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Zeitschrift Heft 04/08

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<strong>Zeitschrift</strong><br />

Schriftleitung: Prof. Dr. Bachmaier, Dr. Ing. Friedrich,<br />

Dipl. Ing. Schulze, Dipl. Volksw. Mollenkotten<br />

<strong>Heft</strong> <strong>04</strong>/<strong>08</strong><br />

Aus dem Inhalt Seite<br />

Environmental Solutions 15. Internationale<br />

Fachmesse für Wasser-Abwasser-Abfall-Recycling<br />

von Eugen Egetenmeir, Stellvertretender Geschäftsführer<br />

der Messe München GmbH 235<br />

Nutzen von Standardisierung und Normung<br />

Traditionsreiche Errungenschaften – neue Betätigungsfelder<br />

Gedanken von Dr. Johannes F. Kirchhoff, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter der FAUN Umwelltechnik GmbH & Co. KG,<br />

Vorsitzender des Fachbeirates IFAT 240<br />

Elfter Internationaler Altpapiertag des BVSE, Bonn 244<br />

Wirtschaftliche Rasenpflege auf dem Flensburger Friedhof<br />

Friedenshügel Hako-Citytrac für schonende Rasenpflege<br />

Von Peter Springfeld, Berlin 246<br />

VKS im VKU: Nach Urteil des Europäischen Gerichtshofs<br />

ist Mindestlohn in der Abfallbranche unabdingbar 249<br />

Staatssekretär Dr. Marcel Huber setzt sich<br />

für Mülltrennung ein 250<br />

Ein neues revolutionäres Verfahren für Rohre<br />

aus biorientiertem PVC 250<br />

DIE BLAUE PAPIERTONNE DER<br />

STADTREINIGUNG HAMBURG: Ihre Papiere bitte! 253<br />

Kommunale Bioabfälle: Vergärung löst Kompostierung ab 254<br />

Im Markt für Biogasanlagen sind die höchsten<br />

Wachstumsraten im europäischen Ausland zu erwarten 256<br />

ABB Instrumentierung – Mehr als eine neue Familie<br />

magnetisch-induktiver Durchflussmesser 258<br />

Stellungnahme des VKS im VKU zum Diskussionspapier<br />

Umsetzung der Richtlinie 2006/66/EG in nationales Recht<br />

Novelle der Batterieverordnung (BattV) 262<br />

Ideenwettbewerb der NRW.BANK für Kommunen und Kreise:<br />

„Informierte Eltern haben’s leichter“ –<br />

Stadt Billerbeck entwickelt ehrenamtliche Familienhilfe 263<br />

Neuer Rheindüker bei Worms sichert Energieund<br />

Wasserversorgung 263<br />

„Wasser bewegt NRW“<br />

Nordrhein-Westfälische Wasserverbände und ihre<br />

Tochterunternehmen bei der IFAT 20<strong>08</strong> in München<br />

Von Axel Blüm, Aggerverband, Monika Ebers,<br />

Wupperverband und Markus Rüdel, Ruhrverband 266<br />

Mannheim ist Modellstadt fürs Energiesparen 270<br />

SSI SCHÄFER auf der IFAT 20<strong>08</strong> 271<br />

Ideenwettbewerb der NRW.BANK für Kommunen und Kreise:<br />

Stadt Königswinter setzt Bau eines neuen Sportplatzes<br />

mit privatem Investor um 274<br />

Weltneuheit im Klärwerk Schwelm:<br />

Schlammentwässerung mit Presse aus der Saftindustrie<br />

Wupperverband nimmt neue Anlage in Betrieb. 274<br />

Aus Verwaltung und Wirtschaft 275<br />

Aus der Industrie 293<br />

Veranstaltungen 3<strong>08</strong><br />

Diese Ausgabe enthält Beilagen der Firmen:<br />

Daimler AG, NFZ, 70546 Stuttgart;<br />

Arbeitsgemeinschaft PVC und Umwelt e.V.,<br />

Am Hofgarten 1-2, 53113 Bonn;<br />

ASM Motor Germany GmbH & Co. KG,<br />

Lindenstr. 1, 74420 Oberrot;<br />

Palfinger GmbH,<br />

Feldkirchener Feld 1, 834<strong>04</strong> Ainring.<br />

Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 233


234 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>


<strong>Zeitschrift</strong> für das gesamte Verwaltungswesen, die sozialen und wirtschaftlichen Aufgaben<br />

der Städte, Landkreise und Landgemeinden<br />

Organ des Vereins für Kommunalwirtschaft und Kommunalpolitik e.V.<br />

Gegründet<br />

im Jahre 1910<br />

in Berlin<br />

Verlag<br />

Kommunal-Verlag<br />

Fachverlag für Kommunalwirtschaft und Umwelttechnik<br />

Wuppertal<br />

Verlagsort Wuppertal <strong>Heft</strong> <strong>04</strong> 20<strong>08</strong><br />

Environmental Solutions 15. Internationale Fachmesse<br />

für Wasser-Abwasser-Abfall-Recycling<br />

von Eugen Egetenmeir, Stellvertretender Geschäftsführer der Messe München GmbH<br />

Nicht erst seit dem Kyoto-Protokoll sind Umwelt- und Klimaschutz<br />

hochaktuelle Themen, die der Branche ein unvermindertes<br />

Wachstum bescheren. So errechneten zum<br />

Beispiel die Analysten der Unternehmensberatung Roland<br />

Berger im Auftrag des Bundesumweltministeriums, dass das<br />

globale Marktvolumen für Umweltschutztechnik von derzeit<br />

über 1.000 Milliarden Euro bis zum Jahr 2020 auf 2.200 Milliarden<br />

Euro ansteigen könnte.<br />

Einen Maßstab für die aktive Szene rund um Umwelttechnologien<br />

und Umweltdienstleitungen bildet auch die IFAT 20<strong>08</strong>,<br />

die 15. Internationale Fachmesse für Wasser, Abwasser, Abfall<br />

und Recycling. Die weltweit wichtigste Messe für Umwelt<br />

und Entsorgung zeigt vom 5. bis 9. Mai 20<strong>08</strong> auf dem Gelände<br />

der Neuen Messe München wieder aktuelle Innovationen,<br />

spezifische Branchenlösungen und zahlreiche interessante<br />

Informationsveranstaltungen.<br />

Über 2.500 Aussteller aus 43 Ländern bieten ein attraktives<br />

Ausstellungsprogramm mit technischen Neuheiten und ein<br />

breites Angebot an qualifizierten Dienstleistungen im Bereich<br />

der Wasser-, Abwasser- und Abfallwirtschaft.<br />

Neue Themen auf der IFAT 20<strong>08</strong><br />

Ihr Ruf als internationale Leitmesse verpflichtet die IFAT geradezu,<br />

sich auch in ihrem Themenspektrum an aktuelle Entwicklungen<br />

anzupassen. Deshalb haben wir für die IFAT 20<strong>08</strong><br />

Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 235


das Thema Küsten- und Hochwasserschutz als eigene Ausstellungskategorie<br />

in den Katalog aufgenommen. Außer der<br />

Neueinführung des Küsten- und Hochwasserschutzes haben<br />

wir den Bereich „Energiegewinnung aus Abfallstoffen“ um die<br />

Thematik Biogas, insbesondere die Verwertung von Biomasse<br />

zu Energiezwecken, erweitert.<br />

Gerade hinsichtlich des Themas „Energiegewinnung aus Biomasse“<br />

wurde in den vergangenen Monaten viel über mögliche<br />

Fehlentwicklungen in der Landwirtschaft diskutiert: Bewirkt<br />

die Strom- und Wärmeerzeugung aus Mais und Getreide<br />

eine Flächenkonkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion? Ist<br />

der Ausbau der nachwachsenden Rohstoffe mit einem vermehrten<br />

Düngemittel- und Pestizideinsatz verbunden? Fördert<br />

er durch Importe letztlich sogar die Zerstörung ohnehin<br />

schon bedrohter, tropischer Ökosysteme? Generell stellt sich<br />

dabei die Frage welche Art der Gewinnung von Biogas zielführend<br />

ist.<br />

Technik und Dienstleistungen rund um dieses Thema bilden<br />

auf der diesjährigen IFAT einen neuen Schwerpunkt, zu dem<br />

wir rund 80 Anlagenbauer, Komplettanbieter, Hersteller und<br />

Händler von Einzelkomponenten sowie Service-Spezialisten<br />

erwarten.<br />

Klimaschutz in der Abfallwirtschaft<br />

Klimaschutz ist eine globale Aufgabe, der sich auch die Abfallwirtschaft<br />

nicht entziehen kann. So ist sie zum Beispiel<br />

selbst Verursacher klimarelevanter Gase. Neben den mit<br />

Müllverbrennung und Recycling-Prozessen verbundenen<br />

Kohlendioxidemissionen sind hier vor allem die Deponien zu<br />

nennen, die weltweit zu den größten vom Menschen verursachten<br />

Methanquellen zählen. Das Gas entsteht durch die<br />

Faulung organischer Stoffe in den Müllkörpern. Methan trägt<br />

nach Kohlendioxid (CO2) am zweitstärksten zum anthropogenen<br />

Treibhauseffekt bei. Die Klimawirkung eines Kilogramms<br />

Methan ist rund 23-mal so stark wie die eines Kilogramms<br />

CO2. Das Öko-Institut in Wuppertal hat berechnet,<br />

dass durch einen Verzicht auf die Deponierung von Hausmüll<br />

in 15 untersuchten europäischen Ländern bis zum Jahr 2020<br />

nahezu 134 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente eingespart<br />

werden könnten. Das entspräche elf Prozent der von der EU<br />

bis zum Jahr 2020 vorgesehenen Treibhausgasminderung.<br />

Alternativen zur Deponierung kommt damit gerade in den<br />

neuen Ländern der Europäischen Union eine besondere Bedeutung<br />

zu.<br />

Ressourcenschutz per Recycling<br />

Auch das Recycling ist über die Ressourcenschonung ein<br />

klimarelevanter Vorgang. Im Jahr 2005 wurden in der Europäischen<br />

Union 95 Millionen Tonnen und damit 37 Prozent des<br />

Abfalls rezykliert. Dies ersparte der Atmosphäre 158 Millionen<br />

Tonnen CO2-Äquivalente, konstatiert das Institut für Ökologie<br />

und Politik (Ökopol, Hamburg) in einer Studie vom Januar<br />

dieses Jahres. Wenn man es schaffen würde, die Recyclingquote<br />

der gesamten EU27 in den kommenden Jahren auf das<br />

Spitzenreiterniveau der Niederlande von 65 Prozent anzuheben,<br />

könnten jährlich 303 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente<br />

vermieden werden, so die Ökopol-Analysten.<br />

Energieeffiziente Müllverbrennung im Kommen<br />

Viele der derzeit praktizierten Abfallbehandlungsmethoden<br />

nutzen den Energiegehalt des Mülls und substituieren so fossile<br />

Brennstoffe und deren CO2-Emissionen. Als fast schon<br />

„klassisch“ ist hier die Verbrennung zu nennen. Stand früher<br />

die umweltfreundliche Entsorgung des Abfalls im Vordergrund<br />

der Konzeption, sind heute außerdem die effiziente Stromund<br />

Wärmeerzeugung zentrale Faktoren bei der Planung<br />

und Konzeption von Müllverbrennungsanlagen (MVA). In den<br />

vergangenen zehn Jahren sind die globalen Kapazitäten der<br />

Abfallverbrennung von 160 auf 200 Millionen Tonnen pro Jahr<br />

gestiegen. Nach einer Weltmarktanalyse, veröffentlicht vom<br />

Kölner Beratungsunternehmen Ecoprog und dem Fraunhofer<br />

Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik, Oberhausen,<br />

im März dieses Jahres, wird sich der Aufwärtstrend<br />

fortsetzen. In den kommenden fünf Jahren wird zudem mit<br />

einem Anstieg auf 240 Millionen Jahrestonnen zu rechnen<br />

sein. Allein für Europa rechnet die Unternehmensberatung<br />

Frost & Sullivan innerhalb des nächsten Jahrzehnts mit mehr<br />

als 100 neuen MVA.<br />

Der Bestand an Müllverbrennungsanlagen erreicht typischerweise<br />

elektrische Netto-Wirkungsgrade im Bereich von 20<br />

Prozent. Anlagen der neuesten Generation erzielen hingegen<br />

Wirkungsgrade von etwa 30 Prozent bei einer Verfügbarkeit<br />

von 90 Prozent. Zu beobachten ist außerdem ein Trend zu<br />

großen Einheiten mit Durchsatzleistungen von über 500 Tonnen<br />

am Tag. Das diesbezügliche, europäische Flaggschiff ist<br />

die Abfallverbrennungsanlage in Amsterdam. Nach der Erweiterung<br />

um zwei neue Verbrennungslinien hat das Kraftwerk<br />

seit vergangenem Jahr eine Gesamtkapazität von täglich<br />

knapp 4.500 Tonnen. Die daraus gewonnene Energie wird<br />

zur Erzeugung von Strom und Fernwärme genutzt.<br />

EBS als heimische Energiequelle<br />

Die anhaltend hohen Preise von Kohle, Erdöl und Erdgas<br />

steigern die wirtschaftliche Attraktivität sekundärer Energiequellen.<br />

Um aus Abfällen einen definierten Brennstoff zu<br />

gewinnen, der dann zum Beispiel in konventionellen Feuerungsanlagen<br />

von Kraft- und Heizkraftwerken sowie in der<br />

Kalk- und Zementindustrie eingesetzt werden kann, wird seit<br />

einigen Jahren der Weg „waste-to-energy“ verfolgt. Ersatzbrennstoffe<br />

(EBS) – vorsortierte, aufbereitete und besonders<br />

heizwertreiche Bestandteile aus Haus- und Gewerbeabfällen<br />

– ersetzen dabei fossile Energieträger. Mitte März dieses<br />

Jahres wurde im Industriepark Höchst in Frankfurt am Main<br />

der Grundstein für eine EBS-Anlage gelegt, die ab dem kommenden<br />

Jahr pro Stunde rund 70 Megawatt Strom oder 250<br />

Tonnen Dampf in die Versorgungsnetze des Standorts einspeisen<br />

soll. Die Betreiber sehen in dem 300-Millionen-Euro-Projekt<br />

einen Meilenstein auf dem Weg zur langfristigen<br />

Sicherung der Energieversorgung ihrer Kunden. Im Gegensatz<br />

zu Kohle oder Gas besteht bei Ersatzbrennstoffen keine<br />

Importabhängigkeit. Sie sind auf dem heimischen Markt<br />

verfügbar. Derzeit liegen in Deutschland mangels Abnehmern<br />

236 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>


sogar geschätzte fünf bis sieben Millionen Tonnen EBS auf<br />

Halde. Ein Überangebot, das sich in den kommenden Monaten<br />

und Jahren wahrscheinlich ausgleichen wird: Nach einer<br />

Studie des Marktforschungsunternehmens Trendresearch<br />

aus Bremen sind derzeit über 40 EBS-Kraftwerksprojekte in<br />

Deutschland geplant. Allerdings werden es wohl nicht alle bis<br />

zur tatsächlichen Umsetzung schaffen. Die Analysten rechnen<br />

vor: Zusammen würden die bislang bestehenden und die<br />

projektierten Kraftwerke in vier Jahren insgesamt fast sechs<br />

Millionen Tonnen Ersatzbrennstoffe pro Jahr benötigen. Tatsächlich<br />

werden laut der Trendresearch-Prognose jedoch nur<br />

knapp 4,5 Millionen Tonnen zur Verfügung stehen.<br />

Organisches Material vergären<br />

Bei der Verwertung organischer Abfälle können Mikroorganismen<br />

eine Alternative zum Feuer sein: Die Vergärung von<br />

Müll aus diversen Quellen zu Biogas gewinnt zunehmend an<br />

Bedeutung. Dies fängt beim Inhalt der braunen Tonne an.<br />

Getrennt erfasster Bioabfall und Speisereste eignen sich hervorragend<br />

für die Vergärung zu Biogas. Zwar wird in Deutschland<br />

der Großteil der 8,4 Millionen Tonnen des bei den Haushalten<br />

separat gesammelten Bioabfalls kompostiert (Stand:<br />

2006), aber durch die Klimaschutzdiskussion, die hohen Energiepreise,<br />

die Förderung durch das Erneuerbare Energien-<br />

Gesetz (EEG) und die Fortschritte in der Biogas-Technologie<br />

steigt das Interesse an Vergärungsverfahren.<br />

Die Entscheidung für Kompostierung oder Vergärung hängt<br />

in erster Linie von der Art der Ausgangssubstrate ab. Handelt<br />

es sich um leicht abbaubare, fl üssige oder pastöse Stoffe, ist<br />

die Vergärung zu bevorzugen. Holz- und damit ligninreiche,<br />

schwer abbaubare Stoffe sind dagegen eher für die Kompostierung<br />

geeignet. Während bei der reinen Kompostierung nur<br />

eine stoffliche Verwertung zum Endprodukt Kompost stattfindet,<br />

ist die Vergärung sowohl eine stoffliche als auch energetische<br />

Verwertung, denn neben der Biogaserzeugung können<br />

auch die aufbereiteten Gärrückstände als Dünger verwendet<br />

werden. Da die Vergärungsverfahren in der Regel teurer als<br />

die Kompostierungssysteme sind, ist die Investition in eine<br />

Vergärungsstufe nur dann sinnvoll, wenn die Erlöse aus dem<br />

Strom- und Wärmeverkauf die zusätzlichen Aufwendungen<br />

kompensieren.<br />

Biogas aus MBA<br />

Auch aus zunächst unsortiertem Hausmüll lässt sich Biogas<br />

gewinnen. Das Schlüsselwort heißt hier „Mechanischbiologische<br />

Abfallbehandlung (MBA)“. In den MBA-Anlagen<br />

sortieren Sieb- und Abscheideverfahren den Abfall zunächst<br />

mechanisch in verschiedene Stoffströme. Die biologische<br />

Fraktion wird entweder kompostiert oder zu Biogas vergoren.<br />

In Deutschland, dem Vorreiterland der MBA-Technik, gibt<br />

es nach Auskunft der Arbeitsgemeinschaft Stoffspezifische<br />

Abfallbehandlung (ASA, Ennigerloh) aktuell 48 MBA-Anlagen,<br />

acht davon mit Biogaserzeugung. Damit ist der Markt hierzulande<br />

weitgehend gesättigt. Anders sieht es im europäischen<br />

Ausland und in Asien aus. So plant zum Beispiel die Abfallorganisation<br />

GMWDA der Stadt Manchester in Großbritannien<br />

derzeit den Bau von fünf neuen MBA-Anlagen. Sie sind<br />

ein Anzeichen für den radikalen Umbruch, der momentan<br />

die britische und die irische Abfallwirtschaft zur derzeit dynamischsten<br />

in ganz Europa macht. Beide Länder gehören<br />

zu den Spitzenreitern der Abfalldeponierung in Europa. Vor<br />

allem die EU-Gesetzgebung erzwingt jetzt eine Intensivierung<br />

der Hausmüllsammlung für unterschiedliche Stoffströme,<br />

eine Steigerung der Verwertung der Sortierfraktionen sowie<br />

eine Ausdehnung der Abfallbehandlung. Umfangreiche Investitionen<br />

sind die Folge.<br />

Biogas aus Industrieschlamm<br />

Neben den Endverbrauchern und Kommunen liefern außerdem<br />

Industrie und Gewerbe mit ihren Abfallströmen verwertbare<br />

Energieträger. Auch hier fi ndet sich eine Vorreiteranlage<br />

im Industriepark Höchst in Frankfurt am Main. Dort soll ab<br />

Mitte dieses Jahres eine neue Biogasanlage jährlich 310.000<br />

Tonnen industriellen Klärschlamm schlucken, ergänzt durch<br />

bis zu 90.000 Tonnen überlagerte Lebensmittel, Schlachtabfälle,<br />

Altfette und Rückstände aus der pharmazeutischen Industrie.<br />

Das 15 Millionen-Euro-Projekt wird daraus etwa vier<br />

Megawatt Strom sowie zwei Megawatt Wärme erzeugen und<br />

in die Versorgungsnetze des Industrieparks einspeisen. Vielen<br />

der hier ansässigen, rund 90 Chemie-, Pharma- und Biotechnologieunternehmen<br />

bietet sich so eine umweltfreundliche<br />

Entsorgungslösung für ihre organischen Abfälle. Außerdem<br />

soll die in dieser Form einzigartige Anlage nach dem Willen<br />

ihrer Betreiber zur Stabilisierung der Energiepreise im Industriepark<br />

beitragen.<br />

Biogas ins Erdgasnetz<br />

Idealerweise sitzen in Frankfurt-Höchst die Abnehmer der im<br />

Biogas-Kraftwerk erzeugten Wärmeenergie in dessen unmittelbaren<br />

Nachbarschaft. Viele andere Biogas-Projekte haben<br />

allerdings das Problem, mangels geeigneten Nutzern die in<br />

ihren Blockheizkraftwerken produzierte Wärme sinnvoll abzugeben.<br />

Als Lösungsmöglichkeit für dieses Dilemma etabliert<br />

sich zur Zeit die Aufbereitung des Biogases auf Erdgasqualität<br />

und die anschließende Einspeisung ins Erdgasnetz.<br />

Die damit mögliche räumliche Trennung von Gasproduktion<br />

und -verwertung hat eine hohe perspektivische Bedeutung<br />

für den Biogasmarkt, für neue Geschäftsmodelle und nicht<br />

zuletzt für die erzielbaren Wirkungsgrade. Wärmegeführte<br />

Blockheizkraftwerke, die am Erdgasnetz hängen, erzielen<br />

einen Nutzungsgrad von über 80 Prozent. Durch technologische<br />

Neuerungen soll die Effizienz der Gasaufbereitung<br />

weiter gesteigert werden, so dass laut Branchensprechern<br />

möglicherweise schon in fünf Jahren das gereinigte Biogas<br />

zum gleichen Preis zu haben sein wird wie Erdgas.<br />

Biogas auf der IFAT<br />

Die Diskussionen um Biogas und seine Gewinnung sind, ob<br />

der Vielfalt dieser Thematik, mehr als verständlich. Auch das<br />

fachliche, sehr umfangreiche Rahmenprogramm der IFAT<br />

238 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>


hat am Freitag, den 9. Mai ab 10 Uhr<br />

im Forum der Halle B2 mit dem Vortrag<br />

„Energetische Abfallverwertung in Biogasanlagen<br />

- eine ökonomische und<br />

ökologische Perspektive“ einen interessanten<br />

Aspekt zum Thema Biogas<br />

im Programm.<br />

Fachliches Rahmenprogramm<br />

Die vergangenen IFAT-Veranstaltungen<br />

haben gezeigt, dass die Aussteller- und<br />

Besucherstruktur der IFAT hochkarätig<br />

ist: Zahlreiche Branchenführer und Entscheider<br />

aus der ganzen Welt treffen<br />

sich auf der weltweit wichtigsten Messe<br />

für Umwelt und Entsorgung - eine hervorragende<br />

Basis für einen intensiven,<br />

effektiven Wissens- und Erfahrungsaustausch.<br />

Dabei sind die ins Messegeschehen<br />

integrierten, internationalen Vorträge in<br />

den Foren „Wasser und Abwasser“ und<br />

„Abfallbehandlung“ in den Hallen A4<br />

und B2 zweifelsfrei die ideale Plattform<br />

für noch mehr Kontakte. Sie bieten interessierten<br />

Besuchern und Ausstellern<br />

ein vielfältiges Programm mit Länder-<br />

Specials, Fachdiskussionen, Unternehmens-<br />

und Produktvorstellungen sowie<br />

hochkarätige Expertendiskussionen.<br />

Eine ebenso wertvolle Plattform wie die<br />

Foren ist das 14. Europäisches Wasser-,<br />

Abwasser- und Abfall-Symposium<br />

zu aktuellen Themen der nachhaltigen<br />

Wasser- und Abfallwirtschaft. Diese<br />

Veranstaltungen fi nden in der Halle C1<br />

sowie den Konferenzräumen A21/22<br />

und A31/32 statt und werden von der<br />

European Water Association (EWA), der<br />

International Solid Waste Association<br />

(ISWA), der Deutschen Vereinigung für<br />

Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall<br />

e.V. (DWA) und dem Verband kommunaler<br />

Abfallwirtschaft und Stadtreinigung<br />

(VKS) im VKU organisiert. Für die<br />

Workshops stehen mehr als 15 Unternehmen<br />

und Ministerien als Partner zur<br />

Verfügung.<br />

Sonderausstellung WasserWissen<br />

Neben dem fachlichen Rahmenprogramm<br />

und dem Symposium wird es<br />

darüber hinaus die interaktive Sonderausstellung<br />

„WasserWissen“ geben,<br />

die auf 200 Quadratmetern in der Halle<br />

A4 zahlreiche Fakten rund um die Thematik<br />

Wasser – beispielsweise Wassernutzung,<br />

Wasseraufbereitung oder<br />

Wasserversorgung für Entwicklungsund<br />

Schwellenländer – präsentiert. Die<br />

Sonderschau wird von der DBU (Deutsche<br />

Bundesstiftung Umwelt) und der<br />

DWA organisiert.<br />

Die Research & Education Area<br />

In der Halle B6 hat die IFAT mit der „Research<br />

& Education Area“ zusätzlich<br />

eine Premiere im Programm. In diesem<br />

Bereich können Hochschulen und Universitäten<br />

ihre aktuellen Projekte und<br />

Forschungsvorhaben auf rund 270<br />

Quadratmetern Ausstellungsfläche<br />

präsentieren. Insgesamt haben sich 30<br />

Forschungseinrichtungen und Universitäten<br />

aus neun Ländern – Australien,<br />

Belgien, Deutschland, Finnland, Großbritannien,<br />

Indonesien, Österreich, Slowakei<br />

und Tschechien – angemeldet.<br />

Besucher der IFAT 20<strong>08</strong>, die sich einen<br />

Überblick über aktuelle Projekte<br />

und Visionen im Bereich der Umwelttechnologien<br />

sowie über die Aus- und<br />

Fortbildungsmöglichkeiten verschiedener<br />

Hochschulen verschaffen wollen,<br />

bekommen in der Research & Education<br />

Area die Möglichkeit zur intensiven<br />

thematischen Auseinandersetzung mit<br />

Branchenkennern.<br />

Auch Unternehmen profitieren von der<br />

Research & Education Area: Schließlich<br />

entwickeln Universitäten und Hochschulen<br />

ständig neue Techniken und<br />

Verfahren, die von der Industrie umgesetzt<br />

werden können. Unternehmen<br />

haben also die Möglichkeit, sich an<br />

den Ständen der Hochschulen über<br />

genau diese Verfahren zu informieren.<br />

Gleichzeitig können sie sich geeignete<br />

Partner für die Bereiche Forschung,<br />

Bildung und Weiterbildung suchen. Die<br />

daraus entstehenden Kontakte können<br />

vor allem dazu genutzt werden, mit Hilfe<br />

des Partnerinstitutes im Ausland ihre<br />

Produkte zu platzieren und zu etablieren.<br />

Die IFAT bietet also auch in diesem Jahr<br />

eine einzigartige Plattform für Besucher<br />

und Aussteller, Informationen auszutauschen,<br />

Innovationen zu erleben und<br />

neue Kontakte zu knüpfen mit dem Ziel,<br />

künftige Kooperationen abzuschließen.<br />

Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 239


Nutzen von Standardisierung und Normung<br />

Traditionsreiche Errungenschaften – neue Betätigungsfelder<br />

Gedanken von Dr. Johannes F. Kirchhoff, Geschäftsführender Gesellschafter der<br />

FAUN Umwelltechnik GmbH & Co. KG, Vorsitzender des Fachbeirates IFAT<br />

1925 gilt als historisches Datum für die Einführung der Systemmüllabfuhr<br />

für Asche. Später dann, etwa ab Mitte der<br />

70er Jahre, musste der Leichtmüll bewältigt werden. Die<br />

präzise Abstimmung der Schnittstellen zwischen Behältern,<br />

Schüttungen, Müllsammelfahrzeugaufbauten und –fahrgestellen<br />

stets in enger Zusammenarbeit mit den Herstellern<br />

und den Entsorgern, damals wie heute; die Standardisierungen<br />

und Normungen bringen noch heute allen Beteiligten<br />

Vorteile. Auch in der Wasserver- und Abwasserentsorgung<br />

sowie Behandlung hat die Normung von Rohren, Verbindungen,<br />

Flanschen und verschiedensten Verfahren für eine<br />

qualitativ hochstehende, sichere Wasserver- und Entsorgung<br />

gesorgt.<br />

Normung und Standardisierung, sind mehr als traditionsreiche<br />

Errungenschaften, sie beinhalten wichtige neue Betätigungsfelder.<br />

Im folgenden sollen folgende Punkte<br />

betrachtet werden:<br />

- Weitere Normungsaktivitäten im Bereich der Entsorgungstechnik?<br />

- Was kann Normung heute im Bereich der Entsorgungsdienstleistung<br />

bewirken?<br />

- Welche Vorteile gibt es für die Marktteilnehmer: Entsorgungsdienstleister<br />

und deren Kunden?<br />

- Was erwartet den Besucher der IFAT vom 5. bis zum 9. Mai<br />

20<strong>08</strong> in München?<br />

Normung, Standardisierung – alter Zopf oder<br />

lohnendes Instrumentarium auch in der Zukunft?<br />

Die Normung bietet Lösungen für immer wieder kehrende<br />

Aufgaben unter Berücksichtigung des Standes der Technik,<br />

der Wissenschaften und der wirtschaftlichen Gegebenheiten<br />

an. Eine Normung ist die Festlegung von technischen Eigenschaften,<br />

insbesondere in Form von technischen Spezifikationen<br />

und Maßen, von Geräten, Bauteilen, Systemelementen,<br />

technischen Schnittstellen, aber auch von Prozessen, Messund<br />

anderen Verfahren. Eine Norm ist eine durch eine der<br />

Normungsorganisationen (DIN 1 , CEN 2 , ISO 3 u.a.) geschlossene<br />

und veröffentlichte Regel.<br />

Eine weitere Aufgabe des DIN und des CEN ist es, Unterstützung<br />

zu geben und Wege aufzuzeigen, wie aus Spezifikationen<br />

ein bekannter und anerkannter Standard erstellt<br />

werden kann. Standards sind technische Spezifikationen, die<br />

von Organisationen, Herstellern und Anwendern entwickelt<br />

und abgestimmt wurden; deren Einhaltung ist freiwillig und<br />

nicht zwingend vorgeschrieben. Insbesondere in Gebieten<br />

mit hohem Innovationsgrad kann der schnelle Standardisierungsprozess<br />

den Wissens- und Technologietransfer fördern<br />

und beschleunigen. Gleichzeitig können Standards die Basis<br />

für spätere Normen sein. Da im Rahmen der Standardisierung<br />

die Arbeiten nicht zwingend unter Einbeziehung aller<br />

interessierten Kreise und der Öffentlichkeit erfolgen, sind sie<br />

in der Regel wesentlich schneller als Normen zu erarbeiten.<br />

Beispiele für Standards auf deutscher Ebene sind Publicly<br />

Available Specifications (PAS) oder auf europäischer Ebene<br />

die CEN Workshop Agreements (CWA). Eine weitere große<br />

Rolle spielen von Herstellern veranlasste Standardisierungsgemeinschaften,<br />

wie zum Beispiel die USB 4 -Standardisierungsgemeinschaft<br />

im Bereich der Schnittstellen und Steckverbindungen<br />

für Datenübertragung.<br />

Genormte Produkte und Verfahren oder auch Standards<br />

beschleunigen die Einführung und Vermarktung gleichartiger<br />

Produkte verschiedener Hersteller. Sie ermöglichen<br />

dem Kunden die Vergleichbarkeit und dienen bei Produktion,<br />

Gebrauch und Wiederaufarbeitung der Rationalisierung.<br />

Mit Normung und Standardisierung lassen sich die Qualität<br />

und die Sicherheit der Produkte und Dienstleistungen bei<br />

der Erzeugung und dem Gebrauch beschreiben. Getätigte<br />

Investitionen, beispielsweise Müllabfallsammelbehälter oder<br />

aber auch Kanalnetze, werden geschützt, da sich in der Regel<br />

mehrere Hersteller um Produktion und Verkauf genormter<br />

Produkte auf den Weltmärkten kümmern und Anschlussprodukte<br />

mit gleichen genormten Schnittstellen zum Zusammenwirken<br />

in den Märkten angeboten werden. So bringen<br />

Normung und Standardisierung einen Gewinn für alle Beteiligten<br />

in den Wirtschaftsunternehmen sowie bei den privaten<br />

Konsumenten.<br />

Der volkswirtschaftliche Nutzen der Normung wird auf über<br />

16 Milliarden EUR jährlich geschätzt, das Wirtschaftswachstum<br />

wird durch Normung stärker beeinflusst als durch Patente<br />

und Lizenzen. Unternehmen, die sich an der Normungsarbeit<br />

beteiligen, erzielen Wissens- und Zeitvorteile, Transaktionskosten<br />

werden bei der Übertragung nationaler Normen auf<br />

europäische Normen sowie auf internationale Normen gesenkt,<br />

und das Forschungsrisiko und die Entwicklungskosten<br />

lassen sich für alle anderen am Normungsprozess Beteiligten<br />

reduzieren 5 .<br />

Angesichts der hier genannten Vorteile sollte sich eigentlich<br />

die in der Überschrift aufgeworfene Fragestellung „pro Normung“<br />

auch in der Zukunft beantwortet haben. Dennoch aber<br />

gibt es bei den unterschiedlichsten Marktteilnehmern, insbesondere<br />

in der hochinnovativen Umweltbranche der Entsorgungstechnikhersteller<br />

sowie der Entsorgungsdienstleister,<br />

kontroverse Diskussionen im Hinblick auf eine zu frühe Normung<br />

ihrer Produkte und Verfahren. Wettbewerbsvorteile, die<br />

man sich durch die Patentierung eines besonders wirtschaftlichen<br />

Reinigungs- und Recyclingsverfahrens oder beispielsweise<br />

eines besonders wirtschaftlichen Abfallsammelfahrzeuges<br />

erarbeitet hat, werden durch eine zu frühe Normung<br />

zwangsweise allen Teilnehmern im Wettbewerb zur Verfügung<br />

gestellt. Bringt also vielleicht doch die „Geheimhaltung“, ja<br />

vielleicht sogar das Nicht-Patentieren, welches ja auch schon<br />

eine gewisse Veröffentlichung darstellt, für den einzelnen<br />

Produzenten oder Dienstleister einen Vorteil? Sicherlich lässt<br />

sich diese Frage nicht pauschal für alle Produktverfahren oder<br />

auch Branchen beantworten. Viele Beispiele der Vergangenheit<br />

aber zeigen, dass es allein zum Zweck einer möglichst<br />

breiten Marktöffnung und Generierung von Nachfrage, insbesondere<br />

bei neuen innovativen Produkten und Verfahren sinnvoll<br />

ist, wenn mehrere Hersteller und Dienstleister gleichartige<br />

Produkte und Verfahren anbieten. Der Kunde möchte wählen<br />

können und nicht nur von einem Hersteller bzw. Dienstleister<br />

abhängig sein. Er möchte die angebotene Leistung und das<br />

240 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>


angebotene Produkt vergleichen können. Er möchte aus einer<br />

beschreibbaren Qualität sowie Produkt- und Prozesssicherheit<br />

auswählen können. Ist das Produktangebot, wenn<br />

auch innovativ und vielversprechend, nur von einem verfügbar,<br />

scheut der Kunde und übt Zurückhaltung.<br />

Beispiele großer Markterfolge gleichsam für Hersteller, Dienstleister<br />

und Kunden aus dem Segment der Entsorgung ist die<br />

Normung der Abfallsammelbehälter, die für eine Verbreitung<br />

weit über Europa hinaus gesorgt hat und noch sorgt. Ohne<br />

eine gute Norm der Stecker und Steckdosen in Deutschland<br />

würden wir, zum Nachteil aller, keine kostengünstige Großserie<br />

mehrerer Anbieter mit hohen Sicherheitsstandards im<br />

Markt halten. Wir würden vor einem ähnlichen Desaster stehen<br />

wie heute bei den Ladegerätsteckern für Mobiltelefone:<br />

neues Telefon, neues Ladegerät. Ist das Ladegerät vergessen,<br />

fängt die mühsame Suche nach einem passenden Ladegerät<br />

an! Zeugnis einer zu geringen, internationalen Verbreitung<br />

von einer Norm sind unsere, in Deutschland passenden,<br />

aber international nur mit Adapter einsetzbaren Normstecker.<br />

Bei dem Versuch des Anschlusses unserer Elektrogeräte an<br />

das Stromnetz in anderen Ländern scheitern wir ohne Adapter<br />

kläglich. Wie weit ist da die Standardisierung im Bereich<br />

der EDV-Technik; ein USB-Kabel passt im deutschen Hotel<br />

genauso wie in einem Hotel in Amerika in die genormte USB-<br />

Steckdose.<br />

Weitere Normungsaktivitäten im Bereich<br />

der Entsorgungstechnik?<br />

Das Zusammenwirken von Produkten und Verfahren in effizienten<br />

Abläufen, perfekt gesteuert und gemanagt, ist heute<br />

noch lange nicht der Stand der Technik. Der Energieverbrauch<br />

von Produkten und deren Zusammenwirken zu einem<br />

gesamten Prozess wird nicht nur aus Kostengründen zukünftig<br />

eine noch stärkere Beachtung fi nden, sondern gerade<br />

auch im Hinblick der sich verschärfenden Diskussion der aus<br />

dem Energieverbrauch entstehenden Treibhausgase starken<br />

Fokus erhalten. Hersteller und Anwender fi nden hier durch<br />

optimales Zusammenwirken entweder selbst nachhaltige,<br />

fortwährende Verminderungspotentiale, oder aber der Gesetzgeber<br />

wird entsprechende Grenzwerte setzen.<br />

In diesem Umfeld kann mit dem Ansatz der Standardisierung<br />

und späteren Normung erhebliches Verbrauchsminderungspotential<br />

durch perfekte Abstimmung der Systeme gehoben<br />

werden. Sicher sollte zunächst die Verbrauchsoptimierung<br />

des einzelnen Produktes weiterhin im Fokus des Herstellers<br />

stehen, jedoch liegt zusätzliches Einsparpotential bei Betrachtung<br />

eines Gesamtsystems.<br />

Was kann Normung heute im Bereich<br />

der Entsorgungsdienstleistung bewirken?<br />

Die derzeitige Situation in der Entsorgungswirtschaft ist durch<br />

den dynamischen Übergang von der Abfallwirtschaft zu einer<br />

Ressourcenwirtschaft gekennzeichnet. Einsammlung, Umschlag,<br />

Sortierung, Aufbereitung, Vermarktung und Transport<br />

sowie die Wiedereingliederung der Stoffe, die unter dem Begriff<br />

„Urban Mining“ gewonnen wurden, ersetzt heute und in<br />

der Zukunft verstärkt die Verwendung der traditionellen Rohstoffe.<br />

Öffentlich rechtliche und private Entsorgungsdienstleister<br />

stehen in Konkurrenz um die anstehenden Aufgaben.<br />

Die Standardisierung und Normung, die die möglichst exakte<br />

Beschreibbarkeit der zu leistenden Prozesse ermöglicht, versachlicht<br />

diesen Wettbewerb. Von Bürgern und Kommunen<br />

gewünschte Anforderungen und Prozesse im Hinblick auf die<br />

Abwasserversorgung und -entsorgung sowie die Stoffentsorgung<br />

der aus dem privaten Konsum anfallenden, von den<br />

privaten Konsumenten nicht mehr benötigten Abfälle und<br />

Stoffe, wird vergleichbar gemacht. Wünschenswerte Qualitäts-<br />

und Sicherheitsstandards können gesetzt werden, um<br />

die Vergleichbarkeit und spätere Überwachung auch bei diesen<br />

Kriterien sicherstellen zu können.<br />

Ein weiteres Normungsfeld im Bereich der Entsorgungsdienstleistung<br />

und -verfahren ist die Normung und Standardisierung<br />

der Personalqualifikation. So können Standards<br />

für Ausbildung, Teilnahme an Sicherheitslehrgängen sowie<br />

Regeln und Kriterien für Sorgfalt und Qualität der Arbeitsausführung<br />

der in der Dienstleistung und den Prozessen eingesetzten<br />

Mitarbeiter hinsichtlich ihrer Qualifikation beschrieben<br />

werden. Folglich lässt sich auch hier das geforderte<br />

Leistungsniveau beschreiben, um eine Vergleichbarkeit zu<br />

ermöglichen, und noch vorhandenes Misstrauen gegenüber<br />

schlechten Leistungen abzubauen.<br />

Der weit fortgeschrittene Prozess zur Schaffung einer ISO-<br />

Dienstleistungsnorm für die Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung<br />

(ISO 24500 Serie) weist hier den Weg einer<br />

entsprechenden Dienstleistungsnorm.<br />

Welche Vorteile gibt es für die Marktteilnehmer:<br />

Entsorgungsdienstleister und deren Kunden?<br />

Durch Standard- und Normensetzung für die Dienstleistung<br />

lassen sich gewünschte Leistungsanforderungen an den<br />

Service präzise beschreiben. Ebenso lässt sich die bei der<br />

Leistungserstellung gewünschte Organisationsform des Leistungserstellers<br />

definieren sowie entsprechende Kennzahlen<br />

für die Überwachung und späteres Benchmarking der Dienstleistung<br />

setzen.<br />

Die Anbieter der nachgefragten Leistung können sich auf<br />

faire, vergleichbare Leistungsanforderungen stützten und so<br />

nicht nur regional, sondern auch national und international,<br />

optimierte wirtschaftliche Verfahren zur Dienstleistungserstellung<br />

und Prozessdurchführung entwickeln, da sie sich auf<br />

entsprechende Gewerke der Nachfrage verlassen können.<br />

Optimierungs- und Rationalisierungsprozesse, ausgerichtet<br />

an den vorgegebenen Standards bei beschriebener Qualität<br />

und Sicherheit der Leistungserstellung, können anschließend<br />

von den Wettbewerbern betrieben werden und zum Wohle<br />

aller Marktteilnehmer und den Kunden kontinuierliche Verbesserungen<br />

angeboten werden.<br />

Was erwartet den Besucher der IFAT<br />

vom 5. bis zum 9. Mai 20<strong>08</strong> in München?<br />

Auf der IFAT 20<strong>08</strong> wird ein breites Feld an Innovationen zu<br />

erwarten sein. Die Strategie der Messe, nicht nur die Hersteller<br />

von Produkten und Verfahren und deren Planern, sondern<br />

auch Dienstleister, Betreiber und Finanzierer aus den Bereichen<br />

Wassergewinnung und -aufbereitung, Wasser- und<br />

Abwasserbehandlung, Wasserverteilung und Kanalisation,<br />

Küsten- und Hochwasserschutz, Abfallentsorgung und Recycling,<br />

Energiegewinnung aus Abfallstoffen, Straßenreinigung,<br />

Straßenbetrieb und -winterdienst, Altlastensanierung und<br />

Bodenaufbereitung, Abgas– und Abluftreinigung und Luftreinhaltung,<br />

Lärmminderung und Schallschutz, Leergutrücknahmesysteme,<br />

Mess-, Regel- und Labortechnik sowie die<br />

zugehörigen Wissenschafts- und Forschungsbereiche des<br />

Technologietransfers und die berufliche Bildung ihr Angebot<br />

präsentieren zu lassen, sorgt für einmalige Informations- und<br />

242 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>


Vergleichsmöglichkeiten. So können nicht nur die Bauteile<br />

eines Kanalnetzes mit verbundener Kläranlage zugehöriger<br />

Schlammaufbereitung usw. „hardwaretechnisch“ angesehen<br />

und ausgewählt werden, sondern auch der Kontakt mit erfahrenen<br />

Planern und Bauleuten, Dienstleistern und Betreibern<br />

sowie Finanzierern gemacht werden, um einen umfassenden<br />

Konzeptüberblick zu erhalten. Auf der IFAT 20<strong>08</strong> treffen sich<br />

sicherlich die Besten der oben angeführten Segmente der<br />

Ver- und Entsorgungswirtschaft zur Anregung und Entscheidungsfindung<br />

des umweltrelevanten Wirkens der Kunden. Es<br />

Elfter Internationaler Altpapiertag des BVSE, Bonn<br />

Altpapier wird weiter an Bedeutung gewinnen<br />

Mit mehr als 600 Teilnehmern präsentierte sich der 11. Internationale<br />

Altpapiertag des bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe<br />

und Entsorgung e.V. wieder als die zentrale Tagung<br />

der europäischen Altpapierbranche.<br />

Als der Vorsitzende der bvse-Fachvereinigung Papierrecycling,<br />

Hubert Neuhaus, den Chefvolkswirt der Deutschen<br />

Bank, Prof. Dr. Norbert Walter, ankündigte, war die Spannung<br />

im Saal mit Händen zu greifen.<br />

Vor den Teilnehmern des 11. Internationalen bvse-Altpapiertages<br />

referierte Prof. Dr. Norbert Walter schnörkellos, präzise<br />

und nicht ohne Humor über die konjunkturelle Entwicklung<br />

und die Auswirkungen auf den Papier- und Altpapiermarkt.<br />

Walter machte deutlich, dass die Weltkonjunktur sich in einer<br />

kritischen Phase befinde. So sei das Wirtschaftswachstum in<br />

den USA Ende 2007 nahezu zum Stillstand gekommen und<br />

die Dynamik im Euroraum habe schon gegen Ende 2006 ihren<br />

zyklischen Höhepunkt überschritten.Die Abkühlung der Weltkonjunktur<br />

werde auch Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft<br />

haben und das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts<br />

in diesem Jahr deutlich unter zwei Prozent drücken. Nach<br />

Auffassung Walters geht damit der Aufschwung zu Ende, der<br />

2006 und 2007 noch unerwartet kräftige Wachstumsraten gebracht<br />

hatte.<br />

lohnt sich, mit den Ausstellern, den Veranstaltern der Foren<br />

und Tagungen und den Besuchern in den Dialog über deren<br />

zukünftige Anforderungen und Wünsche einzutreten oder<br />

diesen zu vertiefen und Branchenluft zu schnuppern.<br />

1 Deutsches Institut für Normung e.V. (DIN)<br />

2 Comité Européen de Normalisation (CEN)<br />

3 International Organization for Standardization (ISO)<br />

4 Universal Serial Bus (USB)<br />

5 „Gesamtwirtschaftlicher Nutzen der Normung“, Gemeinschaftsstudie der<br />

Technischen Universität Dresden und des Frauenhofer-Instituts für Systemtechnik<br />

und Innovationsforschung.<br />

Die dynamische Gesamtkonjunktur in Deutschland in den<br />

letzten beiden Jahren habe auch zu einem Anstieg der Papierproduktion<br />

und -nachfrage geführt. Impulse für die Papiernachfrage<br />

kamen sowohl aus dem industriellen Sektor (z.B.<br />

Verpackungen), als auch aus den konsumnahen Bereichen.<br />

So habe sich angesichts des Aufschwungs am Arbeitsmarkt<br />

das Geschäft mit Stellenanzeigen wieder belebt.<br />

Werbewirtschaft und Printmedien hätten sich zwar weiter<br />

erholt. Die erwartete konjunkturelle Abkühlung im Jahr 20<strong>08</strong><br />

werde sich aber auch auf den Papiermarkt auswirken. Allerdings<br />

sei die Industriekonjunktur dank hoher Auftragsbestände<br />

und gestiegener preislicher Wettbewerbsfähigkeit insbesondere<br />

gegenüber westeuropäischen Konkurrenten noch<br />

sehr robust.<br />

Daher dürfte im wichtigen Segment der Verpackungen aus<br />

Papier, Karton und Pappe auch 20<strong>08</strong> ein Produktionszuwachs<br />

möglich sein. Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank machte<br />

deutlich, dass im laufenden Jahr aber auch vom privaten Verbrauch<br />

stärkere Impulse als noch 2007 zu erwarten sind, was<br />

den grafischen Papieren zugute kommen wird.<br />

Walter: "Für die Ertragslage in der Papierbranche werden die<br />

Aussichten freilich nicht sehr viel besser. Der Wettbewerb ist<br />

aufgrund von Überkapazitäten in einzelnen Segmenten und<br />

Regionen – insbesondere Asien – ausgesprochen scharf. Die<br />

Stärke des Euro kommt für die deutsche Papierindustrie<br />

erschwerend hinzu. Das Mengenwachstum<br />

in der Papierbranche ist gut,<br />

die Renditen bleiben aber dennoch unter<br />

Druck."<br />

Für den Altpapiermarkt bewertet Dr. Walter<br />

die Rahmenbedingungen insgesamt recht<br />

positiv. Der „Rohstoff“ Altpapier werde weiter<br />

an Bedeutung gewinnen; die Preise in der<br />

längeren Frist etwas steigen.<br />

Ein wichtiger Grund dafür liege im Bedeutungsgewinn<br />

der Bioenergien, denn hiermit<br />

sei eine steigende Nachfrage nach Holz verbunden.<br />

Altpapier dürfte aus preislicher Sicht<br />

attraktiver werden. Viele europäische Länder<br />

hätten bei der Nutzung von Altpapier noch<br />

immensen Nachholbedarf; sie dürften daher<br />

künftig verstärkt auf Papierrecycling setzen.<br />

244 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>


Nachfrage ist hoch -<br />

Chancen zur Kooperation nutzen<br />

“Die Altpapierlandschaft in Deutschland hat sich in diesem<br />

Jahr gravierend verändert.“ Nachdem in den letzten Jahren<br />

ein deutlicher Preissprung beim Altpapier stattfand und<br />

sowohl der Altpapierverbrauch wie auch die Altpapiererfassungsmengen<br />

Jahr für Jahr gesteigert werden konnten, habe<br />

die Branche ihre Bemühungen noch einmal intensiviert, um<br />

so viel Altpapier wie möglich zu erfassen.<br />

Grund für diese Bemühungen sei der große Bedarf der Papierindustrie<br />

nach Altpapier. Während in 2007 der Altpapiereinsatz<br />

um 500.000 Tonnen im Vergleich zu 2006 gesteigert<br />

wurde, wuchs die Erfassungsmenge in Deutschland nur<br />

um 60.000 Tonnen. Dies zeige, dass veraltete Erfassungssysteme<br />

durch effektivere ersetzt werden müssten. Neuhaus:<br />

„Eine entscheidende Möglichkeit, hier weitere Fortschritte zu<br />

machen, ist, das Altpapier direkt bei den privaten Haushalten<br />

einzusammeln. Das ist nichts Neues, das gibt es schon vielfach<br />

in Deutschland, aber eben noch längst nicht überall.“<br />

Doch es hat sich eine weitere wichtige Änderung ergeben:<br />

Während früher vor allem private Unternehmen im Auftrag<br />

von Kommunen oder kommunale Unternehmen selbst die<br />

Altpapiersammlungen durchführten, werden nun auch zunehmend<br />

so genannte gewerbliche Sammlungen bei den<br />

Privathaushalten durchgeführt. Gegen diese gewerblichen<br />

Sammlungen haben sich die Kommunen immer gewehrt.<br />

Doch inzwischen hat die Rechtsprechung deutlich gemacht,<br />

dass die Altpapiersammlungen von privaten Unternehmen<br />

nicht von der Gnade der öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger<br />

abhängig ist, sondern grundsätzlich rechtmäßig ist und<br />

nur in engen Ausnahmefällen untersagt werden kann. Die<br />

bvse-Fachvereinigung Papierrecycling fordert deshalb die<br />

öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger dazu auf, ihren Wi-<br />

derstand gegen die gewerbliche Sammlung einzustellen und<br />

die Chancen zur Kooperation zu nutzen.<br />

Es diene nicht der Sache, betonte Hubert Neuhaus, Stimmungsmache<br />

gegen die private Altpapierbranche zu betreiben.<br />

Gerade die privaten Altpapierunternehmen hätten in den<br />

letzten Jahrzehnten bewiesen, dass sie sich zuverlässig und<br />

in Kooperation mit dem Bürger, vielen gemeinnützigen Vereinen<br />

und den kommunalen wie staatlichen Stellen um eine<br />

reibungslose Altpapiererfassung kümmern.<br />

Der Vorsitzende der bvse-Fachvereinigung Papierrecycling<br />

betonte, dass das Altpapiergeschäft weit mehr verlange als<br />

das Aufstellen von blauen Tonnen. „Die private Altpapierbranche<br />

ist es, die das Know-how und die jahrzehntelange<br />

Erfahrung hat, um dieses Geschäft auch dann erfolgreich zu<br />

führen, wenn die See wieder deutlich rauer wird als das derzeit<br />

der Fall ist“, erklärte Hubert Neuhaus.<br />

Gewerbliche Sammlungen sind erlaubt<br />

bvse-Präsident Burkhard Landers machte klar, dass die Innovationsfähigkeit<br />

der privaten Entsorger und der Nutzen, den<br />

die Bürger durch diese davontrügen, gegen die Kommunalen<br />

Entsorger sprächen.<br />

„Wo es funktionierende und moderne Erfassungsstrukturen<br />

gibt, wird es auch keinen „Häuserkampf“ um die blauen Tonnen<br />

geben. Ansonsten muss allen jetzt klar sein, dass gewerbliche<br />

Sammlungen erlaubt sind. Weitere rechtliche Regelungen<br />

werden hier sicher nicht benötigt.“<br />

Rechtsanwalt Dr. Andreas Kersting von der Kanzlei Baumeister<br />

Rechtsanwälte in Münster, wies darauf hin, dass in Bezug<br />

auf das Kreislaufwirtschaftsgesetz Altpapier, aber auch<br />

andere Sekundärrohstoffe nicht der Kommune überlassen


werden müssen. Diese Regelung berücksichtige, dass diese<br />

Materialien vor Inkrafttreten des Kreislaufwirtschafts- und<br />

Abfallgesetzes nicht unter das Abfallrecht fi elen.<br />

Man wollte mit dem neuen Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz<br />

diese Wirtschaftsbereiche nicht rekommunalisieren,<br />

sondern im Gegenteil die private Entsorgungswirtschaft<br />

stärken. Die aktuellen Entscheidungen oberer Verwaltungsgerichte<br />

besagen denn auch, dass rein fi skalische Aspekte<br />

keine überwiegenden öffentlichen Interessen seien, die einer<br />

gewerblichen Sammlung entgegenstünden.<br />

Dr. Rüdiger Siechau, VKS im VKU, sah das naturgemäß anders:<br />

„Altpapier ist Abfall aus Haushalten und daher sind wir<br />

zuständig. Gerade wenn es um Nachhaltigkeit geht, muss<br />

dem Bürger klar sein, wie sein Papier entsorgt und fi nanziert<br />

wird.“ Auch der Beigeordnete des Deutschen Städte- und<br />

Gemeindebundes, Norbert Portz, bemängelte die fehlende<br />

Transparenz und dass private Sammlung auch wahrscheinlich<br />

Gebührenerhöhung bedeute. Außerdem sei man bei einer<br />

gewerblichen Sammlung ohne den Einfluss der Kommune<br />

nicht in der Lage, eine sachgerechte Ausschreibung durchzuführen.<br />

Portz bedauerte aber, dass sich die Kommunen mit<br />

der eigenen Funktionsfähigkeit sehr schwer täten.<br />

Für die Zukunft der kommunalen Altpapierentsorgung sah<br />

bvse-Präsident Burkhard Landers eine Zusammen-arbeit<br />

mit privaten Unternehmen als wegweisend. Die gewerbliche<br />

Sammlung werde auch künftig nicht auf Altpapier beschränkt<br />

bleiben, sondern im Sinne von „urban mining“ erweitert werden.<br />

Mit Blick auf die Preise, die in der Vergangenheit für Altpapier<br />

gezahlt wurden, meinte Landers, das gegenwärtige Preisniveau<br />

werde dem wahren Wert von Altpapier endlich gerecht.<br />

Das Preisniveau werde nach seiner Einschätzung künftig<br />

hoch bleiben, da sich die Papierindustrie auf dieses Mate-<br />

rial eingestellt habe. „Innovation ist bis jetzt immer aus den<br />

privaten Entsorgungsunternehmen heraus gewachsen und<br />

das wird auch in Zukunft so bleiben“, zeigte sich der bvse-<br />

Präsident überzeugt.<br />

Umweltbundesamt: Zum Glück gibt es das Altpapier<br />

Zufrieden zeigte sich denn auch bvse-Fachvereinigungsvorsitzender<br />

Hubert Neuhaus mit der diesjährigen Veranstaltung:<br />

„Das bestätigt uns in unserem Ehrgeiz und unserem<br />

Anspruch, zentrale Wirtschafts- und Wissensplattform rund<br />

um das Thema Altpapier zu sein.“<br />

Für den erkrankten Präsidenten des Umweltbundesamtes referierte<br />

die UBA Fachbereichsleiterin Dr. Christiane Markard<br />

zum Thema „Papierrecycling – alternativlos für eine nachhaltige<br />

Ressourcennutzung“. Sie wies darauf hin, dass sich der<br />

Papierverbrauch in Deutschland in den letzten 50 Jahren verachtfacht<br />

habe: „Waren es im Jahr 1950 noch 32 Kilogramm,<br />

die jeder Deutsche im Durchschnitt verbrauchte, so lag der<br />

Verbrauch 2006 bei 253 Kilogramm pro Person und Jahr (kg/<br />

E*a) und damit fünfmal höher als im weltweiten Durchschnitt,<br />

der 56 Kilo pro Jahr beträgt,“ erläuterte Markard, die deutlich<br />

machte: „Zum Glück gibt es das Altpapier, unser hauptsächlicher<br />

und inländisch vorhandener Papierrohstoff. Dies<br />

hat die Papierindustrie und die Abfallwirtschaft seit langem<br />

erkannt.“<br />

Die in Deutschland erreichte Altpapiereinsatzquote mit 67<br />

Prozent liegt ihrer Einschätzung nach bereits auf einem hohen<br />

Niveau. In der "Europäischen Union 25" lag die Altpapiereinsatzquote<br />

im Vergleich dazu bei 48 Prozent (2005). Das zeige,<br />

so Markard, dass noch Potentiale vorhanden seien. Die Getrenntsammlung<br />

von Altpapier möglichst nah beim Verbraucher<br />

(Blaue Tonne) sowie eine optimierte Sortierung bei gewerblichen<br />

Altpapieranfallstellen könne fl ächendeckend noch<br />

weiter verbessert werden.<br />

Wirtschaftliche Rasenpflege auf dem Flensburger Friedhof Friedenshügel<br />

Hako-Citytrac für schonende Rasenpflege<br />

Von Peter Springfeld, Berlin<br />

Bild 1: Hako-Citytrac 4200 DA auf dem Friedhof<br />

Als die Hako-Werke in Bad Oldesloe im September 2007 den<br />

Hako-Citytrac 4200 DA (Bild 1) an die „Flensburger Friedhöfe<br />

– Anstalt des öffentlichen Rechts“ lieferten, war das alles andere<br />

als ein zufälliges Ereignis. Vor etwa vier Jahren wurde die<br />

Bewirtschaftung der Friedhofsanlagen in Flensburg aus der<br />

klassischen Stadtverwaltung herausgenommen und dem neu<br />

gebildeten Kommunalunternehmen, „Flensburger Friedhöfe<br />

– Anstalt des öffentlichen Rechts“, mit dem Ziel übergeben,<br />

die anstehenden Aufgaben auf den insgesamt drei Friedhöfen<br />

bedarfsgerechter und schneller zu erledigen. Den Rasen auf<br />

den insgesamt etwa 45 Hektar großzügig angelegten Flächen<br />

auf wirtschaftliche Weise zu pflegen, ist ein Teil des Maßnahmeplans,<br />

der zum abgesteckten Ziel führen soll.<br />

„Die Flensburger Friedhöfe“, hebt Thomas Rasmussen (Bild 2),<br />

Geschäftsführer der Flensburger Friedhöfe, hervor, „sind mit<br />

ihren über 45 Hektar Gesamtfläche nicht nur die traditionellen<br />

und überkonfessionellen Beisetzungsstätten für die meisten<br />

246 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>


Bild 2: von links: Landschaftsgärtner Jürgen Soltau, Geschäftsführer der Flensburger<br />

