten mit bekannter und<br />

unbekannter KHK<br />

Das häufigste Kollektiv, welches zur SE vorgestellt<br />

wird, ist ein Mischkollektiv. Es setzt sich<br />

überwiegend zusammen aus Patienten, die wegen<br />

V.a. eine KHK untersucht werden, und aus Patienten<br />

mit bekannter KHK, die wegen V.a. Progression<br />

<strong>der</strong> Erkrankung untersucht werden. Mit<br />

diesem Mischkollektiv haben sich zahlreiche Studien<br />

beschäftigt, wobei unterschiedliche Methoden<br />

<strong>der</strong> Belastung eingesetzt wurden.<br />

Der positive Befund <strong>der</strong> physikalischen SE<br />

(Treadmill-Test) stellte den hauptsächlichen, unabhängigen<br />

Prädiktor eines kardiovaskulären Ereignisses<br />

dar, und zwar unabhängig von klinischen<br />

Faktoren und Ergebnissen des Belastungs-EKG<br />

[49]. Die logistische Regressionsmodellanalyse<br />

konnte zeigen, dass die Summe <strong>der</strong> echokardiographischen,<br />

<strong>der</strong> belastungselektrokardiographischen<br />

und <strong>der</strong> klinischen Daten eine zusätzliche<br />

Information bezüglich des prädiktiven Werts liefert.<br />

Marwick et al. [49] postulieren nach den Ergebnissen<br />

<strong>der</strong> Studie, dass – unabhängig vom Belastungs-EKG<br />

– eine SE als zusätzlicher Standardtest<br />

immer mit durchgeführt werden sollte.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> höheren Kosten <strong>der</strong> SE im Vergleich<br />

zum Belastungs-EKG sollte diese For<strong>der</strong>ung durch<br />

weitere Studien noch bestätigt werden.<br />

Die Zunahme des segmentalen Wandbewegungsscores<br />

erwies sich bei <strong>der</strong> Dobutamin-SE<br />

<strong>Herz</strong> 30 · 2005 · Nr. 8 © Urban & Vogel<br />

als wichtiger Prädiktor für ein kardiales Ereignis<br />

[16]. Die ereignisfreie 1- und 2-Jahres-Rate <strong>der</strong><br />

Patienten mit unauffälligem Dobutamin-SE lag<br />

bei 98% und 97%.<br />

Ein Vergleich zwischen Dipyridamol- und<br />

Dobutamin-SE zeigte einen ähnlichen prognostischen<br />

Wert dieser beiden pharmakologischen Belastungsmethoden<br />

mit marginalem statistischem<br />

Unterschied, wenn <strong>der</strong> kardiale Tod als Endpunkt<br />

<strong>der</strong> Studie definiert wurde [66].<br />

In einem Kollektiv von 1 659 Patienten wurde<br />

die prognostische <strong>Bedeutung</strong> <strong>der</strong> Dobutamin-SE<br />

in Kombination mit Atropingabe untersucht [68].<br />

Bei unauffälligem Dobutamin-SE-Befund lag die<br />

Ereignisrate für einen kardialen Tod o<strong>der</strong> Infarkt<br />

innerhalb von 5 Jahren nur im Bereich von 1,3%.<br />

Die multivariate Analyse für spätere Ereignisse<br />

(Tod, Myokardinfarkt, Revaskularisation) beschrieb<br />

die neue Wandbewegungsstörung als den<br />

stärksten Prädiktor kardialer Ereignisse (unabhängig<br />

von Risikofaktoren für eine KHK).<br />

Eine eingeschränkte Ejektionsfraktion im<br />

Ruheechokardiogramm in Verbindung mit einer<br />

positiven SE verstärkt die Voraussage harter Ereignisse<br />

[78].<br />

Zusammenfassend erweist sich <strong>der</strong> positive<br />

SE-Befund beim typischen gemischten Kollektiv<br />

als stärkster unabhängiger Prädiktor kardialer Ereignisse<br />

und ist den Befunden des Belastungs-EKG<br />

und <strong>der</strong> Risikofaktorenanalyse überlegen. Bezüglich<br />

<strong>der</strong> Prognosebestimmung scheint die Art <strong>der</strong><br />

Belastung keine Rolle zu spielen.<br />

<strong>Prognostische</strong> <strong>Bedeutung</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Stressechokardiographie</strong> bei Patienten<br />

ohne vorbekannte KHK<br />

Die prognostische <strong>Bedeutung</strong> <strong>der</strong> SE beim Kollektiv<br />

ohne vorbekannte KHK ist im Bereich <strong>der</strong><br />

ambulanten Versorgung von beson<strong>der</strong>em Inter-<br />

Koronargefäß<br />

Koronare Flussreserve<br />

IVUS<br />

5 5<br />

Koronarangiographie<br />

% Stenose 0 20 50 70 90 100<br />

% Flächenstenose 0 36 75 91 99 100<br />

Abbildung 2. Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Flussreserve ab einem Stenosegrad von 50% (nach<br />

[27]). IVUS: intravaskulärer Ultraschall.<br />

Figure 2. Decrease of coronary flow reserve in coronary stenosis > 50%. IVUS: intravascular<br />

ultrasound.<br />

3<br />

2<br />

1,5<br />

1,0<br />

3


Leischik R, Erbel R. <strong>Prognostische</strong>r Wert <strong>der</strong> <strong>Stressechokardiographie</strong><br />

Tabelle 1. <strong>Prognostische</strong><br />

<strong>Bedeutung</strong> <strong>der</strong> SE bei verschiedenenPatientenkollektiven<br />

