Belastungsechokardiographie - Cardiologia-mallorca.es
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gen (verglichen mit der Sensitivität d<strong>es</strong> Belastungsechos von<br />
80-85 %) (17). Auch bei der Zweigefäßerkrankung ist die<br />
Sensitivität der Erkennung der koronaren Herzerkrankung<br />
sehr niedrig (Belastungs-EKG 51% vs. Belastungsecho<br />
100 9%) (17). 1<br />
Für die vorliegende Studie spielte die relativ einge-<br />
schränkte Sensitivität d<strong>es</strong> Belastungs-EKGs für die Erken-<br />
nung der koronaren Ein-Izweigefäßerkrankung eine unter-<br />
geordnete Rolle. Wegen d<strong>es</strong> ang<strong>es</strong>trebten Vergleichs der<br />
ST-Strecken-Veränderung unter der Belastung mit den Ver-<br />
änderungen d<strong>es</strong> Wandbewegungsscor<strong>es</strong> wurden nur Patienten<br />
eing<strong>es</strong>chlossen, die a priori eine signifikante ST-Strecken-<br />
Senkung aufwi<strong>es</strong>en.<br />
Entsprechend konnte erstmalig die antiischämische Wirk-<br />
samkeit mittels d<strong>es</strong> Belastungs-EKGs und gleichzeitig auch<br />
mittels der <strong>Belastungsechokardiographie</strong> untersucht werden.<br />
Sowohl ISDN als auch Nisoldipin erwi<strong>es</strong>en sich als anti-<br />
ischämisch wirksame Substanzen, die im untersuchten Zeit-<br />
raum keinen Wirkungsverlust zeigten. Die antiischämische<br />
Wirksamkeit von ISDN in der gewählten Dosierung war ohne<br />
signifikanten Unterschied gegenüber der Wirkung von Nisol-<br />
dipin.<br />
Unsere Daten widersprechen den Daten der Studie von<br />
Felder et al. (10). In seiner Studie wurde Nisoldipin als<br />
überlegen gegenüber den Nitraten ang<strong>es</strong>ehen (allerdings<br />
wurde ISDN in einer Dosierung von 20 mg verabreicht).<br />
Klein et al. (22) fanden, äquivalent zu den Ergebnissen der<br />
vorliegenden Studie, keinen signifikanten Unterschied zwi-<br />
schen Nisoldipin und Mononitraten während der Bela-<br />
stungsuntersuchung. Die nachweisbare Reduktion der bela-<br />
stungsinduzierten ST-Senkung deckt sich mit den Daten<br />
von Blasini et al. (3), die zusätzlich die Dauer einer wirk-<br />
samen ST-Strecken-Senkung bis zu 6 h nach einer Gabe<br />
von 20 mg ISDN oder bis zu 8 h nach Gabe von 40 mg<br />
ISDN nachweisen konnten.<br />
Die in der vorliegenden Studie nachgewi<strong>es</strong>ene antiisch-<br />
ämische Wirkung von Nisoldipin widerspricht den Daten der<br />
Studie von Thadani (5 I), der keine Uberlegenheit von Nisol-<br />
dipin gegenüber Plazebo bei Patienten mit Angina pectoris<br />
f<strong>es</strong>tstellen konnte. Brüggemann et al. (6) fanden vergleichbar<br />
mit unserer Studie eine Verlängerung d<strong>es</strong> ischämiefreien<br />
Intervalls unter der Belastung während der Therapie mit<br />
Nisoldipin.<br />
Trotz der nachgewi<strong>es</strong>enen antiischämischen Wirksamkeit<br />
der beiden Prüfsubstanzen muß kritisch angemerkt werden,<br />
daß der antiischämische Effekt geringer \als erwartet ausfiel.<br />
Die Verlängerung d<strong>es</strong> ischämiefreien Intervalls unter der Be-<br />
lastung konnte mittels der Monotherapie mit ISDN maximal<br />
um 2,2 min erreicht werden (gem<strong>es</strong>sen mit der Belastungs-<br />
echokardiographie). Auch die Blutdrucksenkung unter der<br />
Belastung fiel mit 7,5 mmHg maximaler Senkung relativ<br />