Friedhöfe Thomas Rasmussen vor dem Mausoleum<br />

Flensburger, sondern auch die größten<br />

Park- und Grünanlagen der Stadt. Mit<br />

der Gründung des Kommunalunternehmens<br />

Flensburger Friedhöfe – Anstalt<br />

des öffentlichen Rechts konnten wir ein<br />

einheitliches Bewirtschaftskonzept entwickeln<br />

und durchführen. Insbesondere<br />

beim Friedhof Friedenshügel handelt<br />

es sich um einen großzügig angelegten<br />

Park mit großen geschwungenen Flächen<br />

und gut gestalteten Landschaftselementen,<br />

wie beispielsweise das<br />

Rosarium, die Lavendelei und das<br />

Mausoleum. Als Landschaftspark vom<br />

Hamburger Gartenarchitekten und Direktor<br />

des weltberühmten Ohlsdorfer<br />

Friedhofs, Wilhelm Cordes, geplant,<br />

wurde der Friedhof Friedenshügel nach<br />

dem Alten Friedhof von 1813 und dem<br />

Mühlenfriedhof von 1872 in den Jahren<br />

1910 bis 1911 eingerichtet. Er umfasst<br />

heute ein Gelände von über 25 Hektar.<br />

Darüber hinaus pflegen wir den etwa<br />

ein Kilometer entfernten, etwa 5 Hektar<br />

großen Stadtpark.“<br />

Eindeutiges Votum für Hako-Citytrac<br />

4200 DA<br />

„Wir pflegen die Anlagen“, betont Thomas<br />

Rasmussen, „nach einem eigenen<br />

Pflege- und Bewirtschaftungskonzept.<br />

In diesem Zusammenhang stellte sich<br />

auch die Frage, wie wir die großen Rasenflächen<br />

sinnvoll und wirtschaftlich<br />

unterhalten können. Im Ergebnis unserer<br />

Analysen haben wir beschlossen,<br />

die Rasenpflege mit leistungsfähiger<br />

Technik weiterhin selbst zu erledigen.<br />

Wir steckten die Anforderungen an<br />

die Rasenpflegetechnik ab und haben<br />

uns gezielt auf dem Markt umgesehen.<br />

Mehrere Mitarbeiter haben Geräte unterschiedlicher<br />

Hersteller getestet und<br />

die Leistungsfähigkeit nach bestimmten<br />

und vorher festgelegten Kriterien eingeschätzt.<br />

Zu den Hauptkriterien gehörten<br />

das Handling der Geräte, die Mäh- und<br />

die Sammelleistung sowie der Fahrkomfort.<br />

Alle Mitarbeiter votierten für<br />

den Hako-Citytrac 4200 DA.“<br />

Wirtschaftliche Rasenpflege<br />

„Die Rasenflächen der intensivsten<br />

Pflegestufe 1auf dem Gelände des<br />

Friedhofs Friedenshügel“, erläutert<br />

Landschaftsgärtner Jürgen Soltau (Bild<br />

2), „sind mindestens alle 10 Tage zu<br />

pflegen. Dazu kommt der Schnitt der<br />

Rasenflächen im etwa ein Kilometer<br />

entfernten Stadtpark. Das bedeutet, wir<br />

nutzen den Hako-Citytrac 4200 DA in<br />

der Hauptsaison von März bis November<br />

jeden Tag. Insgesamt drei Mitarbeiter<br />

sind befähigt, den Hako-Citytrac<br />

DA zu fahren. Wir alle“, betont Jürgen<br />

Soltau, „arbeiten gerne mit dem Gerät,<br />

denn es bietet auf vielfache Weise eine<br />

erhebliche Vereinfachung der Arbeit.<br />

Wohltuend ist dabei die ruhige Arbeitsweise.“<br />

„Die leise Arbeit des Hako-Citytrac<br />

4200 DA“, erwähnt Hako-Verkaufsberater<br />

Jörg Götze, „lässt sich konkret<br />

nachweisen. Im Fahrercockpit sind es<br />

gerade mal 76 dB. Zur leisen Arbeit<br />

trägt auch das Frontmähwerk bei. Dabei<br />

handelt es sich um ein hydraulisch<br />

angetriebenes Heckauswurf-Mähwerk<br />

mit pendelnder Aufhängung für eine<br />

optimale Bodenanpassung. Die niedrig<br />

drehende, große Saugturbine fördert<br />

Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 247


Bild 3: gute Aufnahme von Rasenschnittgut und Laub<br />

das Schnittgut in einen 1200 Liter großen, glattflächigen und<br />

damit pflegeleichten Edelstahlbehälter.“<br />

„Die Leistungsfähigkeit des Hako-Citytrac 4200 DA“, bekundet<br />

Jürgen Soltau, „zeigt sich im praktischen Einsatz in vielen<br />

Details. So bietet die Maschine nicht nur eine hohe Schnittqualität,<br />

sie nimmt das Schnittgut praktisch zu 100 Prozent<br />

auf. Doch auch das Laub, das von den zahlreichen Bäumen<br />

und Sträuchern auf den Rasen fällt, saugt der Hako-Citytrac<br />

fast vollständig auf.“ (Bild 3)<br />

„Für die hohe Zuverlässigkeit bei der Schnittgutaufnahme“,<br />

erläutert Hako-Verkaufsberater Jörg Götze, „sorgt neben<br />

vielen anderen technischen Details die geschickt gestaltete<br />

Mähgutaufnahme. Im geschlossenen Behälter erzeugt die<br />

Saugturbine einen Unterdruck, der das Mähgut und das Laub<br />

in den Behälter saugt. Die Turbine selbst kommt mit dem<br />

Mähgut nicht in Berührung. Das schützt sie beispielsweise vor<br />

mechanischen Beschädigungen, denn beim Aufnehmen der<br />

Mahd können durchaus auch einmal kleine Steine oder andere<br />

harte Gegenstände mit in den Saugschlauch gelangen.<br />

So leistet dieses Wirkungsprinzip einen zusätzlichen Beitrag<br />

zur Reduzierung der Instandhaltungs- und Wartungskosten.<br />

Bild 4: Das effiziente Knicklenkungs-Prinzip beschert dem<br />

Hako-Citytrac 4200 DA eine hohe Wendigkeit.<br />

Sollte aber trotzdem einmal ein Ersatzteil gebraucht werden,<br />

so kann es Hako schnell liefern. Hako“, betont Jörg Götze,<br />

„bietet im Vergleich zum Wettbewerb das dichteste Servicenetz<br />

und die höchste Ersatzteilverfügbarkeit. Die Hako Werke<br />

in Bad Oldesloe bieten eine Ersatzteilverfügbarkeit von 97 bis<br />

98 Prozent. Jedes Teil, das bis 15:00 Uhr bei Hako geordert<br />

ist, kann wunschgemäß am nächsten Morgen bis um 7:00<br />

Uhr deutschlandweit beim Kunden sein.“<br />

Nutzerfreundliche Ausstattung<br />

Die Kraft für den einfach zu bedienenden hydrostatischen<br />

Fahrantrieb erhält der Hako-Citytrac 4200 DA vom wassergekühlten<br />

YANMAR 4-Zylinder-Dieselmotor, der bei 2600 U/min<br />

eine Leistung von 33,0 kW (45 PS) entwickelt. Dieser Motor“,<br />

erwähnt Hako-Verkaufsberater Jörg Götze, „erfüllt die Abgasrichtlinie<br />

97/68EG Stufe IIIa - die strengsten derzeit gültigen<br />

Vorgaben.“ „Der Allradantrieb“, hebt Jürgen Soltau hervor,<br />

„gibt dem Fahrer ein hohes Sicherheitsgefühl auch bei abschüssigen<br />

Geländeflächen. Andererseits ist der Hako-Citytrac<br />

4200 so leicht gebaut, dass er, selbst beim Befahren von<br />

feuchten Ras enflächen, keine Fahrspuren hinterlässt.“ (Bild<br />

Bild 5: Frei von äußeren Schläuchen kann der Hako-Citytrac<br />

ganz dicht an die Bäume, Sträucher und Hecken heran fahren.<br />

1) Das effiziente Knicklenkungs-Prinzip beschert dem Hako-<br />

Citytrac 4200 DA eine enorme Wendigkeit. „Dazu kommt“,<br />

betont Jürgen Soltau, „die innovative Gestaltung. Während<br />

Geräte anderer Hersteller das Mähgut durch äußere Schläuche<br />

in einen Saugbehälter fördern, saugt der Hako-Citytrac<br />

das Mähgut durch die Mitte in den Edelstahlbehälter. Diese<br />

innovative Schnittgutförderung sowie das Knicklenkungs-<br />

Prinzip ermöglichen, dass ich mit dem Gerät ganz dicht an<br />

die Bäume (Bild 4), Sträucher und Hecken fahren kann, um<br />

den Rasen möglichst vollständig mechanisiert zu mähen.“<br />

(Bild 5)<br />

„Den Edelstahlbehälter“, erwähnt Jürgen Soltau, „muss ich<br />

beim Rasenschneiden nach etwa einer halben Stunde entleeren.<br />

Im Herbst wenn Laub auf den Rasenflächen liegt, verkürzt<br />

sich die Zeit auf 10 bis 20 Minuten. Dann fahre ich zu<br />

unserer Kompoststation und entleere den Behälter. Das ist<br />

wiederum eine bequeme Angelegenheit, denn ich kann dabei<br />

im Fahrzeug bleiben. Per Knopfdruck kann ich die hydraulische<br />

Hochentladung betätigen. Der 1.200 Liter große Edelstahlbehälter<br />

hebt sich und neigt sich, so dass das Schnittgut<br />

in einer Höhe von 1,95 Meter aus dem Behälter fl ießt (Bild 6).<br />

248 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>


Auf diese Weise könnten wir das Mähgut, falls gewünscht,<br />

direkt in einen Container schütten.“<br />

„Beim Hako-Citytrac 4200 DA“, hebt Hako-Verkaufsberater<br />

Jörg Götze hervor, „handelt es sich um ein ganzjährig einsetzbares<br />

Universalgerät. Über das Schnellkuppeldreieck<br />

lassen sich unterschiedliche Anbaugeräte mit dem Grundgerät<br />

verbinden. Auf diese Weise erschließt sich der Hako-<br />

Citytrac ein breites Anwendungsspektrum. Das erstreckt sich<br />

vom Rasenmähen übers Kehren bis zum Schneeräumen und<br />

Streuen. Um all diese Aufgaben an standortnahen, aber unterschiedlichen<br />

Einsatzorten erfüllen zu können, besitzt der<br />

Hako-Citytrac 4200 DA eine Zulassung für den öffentlichen<br />

Straßenverkehr.“ „Auch dieser Aspekt spielte bei der Kaufentscheidung<br />

eine wichtige Rolle“, betont Geschäftsführer<br />

Thomas Rasmussen, „denn nur so können wir den etwa ein<br />

Kilometer langen Weg zum Stadtpark über die Straße fahren<br />

und müssen das Gerät nicht extra verladen und per Kfz-Anhänger<br />

transportieren.“<br />

Weitere Informationen unter: www.hako.com.<br />

VKS im VKU: Nach Urteil des Europäischen Gerichtshofs<br />

ist Mindestlohn in der Abfallbranche unabdingbar<br />

Die private Entsorgungsbranche sollte die Zeichen der Zeit<br />

erkennen und sich schnellstmöglich wieder den Bemühungen<br />

um einen Mindestlohn für die Entsorgungsbranche und die<br />

Aufnahme in das Entsen¬degesetz anschließen, fordert Dr.<br />

Rüdiger Siechau, Vorstandsvorsitzender des VKS im VKU<br />

(Verband kommunale Abfallwirtschaft und Stadtreinigung)<br />

den Verband der privaten Entsorgungswirtschaft, BDE, auf.<br />

Nach dem überraschenden Urteil des Europäischen Gerichtshofs,<br />

nach dem nationale Tariftreuegesetze unzulässig sind,<br />

ist die Einführung eines Min¬destlohns für die Entsorgungsbranche<br />

dringender denn je. Als wichtigen Schritt in die richtige<br />

Richtung bezeichnete Siechau deshalb die in dieser Woche<br />

vom Verband der kommunalen Arbeitgeber und Verdi an<br />

Bundesin¬nenminister Glos gesandte Interessenbekundung<br />

für einen entsprechenden Mindestlohn und die Aufnahme in<br />

das Entsendegesetz.<br />

Bild 6: bequemes Entleeren mit Hilfe der hydraulischen Hochentladung<br />

Nur auf diesem Weg ist es nach der jüngsten Rechtsprechung<br />

des Europäi¬schen Gerichtshofs zukünftig möglich,<br />

Lohndumping fl ächendeckend wir¬kungsvoll zu verhindern.<br />

Siechau: „Die Menschen müssen von ihrer Arbeit leben können.“<br />

Darüber hinaus bedürfe es qualifizierten Personals, um<br />

die hohen Qualitätsstandards der deutschen Entsorgungswirtschaft<br />

auch wei¬terhin aufrecht zu erhalten. Dieses sei<br />

mit Dumpinglöhnen nicht zu erreichen.<br />

Der VKS im VKU bündelt als führender kommunaler Fach- und<br />

Interessens¬verband aktuelles Wissen rund um die Themen<br />

Abfallwirtschaft und Stadt¬reinigung. Der Verband setzt sich<br />

aktiv für die Belange seiner über 400 Mit¬gliedsunternehmen<br />

ein: Er ist intensiv in Gespräche mit Politik, Wirtschaft und<br />

Wissenschaft eingebunden und stärkt in zahlreichen Gremien<br />

und Dis¬kussionsforen auf Bundes- und EU-Ebene die Position<br />

der kommunalen Entsorgungsunternehmen.<br />

Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 249


Staatssekretär Dr. Marcel Huber setzt sich für Mülltrennung ein<br />

Mehr als 50 Gäste aus ganz Bayern konnte die bayerische<br />

Landesvorsitzende des bvse, Frau Christiane Haensch, beim<br />

Neujahrsempfang in Nürnberg begrüßen. Der inzwischen<br />

schon zur Tradition gewordene Empfang, wurde zudem auch<br />

von bvse-Präsident Burkhard Landers, Hauptgeschäftsführer<br />

Eric Rehbock und dem Bayern-Referenten Dr. Thomas Probst<br />

besucht. Die Neujahrsansprache hielt der neue Staatssekretär<br />

im bayerischen Umweltministerium Dr. Marcel Huber. Sein<br />

öffentlicher Einstand in die bayerische Recycling- und Entsorgungspolitik<br />

stieß auf große Zustimmung und seine Neujahrsansprache<br />

auf viel Beifall.<br />

Bayern hält an der getrennten Wertstoffsammlung fest. Dies<br />

erklärte Umweltstaatssekretär Marcel Huber gestern Abend<br />

beim Neujahrsempfang des Bundesverbandes Sekundärrohstoffe<br />

und Entsorgung - Landesverband Bayern in Nürnberg.<br />

"Die getrennte Erfassung von Bioabfall, Glas, Papier, Kunststoff<br />

und Elektroschrott sichert einen hohen Sortierungsgrad<br />

und macht diese Abfälle so zu wertvollen Ersatzrohstoffen auf<br />

einem Markt mit knappen und teuren Rohstoffen", machte Huber<br />

deutlich. So konnte seit den 90er Jahren die Verwertungsquote<br />

auf rund 72 Prozent verdreifacht und die Reststoffmenge<br />

auf 2,4 Millionen Tonnen mehr als halbiert werden.<br />

Huber: "Bayern konnte Wachstum und Abfallaufkommen entkoppeln.<br />

Trotz eines Wirtschaftswachstums von mehr als 20<br />

Prozent und 1 Million Einwohner mehr ist das Abfallaufkommen<br />

bei etwa 6 Millionen Tonnen stabil." Pro Kopf und Jahr<br />

fallen damit etwa 500 Kilogramm Abfall an.<br />

Die stoffliche und energetische Verwertung des Abfalls schont<br />

auch das Klima: 3,6 Millionen Tonnen CO2 weniger gelangen<br />

in die Atmosphäre. Huber: "Würde der heute anfallende<br />

Restmüll wie früher unbehandelt deponiert, ergäbe sich wegen<br />

der besonders klimaschädlichen Methangasentwicklung<br />

sogar eine Belastung von vergleichsweise 9,6 Millionen CO2.<br />

In der Summe ergibt dies für Bayern eine Einsparung von<br />

mehr als 13 Millionen Tonnen CO2. Hier müssen die anderen<br />

Mitgliedstaaten noch nachziehen. Mehr als 130 Millionen<br />

Tonnen CO2 ließen sich in Europa damit einsparen." Bayern<br />

habe frühzeitig die Weichen für eine gute Verwertung und<br />

ausreichende Kapazitäten für eine Behandlung der Abfälle<br />

vor der Ablagerung gestellt. Für die thermische Behandlung<br />

mit Energiegewinnung stehen in Bayern 16 Anlagen zur Verfügung.<br />

Ein Netz von 1.700 Wertstoffhöfen und 18.000 Containerstandorten<br />

sichert die stoffliche Verwertung der Abfälle<br />

aus den Haushalten.<br />

Ein neues revolutionäres Verfahren für Rohre aus biorientiertem PVC<br />

1. Was ist molekular orientiertes PVC (PVC-O)?<br />

Hinreichend bekannt ist die Tatsache, dass sich die mechanischen<br />

Eigenschaften von Polymeren durch die Orientierung<br />

der Polymerketten in eine oder zwei Richtungen deutlich verbessern<br />

lassen. So wird z. B. bei Verfahren zur Herstellung<br />

von Fasern ein isotropes Polymer üblicherweise in eine hochgradig<br />

anisotrope Form umgewandelt, bei der die makromolekularen<br />

Ketten nahezu parallel zur Faserachse ausgerichtet<br />

sind. Je mehr der Grad der molekularen Orientierung zunimmt,<br />

desto stärker erhöhen sich auch die mechanischen<br />

Eigenschaften wie Zugfestigkeit und E-Modul. In ähnlicher<br />

Weise lassen sich Polymerketten in zwei Richtung recken und<br />

orientieren (biaxiales Recken), was mit dem Vorteil verbunden<br />

ist, dass sich die mechanischen Eigenschaften an der Oberfl<br />

äche verbessern.<br />

Im Allgemeinen weisen Kunststoffe eine sehr gute Festigkeit<br />

gegenüber höheren Drücken auf, was sie für die Trinkwasserversorgung<br />

besonders attraktiv macht. In diesem Bereich<br />

sind Nenndrücke von 20 bar weit verbreitet. Auf diesen Markt<br />

entfallen heutzutage in Europa mehr als 450 kt p. a.<br />

Die Fähigkeit, einem bestimmten Druck standzuhalten, wird<br />

im Rahmen von Standardprüfungen beurteilt. Die Druckfestigkeit<br />

steht dabei nicht nur mit dem Werkstoff, sondern<br />

auch mit der Rohrwanddicke in Zusammenhang und ergibt<br />

sich aus der wohl bekannten Formel:<br />

P =<br />

20 * MRS ,<br />

DC * ((D/e)-1)<br />

wobei MRS (Minimum Required Strength) für die Langzeitfestigkeit<br />

des Werkstoffs steht (extrapoliert auf 50 Jahre), DC<br />

den Auslegungskoeffizienten bezeichnet, D den Rohrdurchmesser<br />

und e die Rohrwanddicke angibt.<br />

Die Erhöhung von MRS – oder, anders ausgedrückt, die<br />

Erhöhung der mechanischen Festigkeit, während die Rohrwanddicke<br />

so gering wie möglich bleibt – war schon immer<br />

das wesentliche Ziel der Konstrukteure von Kunststoffrohren.<br />

Bei PVC-Rohren sind aus dieser Zielsetzung verschiedene<br />

Technologien entstanden, mit denen sich die gewünschte<br />

molekulare Orientierung in zwei Richtungen und somit eine<br />

erhebliche Verbesserung der mechanischen Eigenschaften<br />

erreichen lässt. Die Biorientierung oder das biaxiale Recken<br />

von PVC ist ein ganz besonderes Verfahren, das gleichzeitig<br />

die Langzeitdruckfestigkeit (MRS), die Steifigkeit (E-Modul)<br />

und die Schlagzähigkeit verbessert.<br />

Druckfestigkeit<br />

Biorientiertes<br />

PVC; Schlagzähigkeit;<br />

Steifigkeit<br />

250 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>


Die Biorientierungstechnologie kommt heutzutage in mehreren<br />

wichtigen PVC-Anwendungsbereichen zum Einsatz:<br />

• bei Dachplatten (insbesondere transluzenten Welldachplatten<br />

für Treibhäuser)<br />

• bei Flaschen (für leicht kohlensäurehaltiges Wasser)<br />

• bei Druckrohren<br />

Diese molekulare Orientierung wird im Prinzip durch ein ziemlich<br />

einfaches Verfahren erreicht. Eine relative dicke Schicht<br />

(Platte oder Flasche oder Rohr) wird auf eine Temperatur oberhalb<br />

von Tg erwärmt, bei der der Kunststoff zwar noch „fest“<br />

ist, jedoch bereits einen gummiartigen Zustand mit mäßiger<br />

Viskosität aufweist (bei einer Temperatur von annähernd 100<br />

°C). Der Gegenstand wird dann in zwei Richtungen auf das<br />

gewünschte Maß gereckt und die Polymermoleküle werden<br />

parallel zur Oberfläche orientiert. Im nächsten Schritt muss<br />

das Produkt unterhalb von Tg (


Auch wenn biorientierte Rohre schon seit vielen Jahren bestehen,<br />

werden verschiedene Normungsunterlagen erst jetzt<br />

aktualisiert, um der technologischen Entwicklung bei PVC-O-<br />

Rohren Rechnung zu tragen.<br />

3. Bestehende Orientierungstechnologien<br />

Bis vor kurzem gab es lediglich zwei großtechnisch eingesetzte<br />

Verfahren, mit denen sich die Biorientierung erzielen<br />

ließ: das „In-Batch-Verfahren“ und das „Konti-Verfahren“.<br />

IN-BATCH-VERFAHREN<br />

Dieses Verfahren ist auch als 2-Stufen-Verfahren bekannt, da<br />

in der ersten Stufe ein (dickes) Rohr unter Verwendung normaler<br />

Abzugs- und Schneideeinrichtungen extrudiert wird.<br />

In der zweiten Stufe wird ein Einzelrohr auf die gewünschte<br />

Temperatur erwärmt (im Allgemeinen in einem Wasserbad), in<br />

eine Form gelegt und unter Druck gesetzt, um die gewünschte<br />

Materialausdehnung und biorientierung zu erreichen.<br />

Dieses Verfahren zeichnet sich durch eine gute Prozessstabilität<br />

aus; vom ersten bis zum letzten Rohr erhält man<br />

Erzeugnisse von hoher Qualität, auf die die Herstellungsbedingungen<br />

keinen Einfluss haben. Dabei wird ein sehr hoher<br />

Grad an Orientierung erreicht. Durch dieses Verfahren werden<br />

üblicherweise die besten PVC-O-Rohre gefertigt, was<br />

zu erheblichen Einsparungen beim Rohstoff und einer besseren<br />

Definition des Endprodukts führt. Ein weiterer nicht zu<br />

vernachlässigender Vorteil betrifft das Produktionspersonal,<br />

weil hierfür verhältnismäßig wenig zusätzliche fachliche Ausbildung<br />

erforderlich ist. Da die dicken Rohre zwischen dem<br />

ersten und dem zweiten Produktionsschritt gelagert werden<br />

müssen, besteht bei diesem Verfahren ein größerer Personalbedarf<br />

als beim Konti-Verfahren. Außerdem ist der Energieverbrauch<br />

in diesem 2-Stufen-Verfahren etwas höher.<br />

Zu beachten ist, dass alle Arten von biorientierten PVC-<br />

Rohren mit unterschiedlicher Druckauslegung und großen<br />

Durchmessern mit Hilfe dieser Technologie gefertigt werden<br />

können.<br />

KONTI-VERFAHREN<br />

Bei diesem einstufigen Verfahren erfolgt die molekulare Orientierung<br />

in der kontinuierlich arbeitenden Extrusionslinie,<br />

indem das aus dem Werkzeug kommende Rohr über eine<br />

Vorrichtung gezogen wird, welche für das radiale und axiale<br />

Recken sorgt.<br />

Vorgeformtes Rohr; Biorientiertes Rohr; 3-dimensionale Zufallsstruktur;<br />

2-dimensionale Schichtstruktur; Axiale Richtung<br />

variabel; Tangentiale Richtung 70 %<br />

Im Vergleich zum herkömmlichen 2-Stufen-Verfahren werden<br />

keine Zwischenlagerung und kein zusätzliches Personal be-<br />

nötigt. Die Erhöhung der Fertigungskosten hält sich in Grenzen.<br />

Das Verfahren ist mit üblichen Anlagenlayouts vereinbar.<br />

Das Anfahren der Extrusionslinie und die korrekte Führung<br />

aller Parameter sind allerdings heikel und für das Betreiben<br />

der Linie sind hoch qualifizierte Mitarbeiter erforderlich. Außerdem<br />

ist der mögliche Expansionsgrad bei diesem Verfahren<br />

etwas niedriger als beim 2-Stufen-Verfahren.<br />

4. Ein neues Verfahren<br />

Bei dem von MOLECOR® angebotenen Verfahren handelt<br />

es sich um ein Inline-Verfahren (für das also keine Zwischenlagerung<br />

von dicken Rohren erforderlich ist), mit dem sich<br />

die hohe Prozesseffizienz gewährleisten und gleichzeitig die<br />

Fertigungskosten niedrig halten lassen. Das Verfahren ist mit<br />

üblichen Extrusionslinien vereinbar. Auf Wunsch ist auch ein<br />

Offline-Betrieb möglich, bei dem eine Beschickung aus dem<br />

Rohrvorrat erfolgt.<br />

Das Verfahren erreicht einen sehr hohen Expansions- und<br />

Orientierungsgrad, was zu erheblichen Einsparungen beim<br />

Rohstoffverbrauch führt und gleichzeitig den Zugang zum<br />

kompletten Produktspektrum ermöglicht. Der Einsatz von<br />

Formen für die Orientierungsstufe sorgt für eine hohe Prozessstabilität<br />

und vermeidet den Bedarf an hoch spezialisiertem<br />

Personal.<br />

Das MOLECOR®-System ist in der Lage, diskontinuierlich<br />

mit kleinen Losgrößen zu arbeiten, wodurch häufiges Anfahren<br />

und Abschalten vermieden werden.<br />

5. Die Zukunft von biorientierten PVC-Rohren<br />

Angesichts des Bedarfs an einer Wasserversorgung von<br />

hoher Qualität und der Notwendigkeit kosteneffektiver Lösungen<br />

bedeuten biorientierte PVC-Rohre eine überaus interessante<br />

Lösung für den Rohrmarkt. Die ausgezeichneten<br />

mechanischen Eigenschaften von PVC-O-Rohren, die sich<br />

mit dünneren Wänden erreichen lassen, garantieren erhebliche<br />

Materialeinsparungen!<br />

Sowohl das hier beschriebene „In-Batch“- als auch das<br />

„Konti“-Verfahren haben jeweils ihre eigenen Vorteile und<br />

Einschränkungen. Das neue MOLECOR®-Inline-Verfahren<br />

verbindet die Vorteile dieser beiden Verfahren und stellt eine<br />

interessante Alternative für einen Hersteller dar, der die PVC-<br />

O-Rohrherstellung mit guten Chancen auf Erfolg aufnehmen<br />

und gleichzeitig seinen Investitionsaufwand sowie die technologischen<br />

Risiken in Grenzen halten möchte.<br />

252 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>


DIE BLAUE PAPIERTONNE DER STADTREINIGUNG HAMBURG:<br />

Ihre Papiere bitte!<br />

Die neue Blaue Papiertonne der Stadtreinigung<br />

ist beliebt – so beliebt, dass<br />

jetzt auch private Entsorger aus anderen<br />

Bundesländern mit Hamburger Altpapier<br />

ein schnelles Geschäft machen<br />

wollen. Dort, wo in Hamburg leicht<br />

und mit wenig Aufwand möglichst viel<br />

Papier zusammengesammelt werden<br />

kann, bietet jetzt auch die zur Remondis-Gruppe<br />

in Lünen (Westfahlen) gehörende<br />

Remondis GmbH eine haushaltsnahe<br />

Papiertonne an. Und weil’s<br />

die Blaue Papiertonne bei der Stadtreinigung<br />

Hamburg (SRH) zum Nulltarif<br />

gibt, wird auch die Remondis-Tonne<br />

umsonst angeboten. Grundbesitzer, die<br />

dort wohnen, wo sich die Aufstellung<br />

von Papiertonnen für Remondis lohnt,<br />

haben jetzt die Wahl. Dabei gibt es viele<br />

gute Gründe, sich für das Original der<br />

Stadtreinigung Hamburg zu entscheiden.<br />

Die Blaue Papiertonne der Stadtreinigung<br />

Hamburg ist eine gute Wahl.<br />

• Umweltgerechte, bequeme und kostenlose<br />

Papierentsorgung in ganz<br />

Hamburg – von Duvenstedt bis Marmstorf,<br />

von Altengamme bis Rissen.<br />

• Erträge aus der Altpapiersammlung<br />

sichern die preiswerte Hausmüllentsorgung<br />

durch die Stadtreinigung<br />

Hamburg – so profitieren Hamburger<br />

Privathaushalte statt Privatunternehmer<br />

aus Lünen.<br />

• Weniger Verkehr und mehr Umweltschutz<br />

– die Stadtreinigung wird wie<br />

bisher jede Straße, und nicht nur<br />

ausgesuchte Bereiche Hamburgs, an<br />

die Altpapiersammlung anschließen.<br />

Zusätzliche Altpapiertonnen anderer<br />

Unternehmen erfordern zusätzlichen<br />

Lkw-Verkehr – sind die SRH-Papiertonnen<br />

gerade geleert, kann es<br />

passieren, dass wenig später erneut<br />

ein Sammel-Lkw eines privaten Ent-<br />

sorgungsunternehmens die gleiche<br />

Wohnstraße abfährt.<br />

• Da sein für Hamburg, das heißt für die<br />

Stadtreinigung: verlässliche Abfallentsorgung<br />

gestern, heute und in Zukunft.<br />

Als kommunales Unternehmen<br />

dieser Stadt bietet die SRH Dienstleistungen<br />

zuverlässig und preiswert<br />

auch dann an, wenn mit dem Abfall<br />

– in diesem Fall Altpapier – gerade<br />

mal nicht „das schnelle Geschäft zu<br />

machen ist“.<br />

Anders als die Blaue Papiertonne, für<br />

die es ein geordnetes Bestellverfahren<br />

mit persönlichem Anschreiben der<br />

Grundeigentümer gibt, werden Papiertonnen<br />

von privaten Entsorgungsunternehmen<br />

nicht selten unaufgefordert vor<br />

oder sogar auf das Grundstück gestellt.<br />

Häufig unterscheiden sich diese Tonnen<br />

weder in Farbe noch Größe von der<br />

Blauen Papiertonne der Stadtreinigung<br />

Hamburg. Grundeigentümer sollten<br />

daher darauf achten, dass die angelieferte<br />

Papiertonne tatsächlich von der<br />

Stadtreinigung Hamburg stammt. Am<br />

einfachsten ist dies am Aufkleber der<br />

Stadtreinigung Hamburg zu erkennen,<br />

der auf jeder Blauen Papiertonne der<br />

SRH angebracht ist.<br />

Die Behörde für Stadtentwicklung und<br />

Umwelt prüft zurzeit die rechtlichen<br />

Voraus-setzungen, um der Firma Remondis<br />

die gewerbliche Sammlung<br />

von Altpapier aus privaten Haushalten<br />

in Hamburg zu untersagen. Bei einer<br />

Untersagungsverfügung unter Anordnung<br />

der sofortigen Vollziehung müsste<br />

die Firma Remondis die Vertei-lung von<br />

Papiertonnen sofort einstellen und gegebenenfalls<br />

bereits aufgestellte Tonnen<br />

unverzüglich wieder abholen.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.blauetonnehamburg.de<br />

und www.stadt reinigung-hh.de.<br />

Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 253


Kommunale Bioabfälle: Vergärung löst Kompostierung ab<br />

Die Vergärung kommunaler Bioabfälle bietet deutliche Vorteile<br />

gegenüber der Kompostierung. Aufgrund der Möglichkeit der<br />

Stromvergütung und der Vermarktung der Abwärme können zusätzliche<br />

Erlöse erzielt und damit Wettbewerbsvorteile erreicht<br />

werden. Ende Oktober diesen Jahres läuft die Übergangsregelung<br />

zur TA Luft aus und für bestehende Anlagen zur Behandlung<br />

kommunaler Abfälle gelten danach deutlich striktere<br />

Grenzwerte. Aktuell rechnen die Marktakteure aber nicht mit<br />

einem Investitionsboom, da auf Länderebene zurzeit noch eine<br />

Reihe von Ausnahmeregelungen gelten. Doch schon ab 2010<br />

wird aufgrund der Ersatzinvestitionen von Altanlagen aus den<br />

90er Jahren ein starkes Wachstum in diesem Markt stattfinden.<br />

Getrieben durch Klimaschutzziele und stetig steigende Energiepreise<br />

gewinnen die Vorteile der Vergärung zunehmend an<br />

Gewicht, während die Nachteile der aufwändigen und teuren<br />

Anlagentechnik durch technologische Entwicklungen stetig<br />

verringert werden. Die aktuell fertig gestellte Studie „Biogasanlagen<br />

zur Vergärung kommunaler Bioabfälle bis 2020“ des<br />

Trend- und Marktforschungsinstitutes trend:research geht auf<br />

Grundlage der Auswertung von rund 120 strukturierten Interviews<br />

mit Kommunen, Anlagenbetreibern, Anlagenbauern und<br />

Marktexperten sowie umfangreichen Intra- und Internet-Datenbank-Analysen<br />

detailliert auf die aktuelle und zukünftige Entwicklung<br />

bei der Entsorgung und Verwertung von kommunalen<br />

Bioabfällen ein.<br />

Ab 2015 ist das Ausbaupotenzial<br />

der Biotonne erschöpft<br />

In Deutschland fallen derzeit etwa 13 Millionen Tonnen kommunale<br />

Bioabfälle an. Davon kommen etwa 4,5 Millionen Tonnen<br />

aus der gemischten Erfassung von Restmüll und Bioabfall. Dieser<br />

Stoffstrom stellt ein großes zukünftiges Potenzial an Bioabfällen<br />

für die Vergärung dar (vgl. Abbildung 1).<br />

Bis 2020 werden die Mengen der Getrenntsammlung von Bioabfällen<br />

aus Haushalten von aktuell etwa 6 Millionen Tonnen<br />

auf knapp 7 Millionen Tonnen ansteigen, das Potenzial zur Ausweitung<br />

der Biotonne wird aber ab 2015 erschöpft sein.<br />

Die Einführung der Biotonne bietet für Kommunen und Bürger<br />

viele Vorteile. Zum einen entstehen für den Bürger weniger Kosten,<br />

da die Küchenabfälle nicht über kostenintensive Behandlungswege<br />

entsorgt werden müssen. Zum anderen kann die<br />

Kommune die Einführung der Biotonne zu Marketingzwecken<br />

nutzen und ein ökologisches Image nach außen transportieren.<br />

Abbildung 1: Aufkommen an kommunalen Bioabfällen in<br />

Deutschland (Quelle: trend:research)<br />

Abbildung 2: Prognose der Gesamtmenge kommunaler Bioabfälle<br />

in Vergärungsanlagen (Quelle: trend:research)<br />

Gleichzeitig wird damit wird auch das Umweltbewusstsein der<br />

Bürger geschärft. Die Konfrontation mit der Biotonne führt unter<br />

Umständen zu einer veränderten Wahrnehmung bei der Abfalltrennung.<br />

Diese wirkt sich auch positiv auf andere Sammelsysteme,<br />

wie zum Beispiel den gelben Sack, aus. Auch die Problematik<br />

von Fehlwürfen könnte dadurch minimiert werden.<br />

Zurzeit schreckt der hohe Aufwand viele Bürger noch vor der<br />

freiwilligen Anschaffung einer Biotonne ab. Auch empfindet<br />

ein Großteil Nutzer die Geruchsbelästigung als störend. Eine<br />

Lösungsmöglichkeit besteht in der Einführung des Anschlusszwangs;<br />

dabei gibt es aber noch Nutzungsprobleme. Viele<br />

mögliche Bioabfälle gelangen in die Restmülltonne, da oftmals<br />

Defizite beim Wissen über die Nutzbarkeit bestehen. Weitere<br />

Schwierigkeiten ergeben sich beispielsweise aus dem höheren<br />

personellen und technischen Aufwand bei der getrennten Abfallsammlung.<br />

Da durch die Einführung der Biotonne die Restmüllmengen<br />

sinken, könnten jedoch vorhandene Fahrzeuge<br />

umgerüstet und für die Bioabfallsammlung genutzt werden.<br />

Auch der Einsatz entsprechender Software ist eine Lösung, um<br />

Verwaltungs- und Logistik-Prozesse zu optimieren und somit<br />

bestehende Mitarbeiter für die Organisation einzusetzen.<br />

Insgesamt bietet die Einführung der Biotonne für die Kommunen<br />

mehr Vor- als Nachteile, da durch die differenzierte Einführung<br />

der Biotonne und einen damit verbundenen Anschlusszwang<br />

die Probleme eingeschränkt oder ganz vermieden werden können.<br />

Gesamtmenge an kommunalen Bioabfällen<br />

in Vergärungsanlagen steigt kontinuierlich<br />

Gegenüber der Kompostierung bietet die Vergärung kommunaler<br />

Bioabfälle viele Vorteile. Zum einen ist das ohnehin geschlossene<br />

System immissionsseitig unproblematisch. Zum<br />

anderen ermöglicht die Strom- und Wärmevergütung zusätzliche<br />

Erlöse, wodurch bei dem steigenden Wettbewerb am Energiemarkt<br />

ein Wettbewerbsvorteil erzielt werden kann. Gleichzeitig<br />

bietet die Vergärung die Möglichkeit der Unabhängigkeit<br />

von fossilen Energieträgern und damit auch von den steigenden<br />

Energiepreisen.<br />

Die veränderten gesetzlichen Rahmenbedingungen werden<br />

die Vorteile zukünftig verstärken und zu Investitionen in Vergärungsanlagen<br />

führen. Werden in diesem Jahr noch 2,2 Millionen<br />

Tonnen kommunale Bioabfälle vergoren, steigt die Gesamtmenge<br />

im Referenzszenario bis 2020 auf 4,7 Millionen Tonnen<br />

an (vgl. Abbildung 2).<br />

254 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>


Das stärkste Wachstum ist dabei im Bereich der kommunalen<br />

Bioabfälle aus der Biotonne zu verzeichnen. Die Menge, die in<br />

der Vergärung verwertet wird, wächst von aktuell 470.000 Tonnen<br />

auf 2 Millionen Tonnen im Jahr 2020 an. Aber auch die<br />

Anteile von Bioabfällen aus Speiseabfällen aus dem Groß- und<br />

Einzelhandel, Grünschnitt von öffentlichen Anlagen, Gastronomie-<br />

und Küchenabfällen, biogenen Anteilen im Restabfall und<br />

Grünabfällen werden bis 2020 verstärkt vergoren.<br />

Die Anlagentechnik für die Vergärung von Bioabfällen ist zurzeit<br />

noch aufwändiger und teurer als das Verfahren der Kompostierung.<br />

Aufgrund technologischer Entwicklungen und der<br />

zunehmenden Wärmenutzung der Anlagen überwiegen aber<br />

langfristig die Vorteile der Vergärung. Da zwischen 2010 und<br />

2015 viele Kompostierungsanlagen aus den 90er Jahren auslaufen<br />

und ersetzt werden müssen, steigt die Nachfrage nach<br />

Verwertungs-/Anlagenkapazitäten. Die Kompostierungsanlagen<br />

werden zunehmend durch Vergärungsanlagen ersetzt, die<br />

technisch auf dem neuesten Stand sind. Der Anlagenbestand<br />

wird dementsprechend von 85 Anlagen im Jahr 2007 auf 178<br />

Anlagen im Jahr 2020 anwachsen.<br />

Stoffliche Konkurrenz der kommunalen Bioabfälle zu<br />

anderen Reststoffen<br />

Betrachtet man die Biomasseteilmärkte nach Nutzungsalternativen<br />

und Stoffen, so wird deutlich, dass kommunale Bioabfälle<br />

stofflich im Wettbewerb mit anderen Reststoffen aus der<br />

Landwirtschaft und der Industrie stehen (vgl. Abbildung 3). Zur<br />

Auslastung der Anlagen können bei Bedarf auch alternative<br />

Inputstoffe, wie landwirtschaftliche und industrielle Reststoffe,<br />

genutzt werden.<br />

Abbildung 3: Stoffliche Konkurrenz der Reststoffe (Quelle:<br />

trend:research)<br />

Die Behandlung von kommunalen Bioabfällen ist zurzeit sehr<br />

kostenintensiv. Für eine Tonne Bioabfall müssen noch 60 Euro<br />

pro Tonne zugezahlt werden. Die Behandlungskosten im Referenzszenario<br />

fallen aber aufgrund technologischer Weiterentwicklungen<br />

in der Anlagentechnik bis 2020 auf 50 Euro pro<br />

Tonne. Doch auch schon heute kann, bei einer optimierten Anlagenfahrweise,<br />

die Vergärung preislich günstiger als die Kompostierung<br />

sein. Zusätzlich bietet die Vergärung mehr ökologische<br />

Vorteile als die Kompostierung.<br />

Weitere Informationen unter: www.trendresearch.de.<br />

Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 255


Im Markt für Biogasanlagen sind die höchsten Wachstumsraten<br />

im europäischen Ausland zu erwarten<br />

In Deutschland ist der Markt für Biogasanlagen mit circa 1.100<br />

MWel installierter Leistung schon weit entwickelt und hat im<br />

zukünftigen Gesamterzeugungsmix einen hohen Stellenwert.<br />

Dies zeigen auch die aktuellen Ergebnisse des integrierten<br />

Energieund Klimaprogramms der Bundesregierung mit dem<br />

Entwurf zur EEG-Novelle vom 5. Dezember 2007. So sollen<br />

durch die Novelle zum Beispiel die Vergütungssituation für<br />

Anlagenbetreiber verbessert und die Ausschließlichkeitsklausel<br />

für Nawaro-Anlagen gelockert werden. Doch der nationale<br />

Fokus ist für die deutsche Biogasbranche längst nicht mehr<br />

ausreichend, denn im europäischen Ausland sind langfristig<br />

weitaus höhere Wachstumsraten zu erwarten. Die zukünftige<br />

Entwicklung innerhalb der einzelnen außereuropäischen Länder<br />

ist jedoch stark von den jeweiligen Rahmenbedingungen,<br />

zum Beispiel der Einspeisevergütung oder den Stoffströmen<br />

und Potenzialen von Biomasse, abhängig.<br />

Die aktuellen Entwicklungen in diesem Jahr haben gezeigt,<br />

dass insbesondere die schwankenden Agrarpreise einen<br />

starken Einfluss auf die Nachfrage nach neuen Biogasanlagen<br />

haben. Entscheidend für die zukünftige Entwicklung des<br />

Marktes für Biogasanlagen in Europa sind speziell die Förderbedingungen<br />

in den einzelnen Ländern, die jeweilige Verfügbarkeit<br />

an Biomasse und weitere länderspezifische Rahmenbedingungen.<br />

Dazu gehören unter anderem die Entwicklung<br />

der Erntemengen, der Weltmarktpreis für Getreide oder der<br />

Wettbewerb um Anbauflächen.<br />

Das Trend- und Marktforschungsinstitut trend:research greift<br />

dieses Thema in seiner aktuellen Studie „Der Markt für Biogasanlagen<br />

in Europa bis 2020: Rahmenbedingungen, Flächen<br />

und Mengen, Status quo und Marktprognose, Strategien“<br />

auf. In einer szenariobasierten Prognose werden die<br />

Entwicklungen im europäischen Biogasmarkt für zehn ausgewählte<br />

Länder (Deutschland, Frankreich, Italien, Polen,<br />

Rumänien, Russland, Spanien, Türkei, Ukraine, Vereinigtes<br />

Königreich) mit dem größten (Anbau-)Potenzial an Biomasse<br />

bis in das Jahr 2020 dargestellt. Die Prognose umfasst<br />

neben dem Aufkommen und der Nutzung von Biomasse<br />

auch die Entwicklung der installierten Leistung, der Stromerzeugung<br />

und verschiedener Marktvolumina innerhalb der<br />

einzelnen Länder. Grundlage der Analysen bilden die Befragung<br />

von rund 100 Marktexperten aus dem In- und Ausland<br />

und umfangreiche Desk Research. Die Potenzialstudie hilft<br />

Biogasanlagenherstellern, Energieversorgungsunternehmen<br />

und anderen Marktteilnehmern, wie Contractoren, Anlagenbetreibern<br />

oder Entsorgungsunternehmen, die zukünftigen<br />

internationalen Potenziale im Biogasmarkt einzuschätzen<br />

und die eigenen Expansionsstrategien und Ressourcenplanungen<br />

auf die Entwicklungen abzustimmen. Neben der gesamten<br />

Übersicht über die 10 in der Studie betrachteten Länder<br />

bietet trend:research auch Profile einzelner frei wählbarer<br />

Länder an. Diese Einzelprofile enthalten Informationen über<br />

Rahmenbedingungen, Stoffströme und Potenziale und eine<br />

Marktprognose bis 2020.<br />

Entwicklung der installierten Leistung<br />

im Markt für Biogasanlagen<br />

Aufgrund der weltweiten Klimadiskussion ist auch in den einzelnen<br />

europäischen Ländern ein vermehrtes Bewusstsein<br />

für Umweltschutz und Ressourcenschonung entstanden. In<br />

Folge dessen werden teilweise Investitionen in Biogasanla-<br />

gen erleichtert und auch kommunale Einrichtungen selbst,<br />

wie zum Beispiel öffentliche Entsorger, investieren in Vergärungs-<br />

und Biogasanlagen. Deutschland spielt mit rund 1.100<br />

MWel installierter Leistung in 2006 eine Vorreiterrolle in Europa.<br />

Doch die meisten anderen Länder stehen erst am Anfang<br />

der Entwicklung in diesem Bereich. Innerhalb der Studie wurden<br />

die zehn europäischen Länder mit dem größten Potenzial<br />

an (Anbau-)Biomasse betrachtet. Gegenüber Deutschland ist<br />

die aktuelle installierte Leistung in diesen Ländern aber sehr<br />

gering. So lag diese zum Ende des Jahres 2006 in Spanien<br />

bei 60 MWel, in Frankreich bei 58 MWel oder in Italien bei 50<br />

MWel; Russland kann sogar nur 2 MWel, die Türkei und Rumänien<br />

lediglich1 MWel aufweisen.<br />

Das Referenzszenario zeigt, dass sich die Gesamtentwicklung<br />

der installierten Leistung bei Biogasanlagen in den zehn<br />

betrachteten Ländern bis 2020 von rund 1200 MWel auf rund<br />

8.600 MWel steigern wird (vgl. Abbildung 1).<br />

Abbildung 1: Gesamtentwicklung der installierten Leistung<br />

bei Biogas bis 2020 / innerhalb der Studie nach Ländern differenziert<br />

(Quelle: trend:research)<br />

Dabei ist zu bemerken, dass sich die installierte Leistung<br />

Deutschlands ebenfalls weiter vergrößern wird, nämlich von<br />

rund 1.100 MWel in 2006 auf rund 4.200 MWel im Jahr 2020.<br />

Neben Deutschland werden sich die Länder Frankreich, Italien<br />

und Spanien am weitesten entwickeln. In Bezug auf die<br />

gesamte installierte Leistung bei Biogasanlagen im Untersuchungszeitraum<br />

beträgt das Wachstum in diesen Ländern<br />

zwischen 30 und 60 Prozent.<br />

Einflussfaktoren auf die Entwicklung<br />

im Markt für Biogasanlagen<br />

Im Bezug auf die zukünftige Entwicklung haben die Faktoren<br />

„Potenzial von landwirtschaftlichen Flächen und Reststoffen“<br />

ebenso wie die „Förderbedingungen“ einen hohen bis sehr<br />

hohen Einfluss auf Investitionen und Betrieb neuer Biogasanlagen.<br />

Diese Einschätzung wird von den befragten Experten<br />

aus dem In- und Ausland geteilt. (vgl. Abbildung 2).<br />

Die entscheidende Rolle im Bereich der Energiepflanzen<br />

spielen dabei Ackerfläche, Hektarerträge sowie Anbau anderer<br />

Pflanzen oder konkurrierender Nutzungsalternativen. Der<br />

Bereich der Reststoffe und damit das Aufkommen und die<br />

Verfügbarkeit wird durch Faktoren wie Getrenntsammlung<br />

256 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>


Abbildung 2: Bedeutung von Faktoren bei dem Markteinstieg<br />

in ein neues Land (Quelle: trend:research)<br />

kommunaler Bioabfälle, Viehhaltung in Großbetrieben und<br />

in Ställen sowie alternative Nutzungsmöglichkeiten, wie beispielsweise<br />

der Verfütterung, beeinflusst.<br />

Die Förderbedingungen sind in den jeweiligen Ländern durch<br />

unterschiedliche Mechanismen geprägt. Aus den bisherigen<br />

Erfahrungen heraus ist die praktikabelste Förderungsmaßnahme<br />

die Einspeisevergütung, da beim Anlagenbetrieb ein<br />

kontinuierlicher Erlösinput gewährleistet wird und damit die<br />

Investitionen langfristig gesichert sind. In den letzen Jahren<br />

und Monaten wurden in den einzelnen Ländern verschiedene<br />

Systeme der Einspeisevergütung etabliert; dieser Prozess<br />

dauert immer noch an. So werden zum Beispiel die Vergütungsregeln<br />

in Italien voraussichtlich 20<strong>08</strong> angepasst, in Rumänien<br />

wird die generelle Einführung der Vergütung geplant.<br />

Die Vergütung wird über zwei grundsätzliche Verfahren, einer-<br />

seits die festen Einspeisevergütungen (wie in Deutschland),<br />

andererseits über das Quotensystem mit grünen Zertifikaten<br />

geregelt. Neben dem freien Stromverkauf werden Erzeugern<br />

von Strom aus erneuerbaren Energien dabei grüne Zertifikate<br />

zugeteilt. Die Energieversorger werden ihrerseits verpflichtet,<br />

einen Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien<br />

zu gewährleisten. Dieser Anteil kann selbst erzeugt oder<br />

durch den Zukauf an grünen Zertifikaten erfüllt werden.<br />

Auch die Förderhöhe ist entscheidend für die zukünftige<br />

Entwicklung des Biogasmarktes. In Zusammenhang damit<br />

werden von Seiten der Anlagenhersteller die Länder in Energiepflanzen-<br />

und Abfallländer eingeteilt. In den Energiepflanzenländern<br />

ist die Förderhöhe durch die Stromeinspeisung<br />

hoch genug, um auch Energiepflanzen, die eingekauft werden<br />

müssen, einsetzen zu können. Dieses Niveau ist je nach<br />

Maissilagepreis variabel, liegt jedoch bei den aktuellen Preisen<br />

bei mindestens 15 Cent/kWh. In Ländern mit einer geringeren<br />

Vergütung ist der Energiepflanzeneinsatz wirtschaftlich<br />

nicht sinnvoll – hier werden hauptsächlich Reststoffe aus<br />

Landwirtschaft, Industrie oder dem kommunalen Bereich eingesetzt.<br />

Die Länder mit dem höchsten Entwicklungspotenzial<br />

in Bezug auf die Entwicklung der installierten Leistung bei<br />

Biogasanlagen, Deutschland, Italien und Spanien, werden zu<br />

den Energiepflanzenländern gezählt.<br />

Diese Aussagen werden von den befragten Experten bestätigt.<br />

Mehrheitlich werden die Kosten für die Inputbiomasse<br />

mit einer hohen bis sehr hohen Bedeutung für den Markteinstieg<br />

in ein neues Land gesehen (rund 95 Prozent).<br />

Deutsche Anlagenhersteller investieren im Ausland<br />

Beim Aufbau von Biogasanlagen im europäischen Ausland<br />

ist aufgrund der langjährigen Erfahrung der letzten Jahre


deutsches Know-how sehr gefragt. Viele deutsche Anlagenhersteller<br />

orientieren sich daher ins Ausland oder sind dort<br />

bereits aktiv.<br />

Im Rahmen einer Internationalisierung sind verschiedene Vertriebsstrategien<br />

möglich und werden auch genutzt. Die wichtigsten<br />

Strategien sind dabei die Zusammenarbeit mit Vertriebspartnern<br />

oder Lizenznehmern und der Aufbau eigener<br />

Standorte.<br />

Bei der der Nutzung von Vertriebspartnern wird eine Kooperation<br />

zwischen Anlagenherstellern und Vertriebspartner<br />

geschlossen. Die Kooperation beruht in der Regel auf einer<br />

wirtschaftlichen Anteilhabe oder Provisionen des Vertriebspartners,<br />

die vertraglich geregelt werden. Mögliche<br />

Vertriebspartner sind beispielsweise Berater, Ingenieurbüros,<br />

Agrarhändler oder landwirtschaftliche Vereinigungen. Durch<br />

die Nutzung vorhandener Vertriebsstrukturen der Partner<br />

können der aufwändige Aufbau einer eigenen Vertriebsstruktur<br />

vermieden und Kosten gespart werden.<br />

Bei der Vergabe von unternehmenseigenen Lizenzen zum<br />

Bau von Biogasanlagen wird der gesamte ausführende Teil<br />

an ein externes Unternehmen, den Lizenznehmer, abgetreten.<br />

Der deutsche Anlagenhersteller gibt durch die Vergabe<br />

von Lizenzen seine Aktivitäten im Ausland ab. Er muss also<br />

weder einen Vertrieb noch ein Projektmanagement im Ausland<br />

unterhalten. Wie auf der Karte in Abbildung 3 zu erkennen,<br />

wird diese Vertriebsform bereits von vielen Unternehmen<br />

angewendet.<br />

Die dritte Option ist der Aufbau von Niederlassungen, in denen<br />

sämtliche Leistungen entweder durch eigenes Personal<br />

oder vor Ort angelernte Arbeiter durchgeführt werden.<br />

Die meisten größeren Unternehmen, wie zum Beispiel die<br />

Schmack Biogas AG, die Envitec AG oder die Biogas Nord<br />

AG besitzen bereits eigene Niederlassungen im außereuropäischen<br />

Ausland. Andere Unternehmen, beispielsweise MT-<br />

Energie GmbH, besitzen sowohl Niederlassungen als auch<br />

Vertriebspartner in Europa. Die Nutzung von Vertriebspartnerschaften<br />

oder die Zusammenarbeit mit Lizenznehmern,<br />

welche für das Unternehmen tätig sind, werden zumeist von<br />

kleineren Unternehmen genutzt.<br />

Nur in seltenen Fällen verfügen diese über eigene Niederlas-<br />

ABB Instrumentierung – Mehr als eine neue Familie<br />

magnetisch-induktiver Durchflussmesser<br />

Symbol der Gerätefamilien<br />

Eine umfangreiche Produktoffensive startet die im Bereich der<br />

Instrumentierung tätige ABB Automation Products GmbH.<br />

Neben den in der Wasserwirtschaft bekannten, magnetischinduktiven<br />

Durchflussmessern, bietet die ABB Gesellschaft<br />

noch eine Vielzahl weiterer Lösungen rund um die Messtechnik<br />

an. Die lieferbaren Durchflussmessgeräte erstrecken sich<br />

auch über Wirbel- und Drall- sowie Schwebekörperdurchfl<br />

ussmesser. Ebenfalls im Angebot sind Massendurchflussmessegräte<br />

für Flüssigkeiten und Gase nach dem Coriolisbzw.<br />

thermischen Messverfahren.<br />

Bildschirmschreiber SM500 (SM500F-001.tif)<br />

Weiterhin zählen auch Temperatursensoren und Temperaturtransmitter,<br />

Druck- und Analysenmesstechnik zu dem<br />

umfangreichen Lieferprogramm. Eine Vielfalt an Aufzeich-<br />

Abbildung 3: Standorte ausgewählter Biogasanlagenhersteller<br />

inklusive Standorte von Lizenznehmern (Quelle:<br />

trend:research)<br />

sungen. Insgesamt gehen die Anlagenhersteller sehr aktiv<br />

und initiativ in andere außereuropäische Länder und nutzen<br />

verschiedenen Strategien zum Marktaufbau. Dabei werden<br />

vermehrt Länder mit einer hohen Einspeisevergütung angesteuert,<br />

denn dort werden die Chancen für einen schnellen<br />

Marktaufbau am positivsten eingeschätzt. Infolgedessen wird<br />

sich in diesen Ländern auch ein höherer Wettbewerb entwickeln,<br />

der zu Preisanpassungen führt. Durch diesen Effekt<br />

werden auch in Ländern mit derzeit hohen Investitionskosten<br />

für Biogasanlagen die Preise langfristig sinken.<br />

Weitere Informationen unter: www.trendresearch.de.<br />

nungsgeräten wie Bildschirmschreiber<br />

und<br />

auch Kompaktreglerrunden<br />

runden das Produktprogramm<br />

ab. Neben<br />

der Gerätetechnik<br />

spielt jedoch auch die<br />

intelligente Kommunikationstechnik<br />

eine große<br />

Rolle. Hier bietet die<br />

ABB Automation Products<br />

eine große Anzahl<br />

von Messgeräten mit<br />

Bus oder Hart-Kommunikation.<br />

Das Lieferprogramm<br />

beinhaltet jedoch auch Komplettlösungen mit Kabel,<br />

Anschlusstechnik, Signalumsetzern bis hin zu Software-Lösungen<br />

wie der auf DTM-Technologie aufbauenden SmartVi-<br />

258 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>


sion Software, zur digitalen Kommunikation und Verwaltung<br />

von Geräten innerhalb einer Anlage.<br />

Die FlowMaster Familie<br />

Betrachtet man die Durchflussmesstechnik, so wird mit der<br />

FlowMaster Serie ein geräteübergreifendes, innovatives<br />

Konzept zur Ausgestaltung der Gerätebedienung vorgestellt.<br />

Zusätzlich zu der von anderen Produkten aus dem Hause<br />

ABB bekannten Vier-Tasten-Bedienung fi ndet die von Mobiltelefonen<br />

bekannte Softkey Menüsteuerung Einzug in die<br />

Messtechnik. Dies ermöglicht ein müheloses Navigieren in<br />

der Menüstruktur des Gerätes und das Parametrieren wird<br />

gegenüber der bekannten und einfachen Bedienung noch<br />

weiter verbessert.<br />

Bei den FlowMaster Geräten wird zusätzlich mit dem Easy-<br />

Setup-Menü die Erstinbetriebnahme für den Bediener noch<br />

weiter vereinfacht. Langes Suchen in Parameterlisten ist nicht<br />

notwendig. Der Bediener wird automatisch durch die wichtigen<br />

Einstellpunkte geleitet. Wird bei Bestellung die Parametrierung<br />

bereits mitgeteilt, so liefert ABB die Geräte nach<br />

Vorgabe parametriert. Eine Einstellung Vor-Ort entfällt und<br />

die Inbetriebnahme wird beschleunigt und die Kosten für den<br />

Kunden gesenkt.<br />

Ein weiteres Highlight der FlowMaster Gerätefamilie ist die<br />

Bedienung über berührungslose Tasten. Die Einstellung erfolgt<br />

durch die Glasscheibe der Geräte. Ein Öffnen des Gehäuses<br />

ist nicht notwendig und damit die Gefahr der Gerätebeschädigung<br />

durch freiliegende Elektronikkomponenten<br />

beseitigt. Die Geräte können bei voller Schutzart und ohne<br />

spezielle Hilfsmittel oder Werkzeuge parametriert werden.<br />

Die einfache Inbetriebnahme wird mit dem SensorMemory<br />

Merkmal fortgeführt. Die gerätespezifischen Daten wie zum<br />

Beispiel Kalibrierdaten werden in einem dem Sensor zugeordneten<br />

Speicher abgelegt. Ebenso werden die durch den<br />

Anwender parametrierten Daten wie Endwerte, Impulswertigkeiten<br />

oder Alarmschwellen, Zählerstände und Tag-Nummern<br />

in diesem Modul gespeichert. Wird ein Messumformer an diesen<br />

Sensor angeschlossen, so lädt dieser automatisch sämtliche<br />

Daten und ist umgehend betriebsbereit. Eine direkte 1:1<br />

Zuordnung zweiter Komponenten muss nicht erfolgen. Eine<br />

Einsparung insbesondere bei der Installation einer Vielzahl<br />

von Geräten wird dadurch erzielt.<br />

So setzt ABB die FlowMaster Philosophie im Bereich der magnetisch-induktiven<br />