(modifiziert und<br />

ergänzt nach Cheitlin,<br />

200315).<br />

Table 1. Prognostic value<br />

of SE in different collectives<br />

of patients (modified<br />

and supplemented according<br />

to Cheitlin).<br />

Erster Autor, Re- SE Anzahl Follow-up Events Eventrate<br />

Erscheinungsjahr ferenz Methode Pat. Zeit in % Jahr/o<strong>der</strong><br />

Monaten FU-Zeit<br />

Ischämie + Ischämie - Normal<br />

Picano, 1989 63 DIP+ 539 36 T, MI 2.3 0,7<br />

Mazeika, 1993 50 DSE+ 51 24 T, MI, IA 16 3,8<br />

Picano, 1993 61 DIP 925 14 T, MI 4 2 0<br />

Krivokapich, 1993 38 TME+ 360 ≈12 T, MI 10,8 3,1<br />

Afridi, 1994 2 DSE+ 77 10 T, MI 50 26 5<br />

Pol<strong>der</strong>mans, 1994 68 DSE+ 430 17 T, MI 6,6 3,4<br />

Coletta, 1995 19 DIP+ 268 16 T, MI 17,9 1,4<br />

Kamaran, 1995 37 DSE+ 210 8 T, MI 69 1<br />

Williams, 1996 87 DSE+ 108 16 T, MI, Re 32,6 7,3<br />

Anthopoulos, 1996 3 DSE+ 120 14 T, MI 13,6 0<br />

Marcovitz, 1996 47 DSE+ 291 15 T, MI 12,8 8,2 1,1<br />

Heupler, 1997 35 TME+ 508w 41 T, MI, Re 9,2 1,3<br />

McCully, 1998 51 N TME 1.325 23 T, MI 0,5<br />

Chuah, 1998 16 DSE++ 860 24 T, MI 6,9 6,3 1,9<br />

Cortigiani, 1998 21 DSE/DIP+ 456w 32 T, MI 2,9 0,3<br />

Colon , 1998 20 TME/DOB 661 23 T, MI, Re, AP<br />

Davar, 1999 22 N DSE 72w 13 T, MI 0<br />

Sitges, 2000 81 DASE 121 12 T, MI, AP 43 8,5 0<br />

Wang, 2001 85 DSE 172 36 T, MI, Re 34,2 12,3<br />

McCully, 2002 52 TME 1.874 37 T,MI 1,6 1,2<br />

Bholasingh, 2003 9 DSE 377 6 T, MI, Re, AP 30,8 4,0<br />

Chung, 2004 17 SE/DOB 233 31 T, MI 0,6/0,8<br />

McCully, 2004 53 SE 941 40 T, MI 4.4 2.5<br />

Sicari, 2004 80 DIP/DOB 1.681 16 T 8 5<br />

nach HTX<br />

Ciliberto, 1993 18 DIP++ 80 9,8 T, MI, KHE 26,2 0<br />

Lewis, 1997 44 DSE++ 63 8 T, MI, KHE 28,6 3,6<br />

HTX: <strong>Herz</strong>transplantation, DIP: Dipyridamol-SE, +: neue Wandbewegungsstörung, „positiv“ bzgl. einer induzierbaren Ischämie, ++: Wandbewegungsstörung,<br />

in Ruhe o<strong>der</strong> unter SE, T: Tod, MI: nicht fataler Myokardinfarkt, N: Patientenkollektiv mit negativem SE-Befund, TME:<br />

Treadmill (Laufband-)-SE, IA: Instabile Angina, Re: Revaskularisation, w: weiblich, DOB: Dobutamin, KHE: Krankenhauseinweisung wegen<br />

