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Belastungsechokardiographie - Cardiologia-mallorca.es

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Z Kardiol 84:621-632 (1 995)<br />

0 Steinkopff Verlag 1995<br />

R. Leischik<br />

0. Adamczewski<br />

S. Pötter<br />

R. Erbel<br />

B. Lösse<br />

Exercise echocardiography -<br />

a new t<strong>es</strong>t for the ass<strong>es</strong>sment of<br />

antiischemic drug effects<br />

Summary Exercise echocardiography<br />

and exercise electrocardiography were<br />

performed to t<strong>es</strong>t the anti-ischemic<br />

effects of isosorbide dinitrat<strong>es</strong> (2x 40<br />

mg) und nisoldipine (2x 10 mg) using<br />

a randomized, double-blind, placebo-<br />

controlled crossover trial. A total of 24<br />

patients with symptomatic coronary<br />

artery disease and exercise-induced ST<br />

segment depr<strong>es</strong>sion underwent 144 in-<br />

v<strong>es</strong>tigations (6 in each patient) at the<br />

Eingegangen: 6. Januar 1995<br />

Akzeptiert: 7. April 1995<br />

Di<strong>es</strong>e Publikation beinhaltet Teile der<br />

Dissertation von 0. Adamczewski ,<br />

Dr. R. Leischik (B) . R. Erbel<br />

Universitätskliniken Essen<br />

Kardiologie<br />

Hufelandstraße 55<br />

45 122 Essen<br />

0. Adamczewski . B. Lösse<br />

Städtische Kliniken Dortmund-Mitte<br />

Abt. für Kardiologie und Nephrologie<br />

Beurhausstr. 40<br />

44 137 Dortmund<br />

S. Pötter<br />

Pharma Schwarz<br />

Alfred-Nobel-Str. 10<br />

40789 Monheim<br />

<strong>Belastungsechokardiographie</strong> -<br />

ein neuer T<strong>es</strong>t zur Erfassung einer<br />

antiischämischen Medikamentenwirkung<br />

first placebo treatment, Ist and 8th day<br />

during treatment with the first drug and .<br />

the second placebo treatment 1 st and<br />

8th day during treatment with the sec-<br />

ond drug. A wall motion score (sum of<br />

14 Segments; wall motion grading: nor-<br />

mal = 1, hypokinetic = 2, akinetic = 3,<br />

dyskinetic = 4) and ST depr<strong>es</strong>sion at<br />

the exercise were used to ass<strong>es</strong>s the<br />

anti-ischemic effects. Both drugs re-<br />

duced the number of exercise-induced<br />

wall motion abnormaliti<strong>es</strong> on the maxi-<br />

mal comparable exercise level in com-<br />

parison to placebo treatment. The wall<br />

motion score on the maximal compara-<br />

ble exercise level during placebo treat-<br />

ment was 25.5 I 6.9, during isosorbide<br />

dinitrate treatment (1 day) 23.5 I 7.2<br />

and 23 I 6.7 (8th day; for both treat-<br />

ment days, p 2 0.001 vs. placebo treat-<br />

ment), and during nisoldipine treatment<br />

(Ist day) 23.6 a 5.9 and 23 a 6.8 (8th<br />

day; p 10.001). ST segment depr<strong>es</strong>-<br />

sion changed at exercise during first<br />

placebo treatment to 0.153 + 0.068 mV,<br />

during ISDN treatment to 0.102 a<br />

0.055 (Ist day, p < 0.001) and to 0.117<br />

a 0.056 (8th day, p < 0.001). ST seg-<br />

ment depr<strong>es</strong>sion during nisoldipine<br />

treatment was 0.121 a 0.075 mV on the<br />

Ist day (p 1 0.002) and 0.120 a 0.071<br />

mV on the 8th day (p < 0.001).<br />

Exercise echocardiography can be<br />

used to t<strong>es</strong>t anti-ischemic drug effects.<br />

There were no differenc<strong>es</strong> in the reduc-<br />

tion of exercise-induced ischemia<br />

between the two drugs.<br />

Key words Exercise echocardiog-<br />

raphy - nitrat<strong>es</strong> - nisoldipine - anti-<br />

ischemic effects - exercise electro-<br />

cardiography<br />

Zusammenfassung Die Belastungs-<br />

echokardiographie und das Belastungs-<br />

elektrokardiogramm wurden verwen-<br />

det, um die antiischämische Wirksam-<br />

keit von Isosorbiddinitrat retard<br />

(ISDN) (Dosierung 2x 40 mg) und Ni-<br />

soldipin (2x 10 mg) zu t<strong>es</strong>ten. Die Stu-<br />

die wurde randomisiert, doppelblind,<br />

plazebokontrolliert und nach dem<br />

Crossover-Verfahren durchgeführt. 24<br />

konsekutive ~atienten mit symptomatischer<br />

koronarer Herzerkrankung und<br />

belastungsinduzierter ST-Strecken-<br />

Senkung wurden in die Studie eing<strong>es</strong>chlossen.<br />

Es wurden insg<strong>es</strong>amt 144<br />

Untersuchungen während 6 Untersuchungszeitpunkten<br />

(Plazebo, 1. und 8.<br />

Tag unter dem ersten Medikament, erneut<br />

Plazebo, 1. und 8. unter dem<br />

zweiten Medikament) durchgeführt.<br />

Ein Wandbewegungsscore (WBS) und<br />

das Ausmaß der ST-Strecken-Senkung<br />

(80 ms nach dem J-Punkt) wurden herangezogen,<br />

um die antiischämische<br />

Wirksamkeit der Prüfsubstanzen zu beurteilen.<br />

Der WBS wurde berechnet als<br />

Summe aus 14 Segmenten und dem<br />

Ausmaß der jeweiligen segmentalen<br />

Kontraktionsstörung . Die Kontraktion<br />

ein<strong>es</strong> Segments wurde eingeteilt in nor- Y<br />

mal = 1, hypokinetisch = 2, akinetisch k


= 3, dyskinetisch = 4. Beide Medika-<br />

mente reduzierten die Anzahl der bela-<br />

stungsinduzierten Wandbewegungs-<br />

störungen bei der maximal vergleich-<br />

baren Belastung im Vergleich zu der<br />

Plazebobehandlung. Mittlerer WBS bei<br />

maximal vergleichbarer Belastung be-<br />

trug während der ersten Plazebobe-<br />

handlung 25,5 I 6,9, während der<br />

ISDN-Behandlung am 1. Tag 23,5 k<br />

7,2, am 8. Tag 23 I 6,7 (jeweils p 1<br />

0,001) und während der Nisoldipin-<br />

gabe am 1. Tag 23,6 I 5,9, am 8. Tag<br />

Einführung<br />

Zeitschrift für Kardiologie, Band 84, Heft 8 (1995)<br />

O Steinkopff Verlag 1995<br />

23 a 6,8 (jeweils p % 0,001 vs. Pla-<br />

zebo). Die ST-Strekken-Senkung be-<br />

trug während der ersten Plazebophase<br />

0,153 I 0,068 mV, unter der ISDN-Be-<br />

handlung 0,102 I 0,055 mV (1. Be-<br />

handlungstag, p 10,001 jeweils vs.<br />

Plazebo) und 0,117 I 0,056 mV am 8.<br />

Behandlungstag (p < 0,001). Unter der<br />

Nisoldipinbehandlung betrug die ST-<br />

Strecken-Senkung 0,121 a 0,075 mV<br />

(p 1 0,002) am 1. Behandlungstag und<br />

0,120 I 0,07 1 mV am 8. Behandlungs-<br />

tag (p < 0,001).<br />

Die Echokardiographie wurde zum Nachweis einer ischämiebedingten<br />

Wandbewegung sstörung bereits in den 70er<br />

I Jahren (12, 52) eing<strong>es</strong>etzt. Erst die Verb<strong>es</strong>serung der Auf-<br />