Durchflussmesser für vollgefüllte Rohrlei-<br />

Für jede Anwendung der richtige magnetisch-induktive<br />

Durchflussmesser / ProcessMaster / HygienicMaster<br />

Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 259


tungen fort. Der neue ProcessMaster ist lieferbar von DN 3 mm<br />

bis 2000 mm und erfüllt die Forderungen der Prozessindustrie,<br />

in Aufbereitungsanlagen und Hochtemperaturanwendungen.<br />

Die große Vielfalt an Auskleidungsmaterial ermöglicht die<br />

optimale Instrumentierung der Messstellen. So ist mit dieser<br />

Serie ein Kompaktgerät für Medientemperaturen von 180 °C<br />

lieferbar bei gleichzeitiger Umgebungstemperatur von 60 °C.<br />

Doch auch an den Gerätebestand wurde gedacht. Der ProcessMaster<br />

ist rückwärtskompatibel zu Geräten mit Produktionsjahr<br />

1992. Investitionen in Anlagen werden so geschützt<br />

und Altgeräte müssen nicht ausgetauscht werden. Der Betrieb<br />

mit der neuen Elektronik ist möglich.<br />

Mit den umfangreichen Diagnosefunktionen im ProcessMaster<br />

erfüllt ABB die Forderungen der Namur Empfehlung NE<br />

107. Für den Benutzer bedeutet dies eine ständige Selbstüberwachung<br />

des Gerätes mit klarer Signalisierung von Ausfall,<br />

Wartungsbedarf, Funktionskontrolle und Betrieb außerhalb<br />

spezifizierter Gerätedaten. Neben der Symbolik und Angabe<br />

der betroffenen Gerätebaugruppe, erfolgt über das Grafikdisplay<br />

die Ausgabe von konkreten Hilfetexten im Klartext.<br />

Der Hygiene Master wurde entwickelt unter Berücksichtigung<br />

der Anforderung Keimfreiheit aus den Bereichen Nahrung,<br />

Genuss und Pharma. Eine Vielzahl von Prozessanschlüssen<br />

der Größe 3 bis 100 mm steht zur Verfügung. Mit der Goretex<br />

Membran im Gerät ist ABB bei der Abhilfe von Kondensatbildung<br />

bei CIP und SIP Reinigung ein großer Schritt gelungen.<br />

Natürlich verfügt auch der Hygiene Master über Diagnosefunktionen<br />

und die einheitliche Elektronik und Bedienphilosophie<br />

wie auch der ProcessMaster.<br />

WaterMaster/AquaMaster<br />

Gerätefamilie WaterMaster und Durcchflussmesser<br />

AquaMaster in Konpaktausführung<br />

Für die Wasserwirtschaft stellt ABB gleich zwei neue Geräte<br />

zur Verfügung. Der Water Master ist der magnetisch-induktive<br />

Durchflussmesser für Anwendungen in der Wasserwirtschaft.<br />

Ob Wassergewinnung, Wasserspeicherung und Verteilung,<br />

überall besticht das Gerät mit seiner spezifischen Ausführung.<br />

Das innovative, achteckige Innenrohrdesign ermöglicht kurze<br />

Beruhigungsstrecken bei hoher Messgenauigkeit. Doch<br />

auch die Elektronik bietet Besonderes. Eine spezielle Art der<br />

Signalüberwachung und Verarbeitung von Nenngrößen erlaubt<br />

die dauerhafte Selbstkontrolle des Gerätes. Damit wird<br />

auch eine Forderung der OIML R49 nach ständiger Geräteüberwachung<br />

erfüllt. Die Gerätezulassung nach OIML zum<br />

europaweiten Einsatz zur Verrechnungsmessung wird damit<br />

ermöglicht.<br />

Die Gerätezulassung nach OIML wird auch für den Aqua Master<br />

Durchflussmesser angestrebt. Dieses Gerät mit dem<br />

neu entwickelten Explorer Messumformer ist vollkommen<br />

unabhängig vom Stromnetz einsetzbar. Das Gerät wird über<br />

ein Batteriepack über fünf Jahre autark versorgt. Der optional<br />

eingebaute Datenlogger ermöglicht die zeitgestempelte<br />

Aufzeichnung von Messdaten. Das Auslesen erfolgt entweder<br />

durch direkte Verbindung mit einem Laptop oder mit<br />

eingebautem GSM-Modem über das Mobilfunknetz. Bei der<br />

Datenverarbeitung stehen vielfältige Möglichkeiten, auch zur<br />

Anbindung vorhandener ERP-Programme, zur Verfügung.<br />

FXP4000 (Parti-MAG)<br />

Mit dem magnetisch-induktiven Durchflussmesser für teilgefüllte<br />

Rohrleitungen, Modell FXP4000 (Parti-MAG) setzt ABB<br />

Maßstäbe im Bereich der Durchflussmessung in Freispiegelleitungen.<br />

Das Gerät besticht durch seine hohe Messgenauigkeit<br />

bei gleichzeitig praxisnah kurzen Beruhigungsstrecken.<br />

Die Geräte werden ab Werk kalibriert geliefert, was die Inbetriebnahme<br />

vor Ort schnell und einfach gestaltet. Das Gerät<br />

ist selbstverständlich auch mit einer Zulassung zur Montage<br />

im Ex-Bereich der Zone 1 verfügbar. Dies berücksichtigt<br />

auch die Tatsache, dass bei Geräten für Teilfüllung auch das<br />

Innere der Rohrleitung für die Auswahl der Ex-Zone heranzuziehen<br />

ist. Bei abwasserführenden Leitungen wird hier häufig<br />

die Zone 1 angesetzt.<br />

Der externe Messumformer<br />

des Durchflussmessers<br />

ist in einem robusten<br />

Edelstahlgehäuse untergebracht<br />

und kann daher<br />

auch in rauer Umgebung<br />

installiert werden.<br />

Bei dem Parti-MAG FL<br />

geht ABB einen Schritt weiter in Richtung kostengünstiger<br />

und einfacher Installation. Die Durchflussmesser dieser Ausführung<br />

werden statt mit Flanschen über Rohrkupplungen in<br />

die Rohrleitung eingebaut. Dies erspart die Notwendigkeit<br />

eines Pass-und Ausbaustücks und beschleunigt die Installation.<br />

Weiterhin macht diese innovative Variante den nachträglichen<br />

Einbau in bestehende Rohrleitungen leicht. Die<br />

sonstigen Geräteeigenschaften wie Messgenauigkeit, Reproduzierbarkeit<br />

und die Länge der Beruhigungsstrecken bleiben<br />

bei dieser Ausführung unberührt und entsprechen der Version<br />

mit Flanschanschluss.<br />

FXL4000 (COPA-XL) und FXL5000 (Miniflow)<br />

Mit den Geräten dieser Serie, auch bekannt als Miniflow bzw.<br />

COPA-XL rundet ABB sein Portfolio an magnetisch-induktiven<br />

Durchflussmessern hin zu leichten und extrem fl ach<br />

bauenden Geräten bei gleichzeitig gutem Preis- Leistungsverhältnis<br />

ab.<br />

In der Miniflow Familie auf Basis<br />

eines Kunststoffkörpers bietet<br />

der Hersteller mit Produktion<br />

in Göttingen Geräte der Nennweite<br />

DN 10 bis DN 50 an. Diese<br />

für den Einsatz in kompakt<br />

bauenden Aufbereitungsanlagen<br />

praktischen Geräte werden<br />

über Verschraubungen nach<br />

ISO 228 in der Rohrleitung installiert.<br />

Der mit gleicher Elektronik<br />

ausgestattete FXL4000<br />

ist mit Flanschanschluss für<br />

DN 10 bis DN 300 verfügbar<br />

und für größere Rohrleitungen<br />

konzipiert.<br />

Parti-MAG Flanschlos<br />

Durchflussmesser<br />

HygienicMaster<br />

260 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>


Als jüngstes Mitglied der Gerätefamilie stellt ABB den Eco-<br />

Master Hygienic vor. Das Gerät ist in Komplettedelstahl<br />

ausgeführt und mit einer Vielzahl an Prozessanschlüssen lieferbar.<br />

Angefangen von Verschraubungen nach DIN 11851,<br />

Schweißstutzen bis hin zur Tri-Clamp Ausführung sind die Anschlüsse<br />

nach gängigen Industriestandards lieferbar. Durch<br />

die Verwendung von Edelstahl ist der Einsatz in hygienisch<br />

anspruchsvollen Anlagen möglich. Das Nennweitenspektrum<br />

erstreckt sich von DN 10 bis DN 100. Der elektrische<br />

Anschluss erfolgt über M12 Steckerverbindungen und macht<br />

die Installation schnell und einfach ohne Abstriche an die<br />

Geräteschutzart zu stellen. So ist die Schutzart IP 67 Standard<br />

bei diesen Geräten und sind CIP/SIP fähig bis 140°C/<br />

150°C.<br />

Druckmesstechnik<br />

Mit verschiedenen Geräteserien hält ABB für jede Anforderung<br />

der Druck- und Differenzdruckmessung das passende<br />

Gerät bereit.<br />

Überdruckmessumformer 261GS<br />

Die kostengünstigen Über- und<br />

Absolutdrucktransmittern der<br />

261-er Familie arbeiten mit einer<br />

Genauigkeit von 0,15 %. Auf<br />

Wunsch ist eine höhere Genauigkeit<br />

als Option verfügbar. Mit<br />

einem Gehäuse aus Edelstahl<br />

und der intuitiven Soft-Key-<br />

Bedienung sucht das Gerät seinesgleichen<br />

am Markt. Neben<br />

üblicher G ½“ Verschraubung<br />

ist auch eine große Vielfalt an<br />

Druckmittlersystemen bis hin zu<br />

Rohrdruckmittlern lieferbar.<br />

Mit dem Differenzdruck-Transmitter<br />

aus der 364-er Familie be-<br />

Differenzdruckmessumformer<br />

schreitet ABB einen ganz neuen<br />

Weg der Anschlusstechnologie.<br />

Dieses Gerät wird ebenfalls mit<br />

einem Edelstahlgehäuse geliefert<br />

und ist damit wie geschaffen<br />

für raue Umgebungsbedingungen.<br />

Seine kleine Bauform<br />

vereinfacht die Installation für<br />

kompakte Anlagen.<br />

Das Höchstmaß an Genauigkeit<br />

liefert die Geräteserie 265. Neben<br />

Über- und Absolutdrucktransmittern<br />

steht auch ein Gerät für<br />

die Messung von Differenzdrücken<br />

zur Verfügung. Mit einem<br />

multivariablen Messumformer<br />

Überdruckmessumformer<br />

Serie 265<br />

267 liefert ABB die Besonderheit einer druck - und temperaturkompensierten<br />

Durchflussmessung mittels verschiedener<br />

Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 261


Wirkdruckgeber. Die besonderen Messzellen und ein externer<br />

Temperatursensor gepaart mit intelligenter Elektronik ermöglichen<br />

die direkte Signalausgabe in Normeinheiten bzw.<br />

Nenngrößen für den Durchfluss von Gasen oder Dämpfen.<br />

Temperaturmesstechnik<br />

Im Bereich der Temperaturmesstechnik bietet ABB eine Vielzahl<br />

an kundenspezifischen Lösungen ohne dabei Standardmessungen<br />

außer Acht zu lassen. Vom einfachen Einstecktemperaturfühler<br />

bis hin zur Hochtemperatur-Ausführung mit<br />

Keramikschutzrohren stehen verschiedene Gerätefamilien<br />

zu Verfügung. Doch auch die entsprechenden Temperaturmessumformer<br />

hat ABB im Lieferprogramm. Angefangen von<br />

Ausführungen mit festem Messbereich bis zur kommunikatiosfähigen<br />

Bus-Ausführung für Profibus oder Foundation<br />

Fieldbus ist für jede Anforderung der passende Transmitter<br />

verfügbar.<br />

Zur Beratung bei<br />

Messproblemen mit<br />

einemumfangreichen<br />

Anwendungswissen,<br />

der Herstellung und<br />

Lieferung von Instrumentierungskomponentenkommtselbstverständlich<br />

auch ein<br />

engmaschiges Netz<br />

an Service Stellen,<br />

die neben Reparatur<br />

auch Wartungen<br />

und spezifische Kalibrier-<br />

sowie Überwachungsaufgaben<br />

übernehmen.<br />

Stellungnahme des VKS im VKU zum Diskussionspapier (Stand 17.07.2007)<br />

Umsetzung der Richtlinie 2006/66/EG in nationales Recht<br />

Novelle der Batterieverordnung (BattV)<br />

Grundsätzliches<br />

Die separate Sammlung und das Recycling von Altbatterien<br />

haben in der Bundesrepublik mittlerweile einen hohen Stellenwert<br />

erreicht. Allerdings konnten die Sammelquoten in den<br />

letzten Jahren nicht mehr wesentlich gesteigert werden. Sie<br />

lagen trotz großer Anstrengungen durch die Systembetreiber<br />

laut GRS-Statistik in den letzten 5 Jahren relativ stabil zwischen<br />

30 – 35 % (der lizenzierten Menge!) Ein gutes Drittel<br />

der gesammelten Menge stammt aus den von den öffentlichrechtlichen<br />

Entsorgungsträgern und Kommunen durchgeführten<br />

haushaltsnahen Sammlungen. Die anderen Mengen<br />

stammen aus dem Einzelhandel oder sind gewerblicher Herkunft.<br />

Trotz bestehender und künftiger Verantwortung seitens<br />

der Batteriehersteller und -vertreiber fällt damit den Kommunen<br />

(ob sie nun wollen oder nicht) auch weiterhin eine zentrale<br />

Bedeutung nicht nur bei der Batteriesammlung sondern<br />

auch im Rahmen der Endverbraucherinformation zu. Dieser<br />

Stellenwert sollte sich in einer neuen Fassung der BattV wieder<br />

fi nden.<br />

Bei Einführung der derzeit noch gültigen BattV mussten<br />

damals viele Kommunen ihr bestehendes Angebot (Sammlung<br />

an Schulen, in öffentlichen Verwaltungen usw.) zurücknehmen<br />

und sich auf die Annahme der Altbatterien auf den<br />

Recyclinghöfen oder am Schadstoffmobil beschränken. Erst<br />

im Laufe der Zeit haben sich z.B. der VKS im VKU und der<br />

Systembetreiber (GRS) zu einer über die reine Annahme der<br />

Altbatterien hinausgehenden Kooperation zusammen gefunden.<br />

Dies sollte mit Blick auf die gesteigerte Anforderung bei<br />

den Sammelquoten auch künftig möglich sein.<br />

Ansonsten sind die in der europäischen Richtlinie genannten<br />

Recyclingquoten für die stoffliche Verwertung nach unserer<br />

Auffassung zunächst zielführend für den Umweltschutz und<br />

die Ressourcenschonung. Sie werden daher vom VKS im<br />

VKU voll unterstützt.<br />

Temperaturfühler der Serie TSP100<br />

Die „kostenlose“, d. h. gebührenfinanzierte Sammlung von<br />

Batterien durch kommunale Betriebe entspricht nach unserer<br />

Auffassung allerdings nicht der in der europäischen Richtlinie<br />

definierten Herstellerverantwortung, die eine vollständige<br />

Finanzierung der Sammlung und Verwertung von Batterien<br />

durch die Hersteller vorschreibt. Deshalb lehnt der VKS im<br />

VKU - ebenso wie die kommunalen Spitzenverbände - eine<br />

eigenständige wirtschaftliche Verantwortung der Kommunen<br />

für die Batteriesammlung grundsätzlich ab. Die Kommunen<br />

stellen sich ihrer Verantwortung im Rahmen der ihnen zugewiesenen<br />

abfallrechtlichen Zuständigkeiten, eine „geteilte<br />

Produktverantwortung“ analog zum ElektroG ist hier jedoch<br />

fehl am Platze.<br />

Allgemeine Forderungen zur Verbesserung<br />

der Novelle der BattV<br />

Derzeit sind schon 95 % der Batteriehersteller lizenziert, (ca.<br />

75 – 80 % bei GRS, ca. 10 – 15 % bei VfW-Rebatt) eine gemeinsame<br />

Stelle wie beim ElektroG wäre leicht einzurichten<br />

und ist zu fordern. Freiwillige Rücknahmesysteme der Hersteller<br />

erfüllen eher eine Alibifunktion und erreichen selten ausreichende<br />

Flächendeckung und Verwertungsqualität. Außerdem<br />

ist die Kontrolle solcher privatwirtschaftlicher Systeme durch<br />

knappe Behördenressourcen nicht darstellbar.<br />

Ähnlich wie beim ElektroG sollten anteilig der in Verkehr gebrachten<br />

Neu-Batterien die Verpflichtungen zur Rücknahme<br />

und Verwertung auf die Hersteller verteilt werden – egal welche<br />

Hersteller.<br />

Für die Sammlungsleistung der kommunalen Betriebe muss<br />

eine Herstellerfinanzierung eingeführt werden. Derzeit werden<br />

ca. 30,00 – 35,00 €/Mg erstattet, bei höherer Verdichtung<br />

„Abholmenge z.B. über 5 Mg“ kann durchaus über eine Staffelung,<br />

z. B. 50,00 €/Mg nachgedacht werden. Die Sammelund<br />

Lagerlogistik (genehmigungspflichtig) gibt es nicht zum<br />

262 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>


Nulltarif für die Hersteller – die Produktverantwortung<br />

muss eine „echte“ werden.<br />

Um die notwendige Steigerung der Rücklaufquoten<br />

ab 2016 z. B. 45 % (und weitere<br />

Steigerungen sind angedacht) erreichen zu<br />

können, ist erhebliche Anstrengung in der Öf-<br />

Ideenwettbewerb der NRW.BANK für Kommunen und Kreise:<br />

fentlichkeitsarbeit der Hersteller und der Kommunen<br />

notwendig. Hierzu muss ein Herstellerfi<br />

nanziertes „Nebenentgelt“ pro (entsorgtem)<br />

Einwohner der Kommune analog zum Nebenentgelt<br />

des dualen Systems eingeführt werden.<br />

„Informierte Eltern haben’s leichter“ –<br />

Stadt Billerbeck entwickelt ehrenamtliche Familienhilfe<br />

Hilfe für junge Eltern zum besseren Schutz der<br />

Kinder wird als Thema zurzeit großgeschrieben.<br />

Die Stadt Billerbeck hat dazu ein interessantes<br />

Projekt entwickelt: Unter dem Motto<br />

„Informierte Eltern haben’s leichter“ setzt die<br />

Stadt auf den intensiven persönlichen Kontakt<br />

mit den Familien. Das innovative Konzept ist<br />

der erste Beitrag zum Ideenwettbewerb der<br />

NRW.BANK für Kommunen und Kreise.<br />

Im September letzten Jahres hat die Stadt Billerbeck<br />

eine ehrenamtliche Projektbegleitung zur<br />

Unterstützung junger Familien ins Leben gerufen.<br />

Anlass war eine vom Jugendamt des<br />

zuständigen Kreises Coesfeld herausgegebene<br />

Elternmappe. Im Rahmen des Projektes<br />

„Informierte Eltern haben’s leichter“ werden<br />

Familien mit wichtigen Informationen versorgt.<br />

Doch wie sollten diese Mappen zu den Familien<br />

gelangen?<br />

Die Billerbecker setzten auf den persönlichen<br />

Kontakt zu den jungen Eltern.<br />

Zurzeit besuchen sechs Frauen rund einhundert<br />

Familien im Jahr. Ziel der Projektbegleitung<br />

ist der Ausbau und die Pflege von Kontakten<br />

zu den Familien. In Kooperation mit den<br />

örtlichen Kindertageseinrichtungen planen<br />

die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen weitere<br />

Angebote zur Stärkung des städtischen Familiennetzwerkes.<br />

Ein Familiencafe und Betreuungsmöglichkeiten<br />

für die Kinder sollen in<br />

naher Zukunft eingerichtet werden.<br />

Das Konzept der Stadt Billerbeck ist der erste<br />

Beitrag zum Ideenwettbewerb der NRW.<br />

BANK. Bürgermeisterin Marion Dirks verweist<br />

auf den Innovationsgrad des Projektes: „In<br />

ehrenamtlicher Zusammenarbeit erbringen<br />

wir eine völlig neue Dienstleistung für unsere<br />

Bürgerinnen und Bürger.“ Das Konzept ist<br />

fl exibel übertragbar auf andere Kreise, Städte<br />

und Gemeinden. „Erste Kommunen aus der<br />

Nachbarschaft haben sich bereits informiert“,<br />

so Dirks.<br />

Der Ideenwettbewerb der NRW.BANK fi ndet<br />

in diesem Jahr zum zweiten Mal statt. Bewerbungen<br />

von Kreisen, Städten und Gemeinden<br />

Nordrhein-Westfalens können noch bis zum<br />

30. April 20<strong>08</strong> eingereicht werden.<br />

Als Förderbank für das Land Nordrhein-Westfalen<br />

unterstützt die NRW.BANK die Arbeit der<br />

Kommunen. Gesucht sind innovative Ideen,<br />

die Lebensqualität und Wohlstand in den<br />

Kommunen sichern und gestalten.<br />

Weitere Informationen unter: www.ideenwettbewerb20<strong>08</strong>.de.<br />

Neuer Rheindüker bei Worms sichert Energieund<br />

Wasserversorgung<br />

Die EWR Netz GmbH hat 2007 den Bau eines<br />

neuen Rheindükers veranlasst: zur langfristigen<br />

Sicherung der Wasser- und Energieversorgung<br />

der Nibelungenstadt Worms sowie der<br />

südhessischen Gemeinden Lampertheim und<br />

Bürstadt. Für die Unterquerung des Rheins<br />

wurde weltweit erstmalig ein neues grabenloses<br />

Bauverfahren, „Direct-Pipe“, eingesetzt.<br />

Hierzu wurde ein 464 m langes Stahlschutzrohr<br />

der Nennweite DN1.200 unterhalb des Rheinbetts<br />

durch Schluff, Sand und Kies verlegt.<br />

Anschließend wurden in dieses Schutzrohr mit<br />

Hilfe eines innovativen Schellensystems eine<br />

Trinkwasserleitung DN600 sowie zwölf Kabelschutzrohre<br />

eingezogen.<br />

Einleitung<br />

Der Bauherr, die EWR Netz GmbH mit Hauptsitz<br />

in Worms, betreibt als Tochtergesellschaft<br />

der EWR AG beidseitig des Rheins in der Region<br />

Rheinhessen (Rheinland-Pfalz) sowie im<br />

Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 263


Ried (Hessen) Wasser- und Energienetze (www.ewr.de). Als<br />

Besonderheit im Netzgebiet der EWR Netz GmbH erweist<br />

sich die geografische Trennung der linksrheinischen Wasserverteilungsnetze<br />

und des Hochbehälters in Worms von der<br />

rechtsrheinischen Gewinnungsanlage und den Übergabestellen<br />

für die südhessischen Gemeinden. Zur Sicherstellung der<br />

Wasserversorgung mit einem jährlichen Absatz von 6,8 Mio.<br />

m³ stehen drei den Rhein querende Hauptleitungen zur Verfügung:<br />

zwei Dükerleitungen und eine an der alten Rheinbrücke<br />

(Bundesstraße B47) befindliche Brückenleitung. In der alten<br />

Rheinbrücke (Nibelungenbrücke) sind neben dieser Hauptwasserleitung<br />

auch Energie- und Kommunikationskabel der<br />

EWR Netz GmbH verlegt. Auf Grund des Ausbaus des regionalen<br />

Verkehrsnetzes und der erforderlichen Grundsanierung<br />

der alten Rheinbrücke wird derzeit eine parallel verlaufende<br />

Brücke errichtet, die im Herbst 20<strong>08</strong> an das links- und<br />

rechtsrheinische Verkehrsnetz angebunden werden soll. Die<br />

anschließende zweijährige Sanierungszeit der alten Nibelungenbrücke<br />

ab 2009 erfordert die vorhergehende Demontage<br />

aller vorhandenen Leitungen. Eine Neulegung der Leitungen<br />

in bzw. an der neuen Brücke wurde in der Planungsphase aus<br />

optischen und statischen Gründen verwehrt. Ebenfalls aus<br />

statischen Gründen und Platzmangel wird die Neulegung der<br />

Leitungen nach 2011 in der Nibelungenbrücke nicht möglich<br />

sein. Damit der Versorgungsauftrag für Wasser und Energie<br />

erfüllt werden kann, wurde der Bau einer neuen, von den beiden<br />

Rheinbrücken unabhängigen, Rheinquerung durch die<br />

EWR Netz GmbH veranlasst.<br />

Genehmigungsplanung und Ausschreibung<br />

Nachdem die Entscheidung zur Rheinunterquerung gefallen<br />

war, sollte der zu errichtende Rheindüker folgenden Versorgungsmedien<br />

Platz bieten:<br />

• eine Trinkwasserleitung DN600<br />

• vier Mittelspannungskabelsysteme 20kV<br />

• ein Hochspannungskabelsystem 110kV<br />

• fünf Schutzrohre für Kommunikationskabel<br />

Auf Grund der Komplexität dieses Mehrspartendükers sowie<br />

eines länderübergreifenden Genehmigungsverfahrens wurde<br />

seitens des Bauherrn im Herbst 2006 eine Machbarkeitsstudie<br />

bei der Ingenieurgesellschaft de la Motte & Partner GmbH<br />

aus Reinbek in Auftrag gegeben. Anhand dieser Studie wurden<br />

mehrere Trassen sowie die möglichen Bauverfahren in<br />

offener und geschlossener Bauweise näher untersucht. Nach<br />

detaillierter Prüfung der Randbedingungen wurde eine Trasse<br />

112 m südlich der neuen Rheinbrücke ausgewählt (Bild<br />

1 und 2). Insbesondere der Einfluss auf Natur und Umwelt,<br />

eine günstige Leitungsanbindung an das Bestandsnetz sowie<br />

der Rohrstrangauslegung waren dafür entscheidend. Da das<br />

Baugelände als ehemaliges Bombenabwurfgebiet eingestuft<br />

wurde, musste es landseitig auf Kampfmittel untersucht werden.<br />

Erfreulicherweise wurde nur Metallschrott geborgen. Mit<br />

diesen Erkenntnissen sowie detaillierter Baugrundinformationen<br />

(Sand, Kies und Schluff), wurde eine Ausschreibung<br />

in geschlossener und offener Bauweise an geeignete Firmen<br />

versendet. Nach Auswertung der abgegebenen Angebote<br />

wurde ein Sondervorschlag der Arbeitsgemeinschaft Sonntag<br />

Baugesellschaft mbH & Co KG und der Sax+Klee GmbH,<br />

der die erstmalige Anwendung des Direct-Pipe-Verfahrens<br />

vorsah, angenommen. Neben dem wirtschaftlichen Aspekt<br />

hat dieses Bauverfahren seine Vorzüge in der Minimierung<br />

der Bauzeit, einem kalkulierbaren Baurisiko, der geringen<br />

Beeinflussung der Umwelt und der Nichtbeeinflussung des<br />

Rheinschifffahrtverkehrs.<br />

Bild 1: Lageplan mit Trassenverlauf und Brückenvisualisierung<br />

[8]; Legende: Strichlinie für Vortrieb DN1.200 Startgrube<br />

(Hessen); Volllinie für Landverlegung Zielgrube (Worms)<br />

Bild 2: Längsschnitt des Rheindükers [8]<br />

Verwendete Rohrmaterialien<br />

Die Materialbeschaffung für ihre Netzbaumaßnahmen obliegt<br />

der EWR Netz GmbH. Anhand eines Materialvergleichs entschied<br />

sich die EWR Netz GmbH für den Einbau einer Trinkwasserleitung<br />

DN 600 aus duktilem Gusseisen nach DIN EN<br />

545 [2]. Die Längskraftschlüssigkeit ist durch die TYTON-<br />

BLS®-Steckmuffen-Verbindung (Bild 3) gewährleistet. Der<br />

Außenschutz der Rohre besteht aus einem Zink-Überzug mit<br />

einer Deckbeschichtung aus Epoxydharz nach DIN 30 674,<br />

Teil 3 [3] und DIN EN 545 [2]. Innen haben die Rohre eine Zementmörtel-Auskleidung.<br />

Die Anwendung dieser Auskleidung<br />

ist in der DIN 2880 [4] geregelt. Eingebaut wurden Rohre mit<br />

einer Einzellänge von 6 m. Die Entscheidung fi el unter Berücksichtigung<br />

wirtschaftlicher als auch technischer Aspekte.<br />

Dabei spielten neben dem Rohrpreis die Belastbarkeit des<br />

Rohres und der Verbindungen sowie die schnelle, einfache<br />

und sichere Montage eine Rolle.<br />

Als Kabelschutzrohre wurden Rohre aus Polyethylen PE 100<br />

SDR 11 mit Außendurchmesser von 180 mm und 90 mm eingesetzt.<br />

Um die Stabilität der Rohre im Dükerrohr und den<br />

mechanischen Schutz dieser Rohre über viele Jahre zu gewährleisten,<br />

wurde beschlossen den Düker nach Einbringen<br />

der Rohre zu verdämmen. Daher wurden für die spätere Einbringung<br />

des Porenleichtbetons drei weitere PE-Rohre der<br />

Nennweite da 110 mm verlegt. Alle eingebauten PE – Rohre<br />

nach DIN 8074 / 8075 [5] / [6] mit einer Einzellänge von 18 m<br />

wurden mittels Elektroschweiß-Muffen verbunden.<br />

Bild 3:<br />

BLS-Steckmuffen-<br />

Verbindung<br />

264 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>


Dükerbau mit Landanschluss<br />

Für die Verlegung des Mehrspartendükers galt es im ersten<br />

Schritt, ein 464 m langes Stahlschutzrohr 1.220 x 16 mm unterhalb<br />

des Rheinbetts zu verlegen. Hierfür wurde erstmalig<br />

das Direct-Pipe-Verfahren angewendet – ein von der Herrenknecht<br />

AG und Dr. Kögler entwickeltes und patentiertes<br />

Bauverfahren. Dabei wurde ein im hessischen Vorland vorgefertigter<br />

Schutzrohrstrang in einem einzigen Arbeitsschritt<br />

grabenlos verlegt. Das gleichzeitig erstellte Bohrloch hat einen<br />

Durchmesser von 1.326 mm. Der Bodenabbau bei der<br />

vorgefundenen Geologie aus Sand, Kies und Schluff erfolgte<br />

mit einer navigierbaren Microtunneling-Vortriebsmaschine.<br />

Über einen Spülkreislauf wurde der Abraum zur Separationsanlage<br />

gefördert und ausgefällt. Die eigentliche Neuerung,<br />

der Pipe Thruster der Herrenknecht AG, hat die Aufgabe,<br />

die vorgefertigte Pipeline nach vorne zu schieben. Über den<br />

Rohrstrang wurde die erforderliche Anpresskraft auf den<br />

Bohrkopf übertragen. Für die Vortriebszeit von 13 Tagen<br />

(28.9. bis 11.10.2007) wurde auf Grund der gut ausgebildeten<br />

Ringraumschmierung eine durchschnittliche Schubkraft von<br />

lediglich 80 to gemessen, bei einer maximal verfügbaren<br />

Kraft des Pipe Thrusters von 500 to. Wesentlicher Vorteil bei<br />

diesem Verfahren war die einseitige Baustellen-Andienung<br />

über das hessische Vorland mit Standort des Vortriebs-<br />

Equipments und der Rohrstrangauslegung über eine aufgeschüttete<br />

Ablaufbahn. Hierfür wurde eine Gesamtfläche von<br />

ca. 4.500 m² in Anspruch genommen. Die linksrheinische<br />

Bebauung wurde zur Zufriedenheit der Anwohner durch die<br />

kleine Zielgrube nur geringfügig gestört. Nach Beendigung<br />

des Vortriebs wurden die seitens der Genehmigungsbehörde<br />

WSA Mannheim geforderten Messungen zur Bestimmung der<br />

Dükertiefenlage und Rheinsohlenvermessung ausgeführt, die<br />

keine nennenswerten Abweichungen gegenüber der Planung<br />

zeigten. Weitere Informationen zum Bauverfahren siehe Veröffentlichung<br />

[1].<br />

Planung und technische Umsetzung<br />

des Rohr- und Leitungseinbaus ins Schutzrohr<br />

Nach Fertigstellung des Rohrvortriebs im Oktober 2007 galt<br />

es, das Rohrbündel verwindungsfrei und unter Beachtung<br />

weiterer Randbedingungen wie z. B. Korrosion einzubringen.<br />

Die Rohre aus duktilem Gusseisen haben eine Baulänge von<br />

6 m. Die Kabelschutzrohre aus PE 100 sind 18 m lang. In der<br />

Baugrube auf der hessischen Rheinseite wurde eine ca. 24<br />

m lange Montagerampe errichtet (Bild 5). Für das Einbringen<br />

des Rohrbündels in das Schutzrohr DN 1200 aus Stahl wurde<br />

ein verwindungsfreier Einzug gefordert. Um dies zu gewährleisten,<br />

musste zunächst auf der Sohle des Schutzrohres eine<br />

Führungsschiene eingeschweißt werden. Aus sicherheitstechnischen<br />

Gründen wurde für das Verschweißen der U-Schiene<br />

innerhalb des Rohrtunnels DN 1.200 ein Sicherheitskonzept<br />

mit der Berufsgenossenschaft sowie der Berufsfeuerwehr<br />

erarbeitet. Nach Beendigung der Schweißarbeiten wurden<br />

die Arbeiten zur Bündelung der Rohre aufgenommen. Hierfür<br />

wurde auf jedem Rohr aus duktilem Gusseisen DN 600<br />

eine Transportschelle mit 4 Rollen sowie 2 Fixierschellen zum<br />

Befestigen der Kabelschutzrohre montiert (Bild 4a, 4b). Um<br />

eine elektrochemische Elementbildung zu unterbinden, war<br />

auf eine elektrische Trennung zwischen dem Trinkwasserrohr<br />

aus duktilem Gusseisen und dem Stahlschutzrohr zu achten.<br />

Hierfür wurden Kunststoffeinlagen zwischen den Stahlschellen<br />

und dem Trinkwasserrohr eingesetzt. Die Transportschellen<br />

haben 2 nach unten gerichtete, kugelgelagerte Laufrollen<br />

und 2 nach oben gerichtete nicht kugelgelagerte Rollen, welche<br />

der Zentrierung des Rohrbündels im Schutzrohr dienen.<br />

Die kugelgelagerte Ausführung der Laufrollen zeigte sich<br />

für den problemlosen Einzug des Rohrbündels ins Schutzrohr<br />

unter den vorliegenden Randbedingungen (Länge, Profil<br />

und Gewicht) als unabdingbar (Bild 4 und 5). Jede Transportschelle<br />

hat zusätzlich einen nach unten, zur Sohle des<br />

Schutzrohres, gerichteten Führungsdorn. Dieser läuft in der<br />

Führungsschiene auf der Sohle des Schutzrohres und verhinderte<br />

das Drehen des Rohrbündels im Schutzrohr während<br />

des Einzuges auf der Länge von 464 m. Auf der Montagerampe<br />

wurden jeweils 3 Rohre aus duktilem Gusseisen<br />

montiert und anschließend die Kabelschutzrohre befestigt.<br />

Alle 18 m wurden die Kabelschutzrohre aus PE 100 SDR 11<br />

mittels Heizwendelschweißmuffen verbunden. Das Rohrbündel<br />

wurde dann meterweise in das Schutzrohr eingefahren<br />

bzw. eingezogen. Das Schellensystem zur Halterung der Kabelschutzrohre<br />

ist so gestaltet, dass die Längsbewegungen<br />

der duktilen Gussrohre bei der Druckbeaufschlagung infolge<br />

von Reckungen der BLS-Steckmuffen-Verbindungen nicht<br />

auf die Kunststoffrohre übertragen wurden. Am ersten Rohr<br />

aus duktilem Gusseisen mussten zusätzlich ein Zugkopf, eine<br />

zusätzliche Transportschelle und eine Schelle zur Verankerung<br />

der Kabelschutzrohre in Längsrichtung montiert werden.<br />

Vor dem Einziehen des eigentlichen Rohrstranges wurde ein<br />

Kaliberzug mit einem 18 m langen Rohrbündel durchgeführt<br />

(Bild 5). Nach erfolgreichem Testlauf wurde mit dem Einzug<br />

des Rohrbündels begonnen. Aufgrund des gegebenen Gefälles<br />

musste das Rohrbündel auf der hessischen Rheinseite<br />

beim Einfahren in das Stahlschutzrohr ca. bis zum Tiefpunkt<br />

des Dükerrohres durch eine Seilwinde zurückgehalten werden.<br />

Ansonsten bestand die Gefahr, dass sich die längskraftschlüssigen<br />

BLS®-Steckmuffen-Verbindungen entriegeln<br />

und der bereits erstellte Rohrstrang unkontrolliert ins Schutzrohr<br />

fährt. Ab dem Tiefpunkt musste der natürlichen Schwerkraft<br />

entgegengewirkt werden und das Rohrbündel mit der<br />

Seilwinde von der Wormser Rheinseite aus in das Schutzrohr<br />

eingezogen werden. Gezogen wurde an dem Zugkopf, der<br />

im Wesentlichen aus einer modifizierten BLS®-Steckmuffe<br />

bestand. Dieser Zugkopf diente zur Kraftübertragung auf<br />

den Rohrstrang. Die erforderlichen Zugkräfte von ca. 150 kN<br />

(15 to) lagen weit unter der zulässigen Zugkraft von 1525 kN<br />

(152,5 to) [7]. Der Rohrbündeleinzug und die erforderlichen<br />

Nebenarbeiten dauerten von Ende November 2007 bis Mitte<br />

Januar 20<strong>08</strong>. Die anschließende Dichtheitsprüfung der Trinkwasserleitung<br />

wurde bei gleichzeitiger Desinfektion mit Wasserstoffperoxid<br />

mit einem Prüfdruck von 21 bar nach dem<br />

Normalverfahren durchgeführt. Nach Abschluss der Rohrarbeiten<br />

wurde der Hohlraum innerhalb des Schutzrohres aus<br />

Korrosionsschutzgründen sowie zur Lagestabilisierung der<br />

Rohre mit Porenleichtbeton über die PE-Leitungen da 110mm<br />

verfüllt. Vor der Hohlraumverfüllung wurden die PE-Rohre mit<br />

Wasser gefüllt und mit Druck beaufschlagt. Somit wurde die<br />

Gefahr des Beulens der PE-Rohre durch den hydrostatischen<br />

Druck sowie den Reaktionskräften des eingebrachten Betons<br />

verhindert. Nach dem Abbinden des Porenleichtbetons<br />

wurden die PE-Rohre leergemolcht und anschließend mittels<br />

eines Kalibrierdorns auf Maßhaltigkeit überprüft. Danach<br />

wurden die entsprechenden Kabel mit einer Einzellänge von<br />

ca. 550 m in die jeweiligen Kabelschutzrohre eingezogen.<br />

Bild 4a: Längsschnitt des Schellensystem bestehend aus:<br />

Tr = Transportschelle; Fi = Fixierschelle<br />

Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 265


Bild 4b: Detail links Tr = Transportschelle; Detail rechts Fi =<br />

Fixierschelle<br />

Bild 5: Kaliberzug auf Montagerampe / Startgrube<br />

„Wasser bewegt NRW“<br />

Im Zuge der landseitigen Einbindung der innerhalb des Dükers<br />

verlegten Trinkwasserleitung wurden zwei Schachtbauwerke<br />

erstellt (Bild 7). Bei der Verlegung in offener Bauweise<br />

im Rheinvorland wurde die erdverlegte Trinkwasserleitung mit<br />

einer Auftriebssicherung versehen (Bild 8). Diese besteht aus<br />

Geogitter und einem sandundurchlässigen Vlies, welche den<br />

Ballastkörper (Sand oder Kies) ummanteln.<br />

Zusammenfassung<br />

Durch die konstruktive und gute Zusammenarbeit von Bauherrn,<br />

Bauleitung, Planungsbüro und den beteiligten Firmen<br />

während des Vortriebs sowie dem nachfolgenden Rohrbündeleinzug<br />

konnte dieses anspruchsvolle und zu gleich spannende<br />

Projekt mit Inbetriebnahme der Haupttransportwasserleitung<br />

am 28.2.20<strong>08</strong> erfolgreich abgeschlossen werden.<br />

Literatur<br />

[ 1 ] bi Umwelt Bau Ausgabe Nr.1 20<strong>08</strong><br />

„Weltpremiere für Direct Pipe“ S. 28ff<br />

[ 2 ] DIN EN 545<br />

Rohre, Formstücke, Zubehörteile aus duktilem Gusseisen und ihre Verbindungen<br />

für Wasserleitungen – Anforderungen und Prüfverfahren<br />

[ 3 ] DIN 30674, Teil 3<br />

Umhüllung von Rohren aus duktilem Gusseisen – Teil 3: Zinküberzug mit<br />

Deckbeschichtung<br />

[ 4 ] DIN 2880<br />

Anwendung von Zementmörtel-Auskleidung für Gussrohre, Stahlrohre<br />

und Formstücke<br />

[ 5 ] DIN 8074<br />

Rohre aus Polyethylen (PE); Maße<br />

[ 6 ] DIN 8075<br />

Rohre aus Polyethylen (PE) PE 63, PE 80, PE 100 – Allgemeine Güteanforderung<br />

[ 7 ] Buderus-Handbuch<br />

Grabenloser Einbau duktiler Gussrohre 11/07<br />

[ 8 ] Landesbetrieb Mobilität Rheinland Pfalz<br />

Visualisierung Neue Nibelungenbrücke Worms<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.ewr.de und www.sax-klee.de.<br />

Nordrhein-Westfälische Wasserverbände und ihre Tochterunternehmen bei der IFAT 20<strong>08</strong> in München<br />

Von Axel Blüm, Aggerverband, Monika Ebers, Wupperverband und Markus Rüdel, Ruhrverband<br />

Wasserwirtschaft in Nordrhein-Westfalen bedeutet Verantwortung<br />

für die Erhaltung und die Verbesserung des Wasserschatzes<br />

der großen Fließgewässer im mit rund 11,3 Mio.<br />

Einwohnern weitaus am dichtesten besiedelten Gebiet der<br />

Bundesrepublik Deutschland. Die Organisationsform der<br />

„Sondergesetzlichen Wasserverbände“ in NRW ist ein Alleinstellungsmerkmal,<br />

dass sich bewährt hat und internationales<br />

Ansehen genießt. Auf Grundlage des gesetzlichen Auftrages<br />

bewirtschaften die Wasserverbände seit Jahrzehnten<br />

Flussgebietseinheiten wie Wupper, Emscher, Lippe, Rur, Erft,<br />

Agger und Ruhr aus einer Hand. Sie sorgen für die Abwasserbeseitigung,<br />

die Klärschlammverbrennung, den Hochwasserschutz<br />

und der Regeln die Grundwasserstände in aktiven<br />

und ehemaligen Bergbaugebieten. Sie kümmern sich um die<br />

Unterhaltung und die ökologische Entwicklung der Flüsse,<br />

sorgen für den Schutz und die Bereitstellung der Wasserressourcen<br />

für die Rohwassergewinnung und beliefern zum Teil<br />

Städte und Gemeinden direkt mit aufbereitetem Trinkwasser.<br />

Durch die Zusammenfassung dieser Aufgaben in den Händen<br />

der Wasserwirtschaftsverbände ist der koordinierte und<br />

effektive Betrieb der Anlagen gewährleistet. Dadurch werden<br />

wirtschaftliche Synergien ausgeschöpft, die einen effizienten<br />

und kostengünstigen Betrieb bei stabilen Preisen garantieren.<br />

Ganzheitliches Wassermanagement über kommunale Gren-<br />

266 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>


zen hinweg, das so genannte Flussgebietsmanagement, war<br />

schon die hinter der Gründung der Verbände stehende Philosophie<br />

- auch wenn sie damals noch nicht so bezeichnet<br />

wurde. Von der Quelle der Flüsse bis zur Mündung reicht<br />

das Aufgabengebiet. Die ganzheitliche Betrachtung der wasserwirtschaftlichen<br />

Abläufe und ihr Wirken aufeinander bestimmen<br />

die Entscheidungen, die im ständigen Dialog mit<br />

den Verbandsmitgliedern getroffen werden. Finanzielle und<br />

sozialpolitische Aspekte fi nden Berücksichtigung. Dieses Zusammenwirken<br />

gibt Kommunen und Industrie eine Planungsgrundlage<br />

und damit letztlich den Bürgerinnen und Bürgern<br />

die Gewissheit, dass die Lebensgrundlage Wasser sich in<br />

verantwortungsbewussten Händen befindet.<br />

Die Wasserverbände in Nordrhein-Westfalen agieren in ihrem<br />

Verbandsgebiet, den jeweiligen Flusseinzugsgebieten. Damit<br />

das in Jahrzehnten erworbene Wissen und die Erfahrung<br />

auch außerhalb der Verbände angewendet werden können,<br />

haben sie Tochterunternehmen gegründet, die sich jeweils<br />

auf Spezialgebiete wie Klärschlammverbrennung, Optimierung<br />

abwassertechnischer Anlagen, Trinkwasserversorgung<br />

etc. konzentrieren. Die Tochterunternehmen sind als Gesellschaften<br />

des Privatrechts in der Lage, ihre Leistungen auch<br />

national und international anzubieten. Mit Erfolg, wie die Erfahrung<br />

zeigt.<br />

Zielsetzung des gemeinsamen Auftretens<br />

Die Vorzüge einer an Flussgebieten orientierten und ganzheitlich<br />

ausgerichteten Wasserwirtschaft in öffentlich-rechtlicher<br />

Form vor einem internationalen Publikum zu demonstrieren,<br />

ist das Ziel der Teilnahme der Wasserverbände an einer inter-<br />

Es werden vorgestellt:<br />

nationalen Messe wie der IFAT. Ihre Tochterunternehmen sehen<br />

in ihrer Teilnahme die Chance zur Kontaktaufnahme mit<br />

neuen Kunden und zur europa- und weltweiten Vermittlung<br />

ihres Wissens und Erfolges.<br />

Hauptthemenfelder der Verbände / Töchter<br />

Wasserwirtschaft funktioniert überall gleich? – nicht ganz<br />

In der gesetzlichen Aufgabenstellung wurde den unterschiedlichen<br />

regionalen Gegebenheiten Rechnung getragen. Im Bergischen<br />

Land und im Sauerland beherrschen Talsperren das<br />

Landschaftsbild, demzufolge liegt ein Aufgabenschwerpunkt<br />

in der Brauchwasserversorgung, dem Hochwasserschutz<br />

sowie in der Trinkwasserbereitstellung /-versorgung. Demgegenüber<br />

stehen die Verbände in Ruhrgebiet vor allem vor<br />

der Aufgabe, die Abwässer von vielen Millionen Menschen<br />

zu reinigen.<br />

Aus den jeweiligen umfangreichen Aufgabengebieten hat jeder<br />

Verband zwei Hauptthemenfelder heraus genommen, die<br />

er bei der IFAT präsentiert, um den Überblick für die Messebesucher<br />

zu erleichtern. Das sind für Verbände und Tochterunternehmen<br />

zwar immerhin auch noch 24 unterschiedliche<br />

Bereiche, die jedoch durch eine knappe Art der Darstellung<br />

präsentiert werden sollen.<br />

Der Aggerverband wird sich auf die Themen Wanderfischprogramm<br />

NRW und Bereitschaftsdienste konzentrieren.<br />

Die Bröl ist das Referenzgewässer für die Wiederansiedlung<br />

von Wanderfischen in Nordrhein-Westfalen. In den nächsten<br />

drei Jahren soll das Gewässer ökologisch weiter verbessert<br />

werden. Mit dem zweiten Thema wird der Aggerverband zei-<br />

Verband Thema Tochterunternehmen Thema<br />

Aggerverband 1. Wanderfischprogramm<br />

NRW<br />

2. Bereitschaftsdienste<br />

Emschergenossenschaft / 1. Wasserstoff Emscher- und Lippe-Gesellschaft für 1. Internationale Schulung<br />

Lippeverband 2. Schredderflusen Wassertechnik mbH 2. Regenwasserbewirtschaftung<br />

3. Kanalinspektionssystem<br />

Erftverband 1. Hochwasserschutz<br />

2. Membrantechnik<br />

LINEG, Linksniederrheinsche 1. Grundwassermodellierung<br />

Entwässerungsgenossenschaft 2. Brunnenregenerierung<br />

Betrem Emscherbrennstoffe GmbH 1. Brennstoffkonfektionierung<br />

INNOVATHERM 1. Klärschlammverbrennung<br />

Ruhrverband 1. Klimawandel RWG Ruhr-Wasserwirtschafts- 1. Fremdwasser<br />

und Talsperren Gesellschaft mbH 2. Synergien kommunaler und<br />

2. Abwasserreinigung industrieller Abwasserbehandlung<br />

Wasserverband Eifel-Rur 1. Retentionsbodenfilter<br />

2. Filteranlagen, Membranfilter<br />

WFA Elverlingsen GmbH 1. Ökologische Entsorgung<br />

Wupperverband 1. Flussgebietsmanagement – WiW, Wupperverbandsgesellschaft 1. Energieeffiziente Kläranlage<br />