<strong>Herz</strong>insuffizienz<br />

esse, weil dieses Kollektiv den größten Teil <strong>der</strong><br />

ambulanten Patienten darstellt.<br />

Nur sehr wenige Arbeiten unterscheiden<br />

konsequent diese Patientengruppe von den Patienten<br />

mit vorbekannter KHK.<br />

Die Prävalenz <strong>der</strong> KHK ist, bezogen auf die<br />

Gesamtbevölkerung, nicht sehr hoch. Wenn man<br />

aufgrund <strong>der</strong> anatomischen Studien von einer<br />

stillen KHK bei 4% in <strong>der</strong> Durchschnittsbevölkerung<br />

ausgeht [24], zeigen wie<strong>der</strong>um das Kollektiv<br />

mit typischen thorakalen Beschwerden in 90%,<br />

das Kollektiv mit atypischen thorakalen Schmerzen<br />

in ca. 50% und das Kollektiv mit nichtanginösem<br />

Schmerz in 16% <strong>der</strong> Fälle eine signifikante<br />

KHK in <strong>der</strong> kardiologischen Praxis [24]. Diese<br />

Angaben beruhen auf einer älteren Studie mit<br />

4 952 Patienten, bei denen die KHK angiographisch<br />

bestätigt wurde.<br />

Ein gut definiertes Kollektiv ohne vorbekannte<br />

KHK (Patienten mit atypischem Thoraxschmerz<br />

und mit global normaler linksventrikulärer Funk-<br />

tion) wurde mittels physikalischer Belastung (Treadmill-Test)<br />

o<strong>der</strong> mittels Dobutamin-SE (20% <strong>der</strong><br />

Fälle) untersucht [20]. Als hauptsächliche kardiale<br />

Ereignisse wurden Krankenhauseinweisung wegen<br />

instabiler Angina, <strong>Herz</strong>insuffizienz, akuter<br />

Myokardinfarkt o<strong>der</strong> kardialer Tod definiert. Als<br />

Gesamterereignisse wurden die hauptsächlichen<br />

kardialen Ereignisse und die koronare Revaskularisation<br />

betrachtet (entwe<strong>der</strong> perkutane transluminale<br />

Koronarangioplastie [PTCA] o<strong>der</strong> Bypasschirurgie).<br />

Die Autoren stuften SE und nuklearmedizinische<br />

Methoden im Hinblick auf Einsatz<br />

und Ergebnisse als vergleichbar ein.<br />

Die SE hatte den Vorteil <strong>der</strong> direkten Visualisierung<br />

<strong>der</strong> kardialen Strukturen, <strong>der</strong> höheren<br />

Effektivität, <strong>der</strong> niedrigeren Kosten und des geringeren<br />

Zeitaufwandes sowie <strong>der</strong> einfacheren<br />

Verfügbarkeit. Bei <strong>der</strong> multivariaten Analyse erwies<br />

sich <strong>der</strong> Nachweis einer belastungsinduzierten<br />

Ischämie in <strong>der</strong> SE als stärkster Prädiktor <strong>der</strong><br />

gesamten Ereignisse. Der Belastungs-EKG-Be-<br />

4 <strong>Herz</strong> 30 · 2005 · Nr. 8 © Urban & Vogel


Leischik R, Erbel R. <strong>Prognostische</strong>r Wert <strong>der</strong> <strong>Stressechokardiographie</strong><br />

fund zeigte sich bezüglich <strong>der</strong> hauptsächlichen<br />

kardialen Ereignisse hingegen nicht als unabhängiger<br />

Prädiktor.<br />

Bei Frauen ohne kardiale Erkrankung, aber<br />

mit thorakalem Schmerzsyndrom erweisen sich<br />

die physikalische SE (Treadmill-Test) und Dobutamin-SE<br />

als die zuverlässigste Methoden zur<br />

Prognoseerfassung [35]. Das Belastungs-EKG<br />

zeigte zwar einen ebenfalls hohen negativen prädiktiven<br />

Wert, aber die exakte akute Diagnosestellung<br />

war mittels Belastungs-EKG wegen <strong>der</strong><br />

falsch positiven Befunde nur in 67,3% <strong>der</strong> Fälle<br />

möglich (aber in 92,9% für die physikalische SE<br />

und 82,4% für Dobutamin-SE).<br />

Prognose von Patienten mit<br />

einem negativen <strong>Stressechokardiographie</strong>befund<br />

Die Prognose <strong>der</strong> Patienten mit einem negativen<br />

SE-Befund ist von beson<strong>der</strong>em Interesse. Diese<br />

Patienten haben grundsätzlich einen gutartigen<br />

Verlauf und benötigen bei ausreichen<strong>der</strong> Ausbelastung<br />

aus prognostischer Sicht akut keine invasive<br />

Diagnostik. Der Verlauf <strong>der</strong> Patienten mit<br />

negativem SE-Befund kann jedoch vom untersuchten<br />

Kollektiv abhängen. Ein Mischkollektiv<br />

von 224 Patienten wies bei negativem Dobutamin-SE-Befund<br />

eine jährliche Mortalitätsrate<br />

von 0,13% auf. Auch die Infarktrate war mit 1,5%<br />

relativ niedrig, obwohl das Kollektiv zu mehr als<br />

<strong>der</strong> Hälfte aus Patienten mit vorbekannter KHK<br />

bestand und die Hälfte <strong>der</strong> Patienten vor <strong>der</strong> SE<br />