I lösung und das Einführen der digitalen Bildverarbeitung<br />

führte zu einer Aufwertung der <strong>Belastungsechokardiographie</strong><br />

I zu einer klinisch wertvollen und aussagefähigen Methode (16,<br />

1<br />

17, 19, 32). Die pharmakologischen Streßformen mittels Di-<br />

,<br />

~<br />

pyridamol (31, 37, 38, 39, 40) und mittels Dobutamin (2, 13,<br />

19, 25, 26, 30) wurden ebenfalls vielfach eing<strong>es</strong>etzt.<br />

Die <strong>Belastungsechokardiographie</strong> erwi<strong>es</strong> sich als sehr sensitiv<br />

beim Nachweis der koronaren Herzerkrankung (14, 17,<br />

33). Auch eine Abschätzung d<strong>es</strong> Stenosegrad<strong>es</strong> der betroffenen<br />

Koronarien ist bedingt möglich (50). Bei den Verlaufs-<br />

1 untersuchungen nach PTCA konnten sowohl die <strong>Belastungsechokardiographie</strong><br />

(11, 34) wie auch die Dipyridamol- (28,<br />

38, 39) und die Dobutamin-Streßechokardiographie (18)<br />

ihren Nutzen unter Beweis stellen. Auch bezüglich der prognostischen<br />

Wertigkeit erwi<strong>es</strong>en sich die <strong>Belastungsechokardiographie</strong><br />

(42, 49) und die Dobutamin-streßechokardiogra-<br />

I phie (23) als b<strong>es</strong>onders wertvoll.<br />

Die Bedeutung der ST-Strecken-Analyse beim Belastungs-EKG<br />

in der Diagnostik der koronaren Herzerkrankung<br />

ist hinlänglich bekannt (1, 8,2 1,4 I), einschließlich der Limi-<br />

I<br />

I tationen (5). Bei der Bewertung der antiischämischen Wirksamkeit<br />

ein<strong>es</strong> Medikaments gehört die Analyse der ST-<br />

Strecken-Senkung unter der Belastung (3, 10, 24) zu den<br />

Standardverfahren in der klinischen Pharmakologie. Entsprechend<br />

stehen standardisierte Protokolle zur Verfügung<br />

(3,7, 10,24).<br />

Der Einsatz der <strong>Belastungsechokardiographie</strong> zum Nachweis<br />

einer Reduktion der belastungsinduzierten Wandbewegungsstörungen<br />

unter der antianginösen Therapie wurde bis<br />

jetzt noch nicht b<strong>es</strong>chrieben. Ziel der vorliegenden Untersuchung<br />

war die Analyse der wertigkeit der Belastungs-<br />

I/<br />

bie <strong>Belastungsechokardiographie</strong><br />

kann als eine neue Methode zur Beur-<br />

teilung der antiischämischen Wirksam-<br />

keit der antianginösen Medikamente<br />

veryendet werden. Beide Medika-<br />

mente zeigten eine ausreichende anti-<br />

ischämische Wirksamkeit ohne einen<br />

signifikanten Wirkungsunterschied.<br />

Schlüsselwörter <strong>Belastungsechokardiographie</strong><br />

- Nitrate - Nisoldipin -<br />

antiischämische Wirksamkeit -<br />

Belastungselektrokardiogramm<br />

echokardiographie als Methode zur Erkennung der antiischämischen<br />

Medikamentenwirkung im Vergleich zum Be-<br />

lastungselektrokardiograrnrn. )<br />

II<br />

1<br />

Methoden<br />

S tudiend<strong>es</strong>ign<br />

I<br />

Das Studiend<strong>es</strong>ign war randomisiert, doppelblind, plazebokontrolliert<br />

und nach dem Crossover-Verfahren. Die Studie<br />

wurde nach den „Good Clinical PracticeU-Kriterien durchgeführt<br />

und vom ethischen Komitee genehmigt. Sowohl die<br />

Plazebomedikation wie auch die Prüfsubstanzen befanden<br />

sich in einer gleich aussehenden Kapselform. Die Einnahme<br />

erfolgte immer, unabhängig von dem Inhalt der Kapsel, dreimal<br />

täglich (8 Uhr, 14 Uhr, 20 Uhr). Die Belastungsuntersuchung<br />

wurde 2 h nach der Medikamenteneinnahme durchgeführt.<br />

Zunächst erfolgte bei den Patienten eine 3tägige Plazeboauswaschphase,<br />

am letzten Tag di<strong>es</strong>er Phase wurde die<br />

erste Belastungsuntersuchung durchgeführt. Am nächsten<br />

Tag begann die erste 8tägige randomisierte Medikationsphase,<br />

wobei der Patient immer am ersten und am achten Tag<br />

11<br />

der Medikation untersucht wurde. Im Anschluß daran folgte<br />

eine zweitägige Plazeboauswaschphase mit einer anschließenden<br />

erneuten 8tägigen Medikationsphase. Der Patient<br />

wurde am Ende der zweiten Plazeboauswaschphase und am<br />

ersten und letzten Tag de: zweiten Medikationsphase mittels<br />

d<strong>es</strong> Belastungs-EKGs und der <strong>Belastungsechokardiographie</strong><br />

zeitgleich während der laufenden Belastung untersucht. Insg<strong>es</strong>amt<br />

wurden bei jedem Patienten 6 Belastungsuntersu-


R. Leischik et al. 623<br />

<strong>Belastungsechokardiographie</strong> - neuer T<strong>es</strong>t der antiischämischen Medikamentenwirkung<br />

I Abb. 1 Medikationsschema der<br />

Studie. In dem darg<strong>es</strong>tellten<br />

Schema wurde mit dem Isosorbiddinitrat<br />

begonnen. Bei der<br />

Randomisierung wurde je nach<br />

der entsprechenden Zuteilung<br />

V V V V<br />

auch Nisoldipin zuerst verabreicht<br />

14.00 - 15.00 Uhr P P P 1.0 1.0 Iao Iso 1.0 1.0 1.0 Iao P P<br />

Patienten<br />

Iso = lsosorbiddinitrat ret 40<br />

N<br />

V<br />

P<br />

= Nisoldipin 10<br />

= Untersuchungstage<br />

= Placebo<br />

Die Untersuchung umfaßte 26 konsekutive Patienten, die eine<br />

belastungsinduzierte ST-Strecken-Senkung > 0,l mV, 80 ms<br />

nach dem J-Punkt aufwi<strong>es</strong>en. Alle Patienten klagten über eine<br />

typische, stabile Angina pectoris. Die koronare Herzerkran-<br />

kung war angiographisch nachgewi<strong>es</strong>en. Zwei Patienten<br />

wurden wegen der eing<strong>es</strong>chränkten B<strong>es</strong>challbarkeit aus der<br />