Pilotprojekt Dhünn für integrale Wasserwirtschaft mbH 2. Bucherpresse<br />

2. Geografische<br />

Informationssysteme<br />

Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 267


gen wie Bereitschaftsdienste aufgrund eines ausgereiften<br />

PDV-Systems und einer modernen Leitstelle effizient und kostengünstig<br />

organisiert werden können.<br />

Emschergenossenschaft und Lippeverband haben die<br />

Themen Wasserstoff, Kanalinspektionssystem und<br />

Schredderflusen ausgewählt.<br />

Die Emschergenossenschaft führt auf der Kläranlage Bottrop<br />

das Pilotprojekt „EuWaK - Erdgas und Wasserstoff aus Kläranlagen“<br />

durch. Im Projekt wird die komplette dezentrale<br />

Wasserstoff-Infrastruktur vom nachhaltigen Primärenergieträger<br />

(Klärschlamm, Biomasse, Bioabfall) über ein dezentrales<br />

Wasserstoffverteilungsnetz bis zum Verbraucher erstellt. Dabei<br />

wird Wasserstoff aus Klärschlamm mit einer Qualität hergestellt,<br />

die sowohl für die stationäre Nutzung als auch für die<br />

mobile Nutzung in PEM-Brennstoffzellen geeignet ist.<br />

Ein Teilstrom des Faulgases der Kläranlage wird auf Erdgasqualität<br />

und in einem weiteren Schritt zu Wasserstoff aufbereitet.<br />

Das Bioerdgas dient zur Betankung von Fahrzeugen,<br />

der Wasserstoff wird stationär zur Strom- und Wärmeversorgung<br />

eines nahe gelegenen Schulzentrums der Stadt Bottrop<br />

genutzt. Langfristig bietet die Gastankstelle eine Ausbaumöglichkeit<br />

zur Wasserstofftankstelle.<br />

Weiterhin wird ein neuartiges automatisiertes Kanalinspektions-<br />

und Reinigungssystem für Kanäle > DN 1200 ausgestellt.<br />

Die Besonderheit an diesem System ist, dass es auch<br />

unter (Ab-)Wasser messen kann. Für die Inspektion großer<br />

Kanäle mit starker Wasserführung zum Beispiel unmittelbar<br />

vor Kläranlagen ist somit eine aufwendige Trockenlegung des<br />

Abwassersammlers nicht mehr erforderlich. Ein weiterer Vorteil:<br />

durch die Inspektion mit Sensoren ist erstmalig ein Vergleich<br />

von zeitlich versetzten Inspektionen möglich – auf der<br />

Basis von objektiv gewonnenen Daten.<br />

Bei der Abwasserreinigung in insgesamt 59 Kläranlagen fallen<br />

bei Emschergenossenschaft und Lippeverband jährlich etwa<br />

100.000 Mg TR Klärschlämme an. Etwa 60 % dieser Schlämme<br />

werden auf der Zentralen Schlammbehandlungsanlage<br />

der Emschergenossenschaft in Bottrop zu einem Brennstoff<br />

auf Klärschlammbasis verarbeitet. Die ausgefaulten Schlämme<br />

werden mit Feinkohle und Polymeren konditioniert und<br />

auf modernen Membranfilterpressen entwässert. Durch die<br />

Kohlezugabe wird der Heizwert des entwässerten Schlammes<br />

so eingestellt, dass eine selbstgängige Verbrennung des entwässerten<br />

Schlammes in Wirbelschichtöfen möglich ist. Um<br />

den fossilen Energieträger Kohle als Konditionierungsmittel<br />

zu ersetzen, wurden Versuche mit alternativen Materialien<br />

durchgeführt. Besonders erfolgreich war dabei der Einsatz<br />

eines Schredderflusenagglomerates, das bei der Verwertung<br />

alter Autos durch Aufbereitung der Schredderleichtfraktion<br />

entsteht. Das faserige Material ist hervorragend geeignet,<br />

um die Entwässerbarkeit des Schlammes zu verbessern und<br />

gleichzeitig den Heizwert des entwässerten Schlammes bis<br />

zur selbstgängigen Verbrennung anzuheben<br />

Der Erftverband wird das Augenmerk der Besucher auf den<br />

Hochwasserschutz und die Membranbelebungstechnik<br />

richten.<br />

Überschwemmungen und Hochwasser können überall auftreten,<br />

deshalb sind Frühwarnsysteme unverzichtbar. Der<br />

Erftverband stellt auf der IFAT das Hochwasserinformationssystem<br />

HOWIS vor. Es unterstützt und koordiniert das Hochwassermanagement<br />

und die Steuerung der 17 Hochwasserrückhaltebecken<br />

des Erftverbands.<br />

Seit 1999 betreibt der Erftverband das erste kommunale Klärwerk<br />

mit Membrantechnik in Deutschland. 20<strong>04</strong> nahm er das<br />

zu diesem Zeitpunkt weltweit größte kommunale Membranklärwerk<br />

in Betrieb. Im Mai 20<strong>08</strong> folgt die dritte Anlage. Der<br />

Erftverband erforscht diese komplexen Prozessabläufe und<br />

entwickelt wirtschaftliche Steuerungskonzepte. Er gibt seine<br />

Erfahrungen in Seminaren und Schulungen weiter.<br />

Die LINEG präsentiert dem Messepublikum die Themen der<br />

modellgestützten Grundwasserregulierungsplanung sowie<br />

der Brunnenregenerierung.<br />

Bedingt durch bergbauliche Tätigkeit ist die Geländeoberfläche<br />

am linken Niederrhein in weiten Bereichen abgesunken.<br />

Dies erfordert eine Vielzahl von Regulierungsanlagen. Simulation<br />

in der Planung ermöglicht Variantenuntersuchungen mit<br />

ganzheitlicher Betrachtung. Dies spart sowohl Baukosten als<br />

auch Betriebskosten. Zur Instandhaltung dieser auf Dauer<br />

erforderlichen Anlagen gehört die regelmäßige bedarfsoptimierte<br />

Brunnenregenerierung. Hierbei wurden Verfahren zur<br />

Wiederherstellung der ursprünglich vorhandenen Leistungen<br />

und auch darüber hinaus entwickelt.<br />

Der Ruhrverband wird die Folgen des Klimawandels und<br />

wirtschaftliche Verfahren und Optimierungen zur Stickstoffentfernung<br />

und zur Co-Vergärung von Speiseresten<br />

in den Vordergrund stellen. Die aktuelle Klimastudie des<br />

Ruhrverbands und die statistische Auswertung der Regenaufzeichnungen,<br />

nach der die Niederschläge im Winterhalbjahr<br />

in den letzten 80 Jahren um 22 Prozent zugenommen haben,<br />

lassen keinen Zweifel: Der Klimawandel ist auch im Ruhreinzugsgebiet<br />

angekommen. Der Orkan Kyrill und die Trockenheit<br />

im April 2007 waren erste Vorboten dieses Klimawandels.<br />

Vor diesem Hintergrund hat sich der Ruhrverband mit der zukünftigen<br />

Verfügbarkeit des Talsperrensystems befasst. Welche<br />

Effekte der Klimawandel auf die Wasserwirtschaft hat,<br />

wird anhand eines digitalen 3-D Modells dargestellt. Auf dem<br />

268 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>


Gebiet der Abwasserreinigung werden die Co-Vergärung von<br />

Speiseresten, die Anaerobe Behandlung von kommunalem<br />

und industriellem Abwasser sowie die Deammonifikationsverfahren<br />

von Schlammwässern vorgestellt, durch die die<br />

Prozessstabilität und der Wirkungsgrad beim Stickstoffabbau<br />

erhöht werden.<br />

Der Wasserverband Eifel-Rur vertritt die Themen Filteranlagen,<br />

Membranfilter und Retentionsbodenfilter.<br />

Nachgeschaltete Filteranlagen, ob abwärts durchströmt oder<br />

mit periodischer Rückspülung, halten Flocken zurück, die<br />

der Nachklärung noch entkommen sind. Außerdem kann hier<br />

durch Fällung Phosphor eliminiert werden.<br />

Membranfilter, in den Belebtschlamm getaucht, halten alle<br />

Keime zurück und erzielen eine optimierte Reinigungsleistung.<br />

Außerdem haben Anlagen mit Membrantechnik einen<br />

verminderten Platzbedarf, da die Nachklärung entfällt und<br />

die Belebtschlammbecken mit einem höheren TS-Gehalt arbeiten<br />

können.<br />

Retentionsbodenfilter bewirken eine weitergehende Reinigung<br />

von aus Regenüberlaufbecken abgeschlagenem, bereits<br />

stark verdünntem Mischwasser. Durch eine vergleichmäßigte<br />

Abgabe vermindern sie auch Stoßbelastungen der<br />

Vorfluter.<br />

Der Wupperverband wird das Pilotprojekt Dhünn und Geografische<br />

Informationssysteme präsentieren. Das Pilotprojekt<br />

Dhünn, welches in engem Zusammenhang mit der regionalen<br />

Entwicklung und mit der Umsetzung der EU-WRRL zu<br />

sehen ist, befasst sich mit einem neuen Ansatz der partizipativen<br />

Planung und der Entwicklung eines Raumes. Gewässerentwicklung<br />

in Diskussion mit allen Akteuren ist das Ziel<br />

– auch im Hinblick auf die Erreichung des „guten Zustands“.<br />

Geografische Informationssysteme gewinnen in der Planung<br />

eines Raumes immer mehr an Bedeutung. Mit dem FlussGebietsGeoinformationsSystem<br />

(FluGGS) hat der Wupperverband<br />

ein Wissensnetzwerk rund ums Wasser entwickelt. Die<br />

institutionsübergreifende Vernetzung von Datenbanken und<br />

Messstellen bringt Transparenz, Wissen und Effizienz.<br />

Der Aktionsradius der Tochterunternehmen bewegt sich<br />

von der Bundesrepublik Deutschland über Europa bis in alle<br />

Welt. Auf der IFAT in München wollen sie ihre Kompetenz präsentieren<br />

und unter Beweis stellen.<br />

Emscher- und LippeGesellschaft für Wassertechnik mbH<br />

stellen die Themen Internationale Schulung sowie Regenwasserbewirtschaftung<br />

vor.<br />

Die Emscher Gesellschaft für Wassertechnik mbH wird in verstärktem<br />

Maß mit der Schulung von technischem sowie Verwaltungspersonal<br />

beauftragt, wobei u.a. Algerien, China, der<br />

Iran und die Vereinigten Arabischen Emirate schwerpunktmäßig<br />

bedient wurden.<br />

Die Schulungen beinhalten das gesamte Spektrum von der<br />

Grundlagenvermittlung in der Verfahrenstechnik über den<br />

Betrieb einschließlich Laboranalytik bis hin zum „Training on<br />

the Job“ bei der Instandhaltung der maschinentechnischen<br />

Ausrüstung. Darüber hinaus sind die kaufmännischen und<br />

organisatorischen Aspekte Teil der Schulungen für einen reibungslosen<br />

Betriebsablauf unter ökonomischen Gesichtspunkten.<br />

Oft sind die Untergrundverhältnisse für die gesetzlich ge-<br />

forderte Regenwasserversickerung nicht geeignet oder erscheinen<br />

auf den ersten Blick so. Problematisch sind z.B.<br />

zu geringe Flurabstände in den Bebauungsgebieten, Flurabstandsprobleme<br />

werden oft auch im Fall von Kanalsanierungen<br />

verschärft, da die Fremdwasserzutritte hierbei unterbunden<br />

werden. Die Lippe Gesellschaft für Wassertechnik<br />

mbH verknüpft die Grund- und Regenwasserbewirtschaftung<br />

und sucht naturnahe Lösungen. Positive Ergebnisse<br />

sind Wertsteigerungen von Gebäuden, Wiedernutzbarmachung<br />

von Industriebrachen sowie Kosteneinsparungen<br />

durch Gebührensenkungen.<br />

Bei der BETREM Emscherbrennstoffe GmbH wird auf der<br />

Basis kommunaler Klärschlämme durch Mischung mit industriellen<br />

Klärschlämmen und der Zugabe von Ersatzbrennstoffen<br />

ein Brennstoff definierter Qualität erzeugt. Die Brennstoffe<br />

werden gemäß der von den belieferten thermischen<br />

Entsorgungsanlagen vorgegebenen Anforderungen zielgerichtet<br />

hergestellt. Bis zu 230.000 t konfektionierte Brennstoffe<br />

werden jedes Jahr bei der BETREM konfektioniert.<br />

Zur Qualitätssicherung werden alle ein- und ausgehenden<br />

Abfallströme beprobt und im Betriebslabor der BETREM untersucht.<br />

Die INNOVATHERM Gesellschaft zur innovativen Nutzung<br />

von Brennstoffen mbH vertritt auf der IFAT 20<strong>08</strong> das Thema<br />

Klärschlammverbrennung. Die umweltfreundliche thermische<br />

Verwertung von kommunalen und industriellen Klärschlämmen<br />

in dem größten Wirbelschichtofen Europas ist die Kernaufgabe<br />

der INNOVATHERM. Durch die Verbrennung von<br />

240.000 t Klärschlamm pro Jahr werden mehr als 13.000<br />

Haushalte mit Strom versorgt. Die moderne Anlage wird<br />

ständig weiter entwickelt. Projekte wie Sauerstoffdosierung<br />

und die Verwertung von fl üssigen Abfallstoffen schaffen neue<br />

Perspektiven für die Zukunft.<br />

Die RWG Ruhr-Wasserwirtschafts-Gesellschaft mbH hat<br />

sich in den letzten Jahren in zahlreichen Projekten intensiv<br />

mit der Thematik – und Problematik – Fremdwasser befasst.<br />

Vom Aufbau einer Messkampagne, über die Messung und<br />

Datenauswertung bis hin zur Erstellung von ganzheitlichen<br />

Sanierungskonzepten reicht das Leistungsspektrum, um<br />

dem Fremdwasser auf die Spur zu kommen und es gezielt<br />

zu entfernen.<br />

Elektrische Energie aus Abwasser? Durch Synergien bei<br />

der gemeinsamen kommunalen und industriellen Abwasserbehandlung<br />

kann dieser lohnende Mehrwert genutzt<br />

werden. Am Beispiel der Mitbehandlung von industriellem<br />

Papierabwasser wird gezeigt, wie Energieeinsparungen, Energiegewinnung<br />

und bessere Reinigungsergebnisse auf kommunalen<br />

Kläranlagen erzielt werden können.<br />

Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 269


Die WFA Elverlingsen GmbH betreibt eine Klärschlammverbrennungsanlage<br />

mit einer Kapazität von 170.000 t Klärschlamm<br />

pro Jahr bei Werdohl im Sauerland. Die Anlage ist mit<br />

modernster Rauchgasreinigungstechnologie ausgerüstet und<br />

arbeitet abwasserfrei. Der Antransport von Klärschlämmen<br />

kann besonders umweltfreundlich per Bahn erfolgen. Hierfür<br />

steht eine separate vollautomatische Annahmehalle mit hoher<br />

Durchsatzleistung zur Verfügung. Die Bahnanlieferung ist<br />

bei größeren Transportentfernungen aus ökologischer Sicht<br />

erste Wahl bei vergleichbaren Kosten zum LKW-Transport.<br />

Die WiW - Wupperverbandsgesellschaft für integrale<br />

Wasserwirtschaft mbH – vertritt die Themen der Energieeffi<br />

zienz von Kläranlagen und einer innovativen Schlam-<br />

Mannheim ist Modellstadt fürs Energiesparen<br />

Bundeswirtschaftsministerium verleiht Projekt unter der Führung<br />

der MVV Energie den ersten Preis – MVV-Energie-Chef<br />

Dr. Schulten: „Energieeffizienz ist wichtige Zukunftsaufgabe“.<br />

Mannheim ist auf dem besten Weg, zur Modellstadt für innovative<br />

und sparsame Energiekonzepte zu werden. Unter der<br />

Federführung des Mannheimer Energieunternehmens MVV<br />

Energie arbeitet derzeit ein Unternehmenskonsortium an der<br />

„Modellstadt Mannheim“ und wurde dafür nun im Rahmen<br />

des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie<br />

ausgeschriebenen Technologiewettbewerbes „E-Energy“ als<br />

Förderprojekt mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Bei der<br />

Preisverleihung im Rahmen der Computermesse CeBIT unterstrich<br />

die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium<br />

Dagmar Wöhrl am Dienstag in Hannover<br />

die Bedeutung für die Optimierung der Wirtschaftlichkeit,<br />

Sicherheit und Klimaverträglichkeit der Energiesysteme der<br />

Zukunft. Für den Vorstandsvorsitzenden der MVV Energie, Dr.<br />

Rudolf Schulten, der die Auszeichnung in Hannover entgegennahm,<br />

ist der Preis „Ansporn und Verpflichtung zugleich,<br />

neue und innovative Lösungen umzusetzen. Energiesparen<br />

ist unsere wichtigste Energiequelle und der wirkungsvollste<br />

Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz.“<br />

Mit dem Wettbewerb fördert das Bundesministerium für Wirtschaft<br />

und Technologie die Anwendung von Informations- und<br />

Kommunikationstechnologien bei der Energieversorgung.<br />

Dabei soll ein Finanzierungsvolumen von rund 100 Millionen<br />

Euro mobilisiert werden, zu dem die Bundesregierung bis zu<br />

40 Millionen Euro an Fördermitteln für einen Zeitraum von bis<br />

zu vier Jahren beiträgt. Insgesamt hatten sich bundesweit 28<br />

mentwässerung. Ziel der verbesserten Energieeffizienz ist<br />

die Optimierung der verfahrenstechnischen Prozesse, die<br />

Reduzierung des hieraus resultierenden Energieverbrauchs<br />

und damit letztlich eine Verringerung der betrieblichen Aufwendungen<br />

für den Kläranlagenbetreiber. Das Thema der<br />

Schlammentwässerung befasst sich mit der Markteinführung<br />

eines neuen hydraulischen Entwässerungssystems, dass<br />

durch hohe Entwässerungsgrade und geringe Wartungsaufwendungen<br />

bei einem insgesamt personalreduzierten Betrieb<br />

von bis zu 24 Stunden pro Tag konzipiert ist.<br />

„Wasser bewegt“ ist das Motto der Wasserverbände und deren<br />

Tochterunternehmen auf der IFAT 20<strong>08</strong>. Wasser bewegt<br />

die Verbände seit über 100 Jahren, und das 24 Stunden am<br />

Tag. Mit Erfahrung und immer mit modernster Technik, öffentlich-rechtlich,<br />

demokratisch legitimiert und unabhängig.<br />

Als Non-Profit-Unternehmen arbeiten die Verbände zum<br />

Wohle der Allgemeinheit. Daseinsvorsorge mit Einsatz vielfältiger<br />

Steuerungsmöglichkeiten, sie zeigen und beweisen,<br />

dass es funktioniert. Die Lebensgrundlage Wasser darf keine<br />

Handelsware sein – sie gehört allen Menschen.<br />

Die Tochterunternehmen der Verbände tragen deren Wissen<br />

über die Verbandsgrenzen hinaus, damit ein gutes Beispiel<br />

Schule machen kann.<br />

Weitere Informationen unter: www.wasser-bewegt.de.<br />

fachübergreifende Konsortien um die insgesamt zwölf Preise<br />

beworben.<br />

Herzstück des jetzt ausgezeichneten Mannheimer Modellprojekts<br />

ist ein repräsentativer Großversuch zur Verbesserung<br />

der Energieeffizienz und der Netzqualität. Dabei können die<br />

Verbraucher Menge, Preis und Herkunft ihrer Energie nach<br />

eigenem Ermessen wählen und durch ihr Verhalten den Energiemarkt<br />

unmittelbar beeinflussen. Echtzeit-Informationen<br />

zum eigenen Energieverbrauch helfen dem Kunden gleichzeitig,<br />

seinen individuellen Beitrag zu mehr Energieeffizienz<br />

zu leisten.<br />

Hierzu arbeiten die MVV Energie und die Mannheimer Power<br />

PLUS Communications AG derzeit in der Quadratestadt<br />

gemeinsam mit ihren Projektpartnern - IBM, Universität<br />

Duisburg-Essen, Papendorf Software Engineering (Gärtringen),<br />

DREWAG Stadtwerke Dresden und den Forschungseinrichtungen<br />

Institut für Solare Energieversorgungstechnik<br />

ISET (Kassel), Institut für Energie- und Umweltforschung ifeu<br />

(Heidelberg) und Institut für ZukunftsEnergieSysteme izes<br />

(Saarbrücken) – an der technischen Umsetzung eines sparsamen<br />

Energiemanagements für private Haushalte mit einer<br />

Steuerung über das Internet. Der Feldversuch trifft in Mannheim<br />

auf beste Ausgangsbedingungen, da die Stadt bereits<br />

großflächig mit einer Breitband-Powerline-Infrastruktur zur<br />

Vernetzung der innovativen Techniken ausgestattet ist. Die<br />

Powerline-Technologie der Power PLUS Communications ist<br />

mittlerweile auf dem besten Weg, zu einer Anwendung mit<br />

Perspektive und international zu einer Schlüsseltechnologie<br />

für intelligente Stromnetze zu werden.<br />

270 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>


Von dem Versuch erwarten die MVV Energie und ihre Projektpartner<br />

entscheidende Fortschritte bei der strompreisorientierten<br />

Nachfragesteuerung und der Effizienzverbesserung im<br />

Netzbereich. „Wir sind sicher, dass unser Modell dann auch<br />

SSI SCHÄFER auf der IFAT 20<strong>08</strong><br />

Mit den steigenden Anforderungen an den Umweltschutz<br />

werden neue Entsorgungssysteme benötigt, die geeignet<br />

sind, neben dem Restabfall wiederverwertbare Materialien zu<br />

sammeln und in den Wirtschaftskreislauf zurückzuführen. SSI<br />

Schäfer liefert die hierfür geeigneten Systeme - mit Behältern,<br />

die dank ausgefeilter Technik und hoher Produktqualität wirtschaftlich<br />

arbeiten und zugleich umwelt- wie bürgerfreundlich<br />

sind. Unter dem Motto „Gemeinsam der Umwelt verpflichtet“<br />

präsentiert SSI Schäfer auf der IFAT 20<strong>08</strong> Behältersysteme<br />

für die Sammlung von Restabfall sowie Wertstoffe und richtet<br />

den Fokus u.a. auf kundenindividuelle Sonderlösungen.<br />

Papiersammlung<br />

SSI Schäfer unterstützt seine Kunden bei der Altpapiersammlung<br />

und bietet praxisgerechte und effiziente Behältersysteme.<br />

Nach der Hausmüllanalyse 2001 befinden sich noch<br />

11,6 Gewichts-Prozent verwertbares Altpapier im Restmüll.<br />

Hier ist Potential gegeben, die Sammelmengen der privaten<br />

und kommunalen Kunden zu steigern und damit einen wichtigen<br />

Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Zur einfachen<br />

Umstellung vom Bring- auf das Holsystem mit eigener Tonne<br />

bei den Haushalten eignen sich die Behältersysteme GMT<br />

eXtra und der Modultainer. Die Großmülltonne GMT eXtra<br />

mit 120 oder 240 Litern Fassungsvolumen wird vornehmlich<br />

bei Ein- bis Zweifamilienhäusern eingesetzt. Sie ist ein<br />

langlebiger, robuster Behälter mit großem Aufnahmevolumen<br />

bei gleichzeitig geringem Eigengewicht und überzeugt durch<br />

zusätzliche Versteifungen im Front- und Heckbereich, eine<br />

erhöhte Anzahl an Stützrippen und Positionierhilfen für die<br />

Kammaufnahme, die Verstärkung von Radkasten und -lager<br />

sowie einen stabilen Boden. Der 1.100 Liter-Modultainer ist<br />

der geeignete Behälter für Mehrfamilienhäuser oder Gewerbebetriebe.<br />

Er bietet hohes Volumen, bequemes Handling<br />

und verschiedene Zusatzausstattungen.<br />

Die neue GMT eXtra 120 S – Mülltonne für schwere<br />

Nutzlasten wie Lebensmittelabfälle und Tierkörper<br />

Die Entsorgung von Lebensmittelabfällen in Gastbetrieben<br />

und Großküchen sowie in Schlacht-, Lebensmittelproduktions-<br />

und -handelsbetrieben unterliegt strengen Hygieneverordnungen.<br />

Diese Abfälle dürfen nicht über die Biotonne<br />

entsorgt werden. Daher muss die Entsorgung in geeigneten<br />

Behältersystemen erfolgen. Der Abfalltechnik-Spezialist SSI<br />

Schäfer, Neunkirchen/Siegerland, reagiert auf diese speziellen<br />

Kundenbedürfnisse mit der Großmülltonne GMT eXtra<br />

S. Sie ist eine Weiterentwicklung der bewährten Großmülltonne<br />

von SSI Schäfer und optimal für schwere Inhaltslasten wie<br />

Speisereste, Küchen- und Lebensmittelabfälle sowie Tierkörper<br />

geeignet. Neben der Ausführung mit einem Fassungsvolumen<br />

von 240 Litern, ist die GMT eXtra S, neu auch mit 120<br />

Litern Fassungsvolumen erhältlich. Zusätzliche Versteifungen<br />

im Front- und Heckbereich sowie Gleitrippen sorgen für mehr<br />

Stabilität und erhöhen die Bodentragfähigkeit. Das modifi-<br />

von anderen Städten und Regionen übernommen werden<br />

kann“, erklärte der Vorstandsvorsitzende der MVV Energie,<br />

Dr. Rudolf Schulten, in Hannover.<br />

Weitere Informationen unter: www.mvv-energie.de.<br />

zierte Material erlaubt extrem hohe Inhaltslasten und hält einer<br />

hohen Reinigungsbeanspruchung stand.<br />

Kundenindividuelle Sonderlösungen<br />

Kommunale und private Entsorger stellen unterschiedliche<br />

Anforderungen an die Abfallentsorgung. Dementsprechend<br />

müssen auch die Abfallsammelsysteme differenziert sein<br />

und speziell auf die Bedürfnisse des Kunden hin entwickelt<br />

werden. Dies erfordert jahrelange Branchen- und Projekterfahrung.<br />

In den vergangenen Jahren hat SSI Schäfer immer<br />

wieder weltweit richtungsweisende Kundenlösungen realisiert.<br />

Mit diesem Branchen-Know-how werden Systeme den<br />

Anforderungen der kommunalen und gewerblichen Kunden<br />

angepasst. Das entsprechende Produkt- und Leistungsspektrum<br />

ist so vielseitig, wie die Anforderungen der Kunden.<br />

Mögliche kundenindividuelle Lösungen sind beispielsweise<br />

die Entwicklung kostengünstiger Spezialbehälter für verschiedene<br />

Fraktionen, Sammelsysteme mit erhöhter Nutzlast<br />

oder Behälter aus Spezialkunststoffen. Verschiedene Deckelsysteme,<br />

individuelle Deckel- und Rumpfprägungen sowie<br />

Schließsysteme runden das Portfolio ab.<br />

Aerobe Biomüll-Sammlung<br />

Bioabfälle haben einen erheblichen Wassergehalt, der im Zusammenhang<br />

mit der hohen Dichte ohne Luftzirkulation zu<br />

anaerobem Abbau und Fäulnis führt. Der intensiv belüftete<br />

Behälter „Compostainer“ sorgt aufgrund des ausgeklügelten<br />

Belüftungssystems für eine aerobe intensive Verrottung des<br />

Biomülls bei bis zu 50°C und damit für weniger Geruchs- und<br />

Madenbildung. Der neutrale ph-Wert des Sickerwassers von<br />

7,6 (anstatt 5,0 wie bei unbelüfteten Abfallbehältern) begünstigt<br />

den Kompostiervorgang. Die hohe Wasserverdunstung<br />

im Compostainer führt zu einem deutlichen Masseverlust und<br />

damit zu einer Sammel- und Transportkostenersparnis von<br />

ca. 13 Prozent. Die Luftzirkulation im Compostainer erreicht<br />

Haushaltsnahe Erfassung von Wertstoffen am Einfamilienhaus<br />

durch Einsatz von Großmülltonnen GMT eXtra<br />

Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 271


SSI Schäfer durch Belüftungsöffnungen an den seitlichen<br />

Wandungen und im Deckel sowie durch innen liegende Distanzstege<br />

am Korpus. Der Compostainer schafft damit die<br />

Voraussetzung für eine aerobe Sammlung des Biomülls und<br />

kann somit unbedenklich im 14-tägigen Rhythmus abgefahren<br />

werden.<br />

Bürgerfreundlich weil lärmgedämmt<br />

Lärmdämmung ist weiterhin ein beherrschendes Thema nicht<br />

nur in der Entsorgungswirtschaft. Seit 2002 gilt innerhalb der<br />

EU die Richtlinie 2000/14/EG, die unter anderem das Befüllen<br />

und Entleeren nicht lärmgedämmter Müllbehälter während<br />

der festgelegten Ruhezeiten verbietet. Durch diese Richtlinie<br />

werden Anwohner zur Befüllung nicht lärmgedämmter Behälter<br />

auf die Zeit „werktags von 7.00 bis 20.00 Uhr“ beschränkt.<br />

Die Lösung liegt im Einsatz der lärmgedämmten Behältersysteme<br />

von SSI Schäfer. Beim Handling unterschreiten lärmgedämmte<br />

Großmülltonnen von Schäfer die gemäß der Europäischen<br />

Outdoor-Richtlinie zulässigen Werte um bis zu<br />

20 dBA. Das bedeutet im Vergleich: 100 lärmgedämmte SSI<br />

Schäfer-Großmülltonnen erzeugen soviel Lärm wie 1 herkömmlicher<br />

Behälter! Für den Bürger bedeutet dies, dass er<br />

seinen Abfall rund um die Uhr einwerfen darf. Abfuhrzeiten<br />

ohne Zeiteinschränkung lassen sich für die Entsorger durch<br />

lärmdämmende Maßnahmen am Fahrzeug und an der Schüttung<br />

ebenfalls erreichen. So könnten fl exiblere Fahrzeiten im<br />

Zwei-Schicht-Betrieb und eine bessere Auslastung der Fahrzeuge<br />

realisiert und ein leiseres Umfeld für Müllwerker wie<br />

Anwohner geschaffen werden.<br />

Komplette Behältersysteme<br />

für die Papiersammlung<br />

Modultainer®<br />

1.100 l in der<br />

Ausstattungsvariante<br />

mit<br />

Fußpedal-<br />

Deckelöffner zum<br />

leichten Einwurf<br />

SSI Schäfer startet eine Offensive für die Sammlung von Altpapier<br />

und Kartonagen: Der Abfalltechnikspezialist unterstützt<br />

Kommunen und private Entsorger mit einer kompletten Behälterserie<br />

für die Papiersammlung bei der Umstellung vom<br />

Bring- auf das Holsystem. Ziel ist es, die Sammelmenge zu<br />

steigern und den Anteil von Papier im Restabfallbehälter zu<br />

minimieren.<br />

Hintergrund: Der Papierverbrauch steigt weiter. In den letzten<br />

Jahren wurden in Deutschland im Jahresmittel ca. 225 kg Papier<br />

pro Einwohner verbraucht. Die Einsatzquote für Altpapier<br />

in der Papierindustrie beträgt derzeit rd. 65 Prozent, weitere<br />

Steigerungen sind technisch möglich. Nach der Hausmüllanalyse<br />

2001 befinden sich noch 11,6 Gewichts-Prozent verwertbares<br />

Altpapier im Restmüll. Dieses Papier wird derzeit<br />

als Restmüll in der Müllverbrennung oder auf der Deponie<br />

entsorgt. Hier ist Potential gegeben, die Sammelmenge zu<br />

steigern und damit einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz<br />

zu leisten.<br />

„Mit einer eigenen Papiertonne für die Haushalte wird die Papiersammlung<br />

erheblich vereinfacht“, erklärt Ludwig Sahm,<br />

Vertriebsdirektor Abfalltechnik bei SSI Schäfer. Die direkte<br />

Abholung hat gleich mehrere Vorteile: Für den Bürger die<br />

bequeme Entsorgung, für den Entsorger eine bessere Qualität<br />

des Altpapiers sowie weniger Papier im Restabfall. Die<br />

Bürger profitieren von reduzierten Entsorgungskosten und<br />

zusätzlichen Erlösen aus der Papiervermarktung. Nicht nur<br />

das wirtschaftliche Ergebnis der Abfallwirtschaftsbetriebe,<br />

sondern auch der Gebührenhaushalt der Kommunen kann so<br />

verbessert werden.<br />

Für eine praxisgerechte und effiziente Papiersammlung sorgen<br />

die Behälter von SSI Schäfer: Die Großmülltonnen GMT<br />

eXtra mit 120 oder 240 Litern Fassungsvolumen werden<br />

vornehmlich bei Ein- bis Zweifamilienhäusern eingesetzt.<br />

Der 1.100 Liter-Modultainer ist der geeignete Behälter für<br />

Mehrfamilienhäuser oder Gewerbebetriebe. In Verbindung<br />

mit modernen Entleerverfahren über Heck- oder Seitenlader-<br />

Fahrzeuge ist auch der Einsatz der 360 Liter GMT interessant.<br />

Drei 360 Liter Behälter stellen eine wirtschaftliche Alternative<br />

zum 1.100 Liter-Container dar.<br />

Die Großmülltonne GMT eXtra ist langlebig und robust. Mit<br />

großem Aufnahmevolumen bei gleichzeitig geringem Eigengewicht<br />

stellt der Behälter eine Weiterentwicklung der millionenfach<br />

bewährten GMT von SSI Schäfer dar. Er überzeugt<br />

durch zusätzliche Versteifungen im Front- und Heckbereich,<br />

eine erhöhte Anzahl an Stützrippen und Positionierhilfen für<br />

die Kammaufnahme, die Verstärkung von Radkasten und -lager<br />

sowie einen stabilen Boden. Damit ist der Behälter auch<br />

für hohe Papierlasten geeignet. Der Modultainer MGB 1100<br />

Liter bietet hohes Volumen, bequemes Handling und verschiedene<br />

Zusatzausstattungen. Auf Basis der etablierten Behältersysteme<br />

entwickelt SSI Schäfer Lösungen, zugeschnitten<br />

auf die individuellen Anforderungen der kommunalen und<br />

privaten Entsorger: So sind die Behältersysteme vorbereitet<br />

für die Aufnahme von Datenträgern zum Identifizieren und<br />

Wiegen. Auch sind individuelle Deckel- und Rumpfprägungen<br />

möglich, optional Schließsysteme erhältlich.<br />

Fazit: Durch die Sammlung von Altpapier wird für die Herstellung<br />

von Papier ein wichtiger Beitrag geleistet und natürliche<br />

Ressourcen geschont. Die Schäfer-Behälter sind somit ein<br />

wirtschaftliches, wie auch umwelt- und bürgerfreundliches<br />

Papier-Sammelsystem.<br />

Spezialist für kundenindividuelle<br />

Sonderlösungen bei Abfallbehältern<br />

Kommunale und gewerbliche Kunden stellen unterschiedliche<br />

Anforderungen an die Abfallentsorgung. Dementsprechend<br />

müssen auch die Abfallsammelsysteme differenziert<br />

sein. Das vielfältige Behälterangebot von SSI Schäfer ermöglicht<br />

individuelle Lösungen zur wirtschaftlichen Sammlung bei<br />

Entsorgern und im Gewerbe.<br />

272 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>


„Individuelle Behälter-Lösungen sind immer gefragter,“ so<br />

Peter Kliche, Verkaufsleiter Deutschland, Geschäftsbereich<br />

Abfalltechnik bei SSI Schäfer. „Unseren Kunden ist es sehr<br />

wichtig, dass sie Lösungen nach Maß bekommen. Die dafür<br />

erforderliche Systemkompetenz basiert auf unserer langjährigen<br />

Erfahrung in zahlreichen Projekten.“<br />

Allein in den vergangenen Jahren hat SSI Schäfer weltweit<br />

richtungsweisende Kundenlösungen realisiert. Mit diesem<br />

Branchen-Know-how werden Systeme den Anforderungen<br />

der kommunalen und gewerblichen Kunden angepasst. Dabei<br />

ist das Produkt- und Leistungsspektrum so vielseitig, wie die<br />

Anforderungen der Kunden. Das Programm der Abfalltechnik<br />

von SSI Schäfer umfasst rund 300 verschiedene Typen und<br />

Ausführungen von Behältern aus Kunststoff und Stahl für alle<br />

Bereiche der Entsorgung.<br />

„Spezial-Lösungen gibt es nicht von der Stange. Neben den<br />

bestehenden technischen Voraussetzungen müssen die<br />

Strukturen der Kunden und die damit verbundenen Problemstellungen<br />

in das Design einbezogen werden“, betont Peter<br />

Kliche. „Deshalb liegt bei SSI Schäfer auch Konzeption, Entwicklung<br />

und Vertrieb in einer Hand.“ Mögliche kundenindividuelle<br />

Lösungen sind beispielsweise die Entwicklung kostengünstiger<br />

Spezialbehälter für verschiedene Fraktionen,<br />

Sammelsysteme mit erhöhter Nutzlast oder Behälter aus<br />

Spezialkunststoffen. Verschiedene Deckelsysteme, individuelle<br />

Rumpf- und Deckelprägungen sowie Schließsysteme<br />

runden das Portfolio ab.<br />

Haushaltsnahe Erfassung von Altpapier am Mehrfamilienhaus<br />

durch Einsatz des Modultainers®<br />

Ein Beispiel für eine erfolgreich umgesetzte Kundenlösung<br />

ist der Modultainer mit Kombideckel. Ein großer niederländischer<br />

Entsorger hat SSI Schäfer aktuell mit der Lieferung<br />

beauftragt. Besonderheit des Auftrags ist die für den Kunden<br />

erarbeitete Deckel-im-Deckel-Lösung mit einer ergonomisch<br />

einfachen Befüllung der Behälter.<br />

Peter Kliche erläutert: „Was den Modultainer als Basis für<br />

kundenindividuelle Lösungen besonders interessant macht,<br />

ist die Kombination aus einem hohem Fassungsvolumen von<br />

770 bzw. 1.100 Litern, der leicht zu handhabende Kunststoff-<br />

Flachdeckel und die vielen Sonderausführungen. Ein weiterer<br />

Vorteil des Modultainers ist seine Stapelbarkeit und der somit<br />

geringe Platzbedarf beim Transport. Durch die konische Form<br />

des Rumpfes lassen sich bis zu fünf Behälter ineinander geschachtelt<br />

befördern.“ Der Korpus aus feuerverzinktem Stahl<br />

bietet ein Optimum an Vorteilen: Lange Lebensdauer und<br />

Korrosionsschutz, geringes Eigengewicht sowie hohe Tragfä-<br />

higkeit durch die stabile Konstruktion. Hergestellt gemäß DIN<br />

EN 840-2 ist der Modultainer kompatibel mit allen gängigen<br />

Norm-Schüttvorrichtungen und verfügt über stabile, lenkbare<br />

Räder mit Radfeststellern. Optional ist er auch mit Fußpedal-<br />

Deckelöffnung erhältlich.<br />

Fazit: Peter Kliche: „Von unseren maßgeschneiderten Lösungen<br />

profitieren die Kunden durch eine schnelle und leistungsgerechte<br />

Umsetzung. Wichtig ist uns, dass wir für unsere<br />

Kunden nicht nur Abfallsammelsysteme planen, sondern<br />

Optimierungslösungen entwickeln. Gerade dies kennzeichnet<br />

den Unterschied unseres Leistungsangebotes gegenüber unseren<br />

Wettbewerbern.“<br />

Der GMT eXtra S – Behälter<br />

für schwere Nutzlasten<br />

wie Bio- und Lebensmittelabfälle sowie Tierkörper –<br />

neu mit 120 Litern Fassungsvolumen<br />

Die Entsorgung von Lebensmittelabfällen in Gastbetrieben<br />

und Großküchen sowie in Schlacht-, Lebensmittelproduktions-<br />

und -handelsbetrieben unterliegt strengen Hygieneverordnungen.<br />

Diese Abfälle dürfen nicht über die Biotonne<br />

entsorgt werden. Daher muss die Entsorgung in geeigneten<br />

Behältersystemen erfolgen. Die Behälter müssen groß genug,<br />

leicht zu reinigen und auch nach längerem Gebrauch noch<br />

fl üssigkeitsdicht sein.<br />

Der Abfalltechnik-Spezialist SSI Schäfer, Neunkirchen/Siegerland,<br />

reagiert auf diese Situation mit der Großmülltonne<br />

GMT eXtra S. Sie ist eine Weiterentwicklung der bewährten<br />

Großmülltonne von SSI Schäfer und optimal für schwere Inhaltslasten<br />

wie Speisereste, Küchen- und Lebensmittelabfälle<br />

sowie Tierkörper geeignet. Neben der Ausführung mit einem<br />

Fassungsvolumen von 240 Litern, ist die GMT eXtra S, neu<br />

auch mit 120 Litern Fassungsvolumen erhältlich.<br />

Durch zusätzliche Versteifungen im Front- und Heckbereich<br />

erhält die GMT eXtra S mehr Stabilität. Zusätzliche Gleitrippen<br />

erhöhen die Bodenstabilität und -tragfähigkeit. Eine Verstärkung<br />

des Radkastens mit verbesserter Radienkontur bietet<br />

erhöhte Sicherheit beim Transport in beladenem Zustand. Optional<br />

erhältliche Räder mit doppelten Federbolzenelementen<br />

gewährleisten einen dauerhaften Sitz auf den Achsen. Das<br />

modifizierte Material erlaubt extrem hohe Inhaltslasten und<br />

hält einer hohen Reinigungsbeanspruchung stand.<br />

Die GMT eXtra S ist sowohl für das klassische Wechsel- als<br />

auch Umleerverfahren geeignet und kompatibel zu den bewährten<br />

DIN Kammschüttungen. Eine erhöhte Anzahl an<br />

Stützrippen sowie Positionierhilfen an der Kammleiste optimieren<br />

die Entleerung. Die Großmülltonne ist für die Aufnahme<br />

von Datenträgern zum Wiegen und Identifizieren vorbereitet.<br />

Verschiedene Farben, Schließsysteme, kundenindividuelle<br />

Deckel- und Rumpfprägungen sind optional erhältlich.<br />

Da die Kosten für den Austausch beschädigter Behälter<br />

oft höher sind, als der Wert des einzelnen Behälters, ist die<br />

Langlebigkeit ein wichtiges Kriterium für ein wirtschaftliches<br />

Entsorgungssystem. Die GMT eXtra S ist durch die Verstärkungen<br />

extra robust, daher sehr langlebig und bietet hohe<br />

Betriebssicherheit.<br />

Weitere Informationen unter: www.ssi-schaefer.de.<br />

Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 273


Ideenwettbewerb der NRW.BANK für Kommunen und Kreise:<br />

Stadt Königswinter setzt Bau eines neuen Sportplatzes<br />

mit privatem Investor um<br />

Jugendsport bedarf einer besonderen Förderung. Die Stadt<br />

Königswinter hat das erkannt: Gemeinsam mit einem privaten<br />

Investor setzte sie den Neubau einer Sportanlage um.<br />

Das Konzept ist ein Beitrag zum Ideenwettbewerb der NRW.<br />

BANK für Kommunen und Kreise.<br />

Sportplätze sind ein wichtiger Teil der Förderung des Jugendsports.<br />

Die Stadt Königswinter konnte ihre vorhandene Sportanlage<br />

für diesen Zweck nicht mehr nutzen. Ein Standort für<br />

einen neuen Sportplatz war schnell gefunden. Aber wie sollte<br />

der Neubau am besten fi nanziert werden?<br />

Die Umsetzung des Sportplatzneubaus erfolgte im Rahmen<br />

einer Öffentlich Privaten Partnerschaft. Öffentliche Hand und<br />

private Investoren arbeiten dabei zusammen, um ihre Ziele<br />

effektiver zu erreichen. In Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro<br />

Dr.-Ing. Fischer Consult GmbH wurden die Pläne für<br />

die Errichtung der Sportanlage entwickelt. Ein Investor war<br />

auch schnell gefunden. Die Firma STRATBAG Sportstättenbau<br />

GmbH begann im Oktober 2006 mit den Bauarbeiten.<br />

Im Juli 2007 wurde die Sportanlage bereits fertig gestellt.<br />

Der Vertrag beläuft sich auf ein Gesamtvolumen von rund 2,1<br />

Millionen Euro. Die Finanzierung über ein ÖPP-Projekt hat<br />

Vorbildcharakter für andere Kommunen. „Das Projekt wurde<br />

bereits diversen Kommunen vorgestellt, auf einer Fachmesse<br />

und dem ÖPP-Bundeskongress 2007 mit großem Interesse<br />

präsentiert“, so Ashok Sridharan, Erster Beigeordneter und<br />

Stadtkämmerer von Königswinter. Weiter betont er, dass die<br />

Finanzierung über ÖPP gegenüber herkömmlichen Finanzierungen<br />

deutlich günstiger war.<br />

Das Konzept der Stadt Königswinter ist ein Beitrag zum Ideenwettbewerb<br />

der NRW.BANK. Der Ideenwettbewerb der<br />

NRW.BANK fi ndet in diesem Jahr zum zweiten Mal statt. Bewerbungen<br />

von Kreisen, Städten und Gemeinden Nordrhein-<br />

Westfalens können noch bis zum 30. April 20<strong>08</strong> eingereicht<br />

werden. Als Förderbank für das Land Nordrhein-Westfalen<br />

unterstützt die NRW.BANK die Arbeit der Kommunen. Gesucht<br />

sind innovative Ideen, die Lebensqualität und Wohlstand<br />

in den Kommunen sichern und gestalten.<br />

Weitere Informationen unter www.ideenwettbewerb20<strong>08</strong>.de.<br />

Weltneuheit im Klärwerk Schwelm: Schlammentwässerung mit Presse aus der Saftindustrie<br />

Wupperverband nimmt neue Anlage in Betrieb.<br />

Der Wupperverband hat heute im Klärwerk Schwelm eine<br />

neue Anlage zur Entwässerung von Klärschlamm offiziell in<br />

Betrieb genommen. Dabei handelt es sich um eine Hydraulikpresse<br />

wie sie bei der Herstellung von Frucht- und Gemüsesäften<br />

bereits seit Jahrzehnten eingesetzt wird. Im Klärwerk<br />

Schwelm wird eine solche Presse weltweit erstmals im vollautomatischen<br />

Betrieb zur Klärschlammentwässerung genutzt.<br />

Die Schweizer Firma Bucher, die das Hydraulikpresssystem<br />

entwickelt hat, der Wupperverband und seine Tochtergesellschaft<br />

WiW haben das in der Saftherstellung seit den 1960er<br />

Jahren etablierte System gemeinsam für die Schlammentwässerung<br />

weiterentwickelt und zur Marktreife gebracht.<br />

Hinter dem gemeinsamen Projekt stand die Idee, das Rad<br />

nicht neu zu erfinden, sondern zur Optimierung des Entwässerungsprozesses<br />

auch Ideen und Technologien aus anderen<br />

Industriebereichen aufzugreifen.<br />

Nach ersten Kontakten der beteiligten Partner in 2001 wurde<br />

der Einsatz der Hydraulikpresse im Klärwerk Schwelm<br />

in 2003 zunächst mit einer mobilen Pilotanlage getestet, ab<br />

2005 dann mit einer technischen Presse. Da Früchte und<br />

Klärschlamm sehr unterschiedliche Materialien sind, wurde<br />

die Technik im Laufe des Testbetriebs angepasst. So wurden<br />

z. B. das Filtergewebe in der Filterkammer sowie das Dichtungssystem<br />

speziell auf die Anforderungen zur Entwässerung<br />

von Klärschlamm zugeschnitten. In 2006 wurde diese<br />

Maschine nach den guten Erfahrungen im Testbetrieb dauerhaft<br />

installiert und wird nun anstelle der alten Entwässerungszentrifuge<br />

betrieben. Der letzte Schritt war der Umbau<br />

der Entwässerungsanlage für den voll automatisierten Dauerbetrieb,<br />

der jetzt abgeschlossen ist.<br />

Der im Klärwerk Schwelm anfallende Schlamm, der mit mehr<br />

als 95 % aus Wasser besteht, wird in der zentralen Verbrennungsanlage<br />

des Wupperverbandes in Wuppertal-Buchenhofen<br />

thermisch entsorgt. Um die Transport- und Verbrennungskosten<br />

möglichst gering zu halten, muss der Schlamm<br />

zunächst entwässert werden. Wie bei der Saftherstellung<br />

lautet daher auch im Klärwerk die Devise, möglichst viel Flüssigkeit<br />

aus dem Rohsubstrat herauszuholen. Mit der neuen<br />

Hydraulikpresse wird im Klärwerk Schwelm mit bis zu 35 %<br />

Feststoffgehalt im entwässerten Schlamm ein höherer Entwässerungsgrad<br />

erreicht als mit der alten Zentrifuge. Diese<br />

erreichte nur Feststoffgehalte von 22 bis 25 %.<br />

Der erhöhte Feststoffgehalt ermöglicht es, dass die Container<br />

für den Transport zur Schlammverbrennungsanlage nun vollständig<br />

gefüllt werden können, während dies aufgrund der<br />

nasseren Konsistenz des Schlamms früher nicht möglich war.<br />

Dadurch sind heute deutlich weniger Containertransporte erforderlich:<br />

die Zahl hat sich von rund 500 auf ca. 300 Containerladungen<br />

(Hochrechnung für 20<strong>08</strong>) deutlich reduziert.<br />

Ein weiterer Vorteil ist der reduzierte Personalaufwand, da die<br />

Presse vollautomatisch im 24-Stunden-Betrieb bei geringem<br />

Wartungsaufwand laufen kann. Die Lebensdauer der Presse<br />

liegt bei bis zu 30 Jahren.<br />

Der Wupperverband hat im Klärwerk Schwelm mit der Hydraulikpresse<br />

sehr gute Erfahrungen gemacht. Inzwischen<br />

wird diese Entwässerungstechnologie auch auf den Klärwerken<br />

Radolfzell am Bodensee und Zwillikon (Schweiz) eingesetzt.<br />

Die WiW mbH wird die neue Technik zur Schlammentwässerung<br />

auch auf der Internationalen Fachmesse für Wasser-<br />

Abwasser-Abfall-Recycling (IFAT) vom 5. bis zum 9. Mai 20<strong>08</strong><br />

in München vorstellen.<br />

Weitere Informationen unter: www.wiwmbh.de.<br />

274 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>


Aus Verwaltung und Wirtschaft<br />

MVV Energiedienstleistungen bündelt ihre Aktivitäten in Nordrhein-Westfalen<br />

MVV Energiedienstleistungen GmbH West steigert die Energieeffizienz bei Kommunen, Industrieunternehmen,<br />