Anginabeschwerden hatte [23].<br />

Bei Patienten mit unauffälliger Dobutamin-SE<br />

nahmen die spontanen Ereignisse nach 3<br />

Jahren zu [83]. Die jährliche Rate harter Ereignisse<br />

(kardialer Tod und Infarkt) lag in den ersten<br />

3 Jahren bei 0,8% und vom 4. bis zum 6. Jahr bei<br />

1,7%. Die jährliche Mortalitätsrate betrug in den<br />

ersten 3 Jahren 2% und vom 4. bis zum 7. Jahr<br />

2,4%. Geringere Mortalitätsraten zeigten Frauen,<br />

die normale Dobutamin-SE-Befunde hatten<br />

[55]. In dieser Studie lag die Mortalitätsrate im<br />

Verlauf des 2-jährigen Nachuntersuchungszeitraums<br />

bei 0%. Das Risiko kardialer Ereignisse –<br />

inkl. <strong>der</strong> Revaskularisation – lag bei 1%/Jahr.<br />

Die Nachbeobachtung von 1 325 Patienten<br />

mit sehr niedrigem Risikopotential zeigte, dass<br />

die Patienten mit einem negativen SE-Befund<br />

(physikalische SE/Treadmill-Test) eine sehr gute<br />

Prognose haben [51]. Kardialer Tod und Infarkt<br />

pro Personenjahr des Nachuntersuchungszeitraums<br />

traten nur bei 0,5% <strong>der</strong> Patienten ein.<br />

Ein Patientenkollektiv mit normalem SE-Befund<br />

innerhalb eines öffentlichen Krankenhauses<br />

<strong>Herz</strong> 30 · 2005 · Nr. 8 © Urban & Vogel<br />

wurde von Chung et al. beschrieben [17]. Hier<br />

hatten 252 von 796 Patienten einen normalen<br />

SE-Befund (Treadmill-Test o<strong>der</strong> Dobutamin-Atropin-SE).<br />

Ein früherer Infarkt o<strong>der</strong> eine anamnestisch<br />

bekannte KHK lag nicht vor. Allerdings<br />

hatten die Patienten in dieser Studie z.T. eine hohe<br />

Wahrscheinlichkeit, eine KHK zu entwickeln<br />

(klinisch geschätzt ca. 70% <strong>der</strong> Patienten). Während<br />

<strong>der</strong> Nachbeobachtungszeit von 2,7 Jahren<br />

zeigten sich eine jährliche Mortalitätsrate von<br />

0,6% und eine jährliche Rate für harte Ereignisse<br />

(Todesfall und Infarkt) von 0,8% wie auch eine<br />

Revaskularisationsrate von 1,1%.<br />

In <strong>der</strong> EPIC-Studie [62] zeigte sich bei Patienten<br />

mit negativer Persantin-SE und vorherigem<br />

unkompliziertem Myokardinfarkt ein Risiko bezüglich<br />

des kardialen Todes von < 2% innerhalb<br />

des 1. Jahres.<br />

Bei Diabetespatienten mit negativem SE-Befund<br />

[25] stellten sich die Ereignisse erst nach<br />

dem 1. Jahr ein, innerhalb von 3 Jahren waren es<br />

1,8%. Ein Kontrolltest wurde spätestens nach 1<br />

Jahr empfohlen.<br />

Diese Empfehlung kann man bei Patienten<br />

mit vorhandenen Risikofaktoren für eine KHK<br />

aufgrund <strong>der</strong> Studienlage unterstützen. Patienten<br />

mit einem negativen SE-Befund haben zwar eine<br />

gute Prognose, aber solche mit einer hohen klinischen<br />

Wahrscheinlichkeit für KHK und vorhandenen<br />

klinischen Risikofaktoren für eine KHK<br />

sollten sich aufgrund <strong>der</strong> möglichen Progredienz<br />

<strong>der</strong> Koronarsklerose einer jährlichen Kontrolluntersuchung<br />

unterziehen.<br />

Eine akute invasive Diagnostik ist bei Patienten<br />

mit negativem SE-Befund aus prognostischer<br />

Sicht nicht notwendig.<br />

Prognose nach einem Myokardinfarkt<br />

Zahlreiche Studien wurden bei Patienten nach<br />

Myokardinfarkt durchgeführt [10, 11, 13, 32, 57,<br />

62, 64, 70, 72, 80].<br />

Die SE – insbeson<strong>der</strong>e die pharmakologische<br />

Stimulation mit Dobutamin – integriert vier Variable<br />

bei <strong>der</strong> Analyse nach einem Myokardinfarkt:<br />

Ruhefunktion, myokardiale Vitalität, belastungsinduzierte<br />

Ischämie und linksventrikuläre Funktion<br />

unter Belastung [62].<br />

Die prognostische Ausssagekraft des Treadmill-Tests<br />

(72) war bei Patienten nach einem Infarkt<br />

nicht immer zufriedenstellend; es konnten<br />

nur 50% <strong>der</strong> Patienten mit Ereignissen identifiziert<br />

werden. Dies ist mit <strong>der</strong> eingeschränkten Sensitivität<br />

des Treadmill-Tests zu erklären, weil die<br />

SE-Bil<strong>der</strong> nicht in <strong>der</strong> Peak-Phase (Phase <strong>der</strong> maximalen<br />

Ischämie) gesichert werden können [34].<br />

5


Leischik R, Erbel R. <strong>Prognostische</strong>r Wert <strong>der</strong> <strong>Stressechokardiographie</strong><br />

Die Studien mit Dipyridamol [13, 57, 61] zeigten<br />

eine sehr gute Voraussagbarkeit <strong>der</strong> Ereignisse.<br />

Ähnliches gilt für die Ergebnisse <strong>der</strong> Dobutamin-SE<br />

[11, 32, 80]. Wesentliche Unterschiede<br />

zwischen Dipyridamol- und Dobutamin-SE nach<br />

Myokardinfarkt gab es nicht [62, 80].<br />

<strong>Prognostische</strong> <strong>Bedeutung</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Stressechokardiographie</strong> nach<br />

Revaskularisation<br />

Der positive Befund <strong>der</strong> Dobutamin-SE stellte<br />

bei Patienten nach PTCA o<strong>der</strong> nach chirurgischer<br />

Revaskularisation den stärksten und unabhängigen<br />

Prädiktor kardialer Ereignisse [12] dar. Allerdings<br />

sollten vorher immer die klinischen Daten<br />

gesichtet werden.<br />

Das Auftreten von Angina vor einer SE war<br />

nicht geeignet, ein Ereignis vorauszusagen. Die<br />

SE half, Risikopatienten und auch asymptomatische<br />

Patienten nach Koronarintervention zu entdecken,<br />

aber bei positivem SE-Befund sollte nach<br />

Meinung <strong>der</strong> Autoren [12] „aggressiver“ behandelt<br />

werden (vorzeitige invasive Diagnostik).<br />

Die physikalische SE (Treadmill-Test) lieferte<br />

bei Patienten nach Bypassoperation [5] eine zusätzliche<br />

prognostische Information zu den klinischen<br />

und belastungselektrokardiographischen Befunden,<br />

obwohl nur 60% <strong>der</strong> Patienten die angestrebten<br />

85% <strong>der</strong> altersspezifischen maximalen <strong>Herz</strong>frequenz<br />

erreichten. Das Belastungs-EKG war bei<br />

37% <strong>der</strong> Patienten nicht diagnostisch verwertbar<br />

und bei 22% positiv. Die SE zeigte bei 51% <strong>der</strong> Patienten<br />

einen ischämischen Befund [5].<br />

Unabhängig von <strong>der</strong> prognostischen <strong>Bedeutung</strong><br />