Studie ausg<strong>es</strong>chlossen. Die 24 in die Studie eing<strong>es</strong>chlossenen<br />

Patienten (5 Frauen und 19 Männer) wi<strong>es</strong>en unter der<br />

Plazebomedikation (Baseline-M<strong>es</strong>sung) bei maximaler Be-<br />

lastung im Mittel eine belastungsinduzierte ST-Strecken-Sen-<br />

kung von 0,177 + 0,060 mV auf (gem<strong>es</strong>sen 80 ms nach dem<br />

J-Punkt). Das mittlere Alter betrug 60,6 _+ 9,8 Jahre. Das Aus-<br />

maß d<strong>es</strong> Gefäßbefalls bei der koronaren Herzerkrankung be-<br />

trug im Mittel 2,6 Gefäße. Koronare Eingefäßerkrankung lag<br />

bei 2 Patienten, Zweigefäßerkrankung bei 5 Patienten, Drei-<br />

gefäßerkrankung bei 17 Patienten vor. Bei 10 Patienten lag ein<br />

Myokardinfarkt in der Anamn<strong>es</strong>e vor (Vorderwandinfarkt bei<br />

einem Patienten, Hinterwandinfarkt bei 6 Patienten und ein<br />

Posterolateralwandinfarkt bei 3 Patienten). Der mittlere<br />

Wandbewegungsscore in Ruhe betrug 17,792 + 5,5 (erste<br />

Plazebobehandlung).<br />

Patienten mit arterieller Hypertonie, mit Digitalisthera-<br />

pie oder mit Schenkelblock wurden aus dem Studienkollek-<br />

tiv ausg<strong>es</strong>chlossen. Eine zusätzliche antianginöse Medika-<br />

tion war bis auf Kurzzeitnitrate (z. B. Nitro-Spray) nicht er-<br />

laubt und wurde vor der ersten Plazeboauswaschphase ab-<br />

g<strong>es</strong>etzt.<br />

P P P P P P P P P P P P P<br />

ainlchbünd doppelblind elnfachblind doppelbl~nd<br />

CROSS<br />

an das modifizierte Bruce-Protokoll (7) durchgeführt: begin-<br />

nend bei 25 Watt mit einer Steigerung um jeweils 25 Watt, alle<br />

zwei Minuten.<br />

Simultan zu den Aufzeichnungen der Belastungsecho-<br />

kardiographie wurde in minütlichen Abständen ein 12-Kanal-<br />

EKG-Streifen g<strong>es</strong>chrieben, und am Ende der Untersuchung<br />

der ST-Strecken-Senkung in mV, 80 ms nach dem J-Punkt<br />

manuell mit Hilfe ein<strong>es</strong> Lineals ausgem<strong>es</strong>sen. Zusätzlich<br />

wurde die Zeit bis zu einer ST-Strecken-Senkung von<br />

2 0,l mV b<strong>es</strong>timmt.<br />

Die Extremitätenableitungen wurden nicht modifiziert.<br />

Bei den Brustwandableitungen wurden die Ableitung V4<br />

und V5 mit einem um 3 cm größeren Abstand als üblich<br />

gewählt, damit das Aufsetzen d<strong>es</strong> Schallkopf<strong>es</strong> problemlos<br />

möglich war. Die Wertigkeit di<strong>es</strong>er Ableitungen war mit<br />

den üblich verwendeten Ableitungen vergleichbar. Weil nur<br />

gut b<strong>es</strong>challbare Patienten in die Studie aufgenommen<br />

wurden, war die B<strong>es</strong>challung mit den' EKG-Ableitungen<br />

problemlos möglich.<br />

Eine Beeinflussung der Studienergebnisse durch di<strong>es</strong>e ge-<br />

ringe Modifikation der Brustwandableitungen ist bei einem<br />

randomisierten, doppelblinden Crossover-D<strong>es</strong>ign der Studie<br />

vernachlässigbar.<br />

Der Blutdruck wurde minütlich manuell am Oberarm nach<br />

Riva-Rocci gem<strong>es</strong>sen, die Herzfrequenz wurde vom EKG-<br />

Streifen abgel<strong>es</strong>en. Die Belastung erfolgte symptomlimitiert<br />

oder wurde nach Erreichen der ergometrischen Abbruch-<br />

kriterien vom Untersucher beendet.<br />

Belastungsechokardiogra phie<br />

Belastungselektrokardiogra phie Die <strong>Belastungsechokardiographie</strong> wurde bei den Patienten<br />

während einer Liegeergometrie durchgeführt. Als Echokar-<br />

Die Belastungsuntersuchung wurde bei den Patienten in diographiegerät kam ein Ultraschallgerät der Firma Hewlett<br />

liegender Position auf einem Liegeergometer in Anlehnung Packard (Sonos 500° und 1000°) mit einem 3,5- und 2,5-


parasternale LBngsachae<br />

aplkaler Vler-Kammer-Bllck<br />

Abb. 2 Die segmentale Einteilung d<strong>es</strong> linken Ventrikels ist an die Ein-<br />

teilung von Edwards et al. (9) angelehnt<br />

Segment 1 : basal<strong>es</strong> Septum Segment 8: mittlere laterale Wand<br />

Segment 2: basale Vorderwand Segment 9: mittlere posteriore<br />

Wand<br />

Segment 3: basale laterale Segment 10: mittler<strong>es</strong> posterior<strong>es</strong><br />

Wand Septum<br />

Segment 4: basale posteriore Segment 11: apikal<strong>es</strong> Septum<br />

Wand<br />

Segment 5: basal<strong>es</strong> posterior<strong>es</strong> Segment 12: apikale Vorderwand<br />

Septum<br />

Segment 6: mittler<strong>es</strong> anterior<strong>es</strong> Segment 13: apikale Lateralwand<br />

Septum<br />

Segment 7: mittlere Vorderwand Segment 14: apikale posteriore Wand<br />

MHz-Schallkopf zur Anwendung. Aus parasternaler und<br />

apikaler Position wurden die parasternale Längs- und Kurzachse<br />

wie auch der apikale Vier- und Zwei kammerblick<br />

kontinuierlich auf einen Panasonic AG 6200° Videorekorder<br />

aufgezeichnet, wobei die 4 Ebenen immer bei jeder<br />

Belastungsstufe in minütlichen Abständen darg<strong>es</strong>tellt<br />

wurden.<br />

Die semiquantitative Auswertung der Wandbewegungsstörungen<br />

erfolgte durch einen zweiten Untersucher blind und<br />

off-line nach Digitalisierung der jeweiligen Phasen im Vergleich<br />

zu den Ruhebefunden vom Video auf dem 4-Quad-<br />

Screen d<strong>es</strong> Sonos 1000.<br />

Es wurde für jede Belastungs- und Aufzeichnungsphase<br />

ein Wandbewegungsscore (WBS) ermittelt. Der WBS wurde<br />

als Summe aller Wandbewegungsstörungen der einzelnen<br />

Segmente für jede Belastungsstufe e~echnet. Die Einteilung<br />

der Wandsegmente erfolgte in Anlehnung an Edwards (9) in<br />

14 Segmente, wobei die Wandbewegung d<strong>es</strong> einzelnen Segments<br />

nach einer 4-Punkte-Skala eingeteilt wurde: Normal =<br />

1 Punkt, Hypoiun<strong>es</strong>ie = 2 Punkte, Akin<strong>es</strong>ie = 3 Punkte, Dyskin<strong>es</strong>ie<br />