Immobilienwirtschaft und Krankenhäusern/Schwerpunkt erneuerbare Energien<br />

Die MVV Energiedienstleistungen GmbH, Mannheim, bündelt<br />

zum 1. April ihre Aktivitäten in Nordrhein-Westfalen in<br />

der MVV Energiedienstleistungen GmbH West, Solingen. Mit<br />

25 Mitarbeitern und rund 10 Millionen Jahresumsatz ist die<br />

Regionalgesellschaft einer der größten Energiedienstleister<br />

des Landes. Bisher verantwortete die MVV Energiedienstleistungen<br />

GmbH IS West das Industrie- und die enserva GmbH<br />

das kommunale Geschäft. "MVV Energiedienstleistungen gehört<br />

zu den größten und bedeutendsten Energiedienstleistern<br />

Deutschlands mit dem klaren Ziel, die Nummer 1 zu werden.<br />

Beim Ausbau unserer Marktposition setzen wir künftig noch<br />

stärker auf das Prinzip der Regionalgesellschaften, so auch<br />

in Nordrhein-Westfalen, dem deutschlandweit attraktivsten<br />

Markt für Energieeffizienz und Energieoptimierung", so Michael<br />

Lowak, Geschäftsführer der MVV Energiedienstleistungen<br />

GmbH. Die MVV Energiedienstleistungen GmbH West verfüge<br />

zum einem über die Sicherheit und Kompetenz eines<br />

überregionalen Unternehmens, zum anderen über die Flexibilität<br />

und Reaktionsschnelligkeit eines regionalen Anbieters.<br />

Die kaufmännische Geschäftsführung übernimmt Holger Amberg,<br />

technischer Geschäftsführer ist Friedhelm Kaiser.<br />

Das Unternehmen bietet Contractinglösungen für all dieje-<br />

Steinzeug | Keramo<br />

nigen, die ihren hohen Energieverbrauch optimieren beziehungsweise<br />

sich von der Energieerzeugung und -verteilung<br />

entlasten wollen. Zu den Kunden zählen vor allem Kommunen,<br />

Industrieunternehmen, die Immobilenwirtschaft, Krankenhäuser<br />

und die Hotellerie. "Wir stehen künftig in ganz Nordrhein-<br />

Westfalen als Partner rund um die Themen Energieeffizienz,<br />

Klimaschutz und Optimierung der Energieversorgung zur<br />

Verfügung", betonen die Geschäftsführer Holger Amberg und<br />

Friedhelm Kaiser. "Und von einer erhöhten Energieeffizienz<br />

profitiert neben dem Geldbeutel des Auftragsgebers auch die<br />

Umwelt über eingesparte CO2-Emissionen", ergänzen sie.<br />

Sofern es wirtschaftlich sinnvoll ist, setzt das Unternehmen<br />

auf erneuerbare Energien, wie Biomasse. Hier verfügt MVV<br />

Energiedienstleistungen über jahrelanges Know-how, etwa<br />

bei der ökologischen Nahwärmeversorgung der "Ohligser<br />

Heide" in Solingen, kommunaler Liegenschaften der Gemeinde<br />

Finnentrop und der Hauptschule Kirchhundem mit Biomasse.<br />

Die MVV Energiedienstleistungen GmbH West hat ihren<br />

Sitz in den ehemaligen Räumlichkeiten der enserva in der<br />

Gasstraße in Solingen. Die Kunden der MVV Energiedienstleistungen<br />

GmbH IS West und der enserva GmbH behalten ihre<br />

bisherigen Ansprechpartner.<br />

Qualität nur vom Feinsten – neue „Dimensionen“ zur IFAT<br />

Steinzeug | Keramo ist weltweit operierender Marktführer<br />

und Europas größter Hersteller von Steinzeugrohren mit Produktionsstandorten<br />

in Frechen (Nordrhein-Westfalen), Bad<br />

Schmiedeberg (Sachsen-Anhalt) und Hasselt (Belgien). Als<br />

mittelständisches Unternehmen mit langjähriger Erfahrung<br />

und Kompetenz legen wir größten Wert auf die hohe Qualität<br />

unserer Produkte, auf eine kontinuierliche Marktbeobachtung<br />

sowie auf einen engen Kundenkontakt.<br />

Unser Sortiment an Steinzeugrohren umfasst für die offene<br />

Bauweise die Produktgruppe Rohre in den Nennweiten DN<br />

100 bis DN 1200, die um die neue Größe DN 1400 erweitert<br />

werden konnte. Für die geschlossene Bauweise bieten wir<br />

Steinzeug-Vortriebsrohre in den Nennweiten DN 150 bis DN<br />

1200 an. Auch hier stellen wir zur IFAT das neue Vortriebsrohr<br />

DN 1400 vor. Die Entwicklungen und Neuheiten zu optimierter<br />

Druckübertragungstechnik, Kupplungssystemen und verändertem<br />

Vortriebsrohrprogramm behalten wir uns noch bis zur<br />

IFAT vor. Für Steinzeugrohre mit den Nennweiten größer DN<br />

700 – sowohl für die offene als auch für die geschlossene<br />

Bauweise – ist das Unternehmen Europas alleiniger Anbieter.<br />

Selbstverständlich gehören zu unserem Rohrprogramm auch<br />

die Formstücke. Für alle Größen (und Sondergrößen) stellen<br />

wir Bögen, Abzweige, Gelenk- und Sonderformstücke in den<br />

unterschiedlichsten Ausführungen, Winkeln und Nennweiten<br />

respektive Baulängen her.<br />

Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 275


Ganz Kunden orientiert setzen wir auf das Komplettprogramm<br />

– alles aus einer Hand – und schließen in unsere Entwicklung<br />

und Produktion auch das technische Zubehör ein. Das pra-<br />

xisgerechte Original Programm-System FlexoSet passt sich<br />

den wechselnden Anforderungen des Marktes an. So wird<br />

das neu entwickelte Anschlusselement C, DN 200, Schaftlänge<br />

100 mm, für den nachträglichen Einbau an Hauptleitungen<br />

pünktlich zur Messe verfügbar sein; es ergänzt dann bereits<br />

vorhandene Anschlusselemente anderer Dimensionierungen.<br />

Natürlich ist das technische Zubehör fein auf das Gesamtprogramm<br />

abgestimmt.<br />

Der deutsche Markt wird über ein engmaschiges Netz von<br />

kompetenten Vertriebsmitarbeitern, die im engen Dialog mit<br />

Planern, Bauherren und Fachhandel stehen, vom Standort<br />

Frechen aus betreut. Die Hauptmärkte West- und Ost-Europa<br />

sowie der Mittlere- und Ferne Osten und Übersee vom belgischen<br />

Standort Hasselt aus; Mitarbeiter und Partner sind<br />

vor Ort tätig.<br />

Weitere Informationen unter: www.keramo-steinzeug.com.<br />

Rohrvortrieb vs. offene Bauweise: IKT befragt Netzbetreiber<br />

Vorteil Rohrvortrieb, wo Verkehr, Handel und Wohnen nicht gestört werden sollen. Hausanschlüsse hingegen<br />

sprechen für offene Bauweise. Für Netzbetreiber ein Dilemma.<br />

Die IKT-Marktumfrage 2007 befasst sich in ihrem zweiten Teil<br />

schwerpunktmäßig mit dem Thema Rohrvortrieb. Rund 250<br />

Kanalnetzbetreiber gaben umfassend Antwort zu ihrer Meinung<br />

pro und contra Rohrvortrieb. Teil 1 der Umfrage „Bauinvestitionen<br />

in die Kanalisation“ wurde bereits Anfang des<br />

Jahres veröffentlicht. Die gesamte Umfrage fand in der Zeit<br />

von Oktober bis Dezember 2007 statt und wurde von der<br />

STEINZEUG Abwassersysteme GmbH in Auftrag gegeben.<br />

Rohrvortrieb-Anteil angemessen<br />

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass der Rohrvortrieb<br />

einen festen Stellenwert bei deutschen Kanalnetzbetreibern<br />

hat: 86% halten den Anteil des Rohrvortriebs am Kanalbau<br />

für angemessen. Hingegen meinen 13%, dass dieser zu gering<br />

ist, lediglich 1% halten ihn für zu hoch.<br />

Rohrvortrieb vs. offene Bauweise<br />

Aus Sicht der Netzbetreiber sind die drei zentralen Argumente<br />

für Rohrvortrieb „Bau unter Verkehrswegen“, „Verkehrsfluss“<br />

sowie „Bürgerfreundliches Bauen“. Diese Argumente sind für<br />

85%, 81% bzw. 75% der Befragten wichtig. Ferner spielen<br />

die Vermeidung von Emissionen und Umsatzeinbußen für den<br />

Handel eine wesentliche Rolle (siehe Tab. 1).<br />

Hingegen spricht für die offene Bauweise in erster Linie die<br />

Anbindung von Hausanschlüssen, die hier 72% der Netzbetreiber<br />

für wichtig halten. Erst mit großem Abstand folgt das<br />

Argument der Baukosten mit 47%, das beim Rohrvortrieb<br />

eher nachteilig gesehen wird (25%); siehe Tab. 2.<br />

Bei den klassischen Bauthemen wie „Technische Risiken beherrschbar“,<br />

„Geeignete Technologien vorhanden“ und „Bodenverhältnisse“<br />

schätzen Netzbetreiber Rohrvortrieb und<br />

offene Bauweise als nahezu gleich gut ein. Vorteile für die<br />

offene Bauweise sehen sie bei „Geeignete Bauunternehmen<br />

und Ingenieurbüros vorhanden“ sowie bei „Eigenem Wissen<br />

und Erfahrung“. Gegen die offene Bauweise sprechen jedoch<br />

276 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>


„Verkehrsfluss“, „Bau unter Verkehrswegen“, „Bürgerfreundliches<br />

Bauen“, „Emissionen“ und „Umsatzeinbußen für Handel“.<br />

Die Einschätzung der Netzbetreiber zu allen abgefragten Pro-<br />

Argumenten ist in Tab. 3 detailliert aufgeführt (+1 = weniger<br />

wichtig, +3 = sehr wichtig, 0 = indifferent).<br />

Insgesamt zeigt sich, dass die Stärke des einen Verfahrens<br />

die Schwäche des anderen ist: So landet das Argument<br />

Nr.1 für die offene Bauweise auf dem letzten Platz für den<br />

Rohrvortrieb, nämlich die Einbindung der Hausanschlüsse.<br />

Umgekehrt sehen Netzbetreiber die drei schwächsten Argumente<br />

für die offene Bauweise („Bau unter Verkehrswegen“,<br />

Verkehrsfluss“, „Bürgerfreundliches Bauen“) als die drei stärksten<br />

Argumente pro Rohrvortrieb.<br />

Dilemma Hausanschlüsse<br />

Dem Rohrvortrieb wird dort Vorzug gegeben, wo es die übliche<br />

Nutzung des öffentlichen Straßenraums durch Kanalbaumaßnahmen<br />

möglichst wenig zu stören gilt. Dies betrifft<br />

vor allem die verkehrs- und bevölkerungsreichen Innenstadtbereiche.<br />

Aber gerade dort sind aufgrund dichter Besiedlung<br />

viele Hausanschlüsse einzubinden, die als die zentrale<br />

Schwachstelle des Rohrvortriebs angesehen werden. Stärken<br />

und Schwächen der beiden Bauverfahren stehen sich<br />

also diametral gegenüber. Da aber in Innenstädten ein Kanalbau<br />

ohne Anbindung von Hausanschlüssen kaum denkbar<br />

ist, stehen die Netzbetreiber hier vor einem echten Dilemma.<br />

Favorisierte Rohrmaterialien im Rohrvortrieb<br />

Ein weiteres Augenmerk der IKT-Marktumfrage 2007 gilt den<br />

favorisierten Rohrmaterialien für den Vortrieb. Gefragt wurden<br />

die Netzbetreiber, welche Rohrmaterialien sie beim Rohrvortrieb<br />

bis DN 1200 für geeignet halten und welche Materialien<br />

sie tatsächlich im Rohrvortrieb einsetzen.<br />

Netzbetreiber bewerten Stahlbeton- und Stahl-/Gussrohre<br />

mit den besten Noten, wenn es um die grundsätzliche Eignung<br />

für Rohrvortrieb geht. Polymerbeton- und Steinzeugrohre<br />

liegen im Mittelfeld, allerdings mit durchschnittlich noch<br />

guten Noten (siehe Tab. 4).<br />

Angaben über die tatsächlich im Rohrvortrieb eingesetzten<br />

Rohrmaterialien haben die Netzbetreiber im Multiple-Choice-<br />

Verfahren gemacht. Gefragt wurde nach den Werkstoffen<br />

und den jeweiligen Rohrdurchmessern (siehe Diagramm).<br />

Beim Rohrvortrieb setzen die Netzbetreiber bei kleinen Nennweiten<br />

bis DN 150 in erster Linie Steinzeugrohre ein (23%).<br />

Daneben spielen lediglich Stahl-/Gussrohre (9%) eine nennenswerte<br />

Rolle. Auch im Segment DN 150 bis 400 dominieren<br />

vor allem Steinzeugrohre (34%), gefolgt von Stahl-/<br />

Gussrohren (19%) und Stahlbetonrohren (9%).<br />

Ein anderes Bild zeigt sich bei größeren Nennweiten. In den<br />

Bereichen DN 400 bis 1200 sowie DN > 1200 favorisieren die<br />

Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 277


Netzbetreiber Stahlbetonrohre (34% bzw. 31%). Die Rohrwerkstoffe<br />

Steinzeug (9%) und Polymerbeton (8%) weisen<br />

lediglich im Bereich DN 400 bis 1200 noch nennenswerte<br />

Anteile auf.<br />

Erfahrungen mit Rohrvortrieb<br />

Ihre bisherigen Erfahrungen mit Rohrvortrieb und offener<br />

Bauweise bewerten die Netzbetreiber überwiegend positiv.<br />

Im Durchschnitt wird die offene Bauweise von 212 Netzbetreibern<br />

mit der Note 1,8 bewertet, der Rohrvortrieb bekommt<br />

von 175 Netzbetreibern im Durchschnitt die Note 2,1 (1 = sehr<br />

gut, 5 = sehr schlecht); siehe Tab. 5.<br />

Beide Bauverfahren werden mit "gut" bewertet, Netzbetreiber<br />

denken über beide Bauverfahren insgesamt positiv. Die<br />

Sanierung von Kanälen immer gefragter<br />

Die Reinigung und Sanierung von Abwasserkanälen ist in<br />

Deutschland und Europa ein aufstrebendes Geschäft. Hier<br />

treffen große Potenziale und technische Herausforderungen<br />

auf kompetente Technologieanbieter und versierte Dienstleister.<br />

Auf der Umweltmesse IFAT, die von 5. bis 9. Mai 20<strong>08</strong><br />

in München stattfindet, informieren die Marktführer und Nischenanbieter<br />

über die neuesten Verfahren, Produkte und<br />

Dienstleistungen. Darüber hinaus bietet die IFAT auch Fakten<br />

zu den Bedingungen und Bedürfnissen in Auslandsmärkten.<br />

Im Mai trifft sich die internationale Umwelttechnikszene in<br />

München auf der IFAT, Internationale Fachmesse für Wasser,<br />

Abwasser, Abfall und Recycling. Die größte Umweltmesse<br />

der Welt hat im Vergleich zur Vorgängerveranstaltung vor drei<br />

Jahren nochmals um 22.000 Quadratmeter auf insgesamt<br />

192.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche zugelegt.<br />

Einer der Themenbereiche mit hohem Zuwachs ist die Sanierung,<br />

Inspektion, Reinigung und Wartung von Abwasserkanälen.<br />

Hier wuchs die Standfläche um knapp 32 Prozent<br />

auf 14.500 Quadratmeter. Die positive Entwicklung in diesem<br />

Segment korrespondiert sehr gut mit anderen Marktbeobachtungen.<br />

So hat das IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur<br />

(Gelsenkirchen) – Ende vergangenen Jahres eine groß<br />

angelegte Befragung unter deutschen Kanalnetzbetreibern<br />

zum Thema „Bauinvestitionen Kanalisation“ durchgeführt. Es<br />

zeigte sich, dass der Neubau von Kanälen eine rückläufige<br />

Tendenz aufweist, während bei der Sanierung mit Zuwächsen<br />

zu rechnen ist. Speziell der Kanalrenovierung und -reparatur<br />

wird laut IKT im Jahr 20<strong>08</strong> mehr Bedeutung zukommen. Einer<br />

Umfrage der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft,<br />

Abwasser und Abfall (DWA, Hennef) aus dem Jahr 20<strong>04</strong> zu<br />

Folge sind bundesweit rund 20 Prozent der etwa 486.000 Ki-<br />

offene Bauweise schneidet dabei nur leicht besser ab als der<br />

Rohrvortrieb.<br />

278 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong><br />

Fazit<br />

Insgesamt weisen die Netzbetreiber dem Rohrvortrieb dort<br />

Stärken zu, wo im Bauumfeld eine hohe Nutzungsdichte vorherrscht<br />

(Verkehr, Handel, Wohnen). Wenn die offene Bauweise<br />

gravierende Störungen der überirdischen Abläufe mit sich<br />

bringt, kommen ihre Argumente für den Vortrieb stärker zum<br />

Tragen.<br />

Ein Bauumfeld mit hohem Verkehrs- und Handelsaufkommen<br />

sowie mit hoher Bevölkerungsdichte fi ndet man vor allem in<br />

Innenstädten. Aber gerade dort sehen die Netzbetreiber einen<br />

Zielkonflikt für den Einsatz des Rohrvortriebs: Dem Vorteil<br />

eines verminderten Störpotenzials stehen oftmals Nachteile<br />

infolge der hohen Hausanschlussdichte gegenüber.<br />

Letztendlich hängt die Entscheidung für ein Bauverfahren von<br />

der Gewichtung der Einzelargumente und der sich im Einzelfall<br />

ergebenden Gesamtargumentation ab. Dabei können<br />

auch solche Argumente den Ausschlag geben, die von den<br />

Netzbetreibern in der Umfrage als weniger wichtig eingestuft<br />

wurden, wie z.B. Grundwasser, geeignete Ingenieurbüros sowie<br />

eigenes Wissen und Erfahrungen.<br />

lometer langen, öffentlichen Kanalisation kurz- bis mittelfristig<br />

sanierungsbedürftig. Eine IKT-Studie hat für Nordrhein-Westfalen<br />

ermittelt, dass 14 Prozent der öffentlichen Kanalisation<br />

und neun Prozent der Schächte schadhaft sind. Dr.-Ing.<br />

Bert Bosseler, Wissenschaftlicher Leiter des IKT, umreißt das<br />

wirtschaftliche Potenzial: „Der Sanierungsbedarf beträgt für<br />

Nordrhein-Westfalen innerhalb der kommenden zwölf Jahre<br />

etwa sechs bis acht Milliarden Euro. Rechnet man dies auf<br />

die bundesweite Kanalisation hoch, kommt man auf Ausgaben<br />

von 33 bis 44 Milliarden Euro.“<br />

Das Hauptproblem maroder Kanalleitungen sind Leckagen,<br />

die zum Austritt von Abwasser und – je nach Lage des Grundwasserspiegels<br />

– zum Eintritt von Grundwasser führen können.<br />

Speziell bei Verkehrsbelastung der Leitung können auch<br />

Probleme mit der Standsicherheit auftreten. Typische Schäden<br />

sind fehlende oder verrottete Dichtungsmaterialien zwischen<br />

den Rohren, Lageveränderungen der Leitungen, Risse,<br />

Scherbenbildung und Leitungseinbrüche, Abflusshindernisse<br />

durch eingetragene Fremdkörper sowie Wurzeleinwuchs.<br />

Bei den Renovierungsverfahren im Hauptkanal ist das<br />

Schlauchlining besonders verbreitet. Hierbei wird ein mit<br />

Kunstharz getränkter Kunststoffschlauch in den Kanal eingezogen<br />

oder eingestülpt. Eine Alternative hierzu ist das Close-Fit-Verfahren,<br />

bei dem ein in Längsrichtung eingefaltetes<br />

PE-HD-Rohr in die alte, gereinigte Leitung eingezogen wird.<br />

Wärme und Druck sorgen dann beim weiteren Arbeitsablauf<br />

dafür, dass sich der Inliner entfaltet und sich fast spaltenfrei<br />

an die Innenwandung des alten Rohres legt. Bei kleinräumigeren<br />

Reparaturarbeiten kommen hauptsächlich Kurzliner<br />

und Innenmanschetten sowie Injektions- und Spachtelverfahren<br />

zum Einsatz.


„Bei der Entwicklung neuer Verfahren in der Abwassertechnik<br />

und im Kanalbau sind die Einflüsse aus gesetzlichen Regelungen<br />

von großer Bedeutung“, sagt Bosseler. „Gegenwärtig<br />

gibt es starke Impulse aus dem Bereich der Grundstücksentwässerung.<br />

So wird zum Beispiel im neuen Paragraf 61a des<br />

Landeswassergesetzes von Nordrhein-Westfalen erstmalig<br />

die Grundstücksentwässerung ausdrücklich in die Sanierungsplanung<br />

einbezogen. Darüber hinaus kann im Falle einer<br />

ganzheitlichen Fremdwassersanierung die Sanierung privater<br />

Leitungen nach Investitionsprogramm Abwasser NRW<br />

gefördert werden.“<br />

Die weit verzweigten Netze der Grundstücksentwässerung<br />

stellen mit ihren kleinen Nennweiten die Verfahrensanbieter<br />

und Dienstleister vor neue Herausforderungen. Oft erschweren<br />

zum Beispiel Bögen in den Leitungen den Zugang für Reinigungs-,<br />

Inspektions- und Sanierungsgeräte. Probleme gibt<br />

es auch dort, wo ein Zugang von oben her nicht oder nur<br />

mit erheblichem Aufwand geschaffen werden kann; nämlich<br />

unter der Bodenplatte des Gebäudes. Häufig wurden im Gebäude<br />

vorhandene Revisionsöffnungen bei der Kellernutzung<br />

verschlossen und überbaut, zum Beispiel mit Wandfliesen,<br />

Holzvertäfelungen, Kachel- oder Laminatfußböden.<br />

Aspekte, die Innovationen erforderlich machen. „Während<br />

im öffentlichen Bereich der Kanalreinigung und -sanierung<br />

RWE Innogy legt Energieholzplantagen an<br />

• Erstes Projekt in Deutschland hat eine Größe<br />

von 10.000 Hektar<br />

• Einsatz in Biomasse-Kraftwerken mit<br />

Kraft-Wärme-Kopplung<br />

RWE will seine Biomasse-Aktivitäten und besonders den<br />

Einsatz von Holz als Brennstoff in Heizkraftwerken weiter<br />

ausbauen. Dazu unterzeichneten die RWE Innogy Cogen<br />

GmbH, eine Tochter der RWE Innogy, und die renommierte<br />

Forstbaumschule P&P mit Sitz in Eitelborn einen Vertrag. Er<br />

bildet die Grundlage für die Anpflanzung von bis zu 10.000<br />

Hektar Energieholzplantagen in den nächsten vier Jahren in<br />

Deutschland.<br />

Die RWE Innogy Cogen betreibt bereits vier große Biomasse-<br />

Heizkraftwerke auf Basis von Altholz. Die Erschließung von<br />

Frischholz aus Energieholzplantagen ist ein bedeutender<br />

Schritt zur Absicherung der Brennstoffversorgung der zukünftig<br />

geplanten Biomasse-Heizkraftwerke. Diese Heizkraftwerke<br />

arbeiten nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung.<br />

Aufgrund der kombinierten Erzeugung von Strom und Dampf<br />

gelten sie als besonders energieeffizient. Hinzu kommt, dass<br />

Holz ein CO2-neutraler Brennstoff ist; d.h. bei der energetischen<br />

Nutzung von Holz entsteht nicht mehr CO2 als die<br />

Pflanze während des Wachstumsprozesses aufgenommen<br />

hat.<br />

Prof. Fritz Vahrenholt, Vorsitzender der Geschäftsführung der<br />

RWE Innogy: „Dieses Modell, das wir kurzfristig in Deutschland<br />

umsetzen, ist für uns die Ausgangsbasis für den Ausbau<br />

unserer Biomasseaktivitäten im europäischen Ausland. Überall<br />

da, wo es sich anbietet, werden wir weitere Energieholzplantagen<br />

anlegen.“<br />

in den letzten Jahren eher bewährte Produkte und Verfahren<br />

weiterentwickelt wurden, beispielsweise durch die Modifikation<br />

einzelner Werkstoffkomponenten und Verfahrensschritte,<br />

fordert der Bereich der Grundstücksentwässerung völlig neue<br />

Sanierungstechniken, um den speziellen Anforderungen aus<br />

kleinen Nennweiten, Bögen und schachtlosen Verzweigungen<br />

gerecht zu werden“, sagt Bosseler.<br />

Geschätzte 1,5 Millionen Kilometer an privaten Abwasserleitungen<br />

in Deutschland lassen die Dimensionen des Sanierungsmarktes<br />

allein hierzulande erahnen.<br />

Beim Blick über die deutschen Grenzen zeigen sich die EU-<br />

Beitrittsländer als besonders interessante Märkte. „Diese<br />

Länder“, so Bosseler, „verfügen seit langem über umfassende<br />

Entwässerungsstrukturen und haben in der Vergangenheit nur<br />

wenig in den Erhalt der Netze investieren können. Sie bieten<br />

jetzt als Teil des EU-Binnenmarktes gerade in den stark regionalisierten<br />

Märkten des Kanalbaus und der Kanalsanierung<br />

optimale Voraussetzungen für den Export von Technologien<br />

und die Investition in neue Standorte.“<br />

Die Eröffnungspressekonferenz der IFAT 20<strong>08</strong> fi ndet am 5.<br />

Mai 20<strong>08</strong> um 11:30 Uhr im Forum der Halle A4 statt.<br />

Weitere Informationen unter: www.ifat.de.<br />

Inhalt des Vertrages ist, dass zunächst auf einer Fläche von<br />

300 Hektar so genannte Mutterquartiere für schnell wachsende<br />

Baumarten wie z. B. Pappeln angelegt werden. Ziel ist<br />

es, von diesen „Mutterquartieren“ aus auf eine 10.000 Hektar<br />

große Energieholzplantage zu kommen. Der erwartete Ertrag<br />

liegt bei ca. 10 Tonnen Trockenmasse Holz pro Hektar und<br />

Jahr. Er dient<br />

ausschließlich zur CO2-neutralen Erzeugung von Wärme und<br />

Strom im Kraft-Wärme-Kopplungsprozess von Biomasse-<br />

Heizkraftwerken.<br />

Rolf Neugebauer, Geschäftsführer P&P: „Als eine der führenden<br />

Forstbaumschulen in Deutschland und Europa haben wir<br />

schon frühzeitig die Bedeutung von Energieholzplantagen<br />

erkannt und zusammen mit Universitäten und Forschungsanstalten<br />

ein entsprechendes theoretisches und praktisches<br />

Know-how aufgebaut. Wir freuen uns, dass wir mit RWE einen<br />

starken und verlässlichen Partner gewinnen konnten.“<br />

Stephan Lohr, Geschäftsführer RWE Innogy Cogen GmbH:<br />

„Der Eintritt in den Aufbau eigener klimaschonender, CO2neutraler<br />

Energieressourcen ist für uns ein wichtiger Ausgangspunkt,<br />

um unseren Kunden innovative und gleichzeitig<br />

wirtschaftliche Energieversorgungskonzepte anbieten zu<br />

können.“<br />

Die RWE Innogy Cogen ist derzeit hauptsächlich in Deutschland<br />

aktiv. Im Zuge einer ambitionierten Wachstumsstrategie<br />

ist geplant, zukünftig in der gesamten EU und zum Teil auch<br />

darüber hinaus tätig zu werden.<br />

Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 279


„Wir denken kommunal“:<br />

Palfinger – der ideale Partner für die Kommunalwirtschaft<br />

Von A wie Abfallbeseitigung bis Z wie Zoo<br />

reicht die beinahe endlose Aufgabenliste der<br />

Kommunen. Trotz Vergabe bestimmter Tätigkeiten<br />

an private Dienstleister bleibt eine<br />

breite Palette von Maßnahmen, die mit einem<br />

möglichst straffen Personalstand zu meistern<br />

ist. Kein Wunder, wenn die Fahrzeug- und<br />

Maschinenparks in den letzten Jahren stetig<br />

gewachsen sind. Nur mit moderner Technik,<br />

die möglichst im Einmannbetrieb effizient einsetzbar<br />

ist, lässt sich dieser Spagat zwischen<br />

Kosten und Aufgabenvolumen bewältigen.<br />

Palfinger, der führende Systemlieferant für<br />

Ladekrane, Abroll- und Absetzkipper sowie<br />

Hubarbeitsbühnen, konzentriert sich seit geraumer<br />

Zeit mit seinen Produkten und Dienstleistungen<br />

noch stärker auf kommunale Belange.<br />

Das erklärte Ziel ist es, Personal- und<br />

Maschinenkosten zu reduzieren; gleichzeitig<br />

aber die Leistung zu maximieren. Palfinger-<br />

Equipment ist zwar längst fester Bestandteil<br />

innerhalb der Kommunalwirtschaft. Trotzdem sind Bauhöfe,<br />

Wasserwerke, Verkehrsbetriebe und andere Bereiche immer<br />

wieder überrascht, wie groß die Palette möglicher Anwendungen<br />

tatsächlich ist. Hier ein kurzer Überblick, unterteilt<br />

nach den wichtigsten Produktgruppen:<br />

Ladekrane heben nicht nur Baustoffe<br />

an die richtige Stelle<br />

Das Produktsegment Ladekrane reicht bei Palfinger vom<br />

kleinen Kompaktkran in der 0,9 bis 4 Metertonnenklasse (mt)<br />

über die bewährten Allrounder im Bereich zwischen etwa 5<br />

und 30 mt bis hinauf zum Schwerlastkran. Gerade für kommunale<br />

Einsätze bieten kleine und mittlere Baureihen, ergänzt<br />

mit passendem Systemzubehör, einen breiten Anwendungsbereich.<br />

Gemeinden, die z. B. eine Hebebühne nur sehr bedingt<br />

auslasten, rüsten ihren Kran mit einem zwangsgesteuerten<br />

Arbeitskorb und Fernsteuerung aus. Die Baumpflege,<br />

das Aufhängen von Transparenten bei Festveranstaltungen<br />

oder das Anbringen der Weihnachtsbeleuchtung sind nur einige<br />

Beispiele aus der möglichen Aufgabenliste.<br />

Ausgestattet mit einem funktionellen Zweischalengreifer eignet<br />

sich der Kran für kommunale Bauarbeiten, für den Sandaustausch<br />

auf oft nur schwer erreichbaren Kinderspielplätzen<br />

oder für den Nachschub von Tausalz. Mit passendem<br />

Hebezeug sind beschädigte Leitplanken oder großformatige<br />

Verkehrshinweistafeln schnell und wirtschaftlich auszuwechseln.<br />

Mittels der Palfinger-Funkfernsteuerung ist der Kran mit angebautem<br />

Werkzeug exakt und sicher zu positionieren. Da<br />

trotzdem immer eine ausreichend große Lkw-Ladefläche zur<br />

Verfügung steht, erspart sich der Bauhof den Einsatz weiterer<br />

Fahrzeuge.<br />

Moderne Ladekran- und Abrollkipper-Technik<br />

für Recyclingaufgaben<br />

Ob Palfinger-Ladekran oder der für höchste Belastungen konzipierte<br />

EPSiLON-Kran: Beide Baureihen sind in Kombination<br />

mit einem Palfinger-Abrollkipper ein bewährtes Team, wenn<br />

Glassammelbehälter präzise und schnell über den einzelnen<br />

Kammern des Containers zu entleeren sind. Selbstverständlich<br />

immer mit nur einem Mitarbeiter! Ähnlich problemlos läuft<br />

auch das Abkippen der jeweiligen Kammern im Depot durch<br />

die spezielle Kinematik des Abrollers ab.<br />

Der Absetzkipper ist neu erfunden worden<br />

Vom Abroller zum Absetzer: Hier hat Palfinger in den letzten<br />

Jahren den Funktionsablauf kontinuierlich optimiert und sicherer<br />

gestaltet. Ein typisches Beispiel dafür ist der neue Absetzkipper<br />

PAK13K KOBRA. Durch die besondere Gestaltung<br />

der Hubarme gehört das Kettenschlagen der Vergangenheit<br />

an. Ferner sitzt die Mulde fest verankert und rutschfest auf<br />

der Ladefläche. Durch seine „Schlangenarme“ hebt der Palfi<br />

nger-Absetzkipper Container selbst von Unterflurstellplätzen<br />

präzise auf die Ladefläche. Das Be- und Entladen erfolgt<br />

wahlweise vom Führerhaus aus oder mittels eines Handsteuergerätes.<br />

PALIFT-Systeme stehen mit unterschiedlichen<br />

Hublasten für diverse Behältergrößen zur Verfügung.<br />

Ein Allrounder für alle Gelegenheiten<br />

Palfinger-Hubarbeitsbühnen der Baureihe TKA BISON mit ihrem<br />

Platz sparenden Kurbelschwenktisch sind in vielen Branchen<br />

zum unverzichtbaren Höhenzugangsmittel geworden.<br />

Kommunen nutzen diese Technik nicht nur für die Baumpflege<br />

und diverse andere Aufgaben, sondern z. B. auch mit einem<br />

isolierten Arbeitskorb für Arbeiten an der Energieversorgung.<br />

BISON-Bühnen bringen eine kompakte Baulänge mit, können<br />

innerhalb der Fahrzeugbreite geschwenkt werden und sind<br />

mit innenliegenden Energiezuführungen ausgestattet. Die<br />

stufenlos an die Einsatzverhältnisse anpassbare Abstützautomatik<br />

mit automatischer Aufstellnivellierung sorgt für hohe<br />

Sicherheit und erspart größere Absperrmaßnahmen oder<br />

Verkehrsstaus. Sämtliche Bedienungsabläufe werden vom<br />

zusätzlich schwenkbaren Arbeitskorb aus gesteuert.<br />

Das beste System taugt letztlich nichts, wenn der Service nicht<br />

passt. Hier ist Palfinger mit seinen zahlreichen Stützpunkten<br />

280 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>


in der Branche führend. Weitere Dienstleistungspakete wie z.<br />

B. eine bewährte Maschinen- und Kaskoversicherung, Full<br />

Service-Verträge oder die Ausbildung zum professionellen<br />

Kranführer runden das Engagement des Herstellers ab. Gerade<br />

das Schulungsangebot erspart Schäden für Mensch und<br />

Maschine und ist für den kommunalen Bereich ein absolutes<br />

Die Oberhausener Gebäudemanagement GmbH<br />

Die Bison Hubarbeitsbühne im harten Außeneinsatz<br />

Die Oberhausener Gebäudemanagement<br />

GmbH, kurz OGM genannt, beschäftigt<br />

rund 850 Mitarbeiter, die zahlreiche<br />

Dienstleistungen für die Bürger der Stadt<br />

Oberhausen durchführt. Im Einzelnen<br />

handelt es sich hierbei um die Bereiche<br />

Gebäude- und Glasreinigung, Sportplatzunterhaltung,<br />

Bäderwesen, Grünflächenunterhaltung,<br />

Werkstätten, Friedhöfe und<br />

Tiergehege. Neben diesen Bereichen wird<br />

auch das technische Energie- und Gebäudemanagement<br />

in all seinen Facetten von<br />

der OGM betreut.<br />

Bei der Bearbeitung dieser Aufgabenfelder<br />

stehen organisatorische und wirtschaftliche<br />

Kriterien im Vordergrund. Für die Bereiche<br />

Städtische Wälder und Parkbäume<br />

ist eine Arbeitsgruppe unter der Leitung<br />

des Dipl.-Forstingenieurs Jürgen Halm zuständig.<br />

Er teilt sechs Mitarbeiter und drei<br />

Auszubildende, die zu Forstwirten ausgebildet<br />

werden, für die täglich anstehenden<br />

Aufgaben ein. Für Baumschnitt- und Fällarbeiten<br />

steht ein großer Maschinenpark<br />

zur Verfügung, die effizient eingesetzt werden müssen.<br />

Seit neuestem unterstützt eine Hubarbeitsbühne vom Typ<br />

Bison TKA 28 aus dem Hause Palfinger die anfallenden Arbeiten.<br />

Die TKA-Reihe wurde speziell für die vielfältigen Aufgaben<br />

im Kommunalbereich entwickelt. Die exzellente Geometrie<br />

und die robuste Bauweise der TKA Bühnen sprechen<br />

für sich. Nach einer Ausschreibung haben sich alle daran<br />

Beteiligten, wie zum Beispiel der Betriebshofleiter aber auch<br />

die Nutzer für die Arbeitsbühne von Palfinger entschieden.<br />

Hiefür sprechen zahlreiche Gründe, die neben dem Preis, von<br />

großer Wichtigkeit waren.<br />

Die Hubarbeitsbühne ist auf einem 8,4 t Mercedes-Benz Atego<br />

816 aufgebaut. Ein großes Plus der Palfinger Arbeitsbühne<br />

ist die Arbeitshöhe von 28 m und die Rangierfähigkeit auf<br />

kleinen Friedhofswegen und Parkanlagen. Neben dem Fahrgestell<br />

ist dafür der patentierte Kurbelschwenktisch verantwortlich.<br />

Dieses technische Meisterwerk schwenkt innerhalb<br />

der Fahrzeugbreite. Durch die minimale Fahrzeuglänge wird<br />

eine maximale Wendigkeit auch bei engsten Platzverhältnissen<br />

erreicht.<br />

Neben der technische Ausstattung und den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten<br />

waren vor allem auch die begleitenden<br />

Serviceleistungen wie Schulungsmaßnahmen und bei Bedarf<br />

Muss. Noch eine Randbemerkung zum Schluss: Kommunale<br />

Fahrzeuge sind bei jedem Wetter im Einsatz. Durch eine aufwändige<br />

kathodische Tauchlackierung wird ein Langzeit-Korrosions-<br />

und Oberflächenschutz erreicht, dessen Beschichtung<br />

elastisch, abriebfest und UV-beständig ist.<br />

Weitere Informationen unter: www.palfinger.de.<br />

Jürgen Halm, Dipl.-Forstingieur bei OGM (2.v.r.), und sein Team arbeiten sehr<br />

gern mit der Bison Hubarbeitsbühne aus der TKA-Reihe<br />

technische Unterstützung ausschlaggebend. Eine intensive<br />

Einweisung vor der Inbetriebnahme hat dem Team um Jürgen<br />

Halm geholfen, die technischen „Feinheiten“ der Bison Hubarbeitsbühne<br />

optimal einzusetzen.<br />

In der Praxis, wie zum Beispiel bei Baumschnitt- und Fällarbeiten<br />

auf einem Sportplatzgelände, zeigt sich die hohe<br />

Flexibilität der Palfinger Arbeitsbühne. Allein schon die vorbereitenden<br />

Arbeiten zeigen, wie schnell das Arbeitsgerät an<br />

jedem einzelnen Baum zum Einsatz kommt. Das Ausfahren<br />

der Stützen lässt sich problemlos im Einmannbetrieb durchführen.<br />

Die Abstützautomatik und Aufstellnivellierung sorgt<br />

für ein schnelles Umsetzen der Arbeitsbühne.<br />

Die einfache Bedienbarkeit beim Ausfahren der Teleskoparme<br />

führt den Arbeitskorb schnell in die Höhe zu den Baumschnittarbeiten.<br />

Durch den sicheren Stand im Korb kann der<br />

Arbeiter die Baumschnittarbeiten in luftiger Höhe schnell<br />

und problemlos durchführen. Dabei wird die 20 m maximale<br />

Reichweite oft voll ausgeschöpft, um an schwierige Stellen<br />

des jeweiligen Baumes zu gelangen. Die Bison Hubarbeitsbühne<br />

lässt in Sachen Kompaktheit, Wendigkeit und universeller<br />

Einsetzbarkeit sowie Größe des Arbeitsbereiches keine<br />

Wünsche offen. Dies fi ndet auch das Team von Jürgen Halm,<br />

dass täglich mit der Hubarbeitsbühne zum Wohle der Oberhausener<br />

Bürger ihren Bereich bearbeitet.<br />

Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 281


Meiller auf der IFAT 20<strong>08</strong><br />

- 5 Exponate in Halle C4, Stand 219/318, und im Freigelände<br />

- DIN-gerechte Ladungs-Sicherungssysteme für Absetzkipper<br />

mit Behältern nach DIN<br />

- Vorführeinsatz auf dem VAK-Gelände: Moderne Absetz- und<br />

Abrollkipper mit robusten Transportanhängern für die Entsorgungslogistik<br />

Auch dieses Mal wieder bei der VAK-Fahrveranstaltung mit<br />

von der Partie, der Abrollkipper RK 20.70<br />

Für den Münchner Traditionshersteller F. X. Meiller zählt die<br />

IFAT auch 20<strong>08</strong> zum Pflichtprogramm. Erwartungsgemäß<br />

präsentiert der Bau- und Kommunalfahrzeuge-Spezialist den<br />

Fachbesuchern ein breites Spektrum seiner Produktpalette<br />

- die 5 Exponate reichen vom klassischen Dreiseitenkipper<br />

über Wechselbehälter-Aufbauten bis hin zu Kommunalhydraulik-Systemen.<br />

Daneben zeigen fünf mit Meiller-Geräten<br />

aufgebaute Fahrzeuge an den „Truck in Action“-Vorführungen<br />

im Aktionspark des VAK (Verband der Arbeitsgeräte- und<br />

Kommunalfahrzeug-Industrie e.V.) ihre Alltagsqualitäten.<br />

Zeit ist Geld<br />

Im besonderen IFAT-Fokus stehen bei Meiller moderne Abroll-<br />

und Absetzkipper-Aufbauten. Ihre neue, nach den aktuellen<br />

Vorschriften zertifizierte hydraulische Behälterverriegelung<br />

ist in die Ladebrücke integriert und sichert den Behälter<br />

form- und kraftschlüssig in und gegen die Fahrtrichtung – ihre<br />

Bedienung erfolgt schnell, sicher und komfortabel vom Fahrerhaus<br />

aus. Für das beschleunigte Behälterhandling sorgt<br />

der lastabhängige Eilgang von Meiller – mit dem die TS-Abroll-<br />

und MT-Absetzkipper ihre Ladevorgänge um bis zu ein<br />

Drittel verkürzen.<br />

Gesichert auch am Anhänger<br />

Mit neuer pneumatischer Behältersicherung wartet der zweiachsige<br />

Absetzbehälter-Transportanhänger A 18 ZL 5,0 auf.<br />

Die Bedienung der Zurrvorrichtung beschränkt sich auf das<br />

Einhängen der Zurrmittel und das Betätigen der Pneumatik-<br />

Ventile. Der Anhänger wird mit Dekra-Zertifikat geliefert, sein<br />

Sicherungssystem entspricht allen gängigen Richtlinien zur<br />

Ladegutsicherung in Straßenfahrzeugen. Neu im Meiller-Programm<br />

wird der luftgefederte Tandem-Anhänger G 189 TS<br />

ZL 1.3 geführt. Der tiefgekuppelte Zweiachser fasst 7.700<br />

Millimeter lange Großraumbehälter (bis 53,41 Kubikmeter),<br />

die sechsfach pneumatisch im Behälterlängsträger verriegelt<br />

werden.<br />

Nebenerwerb im Winterdienst<br />

Mit der Zweikreis-Kommunalhydraulik-Anlage von Meiller<br />

wird jedes konventionelle Kipperfahrzeug zum Spezialisten<br />

für kommunale Dienstleistungen. Das elektrohydraulisch<br />

gesteuerte Hydrauliksystem steuert das Heben/Senken und<br />

das Schwenken eines Schneepflugs, und versorgt über einen<br />

zweiten Öl-Kreislauf den Streuautomaten. Die Druckversorgung<br />

der Frontanbaugeräte erfolgt über vier Anschlüsse<br />

mit Schraubkupplung, hinter dem Fahrerhaus sitzen zwei<br />

Anschlüsse mit Steckkupplungen. Die Hydraulikanlage wird<br />

über eine im Amaturenbereich integrierte Bedieneinheit elektronisch<br />

gesteuert.<br />

Stahlbau und Hydraulik aus einer Hand<br />

Der Name Meiller, hinter dem sich das 1850 gegründete<br />

Familienunternehmen F. X. Meiller GmbH & Co KG verbirgt,<br />

steht für qualitativ hochwertige Produkte mit hohem Kundennutzen.<br />

Das Münchner Unternehmen bedient die Bau- und<br />

Entsorgungsbranche mit einer breiten Palette von Kippfahrzeugen,<br />

Abroll- und Absetzkippern sowie innovativen Hydrauliksystemen.<br />

Der Kunde erhält Stahlbau plus Hydraulik<br />

aus einer Hand – die einzigartige Kompatibilität von Aufbau<br />

und Hydraulik spricht für die Effizienz der Meiller-Produkte<br />

und ihre Lebensdauer. In neun Standorten in Europa und mit<br />

innovativen Fertigungsverfahren entstehen Premium-Produkte.<br />

Ihre Qualität trägt nur einen Namen – Meiller.<br />

Weitere Informationen unter: www.meiller.com.<br />

Für Absetzkipper: Der neue 3-fach Kipphaken nach DIN<br />

282 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>


eGovernment: Deutschland holt auf<br />

Fraunhofer FOKUS zeigt One Stop-Firmengründung für Dienstleister in der EU<br />

Knapp zwei Jahre verbleiben den EU-Mitgliedsstaaten, eine<br />

verbindliche Dienstleistungsrichtlinie der Gemeinschaft umzusetzen.<br />

Spätestens ab 2010 sollen Unternehmen und Bürger<br />

in jedem Land der Union auf elektronischem und anderen<br />

Kommunikationswegen sämtliche Formalitäten zur Aufnahme<br />

und Ausübung einer Dienstleistungstätigkeit über einen<br />

einzigen, einheitlichen Ansprechpartner abwickeln können.<br />

Bislang stehen bürokratische Hemmnisse und teilweise Dutzende<br />

zu kontaktierende Behörden gerade kleinen und mittleren<br />

Unternehmen bei der uneingeschränkten Nutzung des<br />

gemeinsamen Binnenmarktes im Wege. Zugleich sollen europaweit<br />

Genehmigungsverfahren vereinfacht und das Zusammenwirken<br />

nationaler Verwaltungssysteme intern sowie über<br />

Ländergrenzen hinweg verbessert werden.<br />

Am Beispiel einer grenzüberschreitenden Gewerbeanmeldung<br />

demonstrierte das Berliner Fraunhofer Institut für Offene<br />

Kommunikationssysteme FOKUS jetzt auf der IT-Messe<br />

CeBIT eine modellhafte Lösung zur administrativen Organisation<br />

und elektronischen Untersetzung voller unternehmerischer<br />

Freizügigkeit. Die Blaupause verdeutlicht nach dem<br />

Prinzip eines Architekturmodells, wie über einheitliche Ansprechpartner<br />

und einer vernetzten elektronischen Verfahrensabwicklung<br />

die Überwindung nationaler Grenzen unter<br />

Beachtung internationaler Standards zu meistern ist.<br />

Deutschland gelingt mit dieser konzeptionellen Neuentwicklung<br />

ein wichtiger Schritt auf dem langen Marsch zum durchgängigen<br />

eGovernment. Bei den jährlichen Vergleichsanalysen<br />

zu Online-Verfügbarkeit und -Qualität von Leistungsangeboten<br />

der Verwaltungen im EU-Rahmen hat die Bundesrepublik<br />

zwar bereits aufgeholt. Sie liegt jedoch noch deutlich hinter<br />

einer Staatengruppe um Spitzenreiter Österreich zurück. Die<br />

Alpenrepublik, aber auch Länder wie Malta, Slowenien oder<br />

Großbritannien investierten in den letzten Jahren viel Geld und<br />

noch mehr Kraft in den Aufbau vernetzter Behörden- und IT-<br />

Strukturen; heute besetzten sie deshalb führende Plätze. Im<br />

Rahmen ihres Aktionsplans Deutschland-Online unternimmt<br />

die Bundesregierung nun beträchtliche Anstrengungen, den<br />

Standort Deutschland und die Marktposition der exportorientierten<br />

Wirtschaft an die Spitzengruppe heranzuführen.<br />

FOKUS-Institutschef Radu Popescu-Zeletin sieht das Projekt<br />

„Premium DLR“ seines Hauses als Beitrag zu dieser<br />

Strategie. Die öffentliche Verwaltung müsse beim Einsatz<br />

von IT-Systemen für mehr Produktivität und Effizienz zügig<br />

mehrere Jahre Rückstand gegenüber der Industrie aufholen.<br />

Technisch sei etwa die Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtlinie<br />

kein großes Problem. Das liege angesichts der förderalen<br />

deutschen Strukturen eher darin, Arbeitsabläufe von<br />

Behörden bundesweit zu harmonisieren und zu verknüpfen.<br />

Die gemeinsam mit Microsoft und weiteren namhaften Partnern<br />

aus Industrie, Verwaltung und Politik entwickelte Lösung<br />

für Dienstleister ebne den Weg dorthin. Die Berliner Wissenschaftler<br />

und IT-Experten konnten bei der Entwicklung auf<br />

umfassendes Know-how aus einem strategisch fast ebenso<br />

bedeutsamen Vorgängerprojekt zurückgreifen: 2007 hatten<br />

sie bereits die prototypische Umsetzung einer von Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel angeregten bundeseinheitlichen Verwaltungshotline<br />

115 für die Kommunikation zwischen Bürger<br />

und Verwaltung entwickelt.<br />

Nach dem FOKUS-Modell haben Antragsteller aus einem<br />

beliebigen EU-Staat in einem anderen Mitgliedsland - ebenso<br />

natürlich im eigenen – künftig nur noch einen Ansprechpartner<br />

zur Information, Beratung und Koordination für den<br />

gesamten Prozess ihrer Gewerbeanmeldung über das Internet.<br />

Dies schließt nicht aus, dass es in einem Land mehrere<br />

dieser Ansprechpartner geben kann. Zugleich beschreibt<br />

die Blaupause die Verknüpfung vielfältiger Fachabläufe und<br />

Offline-Prozesse in ganz unterschiedlichen Verwaltungseinrichtungen<br />

zu einem komplexen Genehmigungsprozess: In<br />

einem einheitlichen Formular werden in der Landessprache<br />

sämtliche nötigen Informationen, etwa zur Person, zu Zahlungsvorgängen,<br />

Fahrzeugzulassung oder zu Führungszeugnissen<br />

für Mitarbeiter eingegeben. Beliebige ergänzende Dokumente<br />

können als Datei angehängt werden, eine Signatur<br />

des Antragstellers garantiert die Echtheit seiner Angaben. Für<br />

ihn unmerklich, wird die gebündelte Anfrage anschließend<br />

elektronisch in einzelne Bearbeitungsprozesse – etwa nach<br />

Branchen, Regionen oder Zuständigkeiten –aufgefächert.<br />

Die Bearbeitungsergebnisse der untereinander verbundenen<br />

Stellen fl ießen dann umgekehrt wiederum zusammen. Antworten<br />

und Genehmigungen erreichen den Niederlassungswilligen<br />

ebenfalls elektronisch oder auf klassischem Postweg.<br />

Interne Voraussetzungen für die vernetzte Bearbeitung sind<br />

gemeinsame Standards und Interoperabilität, also die medienbruchfreie<br />

Kommunikation, verschiedener IT-Systeme und<br />

Programme innerhalb der Verwaltung.<br />

Damit erfüllt das in allen EU-Staaten umsetzbare FOKUS-<br />

Konzept präzise die von Brüssel vorgegebenen Kernforderungen<br />

eines komplexen eGovernment-Szenarios.<br />

Firmengründungen in Europa<br />

bald einfacher<br />

Berliner IT-Institut schafft Architektur für One-Stop-Auslandsgründungen<br />

Eine IT- und Verwaltungsinnovation aus Berlin soll grenzüberschreitende<br />

Unternehmensgründungen in Europa vereinfachen.<br />

Die vom Fraunhofer Institut für offene Kommunikatiossysteme<br />

FOKUS entwickelte eGovernment-Modelllösung<br />

„Premium DLR“ bietet einen umfassenden Ansatz zur Umsetzung<br />

der Europäischen Dienstleistungsrichtlinie. Sie soll<br />

kleinen und mittleren Dienstleistern grenzüberschreitend den<br />

Zugang zum europäischen Binnenmarkt über einheitliche Ansprechpartner<br />

erleichtern.<br />

Das auf der CeBIT erstmals vorgestellte Projekt zeigt auf, wie<br />

nationale Behörden elektronisch und logistisch zu vernetzen<br />

sind, damit Antragsteller aus einem beliebigen EU-Land<br />

sämtliche Prüfungs- und Genehmigungsprozesse orts- und<br />

branchenunabhängig über einen einzigen Anlaufpunkt abwickeln<br />

können. Fraunhofer FOKUS, unter anderem durch die<br />

maßgebliche Entwicklung des Internet-Telefoniestandards<br />

Voice over IP und der Behördenhotline 115 bekannt, will das<br />

Vernetzungsprojekt für Firmengründungen in den kommenden<br />

Monaten mit über 40 Partnern aus Politik, Verwaltung<br />

und internationaler IT-Wirtschaft vorantreiben. So sollen neben<br />

dem architektonischen Rahmen konkrete Vorschläge zur<br />

organisatorischen Abstimmung und technischen Vernetzung<br />

nationaler Behördensysteme vorgelegt werden. „Diese Lö-<br />

Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 283


sungen sind nicht ausschließlich für Deutschland konzipiert,<br />

sondern werden in Frankreich ebenso umzusetzen sein, wie<br />

in Dänemark, Slowenien oder Griechenland“, erläutert Institutsleiter<br />

Prof. Radu Popescu-Zeletin.<br />

In einer verbindlichen Dienstleistungsrichtlinie hatten die EU-<br />

Mitgliedsstaaten die Einrichtung „einheitlicher Ansprechpart-<br />

Dicke Rohre unter schmaler Ortsdurchfahrt<br />

ner“ in jedem Land bis Ende 2009 festgeschrieben. Wegen<br />

ihrer erheblichen wirtschaftlichen und politischen Bedeutung<br />

nahm die Bundesregierung die Umsetzung der Richtlinie in<br />

ihren Aktionsplan Deutschland-Online auf.<br />

Weitere Informationen unter: www.fokus.fraunhofer.de.<br />

Firma BLK aus Görschen verlegt mit Grundodrill 25 N eine 700er Entwässerungsleitung<br />

Die Ortsdurchfahrt in Mühlhausen / Kraichgau ist derzeit<br />

Schauplatz eines spektakulären HDD- Spülbohreinsatzes. Vor<br />

dem Einzug wird das 150 m lange PE 100 Rohr zur Ausbildung<br />

eines Oberbogens, der die Länge der Einziehgrube auf<br />

drei Meter verkürzt, in Hochlage gebracht. Zum Einzug senkt<br />

sich das Rohr mit seinen 794,2 mm Außendurchmesser in die<br />

Einzugsgrube, wo es in 4 m Tiefe im Untergrund als Regenwasserkanal<br />

dienen wird.<br />

Der Grundodrill 25 N bei der Pilotbohrung während der Verkehr<br />

ungestört weiter fl ießt<br />

Ein beeindruckendes Beispiel für eine grabenlose Verlegung.<br />

Die offene Verlegung als Alternative, nicht vorstellbar für<br />

die Planer vom Ingenieurbüro Willaredt, Sinsheim, und den<br />

Auftraggeber, die Kommunale Bau- und Erschließungsgesellschaft<br />

Mühlhausen. Monatelang wäre die B 39 (Speyerer<br />

Straße) für den Durchgangs- und innerörtlichen Verkehr voll<br />

gesperrt gewesen.<br />

Hier ist nun die Firma BLK aus Görschen mit dem neuen<br />

Grundodrill 25 N im Einsatz. Hervorgegangen aus der KMS<br />

haben die Mitarbeiter ausreichend Erfahrung mit solchen<br />

Maßnahmen, da sie bereits in 20<strong>04</strong> für ein ähnliches Projekt<br />

mit dem begehrten Excell- Bohrpreis ausgezeichnet wurden.<br />

Das Projekt<br />

Der neue Regenwasserkanal, der parallel zum bestehenden<br />

Schmutzwassersammler in der Speyerer Straße (B 39)verlegt<br />

wird, dient der Entwässerung eines zu erschließenden Wohngebietes<br />

im Trennsystem. Später kommt noch das Oberflächenwasser<br />

der geplanten Umgehungsstraße hinzu, mit dem<br />

der starke Verkehr der Bundesstraße aus dem Ort herausge-<br />

nommen wird. Diese Abflussmengen könnte das bestehende<br />

Entwässerungsnetz nicht zusätzlich aufnehmen, was die gelegentlich<br />

bei Starkregen auftretenden Rückstauereignisse,<br />

so die Information von Anwohnern, auch nahe legen.<br />

Die Entwässerungsleitung mündet dann in ein bereits vorhandenes<br />

Schachtbauwerk und soll als PE-HD Rohr 710 x 42,1<br />

mm grabenlos in 4 m Tiefe, ca. 1 m tiefer und parallel zum bestehenden<br />

Schmutzwasserkanal aus Beton, verlegt werden.<br />

Die offene Bauweise hätte in der Ortsdurchfahrt Mühlhausen<br />

umfangreiche Erdarbeiten erfordert und eine nicht vertretbare<br />

Vollsperrung der Durchgangsstraße mit erheblichen Auswirkungen<br />

zur Folge gehabt.<br />

Die Ausführung<br />

Die BLK gewann die beschränkte Ausschreibung nach einem<br />

öffentlichen Teilnahmewettbewerb. Die Beauftragung beinhaltet<br />

die Verlegung der insgesamt 320 m langen Leitung im<br />

HDD- Spülbohrverfahren mit Teilabschnitten von 150 und 170<br />

m Länge.<br />

Zunächst werden Ende Februar unter halbseitiger Sperrung<br />

der B 39 die Start- und Zielbaugruben erstellt, bevor am 10.<br />

März die BLK mit den Bohrarbeiten beginnt. Der Grundodrill<br />

25N lässt sich bequem auf dem teilweise gesperrten Fahrstreifen<br />

installieren. Die Pilotbohrung über 150 m im lehmig<br />

sandigen Boden erfordert einen Arbeitstag.<br />

Die Aufweitung der Pilotbohrung erfolgt in 3 weiteren Arbeitstagen<br />

und wird in mehreren Schritten über 350, 510, 650 bis<br />

auf 900 mm Bohrdurchmesser ausgeführt, das entspricht<br />

einem Überschnitt von ca.15 %. Wesentliche Aufgaben der<br />

eingesetzten Bentonitsuspension sind die Unterstützung des<br />

Bohrvorganges, der Abtransport des anfallenden Bohrkleines<br />

sowie die Stützung des aufgeweiteten Bohrkanales. Durch<br />

die Suspension wird zudem beim Rohreinzug die Reibung<br />

zwischen HD-PE Rohr (Metergewicht immerhin 88,9 kg) und<br />

Bohrlochwandung beträchtlich gemindert. Insgesamt werden<br />

dafür ca. 3 t Betonit (Stüwamax) bzw. 120 m3 Bohrspülung<br />

verbraucht, die über eine Recycling-Anlage laufen, wo<br />

Boden und Suspension mit Grob-, Feinsieben und Hydrozyklonen<br />

wieder voneinander getrennt werden. Der notwendige<br />

Wasserbedarf wird über Hydranten sichergestellt.<br />

Entgegen der üblichen Vorgehensweise wird das neue Rohr<br />

nicht mit der letzen Aufweitung und im Rückwärtsgang eingezogen.<br />

Stattdessen wird die Bohranlage mit dem entsprechend<br />

Setback vor der ursprünglichen Zielgrube aufgebaut<br />

und bohrt sich durch ein Fenster in der Straße auf Solltiefe.<br />

Das Gestänge mit aufgesetzten Pushkopf wird durch den<br />

284 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>


Durch das in Hochlage gebrachte Rohr kann die Einziehgrube<br />

auf drei Meter verkürzt werden<br />

vorhandenen Bohrkanal bis in die Einziehgrube geschoben.<br />

Dort wird der zuletzt benutzt Reamer am Gestänge befestigt<br />

und mit angehängtem Rohr zurückgezogen.<br />

Dieses Verfahren wurde gewählt, um das Rohr nicht bergauf<br />

ziehen zu müssen, schließlich hat die Straße hier 2 % Gefälle,<br />

zu denen nochmals 2 % durch die Trassenneigung hinzukommen.<br />

Das Gewicht von Rohr und Ballastwasser reduziert<br />

durch die schiebende Wirkung die Einzugskräfte an der Bohranlage.<br />

Das Ballastwasser verhindert ein Aufschwimmen des<br />

Rohres und lässt sich von oben ebenfalls leichter ohne Lufteinschluss<br />

auffüllen. Der Rohrstrang selbst wird aus Rohren<br />

mit Einzellängen von 12 Metern auf der Baustelle auf eine<br />

Gesamtlänge von 150 Meter verschweißt und vorgestreckt.<br />

Volldampf im Treppenviertel<br />

Insituform saniert Abwasserkanäle in Hamburg-Blankenese<br />

Überwiegend aus dem 19. Jahrhundert stammt das Kanalnetz<br />

im historischen Treppenviertel von Hamburg-Blankenese. In<br />

diesem topografisch extremen Abwassersystem saniert die<br />

Insituform Rohrsanierungstechniken GmbH (IRT) seit Ende<br />

Oktober 2007 rund 1143 Meter Kanäle in Nennweiten bis<br />

DN 450 durch Schlauchlining mit dem Insituform-Liner: Eine<br />

Baumaßnahme, die es in jeder Hinsicht in sich hat.<br />

Für Hamburg -Touristen ist das historische Treppenviertel<br />

ein Muss. Hier in Blankenese, wo die von Altona kommende<br />

Elbchaussee endet, residierten schon im 19. Jahrhundert die<br />

Hamburger Kapitäne und andere wohlhabende Hanseaten<br />

in Villen, die sie an die steilen Hänge des nördlichen Elbufers<br />

bauten. Aufgrund der Extrem-Topografie ließen sich die<br />

noblen Wohnlagen nur über Treppen erschließen, die dem<br />

Viertel seinen Namen gaben. Befahrbare Wege gibt es bis<br />

heute kaum. Doch das Treppenviertel hat nicht nur architektonische<br />

Schmuckstücke und traumhafte Fernsichten zu bieten,<br />

sondern auch ein weit über 100 Jahre altes Steinzeug-<br />

Sielnetz aus der Frühphase der Kanalisierung der Hansestadt<br />

gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Die Rohre und Formstücke,<br />

