Zeitschrift Heft 04/08
Zeitschrift Heft 04/08
Zeitschrift Heft 04/08
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<strong>Zeitschrift</strong><br />
Schriftleitung: Prof. Dr. Bachmaier, Dr. Ing. Friedrich,<br />
Dipl. Ing. Schulze, Dipl. Volksw. Mollenkotten<br />
<strong>Heft</strong> <strong>04</strong>/<strong>08</strong><br />
Aus dem Inhalt Seite<br />
Environmental Solutions 15. Internationale<br />
Fachmesse für Wasser-Abwasser-Abfall-Recycling<br />
von Eugen Egetenmeir, Stellvertretender Geschäftsführer<br />
der Messe München GmbH 235<br />
Nutzen von Standardisierung und Normung<br />
Traditionsreiche Errungenschaften – neue Betätigungsfelder<br />
Gedanken von Dr. Johannes F. Kirchhoff, Geschäftsführender<br />
Gesellschafter der FAUN Umwelltechnik GmbH & Co. KG,<br />
Vorsitzender des Fachbeirates IFAT 240<br />
Elfter Internationaler Altpapiertag des BVSE, Bonn 244<br />
Wirtschaftliche Rasenpflege auf dem Flensburger Friedhof<br />
Friedenshügel Hako-Citytrac für schonende Rasenpflege<br />
Von Peter Springfeld, Berlin 246<br />
VKS im VKU: Nach Urteil des Europäischen Gerichtshofs<br />
ist Mindestlohn in der Abfallbranche unabdingbar 249<br />
Staatssekretär Dr. Marcel Huber setzt sich<br />
für Mülltrennung ein 250<br />
Ein neues revolutionäres Verfahren für Rohre<br />
aus biorientiertem PVC 250<br />
DIE BLAUE PAPIERTONNE DER<br />
STADTREINIGUNG HAMBURG: Ihre Papiere bitte! 253<br />
Kommunale Bioabfälle: Vergärung löst Kompostierung ab 254<br />
Im Markt für Biogasanlagen sind die höchsten<br />
Wachstumsraten im europäischen Ausland zu erwarten 256<br />
ABB Instrumentierung – Mehr als eine neue Familie<br />
magnetisch-induktiver Durchflussmesser 258<br />
Stellungnahme des VKS im VKU zum Diskussionspapier<br />
Umsetzung der Richtlinie 2006/66/EG in nationales Recht<br />
Novelle der Batterieverordnung (BattV) 262<br />
Ideenwettbewerb der NRW.BANK für Kommunen und Kreise:<br />
„Informierte Eltern haben’s leichter“ –<br />
Stadt Billerbeck entwickelt ehrenamtliche Familienhilfe 263<br />
Neuer Rheindüker bei Worms sichert Energieund<br />
Wasserversorgung 263<br />
„Wasser bewegt NRW“<br />
Nordrhein-Westfälische Wasserverbände und ihre<br />
Tochterunternehmen bei der IFAT 20<strong>08</strong> in München<br />
Von Axel Blüm, Aggerverband, Monika Ebers,<br />
Wupperverband und Markus Rüdel, Ruhrverband 266<br />
Mannheim ist Modellstadt fürs Energiesparen 270<br />
SSI SCHÄFER auf der IFAT 20<strong>08</strong> 271<br />
Ideenwettbewerb der NRW.BANK für Kommunen und Kreise:<br />
Stadt Königswinter setzt Bau eines neuen Sportplatzes<br />
mit privatem Investor um 274<br />
Weltneuheit im Klärwerk Schwelm:<br />
Schlammentwässerung mit Presse aus der Saftindustrie<br />
Wupperverband nimmt neue Anlage in Betrieb. 274<br />
Aus Verwaltung und Wirtschaft 275<br />
Aus der Industrie 293<br />
Veranstaltungen 3<strong>08</strong><br />
Diese Ausgabe enthält Beilagen der Firmen:<br />
Daimler AG, NFZ, 70546 Stuttgart;<br />
Arbeitsgemeinschaft PVC und Umwelt e.V.,<br />
Am Hofgarten 1-2, 53113 Bonn;<br />
ASM Motor Germany GmbH & Co. KG,<br />
Lindenstr. 1, 74420 Oberrot;<br />
Palfinger GmbH,<br />
Feldkirchener Feld 1, 834<strong>04</strong> Ainring.<br />
Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 233