= 4 Punkte. Wenn z. B. ein Patient in Ruhe keine<br />

Wandbewegungsstörung aufwi<strong>es</strong>, wurde bei ihm ein Wandbewegungsscore<br />

von 14 Punkten ermittelt. Die segmentale<br />

/=<br />

Zeitschrift für Kardiologie, Band 84, Heft 8 (1995)<br />

O Steinkopff Verlag 1995<br />

parasternale kurze Achee Einteilung d<strong>es</strong> linken Ventrikels ist in der Abbildung 2<br />

wiedergegeben.<br />

Wenn man die einzelnen WBS aus jeder Belastungsminute<br />

zusammenzählt, errechnet sich daraus ein ,,G<strong>es</strong>amtecho-<br />

\ score" für die g<strong>es</strong>amte Belastungsuntersuchung. Als Summe<br />

der Score-Punkte aus jeder Belastungsminute gibt di<strong>es</strong>er<br />

Score genauer den g<strong>es</strong>amten Verlauf der Belastungsuntersuchung<br />

bezüglich der Wandbewegungsstörungen als nur der<br />

aplkaler zwei-~ammer-~lick Wandbewegungsscore auf der einzelnen Belastungsstufe. Ein<br />

unter der Belastung höherer oder zunehmender Score-Wert<br />

bedeutet eine neue oder zunehmende Belastungsischämie d<strong>es</strong><br />

Myokards. Eine Abnahme d<strong>es</strong> Score-Wert<strong>es</strong> bedeutet eine<br />

geringere Ischämiereaktion d<strong>es</strong> Myokards (z. B. die Abnahme<br />

d<strong>es</strong> Score-Wert<strong>es</strong> unter der antiischämischen Therapie im<br />

Vergleich zur Plazebobehandlung). Das Ausmaß einer Ischämie<br />

läßt sich semiquantitativ mit dem Ausmaß der Scorezunahme<br />

beurteilen.<br />

Bei der Auswertung der <strong>Belastungsechokardiographie</strong><br />

wurde auch die Zeit bis zum Auftreten einer neuen Wandbewegungsstörung<br />

b<strong>es</strong>timmt.<br />

Statistische Auswertung<br />

Die Daten wurden von einem unabhängigen statistischen<br />

Institut für Datamanagement (Institut für Biometrie und Data-<br />

management GmbH, Köln) ausgewertet. Die Daten wurden<br />

durch doppelte Eingabe von zwei unabhängig voneinander<br />

arbeitenden Personen erfaßt. Die Berechnungen erfolgten<br />

dabei mit Hilfe von SASIFSP-Software (46).<br />

Die konfirmatorische Analyse für das Hauptzielkriterium<br />

„Veränderung der ST-S trecken-Senkung unter individuell<br />

höchster vergleichbarer Belastung", welch<strong>es</strong> als „Goldstan-<br />

dard" diente, erfolgte gemäß den Angaben d<strong>es</strong> Prüfplans mit<br />

zweiseitiger Frag<strong>es</strong>tellung. Dabei wurden die Nullhypoth<strong>es</strong>en<br />

geprüft, daß kein Unterschied b<strong>es</strong>teht zwischen der Verände-<br />

I<br />

p vs Placebo.<br />

I Vergleich der<br />

Medikationsphasen:<br />

1 .Tag p~0.212<br />

2.Tag ~~0.605<br />

Abb. 3 Herzfrequenz an 6 Untersuchungstagen und bei der maximal<br />

vergleichbaren Belastung


200<br />

m- 0<br />

R. Leischik et al. 625<br />

<strong>Belastungsechokardiographie</strong> - neuer T<strong>es</strong>t der antiischämischen Medikamentenwirkung<br />

p vs Placebo.<br />

190<br />

Medikationsphasen<br />

1. Tag p< 0.097<br />

180 2. Tag p< 0.152<br />

160 - 189.6 182.1 186 189.6 184.8 185 = Mittelwerte<br />

150-r- I -<br />

I<br />

* I I * i . I<br />

100 -<br />

- '0<br />

0 0 -<br />

$ 2 - p vs Placebo.<br />

95 - Vergleich der<br />

90 -<br />

[, O; Va Medikationsphasen<br />

a a<br />

I I<br />

. 1 .Tag p


I<br />

T<br />

Zeitschrift für Kardiologie, Band 84, Heft 8 (1995)<br />

O Steinkopff Verlag 1995<br />

-<br />

Y n 8 11<br />

p vs Placebo.<br />

Vergleich der<br />

PJedikationsphasen:<br />

1. Tag p< 0.154<br />

1 I<br />

8. Tag p< 0.457<br />

Abb. 7 Zeitintervall bis zu einer ST-Strecken-Senkung 2 0,l mV im<br />

Belastungs-EKG an 6 Untersuchungstagen und bei der maximal<br />

vergleichbaren Belastung<br />

Während der Behandlungsphasen mit Plazebo oder mit<br />

ISDN war der systolische Blutdruck (Abb. 4) nur in der<br />

akuten Phase (1. Behandlungstag) signifikant unterschiedlich<br />

(p I 0,013). Im Durchschnitt war der systolische Blutdruck<br />

um 7,5 mmHg höher während der Plazebophase. Vor der<br />

Behandlung mit Nisoldipin war der systolische Blutdruck<br />

ebenfalls in der Plazebophase signifikant höher als am ersten<br />

Behandlungstag mit Nisoldipin (Unterschied um 4,8 mm Hg,<br />

p 1 0,057). Zwischen 2 Plazebobehandlungen und zwischen<br />

den beiden Medikamenten gab <strong>es</strong> bezüglich der Veränderung<br />

d<strong>es</strong> systolischen Blutdrucks weder in der akuten noch sub-<br />

chronischen Behandlungsphase (1. und 8. Behandlungstag)<br />

einen signifikanten Unterschied. Ähnlich verhielt <strong>es</strong> sich mit<br />

dem diastolischen Blutdruck (Abb. 5) mit dem Unterschied,<br />

daß <strong>es</strong> noch zusätzlich einen signifikanten Unterschied<br />

zwischen Plazebophase vor Nisoldipinbehandlung und den<br />

Werten in der subchronischen Phase gab (Differenz 4 mm Hg,<br />

p I0,OlO).<br />

ST-Strecken-Senkung bei maximal vergleichbarer<br />

Belastung<br />

Die ST-Strecken-Senkung (Abb. 6) war zwischen den Plaze-<br />

bophasen und den Behandlungsphasen mit Medikamenten<br />

signifikant unterschiedlich. In der Plazebophase vor Nitrat-<br />

behandlung im Vergleich zur akuten Behandlungsphase mit<br />

Nitraten war die ST-Senkung um 0,051 mV höher (p 10,001).<br />

Im Vergleich zu der subchronischen Phase betrug die Diffe-<br />

renz 0,036 mV (p 10,001).<br />

In der Plazebophase vor Nisoldipinbehandlung war die<br />

ST-Strecken-Senkung um 0,042 mV größer (p I 0,002) im<br />

Vergleich zu der akuten Behandlungsphase. Im Vergleich zu<br />

der subchronischen Phase mit Nisoldipin betrug di<strong>es</strong>e Diffe-<br />