die hier im Boden liegen und zum Teil noch in alten<br />

englischen Zollmaßen (DN 225) bemessen sind, haben vielfach<br />

bereits musealen Wert. Alter und Bewegungen im Hang<br />

Die zweite Haltung mit 170 Meter Länge ist mittlerweile ebenfalls<br />

erfolgreich abgeschlossen worden. Bohr- und Aufweitungsarbeiten<br />

gestalten sich wie bei der ersten Haltung ohne<br />

Probleme. Hier wird jedoch der Rohrstrang ohne Oberbogen<br />

eingezogen. Dazu wurde die Einziehgrube verlängert und<br />

eine Rampe geschaffen. Der Rohrstrang konnte wegen einer<br />

einmündenden Straße nicht über die komplette Länge von<br />

170 Meter ausgelegt werden. Daher ergab sich eine knapp<br />

2-stündige Unterbrechung durch die Verschweißung mit dem<br />

bereits eingezogenen Teilstück. Dieser Stillstand war jedoch<br />

ohne Auswirkungen auf Verlauf und Höhe der Zugkräfte, die<br />

in der Spitze knapp 10 Tonnen erreichten.<br />

Die Bohrung wurde auf 350, 510, 650 und 900 mm aufgeweitet<br />

haben auch an ihnen Spuren hinterlassen. Die Blankeneser<br />

Kanäle sind deshalb ebenso sanierungsbedürftig wie andere<br />

Teile des historischen Hamburger Siel-Bestandes. Während<br />

jedoch die Hamburger Stadtentwässerung (HSE) im Zuge<br />

des Sielsanierungprogrammes in der Innenstadt seit 1982<br />

bereits rund 150 Kilometer Kanäle grabenlos saniert oder erneuert<br />

hat, „schob“ man die vergleichsweise kleinen Kanäle<br />

des Treppenviertels lange Zeit: die Randbedingungen für eine<br />

Sanierung sind hier weit schwieriger als überall anders in der<br />

Elbmetropole. Leitungsgefälle bis 35 Prozent verbinden sich<br />

hier mit gewundenen und engen Trassenführungen, die nicht<br />

mit größerem Gerät oder LKW anfahrbar sind und fast durchgängig<br />

mit Treppen, massiven Stützmauern oder gar mit<br />

Häusern überbaut sind. In einzelnen Fällen fehlen zuverlässige<br />

Angaben über den Leitungsverlauf. Auch die potentielle<br />

Belastung der Anwohner durch Baumaßnahmen ist dementsprechend<br />

groß. Aufgrund dieser Randbedingungen und bei<br />

den exorbitanten Kosten verbieten sich offene Erneuerungsmaßnahmen<br />

im Treppenviertel fast von selbst.<br />

Nachdem die Schlauchlining-Technologie in den vergangenen<br />

Jahren entscheidende Fortschritte machte, entschloss man<br />

sich bei der HSE, nun auch das Treppenviertel systematisch<br />

durch grabenlose Sanierungstechniken anzugehen, und teilte<br />

Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 285


100 Jahre alte Rohre, extreme Topografie, beengte Verhältnisse<br />

und aufwändige Überbauung: Die Sielsanierung im<br />

Treppenviertel von Hamburg-Blankenese ist in jeder Hinsicht<br />

ein schwieriger Fall<br />

es in sieben Gebiete auf. Seit Ende 2005 wurden bereits vier<br />

Bauabschnitte abgearbeitet.<br />

Bei der Vergabe der Sanierungsaufträge ging die HSE den<br />

Weg einer funktionalen Ausschreibung auf der Basis eines<br />

Leistungsprogramms, das die Randbedingungen extrem präzise<br />

definierte. Tatsächlich konnte für jede beschriebene Problemstellung<br />

eine technische Lösung gefunden werden. Dass<br />

das Treppenviertel wirklich ein Netz der „besonderen Art“ ist,<br />

zeigte sich bereits bei der vorausgehenden TV-Inspektion<br />

durch die Canal Control + Clean Umweltservice GmbH. Wegen<br />

der schwierigen Zugänglichkeit und des extremen Leitungsgefälles<br />

mussten vielfach Schächte gesetzt werden, um<br />

den Kanalfernaugen überhaupt vollständigen Zugang zu allen<br />

Rohren zu verschaffen und die Untersuchungslängen auf ein<br />

auch bei diesem Gefälle machbares Maß zu begrenzen. Die<br />

damit verbundenen Bauarbeiten mussten quasi „per Teelöffel“<br />

durchgeführt werden und waren ständig mit neuen, meist<br />

unangenehmen Überraschungen gewürzt. Das führte letztlich<br />

so weit, dass man der planende Ingenieur der HSE ab dem<br />

dritten Bauabschnitt seitens der HSE gänzlich darauf verzich-<br />

Interessiert verfolgen Abwasserfachleute aus Norddeutschland<br />

das Einziehen des Liners über die höhenverfahrbare Walze<br />

der Insituform-Chip-Unit bei einem Präsentations-Termin<br />

tete, überhaupt noch ein detailliertes Leistungsverzeichnis für<br />

Tiefbauarbeiten zu erstellen. Aus diesem Grunde wurden die<br />

sanierungsbegleitenden Tiefbauarbeiten durch die Hamburger<br />

Tiefbaufirma Theo Urbach GmbH über den Hamburger<br />

Kleinvertrag für Sielbauarbeiten abgewickelt. Bei den Ausschreibungen<br />

für die Schlauchlining-Sanierungen ergab sich<br />

aus der außergewöhnlichen Topografie, dass Systeme, die<br />

per Wassersäule installieren und im Heißwasserverfahren<br />

aushärten, ausgeschlossen waren , weil die Belastung durch<br />

den Wasserdruck (Wassersäule) für den Inliner zu hoch gewesen<br />

wäre.<br />

Im Wettbewerb um den fünften Bauabschnitt mit 1143 Metern<br />

Schlauchliner der Nennweiten DN 150 bis DN 450 setzte<br />

sich die Insituform Rohrsanierungstechniken GmbH, Niederlassung<br />

Hamburg, gegen den Wettbewerb durch.<br />

Basis der Sanierung in diesem Abschnitt ist der Polyesternadelfilz-Liner<br />

des Insituform-Systems, der mit einem ungesättigten<br />

Polyesterharz getränkt ist und hier mit einer mobilen<br />

„Chip Unit“ pneumatisch<br />

in die Kanäle eversiert<br />

wird. Diese mobile, im<br />

Einsatz extrem bewegliche<br />

Installationseinheit<br />

war im Treppenviertel ein<br />

maßgeblicher Garant des<br />

Sanierungserfolges, da<br />

mit ihr auch schwierigste<br />

räumliche Situationen bewältigt<br />

wurden.<br />

Die Aushärtung der formschlüssig<br />

an die Rohrwand<br />

gepressten und je<br />

nach Nennweite zwischen<br />

4,5 und 12 Millimeter<br />

starken Schläuche erfolgt<br />

durch mehrstündige Heißdampf-Beaufschlagung.<br />

Dabei härten sie zu muffenlosen<br />

Rohren aus, die<br />

die Vorgaben des HSE-<br />

Anforderungsprofils in Sachen<br />

Dichtheit und Standsicherheit<br />

voll erfüllen.<br />

Die Chip-Unit beim pneumatischen<br />

Reversieren des Insituform-Liners:<br />

Eine ideale Technik<br />

für die beengte Örtlichkeit. Die<br />

Installation per Wassersäule<br />

kam bei Leitungsgefällen bis<br />

35% nicht in Frage<br />

Zentrales Element des<br />

Qualitätsmanagements und integrierter Bestandteil des<br />

Hamburger Anforderungsprofils für die Schlauchliner-Installation<br />

ist die labortechnische Fremdüberwachung (?(durch<br />

das Ingenieurbüro Siebert + Knipschild) von Probestücken<br />

eines jeden in Blankenese installierten Schlauchliners. Auch<br />

in dieser Hinsicht hat man mit dem Insituform-System und<br />

der Dampfhärtung in Blankenese bereits zuvor beste Erfahrungen<br />

gemacht. In den vorangegangenen Bauabschnitten<br />

konnten die vorgegebenen Sollwerte – ebenfalls unter denkbar<br />

schwierigsten Randbedingungen – bereits souverän eingehalten<br />

werden.<br />

Von besonderer Bedeutung für die erfolgreiche Abwicklung<br />

war die kompetente Planung und Überwachung dieses komplexen<br />

Vorhabens durch die Ingenieure der Hamburger Stadtentwässerung<br />

sowie die vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />

zwischen Bauherr und den Fachfirmen. Wenn die Schlauchliner-Sanierung<br />

des Sielnetzes im Treppenviertel 2009 planmäßig<br />

abgeschlossen ist, wird die HSE bis dahin rund 6 Millionen<br />

Euro in die 6 Kilometer Rohre im Blankeneser Untergrund<br />

investiert haben.<br />

286 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>


Unternehmensteuerreform<br />

Zinsschranke entpuppt sich als Risiko für die kommunalen Haushalte<br />

Die Kommunen müssen ihre wirtschaftliche Betätigung dringend<br />

überprüfen. Denn durch die Unternehmensteuerreform<br />

drohen zusätzliche Belastungen für die kommunalen Haushalte.<br />

Das ergibt sich aus dem Entwurf eines Schreibens<br />

des Bundesfinanzministeriums (BMF), mit dem dieses die<br />

im Unternehmensteuergesetz verankerte Zinsschranke konkretisiert.<br />

„Wenn das Schreiben des BMF in dieser Fassung<br />

tatsächlich veröffentlicht wird, werden für viele Kommunen<br />

die Gestaltungsmöglichkeiten eingeschränkt“, warnt Wirtschaftsprüfer<br />

und Steuerberater Jörg Huse von der FPS<br />

Schmidt und Kollegen GmbH in Potsdam. „Je nach Konstellation<br />

können Betriebe gewerblicher Art, also zum Beispiel<br />

Regie- oder Eigenbetriebe, die Voraussetzungen erfüllen, die<br />

der Gesetzgeber an den so genannten Steuerkonzern stellt –<br />

und damit einer höheren Steuerlast unterliegen.“<br />

Bisher galt der Konzern „Stadt“ als steuerlich nicht relevant.<br />

Vor diesem Hintergrund ist es eine weit verbreitete<br />

Praxis, dass Kommunen ihre diversen Beteiligungen einem<br />

so genannten Betrieb gewerblicher Art zuordnen. Dadurch<br />

vermeiden sie unter anderem die Belastung der Kommune<br />

mit Kapitalertragsteuer. Genau diese Konstellation kann bei<br />

Mehrheitsbeteiligungen nun jedoch dazu führen, dass der<br />

Betrieb gewerblicher Art als Teil eines Konzerns im Sinne der<br />

Zinsschranke eingestuft wird. Die Folge: Für alle Wirtschaftsjahre,<br />

die nach dem 25. Mai 2007 beginnen und nicht vor dem<br />

1. Januar 20<strong>08</strong> enden, unterliegt der Zinsaufwand eines jeden<br />

Konzernunternehmens im steuerlichen Sinne einer gesonderten<br />

Betrachtung. Begrenzt ist der Betriebsausgabenabzug<br />

Energieversorgung<br />

E.ON-Netzverkauf verunsichert ostdeutsche Kommunen<br />

Die Stromversorgung bereitet den Kommunen derzeit erhebliches<br />

Kopfzerbrechen. Seit der Ankündigung von E.ON, das<br />

Höchstspannungsnetz zu verkaufen und eine Veräußerung<br />

von Stadtwerkebeteiligungen prüfen zu wollen, befürchten<br />

sie, unversehens mit neuen Vertragspartnern, die sie sich gar<br />

nicht ausgesucht haben, konfrontiert zu werden. „Viele Konzessionsverträge<br />

mit den Energieversorgern enthalten Regelungen,<br />

wonach die Rechte und Pflichten auf einen geeigneten<br />

Dritten übertragen werden dürfen“, erläutert Christoph<br />

Germer, Rechtsanwalt von FPS Fritze Paul Seelig aus Berlin.<br />

E.ON will mit dem Verkauf der Netze eine laufende Auseinandersetzung<br />

mit der EU-Kommission beenden und – laut<br />

Pressemeldung des Konzerns – dem Wettbewerb auf dem<br />

Strommarkt deutliche Impulse gegen. „Diese Ankündigung<br />

könnte jedoch der Anfang eines fl ächendeckenden Rückzugs<br />

der großen Verbundunternehmen aus dem Netzgeschäft<br />

sein“, befürchtet Wirtschaftsprüfer und Steuerberater<br />

Jörg Huse von FPS Schmidt und Kollegen aus Potsdam. In<br />

Städten und Gemeinden, die über keine eigenen Stadtwerke<br />

verfügen, betreiben Tochterunternehmen der großen Energiekonzerne<br />

die Energieversorgungsnetze. Hierzu schließen die<br />

Kommunen und die Versorger Konzessionsverträge mit Laufzeiten<br />

von bis zu 20 Jahren ab. Besonders heftig könnten die<br />

zunächst auf die Höhe von 999.999,99 € unter Berücksichtigung<br />

des im selben Jahr erzielten Zinsertrags (Freigrenze).<br />

Soweit dieser Saldo aus Zinsaufwand und Zinsertrag 1 Mio. €<br />

oder höher ist, unterliegt der gesamte Zinsaufwand abzüglich<br />

des Zinsertrages der besonderen steuerlichen Betrachtung.<br />

Der Zinssaldo kann nur noch bis zur Höhe von 30 % des<br />

steuerpflichtigen Gewinns vor Zinsertrag, Zinsaufwand und<br />

Abschreibungen (EBITDA) geltend gemacht werden.<br />

„Wenn die Kommunen nicht aufpassen, können bei den<br />

nächsten steuerlichen Außenprüfungen erhebliche fi nanzielle<br />

Belastungen auf sie und ihre Beteiligungsunternehmen<br />

zukommen“, prophezeit Manuel Finder-Schümann, Steuerberater<br />

bei der FPS Schmidt und Kollegen GmbH, „eine<br />

gründliche Prüfung der wirtschaftlichen Betätigung innerhalb<br />

der Kommunen ist daher zwingend erforderlich.“ Dies gilt<br />

zum Beispiel, wenn ein Betrieb gewerblicher Art Anteile an<br />

Kapitalgesellschaften hält und die Stimmrechtsmehrheit gegeben<br />

ist.<br />

Huse und Finder-Schümann kritisieren neben der Einschränkung<br />

der Gestaltungsmöglichkeiten für die Kommunen vor<br />

allem, „dass der Gesetzgeber aus steuerlichen Gründen einen<br />

Steuerkonzern ‚Stadt’ zu schaffen scheint, der keinerlei<br />

Rückhalt im Gesellschaftsrecht hat“. Dadurch entstehe ein<br />

steuerrechtlicher Konzernbegriff, der von den Begrifflichkeiten<br />

des Aktienrechts und des Handelsgesetzbuches abweiche.<br />

Weitere Informationen unter: www.fps-schmidt.de.<br />

Veränderungen die ostdeutschen Kommunen treffen. Denn<br />

hier laufen viele dieser Konzessionsverträge in den nächsten<br />

zwei bis drei Jahren ab. Die Kommunen müssen das Auslaufen<br />

eines solchen Vertrages zwei Jahre vorher bekannt<br />

machen und sich dann entscheiden, ob sie einen neuen Vertrag<br />

mit dem bisherigen Netzbetreiber abschließen, die Netze<br />

selber übernehmen oder sich einen anderen Vertragspartner<br />

suchen. „Doch das ist gerade in einer solchen Umbruchphase<br />

gar nicht so einfach“, merkt Wirtschaftsprüfer Huse an,<br />

„denn die kommunalen Entscheidungsträger müssen vor<br />

dem Abschluss eines Konzessionsvertrages prüfen, ob die<br />

Übernahme des Netzes – ggf. unter Beteiligung Dritter – eine<br />

wirtschaftliche Alternative darstellt.“<br />

„Bei dem Verfahren der Bekanntmachung, der Auswahl des<br />

Vertragspartners und der Ausgestaltung der Verträge muss<br />

besonders viel Sorgfalt an den Tag gelegt werden“, warnt Energierechtler<br />

Germer. So sollten die Kommunen sicherstellen,<br />

dass der Partner des Konzessionsvertrages sein Engagement<br />

über die gesamte Laufzeit des Vertrages aufrecht erhalte.<br />

Sonst seien sie auch künftig nicht vor so überraschenden Änderungen,<br />

wie sie jetzt von E.ON in Aussicht gestellt werden,<br />

geschützt.<br />

Weitere Informationen unter: www.fps-schmidt.de.<br />

Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 287


VKS im VKU: Umweltschäden durch illegale Abfallentsorgung endlich abstellen<br />

„Es ist unverantwortlich und gleichermaßen erschreckend,<br />

dass in der Bundesrepublik immer noch und immer wieder<br />

Abfälle illegal entsorgt werden, obwohl die bundesdeutsche<br />

Abfallwirtschaft die höchsten Umweltstandards für sich reklamiert.<br />

Einige wenige fügen unserer Branche und der Umwelt<br />

nachhaltigen Schaden zu“, kommentierte Dr. Rüdiger<br />

Siechau, Vorstandsvorsitzender des VKS im VKU, einen aktuellen<br />

Fall von illegaler Abfallablagerung in Sachsen-Anhalt.<br />

Genauso bedenklich sei auch die nach Bergrecht immer<br />

noch genehmigte Verfüllung von Tagebaustätten mit Abfällen.<br />

Schließlich dürften diese seit dem 1. Juni 2005 in Deutschland<br />

unbehandelt nicht einmal mehr auf Deponien verbracht<br />

werden, obgleich hier wesentlich höhere Umweltschutzstandards<br />

gelten würden.<br />

Der Verband hat bereits mehrfach – auch gemeinsam mit anderen<br />

Fachverbänden – auf die Problematik der großteils gesetzeswidrigen<br />

Praktiken hingewiesen und eine vorbehaltlose<br />

Aufklärung und Ahndung gefordert. Weiterhin wurden die Gesetzgeber<br />

nachdrücklich darum gebeten, auch die Gesetzeslücken<br />

bei durchgeführten Verfüllungen im Bergbau zu schließen,<br />

damit endlich die immer wieder geforderte hochwertige<br />

Entsorgung gesichert sei. Die Umsetzung des Deponierungs-<br />

SENSIBLE DATEN SICHER ENTSORGEN:<br />

Aktenvernichtung jetzt auf sieben Recyclinghöfen<br />

Ab sofort bietet die Stadtreinigung Hamburg (SRH) auch Aktenvernichtung<br />

nach den strengen Richtlinien des Bundesdatenschutzgesetzes<br />

(BDSG) an. Auf den Recyclinghöfen<br />

Brandstücken 36, Kampweg 9, Neuländer Kamp 6, Rotenbrückenweg<br />

32, Volksdorfer Weg 196, Krähenweg 22 und<br />

Ottensener Straße stehen jetzt Spezialbehälter für die sichere<br />

Entsorgung von Akten.<br />

Für zehn Euro pro angefangene 120 Liter Aktenmaterial sam-<br />

RWE Innogy und REpower vereinbaren die Verhandlung<br />

von Rahmenverträgen über bis zu 1.900 MW<br />

RWE Innogy und die REpower Systems Gruppe haben heute<br />

ein Memorandum of Understanding (MoU) unterzeichnet, das<br />

die Verhandlung von Rahmenverträgen mit einem Volumen<br />

von bis zu 1.900 MW vorsieht.<br />

Dabei handelt es sich um etwa 250 Offshore-Windkraftwerke<br />

der 5M/6MBaureihe sowie weitere rund 200 Onshore-Windkraftanlagen<br />

der 2-Megawatt-Klasse. Es ist beabsichtigt, die<br />

Verhandlungen über die Rahmenverträge innerhalb der kommenden<br />

drei Monate, jedoch spätestens bis zum Jahresende<br />

abzuschließen. Die Windenergieanlagen sollen dann in einem<br />

verbotes unbehandelter Abfälle 2005 sei ein großer Schritt in<br />

Sachen Umweltschutz gewesen, bei dem gerade seitens der<br />

kommunalen Abfallwirtschaft in hochwertige, umweltverträgliche<br />

Entsorgungsanlagen investiert wurde. Siechau: „Diese<br />

verantwortungsvolle Investitionstätigkeit der Abfallwirtschaft<br />

wird durch die offenbar immer weiter geduldete Praxis konterkariert.“<br />

Es sei auch mehr als problematisch, wenn die<br />

hochwertigen Anlagen aufgrund der umweltschädlichen Billigentsorgung<br />

nicht mehr ausgelastet würden.Ganz zu schweigen<br />

vom<br />

Schaden, mit dem wieder eine ganze Branche zu kämpfen<br />

habe, weil einige schwarze Schafe jegliches Gefühl für nachhaltiges<br />

Wirtschaften verloren hätten.<br />

Siechau: „Der VKS im VKU setzt sich für eine Abfallwirtschaft<br />

ein, die sich am Nutzen für den Bürger orientiert, am<br />

so genannten ‚Citizen Value’. Nur eine nicht ausschließlich<br />

am Gewinn orientierte Abfallwirtschaft kann auch zukünftig<br />

den Ansprüchen des Gemeinwohls – und dazu gehören auch<br />

Umweltschutz und Nachhaltigkeit – gerecht werden. Der jetzt<br />

aufgedeckte Fall einer illegalen Abfallentsorgung belegt dies<br />

einmal mehr.“<br />

melt die SRH abgegebene Akten in verschlossenen Containern,<br />

die anschließend fachgerecht gemäß den Vorgaben des<br />

BDSG vernichtet werden. Mit diesem neuen Angebot steht<br />

jetzt auch Privathaushalten und kleinen Gewerbebetrieben<br />

eine kostengünstige Möglichkeit zur sicheren Aktenvernichtung<br />

gerade auch für geringe Mengen zur Verfügung. So kann<br />

vermieden werden, dass vertrauliche Akten durch die Entsorgung<br />

mit dem normalen Altpapier möglicherweise in falsche<br />

Hände geraten.<br />

Zeitraum von vier bis sechs Jahren, beginnend ab dem 1. Januar<br />

2010 durch REpower hergestellt und geliefert werden.<br />

Kevin McCullough, Geschäftsführer (COO) von RWE Innogy:<br />

„Die Windkraft spielt auf unserem Weg, RWE Innogy als treibende<br />

Kraft für Zukunftstechnologien in Deutschland und Europa<br />

zu positionieren, eine maßgebliche Rolle. Dabei stellen<br />

insbesondere Offshore-Windparks höchste Ansprüche an die<br />

eingesetzte Technik. Ich bin mir sicher, dass wir mit REpower<br />

einen starken Partner gefunden haben, um unsere Ziele in<br />

diesem Bereich voranzubringen.“<br />

288 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>


Matthias Schubert, Technologievorstand der REpower Systems<br />

AG, fügt hinzu: „Das Interesse von einem bedeutenden<br />

Global Player wie RWE ist ein erneuter Beweis für die herausragende<br />

Qualität unserer Produkte. Wir sind zuversichtlich,<br />

dass wir die Verhandlungen zügig zum Abschluss bringen<br />

können und freuen uns auf die gemeinsame Zusammenarbeit.“<br />

E.ON Ruhrgas Gas Release-Programm<br />

Ähnliche Vereinbarungen verhandelt RWE Innogy zurzeit mit<br />

weiteren Marktführern. Diese strategischen Partnerschaften<br />

werden maßgeblich dazu beitragen, die ambitionierten<br />

Wachstumspläne des Unternehmens in den nächsten Jahren<br />

abzusichern.<br />

Sechste Auktion im Mai 20<strong>08</strong> / Übergabepunkt Waidhaus / Registrierung ab sofort möglich<br />

Die E.ON Ruhrgas AG, Essen, wird am 7. Mai 20<strong>08</strong> zum<br />

sechsten Mal Erdgas aus ihren langfristigen Bezugsverträgen<br />

versteigern, diesmal mit Übergabepunkt Waidhaus. In der<br />

diesjährigen Auktion werden ca. 33 Milliarden Kilowattstunden<br />

mit einer Vertragslaufzeit von drei Jahren angeboten.<br />

E.ON Ruhrgas hat heute ein Summary Information Memorandum<br />

in deut-scher und englischer Sprache mit ersten Informationen<br />

über die Konditionen, die Auktionsregeln und den<br />

vorgesehenen Zeitplan des Gas Release-Programms 20<strong>08</strong> im<br />

Internet unter www.eon-ruhrgas.com veröffentlicht.<br />

Ab sofort können sich Unternehmen als Interessenten registrieren<br />

lassen. Für den 14. März 20<strong>08</strong> ist - wie in den vergangenen<br />

Jahren - eine Bieterkonferenz als Forum für diese<br />

Interessenten in Essen geplant. Registrierte Parteien werden<br />

Kraft und Wärme aus Grünschnitt und Resten - geruchlos<br />

Erhöhte Steuerlast, knappe Rohstoffe, Zweifel am ökologischen<br />

Sinn und Klagen über verteuerte Lebensmittel – der<br />

Biogasbranche weht der Wind kräftig ins Gesicht. Ganz andere<br />

Sorgen plagen Ralph Brendler, Vorstand der börsennotierten<br />

bionenergy systems mit Forschung und Produktion in Artern<br />

(Thüringen). Die Aktiengesellschaft kann bei der Produktion<br />

selbst entwickelter Biogassysteme kaum mit der Nachfrage<br />

Schritt halten und erhielt jetzt in Berlin den erstmals vergebenen<br />

Innovationspreis der FEE-Fördergesellschaft Erneuerbare<br />

Energien e. V..<br />

„Bürgermeister, Stadtwerkchefs, Kompostanlagen- und Deponiebetreiber<br />

rennen uns die Türen ein“, fasst der diplomierte<br />

Verarbeitungstechniker die Situation zusammen. Es<br />

hat sich herumgesprochen, dass die in Thüringen entwickelte<br />

Kombination aus thermochemischem Vergaser und Blockheizkraftwerk<br />

gleich ein ganzes Bündel typischer Probleme<br />

der herkömmlichen Vergärungstechnik ausschließt. Die patentierten<br />

bioampere®-Kraftwerke arbeiten mit einem thermo-chemischen<br />

Verfahren ohne Geruchsbelästigung. Deshalb<br />

können sie in unmittelbarer Nähe zu Wärmeabnehmern<br />

– selbst mitten in Wohngebieten – installiert werden. Zudem<br />

sind die Anlagen nicht von bestimmten Energieträgern und<br />

auch Zugriff auf detailliertere Informationen in Form eines<br />

Information Memorandum erhalten, das ab Mitte März 20<strong>08</strong><br />

über die E.ON Ruhrgas Internetseiten abrufbar sein wird.<br />

Auch in diesem Jahr wird E.ON Ruhrgas erfolgreichen Bietern<br />

Transportkapazitäten zur Verfügung stellen, welche unter<br />

Einhaltung der mit der Bundesnetzagentur abgestimmten<br />

Regelungen bei E.ON Gastransport gebucht werden können.<br />

Detaillierte Informationen dazu werden ebenfalls im Information<br />

Memorandum enthalten sein.<br />

Die Auktion ist Teil einer Auflage aus der Ministererlaubnis im<br />

Zuge der Übernahme der Ruhrgas AG durch die E.ON AG,<br />

Düsseldorf. Insgesamt hat E.ON Ruhrgas 200 Milliarden Kilowattstunden<br />

Erdgas aus ihren langfristi-gen Importverträgen<br />

in sechs separaten jährlichen Auktionen anzubieten.<br />

Erste Biovergasungsanlage für wechselnde Rohstoffe jetzt in Vorserie<br />

damit den Kapriolen des Marktes abhängig. Vielmehr verwerten<br />

sie mit ungewöhnlich hohem Wirkungsgrad bislang<br />

ungenutzte, sogar aufwändig zu entsorgende Reststoffe wie<br />

privaten und kommunalen Grünschnitt, grob gehäckseltes<br />

Landschaftspflege-Holz, Stroh und selbst Pferdemist. Fast<br />

jedes kohlenwasserstoffhaltige Material, etwa Gärreste oder<br />

auch Klärschlamm, ist geeignet. Innovative Technologie<br />

macht‘s möglich: Im Thermoreaktor werden diese Einsatzstoffe<br />

bei Temperaturen bis zu 1.000 Grad in fast teerfreies<br />

Synthesegas umgewandelt, das ein angeschlossenes, ebenfalls<br />

selbst entwickeltes, BHKW antreibt. Der erzeugte Strom<br />

wird eingespeist, die Prozesswärme vor Ort zu Heizzwecken<br />

genutzt. Deren Kosten liegen langfristig bis zu 20 Prozent unter<br />

denen fossiler Brennstoffe: „Das entlastet die Kommune<br />

und die Umwelt, der niedrige Preis freut den Bürger“, weiß<br />

Vorstand Brendler. Der gesicherte Wärmeabsatz garantiere<br />

dem Betreiber obendrein ungekürzte staatliche Bonuszahlungen<br />

nach dem ErneuerbareEnergien-Gesetz.<br />

Anfangs sei die Skepsis gegenüber der Neuentwicklung natürlich<br />

groß gewesen, räumt er ein. „Hat doch vor uns kaum<br />

jemand die vielfältigen technologischen Herausforderungen<br />

der Thermovergasung wechselnder Festbrennstoffe alltags-<br />

Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 289


tauglich bewältigt.“ Experten für Biomassevergasung und<br />

Wettbewerber hatten den Reifeprozess der Technologie seit<br />

Jahren aufmerksam verfolgt. Sie ermöglicht auch die Umwandlung<br />

von Wärme in Kälte. In dieser Kombination sind<br />

effizientere Brennstoffnutzung und hohe jährliche Betriebsstundenzahlen<br />

als unabdingbare Voraussetzungen für einen<br />

wirtschaftlichen Anlagenbetrieb möglich.<br />

Inzwischen sind bereits drei Anlagen ausgeliefert, eine weitere<br />

wird gerade für den Dauerbetrieb vorbereitet. Das erste<br />

Referenzkraftwerk auf dem Gelände einer Kompostanlage in<br />

Thüringen hat bereits weit über 3.000 Betriebsstunden nahezu<br />

störungsfrei absolviert. Ludwig Berthold, Geschäftsführer<br />

des Kompostplatzes, zeigt sich mit der neuen Technologie<br />

durchaus zufrieden: “Wir verarbeiten hier Grünschnitt aus<br />

dem gesamten Landkreis, nutzen die entstehende Wärme<br />

für Heiz-, künftig auch Trocknungszwecke. Das funktioniert<br />

gut.“<br />

Zu diesem Ergebnis hat neben dem langjährigen Knowhow-Vorlauf<br />

der Forscher von bioenergy systems die enge<br />

Kooperation mit mehreren deutschen Hochschulen und dem<br />

CUTEC-Institut, einer Umwelttechnik-Forschungseinrichtung<br />

des Landes Niedersachsen, beigetragen. Im Ergebnis stellt<br />

das 2006 gegründete Unternehmen seine containerbasierten,<br />

modularen Anlagen mit einer Durchschnittsleistung von<br />

derzeit 220 kW (elektrisch) rohstoff- und standortunabhängig<br />

Zahlreiche Besucher und positives Feedback<br />

als Komplettpaket bereit und übernimmt auch die technische<br />

Betriebsführung. Eberhard Oettel, langjähriger Vorstandsvorsitzender<br />

der bundesweiten Fördergemeinschaft Erneuerbare<br />

Energien nennt dieses Konzept „fair gegenüber den Kunden“.<br />

Zum einen werde vor Ort verfügbare Biomasse sinnvoll verwertet,<br />

zum anderen könne neben der Einspeisung des gewonnenen<br />

Stroms gleichzeitig den Bedarf an Wärme und<br />

Kälte kostengünstig gedeckt werden. So biete das Unternehmen<br />

seinen Kunden die Lösung drückender Probleme an.<br />

Zugleich werde für alle Beteiligten Investitions-, Betriebs- und<br />

Versorgungssicherheit geschaffen.<br />

Trotz geplanter Ausweitung der Produktionskapazitäten ist<br />

allein die Nachfrage aus Deutschland damit noch nicht abzudecken.<br />

Mittelfristig wollen Brendler und seine derzeit 30 Mitarbeiter<br />

auch Auslandsmärkte mit ihrem grenzenlosen Brennstoffangebot<br />

und Energiehunger in Angriff nehmen. Zunächst<br />

jedoch entwickeln sie gemeinsam mit dem CUTEC-Institut<br />

eine Großvergasungsanlage mit 20 Megawatt Eingangsleistung.<br />

Ab 2010 soll sie Stroh aus zunächst niedersächsischen<br />

Landwirtschaftsbetrieben in Strom und Wärme umwandeln.<br />

Seinen Hauptsitz hat das Unternehmen im niederländischen<br />

Eindhoven, geforscht und produziert wird jedoch aussc hließlich<br />

in Deutschland an den Standorten Artern (Thüringen) und<br />

Merseburg (Sachsen-Anhalt).<br />

Weitere Informationen unter: www.be-sys.com.<br />

Raab Karcher Tiefbau-Forum in Weimar geht erfolgreich in die zweite Runde<br />

Über die Neuheiten in der Ver- und Entsorgung sowie erstmals<br />

auch über ausgewählte Themen aus dem Straßen-,<br />

Garten- und Landschafts-Bau informierten sich rund 600<br />

Tiefbau-Spezialisten Anfang März auf dem diesjährigen Raab<br />

Karcher Tiefbau-Forum in Weimar. Nach dem erfolgreichen<br />

Auftakt 2007 fand der abwechslungsreiche Fachtag im Ge-<br />

Gut besucht: Die Fachausstellung mit 55 renommierten Industriepartnern<br />

zeigte technische Innovationen und bot Anknüpfungspunkte<br />

für den Austausch mit Branchenvertreter<br />

Foto: Raab Karcher Baustoffe GmbH, Frankfurt am Main<br />

schäftsbereich Nordost (Mecklenburg-Vorpommern, Berlin-<br />

Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen) auch<br />

in diesem Frühjahr regen Zuspruch. Positiv beurteilten die<br />

Branchenvertreter vor allem das umfassende Angebot der 55<br />

ausstellenden Industriepartner und die aktuellen Inhalte der<br />

angebotenen 31 Fachvorträge.<br />

Das ausgewogene Themenspektrum rund um Rohrleitungen,<br />

Schächte und Armaturen, Regenwasserbewirtschaftung sowie<br />

Straßenbau nutzten viele Teilnehmer gezielt zur Weiterbildung.<br />

Besonderen Anklang fanden die beiden Vorträge der<br />

Rechtsanwältin Dr. Katrin Rohr-Suchalla von der Stuttgarter<br />

Kanzlei CMS Hasche Sigle. Sie informierte die Teilnehmer<br />

über den "Pauschalpreisvertrag" sowie "Allgemeine Geschäftsbedingungen<br />

im Bauvertrag". "An den gut besuchten<br />

Fachvorträgen zeigt sich, dass die Tiefbau-Profis ein großes<br />

Informationsbedürfnis haben, vor allem in Bezug auf Themen,<br />

die das unmittelbare Tagesgeschäft betreffen", beobachtete<br />

Manfred Solleder, Geschäftsführer bei Raab Karcher und verantwortlich<br />

für die Sparte Tiefbau. "Deshalb werden wir das<br />

Informations- und Weiterbildungsangebot der Sparte Tiefbau<br />

für unsere Profi-Kunden kontinuierlich weiter ausbauen und<br />

Branchenvertreter aktiv damit ansprechen", kündigt Solleder<br />

an. So wird der Tiefbaufachhändler auch im März 2009 wieder<br />

Auftraggeber, Tiefbauer, Planer und Ingenieurbüros zu einem<br />

Fachtag nach Weimar einladen und damit eine Plattform für<br />

Meinungs- und Informationsaustausch bieten, die die Verantwortlichen<br />

zusammenbringt. Im Vordergrund stehen dann<br />

wieder technische Innovationen und hilfreiche Tipps für das<br />

Tagesgeschäft.<br />

290 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>


Unterirdische Sammelsysteme:<br />

U-SELECT lässt den Abfall unter der Erde verschwinden<br />

Das mit drei Standorten in Deutschland vertretene Unternehmen<br />

Paul Wolff GmbH hat für die Müllentsorgung das umweltfreundliche<br />

Entsorgungssystem U-SELECT entwickelt,<br />

das auch in wirtschaftlicher, ästhetischer und hygienischer<br />

Hinsicht überzeugt.<br />

Die öffentliche Abfall- und Wertstoffentsorgung ist ein – wenn<br />

auch notwendiges – Übel. Für die Kommunen und öffentlichen<br />

Verwaltungen bedeutet sie nicht nur einen erheblichen<br />

Kostenfaktor, sondern auch den Anlass für viele Beschwerden<br />

seitens der Bürger. Das Problem ist lange bekannt: Müllbeseitigung<br />

muss sein, sie soll aber so wenig wie möglich<br />

auffallen und dennoch effektiv und kostengünstig bleiben. Mit<br />

den klassischen Entsorgungssystemen lässt sich dies kaum<br />

erreichen.<br />

Unsichtbare Kapazitäten<br />

Dabei liegt die Lösung auf der Hand, oder vielmehr unter der<br />

Erde: Der Einsatz so genannter Unterflursysteme erlaubt es,<br />

die sich widersprechenden Ziele in idealer Weise zu verbinden.<br />

Denn: Sie verlagern die eigentlichen Sammelbehälter<br />

unter die Oberfläche und damit aus dem Blickfeld. Sichtbar<br />

bleiben nur die Einfüllöffnungen. Dadurch kann die Kapazität<br />

der Container ohne Beeinträchtigung der Optik deutlich vergrößert<br />

werden – mit entscheidenden Vorteilen für Nutzer und<br />

Betreiber. Überquellende Müllbehälter und herumliegender<br />

Abfall gehören der Vergangenheit an, weil das Fassungsvermögen<br />

von 3-5 m³ so berechnet ist, dass die Behälter auch<br />

bei längeren Leerungsintervallen stets genügend Füllraum<br />

besitzen. Für die Kommunen spart das System Zeit und Kosten,<br />

denn die Unterflurcontainer müssen weit seltener und<br />

weniger personalintensiv geleert werden als herkömmliche<br />

Behälter.<br />

Einfache Entleerung<br />

Der Leerungsvorgang erfolgt, indem der gesamte Behälter an<br />

einer Aufnahmevorrichtung am Einwurfgehäuse herausgezogen<br />

und entleert wird. Der Schacht bleibt während dieses<br />

Vorgangs durch einen eingebauten Sicherheitsboden auto-<br />

Urnenwand<br />

Select-Lift links hochgefahren, recht eingefahren<br />

matisch verschlossen, so dass selbst geringfügige Lärm- und<br />

Geruchsbelästigungen auch während dieser Phase ausgeschlossen<br />

sind. Ein einfaches Herausziehen des Containers<br />

auch bei Minusgraden ist jederzeit gewährleistet, weder<br />

Schmutz noch Schnee können die Funktion des Systems beeinträchtigen.<br />

Viele gestalterische Möglichkeiten<br />

Und schließlich lassen sich die Unterflur-Sammelbehälter<br />

besser als jedes andere System in ein städteplanerisches<br />

Gesamtkonzept einbinden. Da wie bei einem Eisberg nur ein<br />

kleiner Teil des eigentlichen Behälters, nämlich der Einwurfschacht<br />

wirklich sichtbar ist, bietet das System breite gestalterische<br />

Möglichkeiten, die sich harmonisch in die Umgebung<br />

einbinden lassen. Es wachsen Akzeptanz und Bereitschaft für<br />

die getrennte Müllentsorgung, die Einwurföffnungen sind mit<br />

85 cm Höhe so benutzerfreundlich platziert, dass auch Kinder<br />

und ältere Mitbürger sowie Rollstuhlfahrer mühelos ihre<br />

Abfälle beseitigen können.<br />

Flexibel und individuell<br />

Sollte ein Wohnumfeld keinen Sammelplatz möglich machen,<br />

dann bietet der U-Select-Lift die ideale Lösung für 2-Rad<br />

oder 4-Rad-Behälter bis 1100 l Füllvolumen an. Eine elektrohydraulische<br />

Scherenkonstruktion befördert den auf dem<br />

Hubboden abgestellten Abfallgroßbehälter an die Erdoberfl<br />

äche. Über eine separate Bediensäule wird der Antrieb für<br />

1 bis 4 Einheiten gesteuert. Auf dem stückfeuerverzinkten<br />

Tränenblechboden befindet sich wahlweise ein kompaktes<br />

Einwurfgehäuse.<br />

Auch die in letzter Zeit oft zu hörende Forderung nach Müllkostengerechtigkeit<br />

wird der U-Select-Lift in besonderer Weise<br />

gerecht. Der jeweilige Nutzer identifiziert sich am Bedienfeld<br />

des Einwurfgehäuses mittels eines kleinen Transponders,<br />

der die Abfallschleuse mit dem vorbestimmten Inhalts öffnet.<br />

Mit Hilfe der PRO-COUNT-Software von PAUL WOLFF kann<br />

der Hausmüll so für jede Partei konkret erfasst und berechnet<br />

werden. So wird die Forderung nach Müllkostengerechtigkeit<br />

erfüllt und die Kostenverursachende Nutzung durch unbefugte<br />

verhindert.<br />

Weitere Informationen unter:www.paulwolff.de.<br />

PAUL WOLFF auf der IFAT: Halle B3, Stand 517.<br />

Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 291


Neue Konstruktion für Brückenabläufe<br />

Multitop HSD-2 und HSD-5 mit verstellbarem Oberteil, Arretierung<br />

aus Edelstahl und dämpfender Einlage im Rahmen<br />

Um Aquaplaning oder Glatteisbildung auf Brücken zu vermeiden,<br />

muss Oberflächenwasser schnell und wirkungsvoll<br />

abgeführt werden. Mit den neuen Brückenabläufen Multitop<br />

HSD, die ACO Tiefbau zur IFAT präsentiert, lassen sich Funktionalität,<br />

Sicherheit und Wirtschaftlichkeit bei der Entwässerung<br />

erheblich verbessern. Die technischen Neuheiten: Das<br />

Oberteil der Brückenabläufe ist höhenverstellbar, seitenverschiebbar<br />

und drehbar. Die Roste sind mit einer schraublosen<br />

Arretierung ausgestattet, die Rahmen mit dämpfenden Einlagen.<br />

Ein weiteres Novum ist der im Lieferzustand rundum<br />

geschlossene Rahmen, der über ausschlagbare Öffnungen<br />

für die Bauzeitentwässerung verfügt. Die Ablaufsysteme werden<br />

in den Varianten HSD-2 (Kennmaß 300 x 500) und HSD-5<br />

(Kennmaß 500 x 500) angeboten. Beide Ausführungen entsprechen<br />

Klasse D 400 nach DIN EN 124 / DIN 1229. Sie wurden<br />

speziell für Spann- und Stahlbetonbrücken entwickelt.<br />

Minimale Wartung, dauerhafte<br />

Verkehrs- und Betriebssicherheit<br />

Brückenabläufe Multitop erzielen eine hohe hydraulische<br />

Oberteil mit fl exibler Technik: ACO Brückenabläufe Multitop<br />

HSD-2 und HSD-5. Das Kürzel HSD steht für höhenverstellbar,<br />

seitenverschiebbar und drehbar. Foto: ACO Tiefbau<br />

Leistung, denn Roststab und Gehäuse sind so aufeinander<br />

abgestimmt, dass keine Engpässe entstehen. Die Folge:<br />

Verstopfungen werden vermieden, die Verkehrssicherheit<br />

erhöht und Wartungsintervalle gestreckt. Auch die Wartung<br />

verschmutzter oder schwergängiger Schraubverschlüsse<br />

entfällt, weil die neuen Abläufe über eine schmutzunempfi<br />

ndliche, selbstsichernde Arretierung aus Edelstahl verfügen.<br />

Rost und Rahmen sind durch ein Scharnier mit einem Öffnungswinkel<br />

von 110º verbunden.<br />

Das große Plus fürs Handling bietet die HSD-Technik: Stufenlos<br />

in der Höhe und exzentrisch in jede seitliche Position<br />

lassen sich die Oberteile der neuen Brückenabläufe verschieben.<br />

Sie sind zudem um 360º drehbar und lassen sich<br />

deshalb präzise auf Höhe des Straßenbelages und parallel<br />

zur Kappe positionieren. Vorteilhaft für Betreiber sind auch<br />

die dämpfenden, großzügig dimensionierten Einlagen im<br />

Rahmen der Ablaufsysteme. Die großen Auflageflächen des<br />

Rostes verringern die Flächenpressungen und gewährleisten<br />

somit eine dauerhafte Funktion und Klapperfreiheit. Die Einlagen<br />

sind in geschlossenen Kammern positioniert, damit sie<br />

nicht verloren gehen oder herausgerissen werden können.<br />

Die neuen Brückenablaufsysteme Multitop HSD-2 und HSD-5<br />

sind auf der IFAT in Halle A6, Stand 311/410 zu sehen.<br />

292 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>


Aus der Industrie<br />

Britische Oxford-Studie unterstützt den Bedarf zahlreicher neuer Post-Shredderanlagen<br />

Scholz AG ist auf dem richtigen Weg<br />

Nach einer aktuellen Untersuchung der Oxford-University<br />

über die Entwicklungen zum weltweiten Aufkommen von<br />

Altfahrzeugschrotten wird es bis 2030 einen erheblichen Zuwachs<br />

verschiedener Abfallströme aus Fahrzeugen während<br />

und nach der Produktlebensdauer geben. Daraus resultierend<br />

würde sich ein erheblicher zusätzlicher weltweiter Bedarf<br />

an Shredder- und Postshredderanlagen ergeben. „Die<br />

Aussagen der Studie beweisen, dass wir mit unserer neuen<br />

Post-Shredder-Technik genau rechtzeitig auf den Markt gekommen<br />

sind,“ sagte Volker Grunert, Geschäftsführer der<br />

SRW, eine hundertprozentigen Tochter der Scholz Recycling<br />

GmbH. So gäbe es in der Studie die Aussage, dass das weltweite<br />

Schrottaufkommen aus Altfahrzeugen von knapp 2<br />

Mrd. Tonnen für die Jahre 1960 bis 2006 auf etwa 2,5 Mrd.<br />

für den Zeitraum 2007 bis 2030 zunehmen werde. Die prozentual<br />

höchste Zunahme sei in diesem Zeitraum für den<br />

osteuropäischen Raum und Asien zu erwarten, wohingegen<br />

für West- und Mitteleuropa keine größeren Zuwächse mehr<br />

erwartet würden. „Dieses Ergebnis spiegelt unsere eigenen<br />

Prognosen wider,“ sagte Grunert. So würde der Schrottanteil<br />

aus Altfahrzeugen noch stärker zurückgehen als in den<br />

letzten Jahren, bedingt durch immer mehr Exporte von Altfahrzeugen<br />

und Gebrauchtwagen in afrikanische, asiatische<br />

Volvo Trucks setzt sich für eine schnelle Senkung<br />

der Kohlendioxidemissionen ein<br />

Volvo Trucks stellt seinen Transport-Partnern über Volvo Logistics<br />

die Aufgabe, die Kohlendioxidemissionen innerhalb der<br />

nächsten zwei Jahre um 20 % zu reduzieren. Diese Herausforderung<br />

bildet ein weiteres Element der Klimaschutzstrategie<br />

von Volvo Trucks, die sich unter anderem bereits auf eine kohlendioxidneutrale<br />

Produktion, auf Energieeffizienz, alternative<br />

Kraftstofftechnologien und Recycling fokussiert.<br />

„Die mit dem Gütertransport von und zu unseren Hauptwerken<br />

in Europa beauftragten Transportunternehmen sollen ihre<br />

Kohlendioxidemissionen bis zum Jahr 2010 um 20 % senken.<br />

Dies ist Bestandteil unserer Klimaschutzstrategie“, so<br />

Staffan Jufors, President und CEO von Volvo Trucks. „Die<br />

Emissionen können durch verschiedene Maßnahmen rasch<br />

verringert werden. Dazu gehören beispielsweise die Senkung<br />

des Kraftstoffverbrauchs, eine noch effizientere Logistik und<br />

der Austausch alter Fahrzeuge.“<br />

Volvo Trucks bietet seinen Kunden unter dem übergeordneten<br />

Konzept „Fuelwatch“ bereits eine ganze Reihe von Produkten<br />

und Services zur Senkung des Kraftstoffverbrauchs an, welche<br />

sich wiederum positiv für die Umwelt auswirkt.<br />

Volvo Logistics, für die Transporte von Volvo Trucks verantwortlich,<br />

wird gemeinsam mit den Zulieferern eine Reihe kon-<br />

und osteuropäische Länder. Jedoch sei die Post-Shredder-<br />

Technologie, mit deren Hilfe am Standort Leipzig-Espenhain<br />

seit 2005 Shredderrückstände verwertet würden, gefragter<br />

denn je. Anfragen von interessierten Unternehmen aus Asien<br />

und dem arabischen Raum würden täglich eingehen.<br />

Nach Aussage von Herrn Grunert sei auch die Prognose der<br />

britischen Studie über die zukünftige Zusammensetzung der<br />

Shreddderrückstände für die nächsten 20 bis 30 Jahre hoch<br />

interessant, da sich die Abfallströme verändern werden. Demnach<br />

würde der Kunststoffanteil aus Altfahrzeugen auf fast<br />

das Doppelte zunehmen und der Metallanteil (Fe- und NE-<br />

Metalle) weiter zurückgehen. Dies müsse nach Aussage der<br />

Scholz-Experten unbedingt bei weiteren Anlagenplanungen<br />

berücksichtigt werden, denn die Kunststoffabtrennung stellt<br />

bereits heute eine der größten Herausforderungen hinsichtlich<br />

der Post-Shredder-Technik dar. Gleichzeitig appellierte<br />

die Scholz AG an die europäische Politik, angesichts dieser<br />

Ergebnisse die Umsetzung der Altfahrzeugrichtlinie und der<br />

Altfahrzeugverordnung mit Augenmaß zu vollziehen und die<br />

Forschungsergebnisse bei der Revision einzubeziehen.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.beate-kummer.de und www.scholz-ag.de.<br />

kreter Maßnahmen erarbeiten. „Wir sind bestens vorbereitet<br />

auf die anspruchsvolle Herausforderung, die eine Verringerung<br />

der Kohlendioxidemissionen bis 2010 bedeutet“, erklärt<br />

Åke Niklasson, President von Volvo Logistics.<br />

Anlässlich der Messe „Logistics & Transport”, die vom 20.<br />

bis zum 22. Mai in Göteborg stattfindet, wird Volvo Logistics<br />

seinen Aktionsplan zur Senkung der Kohlendioxidemissionen<br />

vorstellen.<br />

Halbierung als gemeinsames Ziel<br />

Volvo Trucks gab die Aufgabe im Rahmen einer Konferenz<br />

mit dem Titel „Auf dem Weg zum klimaneutralen Güterverkehr<br />

” (Klimatneutrala godstransporter på väg ) bekannt. Bei<br />

dieser Konferenz handelte es sich um eine Gemeinschaftsveranstaltung<br />

mit den Unternehmen Schenker, Preem, der<br />

schwedischen Straßenverwaltungsbehörde sowie der Chalmers<br />

University of Technology und unter Beteiligung der<br />

schwedischen Ministerin für Infrastruktur, Åsa Torstensson.<br />

Alle Beteiligten verfolgen ein gemeinsames Ziel: die Halbierung<br />

der Auswirkungen des Güterverkehrs auf das Klima bis<br />

zum Jahr 2020 (im Vergleich zum Jahr 2005). Langfristig soll<br />

der Güterverkehr auf der Straße vollständig kohlendioxidneutral<br />

werden.<br />

Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 293


Entsorgung mal anders – sauber, unauffällig und unterirdisch<br />

Unterflursysteme von H&G für ein attraktives Stadtbild<br />

Der Unternehmensverbund H&G Entsorgungssysteme GmbH<br />

und Stahlbehälterbau Greis GmbH blickt auf eine mehr als 40jährige<br />

Erfahrung im Bereich des klassischen Containerbaus<br />

für die Recycling- und Entsorgungsbranche zurück und nutzt<br />

dieses Know-how für seine innovativen und wirtschaftlichen<br />

Entsorgungslösungen. In drei Geschäftsbereichen hat der<br />

Unternehmensverbund ein zukunftsorientiertes Produktprogramm<br />

entwickelt: Schneckenpressen, Unterflursysteme und<br />

klassische Stahlbehälter. Ein gepflegtes Stadtbild, ein sauberes<br />

Industrieumfeld sowie eine ästhetisch ansprechende<br />

Einbindung ihrer Entsorgungskonzepte in die Umgebung –<br />

das ist die Vision, die der Unternehmensverbund Greis und<br />

H&G verfolgt. Mit den rund 80 Beschäftigten arbeiten die<br />

Unternehmen daran, zukunftsweisende Unterflursysteme als<br />

Entsorgungslösungen am weltweiten Markt zu etablieren.<br />

Seit 14 Jahren entwickelt H&G Unterflur-Sammelbehältersysteme<br />

und kann ihren nationalen wie internationalen Kunden<br />

ein Komplett-Paket anbieten: Von der Beratung, Planung und<br />

Produktion bis hin zur Montage und Inbetriebnahme vor Ort<br />

übernimmt das internationale Servicenetzwerk darüber hinaus<br />

auch alle Wartungs- und Serviceaufträge für individuelle<br />

Kundenlösungen.<br />

Unterflur-Sammelbehältersystem „Europa“<br />

Mit dem Unterflur-Sammelbehältersystem Europa ist eine<br />

ideale Verbindung zwischen ästhetischem Design und Umweltschutzgedanken<br />

gefunden. Wertstofftrennung bleibt ein<br />

wichtiges Thema, doch die Umsetzung glückt nicht immer.<br />

Wertstoffsammelstellen können sich durch ihre Optik und<br />

Funktion auch angenehm in die Wohnumgebung einfügen und<br />

dabei designbewusste Stadtplaner wie Anwohner zufrieden<br />

stellen. Von außen betrachtet sind die H&G Unterflur-Sammelstellen<br />

klein und durch eine verbesserte Lärmdämmung<br />

sowie extra großen Einwurfklappen leise und praktisch zu befüllen.<br />

Sie sorgen für ein sauberes, aufgeräumtes und damit<br />

attraktives Stadtbild. Das eigentliche Sammelbehältersystem<br />

liegt unter der Erde, mit einem Volumen von 3 – 5 m³ und<br />

profitiert durch sein vielseitiges und sicheres Schachtsystem.<br />

Das System lässt sich fl exibel an den Nutzerbedarf anpassen,<br />

da die einzelnen Elemente jederzeit auf Papier-, Glasoder<br />

Restmüll umrüstbar sind. Zudem punktet das System<br />

durch seine Multifunktionalität, denn das innovative Identsystem<br />

von H&G ermöglicht eine nachvollziehbare, individuelle<br />

Abrechnung von Müllmengen. Mülleinwürfe können mit die-<br />

sem speziellen Zubehör gewogen bzw. gezählt und mittels<br />

eines Lesegeräts ausgewertet werden. So zahlt jeder nur für<br />

die Menge, die er entsorgt hat. Darüber hinaus ist dieses Unterflursystem<br />

sicher, da sich der Fallschacht erst dann öffnet,<br />

wenn die Außentür geschlossen wurde. Dies dient einerseits<br />

zum Schutz vor Missbrauch bei der Kostenabrechnung und<br />

fungiert gleichzeitig als Kinderschutz.<br />

Extra große Einwurfklappen sorgen für eine gleichmäßige<br />

Verteilung des Wertstoffabfalls im Behälter. Somit kann der<br />

vorhandene Platz von bis zu 5 m³ Sammelvolumen pro Behälter<br />

voll ausgenutzt werden. Gleichzeitig ergibt sich daraus ein<br />

Kostenvorteil, da das Sammelbehältersystem seltener geleert<br />

werden muss. Eine robuste Ausführung mit Lärmdämmung<br />

und Dämpfungssystem garantiert eine lange Lebensdauer<br />

mit geringen Wartungskosten und ermöglicht eine „rund-umdie-Uhr“<br />

Nutzung durch Schalldämmung. Die Entsorgung ist<br />

einfach und vollzieht sich für die Entsorger im praktischen<br />

Einmannbetrieb. Der Sammelbehälter wird ganz komfortabel<br />

vom Fahrerhaus aus an den Haken genommen und entleert.<br />

Zur Auswahl stehen alle Hakensysteme, die kompatibel<br />

mit den gängigen Entsorgungssystemen sind. Während des<br />

Entsorgungsvorgangs fährt eine Sicherheitsplattform automatisch<br />

an die Oberfläche und deckt den offenen Schacht<br />

sicher ab. Ein kluges Entsorgungskonzept – schnell, sauber,<br />

gefahrlos.<br />

Unterflursystem „City“<br />

Innenstädte, Einkaufszentren, Freizeitparks oder Messegelände,<br />

sowie Haltestellen für öffentliche Personenbeförderung<br />

– in diesen Bereichen trägt das Unterflursystem City zu einem<br />

sauberen und attraktiven Stadtbild bei. Auch bei diesem zukunftsorientierten<br />