<strong>der</strong> SE können sich nach koronarer Stentimplantation<br />

in Einzelfällen auch abnormale SE-Befunde<br />

zeigen, ohne dass eine relevante Stenose<br />

vorliegt [69]. Hier werden bei <strong>der</strong> Frühdiagnostik<br />

nach Stenting (4–6 Wochen) verschiedene Mechanismen<br />

diskutiert. Auf jeden Fall kann man<br />

bei Patienten mit Angina in <strong>der</strong> Frühphase nach<br />

Stenting durchaus positive SE-Befunde finden,<br />

wobei die Ursachen nicht immer im Verschluss<br />

<strong>der</strong> Koronargefäße liegen müssen, son<strong>der</strong>n vielmehr<br />

eine mikrovaskuläre Problematik o<strong>der</strong><br />

transiente intrakoronare Mikroembolisation eine<br />

Ischämie verursachen können.<br />

Vergleich <strong>Stressechokardiographie</strong>/<br />

Belastungs-EKG bezüglich <strong>der</strong><br />

prognostischen <strong>Bedeutung</strong><br />

Die Prognosebeurteilung <strong>der</strong> Patienten hängt im<br />

Wesentlichen davon ab, wie sensitiv und spezifisch<br />

eine Methode ist, eine eventuelle Ischämie nach-<br />

zuweisen. Die Prognose <strong>der</strong> Patienten ist abhängig<br />

von <strong>der</strong> Ausdehnung einer Ischämie [45]. Die Ausdehnung<br />

einer Ischämie kann mittels Belastungs-EKG<br />

nicht bestimmt werden [31, 48, 86].<br />

Bei <strong>der</strong> Frage nach Sensitivität und Spezifität<br />

des Belastungs-EKG muss man auf die früheren<br />

Arbeiten aus den 70er und 80er Jahren zurückgreifen.<br />

Dazu bietet sich eine Metaanalyse von<br />

24 074 Patienten aus 147 konsekutiv publizierten<br />

Studien über die <strong>Bedeutung</strong> <strong>der</strong> belastungsinduzierten<br />

ST-Strecken-Senkungen bei <strong>der</strong> Diagnostik<br />

<strong>der</strong> KHK an [31]. Aufgrund <strong>der</strong> Metaanalyse<br />

wird deutlich, dass es eine breite Variabilität in<br />

<strong>der</strong> Sensitivität und Spezifität gibt. Es ergibt sich<br />

eine mittlere Sensitivität bezüglich <strong>der</strong> Aufdeckung<br />

<strong>der</strong> KHK von 68% mit einer Streubreite<br />

von 23–100%. Die mittlere Spezifität im Hinblick<br />

auf die Aufdeckung einer KHK liegt bei 77% mit<br />

einer Streubreite von 17–100%.<br />

Die prognostische <strong>Bedeutung</strong> des Belastungs-EKG<br />

wurde in einer Studie mit 2 700 Patienten<br />

[26] untersucht. Im Nachbeobachtungszeitraum<br />

von 6 Monaten bis 9 Jahren zeigte sich eine<br />

Häufigkeit koronarer Ereignisse (Myokardinfarkt/<br />

kardialer Tod) bei Patienten mit positivem Belastungs-EKG<br />

von 9,5%/Jahr, verglichen mit 1,7%/<br />

Jahr bei Patienten mit negativem Test. Die Tiefe<br />

<strong>der</strong> ST-Strecken-Senkung und <strong>der</strong> Beginn <strong>der</strong> Ischämie<br />

während <strong>der</strong> Belastung spielten prognostisch<br />

bezüglich koronarer Ereignisse keine Rolle.<br />

In zwei weiteren, größer angelegten Studien,<br />

und zwar in <strong>der</strong> Studie von Weiner et al. [86] mit<br />

4 083 Patienten und in <strong>der</strong> Studie von Mark et al.<br />

[48] mit 2 842 Patienten, gehörten Angina und<br />

ST-Strecken-Senkungen zwar zur Standarddiagnostik,<br />

wurden aber nicht isoliert betrachtet.<br />

Isoliert betrachtet ist die prognostische Aussagekraft<br />

dieser Parameter gering. Als zusätzliche<br />

Parameter – wenn die koronare Anatomie<br />

definiert ist – sind klinische und belastungselektrokardiographische<br />

Parameter hilfreich. Eine beson<strong>der</strong>s<br />

tiefe ST-Strecken-Senkung > 2 mm während<br />

<strong>der</strong> Belastung hat keinen Einfluss auf die<br />

Prognose [67].<br />

Beim direkten Vergleich <strong>der</strong> Methoden Dobutamin-SE<br />

und Belastungs-EKG [32] zeigte sich<br />

ein ähnlich hoher negativer prädiktiver Wert bei<strong>der</strong><br />

Methoden. Bei <strong>der</strong> multivariaten Analyse erwies<br />

sich eine positive Dobutamin-SE als stärkster<br />

Prädiktor <strong>der</strong> kardialen Ereignisse.<br />

Bis zu 30% <strong>der</strong> Belastungs-EKG-Befunde<br />

sind nach den Ergebnissen <strong>der</strong> GISSI-2-Studie<br />

diagnostisch nicht verwertbar [84].<br />

Das Belastungs-EKG hat im Vergleich zur<br />

Szintigraphie eine unzureichende prognostische<br />

<strong>Bedeutung</strong> in <strong>der</strong> Diagnostik [29].<br />

6 <strong>Herz</strong> 30 · 2005 · Nr. 8 © Urban & Vogel


Leischik R, Erbel R. <strong>Prognostische</strong>r Wert <strong>der</strong> <strong>Stressechokardiographie</strong><br />