renz 0,043 mV (p < 0,001).<br />

Es gab im Ausmaß der ST-Strecken-Senkung zwischen<br />

den beiden Behandlungsphasen mit den Medikamenten weder<br />

in der akuten noch in der subchronischen Phase einen signi-<br />

fikanten Unterschied.<br />

Der Zeitpunkt bis zu einer ST-Strecken-Senkung 2 0,l mV<br />

(Abb. 7) konnte durch die Nitratbehandlung um durchschnitt-<br />

lich 1,6 min am 1. Behandlungstag bzw. um 1,3 min am 8. Be-<br />

handlungstag verlängert werden (p < 0,006/0,01 l). Durch die<br />

Nisoldipinbehandlung konnte di<strong>es</strong><strong>es</strong> Intervall um durch-<br />

schnittlich 1,2 min am I . Behandlungstag bzw. um 1,l min am<br />

8. Behandlungstag verlängert werden (p < 0,001lp < 0,002).<br />

Ein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Prüf-<br />

substanzen konnte nicht f<strong>es</strong>tg<strong>es</strong>tellt werden.<br />

<strong>Belastungsechokardiographie</strong><br />

Die Intra- und die Interobservervariabilität<br />

Nach der Beendigung der Studienphase wurden alle 24<br />

Echokardiogramme der ersten Plazebountersuchung vom<br />

gleichen Untersucher und vom zweiten unabhängigen Untersucher<br />

bezüglich der Wandbewegungsstörungen nochmal<br />

analysiert. Die Intraobservert<strong>es</strong>tung ergab für die Untersuchung<br />

unter Plazebo eine unterschiedliche Beurteilung in<br />

Ruhe in 8 von 336 Segmenten (2,4 %), bei der maximalen<br />

Belastung in 15 Segmenten (43 %). Der WBS betrug in<br />

Ruhe bei der ersten Auswertung 17,79 I 5,5 und bei der<br />

zweiten 17,72 a 5,4 (Abweichung 0,3 %). Für die Belastungsuntersuchung<br />

betrug der WBS 25,5 I 6,6 bei der ersten<br />

Auswertung, bei der zweiten Auswertung 25,79 + 6,6<br />

(Intraobserverabweichung 1,14 %). Die Interobserverauswertung<br />

war für die Ruheuntersuchung in 13 Segmenten<br />

(3,9%) unterschiedlich ausgefallen. Für die Belastungsuntersuchung<br />

ergab sich eine Interobserverabweichung in<br />

25 Segmenten (7,4%). Der WBS der Interobservert<strong>es</strong>tung<br />

betrug in Ruhe 17,96 I 5,4 (Interobserverabweichung<br />

0,9 %) und bei Belastung 26,l + 6,96 (Interobserverabweichung<br />

2,4 %). Es läßt sich zusammenfassen, daß die Interobservervariabilität<br />

der segmentalen Beurteilung unter der<br />

Belastung mit 7,4% noch akzeptabel ist. Der WBS eignet<br />

sich b<strong>es</strong>ser als ein Hauptparameter zur Beurteilung der antiischämischen<br />

Medikamentenwirkung, da <strong>es</strong> sich um einen<br />

mathematischen Mittelwert handelt (in di<strong>es</strong>er Studie Summe<br />

der WBS-Scor<strong>es</strong>124 Patienten). Die Interobserverabweichung<br />

spielt bei di<strong>es</strong>em Parameter eine geingere Rolle. Die<br />

Ergebnisse der IntraobserverIInterobserver sind mit den<br />

Ergebnissen von Oberman et al. (36) vergleichbar, auch<br />

wenn die Interobserverabweichung der vorliegenden Studie<br />

etwas größer als bei Oberman et al. ausfiel (36).


R. Leischik et al. 627<br />

<strong>Belastungsechokardiographie</strong> - neuer T<strong>es</strong>t der antiischämischen Medikamentenwirkung<br />

p vs Placebo.<br />

Vergleich der<br />

Medikationsphasen:<br />

1 .Tag p


Tab. 1 Die Tabelle spiegelt absolute<br />

und prozentuelle Angaben<br />

zu dem Ausmaß der ST-Strecken-<br />

Senkung im Vergleich zum Nachweis<br />

einer Ischämie im Belastungsecho<br />

(Verschlechterung d<strong>es</strong><br />

WBS um mind<strong>es</strong>tens 3 Punkte)<br />

bei allen 144 Untersuchungen<br />

Zunahme der<br />

ST-Senkung um:<br />

Zeitschrift für Kardiologie, Band 84, Heft 8 (1995)<br />

O Steinkopff Verlag 1995<br />

Zunahme Echoscore<br />

ST-Senkung ST-Senkung ST-Senkung keine<br />

eher gleichzeitig später ST-Senkung<br />

überhaupt 83 57,6 49 34,O 11 7x5 1 0,7<br />

mind. 0,05 mV 83 57,6 49 34,O 11 7,6 1 0,7<br />

mind. 0,10 mV 32 22,2 57 39,6 44 30,6 11 7,6<br />

mind. 0,15 mV 6 42 21 14,6 5 1 35,4 66 45,8<br />

mind. 0,20 mV 3 2,1 7 4,9 32(q) 22,2 102' 70,8<br />

> 0,20 mV 0 0 3 2,1 14 9,7 127 88,2<br />

(*) sowie +: Beispiel zum Verständnis:<br />

Bei 32 Untersuchungen trat die Zunahme d<strong>es</strong> Echoscor<strong>es</strong> um mind<strong>es</strong>tens 3 Scorewerte zeitlich vor einer<br />

ST-Strecken-Senkung um mind<strong>es</strong>tens 0,20 mV auf. Dabei lag bei 102 Untersuchungen keine derartige<br />

ST-Strecken-Senkung vor<br />

im Belastungsecho f<strong>es</strong>tgelegt, um einen fixen Punktwert für eintritt, in 7,6 % gar nicht. Bei di<strong>es</strong>en 7,6 % handelt <strong>es</strong> sich nur<br />

den Vergleich der Ergebnisse der Belastungsechokardiogra- um Ergebnisse während der Medikationsphase (während der<br />

phie mit dem Belastungs-EKG zu haben und um die Einflüsse Plazebobehandlung war die ST-Senkung von 0,l mV bei<br />

einer Fehlinterpretation der Wandbewegungsstörungen auf di<strong>es</strong>en Patienten vorhanden). Eine ST-Strecken-Senkung von<br />

di<strong>es</strong>en Vergleich gering zu halten. Der Einfluß d<strong>es</strong> B<strong>es</strong>chal- 0,2 mV tritt hingegen in 22,2 % der Untersuchungen später<br />

lungswinkels und der Fehlinterpretation einer Hypokin<strong>es</strong>ie und in 70,8 % der Untersuchungen gar nicht auf. Eine STdurch<br />

schräge Anlotung ein<strong>es</strong> Segments ist gerade bei der Be- Strecken-Senkung von 0,15 mV konnte bei 45,8 % der Unterlastungsuntersuchung<br />

als Einflußgröße zu beachten. suchungen nicht diagnostiziert werden, obwohl im Bela-<br />