Abfallsystem ist der größte Teil der Konstruktion<br />

im Boden eingelassen und für das Auge unsichtbar.<br />

Aufgrund der geringen Einbaumaße gestaltet sich der Einbau<br />

schnell und problemlos. Das System punktet jedoch nicht<br />

nur wegen des immens großen Fassungsvolumens von bis<br />

zu 1.000 Liter – wodurch es einerseits längere Entleerungsintervalle<br />

ermöglicht und andererseits auch fl exible Entleerungszeiten<br />

bietet, die außerhalb der Geschäftszeiten liegen<br />

können. Das System besticht auch durch seine denkbar einfache<br />

Entleerung. Mittels einer Saugvorrichtung, mit der die<br />

gängigen Groß- und Kleinkehrmaschinen ausgestattet sind,<br />

kann der eingeworfene Abfall ganz einfach durch eine Lee-<br />

294 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>


ungsöffnung abgesaugt werden. Somit hat H&G wieder eine<br />

äußerst rentable Lösung entwickelt, die Zeit und Kosten einspart,<br />

indem die Anzahl der Entleerungsvorgänge reduziert<br />

und der erforderliche Personalaufwand minimiert wird.<br />

Unterflur-Abfallbehälterlift „UFA“<br />

Sie möchten keinen Platz verschenken? Die dritte und funktionell<br />

durchdachte Entsorgungslösung von H&G macht es<br />

möglich. Eine diskrete unterirdische Unterbringung von Abfallbehältern<br />

ist sowohl für den privaten, den gewerblichen<br />

und den öffentlichen Nutzungsbereich dank eines Liftsystems<br />

kein Problem. Ein leistungsstarker Motor hebt und<br />

Hochwertige Berufskleidung für den Müll<br />

Entsorgungsbetrieb setzt lieber auf Qualität als auf billige Wegwerf-Bekleidung<br />

Sie gehört wohl zu den härtesten Berufen überhaupt, die<br />

Arbeit bei der Entsorgung: täglich mit Abfällen hantieren,<br />

Schichten, die in den frühen Morgenstunden beginnen, und<br />

der Dienst bei jedem Wetter, ob Hitze, Regen oder Schnee.<br />

Hinzu kommt, dass die Arbeit keineswegs ungefährlich ist,<br />

in der Dunkelheit können die Männer leicht von Autofahrern<br />

übersehen werden. Damit es zu solchen Unfällen nicht kommt<br />

und ihre Mitarbeiter langfristig vor Wind und Wetter geschützt<br />

sind, setzt die Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH<br />

(FES) seit einem Jahrzehnt auf Gore-Tex®-Workwear der Gustav<br />

Wahler KG. Eine lohnende Investition, wie sich gezeigt<br />

hat – bisher landete noch kaum ein Stück der Warn- und Wetterschutzkleidung<br />

in der Tonne.<br />

Die FES bietet den Bürgern in Frankfurt im Vergleich zu anderen<br />

Städten und Gemeinden vollen Service: Die 1500 Mitarbeiter<br />

des größten Entsorgungsunternehmens im Rhein-Main-<br />

Gebiet leeren nicht nur durchschnittlich – pro Mannschaft<br />

– 900 Mülltonnen pro Tag, sie holen die vollen Tonnen auch<br />

oftmals von ihrem Standort am Haus ab und tragen sie wieder<br />

zurück. Die Männer in der Abteilung Stadtreinigung kümmern<br />

sich um die Sauberkeit auf öffentlichen Straßen und Plätzen.<br />

Um diese Knochenjobs trotz Schnee, Wind, Regen und Kälte<br />

erledigen zu können, ist auf geeignete Wetterschutzkleidung<br />

unverzichtbar. Die Wahl der FES fi el daher bereits vor 10 Jahren<br />

auf Berufskleidung aus wetterfestem Gore-Tex.<br />

„Gore-Tex® liegt zwar preislich ganz klar am oberen Ende der<br />

Skala“, sagt Michael Gremm, Leitende Fachkraft für Arbeitssicherheit<br />

bei der FES, „dafür hält das Material aber auch den<br />

Belastungen unserer Arbeit stand. Andere Stoffe wären vielleicht<br />

günstiger, müssten aber nach einem Jahr schon wieder<br />

ersetzt werden. Das rechnet sich auf Dauer nicht.“ Um das<br />

Potential des Hochleistungsmaterials voll auszuschöpfen,<br />

werden die Kleidungsstücke von einem zertifizierten Weiterverarbeiter<br />

von Gore-Funktionstextilien, der Gustav Wahler<br />

KG aus Hengersberg, hergestellt. Der hochwertige Stoff<br />

und die spezielle Verarbeitung sorgen zusammen dafür, dass<br />

die Bekleidung der Müllabfuhr und Stadtreinigung nicht so<br />

schnell selbst im Müll landet. Viele der erstmals 1997 angeschafften<br />

Produkte von Wahler, so Gremm, seien auch heute<br />

noch im Einsatz. Mit den Produkten anderer Anbieter hat-<br />

senkt die Behälter bei Bedarf schnell und zuverlässig, so<br />

dass sie lediglich bei Einwurf des Abfalls oder bei ihrer Entleerung<br />

zum Vorschein kommen. So bewahrt das System ein<br />

aufgeräumtes und attraktives Wohn- und Arbeitsumfeld ohne<br />

Geruchsbelästigung. Mittels seiner individuellen Oberfl ächegestaltung<br />

fügt sich das Liftsystem harmonisch in die Umgebung<br />

ein. Wie bei dem Unterflursystem Europa lässt sich der<br />

Abfallbehälterlift für eine noch komfortablere und schnellere<br />

Entsorgung mit einem Schachteinwurf ausstatten, der sich<br />

zusätzlich auch noch mit dem H&G Identsystem kombinieren<br />

lässt. Diese Einwurfkontrolle unterbindet die Entsorgung von<br />

Fremdmüll und ermöglicht eine unmittelbare Mengenkontrolle,<br />

die Vorraussetzung für eine separate Abrechnung ist.<br />

te Gremm weniger positive Erfahrungen gemacht: „Unsere<br />

Leute wurden nach einem Monat Tragen schon nass. Als wir<br />

versuchten, mit dem Hersteller Kontakt aufzunehmen, wollte<br />

niemand mit uns reden.“ Mit der jetzigen Kleidung seien die<br />

Mitarbeiter hingegen zufrieden.<br />

Die Qualität spielt aber auch noch in anderer Hinsicht eine<br />

Rolle: Warnschutztextilien erfüllen ihre Funktion nur, wenn die<br />

Reflexmaterialien auch nach langem Tragen und vielen Wäschen<br />

einfallendes Licht noch gut refl ektieren. Zudem muss<br />

gewährleistet sein, dass das Verhältnis von fl uoreszierender<br />

Hintergrundfarbe und aufgebrachten Reflexstreifen auf der<br />

Kleidung dauerhaft auch über lange Tragezeiträume gleich<br />

bleibt. „Sollte die Reflexion nachlassen, müssten wir die<br />

Reflexstreifen austauschen“, erklärt Michael Gremm. „Das<br />

macht ein sehr teures und kompliziertes Verfahren erforderlich.“<br />

Dagegen sei es wesentlich sinnvoller, von vornherein<br />

gute Qualität einzukaufen. Um sicherzustellen, dass sich die<br />

Ausgaben auch wirklich lohnen, verlangt die FES daher eine<br />

Mindeststandzeit von fünf Jahren.<br />

Berufskleidung, die mehr als zwei Wäschen übersteht<br />

Vor vier Jahren hat die FES die Gustav Wahler KG damit beauftragt,<br />

eine dem Corporate Design des Unternehmens entsprechende<br />

Kollektion in den Hausfarben orange und royalblau<br />

zu produzieren. Als Besonderheit wurde das FES-Logo<br />

auf dem Rücken retroreflektierend aufgebracht. Zur weiteren<br />

Verbesserung der Sicherheit der Mitarbeiter wurde noch eine<br />

zusätzliche Schulterbebänderung appliziert. Auch hier habe<br />

man versuchsweise andere Anbieter beauftragt, mit schlechten<br />

Ergebnissen, wie Michael Gremm berichtet: „Wir haben<br />

es schon erlebt, dass sich die aufgepatchten Logos nach der<br />

zweiten Wäsche ablösten.“ Trotz günstiger Preise sind solche<br />

Produkte ein Verlustgeschäft und letztlich ein Fall für die<br />

Tonne. Damit solche Fehlschläge nicht mehr vorkommen, hat<br />

Gremm in Sachen Wetter- und Warnschutzkleidung ein klares<br />

Fazit gezogen: „Mit namhaften Konfektionären in Kontakt treten<br />

und sich gegebenenfalls von Gore Empfehlungen geben<br />

lassen.“<br />

Weitere Informationen unter: www.fes-frankfurt.de.<br />

Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 295


JCB steigt mit 44 Modellen in den Generatoren-Markt ein<br />

Nach der erfolgreichen Einführung in Großbritannien und Nordirland<br />

bietet JCB sein umfangreiches Stromaggregate-Programm<br />

jetzt auch in Deutschland an. Die Baureihe umfasst<br />

Modelle von 15 bis 500 kVA und ist wahlweise als 50- oder<br />

60-Hz-Ausführung lieferbar. Die neuen JCB Stromaggregate<br />

können sowohl zur Dauer- als auch zur Notstromversorgung<br />

eingesetzt werden. Je 18 Geräte sind als offene Einheiten<br />

oder mit schallgedämpften Gehäusen verfügbar. Die Gehäuse<br />

bestehen aus verzinktem, hoch beanspruchbarem Stahl, der<br />

durch eine Polymerpulverbeschichtung optimal vor Korrosion<br />

geschützt wird. Motoren und Lichtmaschinen sind ideal aufeinander<br />

abgestimmt und sorgen über Jahre hinaus für einen<br />

störungsfreien Betrieb. Die Komponenten für die täglichen<br />

Kontrollen und Wartungsarbeiten sind leicht zugänglich.<br />

Das Programm bietet zusätzlich acht Generatoren-Typen von<br />

20 bis 200 kVA, die speziell für den Vermietermarkt entwickelt<br />

wurden. Zur Stärkung der Vielseitigkeit sind die Modelle<br />

mit schallgedämmter Haube und verschiedenen elektrischen<br />

Anschlüssen ausgestattet. Zudem besitzen sie einen Treibstoff-,<br />

Öl- und Kühlmittelblock mit 110-prozentiger Auslaufsicherheit,<br />

der einen sauberen Betrieb und die Einhaltung der<br />

aktuellen EU-Vorschriften garantiert.<br />

Außerdem sind Sonderausführungen bis zu einer Leistung<br />

von 3.000 kVA lieferbar.<br />

Im Mittelpunkt des Programms steht der JCB Dieselmotor.<br />

Dieser Motor, mit dem 2006 mit 563 km/h der Weltrekord für<br />

Dieselfahrzeuge aufgestellt wurde, ist das Antriebsaggregat<br />

für Generatoren der mittleren Größe. Die kleineren Generatoren<br />

vertrauen auf Deutz-Motoren, während die größeren<br />

Stromaggregate von Sisu- und Scania-Dieselmotoren ange-<br />

Schadstoffe konnten um über 90 Prozent reduziert werden<br />

Das JCB Generatoren-Programm umfasst Leistungen von 15<br />

bis 500 kVA und ist alternativ als 50- oder 60 Hz-Version lieferbar<br />

trieben werden. Für die gesamte Baureihe werden Newage-<br />

Generatorsätze verwendet.<br />

Die serienmäßige Steuertafel mit digitaler Anzeige erlaubt die<br />

Programmierung des Systems, übernimmt die Leistungsüberwachung<br />

und zeigt Alarmliste, Echtzeituhr sowie Wartungsaufforderungen<br />

an. Außerdem besitzt es ein ‘ECU–CAN’ Motorenkontrollsystem<br />

mit einer Fehlercodeanalyse. Dank einer<br />

GSM-Modem-Verbindung können die Generatoren alternativ<br />

auch über eine Fernbedienung betrieben werden.<br />

Weitere Informationen unter: www.jcb.com.<br />

Spritzige Spritsparer: AS-MOTOR hat die saubersten Rasenmäher der Welt<br />

Stinkende Autos dürfen nicht mehr in die Innenstädte, stinkende<br />

Rasenmäher schon. Dabei gibt es schadstoffarme Rasenmäher,<br />

wie AS-MOTOR, der führende Hersteller von Geräten<br />

zur Garten- und Landschaftspflege, beweist. Er hat den<br />

Zweitakt-Motor für Rasenmäher revolutioniert und konnte den<br />

Ausstoß schädlicher Abgase um über 90 Prozent reduzieren.<br />

Anfang April kommen die neuen Rasenmäher in den Handel.<br />

Zweitakt-Motoren sind sparsam und eignen sich auch für<br />

schwieriges Gelände. Sie schaffen extreme Steigungen, sind<br />

leicht, robust und wartungsarm. Der einzige Nachteil der<br />

Zweitakter war bislang der Schadstoffausstoß, der deutlich<br />

höher lag als bei Viertaktmotoren. Bislang. Nach jahrelanger<br />

Forschungsarbeit entwickelte das schwäbische Traditionsunternehmen<br />

AS-MOTOR einen weltweit einzigartigen Zweitaktmotor,<br />

der ganz neue Maßstäbe setzt. Der neue Zweitakter<br />

ist genauso schadstoffarm wie moderne Viertaktmotoren. Der<br />

Verbrauch des neuen 2-Takters ist gegenüber dem Vorgänger<br />

gesunken – der vergleichsweise höhere Anschaffungspreis<br />

kann sich je nach Betriebsdauer schon während einer Saison<br />

amortisieren. Damit leistete der schwäbische Gerätehersteller<br />

einmal mehr Pionierarbeit: Sein Zweitakter ist der sauberste<br />

weltweit. Möglich machen das unter anderem eine optimierte<br />

Verbrennung und der Einbau eines Katalysators.<br />

296 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>


Und einen weiteren Vorteil bietet der Zweitakter verglichen mit<br />

einem Viertaktmotor: Während dem getrennt geschmierten<br />

Viertaktmotor an Steilhängen das lebensnotwendige Öl ausgehen<br />

kann, fährt der Zweitakter einfach weiter. Zudem ist<br />

der Motor kompakter und leichter – was gerade in schwierigem<br />

Gelände ein großer Vorteil ist. Die Leistungsausbeute<br />

der neuen Mähergeneration ist enorm: Der Einzylinder-Zweitaktmotor<br />

mit elektronischer Zündung leistet 6 PS (4,4 kW)<br />

und verfügt über ein hohes Drehmoment. Auch bei Dauer-<br />

Neue Baureihe bei BISON PALFINGER<br />

Bislang bietet Palfinger LKW-Bühnen mit senkrechten Stützen<br />

bis zu einer Arbeitshöhe von 16 m, 17 m und19 m an und<br />

daneben nur mit Horizontal/Vertikal Stützen an. Die H/V Stützen<br />

sind teilvariable bzw. vollvariable an den jeweiligen Einsatzort<br />

optimal anzupassen. Was aber, wenn die Aufstellbreite<br />

max. 2,50 m betragen darf und die Reichweite trotzdem voll<br />

vorhanden sein muss?<br />

Dieses Problem tritt immer häufiger in Kommunen bei der<br />

Straßenbeleuchtung, Autobahnämtern bei Schildermontagen<br />

bzw. Brückenbesichtigungen oder Grünflächenämtern bei<br />

der Baumpflege auf. Die Verkehrsdichte nimmt rasant zu und<br />

die Pflege- bzw. Wartungsarbeiten sind kurzfristig und ohne<br />

lästige Behinderungen durchzuführen.<br />

Aus diesem Grund hat Palfinger die neue Baureihe ins Leben<br />

gerufen. Diese Baureihe beginnt mit 22 m und endet bei 30 m<br />

Arbeitshöhe, wobei ein höheres Eigengewicht eine Stützweite<br />

von nur 2,50 m und dabei eine Reichweite von bis zu 20 m<br />

ermöglicht. Ab 28 m Arbeitshöhe kommt auch hier der Kurbelschwenktisch<br />

zum Einsatz, der es erlaubt, weiterhin kompakte<br />

Abmessungen, große Reichweiten und geringe Stützkräfte<br />

zu bieten. Denn besonders im kommunalen Einsatz ist<br />

es wichtig, ein wendiges Fahrzeug zu haben.<br />

Damit auch genügend Material mit zur Einsatzstelle genommen<br />

werden kann, bietet Palfinger für die KS-Reihe einen im<br />

Grundrahmen integrierten Gerätekasten an. Dieser ermöglicht<br />

dem Bediener auch den Zugang beim abgestützten Gerät.<br />

Das ist besonders wichtig, da diese Geräte über einen besonders<br />

großen Stützenhub verfügen. Außerdem zeigt sich hier<br />

eine weitere Stärke - ein waagerechtes Abstützen an starken<br />

Steigungen ist mit diesem Konzept möglich. Einen weiteren<br />

Vorteil bietet die doppelte Isolation, die Palfinger generell bis<br />

35 m Arbeitshöhe anbietet.<br />

„Die neue Baureihe rundet das bestehende Programm für den<br />

kommunalen Einsatz ab. Aber diese Geräte sind auch immer<br />

häufiger bei den Vermietern zu fi nden“, berichtet Horst Brö-<br />

belastung, wie sie im gewerblichen Einsatz auftritt, läuft der<br />

Rasenmäher jahrelang zuverlässig.<br />

Der neue Zweitaktmotor ist ab April im Handel und ersetzt<br />

den alten Motor vollständig. Ab diesem Zeitpunkt werden alle<br />

Zweitaktgeräte mit dem neuen Motor ausgestattet. So laufen<br />

im Frühjahr nicht nur die Rasenmäher AS 480, AS 530, AS 45<br />

und AS 53 mit dem sauberen Motor, sondern auch die Allmäher<br />

AS 21, AS 26, AS 28 und AS 65.<br />

TKA 16 auf schwerem Allradfahrgestell mit senkrechten Stützen<br />

cker, Verkaufsleiter für Hubarbeitsbühnen bei Palfinger. Die<br />

fi nanzielle Lage einiger Kommunen erlaubt es nicht, eigene<br />

Bühnen zu beschaffen, sondern sie müssen mieten. Damit<br />

steigt der Bedarf auch Richtung Vermieter, ein auf die Bedürfnisse<br />

dieser Kommunen angepasstes Gerät anzubieten.<br />

Daneben schätzen immer mehr private Nutzer die kleinen Abstützabmessungen.<br />

Aufzubauen sind die Geräte TKA 22, TKA 28 KS und TKA 30<br />

KS in Verbindung mit den senkrechten Stützen auf Fahrgestelle<br />

mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 18 Tonnen in<br />

der 4x2 oder 4x4 Version. Die TKA 16 wird speziell bei den 13<br />

t Chassis mit 4x2 oder 4x4 Antrieb mit den stärkeren Stützen<br />

ausgestattet.<br />

Weitere Informationen unter: www.palfinger.de.<br />

Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 297


RWE und Partner gewinnen beim BMWi Förderwettbewerb<br />

Erforschung von Zukunftstechnologien zur Steigerung der Energieeffizienz<br />

Mit einem Projekt zur Entwicklung dezentraler Energiesysteme<br />

gehört ein Konsortium unter Leitung der RWE Energy<br />

zu den Gewinnern des vom Bundesministerium für Wirtschaft<br />

und Technologie (BMWi) ausgeschriebenen Wettbewerbes<br />

„e-energy“.<br />

Das Ziel des Projektes: Der Kunde kann in Zukunft mithilfe<br />

noch zu entwickelnder Informations- und Kommunikationstechnologie<br />

sein Verbrauchsverhalten dem Strompreis anpassen<br />

und damit seine Energieeffizienz deutlich erhöhen.<br />

Moderne und im Haushalt vernetzte Geräte werden durch<br />

eine kundenfreundliche Steuerung aktiviert, wenn der Strom<br />

günstig ist.<br />

Weitere Partner des Projektes „Entwicklung und Demonstration<br />

dezentraler vernetzter Energiesysteme hin zum E-Energy<br />

Marktplatz der Zukunft“ sind Siemens, ef.Ruhr, Miele, Stadtwerke<br />

Krefeld und ProSyst.<br />

FAUN zeigt Innovationen des Fahrzeugbaus<br />

Auf der IFAT 20<strong>08</strong> präsentiert die FAUN Gruppe unter dem<br />

Motto „Robust. Sparsam. Wertstabil.“ innovative Beispiele<br />

für vorbildlichen Fahrzeugbau. Zu den herausragenden Neuheiten<br />

des europäischen Marktführers für Entsorgungs- und<br />

Kehrfahrzeuge zählt die kleine, wendige Kehrmaschine VIAJET<br />

4 auf Serienfahrgestell. Sie bietet ein Fassungsvermögen von<br />

vier Kubikmetern sowie das patentierte FAUN-Umluftsystem.<br />

Ebenfalls neu ist die zweite VARIOPRESS-Generation mit<br />

Behältern in „curved body“- Ausführung als Alternative zum<br />

Rippendesign. Weitere Innovationen sind die FAUN-Control-<br />

ARN baut Post-Shredder-Anlage (PST) in Thiel<br />

Gegenüber dem bvse bestätigte die Auto Recycling Nederland<br />

BV (ARN), Amsterdam, dass die Post-Shredder-Anlage<br />

in Thiel nun gebaut wird.<br />

Während in Belgien, Frankreich, Österreich und Italien bereits<br />

Aufbereitungsanlagen existieren oder geplant sind, steckt<br />

die großtechnische Verwertung von Shredderrückständen in<br />

Deutschland noch in den Kinderschuhen.<br />

Die Ausnahme bilden hier beispielsweise die Scholz AG, Eppingen,<br />

die in Espenhain eine Aufbereitungsanlage entwickelt<br />

hat und dort die eigenen Rückstände verwertet, sowie die Fir-<br />

„Wir erwarten, dass mittelfristig aufgrund der wachsenden<br />

Anforderungen an die Energieeffizienz die zwingende Notwendigkeit<br />

nach intelligenten und effizienten Lösungen in der<br />

Energiewirtschaft bestehen wird“, erklärt Dr. Werner Roos,<br />

Netzvorstand der RWE Energy AG. „Vor diesem Hintergrund<br />

wird der E-Energy-Ansatz in erheblichem Maße zur Effizienzsteigerung<br />

beitragen können.“<br />

RWE Energy will mit diesem Innovationsansatz den Kunden<br />

weitere Möglichkeiten an die Hand geben, die Energiekosten<br />

so gering wie möglich zu halten. Im Rahmen dieses Projektes<br />

werden Haushalte mit „intelligenten“ Haushaltsgeräten ausgestattet,<br />

die mit einer Steuerungszentrale notwendige Daten<br />

austauschen und durch diese gesteuert werden.<br />

Grundsätzlich werden sich daraus neue Angebote und Dienstleistungen<br />

für Privat- und Geschäftskunden entwickeln. RWE<br />

Energy investiert 4 Mio. € in das Forschungsvorhaben.<br />

Weitere Informationen unter: www.rwe.com/rweenergy.<br />

Steuerung (FCS) sowie der feuerverzinkte FAUNZwischenrahmen<br />

für Hecklader mit seiner einzigartigen integrierbaren<br />

und verstellbaren Aufnahme für Kotflügelhalter, Staukästen<br />

und seitlichen Anfahrschutz. Auch die vielbeachtete Kehrmaschine<br />

VIAJET FILTAIR wird zu sehen sein. Sie verfügt<br />

über einen integrierten Filter für optimale Feinstaubwerte bei<br />

geringstem Wassereinsatz. Das attraktive Produktspektrum<br />

wird ergänzt durch ein umfassendes FAUNServiceangebot<br />

für Miete, Leasing und Gebrauchtfahrzeuge sowie Ersatzteilverkauf<br />

und Kundendienst.<br />

ma Steil in Trier, die über die Genehmigung für den Bau einer<br />

EBS-Anlage in Eberswalde verfügt. Ansonsten werden die<br />

Rückstände aus der Leichtfraktion überwiegend deponiert<br />

oder verbrannt. Für den vorgeschriebenen Ausbau der verwendeten<br />

Spezialgläser und der großen Kunststoffteile fehlen<br />

vielfach geeignete Verwertungsmöglichkeiten.<br />

Diese Problematik sieht der bvse durchaus kritisch, weil die<br />

in der Verwertungskette vorgeschalteten Demontagebetriebe<br />

dadurch Probleme bekommen können, ihre ab 20<strong>08</strong> vorgegebenen<br />

Quoten einzuhalten.<br />

Weitere Informationen unter: www.schrott-info.de.<br />

298 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>


Nah am Markt - das neue Vertriebsbüro Süd der KOM-STROM AG<br />

Am 3. März hat die Leipziger KOM-STROM AG ihr Vertriebsbüro<br />

Süd in München eröffnet. Den neuen Vertriebsstandort<br />

in der bayerischen Landeshauptstadt hat KOM-STROM<br />

eingerichtet, um seine süddeutschen Kunden noch besser<br />

betreuen zu können. Vom Münchner Standort aus wird das<br />

Marktgebiet des Süddeutschen Raums betreut und darüber<br />

hinaus die Vertriebs-aktivitäten in Österreich und der<br />

Schweiz. Die Funktion des Regionalleiters hat Attila Pinkerton<br />

übernommen, der zuvor Key-Account-Manager im Industriekundenbereich<br />

der E.ON Sales & Trading war.<br />

Das neue Büro befindet sich in München-Zamdorf, im Osten<br />

der Stadt. Seine Anschrift lautet: Stefan-George-Ring 29,<br />

81929 München, Tel.: <strong>08</strong>9/309<strong>04</strong>0-351.<br />

citiGreenPower-Strom: Erneuerbare Energien für Unternehmen<br />

Mit den neu entwickelten Stromprodukten citiGreenPower-<br />

Basic, -Plus und –Premium können Unternehmen, Institutionen<br />

und öffentliche Einrichtungen einen Beitrag zum Klima-<br />

und Umweltschutz leisten. Die speziell auf Mittelstand,<br />

Groß- und Bündelkunden zugeschnittenen Produkte basieren<br />

auf nachgewiesener Stromerzeugung aus regenerativen<br />

Energieträgern. Kunden erhalten darüber vom TÜV SÜD eine<br />

Bescheinigung. Die Produkte reduzieren die, den Unternehmen<br />

zurechenbaren, CO2-Emissionen im Sinne der Stromkennzeichnungspflicht<br />

nach § 42 des Energiewirtschaftsgesetzes<br />

(EnWG).<br />

Die citiGreenPower-Produkte sind aufeinander aufbauend<br />

gestaffelt. citiGreenPowerBasic ist mit dem Erwerb von Herkunftsnachweisen<br />

erneuerbarer Energieerzeugung durch<br />

citiworks verbunden. Der Kunde erhält vom TÜV SÜD eine<br />

Bestätigung, dass der gelieferte Strom durch regenerative Erzeugung<br />

gedeckt ist. Für citiGreenPowerPlus wird die, für die<br />

Belieferung des Kunden benötigte, Strommenge bei einem<br />

gemäß „TÜV SÜD Erzeugung EE+“ zertifizierten Anlagenbetreiber<br />

beschafft. Die regenerativ erzeugte Strommenge wird<br />

zeitgleich zum Stromverbrauch ins europäische Netz eingespeist.<br />

Dies wird den Kunden vom TÜV SÜD bescheinigt. Bei<br />

citiGreenPowerPremium wird darüber hinaus ein großer Teil<br />

des Umweltaufschlags zweckgebunden in Klimaschutzanlagen<br />

oder –projekte investiert. Das Produkt wird jährlich nach<br />

dem TÜV SÜD Kriterienkatalog EE02 zertifiziert. Kunden wird<br />

dies vom TÜV SÜD bestätigt.<br />

Für Kunden haben die Produkte mehrere Vorteile: Im Rahmen<br />

der Stromkennzeichnungspflicht (§42 EnWG) wird die jewei-<br />

Bluetooth-Lesegerät für Barcode und Transponder<br />

Seine Stärken zeigt der neue handliche Bluetooth-Reader<br />

MOBA BTR in der gewerblichen Abfallentsorgung. Egal ob die<br />

Behälter mit einem Barcode oder Transponder gekennzeichnet<br />

sind, der BTR kann beide Systeme einlesen und überträgt die<br />

Daten über eine Reichweite von rund 100 Metern an bluetoothfähige<br />

Geräte, z.B. den Bordcomputer des Entsorgungsfahrzeuges.<br />

In Kombination mit dem MOBA Operand stellt dies eine<br />

wirtschaftliche Lösung für Entsorgungsbetriebe dar. Vorgestellt<br />

wird das neue Handlesegerät erstmalig in Deutschland auf der<br />

IFAT (5.-9. Mai 20<strong>08</strong>) in München, Halle B1, Stand B236.<br />

lige CO2-Bilanz der Kunden verbessert. Darüber hinaus können<br />

Kunden eigenen Geschäftspartnern und der Öffentlichkeit<br />

mit den TÜV SÜD-Bescheinigungen die Übernahme einer<br />

Verantwortung für das Klima dokumentieren. „Klimaschutz<br />

und Nachhaltigkeit spielen bei zunehmend mehr Unternehmen<br />

und öffentlichen Einrichtungen eine zentrale Rolle, mit<br />

‚grünem’ Strom ist eine Vorbildfunktion verbunden“, erklärt<br />

Norbert Heydemann, Vorstandsmitglied der citiworks AG.<br />

citiGreenPower-Produkte können ferner mit den Stromprodukten<br />

citiDynamicPower und citiAveragePower kombiniert<br />

werden. Diese reduzieren Risiken eines einmaligen Strombezugspreises.<br />

Die citiGreenPower-Produkte wurden erstmals offiziell im Februar<br />

auf der Messe E-World in Essen vorgestellt – mit großem<br />

Erfolg, wie citiworks betont. Zu den Kunden, die bereits<br />

citiGreenPower-Produkte beziehen, zählen führende, DAXgelistete<br />

Unternehmen aus dem Banken- und Versicherungsbereich.<br />

Weitere Informationen unter: www.citiworks.de.<br />

Mit dem BTR lassen sich Absetz- und Abrollcontainer sowie<br />

beliebige andere Objekte leicht von Hand identifizieren.<br />

Vor allem bei größeren Stückzahlen entfällt so das lästige<br />

An- und Abstecken bei jeder Auftragsposition. Die Daten<br />

werden kabellos mit Bluetooth zur Auftragsbearbeitung des<br />

Bordrechners geliefert, eine feste Installation eines Identifikationssystems<br />

am Fahrzeug ist nicht mehr notwendig. Der Aktionsradius<br />

des BTR beträgt ca. 100 Meter bis zum Fahrzeug<br />

bzw. Bordrechner.<br />

Angepasst an die rauen Einsatzbedingen bildet der BTR in<br />

Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 299


Der neue Bluetooth-Reader<br />

MOBA BTR wird<br />

erstmalig auf der<br />

IFAT (5.-9. Mai<br />

20<strong>08</strong>) vorgestellt<br />

und kann<br />

sowohl Barcode-<br />

als auch<br />

Transponderdaten<br />

einlesen<br />

und kabellos an<br />

bluetoothfähige<br />

Geräte, z. B. den<br />

Bordcomputer<br />

MOBA Operand<br />

übertragen.<br />

Vom Universitäts-Spin-off zum weltweit gefragten Anbieter von Verkehrstelematik<br />

- INIT feiert 25-jähriges Firmenjubiläum<br />

Vom Forschungsprojekt an der Universität Karlsruhe an den<br />

arabischen Golf nach Dubai: Dass die Idee Zukunft haben<br />

würde, da war sich Dr. Gottfried Greschner, Vorstandsvorsitzender<br />

der init AG, bei der Gründung von INIT 1983 sicher. Die<br />

Tatsache, dass die Telematiksysteme aus Karlsruhe 25 Jahre<br />

später auf der ganzen Welt gefragter sind denn je und zum<br />

Beispiel beim Aufbau des modernsten Nahverkehrssystems<br />

der Welt in Dubai eingesetzt werden, beweist eindrucksvoll,<br />

dass er Recht hatte. Ihr 25-jähriges Gründungsjubiläum begeht<br />

INIT mit einer Feier am 4. April 20<strong>08</strong>.<br />

Heute auf den Tag genau vor 25 Jahren, am 7. März 1983,<br />

wurde aus dem Universitätsprojekt „Bedarfsgesteuerter<br />

Busverkehr“ die INIT Innovative Informatikanwendungen in<br />

Transport-, Verkehrs- und Leitsystemen GmbH. Als frischgebackener<br />

Doktor begab sich Gottfried Greschner mit seinen<br />

Kollegen mit einer Vision der Verkehrstelematik von morgen<br />

auf die „Suche nach dem Markt“ . Und wurde fündig.<br />

“Bedarfsgesteuerter Busverkehr“ – Von Karlsruhe in<br />

die weite Welt<br />

Der Durchbruch gelang der noch jungen INIT 1988 mit der<br />

Umsetzung eines rechnergesteuerten Betriebsleitsystems in<br />

Osnabrück. Ein Erfolg, der auch die Politik auf das Karlsruher<br />

Unternehmen aufmerksam machte. 1989 erhielt INIT für<br />

ihre Entwicklungen den Innovationspreis des Landes Baden-<br />

Württemberg.<br />

Nur ein Jahr später überzeugte die Technik von INIT zum ersten<br />

Mal im europäischen Ausland. Die Verkehrsbetriebe der<br />

schwedischen Hauptstadt Stockholm entschieden sich für<br />

ein Betriebsleitsystem aus Karlsruhe. Bis heute kamen zahlreiche<br />

Projekte unter anderem in München, Nürnberg, Wuppertal,<br />

Oslo, Den Haag, New York City, Houston, Dallas und<br />

Vancouver hinzu.<br />

Erfolgsgeschichte made in Karlsruhe<br />

Schon bald wurden die Gebäude von INIT in der Karlsruher<br />

Kombination mit dem MOBA Operand und dem Wiegesystem<br />

eine wirtschaftliche Lösung für die Abfalllogistik. Die<br />

Möglichkeiten reichen von der rationellen Tourenplanung über<br />

das Ausdrucken von Abholbelegen bis hin zur Auftragsbearbeitung.<br />

Alle MOBA Komponenten entsprechen den harten<br />

Anforderungen im Außeneinsatz durch zum Beispiel ihre robusten<br />

Ausführung oder den erweiterten Temperaturbereich<br />

von bis zu -30° C. Ergänzt wird die Hardware durch verschiedenste<br />

Softwareapplikationen.<br />

Vielfach bewährt hat sich die MOBA Technologie bereits bei<br />

der gebührenrelevanten Abrechnung in der der Hausmüllentsorgung<br />

und im gewerblichen Bereich an Frontladern. Die<br />

Erweiterung des Systems durch den BTR ermöglicht nun<br />

beispielsweise auch eine einfache und rationelle Erkennung<br />

von Großbehälter oder den Einsatz im Bereich der Tieridentifikation.<br />

Weitere Informationen unter www.moba.de.<br />

Technologiefabrik für das stark wachsende Unternehmen zu<br />

klein. Unter anderem weil das Produktportfolio um das Geschäftsfeld<br />

Elektronische Zahlungssysteme erweitert wurde.<br />

1996 zog man daher an den heutigen Standort in der Karlsruher<br />

Oststadt. 1999 erwarb INIT von der Krupp GfT die Entwicklungs-<br />

und Vertriebsabteilung für das Planungssystem<br />

MFS 90 und konnte so ihr Produktspektrum abrunden.<br />

Einen weiteren Meilenstein in der Entwicklung von INIT stellte<br />

1999 die Gründung der US-amerikanischen Tochtergesellschaft<br />

INIT Inc. in Chesapeake, Virginia dar. Inzwischen kann<br />

INIT auf 17 erfolgreiche Projekte in den USA zurückblicken.<br />

Seit 2006 ist der Karlsruher Telematikspezialist mit zwei Niederlassungen<br />

auch in Kanada (Vancouver und Montreal) vertreten<br />

und hat hier bereits vier Projekte realisiert. Mit neuen<br />

Niederlassungen im Mittleren Osten und Australien arbeitete<br />

sich die INIT auch in 2007 sukzessive weiter vor.<br />

Der Beginn des neuen Jahrtausends war für INIT der Beginn<br />

einer neuen Zeitrechnung. 2001 ging INIT als init innovation<br />

in traffic systems AG an die Börse und konnte seitdem ihr<br />

Geschäft international sehr stark ausweiten. So erhielt der<br />

Karlsruher Telematikspezialist wie bereits erwähnt vermehrt<br />

Aufträge in Europa, den USA und Kanada, konnte aber auch<br />

neue Märkte im asiatisch-pazifischen Raum erschließen.<br />

Technik aus Karlsruhe - Hoher Stellenwert rund um<br />

den Globus<br />

Besonders erwähnenswert ist hier der Gewinn einer Ausschreibung<br />

in Dubai. Das arabische Emirat will in den kommenden<br />

Jahren das modernste öffentliche Nahverkehrssystem<br />

der Welt aufbauen. Die einzelnen Komponenten müssen<br />

also höchsten Anforderungen gerecht werden. „Dass wir die<br />

Ausschreibung in Dubai gewonnen haben, unterstreicht eindrucksvoll<br />

den hohen Stellenwert, den die Technik von INIT<br />

international besitzt “, freut sich Dr. Gottfried Greschner. In<br />

der 25-jährigen Firmengeschichte stellt Dubai den bis dato<br />

größten Einzelauftrag mit einem Volumen im zweistelligen<br />

Millionenbereich dar.<br />

300 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>


Doch auch das Geschäft im Inland muss sich nicht verstecken.<br />

So wird INIT für vier Regionalbusgesellschaften der<br />

DB Stadtverkehr rund 3.000 Fahrzeuge in Bayern mit einem<br />

fl ächendeckenden Leit- und Zahlungssystem ausstatten. Der<br />

Auftrag ist der bisher umfangreichste von INIT in Deutschland.<br />

Insgesamt brachte das Jahr 2007 das dritte Rekordergebnis<br />

in Folge - und ein Ende der Erfolgsgeschichte made in<br />

Karlsruhe ist nicht abzusehen.<br />

Vor dem Hintergrund der Debatte über den Klimawandel<br />

gewinnt der Auf- und Ausbau effizienter und umweltschonender<br />

Nahverkehrssysteme immer mehr an Bedeutung.<br />

Hierfür wird INIT auch zukünftig innovative Systeme und<br />

Lösungen entwickeln und umsetzen. Bereits heute steuern<br />

Hunderte von Verkehrsbetrieben weltweit mehrere zehntausend<br />

Busse und Bahnen mit den intelligenten Lösungen von<br />

INIT.<br />

Außerdem ergeben sich weitere Wachstumspotenziale aus<br />

dem Bereich Automotive, in dem INIT bereits seit 20<strong>04</strong> tätig<br />

ist und durch die Übernahme des Geschäftsfeldes Interplan<br />

der PTV AG, eines bislang konkurrierenden Anbieters von<br />

Planungssoftware, zum 1. Januar 20<strong>08</strong>.<br />

25 Jahre INIT – Ein Grund zu feiern<br />

Ihr 25-jähriges Jubiläum feiert INIT mit mehreren Veranstaltungen.<br />

So fi ndet am 3. April 20<strong>08</strong> eine internationale INIT-<br />

Anwendertagung statt. Am 4. April werden bei einem Kolloquium<br />

unter anderem aktuelle Entwicklungen im Öffentlichen<br />

Personennahverkehr beleuchtet. Namhafte Persönlichkeiten<br />

aus Politik und Industrie werden mit Redebeiträgen das Umfeld<br />

der INIT entsprechend beleuchten. Referieren werden<br />

etwa der ehemalige Umweltminister und UNOProgramm-Direktor<br />

Prof. Dr. Klaus Töpfer sowie der UITP Generalsekretär<br />

Hans Rat. „Wir wollen unser Jubiläum würdig begehen und<br />

uns bei unseren engagierten Mitarbeitern und unseren Kunden<br />

und Geschäftspartnern für die vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />

bedanken“ , sagt der INITVorstandsvorsitzende,<br />

Dr. Greschner: „Mit dem Festabend „25 Jahre INIT“ wollen<br />

wir die Feierlichkeiten abrunden und allen einen unvergesslichen<br />

Abend bereiten.“<br />

Andritz-Gruppe präsentiert sich als führender Systemanbieter in der<br />

Schlammbehandlung und Spezialist für Pumpen in der Wasserwirtschaft<br />

Der Technologiekonzern Andritz mit Sitz in Graz, Österreich,<br />

präsentiert auf der diesjährigen IFAT neben seinen führenden<br />

Technologien für mechanische und thermische Schlammbehandlung<br />

erstmalig auch sein umfassendes und innovatives<br />

Produktprogramm für Pumpen und komplette Pumpstationen.<br />

Graz/München, April 20<strong>08</strong>. Der Geschäftsbereich Umwelt<br />

und Prozess der Andritz-Gruppe bietet weltweit eines der<br />

umfassendsten Technologie- und Produktspektren in der<br />

Fest-Flüssig-Trennung an, die von der Eindickung über die<br />

Entwässerung bis hin zur Trocknung und thermischen Verwertung<br />

reichen. Mit mehr als 10.000 installierten Zentrifugen<br />

und Filterpressen sowie 120 Schlammtrocknungsanlagen<br />

nimmt Andritz eine Spitzenstellung in der Behandlung von<br />

Schlämmen ein.<br />

Die Strategie des Geschäftsbereichs verfolgt das Ziel, durch<br />

ständige Innovation die den Kunden angebotenen Produkte<br />

weiter zu verbessern sowie auch die Nähe zum Kunden und<br />

damit die bestmögliche Betreuung der gelieferten Anlagen<br />

sicherzustellen. Derzeit stehen dafür mehr als 15 hochqualifi<br />

zierte Servicezentren in allen relevanten Absatzmärkten zur<br />

Verfügung.<br />

Zum weiteren Ausbau des umfassenden Servicenetzes wurden<br />

in letzten beiden Jahren zwei wesentliche Akquisitionen<br />

vorgenommen. 2006 wurde die Firma Contec Decanter Inc.<br />

mit Sitz in Kalifornien, USA, erworben und damit das bereits<br />

bestehende dichte Netz von Andritz-Service-Organisationen<br />

um ein weiteres Zentrum für Zentrifugen- und Separatoren-<br />

service an der amerikanischen Westküste erweitert.<br />

Ende 2007 wurde das Zentrifugengeschäft von Decanter<br />

Pty. Ltd., Australien, erworben. Nunmehr können Andritz-<br />

Kunden auch in Australien noch besser und schneller bedient<br />

werden.<br />

Der Geschäftsbereich Wasserkraft mit der Division Pumpen<br />

beschäftigt sich mit der Entwicklung und Herstellung<br />

von Pumpen für unterschiedlichste Anwendungen. Jahrzehntelange<br />

Erfahrung im hydraulischen Maschinenbau und umfassendes<br />

Prozess Know-how bilden die Basis für den hohen<br />

Standard des Andritz-Pumpenbaus. Andritz bietet alles aus<br />

einer Hand – von der Entwicklung über Modellversuche, Konstruktion,<br />

Fertigung, Projektmanagement bis hin zu Service<br />

und Training.<br />

Einsatzgebiete der Andritz Pumpen sind:<br />

der Wassertransport für<br />

• Trinkwasserversorgung<br />

• Nutzwasserversorgung<br />

• Be- und Entwässerung<br />

in der Energiewirtschaft<br />

• Kühlwasserpumpen<br />

• Reaktorpumpen<br />

• Pumpen für Rauchgasentschwefelung<br />

Weitere Anwendungen sind die Zellstoff- und Papierindustrie<br />

sowie die Chemie- und Nahrungsmittelindustrie.<br />

Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 301


Sicherheit und Komfort für die Gasinstallation im Haus<br />

Mit alpex-gas von Fränkische können Kunststoffrohre zukünftig<br />

auch für die Gas-Inneninstallation eingesetzt werden.<br />

Bereits seit den sechziger Jahren werden Kunststoffrohre für<br />

die Gasversorgung im erdverlegten Bereich eingesetzt und<br />

sind mittlerweile zum dominierenden Rohrmaterial avanciert.<br />

Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Flexibilität, Korrosionssicherheit,<br />

wenig Rohrreibungsver-luste und geringes Gewicht<br />

– all diese Vorzüge sprechen für den Werkstoff Kunststoff.<br />

Mit der Neuerung der TRGI, die für April 20<strong>08</strong> erwartet wird,<br />

dürfen Mehrschichtverbundrohre dann auch für Gas-Inneninstallationen<br />

eingesetzt werden. Fränkische hat jetzt unter<br />

der Bezeichnung ‚alpex-gas’ speziell für Ein- und Zweifamilienhäuser<br />

ein bedarfsgerechtes Sortiment entwickelt, das die<br />

Vorteile von Kunststoff und Metall in sich vereint und optimale<br />

Sicherheit im Einsatz gewährleistet.<br />

Was mittlerweile im Außenbereich zum Standard geworden<br />

ist, soll nun ab 20<strong>08</strong> auch für den Innenbereich gelten – die<br />

Gasinstallation mit Kunststoffrohren.<br />

Kunststoff als bevorzugtes Rohrmaterial<br />

Analog des bewährten alpex F50 PROFI-Rohres ist auch<br />

‚alpex-gas’ ein Mehrschichtverbundrohr mit einem Innenrohr<br />

aus PEX, Aluminium als Mittelschicht und hochwärmestabilisiertem<br />

PE als Außenrohr. Es ist als Stangen- und Ringware<br />

erhältlich und kann über lange Distanzen ohne Fitting<br />

verlegt werden. Die saubere Verarbeitung, die Flexibilität und<br />

Biegbarkeit, die absolute Diffusionsdichte und Korrosionssicherheit<br />

sowie das geringe Gewicht sind klare Vorteile von<br />

‚alpex-gas’. Die geringe Rohrrauhigkeit sorgt überdies für<br />

wenig Reibungsverluste. Mit der Rollenware kann ‚alpex-gas’<br />

jederzeit einfach und formteilarm verlegt werden. In Schächten,<br />

Kanälen oder Hohlräumen ist zudem keine Belüftung<br />

notwendig, sofern die formteillose Rohr-im-Schutzrohr-Verlegung<br />

gewählt wird.<br />

Passend zum Rohr hat Fränkische auch einen speziellen Fitting<br />

entwickelt, der aus Messing gefertigt und mittels eines<br />

gelben Anschlagrings gekennzeichnet ist. Er lässt sich mit<br />

der bewährten und von Fränkische vertriebenen Pressbackenkontur<br />

F verpressen, die klare Vorteile mit sich bringt.<br />

So kann der Installateur z. B. Pressbacken mit der F-Kontur<br />

schnell, einfach und sicher auf der Presshülse ansetzen und<br />

verpresste Stellen bereits optisch eindeutig identifizieren.<br />

Die einfache und schnelle Presstechnik macht aufwendige<br />

Verbindungstechniken wie Schweißen, Löten und Gewindeschneiden<br />

überflüssig. Mittels eines Sichtfensters im Fitting<br />

kann die richtige Einstecktiefe problemlos überprüft werden.<br />

Und auch der zum Einsatz kommende O-Ring ist speziell auf<br />

die Anwendung in der Gas-Inneninstallation abgestimmt, um<br />

ein Maximum an Sicherheit zu gewährleisten.<br />

Größtmögliche Sicherheit als Voraussetzung<br />

Fränkische hat umfangreiche Maßnahmen ergriffen, um mit<br />

‚alpex-gas’ jederzeit ein Optimum an Sicherheit zu garantieren.<br />

Dazu gehört, dass Gasleitungen aus Kunststoff einen<br />

ausreichenden Schutz gegen Manipulationsversuche bieten<br />

müssen. Zudem dürfen Kunststoffrohre zu keinem erhöhten<br />

Risiko im Brandfall beitragen. Um dies zu gewährleisten, wird<br />

beim ‚alpex-gas’-System jede einzelne Leitung mit einem passenden<br />

Gasströmungswächter abgesichert, der im Brandfall<br />

sowie bei einem mutwilligen Durchschneiden der Gasleitung<br />

die Gaszufuhr zuverlässig automatisch stoppt. Die Gasströmungswächter,<br />

welche das ‚alpex-gas’ Sortiment umfasst,<br />

sind zudem mit einer thermisch auslösenden Absperreinrichtung<br />

ausgestattet, um die nötige Sicherheit auch im Falle<br />

eines Brandes am Gasströmungswächter selbst zu gewährleisten.<br />

Damit der Gasströmungswächter einwandfrei funktionieren<br />

kann, ist die richtige Dimensionierung der Anlage von<br />

größter Wichtigkeit. Deshalb erfolgt die Dimensionierung für<br />

‚alpex-gas’ schnell und einfach über ein Diagrammverfahren.<br />

Sicherheit mit System<br />

Der Faktor Sicherheit beim neuen ‚alpex-gas’-System wird<br />

von Fränkische ganz groß geschrieben. Dazu gehört auch ein<br />

Höchstmaß an Qualitätskontrolle. So wird jeder Fitting mittels<br />

Druckprüfung auf 100-prozentige Dichtheit getestet und anschließend<br />

einzeln verpackt. Zudem sind Fittings und Rohre<br />

deutlich durch Aufschrift und gelbe Farbgebung für den Gaseinsatz<br />

gekennzeichnet, wodurch eine Verwechslungsgefahr<br />

mit Wasserfittings ausgeschlossen werden kann.<br />

Einfach und praktisch durch abgestimmtes Sortiment<br />

Um die Vorteile einer Verteilerinstallation nutzen zu können,<br />

wurde auf den Einsatz von T-Stücken im Sortiment des ‚alpex-gas’-Systems<br />

verzichtet. Vorteile der Verteilerinstallation<br />

sind z. B. eine einfache Dimensionierung, wenig Verbindungsstücke<br />

sowie ein geringer Montageaufwand durch vormontierte<br />

Gasströmungswächter und thermisch auslösende Absperreinrichtungen.<br />

Neben der Gas-Verteilereinheit werden<br />

aber auch einzelne Gasströmungswächter mit bereits integrierter<br />

thermisch auslösender Absperreinheit angeboten, um<br />

Einzelanschlüsse, wie z. B. den Anschluss einer Gastherme,<br />

gewährleisten zu können. Fränkische bietet mit ‚alpex-gas’<br />

ein System mit optimal abgestimmtem Sortimentsumfang in<br />

den Dimensionen 20 bis 32 mm, welches speziell für Ein- und<br />

Zweifamilienhäuser entwickelt wurde.<br />

Mehrschichtverbundrohr-Systeme werden aufgrund ihrer<br />

Vielzahl an Vorteilen bereits sehr erfolgreich in der Sanitärund<br />

Heizungsinstallation eingesetzt. Durch die Zulassung von<br />

Kunststoffleitungssystemen für die Gas-Inneninstallation wird<br />

nun ermöglicht, dass Mehrschichtverbundrohr-Systemen wie<br />

‚alpex-gas’ auch in diesem Bereich die Zukunft gehört.<br />

302 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>


Start der „Grünen Flotte“<br />

CWS-boco übernimmt erste Erdgas-Fahrzeuge von Mercedes-Benz<br />

Mannheim, 19. März 20<strong>08</strong>. CWS-boco International hat heute<br />

im Mercedes-Benz Werk Mannheim den ersten Sprinter<br />

NGT mit bivalentem Erdgasantrieb in Empfang genommen.<br />

Damit fi el der Startschuss für die „Grüne CWS-boco Flotte“:<br />

Im Mai 20<strong>08</strong> beginnt der Feldtest mit insgesamt 28 Erdgas-<br />

Fahrzeugen. Die Umstellung des rund 1.400 Fahrzeuge umfassenden<br />

europäischen Service-Fuhrparks erfolgt ab dem<br />

dritten Quartal 20<strong>08</strong>. CWS-boco ist der führende Anbieter<br />

von Waschraumhygienelösungen und Textildienstleistungen<br />

und europaweit eines der ersten Unternehmen der Branche,<br />

das in seinem Logistikbetrieb auf umweltfreundliche Erdgas-<br />

Transporter setzt. Mit den Sprintern NGT für CWS-boco hat<br />

Mercedes-Benz seine ersten erdgasbetriebenen Nutzfahrzeuge<br />

in der Unternehmensgeschichte an einen Kunden ausgeliefert.<br />

Im Rahmen einer feierlichen Übergabe nahm Michael Seddig,<br />

Head of Corporate Logistics der CWS-boco International,<br />

den Schlüssel für das erste Erdgas-Auto symbolisch<br />

vom Vertriebsleiter Mercedes-Benz Vans, Jose Luiz Lopez<br />

Schummer Trevino, entgegen.<br />

Michael Seddig: „Die Schonung natürlicher Ressourcen ist<br />

ein wichtiger Teil der CWS-boco Unternehmenspolitik. Mit<br />

der Umstellung der Serviceflotte auf Erdgas-Fahrzeuge haben<br />

wir wiederum einen Meilenstein in puncto Umweltschutz<br />

gesetzt. Die ‚Grüne CWS-boco Flotte’ wird zukünftig in ganz<br />

Europa unterwegs sein und auf umweltschonendem Weg unsere<br />

qualifizierten Serviceleistungen anbieten.“<br />

Ab Mai werden 28 Testfahrzeuge in den Servicebetrieb genommen.<br />

Anschließend sollen die Transporter sukzessive<br />

durch erdgasbetriebene ersetzt werden. Europaweit legen<br />

die CWS-boco Servicefahrer pro Jahr etwa 60 Millionen Kilometer<br />

zurück und versorgen täglich fast 32.000 Kunden mit<br />

Hygienelösungen und Berufskleidung im Mietservice. Dank<br />

der ressourcenschonenden Sprinter werden die Abgas- und<br />

Geräuschemissionen deutlich verringert.<br />

Als Partner der Fuhrpark-Umstellung fungiert neben<br />

Mercedes-Benz auch der Nutzfahrzeug-Hersteller IVECO.<br />

Der Einführung der „Grünen CWS-boco Flotte“ voraus gingen<br />

umfangreiche interne Studien und Tests zur Wirtschaftlichkeit<br />

und Umweltverträglichkeit verschiedener Antriebsarten,<br />

in denen sich Erdgas im Vergleich zu Diesel und Benzin als<br />

sauberster und ökonomisch wie ökologisch sinnvoller Kraftstoff<br />

erwies.<br />

Weitere Informationen unter: www.cws-boco.com.<br />

Neues Verfahren zur Entkeimung von biologisch gereinigtem Abwasser<br />

senkt die Betriebskosten<br />

In einigen örtlichen Bereichen Deutschlands, aber auch im<br />

europäischen und außeneuropäischem Ausland, werden<br />

besondere Anforderungen an Kleinkläranlagen gestellt. Das<br />

abgeleitete gereinigte Abwasser muss Badewasserqualität<br />

vorweisen.<br />

Gereinigtes Abwasser ist zwar optisch klar und sauber, verfügt<br />

aber noch über eine Vielzahl von Keimen, die die Gesundheit<br />

beeinträchtigen können. Um diese Keime sicher zu<br />

eliminieren, hat sich die Entkeimung mittels UV-Licht auf dem<br />

Markt bewährt. Diese herkömmlichen Verfahren sind technisch<br />

sicher, jedoch ist der Stromverbrauch relativ groß und<br />

die Lebensdauer der UV-Lampe eher niedrig. Damit verbunden<br />

ist ein großer Betriebs- und Wartungsaufwand.<br />

Das von der batchpur GmbH entwickelte neue Verfahren<br />

zur Entkeimung basiert auf dem Einsatz von LED`s in einem<br />

Kompaktreaktor. Eine neue Steuerung im Industriestandart<br />

mit großem beleuchteten 7-zeiligen (grafikfähig) Display, verfügt<br />

über eine Schnittstelle für PC/Laptop, Modem oder Bluetooth.<br />

Damit können alle Daten schnellstmöglich abgerufen<br />

werden.<br />

Die Vorteile des Verfahrens liegen in einem wesentlich geringerem<br />

Stromverbrauch, einhergehend mit einer deutlich<br />

höheren Lebensdauer. Der Betriebs- und Wartungsaufwand<br />

wird minimiert, die Betriebssicherheit steigt hingegen. Das<br />

neue Entkeimungsverfahren kann in jede batchpur Kleinkläranlage<br />

und viele andere Systeme problemlos nachgerüstet<br />

werden.<br />

Die batchpur GmbH – einer der führenden Hersteller von<br />

Kleinkläranlagen – präsentiert diese und weitere Neuheiten<br />

auf der IFAT 20<strong>08</strong>, Halle 1, Stand 306.<br />

Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 303


HOBAS® mit Dimensionen über DN 3000 auf der IFAT<br />

HOBAS präsentiert sich mit einem stark erweiterten Programm<br />

als Systemanbieter auf der IFAT. Neben den bekannten GFK-<br />

Schleuderrohren werden ebenfalls GFK-Wickelrohre präsentiert.<br />

Dass es dabei immer größer zugeht, zeigt ein Maulprofil<br />

mit Abmessungen über 3000 mm. An gewohnter Stelle auf<br />

dem zentralen Stand (213/310) in der Messehalle A6 werden<br />

auf mehr als 156 Quadratmetern außerdem technische Highlights<br />

wie Vortriebsrohre für den Druckrohrvortrieb oder neue<br />

Bauteile für den nachträglichen Anschluss an Rohrleitungen<br />

vorgestellt. HOBAS zeigt, wie man mit der intelligenten Kombination<br />

von Schleuder- und Wickeltechnologie den wachsenden<br />

Ansprüchen der Kunden im Kommunal- und Industriebereich<br />

optimal gerecht wird.<br />

Der grabenlose Leitungsbau hat in den vergangenen Jahren<br />

stark zugenommen. Mit dem HOBAS Vortriebsrohr steht den<br />

Anwendern ein entsprechendes Produkt zur Verfügung, das<br />

die Anforderungen für den Einbauvorgang erfüllt und es aufgrund<br />

der hohen Qualitätseigenschaften zu einem Vorzugsrohr<br />

für dieses Segment macht. Mit der weltweit einzigartigen,<br />

in die Rohrwand integrierten FWC-Druckkupplung und<br />

einem speziellen Rohrdesign können die gepressten Rohre<br />

ohne zusätzliche Maßnahmen als Druckrohrleitungen betrieben<br />

werden.<br />

Während vor allem die Schlauchverfahren für die Sanierung<br />

von nicht begehbaren Bereichen in den letzten Jahren stark<br />

an Anwendungszuwächsen gewonnen haben, gab es für<br />

Know-how aus der Schweiz!<br />

Die in der Schweiz ansässige Aebi Gruppe bietet für die Bedürfnisse<br />

der Kommunen in der Areal-, Grasland- und Grünfl<br />

ächenpflege, für den Winterdienst und den Straßenkehrdienst<br />

eine sehr breite Palette an multifunktionalen, qualitativ<br />

und technisch führenden Arbeitsfahrzeugen, Geräten, sowie<br />

entsprechende Systemlösungen an. Nach vollzogener Fusion<br />

im Jahre 2007 mit der Firma SCHMIDT GmbH, St. Blasien<br />

DE ist die Firma Aebi ein Unternehmen der AEBI-SCHMIDT<br />

Gruppe.<br />

Das Verkaufsprogramm umfasst mechanisch und hydrostatisch<br />

angetriebene Mehrzweck-Einachser, den 3-Rad-Geräteträger<br />

Terracut, Kommunal-Transporter Viatrac, Schmalspur-<br />

Geräteträger Kommunaltrak, (Hang-) Geräteträger Terratrac,<br />

sowie die kompakten Straßenkehrmaschinen Aebi MFH.<br />

Weltneuheit: Straßenkehrmaschine Aebi MFH5500<br />

In München lanciert Aebi die neue Kompakt-Straßenkehrmaschine<br />

Aebi MFH5500 für den innerstädtischen Einsatzbereich.<br />

Das Design basiert auf der kleineren Aebi MFH2500.<br />

Für ein dynamisches Erscheinungsbild sorgt der schräg nach<br />

hinten ansteigende Verlauf der Verschalung. Die Fahrzeugbreite<br />

beträgt 1.90 m. Die Komfortkabine ist großzügig ausgelegt<br />

und modern gestaltet, verfügt über eine hochmoderne<br />

Bordelektronik mit großem Bildschirm, über welchen die Maschinendaten<br />

abgerufen werden können und der Fahrer permanent<br />

den Fahrzeug- und Arbeitszustand prüfen kann. Neu<br />

die Sanierung von Großprofilen bisher relativ wenige Möglichkeiten<br />

einer umfassenden Renovation. Grund dafür war<br />

insbesondere, dass den Kanalbetreibern keine oder nicht<br />

ausreichende Lösungen zur Verfügung gestellt werden konnten.<br />

Mit dem Einsatz von glasfaserverstärkten Kunststoffen<br />

(GFK) und speziellen Herstellungstechnologien werden inzwischen<br />

zunehmend große Sonderprofile mit vorgefertigten<br />

Elementen saniert und einem weiteren Lebensdauerzyklus<br />

zugeführt. HOBAS stellt mit Programm NC Line® die entsprechenden<br />

Produkte zur Verfügung. Ausgestellt wird ein Profil<br />

mit Abmessungen über 3000 mm.<br />

HOBAS Schächte werden standardmäßig in den verschiedensten<br />

Varianten für Abwasserkanäle, Industrie- und Druckleitungen<br />

eingesetzt. Der HOBAS Trennsystemschacht gewährleistet<br />

die getrennte Durchführung von Abwasser- und<br />

Regenwasser- oder Druckleitungen. Ebenso können weitere<br />

Versorgungs- oder Telekommunikationsleitungen durchgeführt<br />

werden.<br />

HOBAS unterstützt mit vielfältigen Aktivitäten den Spitzenund<br />

den Breitensport, insbesondere beim Triathlon und den<br />

Wassersportarten Segeln und Kanu. Auch darüber informieren<br />

wir auf unserem Messestand. Messen Sie Ihre Reaktionsgeschwindigkeit<br />

und fordern Sie internationale Spitzensportler<br />

direkt heraus.<br />

Weitere Informationen unter: www.hobas.de.<br />

Weltpremiere: Straßenkehrmaschine Aebi MFH5500. Der<br />

neue Maßstab für feinstaubarmes Arbeiten und exzellenten<br />

Fahrkomfort<br />

ist jetzt auch die „On Board Diagnose“ über den Bildschirm<br />

abrufbar. Optional sorgt eine Klimaautomatik für optimale Arbeitsbedingungen<br />