Bei diabetischen Patienten spielt Angina während<br />

<strong>der</strong> Belastungs-EKG-Untersuchung keine<br />

Rolle [25]. Beschwerden bei diabetischen Patienten<br />

als klinischer Indikator für eine KHK sollten<br />

entsprechend nicht erwartet werden.<br />

Wegen <strong>der</strong> präexistenten Verän<strong>der</strong>ungen im<br />

EKG nach einem Myokardinfarkt ist das Belastungs-EKG<br />

hier nur eingeschränkt prognostisch<br />

verwertbar [28, 29].<br />

Zusammenfassend kann man festhalten, dass<br />

die Tiefe <strong>der</strong> ST-Strecken-Senkung keinen prognostischen<br />

Wert besitzt. Auch das Auftreten o<strong>der</strong><br />

Nichtauftreten von Angina bei Patienten mit positiver<br />

ST-Strecken-Senkung hat keinen Einfluss<br />

auf die Prognose. Bei diabetischen Patienten, Patienten<br />

mit tiefen ST-Strecken-Senkungen, bei<br />

<strong>der</strong> Frage nach <strong>der</strong> Prognose und vor allem bei<br />

uneindeutigen EKG-Verän<strong>der</strong>ungen (bis zu<br />

50%) spielt die SE als zusätzliche Untersuchungsmethode,<br />

gerade wenn <strong>der</strong> Koronarstatus durch<br />

einen Angiographiebefund nicht bekannt ist, eine<br />

sehr bedeutsame Rolle.<br />

<strong>Prognostische</strong> <strong>Bedeutung</strong> <strong>der</strong> neuen<br />

Ultraschalltechniken im Bereich <strong>der</strong><br />

<strong>Stressechokardiographie</strong><br />

Neue Techniken beim Einsatz <strong>der</strong> SE versprechen<br />

eine weitere Verbesserung <strong>der</strong> Endokar<strong>der</strong>kennung<br />

wie auch eine verbesserte Qualität und Analyse<br />

<strong>der</strong> Ultraschallbil<strong>der</strong> [40, 43, 71] (Abbildungen<br />

3 und 4). Dies zeigte sich in einer multizentrischen<br />

Studie mit 218 Patienten [75] und auch in<br />

einer prognostischen Studie bei 283 Patienten mit<br />

relativ kurzer Nachbeobachtungszeit [89].<br />

„Harmonic imaging“ [71, 76] führt zu einer<br />

deutlichen Verbesserung <strong>der</strong> Endokar<strong>der</strong>kennung<br />

im Vergleich zur normalen Echokardiographie<br />

(auch ohne Kontrastmittelgabe; Abbildung 5).<br />

Der Einsatz <strong>der</strong> myokardialen Kontrastechokardiographie<br />

und <strong>der</strong> quantitativen Videointensitometrie<br />

[14] ermöglicht die Erfassung <strong>der</strong> Perfusionsdefekte<br />

nach einem akuten Myokardinfarkt.<br />

Mittels myokardialer Kontrastechokardiographie<br />

ist es möglich, ein Remodeling nach einem Infarkt<br />

vorauszusagen [1, 14].<br />

„Tissue Doppler imaging“ [82] bewährt sich<br />

bei <strong>der</strong> Vitalitätsdiagnostik, und die „strain“-Echokardiographie<br />

[65, 88] verspricht eine Verbesserung<br />

des diagnostischen Potentials bei <strong>der</strong> Diagnostik<br />

<strong>der</strong> KHK. Generell ist es aber noch zu früh<br />

zu entscheiden, ob diese Techniken (neben <strong>der</strong><br />

konventionellen Echokardiographie) einen zusätzlichen<br />

Effekt bei <strong>der</strong> Prognoseerfassung liefern,<br />

da hierzu noch keine gezielten Studien vorliegen.<br />

<strong>Herz</strong> 30 · 2005 · Nr. 8 © Urban & Vogel<br />

Abbildung 3. SE mit Darstellung des linken Ventrikels nach i.v. Gabe eines lungengängigen<br />

Echokontrastmittels [43].<br />

Figure 3. SE: Visualisation of left ventricle cavety after intravenous injection of transpulmonary<br />

contrast agent.<br />

Abbildung 4. „Color kinesis“: rechts verbesserte automatische Konturenerkennung<br />

des Endokards nach i.v. Gabe eines lungengängigen Ultraschallkontrastmittels. LA: linker<br />

Vorhof; LV: linker Ventrikel; RA: rechter Vorhof.<br />

Figure 4. Color kineses: right: Improved automatic endocardial bor<strong>der</strong> etection after<br />

intravenous injection of transpulmonary contrast agent. LA: left atrium, LV: left ventricle,<br />

RA: right atrium.<br />

<strong>Prognostische</strong> <strong>Bedeutung</strong> <strong>der</strong> <strong>Stressechokardiographie</strong><br />

– ein Vergleich mit<br />

nuklearmedizinischen Studien<br />

Studien zur prognostischen <strong>Bedeutung</strong> <strong>der</strong> nuklearmedizinischen<br />