Bei der Einteilung nach Edwards würde sich zum Beispiel stungsechokardiogramm der WBS um 3 Punkte zunahm. Hinder<br />

Nachweis einer Hypokin<strong>es</strong>ie in drei Segmenten zumin- gegen trat bei 57,6 % der Untersuchungen eine ST-Senkung<br />

d<strong>es</strong>t in zwei Ebenen b<strong>es</strong>tätigen lassen müssen. von 0,05 mV eher auf als eine Wandbewegungsscore-Er-<br />

Wenn man die Änderung d<strong>es</strong> Wandbewegungsscor<strong>es</strong> um höhung von 3 Punkten. Bei 34 % der Untersuchungen war die<br />

mind<strong>es</strong>tens 3 Punkte (Tab. 1) dem Ausmaß der ST-Strecken- ST-Senkung von 0,05 mV gleichzeitig mit einer Zunahme d<strong>es</strong><br />

Senkung gegenüberstellt, zeigt <strong>es</strong> sich, daß eine ST-Strecken- WBS um 3 Punkte aufgetreten, in nur 7,6 % der Unter-<br />

Senkung von 0,l mV in 30,6 % der Untersuchungen später suchungen trat di<strong>es</strong>e ST-Senkung später und in 0,7 % gar nicht<br />

auf. Aufgrund di<strong>es</strong>er Ergebnisse könnte man daraus<br />

Auftreten der ST-Senkung vs Ischämie im Belastungsecho<br />

schließen, daß eine ST-Senkung von 0,05 mV der sensitivste<br />

eher<br />

gleichzeitig<br />

0 später<br />

gar nicht<br />

0.05 0.1 0.15 0.2 >0.2<br />

ST-Streckensenkung in mV<br />

Indikator für eine belastungsabhängige Ischämie war, wenn<br />

man alle 144 Untersuchungszeitpunkte (unter Plazebo und<br />

unter der Verummedikation) berücksichtigt. Unter der Plaze-<br />

bomedikation war bei jedem Patienten zumind<strong>es</strong>t eine ST-<br />

Senkung von 0,l mV vorhanden (Einschlußkriterium). Die<br />

prozentuelle Veränderung d<strong>es</strong> WBS in Relation zu dem<br />

Ausmaß der ST-Strecken-Senkung ist graphisch in der Abbil-<br />

dung 10 darg<strong>es</strong>tellt.<br />

Sonstige Ergebnisse<br />

Abb. 10 Y-Achse spiegelt den prozentuellen Anteil aller Untersuchungen<br />

(n = 144) bezüglich d<strong>es</strong> zeitlichen Auftretens der jeweiligen ST-<br />

Strecken-Senkung von 0,05 bis 0,2 mV (X-Achse) beim Vorliegen ein<strong>es</strong><br />

Ischämienachweis<strong>es</strong> im Belastungsecho (Verschlechterung d<strong>es</strong> WBS um<br />

3 Punkte). Eher, gleichzeitig, später oder gar nicht bezeht sich also<br />

Bei allen vorp<strong>es</strong>tellten Parametern erpaben sich keine sipnifikanten<br />

Ca&-over- oder Periodeneffekte. Die Ergebnisse<br />

der ST-Strecken-Senkung werden wegen der mathematischen<br />

Genauigkeit bis zu drei Stellen nach dem Komma angegeben.<br />

immer auf den Zeitpunkt, wenn eine Ischämie im Belastungsecho schon<br />

nachweisbar ist. Wenn eine ST-Senkung von 0,l mV gar nicht aufgetreten<br />

war, handelte <strong>es</strong> sich um Untersuchungen unter der Verummedikation<br />

~ ~ handelt b <strong>es</strong> ~ sich i nur um einen mathematisch errechneten<br />

Wert und nicht um einen gem<strong>es</strong>senen Wen-


Diskussion<br />

In der vorliegenden Studie konnte erstmalig gezeigt werden,<br />

daß nicht nur die belastungsinduzierte ST-Strecken-Senkung,<br />

sondern auch der mittels der <strong>Belastungsechokardiographie</strong><br />

ermittelte Wandbewegungsscore unter der antiischämischen<br />

Therapie rückläufig ist.<br />

Die Anzahl der belastungsinduzierten Wandbewegungs-<br />

störungen konnte unter der antianginösen Therapie im Ver-<br />

gleich zur Plazebobehandlung signifikant g<strong>es</strong>enkt werden.<br />

Die Signifikanz für die Wirksamkeit der antiischämischen<br />

Therapie gegenüber der Plazebobehandlung war bei dem<br />

Wandbewegungsscore und dem G<strong>es</strong>amtechoscore genauso<br />

ausgefallen wie bei dem elektrokardiographischen Parameter<br />

der ST-Strecken-Senkung.<br />

Bei einem eindeutigen Ischämienachweis (Verschlechte-<br />

rung d<strong>es</strong> WBS um 3 Punkte) (Tab. 11Abb. 10) konnte immer-<br />

hin bei 70 % der Untersuchungen keine ST-Strecken-Senkung<br />

von 0,2 mV erreicht werden und bei 45 % nicht einmal eine<br />

ST-Strecken-Senkung von 0,15 mV. Bei 38,2 % der Unter-<br />

suchungen trat eine ST-Strecken-Senkung von 0,l mV später<br />

oder unter der medikamentösen Therapie gar nicht auf,<br />

während mittels der <strong>Belastungsechokardiographie</strong> ein Isch-<br />

ämienachweis vorlag. Di<strong>es</strong>e Ergebnisse decken sich mit den<br />

bekannten Fakten der sogenannten Ischämiekaskade (35), bei<br />

welcher eine Kontraktionsstörung d<strong>es</strong> Myokards früher als<br />

eine signifikante ST-Strecken-Senkung oder als Angina pec-<br />

toris auftritt.<br />

Die Wandbewegungsstörung ist nach vorliegenden Stu-<br />

dien spezifisch für eine myokardiale Ischämie (35, 52). Ein<br />

Rückschluß auf die Bedeutung der Vorlast- oder Nachlast-<br />

wirkung auf die Wandbewegungsstörungen unter der Bela-<br />

stung ist aufgrund der vorliegenden Studie leider nicht mög-<br />

lich. Zumind<strong>es</strong>t zeigte sich keine unterschiedliche Beeinflus-<br />

sung der Wandbewegungsstörungen durch die eing<strong>es</strong>etzten<br />

Substanzgruppen (in der gewählten Dosierung), obwohl der<br />

Wirkungsansatz der beiden Medikamente bezüglich der der<br />

Vorlast- und Nachlastbeeinflussung unterschiedlich war.<br />

Die Ergebnisse der vorliegenden Studie haben praktische<br />

Konsequenzen für die Untersuchung der antiischämischen<br />

Wirksamkeit der medikamentösen Einstellung bei Patienten<br />

mit koronarer Herzerkrankung. Die Uberprüfung der erfolg-<br />

reichen antiischämischen Einstellung d<strong>es</strong> Patienten kann<br />

mittels der <strong>Belastungsechokardiographie</strong> erfaßt werden, auch<br />

wenn bei dem Patienten vor der Therapie keine signifikante<br />

ST-Strecken-Senkung, aber eine belastungsinduzierbare<br />

Wandbewegungsstörung vorlag.<br />

Wenn eine Wandbewegungsstörung eher als eine ST-<br />

Strecken-Senkung auftritt (z. B. trat in der vorliegenden<br />

Studie eine WBS-Verschlechterung unter Plazebo im Durch-<br />

schnitt nach 4 min der Belastung auf, und eine ST-Senkung<br />

2 0,l mV nach 5,8 min), gibt <strong>es</strong> einen Vorteil bezüglich der<br />