für den Fahrer. Für kraftvollen Antrieb sorgt<br />

ein 3.9 l IVECO Turbodieselmotor mit Ladeluftkühlung, Unijet<br />

Common Rail, Euro 4, SCR-System, einer Leistung von 118<br />

kW (160 PS) und einem Drehmoment von 535 Nm bei 1200<br />

U/min. Damit ist die Aebi MFH5500 ideal und „sauber“ motorisiert.<br />

Der nach hinten kippbare Kehrgutbehälter hat ein<br />

Volumen von 4.0 m³ und fasst 810 l Wasser. Beim Fahrwerk<br />

wurden hochrobuste Achsen verbaut und die 19.5“ Bereifung<br />

3<strong>04</strong> Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>


sorgt für ein Plus an Fahrsicherheit und Fahrkomfort. Dank<br />

der Allradlenkung ist die Maschine enorm wendig. Optional<br />

wird auch Allradantrieb angeboten. Die Höchstgeschwindigkeit<br />

beträgt 50 km/h. Das einzigartige KOANDA Feinstaub-<br />

Rückführsystem gehört zur Serienausstattung. Mit dieser<br />

innovativen Technik ist die Aebi MFH5500 weltweit wohl die<br />

sauberste und modernste Straßenkehrmaschine.<br />

Brandaktuell: KOANDA - das einzigartige<br />

Feinstaub-Rückführungssystem der<br />

Aebi MFH-Strassenkehrmaschinen<br />

Die Problematik ist bekannt: Eine aktuelle Bewertung von<br />

Feinstaub durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat<br />

klar gezeigt, dass eine erhöhte PM10-Belastung zu einer signifikanten<br />

Verminderung der Lebenserwartung führt. Und<br />

das BUWAL schrieb schon vor längerer Zeit: "Studien an<br />

über 10 000 Erwachsenen und an über 5000 Kindern in der<br />

Schweiz sowie sehr viele Studien aus dem Ausland zeigen ein<br />

einheitliches Bild: Die Konzentrationen der lungengängigen<br />

Stäube, welche heute in der Schweiz gemessen werden, haben<br />

bedeutende gesundheitliche Auswirkungen."<br />

Kompakt-Straßenkehrmaschine Aebi MFH2500: Feinstaubarmes<br />

Arbeiten mit dem einzigartigen KOANDA-System und<br />

hohe Wendigkeit dank der Vierradlenkung<br />

Als weltweit einzige Anbieterin rüstet die Aebi MFH AG aus<br />

Hochdorf/Schweiz ihre Straßenkehrmaschinen mit dem patentierten<br />

KOANDA-Luftrückführungssystem aus. Die Anwender<br />

(Kommunen, Lohnunternehmer usw.) dieser Modelle<br />

tragen damit erheblich zu staubarmer Reinigungsarbeit und<br />

aktivem Umweltschutz bei. Die Staubemissionen der Aebi<br />

MFH-Strassenkehrmaschinen werden durch das KOANDA-<br />

Saugsystem markant reduziert. Die mit Feinstaub-Partikeln<br />

(PM10) angereicherte Luft, wird ins Saugsystem zurückgeführt<br />

und dort speziell zurückgehalten. Selbstverständlich<br />

erfüllen die Kehrmaschinen der Aebi MFH die PM10 Normen<br />

der europäischen Kehrmaschinenvereinigung EUnited.<br />

Das KOANDA-Saugsystem von Aebi MFH hat aber noch weitere<br />

Vorteile: Die nahezu komplette Vermeidung des Feinstaubausstosses<br />

geschieht ohne aufwändige durch Verstopfung<br />

gefährdete Feinfilter und damit fast ohne Wartungsaufwand!<br />

Hinzu kommt die hervorragende Saugleistung auf der ganzen<br />

Breite des Saugmundes durch die Wiederverwendung des<br />

für die Schmutzaufnahme eingesetzten Luftvolumens als unsichtbare<br />

und verschleissfreie "Luftbürste". Daraus resultieren<br />

ein niedrigerer Kraftstoffverbrauch durch die Nutzung der<br />

„Restenergie“ des Luftstromes sowie ein geringerer Wasser-<br />

verbrauch. Ebenso fallen die Aebi MFH-Strassenkehrmaschinen<br />

durch leises Arbeiten auf.<br />

Aebi MFH aus der Schweiz bietet drei Straßenkehrmaschinen<br />

an, welche serienmässig mit dem einzigartigen KOANDA-<br />

Saugsystem ausgerüstet sind:<br />

Die kompakte Straßenkehrmaschine Aebi MFH2500,<br />

zeichnet sich aus, durch hohe Wendigkeit dank Allradlenkung,<br />

einfacher Bedienung, einen starken IVECO Dieselmotor<br />

mit 79.3 kW (109 PS), Euro 4 und Partikelfilter. Die zweisitzige<br />

Kabine ist geräumig und komfortabel. Beeindruckend ist die<br />

Leistung der Aebi MFH2500 auch mit einer Wildkrautbürste<br />

oder mit einem Hochdruck-Schwemmgerät. Für den Winterdienst<br />

können auch ein Schneepflug, ein Schneebesen oder<br />

eine Sprühanlage für fl üssige Auftaumittel eingesetzt werden.<br />

Andererseits die wirtschaftliche, staubarme und leise Aebi<br />

MFH5000: Dieses Kehrfahrzeug mit 1,75 m Aussenbreite hat<br />

ein Fassungsvermögen von 4 m³ Schmutz oder 5 m³ Wasser.<br />

Der starke IVECO Turbodieselmotor mit einer Leistung von<br />

109.1 kW (150 PS) ist schallisoliert und erlaubt daher auch<br />

Einsätze in den auf Lärm sensibilisierten Wohngebieten. An<br />

der IFAT <strong>08</strong> wird diese Maschine in einer Spezialausführung<br />

für den Einsatz auf Schienen gezeigt.<br />

Terratrac Aebi TT270: Das absolute Spitzenmodell<br />

Nicht nur in extremen Hanglagen, sondern, dank der verhältnissmässig<br />

leichten Bauweise und der breiten Bereifung auch<br />

bestens geeignet für Einsätze auf empfindlichen Böden ist<br />

der Terratrac Aebi TT270 mit bulligen 95 PS ein vielseitiger<br />

Geräteträger. Der stufenlose hydrostatische Fahrantrieb, die<br />

vier auf Knopfdruck vorwählbaren Lenkungsarten, die intelligente<br />

Bordelektronik und die serienmäßige Klimaautomatik<br />

sorgen für einen Arbeitskomfort auf höchstem Niveau. Dank<br />

den Anbauräumen vorne und hinten und einer riesigen Auswahl<br />

verschiedener Arbeitsgeräte sind die Anwendungsmöglichkeiten<br />

fast unbegrenzt.<br />

Aebi präsentiert an der IFAT zudem beide Kommunaltrak-<br />

Modelle KT65 und KT80, den Dreirad-Geräteträger Terracut<br />

Aebi TC07 und den Komforteinachser Combicut Aebi CC66<br />

mit Aktivlenkung. Ihr Besuch auf dem attraktiven Aebi-Stand<br />

würde uns freuen und unsere kompetenten Verkaufsberater<br />

zeigen Ihnen die High-Tech-Produkte aus dem Hause Aebi<br />

sehr gerne.<br />

Weitere Informationen unter: www.aebi.com.<br />

Der stärkste Hang-Geräteträger Terratrac Aebi TT270: Schont<br />

jeden Boden und ist als Multitalent rund ums Jahr einsetzbar<br />

Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 305


WILO AG – Innovationen bei Wasserversorgung,<br />

Abwasserentsorgung und Klärwerkstechnik<br />

Einer der weltweit führenden Hersteller von Pumpen und<br />

Pumpensystemen / Tauchmotorrührwerke mit besonders<br />

effizienten Planetengetrieben / Neue Motorengeneration für<br />

Bohrlochpumpen / Innovative Motorentechnologie auch für<br />

Abwassertauchmotorpumpen / Feststofftrennsystem verhindert<br />

Blockaden in der Abwasserentsorgung /<br />

Ein umfassendes Sortiment für die Wasserversorgung sowie<br />

die Abwasserentsorgung und -reinigung präsentiert die WILO<br />

AG (Dortmund) zur IFAT 20<strong>08</strong>. Das Unternehmen ist einer<br />

der weltweit führenden Hersteller von Pumpen und Pumpensystemen<br />

für die Heizungs-, Klima- und Kältetechnik, die<br />

Wasserversorgung sowie die Abwasserentsorgung und -reinigung.<br />

Wilo hat Vertretungen in mehr als 70 Ländern und<br />

beschäftigt weltweit insgesamt 6.000 Mitarbeiter.<br />

Zu den wichtigsten Produkten im Wilo-Sortiment für die Klärwerkstechnik<br />

zählen Tauchmotorrührwerke wie die Baureihe<br />

„Wilo EMU Megaprop“ mit ihren sehr effizienten Planetengetrieben<br />

und den strömungsoptimierten Propellern, die eine<br />

Energieeinsparung von bis zu zehn Prozent bewirken. Zusätzlich<br />

wird durch eine spezielle rückwärtsgekrümmte Flügelgeometrie<br />

ein Selbstreinigungseffekt des Propellers erzielt. Die<br />

dreiflügelige Bauform der „Wilo EMU Megaprop“ sorgt zudem<br />

für eine niedrigere Propellerblattbelastung im Vergleich<br />

zu den sonst üblichen Zweiflüglern. Dies wirkt sich in höherer<br />

Laufruhe und gesteigerter Lebensdauer der Verschleißkomponenten<br />

aus. Unter dem Strich können hiermit die Gesamtkosten<br />

der Rührprozesse erheblich reduziert werden.<br />

Darüber hinaus präsentiert Wilo neue Motortechnologien für<br />

Bohrloch- und Abwassertauchmotorpumpen. Die neu entwickelte<br />

„Cool Act“-Motorengeneration für Bohrlochpumpen<br />

zeichnet sich durch eine aktive interne Umlaufkühlung aus,<br />

die Leistungssteigerungen um bis zu 25 Prozent bei gleichzeitig<br />

kleinem Motordurchmesser ermöglicht. Für die „Wilo<br />

EMU FA“ Abwassertauchmotorpumpen für die Nass- und<br />

Trockenaufstellung bietet Wilo den neuen Motor „FKT 27“.<br />

Er verfügt über ein innovatives Kühlsystem mit einer hochwertigen<br />

Zwei-Kammersystem-Abdichtung samt integrierten<br />

Das größte Modell „Wilo EMU Megaprop TR 326“ hat einen<br />

Propellerdurchmesser von 260 cm und ist mit Motornennleistungen<br />

zwischen 1,1 und 6,5 kW lieferbar. Durch niedrige<br />

Propellerdrehzahlen und große Propellerdurchmesser sind<br />

hohe Schubkräfte bei geringen Aufnahmeleistungen realisierbar.<br />

Foto: WILO AG, Dortmund<br />

Überwachungseinrichtungen. Darüber hinaus präsentiert der<br />

Pumpenspezialist ein innovatives Feststofftrennsystem für die<br />

Abwasserentsorgung. Diese Technologie verhindert wirksam<br />

Verstopfungen in der Pumpenhydraulik, die durch Hygienetücher<br />

und sonstige Feststoffe verursacht werden können. Die<br />

hiermit ausgestatteten Abwasserpumpanlagen und Hebeanlagen<br />

setzen völlig neue Maßstäbe bei Betriebssicherheit,<br />

Wirtschaftlichkeit und Komfort.<br />

Weitere Informationen unter: www.wilo.de.<br />

Das erste Hybrid-Entsorgungsfahrzeug der Welt in Schweden vorgestellt<br />

Der starke Anstieg der Ölpreise und die zunehmende Bedeutung<br />

des Klimaschutzes haben auch ein ständig steigendes<br />

Interesse an der Kraftstoff sparenden Hybridtechnologie<br />

hervorgerufen. Volvo Trucks unternimmt nun mit der Vorstellung<br />

von zwei Hybrid-Entsorgungs¬fahrzeugen, die von den<br />

Firmen Renova und Ragn-Sells bei der Müllentsorgung eingesetzt<br />

und in der alltäglichen Praxis getestet werden, einen<br />

wichtigen Schritt hin zur Markteinführung dieser Technologie<br />

für schwere Nutzfahrzeuge.<br />

"Diese Testphase ist die letzte Stufe bei der Bewertung unserer<br />

Hybridlösung vor Beginn der Serienfertigung“, gibt<br />

Staffan Jufors, President and CEO der Volvo Truck Corporation<br />

bekannt. „Seit der Vorstellung unseres ersten Konzeptfahrzeugs<br />

im Jahr 2006 haben wir ein deutlich gestiegenes<br />

Markt-Interesse an dieser Technologie beobachtet. Unsere<br />

Lösung hebt sich dadurch ab, dass sie für den Antrieb eines<br />

schweren Nutzfahrzeugs ausreichend leistungsfähig und<br />

wirtschaftlicher als alle anderen derzeitigen Alternativen ist.<br />

Anhand dieser Kriterien entscheidet sich, ob der Hybridantrieb<br />

kommerziell erfolgreich ist. 2009 werden wir mit der Produktion<br />

von Lkw mit Hybridantrieb beginnen.“<br />

Kraftstoff sparend, leise und sauber<br />

Die Hybridlösung von Volvo besteht aus der Kombination<br />

eines Dieselmotors mit einem Elektromotor, wobei der Elektromotor<br />

beim Anfahren und Beschleunigen bis auf 20 km/h<br />

zum Einsatz kommt. Bei höheren Geschwindigkeiten übernimmt<br />

der Dieselmotor den Antrieb. Beim Anhalten wird der<br />

306 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>


Dieselmotor ausgeschaltet, um einen unnötigen Betrieb im<br />

Leerlauf zu vermeiden. Die Batterien werden durch die beim<br />

Bremsen erzeugte Energie aufgeladen. So ist dieses System<br />

besonders gut für Einsatzbereiche geeignet, bei denen ein<br />

häufiges und wiederholtes Anhalten und Weiterfahren erforderlich<br />

ist, wie z.B. bei der Müllabfuhr. Bei den Hybrid-Entsorgungsfahrzeugen<br />

werden ein um bis zu 20 Prozent geringerer<br />

Kraftstoffverbrauch und eine entsprechende Senkung des<br />

Kohlendioxid¬ausstoßes erwartet. Darüber hinaus ist eines<br />

der Fahrzeuge mit einem zusätzlichen Batterieblock ausgestattet,<br />

über den der Abfallverdichter betrieben wird. Diese<br />

Batterie wird über das Stromnetz geladen, wenn das Fahrzeug<br />

nachts steht. Die Gesamtreduzierung des Kohlendioxidausstoßes<br />

wird bei diesem Fahrzeug etwa 30 Prozent betragen,<br />

so dass mit diesem Ansatz ein höherer Umwelteffekt<br />

erzielt wird als beispielsweise mit einem Erdgasfahrzeug. Der<br />

Elektroantrieb bietet zusätzlich den Vorteil, dass er absolut<br />

keine Emissionen produziert und nur geringe Geräusche verursacht<br />

– wichtige Aspekte für Entsorgungsfahrzeuge, die oft<br />

früh morgens in der Stadt im Einsatz sind.<br />

Der Hybridtechnologie gehört in allen Transportbereichen<br />

die Zukunft<br />

Anfangs wird die Hybridtechnologie nur bei Fahrzeugen zum<br />

Einsatz kommen, die in Städten eingesetzt werden. Langfristig<br />

plant Volvo aber, Hybridfahrzeuge auch für den Fern- und<br />

Baustellenverkehr anzubieten.<br />

„Die Hybridtechnologie wird künftig eine wichtige Rolle spielen,<br />

da der Klimaschutz und die Abhängigkeit vom Erdöl immer<br />

stärker in den Blickpunkt geraten“, sagt Mats Franzén,<br />

Motorenmanager der Abteilung Product Strategy and Planning<br />

von Volvo Trucks. „Unabhängig davon, welche Kraftstoffe<br />

sich zukünftig durchsetzen, wird deren Verfügbarkeit<br />

begrenzt sein. Eine Technologie, die zu einem geringeren<br />

Kraftstoffverbrauch führt, wird für unsere Kunden von im-<br />

mensem Interesse sein, welche Art von Transportaufgaben<br />

sie auch immer betreiben. Bei Fahrzeugen, die im Verteilerverkehr<br />

eingesetzt werden, ist eine Senkung des Kraftstoffverbrauchs<br />

um 20 bis 30 Prozent realistisch. Im Fernverkehr<br />

wird die prozentuale Verbrauchssenkung nicht so hoch ausfallen.<br />

Aber da diese Fahrzeuge lange Strecken zurücklegen,<br />

ist die absolute Ersparnis dennoch beachtlich.“<br />

Volvo FE Abfallentsorgungsfahrzeuge<br />

• 7-Liter-Dieselmotor mit einer Leistung von 320 PS<br />

• Volvo I-SAM (Integrated Starter Alternator Motor) dient als<br />

Anlasser für den Dieselmotor, elektrischer Antriebsmotor<br />

und Generator (120 kW)<br />

• Elektronisches Steuergerät und Spannungswandler (AC/<br />

DC)<br />

• Lithium-Ionen-Akkus, die mit der beim Bremsen erzeugten<br />

Energie oder über den I-SAM aufgeladen werden<br />

• Volvo I-Shift, automatisiertes Schaltgetriebe<br />

• Die Aufbauten werden von Norba geliefert<br />

Volvo Trucks bietet umfassende Transportlösungen für anspruchsvolle<br />

Geschäftskunden an. Das Unternehmen ver-<br />

treibt eine umfangreiche Palette an Schwerlast-LKW mit<br />

einem starken, globalen Netzwerk von 3.000 Servicestellen in<br />

mehr als 130 Ländern. 2007 hat Volvo Trucks weltweit mehr<br />

als 100.000 Fahrzeuge verkauft. Volvo Trucks gehört zum Volvo<br />

Konzern, einem der weltweit größten Hersteller von LKW,<br />

Bussen, Baumaschinen, Antriebssystemen für Schiffs- und<br />

Industrieanwendungen sowie Komponenten und Dienstleistungen<br />

für die Luft- und Raumfahrt. Ein umfassendes Spektrum<br />

an Finanzierungs- und Service-Dienstleistungen gehört<br />

ebenfalls zum Angebot des Konzerns.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.thenewsmarket.com/volvogroup.<br />

Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 307


Veranstaltungen<br />

Neu: Diskurs 20<strong>08</strong> – das DVGW-Forum für Gas und Wasser und Mitgliederversammlung des DVGW<br />

Standortbestimmung des DVGW und seiner Mitglieder<br />

vor dem Hintergrund aktueller Themen<br />

Am 10./11. Juni 20<strong>08</strong> veranstaltet der DVGW, Deutsche Vereinigung<br />

des Gas- und Wasserfache e.V. – Technisch-wissenschaftlicher<br />

Verein, Bonn, in Würzburg den „Diskurs 20<strong>08</strong>“. In<br />

diesem neuen Konzept ist die DVGW-Mitgliederversammlung<br />

in ein Forum eingebettet, in dem die aktuellen Sachthemen<br />

des Gas- und Wasserfaches im Fokus stehen. Das Programm:<br />

10. Juni 20<strong>08</strong><br />

Ein Festvortrag und drei Impulsreferate eröffnen den Diskurs.<br />

Darin werden Themen der Energie- und Wasserversorgung<br />

im Wandel der demografischen und klimatischen Trends sowie<br />

die Auswirkungen von europäischen und internationalen<br />

Entwicklungen erörtert. Auf der anschließenden Podiumsdiskussion,<br />

die von der Wirtschaftsjournalistin Brigitte Bastgen<br />

PVC Aktuell – fensterbau/frontale 20<strong>08</strong><br />

20 Jahre Arbeitsgemeinschaft PVC und Umwelt e.V. im Jahre<br />

20<strong>08</strong> sind ein guter Anlass, Zwischenbilanz zu ziehen: Der<br />

Werkstoff PVC hat die Stürme der letzten zwanzig Jahre gestärkt<br />

überstanden!<br />

Wirtschaftlich erfolgreich<br />

Erfolgreich ist die wirtschaftliche Entwicklung des Werkstoffes<br />

PVC in Deutschland, denn die Nachfrage wuchs von<br />

1988 bis Ende 2007 um mehr als 40 Prozent. Zum Beispiel<br />

stieg die Verarbeitung von Profilen deutschlandweit von rund<br />

400.000 Tonnen auf fast 900.000 Tonnen. Auch der Absatz<br />

von Klassikern wie Bodenbelägen oder Rohren wächst wieder.<br />

So lag der Produktionszuwachs bei Rohren im Jahr 2007<br />

laut Kunststoffrohrverband bei 9,9 Prozent.<br />

Dieser Erfolg beruht nicht nur auf wachsendem Kunden-Interesse,<br />

sondern auch auf der Weiterentwicklung der Produkte.<br />

Bei Fensterprofilen ist es die bessere Wärmedämmung bis<br />

hin zur Eignung für Passivhäuser. Bei Rohren verzeichnen wir<br />

eine Leistungssteigerung bei der Steifigkeit durch Schaumkern<br />

oder biaxiales Recken. Weitere Verbesserungen betreffen<br />

die Rezepturen wie die Entwicklung neuer Stabilisatoren<br />

und Weichmacher, die heute schon in großem Umfang einge-<br />

geleitet wird, werden diese auf ihre Relevanz für die Branche<br />

und für die zukünftige Ausrichtung des DVGW hin bewertet.<br />

Alle Teilnehmer – ob Gas- und Wasserexperten, Unternehmer,<br />

Hersteller oder Vertreter von Institutionen des Gas- und Wasserfaches<br />

– werden aktiv in den Dialog eingebunden. Die Versorgungs-<br />

und Herstellerunternehmen sind hier ausdrücklich<br />

angesprochen, Positionen zu beziehen und mit dem DVGW<br />

gemeinsam Ziele zu formulieren. Diese Anregungen sollen<br />

die Zukunftsausrichtung des DVGW als Leistungsträger für<br />

die technisch-wissenschaftliche Weiterentwicklung des Gasund<br />

Wasserfaches mit bestimmen.<br />

11. Juni 20<strong>08</strong><br />

Der zweite Tag steht unter dem Motto „Dialog mit Marktpartnern“<br />

und gliedert sich in ein Gas- und ein Wasserforum, die<br />

parallel stattfinden werden. Der Gaspart steht unter dem Thema<br />

„Der Markt der Wärmeerzeuger: Technologische Entwicklungen<br />

im nationalen und europäischen Ordnungsrahmen“.<br />

Der Wasserteil behandelt das Gebiet „Trinkwasserversorgung<br />

– Gesundheits- und Hygieneaspekte in der Trinkwasserversorgung<br />

im nationalen und europäischen Ordnungsrahmen“.<br />

Weitere Informationen unter: www.dvgw-diskurs.de.<br />

setzt werden. Zudem darf man die Produktivitätsfortschritte<br />

zum Beispiel durch neue Elektrolyse-Anlagen der PVC-Hersteller<br />

und durch größere Ausstoßleistungen der Verarbeitungsmaschinen<br />

nicht vergessen. Auch sie tragen wesentlich<br />

zur Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Produktion bei.<br />

Der hohe Aufwand für Innovationen, wie auch das Engagement<br />

der Finanzinvestoren bei einer Reihe von Unternehmen<br />

belegen gleichzeitig das Vertrauen der Industrie in die Zukunft<br />

des Werkstoffs.<br />

Ökologisch verbessert<br />

Die Umweltauswirkungen von Herstellung, Verwendung und<br />

Entsorgung verringerten sich durch eine Reihe von Maßnahmen<br />

entlang des gesamten Lebensweges deutlich. Die Emissionen<br />

bei Herstellung und Verarbeitung konnten schon wegen<br />

der erreichten Energieeinsparungen signifikant gesenkt<br />

werden. Besonders hervorzuheben sind die Fortschritte bei<br />

der Verwertung. Nach unserer letzten Erhebung 2007 erreichten<br />

wir bereits im Jahr 2005 eine stoffliche Verwertung von<br />

180.000 Tonnen in Deutschland bei 505.000 Tonnen PVC-<br />

Abfällen. Davon wurden 75 Prozent stofflich oder energetisch<br />

verwertet.<br />

3<strong>08</strong> Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>


Sozial fortschrittlich<br />

Der wirtschaftliche Erfolg der PVC-Branche führt auch zu einer<br />

vorteilhaften Sozialbilanz: In den letzten 20 Jahren sind<br />

neue Arbeitsplätze im Verarbeitungssektor entstanden. Dies<br />

gilt insbesondere für Profilhersteller, die heute in Deutschland<br />

etwa 52 Prozent des PVC verwenden. Die Erfolge für PVC-<br />

Profile bei den Energiespar-Investitionen in Mittel- und Osteuropa<br />

führten auch 2007 in einer Reihe von Unternehmen<br />

zu Neueinstellungen. Es ist anzunehmen, dass die PVC-Verarbeiter<br />

2007 im Durchschnitt - wie auch die übrigen Kunststoff-Verarbeiter<br />

- etwa 3 Prozent mehr Mitarbeiter beschäftigt<br />

haben als im Jahr zuvor.<br />

Kunden bietet der Werkstoff PVC Produkte von hervorragender<br />

Qualität mit hohem Nutzen. Dazu gehören Fenster,<br />

die man nicht streichen muss, Rohre, die sich wegen ihrer<br />

glatten Oberfläche nicht zusetzen oder Bodenbeläge, die nur<br />

einen geringen Reinigungsaufwand erfordern. Dies schlägt<br />

sich im niedrigen Unterhaltungsaufwand und in günstigen<br />

Wohn-Nebenkosten nieder.<br />

Im Hinblick auf das Vertrauen der Kunden in Kunststoffprodukte<br />

aus PVC ist es sicher kein Zufall, dass ein großer Teil<br />

wie Profile, Rohre, Folien oder Tapeten mit Gütesicherung<br />

hergestellt wird.<br />

ARIS ProcessWorld Europe ´<strong>08</strong><br />

Treffpunkt für BPM-Experten<br />

Die ARIS ProcessWorld ist die weltweit führende Veranstaltung<br />

für Geschäftsprozessexperten. Dieses Jahr öffnet die<br />

europäische Fach- und Anwenderkonferenz ihre Pforten in<br />

Berlin vom 16. bis 18. Juni 20<strong>08</strong>. Dort informieren sich Teilnehmer<br />

über die neuesten Entwicklungen im Geschäftsprozessmanagement<br />

(BPM) und treten in den Dialog mit andern<br />

Vordenkern.<br />

Die ARIS ProcessWorld ist bekannt dafür, dass sie die innovativsten<br />

Köpfe des BPM und die erfahrensten ARIS-Anwender<br />

zusammenbringt. So werden neue Initiativen angestoßen, die<br />

von der betriebswirtschaftlichen Sicht auf Unternehmensprozesse<br />

geprägt sind. Die Präsentation erfolgreicher Projekte<br />

ermöglicht zudem einen praxisorientierten Gedankenaustausch.<br />

Das Motto der ARIS ProcessWorld Europe ´<strong>08</strong> lautet „Improve<br />

Business Performance”. IDS Scheer unterstützt Unterneh-<br />

Zwischenbilanz auf dem Weg<br />

zur Nachhaltigen Entwicklung<br />

Die Zwischenbilanz ergibt demnach, dass der Werkstoff<br />

PVC die Stürme der letzten 20 Jahre gestärkt überstanden<br />

hat. Der Kunststoff hat nicht nur überlebt, sondern gerade in<br />

Deutschland Maßstäbe gesetzt bei Wachstum, Umwelt und<br />

Soziales. Außerdem ist PVC zum Impulsgeber für die europäische<br />

Branche geworden.<br />

Diese Leistung wurde vor allem erbracht von der Gruppe von<br />

Unternehmen und Verbänden, die die Arbeitsgemeinschaft<br />

PVC und Umwelt getragen hat und trägt. Sie und die handelnden<br />

Personen haben gelernt, die Vorteile ihrer Produkte<br />

verständlich darzustellen und in der Diskussion mit Entscheidern<br />

und Öffentlichkeit Vertrauen aufzubauen.<br />

Auch die europäische PVC-Branche bekennt sich mittlerweile<br />

seit Jahren mit ihrer Selbstverpflichtung Vinyl 2010 und konkreten<br />

Schritten zur nachhaltigen Entwicklung. Sie will mit<br />

der Vinyl Foundation die dauerhafte Finanzierung dieser beschlossenen<br />

Maßnahmen sicherstellen.<br />

Dies ist ein wichtiger Beitrag zur Fortführung des eingeschlagenen<br />

Kurses. Denn auch PVC ist nicht für alle Zeiten vor neuen<br />

Unwettern sicher. Es bedarf also stetiger Anstrengungen,<br />

um für solch schwierige Situationen gewappnet zu sein.<br />

Weitere Informationen unter: www.agpu.com.<br />

men darin, ihre Business Performance in der Gesamtheit kontinuierlich<br />

zu verbessern. BPM von IDS Scheer ermöglicht es<br />

Unternehmen, die täglichen Abläufe effizienter zu gestalten,<br />

intelligente Entscheidungen auf Basis einer transparenten<br />

Organisation zu treffen und schnellere Projektergebnisse zu<br />

erzielen. Das bedeutet im Ergebnis verlässliches Wachstum,<br />

maximale Kosteneffizienz und hohe Profitabilität. Denn gerade<br />

jetzt stehen verantwortliche Manager branchenübergreifend<br />

vor der Herausforderung, sich auf das global eintrübende<br />

Wirtschaftsklima vorzubereiten und zukunftsfähige Entscheidungen<br />

zu treffen. Daher stellt sich ein gutes Geschäftsprozessmanagement<br />

im Unternehmen zunehmend als Schlüsselqualifikation<br />

heraus. Nur so ist eine fl exible Anpassung an<br />

die aktuellen Bedürfnisse des Marktes realisierbar und, daran<br />

gekoppelt, eine optimale Ausrichtung der Unternehmensstrategie.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.processworld.com/europe/german/start.html.<br />

Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 309


Technik und Qualifikation im Fokus<br />

3. Nürnberger Informations- und Erfahrungsaustausch zum Rohrvortrieb<br />

Am 13. März 20<strong>08</strong> trafen sich Mitarbeiter von Kommunalen<br />

Auftraggebern, Vergabestellen, Wasserwirtschaftsämtern,<br />

Ingenieurbüros, Rohrvortriebsunternehmen und Herstellern<br />

von Rohren und Rohrvortriebsmaschinen sowie Geologen<br />

und Bodengutachter zum 3. Nürnberger Informations- und<br />

Erfahrungsaustausch. Gemeinsam eingeladen hatten „RAL-<br />

Gütegemeinschaft Güteschutz Kanalbau“, Bad Honnef, und<br />

„LGA Bautechnik GmbH“, Nürnberg. Informiert und diskutiert<br />

wurde über die neuen Regelwerke DWA-A 125 und DWA-A<br />

161 (Gelbdruck), den Einsatz von Vortriebsrohren aus verschiedenen<br />

Werkstoffen und neue Entwicklungen im Bereich<br />

von Online-Überwachungssystemen. Erfahrungen eines<br />

Auftraggebers bei Planung, Ausschreibung und Bauüberwachung<br />

sowie der Bericht eines vom Güteausschuss der Gütegemeinschaft<br />

Kanalbau beauftragten Prüfingenieurs über<br />

routinemäßige Baustellenbesuche stellten den Praxisbezug<br />

her.<br />

Neue Anforderungen beim Rohrvortrieb<br />

Die Technik des Rohrvortriebs ist heute auf der baubetrieblichen<br />

Seite sehr weit entwickelt und weist einen hohen Automatisierungsgrad<br />

auf. Demgegenüber ist das Verständnis<br />

des Tragverhaltens der Rohre während des Vortriebs in dem<br />

immer noch gültigen Regelwerk ATV A 161 (Ausgabe 1990)<br />

zurückgeblieben. Hier wird es Neuerungen geben. Der Gelbdruck<br />

ist in Bearbeitung, der Redaktionsausschuss tagt. „Die<br />

modifizierte Fassung ist hinsichtlich mehrerer statischer Aspekte<br />

überarbeitet worden und wird für eine höhere Planungssicherheit<br />

sorgen“: Diese Aussicht gaben Dr.-Ing. Albert Hoch<br />

und Dipl.-Ing. Horst Dillinger, LGA Bautechnik GmbH, in ihren<br />

Referaten. Deutlich wurde auch: Die Anforderungen an die<br />

verschiedenen Bausteine einer Vortriebsmaßnahme sind erheblich<br />

gestiegen. „Die Herstellung dauerhaft dichter, standsicherer,<br />

funktions- und betriebssicherer Entwässerungsanlagen<br />

kann gelingen, wenn hochwertige Baumaterialien mit<br />

leistungsfähigen Vortriebseinrichtungen und zuverlässiger<br />

Mess- und Steuertechnik von erfahrenem und fachkundigem<br />

Personal eingebaut werden“, so die Meinung eines Auftraggebers.<br />

Gefordert sind hier die Hersteller genauso wie die<br />

Planer und die ausführenden Unternehmen. Diese kamen in<br />

Nürnberg zu Wort und stellten die neuesten Entwicklungen<br />

der Branche vor: So werden heute neben den konventionellen<br />

Druckübertragungsringen aus Holzwerkstoffen, die bei<br />

gekrümmten Vortriebstrassen nicht unerhebliche Kräfte quer<br />

zur Rohrachse verursachen, neuerdings auch erfolgreich<br />

Druckübertragungs¬ringe eingesetzt, die nach dem hydraulischen<br />

Prinzip der kommunizierenden Gefäße funktionieren<br />

("hydraulische Fuge"). Auch bei den Werkstoffen hat sich<br />

einiges getan: Wurden in früheren Zeiten Rohrvortriebe fast<br />

ausschließlich mit Stahlbeton- und Stahlrohren durchgeführt,<br />

werden heute auch Rohrvortriebe mit anderen Rohrwerkstoffen<br />

ausgeführt (z. B. Vortriebsrohre aus Steinzeug, duktilem<br />

Guss, UP-GF, Polymerbeton), wodurch sich fl exiblere<br />

Einsatzmöglichkeiten des Rohrvortriebes ergeben.<br />

Instrumente der Qualitätssicherung<br />

Auch in Bezug auf die Qualitätssicherung hat sich vieles getan.<br />

Eine moderne Onlineüberwachung bietet Bauherren,<br />

Aktuelle Entwicklungen beim Rohrvortrieb waren Gesprächsthema<br />

in der begleitenden Ausstellung<br />

ausführenden Firmen und Ingenieurbüros eine leistungsstarke<br />

Methode zur statischen Simulation und Begleitung von<br />

Rohrvortrieben. Mit Hilfe dieser Überwachungssysteme können<br />

die bisherigen Risikofaktoren einer Überbeanspruchung<br />

der Rohre vermindert werden und damit die Sicherheit und<br />

Wirtschaftlichkeit von Vortriebsmaßnahmen entscheidend erhöht<br />

werden. Zur erfolgreichen Durchführung einer Baumaßnahme<br />

trägt die Gütesicherung Kanalbau bei. Firmen welche<br />

die Anforderungen einer oder mehrerer Beurteilungsgruppen<br />

für den Rohrvortrieb erfüllen, besitzen die für die Durchführung<br />

entsprechender Maßnahmen erforderliche Qualifikation<br />

(VP; VM; VD; VO und VOD). Bei unangemeldeten Baustellenbesuchen<br />

prüft ein vom Güteausschuss beauftragter Prüfingenieur<br />

oder eine vom Güteausschuss beauftragte Prüfstelle<br />

die Qualifikation der Fachfirmen mit Prüfung der Eigenüberwachungsunterlagen,<br />

Meldung der Baustellen und der personellen<br />

und maschinentechnischen Ausstattung. Bei Mängeln<br />

erfolgen Wiederholungsprüfungen. Die Ergeb¬nisse werden<br />

in Protokollen festgehalten und diese dem Güteausschuss<br />

vorgelegt. Berichte über nicht erfüllte Anforderungen führen<br />

zu Ahndungsmaßnahmen bis hin zum Gütezeichenentzug.<br />

Ein faires System, das sich nach Meinung vieler Auftragnehmer<br />

und Auftraggeber bewährt hat.<br />

„Dieses Fachgespräch lädt ein, sich über aktuelle Entwicklungen<br />

in Bezug auf Regelwerke, Innovationen, Vortriebsprojekte<br />

und Vortriebsverfahren zu informieren“, erklärte Dr. Marco<br />

Künster, Güteschutz Kanalbau, in seiner Begrüßungsrede.<br />

Ziel der Veranstaltung sei es, den am Rohrvortrieb interessierten<br />

Personenkreisen ein Forum für den praxisbezogenen,<br />

informellen und regelmäßigen Austausch zu bieten. Das Konzept<br />

geht auf. Aufgrund der Vielzahl der Anmeldungen und<br />

der positiven Resonanz soll die Veranstaltung im nächsten<br />

Jahr fortgesetzt werden.<br />

Weitere Informationen unter: www.kanalbau.com.<br />

310 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>


15.900 Fachbesucher kamen zur Leitmesse der europäischen Energie- und Wasserwirtschaft<br />

Aussteller hoch zufrieden mit Verlauf der E-world energy & water 20<strong>08</strong><br />

Mit Rekordwerten ging in der Messe Essen die achte E-world<br />

energy & water zu Ende: In allen Bereichen waren deutliche<br />

Steigerungen zu verzeichnen. 460 Aussteller aus 21 Ländern<br />

– im Vorjahr 420 Aussteller aus 18 Ländern – waren hoch zufrieden<br />

mit dem Verlauf der Messe. 15.900 Fachbesucher –<br />

ein Zuwachs von 20 Prozent – kamen aus über 30 Ländern zur<br />

europäischen Leitmesse der Energie- und Wasserwirtschaft.<br />

Im Kongress lagen die Teilnehmerzahlen wie im Vorjahr wieder<br />

deutlich über 3.000 Tagesgästen. Insbesondere international<br />

legte die E-world zu. Der Auslandsanteil der Besucher<br />

stieg von 14 auf 17 Prozent. Die Besucher kamen von allen<br />

Kontinenten, wobei insbesondere die Anzahl der Gäste aus<br />

Süd- und Mittelamerika und dem asiatischen Raum stiegen.<br />

Aus Nicht-EU-Ländern kam ein Drittel der ausländischen Besucher.<br />

„Das Thema Energie steht spürbar im Brennpunkt des Interesses<br />

in ganz Europa. Wir freuen uns sehr über dieses erneute<br />

große Wachstum der E-world und danken den Ausstellern<br />

für die herausragenden Auftritte, die sie hier in Essen gezeigt<br />

haben,“ erklärten die beiden Gesellschafter der E-world<br />

GmbH Dr. Joachim Henneke, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der Messe Essen und Dr. Niels Ellwanger, Vorstand der<br />

con|energy ag. Fast 90 Prozent der Unternehmen erklärten<br />

schon jetzt, dass sie – zum Teil mit vergrößerten Standflächen<br />

– an der nächsten E-world, die vom 10. bis 12. Februar 2009<br />

stattfindet, wieder teilnehmen wollen.<br />

2nd Annual European Energy Congress<br />

war hochkarätiger Auftakt<br />

Bereits am Vortag der E-world trafen auf dem 2nd Annual European<br />

Energy Congress hochrangige Entscheider aus Wirtschaft<br />

und Politik zusammen und diskutierten über die globale<br />

Entwicklung und realistische Klimaschutzziele sowie über<br />

Energieeffizienz und die Auswirkungen auf die Unternehmen.<br />

Unter ihnen waren Dr. Fatih Birol, Chef-Ökonom, Leiter der<br />

Economic Analysis Division, Internationale Energieagentur,<br />

Dr. Chris Mottershead, Distinguished Advisor Energy and<br />

Environment, BP plc., Prof. Dr. Mojib Latif vom Leibniz-Institut<br />

für Meereswissenschaften an der Universität Kiel, Lars<br />

Josefsson, Chief Executive Officer, Vattenfall AB, Dr. Wulf<br />

Bernotat, Vorsitzender des Vorstandes der E.ON AG; und Dr.<br />

Jürgen Großmann, Vorstandsvorsitzender der RWE AG.<br />

Partnerland Schweiz traf auf großes Interesse<br />

Als Partnerland der achten E-world war die Schweiz neben<br />

ihrem Gemeinschaftsstand auf vielfältige Weise präsent und<br />

spielte auch in den Konferenzen eine prägende Rolle. Das internationale<br />

Fachpublikum hatte so Gelegenheit, neben den<br />

traditionellen Schweizer Ausstellern auch weitere innovative<br />

Unternehmen aus dem Umfeld der Energieszene Schweiz<br />

kennen zu lernen, die ihre Produkte und Dienstleistungen am<br />

Schweizer Gemeinschaftsstand zeigten. Walter Steinmann,<br />

Direktor des Eidgenössischen Departements für Umwelt,<br />

Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK beim Bundesamt<br />

für Energie BFE: „Die Schweiz hat sich sehr gut präsentieren<br />

können. Wir haben großes Interesse festgestellt auch in den<br />

Kongressen, und es gab viele Kontakte am Gemeinschaftsstand.<br />

Wir meinen, dass Deutschland wahrgenommen hat,<br />

dass die Schweiz nahe bei Europa ist, auch ohne EU-Mitglied<br />

zu sein. Wir haben auch einzelne regenerative Energien vorstellen<br />

können und freuen uns auf die Kooperation mit Nordrhein-Westfalen<br />

in den Gebieten Wärmepumpen und European<br />

Energy Award.“<br />

Hochkarätig besetzte Konferenzen<br />

stießen auf sehr gute Resonanz<br />

Auf sehr gute Resonanz stießen auch die insgesamt 30 Konferenzen<br />

und Workshops, die im Zusammenspiel mit der<br />

Messe den besonderen Mehrwert der E-world bilden. Sehr<br />

gut besucht war die Konferenz „Deutscher Gasmarkt“ - unter<br />

anderem mit den Rednern Ulf Heitmüller, Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung der Shell Energy Deutschland GmbH, und<br />

Dr. Thomas Mecke, Geschäftsführer der NUON Deutschland<br />

GmbH – sowie die Bioenergetische Fachtagung, in der der<br />

Geschäftsführer der Deutschen Energieagentur Stephan<br />

Kohler und Dr. Claudius da Costa Gomez, Geschäftsführer<br />

des Fachverbandes Biogas referierten.<br />

Eine wichtige Plattform für den Austausch war auch die Konferenz<br />

„Strom im Wettbewerb“ mit Dr. Peter Schäfer, Mitglied<br />

der Geschäftsführung der E.ON Energy Sales GmbH, Dr. Andreas<br />

Radmacher, Vorstand der RWE Energy AG, Hans Schweickhardt,<br />

CEO der EOS Energie Ouest Suisse, und Sven<br />

Becker, Geschäftsführer der Trianel European Energy Trading<br />

GmbH. In der Konferenz Kraftwerkstechnik wurden besonders<br />

die Aspekte Energieeffizienz und Klimaschutz berücksichtigt.<br />

Der Fachkongress Zukunftsenergien der EnergieAgentur.<br />

NRW hatte die Rekordzahl von über 1.000 Anmeldungen. Der<br />

4. Deutsche Wasserstoff Congress lieferte den rund 600 Teilnehmern<br />

qualifizierte Expertenbeiträge über den Weg und die<br />

Rolle des Wasserstoffs in der Energiewirtschaft sowie über<br />

den Entwicklungsstand und die Perspektiven der Wasserstoff-<br />

und Brennstoffzellentechnologien.<br />

E.ON Energie AG/E.ON Ruhrgas AG<br />

gewinnt den Connect Award 20<strong>08</strong><br />

Zum zweiten Mal prämierte eine unabhängige Jury aus renommierten<br />

Messe-, Marketing- und Designexperten die<br />

besten Messeauftritte mit dem Connect Award. In der Größenklasse<br />

S siegte die Leipziger Get AG, in der Größenklasse<br />

M überzeugte der Stand der norwegischen Statoil Hydro<br />

ASA die Jurymitglieder. Der Preis in der Kategorie der größten<br />

Messestände ging an die E.ON Energie AG / E.ON Ruhrgas<br />

AG. E.ON gewann bereits im letzten Jahr den ersten Connect<br />

Award. Karl-Michael Fuhr, Vorstandsmitglied der E.ON Energie<br />

AG, war hochzufrieden mit der erneuten Auszeichnung:<br />

„Es freut uns sehr, dass wir Kunden und Jury überzeugen<br />

konnten – das ist Ansporn für die kommende E-world!“<br />

Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 311


MVV Energie investiert in die Zukunft<br />

Hauptversammlung des Mannheimer Energieunternehmens<br />

– MVV-Vorstandschef Dr. Rudolf Schulten setzt auf Umwelt- und Klimaschutz<br />

Das Mannheimer Energieunternehmen MVV Energie AG sieht<br />

in den Bereichen Umwelt- und Klimaschutz enorme Wachstumsund<br />

Investitionschancen und will diese in den kommenden<br />

Jahren konsequent nutzen. Auf der diesjährigen Hauptversammlung<br />

kündigte der Vorstandsvorsitzende der im<br />

SDAX notierten Stadtwerke-Gruppe, Dr. Rudolf Schulten, am<br />

Freitag in Mannheim verstärkte Investitionen in Projekte zur<br />

Energieeinsparung und Stärkung der Energieeffizienz, in den<br />

Ausbau der umweltfreundlichen Fernwärme sowie die Nutzung<br />

erneuerbarer Energien und neuer Energietechnologien<br />

an. Dr. Schulten: „Gerade den Stadtwerken bieten sich in ihren<br />

lokalen Märkten und mit ihrer dezentralen Strategie neue<br />

Erfolg versprechende Wachstumsfelder.“<br />

Mit dem integrierten Energie- und Klimaprogramm bis 2020<br />

habe die deutsche Bundesregierung anspruchsvolle Klimaschutz-<br />

und Einsparziele gesetzt. Gleichzeitig fordere die<br />

Europäische Kommission, den Anteil der erneuerbaren Energien<br />

zu erhöhen und die Energieeffizienz zu verbessern. Gerade<br />

in Städten und Ballungsgebieten sind nach Ansicht des<br />

Vorstandschefs der MVV Energie die Schadstoffprobleme<br />

aufgrund der Konzentration von Industrie- und Gewerbeunternehmen,<br />

der Bevölkerungsdichte und des Verkehrsaufkommens<br />

besonders groß. Dementsprechend liegen, so Dr.<br />

Schulten, hier auch die erfolgversprechendsten Ansatzpunkte<br />

für einen wirksamen Klimaschutz.<br />

Dabei setzt die MVV Energie vor allem auf einen Ausbau der<br />

Kraft-Wärme-Kopplung, der Fernwärme und der Erneuerbaren<br />

Energien. Bereits heute erzeugt das Unternehmen nach<br />

den Worten seines Vorstandsvorsitzenden in seinen eigenen<br />

Anlagen 20 Prozent des Stroms aus Erneuerbaren Energien<br />

sowie zusätzlich 27 Prozent in Kraft-Wärme-Kopplung und<br />

liege damit weit über dem Bundesdurchschnitt mit einem Anteil<br />

von 14 Prozent an Erneuerbaren Energien und 9 Prozent<br />

aus Kraft-Wärme-Kopplung.<br />

Dr. Schulten: „Diesen Vorsprung werden wir gezielt weiter<br />

ausbauen.“ Gleichzeitig ist das Unternehmen Vorreiter eines<br />

Kooperationsprojekt in der Metropolregion Rhein-Neckar, mit<br />

dem in den kommenden Jahren der Fernwärmeanteil an der<br />

Wärmeversorgung von derzeit 13 auf rund 29 Prozent mehr<br />

als verdoppelt werden soll.<br />

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2006/07 (1.10.2006 –<br />

30.9.2007) hat die MVV Energie wie alle im Wärme- und<br />

Erdgasgeschäft tätigen Gesellschaften aufgrund des sehr<br />

milden Winters witterungsbedingte Absatzeinbußen hinnehmen<br />

müssen. Dennoch konnte die Unternehmensgruppe den<br />

Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um knapp 4 Prozent auf<br />

2,3 Milliarden Euro steigern. Das operative Ergebnis (EBIT)<br />

lag nach dem Konzernabschluss der MVV Energie AG, der<br />

nach internationalen Rechnungslegungvorschriften aufgestellt<br />

wird, bei 215 Millionen Euro. Bereinigt um den nicht<br />

zahlungswirksamen Bewertungseffekt nach IAS 39 hat die<br />

MVV Energie ein EBIT von 199 Millionen Euro gegenüber 201<br />

Millionen Euro im Vorjahr erzielt.<br />

Der Jahresüberschuss nach Fremdanteilen stieg gleichzeitig<br />

im Vorjahresvergleich von 50 auf 109 Mio Euro. Die Hauptursache<br />

für diesen Ergebnissprung war ein latenter Steuerertrag<br />

im Konzernabschluss 2006/07 von 46 Millionen Euro aus der<br />

Unternehmensteuerreform 20<strong>08</strong>. Zudem ist auch der positive<br />

Free Cashflow von 119 Millionen Euro – im Vorjahr war dieser<br />

mit 52 Millionen Euro noch negativ – ein „Zeichen für die robuste<br />

Ertragsund Finanzkraft unseres Unternehmens“.<br />

Grundlage für die Dividendenausschüttung an die Aktionäre<br />

ist der Einzelabschluss 2006/07 der MVV Energie nach dem<br />

deutschen Handelsgesetzbuch (HGB). Danach weist das Unternehmen<br />

einen Jahresüberschuss von 68 Millionen Euro aus<br />

im Vergleich zu 58 Millionen Euro im Vorjahr. „Von dieser positiven<br />

Ergebnisentwicklung profitieren auch die Anteilseigner“,<br />

so Dr. Schulten vor den rund 1.800 Aktionären und Gästen im<br />

Mannheimer Congress Centrum Rosengarten. Aufsichtsrat<br />

und Vorstand schlagen der Hauptversammlung eine unveränderte<br />

Dividende von 0,80 Euro pro Aktie vor. Durch die höhere<br />

Zahl an dividendenberechtigten Aktien nach der erfolgreiche<br />

Kapitalerhöhung im Oktober 2007 schüttet die MVV Energie<br />

aber für das Geschäftsjahr 2006/07 insgesamt 52,7 Millionen<br />

Euro aus und damit 8,1 Millionen Euro mehr als im Vorjahr.<br />

Verlag: Kommunal-Verlag - Fachverlag für Kommunalwirtschaft und Umwelttechnik GmbH -<br />

42399 Wuppertal, Hardtbacher Höhe 24<br />

Telefon 0 21 91/66 65 92, Telefax 0 21 91/66 65 93 - ISDN Telefon 0 21 91/6 83 17, Telefax 0 21 91/69 07 10<br />

Gesamt-Verantwortung: Horst Schumacher, Wuppertal - Sabine Schumacher M.A., stellv. Chefredakteurin, Büro Köln,<br />

Telefon/Telefax: 02 21/2 71 77 46 - Anzeigenleitung: H. J. Schumacher, Wuppertal - ISSN Nr. <strong>04</strong>50-7169<br />

Satzherstellung, Druck & Verarbeitung:<br />

Weiss-Druck GmbH & Co. KG, Hans Georg Weiss Straße 7, 52156 Monschau, Telefon 0 24 72/9 82-0<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Namentlich gezeichnete Beiträge stellen nicht<br />

unbedingt die Meinung der Redaktion dar. Gerichtsstand und Erfüllungsort ist in allen Fällen Wuppertal.<br />

Einzelheftpreis: 8,- 2, Jahresabonnementpreis 72,- 2 einschließlich MwSt., zzgl. Versandkosten,<br />

Kündigung 3 Monate vor Ablauf des Kalenderjahres<br />

312 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>

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