Methoden – vor allem <strong>der</strong> Thalliumszintigraphie<br />

(THSZ) [29, 59] wie auch <strong>der</strong><br />

Technetium-99m-Sestamibi (TC-99) [8, 79] – haben<br />

eine lange Tradition [30].<br />

Das Ausmaß <strong>der</strong> myokardialen Defekte in<br />

einem Kollektiv von 1 926 Patienten [45] stellte<br />

einen wichtigen prognostischen Faktor bezüglich<br />

<strong>der</strong> Mortalität dar. Je mehr Segmente betroffen<br />

waren, desto größer war die Mortalitätsrate. Bei<br />

fehlen<strong>der</strong> Segmentperfusion lag die Mortalitätsrate<br />

während <strong>der</strong> Nachbeobachtungszeit von ca.<br />

33 Monaten bei 0,24% und betrug sogar bis zu<br />

17%, wenn vier Segmente befallen waren.<br />

Eine ähnlich starke prognostische <strong>Bedeutung</strong><br />

hat die Untersuchung mit Technetium-99m<br />

7


Leischik R, Erbel R. <strong>Prognostische</strong>r Wert <strong>der</strong> <strong>Stressechokardiographie</strong><br />

Abbildung 5. Verbesserung <strong>der</strong> Endokarddarstellung (rechts) durch den alleinigen Einsatz<br />

<strong>der</strong> „harmonic imaging“-Technologie, ohne i.v. Gabe eines Kontrastmittels.<br />

Figure 5. Improved visualisation of endocardial bor<strong>der</strong> (at right) only by single use of<br />

harmonic imaging technology without application of ultrasound contrast agent.<br />

(TC-99). In einer Studie mit 1 702 Patienten fanden<br />

Berman et al. [7], dass ein normaler Befund<br />

mittels TC-99 unter Belastung mit einer sehr guten<br />

Prognose <strong>der</strong> Patienten korreliert ist – sogar<br />

bei Patienten mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit<br />

für die Entwicklung einer KHK.<br />

In Anbetracht <strong>der</strong> Daten <strong>der</strong> nuklearmedizinischen<br />

Studien stellt sich die Frage, ob die<br />

Szintigraphie <strong>der</strong> SE bei <strong>der</strong> Prognoseerfassung<br />

überlegen ist. Die Langzeitprognose wurde bei<br />

einem größeren Kollektiv von 248 Patienten im<br />

mittleren Verlauf von 3,7 Jahren untersucht [59].<br />

Die Autoren verglichen die prognostische <strong>Bedeutung</strong><br />

<strong>der</strong> physikalischen SE mit <strong>der</strong> Belastungsszintigraphie<br />

und dem Belastungs-EKG<br />

mit klinischen Variablen bei Patienten, die wegen<br />

des Verdachts auf KHK untersucht wurden.<br />

Im Direktvergleich zeigte die multivariate Analyse<br />

als stärksten Prädiktor <strong>der</strong> Ereignisse die<br />

Ischämie, nachgewiesen in <strong>der</strong> Belastungsszintigraphie<br />

mit nicht signifikantem Unterschied zur<br />

Ischämie in <strong>der</strong> physikalischen SE. Der prognostische<br />

Wert bei<strong>der</strong> Methoden wurde als vergleichbar<br />

eingestuft. Die Übereinstimmung von<br />

physikalischer SE und THSZ für normale und<br />

pathologische Ergebnisse lag im Bereich von<br />

86% und für die exakte Diagnose im Bereich<br />

von 72%.<br />

Die vorliegenden Vergleichsstudien [30] betonen<br />

die gleiche Wertigkeit <strong>der</strong> nuklearmedizinischen<br />

und stressechokardiographischen Methoden<br />

bezüglich <strong>der</strong>en prognostischer <strong>Bedeutung</strong>.<br />

Ökonomische Aspekte<br />

Weltweit werden ca. eine Billion bildgebende<br />

Untersuchungen durchgeführt, ein Drittel im<br />

kardiovaskulären Bereich [60]. Setzt man – nach<br />

Picano – die Kosten für ein Belastungs-EKG<br />

gleich 1, dann liegen die Kosten für eine SE bei<br />

2,3 und für eine Myokardszintigraphie bei 5,7.<br />

Der Kostenfaktor für ein Kardiostress-MRT o<strong>der</strong><br />

Cardio-3-D-CT in Deutschland würde im Bereich<br />

des Faktors 10–15 und für eine Koronarangiographie<br />

ebenfalls im Bereich 10-15 liegen (je nach<br />

Abrechnungssituation). Der Kostenfaktor für die<br />

jeweilige Untersuchung dürfte in jedem Land und<br />

je nach Gesundheitssystem unterschiedlich ausfallen.<br />

Bei <strong>der</strong> Steigerung des Faktors wird deutlich,<br />

welche ökonomische <strong>Bedeutung</strong> die Anwendung<br />

<strong>der</strong> einzelnen Methoden haben kann. Der<br />

Biohazard <strong>der</strong> strahlenaktiven Methoden ist dabei<br />

gar nicht bedacht. Die Röntgenstrahlenbelastung<br />

<strong>der</strong> THSZ entspricht 1 150 Thorax-Röntgen<br />

[60], und <strong>der</strong> Biohazard <strong>der</strong> Kardio-CT-Untersuchung<br />

ist dabei noch völlig unberücksichtigt.<br />

Bei einer einzigen prognostischen SE-Studie<br />

erfolgte eine Kostenanalyse, wobei die Kosten für<br />

ein Belastungs-EKG mit 50 USD, für eine SE mit<br />

225 USD und für eine Koronarangiographie mit<br />

1 401 USD angesetzt wurden. Der Einsatz <strong>der</strong> SE<br />

in <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Patienten mit einem niedrigen<br />