Sicherheit der Untersuchung. Die Patienten brauchen nicht<br />

R. Leischik et al.<br />

Belastungsechokardiogi -aphie - neuer T<strong>es</strong>t der antiischämischen Medikamentenwirkung<br />

629<br />

mehr bis zum Auftreten einer signifikanten ST-Strecken-Sen-<br />

kung oder Angina pectoris belastet werden, sondern nur bis zu<br />

einem echokardiographischen Ischämienachweis (Auftreten<br />

einer neuen Wandbewegungsstörung). Eine Voraussetzung ist<br />

aber eine entsprechende Erfahrung d<strong>es</strong> Untersuchers, der<br />

auch on-line eine neue Wandbewegungsstörung erkennen<br />

kann.<br />

Di<strong>es</strong>er Vorteil ergibt sich auch für die Patienten, bei denen<br />

wegen ein<strong>es</strong> Trainingsmangels oder anderweitiger körper-<br />

licher B<strong>es</strong>chwerden im Belastungs-EKG kein Ischämie-<br />

nachweis möglich ist. Wegen der früher einsetzenden Wand-<br />

bewegungsstörung könnte bei di<strong>es</strong>en Patienten die Bela-<br />

stungsechokardiographie eher zu einem Ischämienachweis<br />

führen als das Belastungs-EKG. Durch den Einsatz der<br />

Streßechokardiographie bei der b<strong>es</strong>seren Sensitivität der<br />

Methode für eine belastungsinduzierte Ischämie (14, 17, 33)<br />

kann insg<strong>es</strong>amt bei einer größeren Anzahl der Patienten eine<br />

Ischämie nachgewi<strong>es</strong>en werden als mittels d<strong>es</strong> Belastungs-<br />

elektrokardiogramms. Der Einsatz der Belastungsechokar-<br />

diographie im Gutachterw<strong>es</strong>en bietet einen weiteren Parame-<br />

ter der myokardialen Ischämie neben der ST-Strecken-Sen-<br />

kung und neben der Angina pectoris. Voraussetzung ist dabei<br />

eine entsprechende Schulung und Erfahrung d<strong>es</strong> Unter-<br />

suchers, um die möglichen Fehler einer höheren Interobser-<br />

vervariabilität durch einen weniger erfahrenen Untersucher<br />

zu vermeiden. Grundsätzlich ist die Reproduzierbarkeit der<br />

<strong>Belastungsechokardiographie</strong> bei einem g<strong>es</strong>chulten und er-<br />

fahrenen Untersucher ausreichend (36). Auch bei der Streß-<br />

echokardiographie mit Dobutamin (19, 30, 46) oder Dipyri-<br />

damol (4, 3 1) zeigen mehr Patienten einen pathologischen<br />

Befund als während d<strong>es</strong> Belastungs-EKGs. Bei Patienten, die<br />

außerstande sind, sich der aktiven Belastungsform zu unter-<br />

ziehen, ist die pharmakologische Belastungsform vorzu-<br />

ziehen, wobei die Belastungsform mit Dobutamin im Ver-<br />

gleich zu Dipyridamol sensitiver ist (27,40).<br />

Die Analyse einer antiischämischen Wirksamkeit der<br />

Medikamente war bisher hauptsächlich dem Belastungs-<br />

elektrokardiogramm vorbehalten (3, 22, 24). Bei früheren<br />

Untersuchungen wurden als Ischämiekriterien das Ausmaß<br />

der belastungsinduzierten ST-Strecken-Senkung untersucht<br />

oder die Zeit bis zum Auftreten einer ST-Stecken-Senkung<br />

von 0,l mV b<strong>es</strong>timmt (3, 6, 10). Unter der antiischämischen<br />

Medikation kam <strong>es</strong> dann bei maximal vergleichbarer Bela-<br />

stung zu einem Rückgang der ST-Strecken-Senkung, oder sie<br />

trat zu einem späteren Zeitpunkt auf als in der Plazebophase.<br />

Unabhängig von der verbreiteten klinischen Anwendung<br />

d<strong>es</strong> Belastungs-EKGs ist di<strong>es</strong>e Methode mit einigen Limita-<br />

tionen behaftet (5, 15). Weitere Probleme stellen die ernied-<br />

rigte Sensitivität und falsch-positive Befunde d<strong>es</strong> Belastungs-<br />

EKGs bei Frauen (Sensitivität 50-60 %) und bei digitalisier-<br />

ten Personen (Sensitivität 70-80 %) (4 1) dar. Unabhängig<br />

vom weiblichen G<strong>es</strong>chlecht kann die Sensitivität d<strong>es</strong> Bela-<br />

stungs-EKGs bei der Eingefäßerkrankung auch bei 40 % lie-


gen (verglichen mit der Sensitivität d<strong>es</strong> Belastungsechos von<br />

80-85 %) (17). Auch bei der Zweigefäßerkrankung ist die<br />

Sensitivität der Erkennung der koronaren Herzerkrankung<br />

sehr niedrig (Belastungs-EKG 51% vs. Belastungsecho<br />

100 9%) (17). 1<br />

Für die vorliegende Studie spielte die relativ einge-<br />

schränkte Sensitivität d<strong>es</strong> Belastungs-EKGs für die Erken-<br />

nung der koronaren Ein-Izweigefäßerkrankung eine unter-<br />

geordnete Rolle. Wegen d<strong>es</strong> ang<strong>es</strong>trebten Vergleichs der<br />

ST-Strecken-Veränderung unter der Belastung mit den Ver-<br />

änderungen d<strong>es</strong> Wandbewegungsscor<strong>es</strong> wurden nur Patienten<br />

eing<strong>es</strong>chlossen, die a priori eine signifikante ST-Strecken-<br />

Senkung aufwi<strong>es</strong>en.<br />

Entsprechend konnte erstmalig die antiischämische Wirk-<br />

samkeit mittels d<strong>es</strong> Belastungs-EKGs und gleichzeitig auch<br />

mittels der <strong>Belastungsechokardiographie</strong> untersucht werden.<br />