234 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>
<strong>Zeitschrift</strong> für das gesamte Verwaltungswesen, die sozialen und wirtschaftlichen Aufgaben<br />
der Städte, Landkreise und Landgemeinden<br />
Organ des Vereins für Kommunalwirtschaft und Kommunalpolitik e.V.<br />
Gegründet<br />
im Jahre 1910<br />
in Berlin<br />
Verlag<br />
Kommunal-Verlag<br />
Fachverlag für Kommunalwirtschaft und Umwelttechnik<br />
Wuppertal<br />
Verlagsort Wuppertal <strong>Heft</strong> <strong>04</strong> 20<strong>08</strong><br />
Environmental Solutions 15. Internationale Fachmesse<br />
für Wasser-Abwasser-Abfall-Recycling<br />
von Eugen Egetenmeir, Stellvertretender Geschäftsführer der Messe München GmbH<br />
Nicht erst seit dem Kyoto-Protokoll sind Umwelt- und Klimaschutz<br />
hochaktuelle Themen, die der Branche ein unvermindertes<br />
Wachstum bescheren. So errechneten zum<br />
Beispiel die Analysten der Unternehmensberatung Roland<br />
Berger im Auftrag des Bundesumweltministeriums, dass das<br />
globale Marktvolumen für Umweltschutztechnik von derzeit<br />
über 1.000 Milliarden Euro bis zum Jahr 2020 auf 2.200 Milliarden<br />
Euro ansteigen könnte.<br />
Einen Maßstab für die aktive Szene rund um Umwelttechnologien<br />
und Umweltdienstleitungen bildet auch die IFAT 20<strong>08</strong>,<br />
die 15. Internationale Fachmesse für Wasser, Abwasser, Abfall<br />
und Recycling. Die weltweit wichtigste Messe für Umwelt<br />
und Entsorgung zeigt vom 5. bis 9. Mai 20<strong>08</strong> auf dem Gelände<br />
der Neuen Messe München wieder aktuelle Innovationen,<br />
spezifische Branchenlösungen und zahlreiche interessante<br />
Informationsveranstaltungen.<br />
Über 2.500 Aussteller aus 43 Ländern bieten ein attraktives<br />
Ausstellungsprogramm mit technischen Neuheiten und ein<br />
breites Angebot an qualifizierten Dienstleistungen im Bereich<br />
der Wasser-, Abwasser- und Abfallwirtschaft.<br />
Neue Themen auf der IFAT 20<strong>08</strong><br />
Ihr Ruf als internationale Leitmesse verpflichtet die IFAT geradezu,<br />
sich auch in ihrem Themenspektrum an aktuelle Entwicklungen<br />
anzupassen. Deshalb haben wir für die IFAT 20<strong>08</strong><br />
Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 235
das Thema Küsten- und Hochwasserschutz als eigene Ausstellungskategorie<br />
in den Katalog aufgenommen. Außer der<br />
Neueinführung des Küsten- und Hochwasserschutzes haben<br />
wir den Bereich „Energiegewinnung aus Abfallstoffen“ um die<br />
Thematik Biogas, insbesondere die Verwertung von Biomasse<br />
zu Energiezwecken, erweitert.<br />
Gerade hinsichtlich des Themas „Energiegewinnung aus Biomasse“<br />
wurde in den vergangenen Monaten viel über mögliche<br />
Fehlentwicklungen in der Landwirtschaft diskutiert: Bewirkt<br />
die Strom- und Wärmeerzeugung aus Mais und Getreide<br />
eine Flächenkonkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion? Ist<br />
der Ausbau der nachwachsenden Rohstoffe mit einem vermehrten<br />
Düngemittel- und Pestizideinsatz verbunden? Fördert<br />
er durch Importe letztlich sogar die Zerstörung ohnehin<br />
schon bedrohter, tropischer Ökosysteme? Generell stellt sich<br />
dabei die Frage welche Art der Gewinnung von Biogas zielführend<br />