gering aus. Aufgrund di<strong>es</strong>er Daten wäre bei den Patienten mit<br />
stabiler Angina pectoris mind<strong>es</strong>tens eine Kombinations-<br />
Zeitschrift für Kardiologie, Band 84, Heft 8 (1995)<br />
O Steinkopff Verlag 1995<br />
therapie mit zwei oder mehr Antianginosa zu fordern, wobei<br />
der wirkliche Nutzen der Kornbinationstherapie jeweils über-<br />
prüft werden müßte.<br />
Limitationen der Studie<br />
Das Patientenkollektiv, das für die Studie herangezogen<br />
wurde, versprach durch die Auswahl d<strong>es</strong> Kollektivs (nur<br />
Patienten mit belastungsinduzierten ST-Strecken-Senkungen)<br />
ein hoh<strong>es</strong> Potential an Patienten mit belastungsinduzierbaren<br />
Wandbewegungsstörungen. Alle Patienten wi<strong>es</strong>en während<br />
der Plazebobehandlung beide Ischämiephänomene unter der<br />
Belastung auf. Entsprechend was den Ischämienachweis an-<br />
betrifft, kann das Belastungsecho von der Anlage der Studie<br />
her allenfalls gleich gut, aber nicht b<strong>es</strong>ser als das Belastungs-<br />
EKG abschneiden. Nur wenn <strong>es</strong> den Zeitpunkt d<strong>es</strong> Isch-<br />
ämienachweis<strong>es</strong> unter der Belastung anbetrifft, konnte ge-<br />
zeigt werden, daß der Ischämienachweis früher vorlag als im<br />
Belastungs-EKG. Die <strong>Belastungsechokardiographie</strong> ist auf-<br />
wendiger als das Belastungs-EKG. Entsprechend wird sie<br />
hauptsächlich bei Patienten mit alleinigem Ischämienachweis<br />
im Belastungsecho eindeutige Vorteile bei der T<strong>es</strong>tung der<br />
antiischämischen Medikamentenwirkung bringen. Patienten<br />
mit Digitalistherapie und mit arterieller Hypertonie wurden<br />
aus dem Studienkollektiv ausg<strong>es</strong>chlossen, entsprechend las-<br />
sen sich die antiischämischen Wirkungen der Medikamente<br />
auf die Wandbewegungsstörungen bei Patienten mit Digita-<br />
listherapie und mit arterieller Hypertonie nicht übertragen. Zu<br />
di<strong>es</strong>en Frag<strong>es</strong>tellungen sind weitere Studien erforderlich. Als<br />
weiterer Kritikpunkt kann auch die nicht computerunter-<br />
stützte EKG-Registrierung und Auswertung angeführt wer-<br />
den. Eine coinputerunterstützte Auswertung hätte möglicher-<br />
weise genauere Daten über die ST-Strecken-Senkung gelie-<br />
fert. Beim randomisierten, doppelblinden, plazebokontrol-<br />
lierten Crossover-D<strong>es</strong>ign der Studie dürfte jedoch der Nach-<br />
teil einer manuellen Auswertung eher eine untergeordnete<br />
Rolle spielen.<br />
Auch die Benutzung der segmentalen Einteilung nach<br />
Edwards für die <strong>Belastungsechokardiographie</strong> ist aus heutiger<br />
Sicht umstritten. Zum Zeitpunkt der Studienplanung (1990)<br />
war das 16-Segment-Modell der American Society of Echo-<br />
cardiography (48) noch nicht allgemein akzeptiert. Für die<br />
Aussage der Studie bleiben die unterschiedlichen Modelle der<br />
segmentalen Einteilung d<strong>es</strong> linken Ventrikels von untergeord-<br />
neter Bedeutung, zumal beide Modelle in der Belastungs-<br />
echokardiographie Anwendung finden (47).<br />
Zusammenfassung<br />
Die <strong>Belastungsechokardiographie</strong> kann im gleichen Maße<br />
wie die Belastungselektrokardiographie für die T<strong>es</strong>tung der