Zimmerpflanzen Herzliche Einladung in unsere Gewächshäuser nach Grünkraut. Lassen Sie sich von der riesigen Auswahl überraschen. 98 Orchitop – der neue Orchideentopf für durchwachsene Wurzeln.
Prima Klima mit Zimmerpflanzen Wir führen aus: Büro- und Objektbegrünungen In unseren Breiten verbringen Erwachsene 80 % bis 90 % des Tages in geschlossenen Räumen. Raumluft ist jedoch 10- bis 100-fach stärker mit Schadstoffen belastet als Außenluft. Neben der Verwendung von ökologisch unbedenklichem Baumaterial und richtigem Lüften können auch Zimmerpflanzen einen Beitrag zu gesünderer Raumluft leisten und das Wohlbefinden steigern. Efeu (links), Grünlilie (mitte) und Schefflera (rechts) gehören zu den besonders fleißigen Luftreinigern. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass Zimmerpflanzen einen positiven Einfluss auf das menschliche Wohlbefinden haben. Der Jäger und Sammler, der den ganzen Tag durch Wald und Wiese pirschte, steckt tief in unseren Genen – unterbewusst nehmen wir Grünes als angenehm wahr. Allein die Farbe zeigt Wirkung: Helles, frisches Grün wirkt belebend, dunkles Grün beruhigt. Doch neben der rein psychologischen Wirkung tragen Pflanzen auch physikalisch zu einem besseren Raumklima bei, denn sie können Schadstoffe aus der Luft filtern, die in zu hohen Konzentrationen zu gereizten Schleimhäuten, Müdigkeit und Kopfschmerzen führen können. Schadstoffe in der Raumluft – Woher kommen Sie? Möbel, Tapeten, Farben, Lacke, Teppiche, Textilien und sogar Kosmetika – viele von Ihnen enthalten Chemikalien wie Lösungs-, Flammschutz- und Konservierungsmittel oder Weichmacher und geben Schadstoffe an die Raumluft ab. Prominentestes Beispiel ist wohl dass Formaldehyd, das zu den bekanntesten Giftstoffen im Innenraum zählt. Entgegen weitverbreiteter <strong>Mein</strong>ung wurde es nicht verboten, 2006 jedoch vom Bundesinstitut für Risikobewertung als krebserzeugend bewertet. Formaldehyd wird für viele Produkte verwendet, es gelten jedoch Grenzwerte. Spanplatten der Emissionsklasse E1 zum Beispiel dürfen maximal 0,1 ppm Formaldehyd unter genau festgelegten Bedingungen an die Luft abgeben. Auch Drucker und Kopierer belasten die Raumluft, ebenso Abgase, die von draußen reinkommen, und Zigarettenrauch. Beim Rauchen einer Zigarette entstehen neben zahlreichen Schadstoffen wie Kohlenmonoxid auch 0,02 bis 0,1 mg Formaldehyd. Der Grenzwert von 0,1 ppm kann schon durch das Rauchen von 6 Zigaretten in einem 30 m2 großen Raum erreicht werden. Draußen zersetzt sich Formaldehyd durch die Einwirkung von UV-Strahlung innerhalb von 1 bis 2 Stunden. In Gebäuden fehlt dieser Abbaumechanismus. Die Außenluftbelastung mit Formaldehyd liegt bei etwa 0,005 ppm. Zimmerpflanzen als natürliche Schadstoff-Filter Einige Pflanzen sind in der Lage, Schadstoffe aus der Luft aufzunehmen, wie verschiedene Studien gezeigt haben. Besonders aktiv sind dabei Birkenfeige, Zwerg- und Bergpalme, Drachenbaum, Einblatt und Grünlilie. Am Institut für Biochemische Phytopathologie in München konnte sogar festgestellt werden, dass Pflanzen Formaldehyd nicht nur in Blättern und Substrat binden können, sondern den Schadstoff durch ein spezielles Enzym in Zucker und Aminosäuren umwandeln. Die Aufnahmemenge von Schadstoffen ist jedoch nicht unwesentlich von den Wachstumsbedingungen der Pflanze abhängig. Je besser die Lichtverhältnisse, die Luftfeuchte und das Nährstoffangebot sind, desto effektiver wirkt die Pflanze auch als Filter. Studie belegt positive Wirkung in Büroräumen Eine australische Feldstudie aus dem Jahr 2007 belegt die positive Wirkung auf die Luftqualität in Räumen. Wissenschaftler der technischen Universität Sydney untersuchten 60 Büros in drei Gebäuden, die entweder keine Pflanzen enthielten, drei beziehungsweise sechs große Bodenkübel oder sechs kleinere Topfpflanzen auf den Schreibtischen. Verwendet wurden Schefflera, Epipremnum, Dracaena, Howea, Zamioculcas Aglaonema und Philodendron. Alle Pflanzenkonstellationen verringerten die Schadstoffbelastung um bis zu 75% sowohl bei Räumen mit und ohne Klimaanlage. Die Topfpflanzen verringerten außerdem den CO2-Gehalt der Luft um 10% bis 20%, den CO-Gehalt sogar um rund 90 %. Wie viele und welche Pflanzen je Raum dafür nötig sind, wird noch untersucht. Zwar kommt Kohlenmonoxid in der Luft normalerweise nur in Spuren vor (in Gebäuden 0,5 bis 5 ppm), kann aber bei Räumen in Stadtgebieten durch Abgase auf 200 ppm ansteigen. Kamine setzen bis 5000 ppm CO frei. Belastungen von mehr als 100 ppm gelten als gesundheitsgefährdend. Die Tabelle zeigt eine Übersicht von gängigen Zimmerpflanzen und welche der häufigsten Schadstoffe sie aus der Luft filtern. Besonders vielseitige Entgifter sind dunkel hinterlegt. Die Pflanzen werden im Buch „Prima Klima mit Pflanzen“, das in Fleischer´s Gartencenter in Grünkraut erhältlich ist, mit ihren schadstofffilternden Eigenschaften porträtiert. Luftfeuchte im Raum erhöhen und Hausstaub binden Viele mittel- und schwerflüchtige Schadstoffe reichern sich im Hausstaub an. Auch in diesem Fall sind Pflanzen wirksam. Das Staubbindevermögen hängt von der Größe und Beschaffenheit der Blattoberfläche ab. Wichtiger ist bei der Staubbindung jedoch die Luftfeuchtigkeit. Bei einer relativen Luftfeuchte ab etwa 40 % sinkt der Staub wassergesättigt zu Boden. Pflanzen geben den Großteil des erhaltenen Wasser an die Raumluft ab. Nur wenige Pflanzen sind jedoch geeignet, die Raumluftfeuchtigkeit während der Heizperiode effektiv zu erhöhen. Solche Pflanzen haben viele Spaltöffnungen an den Blattober- und unterseiten, durch die sie Wasser an die Raumluft abgeben. Dazu zählen Zimmerlinden (Sparmannia), Banane (Musa) und Zyperngras (Cyperus). TEXT und Quelle: Sylvia Huber, Stuttgart, Erschienen im Magazin DEGA Produktion & Handel Ausgabe 4/2010 vom Verlag Eugen Ulmer 99