Risiko für eine KHK zeigte eine Kostenersparnis<br />

gegenüber <strong>der</strong> alleinigen Verwertung <strong>der</strong> Befunde<br />

des Belastungs-EKG bezüglich <strong>der</strong> Indikationsstellung<br />

für eine Koronarangiographie [20].<br />

Die Kosten <strong>der</strong> unterschiedlichen klinischen<br />

Strategien (primär invasive Diagnostik o<strong>der</strong> Stufendiagnostik)<br />

bei Patienten mit nicht interpretierbaren<br />

o<strong>der</strong> nicht diagnostischen Belastungs-EKG-Ergebnissen<br />

wurden unter Einsatz <strong>der</strong> Technetium-99m-Sestamibi<br />

getestet [7]. Dabei ergaben sich<br />

die höchsten Kosten pro Patient, wenn die Patienten<br />

ohne vorherige nuklearmedizinische Untersuchung<br />

direkt katheterisiert wurden (2 800 USD).<br />

Bei Patienten, bei denen vorher ein nuklearmedizinischer<br />

Test durchgeführt wurde und nur die Patienten<br />

katheterisiert wurden, die einen positiven<br />

Test hatten, ergaben sich Kosten in Höhe von 1 726<br />

USD. Die Autoren empfehlen, bei diagnostisch<br />

nicht verwertbarem Belastungs-EKG vor einer<br />

eventuellen Katheteruntersuchung eine nuklearmedizinische<br />

Untersuchung durchzuführen – vor<br />

allem bei Patienten mit negativem nuklearmedizinischem<br />

Befund fallen die Kosten <strong>der</strong> Diagnostik<br />

dann geringer aus [7].<br />

Die ökonomische Konsequenz <strong>der</strong> diagnostischen<br />

und prognostischen Strategien wurde auch<br />

bei Patienten mit stabiler Angina in einem sehr<br />

großen Kollektiv von 11 372 konsekutiven Pati-<br />

8 <strong>Herz</strong> 30 · 2005 · Nr. 8 © Urban & Vogel


Leischik R, Erbel R. <strong>Prognostische</strong>r Wert <strong>der</strong> <strong>Stressechokardiographie</strong><br />

enten untersucht [79]. Die Folgekosten für 3 Jahre<br />

wurden für zwei Strategien beschrieben:<br />

1. direkte <strong>Herz</strong>katheteruntersuchung (aggressives<br />

Management) und<br />

2. initiale TC-99-Untersuchung und selektive<br />

<strong>Herz</strong>katheteruntersuchung für Hochrisikopatienten<br />

(konservatives Management).<br />

In dieser Studie zeigte sich, dass bei Patienten<br />

mit aggressiver Strategie höhere diagnostische<br />

Kosten, höhere Interventionsraten und höhere<br />

Nachbeobachtungskosten anfielen (30–41%<br />

höhere Kosten in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Risikosituation<br />

des Patienten). Die Inzidenzraten bezüglich<br />

des kardialen Todes und des Infarkts waren<br />

ähnlich (p = 0,20).<br />

Die bisherigen Studien zur ökonomischen<br />

Analyse <strong>der</strong> prognostischen Wertigkeit <strong>der</strong> SE und<br />

Myokardszintigraphie implizieren eine Kostensenkungsmöglichkeit<br />

durch eine präinvasive bildgebende<br />

Diagnostik. Wenn für die SE eine ähnliche<br />

Wertigkeit bei <strong>der</strong> Prognoseerfassung <strong>der</strong> KHK besteht<br />

wie für die nuklearmedizinischen Methoden,<br />

die Kosten und die Biohazardkonstellation [60] jedoch<br />

günstiger sind, dann ist die SE zu bevorzugen.<br />

Gezielte Studien zur Kostenanalyse sind aber<br />

weiterhin notwendig [56]. Dabei sind die nationalen<br />

Unterschiede <strong>der</strong> Gesundheitssysteme zu berücksichtigen.<br />

Abschließende Bemerkungen<br />

Auch in den Zeiten <strong>der</strong> Kardio-MRT [74, 77] behält<br />

die SE ihre <strong>Bedeutung</strong> als einfache, preiswerte,<br />

schnell verfügbare und wissenschaftlich geprüfte<br />

kardiologische Untersuchungsmethode<br />

mit direktem Patientenkontakt.<br />

Vom prognostischen Standpunkt sollte die SE<br />

bei Risikopatienten neben dem Belastungs-EKG<br />

als Standardtest und vor allem bei unklaren Ergebnissen<br />

des Belastungs-EKG immer verwendet<br />

werden. Aufgrund <strong>der</strong> vorliegenden prognostischen<br />

Daten wie auch in Anlehnung an die beschriebenen<br />

Studien [7, 20, 79] ist es wahrscheinlich,<br />

dass ein konsequenter Einsatz <strong>der</strong> SE die Anzahl<br />

<strong>der</strong> verzichtbaren Koronarangiographien<br />

vermin<strong>der</strong>n und dadurch die Kosten im kardiologischen<br />

Bereich senken könnte. Gezielte Studien<br />

zu diesem Thema sollten durchgeführt werden, um<br />

diese begründete These zu erhärten.<br />

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Korrespondenzanschrift<br />

Dr. Roman Leischik<br />

Mittelstraße 13<br />

58095 Hagen<br />

Telefon (+49/2331) 182-500,<br />

Fax -570<br />

E-Mail: privat@dr-leischik.de<br />

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