Sowohl ISDN als auch Nisoldipin erwi<strong>es</strong>en sich als anti-<br />

ischämisch wirksame Substanzen, die im untersuchten Zeit-<br />

raum keinen Wirkungsverlust zeigten. Die antiischämische<br />

Wirksamkeit von ISDN in der gewählten Dosierung war ohne<br />

signifikanten Unterschied gegenüber der Wirkung von Nisol-<br />

dipin.<br />

Unsere Daten widersprechen den Daten der Studie von<br />

Felder et al. (10). In seiner Studie wurde Nisoldipin als<br />

überlegen gegenüber den Nitraten ang<strong>es</strong>ehen (allerdings<br />

wurde ISDN in einer Dosierung von 20 mg verabreicht).<br />

Klein et al. (22) fanden, äquivalent zu den Ergebnissen der<br />

vorliegenden Studie, keinen signifikanten Unterschied zwi-<br />

schen Nisoldipin und Mononitraten während der Bela-<br />

stungsuntersuchung. Die nachweisbare Reduktion der bela-<br />

stungsinduzierten ST-Senkung deckt sich mit den Daten<br />

von Blasini et al. (3), die zusätzlich die Dauer einer wirk-<br />

samen ST-Strecken-Senkung bis zu 6 h nach einer Gabe<br />

von 20 mg ISDN oder bis zu 8 h nach Gabe von 40 mg<br />

ISDN nachweisen konnten.<br />

Die in der vorliegenden Studie nachgewi<strong>es</strong>ene antiisch-<br />

ämische Wirkung von Nisoldipin widerspricht den Daten der<br />

Studie von Thadani (5 I), der keine Uberlegenheit von Nisol-<br />

dipin gegenüber Plazebo bei Patienten mit Angina pectoris<br />

f<strong>es</strong>tstellen konnte. Brüggemann et al. (6) fanden vergleichbar<br />

mit unserer Studie eine Verlängerung d<strong>es</strong> ischämiefreien<br />

Intervalls unter der Belastung während der Therapie mit<br />

Nisoldipin.<br />

Trotz der nachgewi<strong>es</strong>enen antiischämischen Wirksamkeit<br />

der beiden Prüfsubstanzen muß kritisch angemerkt werden,<br />

daß der antiischämische Effekt geringer \als erwartet ausfiel.<br />

Die Verlängerung d<strong>es</strong> ischämiefreien Intervalls unter der Be-<br />

lastung konnte mittels der Monotherapie mit ISDN maximal<br />

um 2,2 min erreicht werden (gem<strong>es</strong>sen mit der Belastungs-<br />

echokardiographie). Auch die Blutdrucksenkung unter der<br />

Belastung fiel mit 7,5 mmHg maximaler Senkung relativ<br />

gering aus. Aufgrund di<strong>es</strong>er Daten wäre bei den Patienten mit<br />

stabiler Angina pectoris mind<strong>es</strong>tens eine Kombinations-<br />

Zeitschrift für Kardiologie, Band 84, Heft 8 (1995)<br />

O Steinkopff Verlag 1995<br />

therapie mit zwei oder mehr Antianginosa zu fordern, wobei<br />

der wirkliche Nutzen der Kornbinationstherapie jeweils über-<br />

prüft werden müßte.<br />

Limitationen der Studie<br />

Das Patientenkollektiv, das für die Studie herangezogen<br />

wurde, versprach durch die Auswahl d<strong>es</strong> Kollektivs (nur<br />

Patienten mit belastungsinduzierten ST-Strecken-Senkungen)<br />

ein hoh<strong>es</strong> Potential an Patienten mit belastungsinduzierbaren<br />

Wandbewegungsstörungen. Alle Patienten wi<strong>es</strong>en während<br />

der Plazebobehandlung beide Ischämiephänomene unter der<br />

Belastung auf. Entsprechend was den Ischämienachweis an-<br />

betrifft, kann das Belastungsecho von der Anlage der Studie<br />

her allenfalls gleich gut, aber nicht b<strong>es</strong>ser als das Belastungs-<br />

EKG abschneiden. Nur wenn <strong>es</strong> den Zeitpunkt d<strong>es</strong> Isch-<br />

ämienachweis<strong>es</strong> unter der Belastung anbetrifft, konnte ge-<br />

zeigt werden, daß der Ischämienachweis früher vorlag als im<br />

Belastungs-EKG. Die <strong>Belastungsechokardiographie</strong> ist auf-<br />

wendiger als das Belastungs-EKG. Entsprechend wird sie<br />

hauptsächlich bei Patienten mit alleinigem Ischämienachweis<br />

im Belastungsecho eindeutige Vorteile bei der T<strong>es</strong>tung der<br />

antiischämischen Medikamentenwirkung bringen. Patienten<br />

mit Digitalistherapie und mit arterieller Hypertonie wurden<br />

aus dem Studienkollektiv ausg<strong>es</strong>chlossen, entsprechend las-<br />

sen sich die antiischämischen Wirkungen der Medikamente<br />

auf die Wandbewegungsstörungen bei Patienten mit Digita-<br />

listherapie und mit arterieller Hypertonie nicht übertragen. Zu<br />

di<strong>es</strong>en Frag<strong>es</strong>tellungen sind weitere Studien erforderlich. Als<br />

weiterer Kritikpunkt kann auch die nicht computerunter-<br />

stützte EKG-Registrierung und Auswertung angeführt wer-<br />

den. Eine coinputerunterstützte Auswertung hätte möglicher-<br />

weise genauere Daten über die ST-Strecken-Senkung gelie-<br />

fert. Beim randomisierten, doppelblinden, plazebokontrol-<br />

lierten Crossover-D<strong>es</strong>ign der Studie dürfte jedoch der Nach-<br />

teil einer manuellen Auswertung eher eine untergeordnete<br />

Rolle spielen.<br />

Auch die Benutzung der segmentalen Einteilung nach<br />

Edwards für die <strong>Belastungsechokardiographie</strong> ist aus heutiger<br />

Sicht umstritten. Zum Zeitpunkt der Studienplanung (1990)<br />

war das 16-Segment-Modell der American Society of Echo-<br />

cardiography (48) noch nicht allgemein akzeptiert. Für die<br />

Aussage der Studie bleiben die unterschiedlichen Modelle der<br />

segmentalen Einteilung d<strong>es</strong> linken Ventrikels von untergeord-<br />

neter Bedeutung, zumal beide Modelle in der Belastungs-<br />

echokardiographie Anwendung finden (47).<br />

Zusammenfassung<br />

Die <strong>Belastungsechokardiographie</strong> kann im gleichen Maße<br />

wie die Belastungselektrokardiographie für die T<strong>es</strong>tung der


antiischämischen Wirkung der antianginösen Medikamente<br />

eing<strong>es</strong>etzt werden.<br />

Sie ist als Methode sicherer, weil ein Ischärnienachweis<br />

nach den bisherigen Kriterien d<strong>es</strong> Belastungs-EKGs nicht<br />

notwendig ist (und damit eine höhere Ausbelastung). Für die<br />

Studien über die antiischämischen Medikamenteneffekte<br />

können zusätzlich Patienten eing<strong>es</strong>chlossen werden, die nur<br />

eine Belastungsischärnie im Belastungsecho aufweisen, ohne<br />

notwendigerweise einen pathologischen Befund im Bela-<br />

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stungs-EKG zu haben. Die antiischämische Wirksamkeit d<strong>es</strong><br />

ISDN und d<strong>es</strong> Nisoldipins war in der gewählten Dosierung<br />

nachweisbar und ohne signifikaten Unterschied zwischen den<br />

beiden Substanzen. Eine Toleranzentwicklung oder eine Wir-<br />

kungsverb<strong>es</strong>serung war im untersuchten Zeitraum und bei der<br />

gewählten Dosierung nicht zu erkennen. Eine antiischämi-<br />

sche Monotherapie ist bei relativ geringer Verlängerung d<strong>es</strong><br />

ischämiefreien Intervalls unter der Belastung aus klinischer<br />

Sicht kritisch zu hinterfragen.<br />

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