ist.<br />
Technik und Dienstleistungen rund um dieses Thema bilden<br />
auf der diesjährigen IFAT einen neuen Schwerpunkt, zu dem<br />
wir rund 80 Anlagenbauer, Komplettanbieter, Hersteller und<br />
Händler von Einzelkomponenten sowie Service-Spezialisten<br />
erwarten.<br />
Klimaschutz in der Abfallwirtschaft<br />
Klimaschutz ist eine globale Aufgabe, der sich auch die Abfallwirtschaft<br />
nicht entziehen kann. So ist sie zum Beispiel<br />
selbst Verursacher klimarelevanter Gase. Neben den mit<br />
Müllverbrennung und Recycling-Prozessen verbundenen<br />
Kohlendioxidemissionen sind hier vor allem die Deponien zu<br />
nennen, die weltweit zu den größten vom Menschen verursachten<br />
Methanquellen zählen. Das Gas entsteht durch die<br />
Faulung organischer Stoffe in den Müllkörpern. Methan trägt<br />
nach Kohlendioxid (CO2) am zweitstärksten zum anthropogenen<br />
Treibhauseffekt bei. Die Klimawirkung eines Kilogramms<br />
Methan ist rund 23-mal so stark wie die eines Kilogramms<br />
CO2. Das Öko-Institut in Wuppertal hat berechnet,<br />
dass durch einen Verzicht auf die Deponierung von Hausmüll<br />
in 15 untersuchten europäischen Ländern bis zum Jahr 2020<br />
nahezu 134 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente eingespart<br />
werden könnten. Das entspräche elf Prozent der von der EU<br />
bis zum Jahr 2020 vorgesehenen Treibhausgasminderung.<br />
Alternativen zur Deponierung kommt damit gerade in den<br />
neuen Ländern der Europäischen Union eine besondere Bedeutung<br />
zu.<br />
Ressourcenschutz per Recycling<br />
Auch das Recycling ist über die Ressourcenschonung ein<br />
klimarelevanter Vorgang. Im Jahr 2005 wurden in der Europäischen<br />
Union 95 Millionen Tonnen und damit 37 Prozent des<br />
Abfalls rezykliert. Dies ersparte der Atmosphäre 158 Millionen<br />
Tonnen CO2-Äquivalente, konstatiert das Institut für Ökologie<br />
und Politik (Ökopol, Hamburg) in einer Studie vom Januar<br />
dieses Jahres. Wenn man es schaffen würde, die Recyclingquote<br />
der gesamten EU27 in den kommenden Jahren auf das<br />
Spitzenreiterniveau der Niederlande von 65 Prozent anzuheben,<br />
könnten jährlich 303 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente<br />
vermieden werden, so die Ökopol-Analysten.<br />
Energieeffiziente Müllverbrennung im Kommen<br />
Viele der derzeit praktizierten Abfallbehandlungsmethoden<br />
nutzen den Energiegehalt des Mülls und substituieren so fossile<br />
Brennstoffe und deren CO2-Emissionen. Als fast schon<br />
„klassisch“ ist hier die Verbrennung zu nennen. Stand früher<br />
die umweltfreundliche Entsorgung des Abfalls im Vordergrund<br />
der Konzeption, sind heute außerdem die effiziente Stromund<br />
Wärmeerzeugung zentrale Faktoren bei der Planung<br />
und Konzeption von Müllverbrennungsanlagen (MVA). In den<br />
vergangenen zehn Jahren sind die globalen Kapazitäten der<br />
Abfallverbrennung von 160 auf 200 Millionen Tonnen pro Jahr<br />
gestiegen. Nach einer Weltmarktanalyse, veröffentlicht vom<br />
Kölner Beratungsunternehmen Ecoprog und dem Fraunhofer<br />
Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik, Oberhausen,<br />
im März dieses Jahres, wird sich der Aufwärtstrend<br />
fortsetzen. In den kommenden fünf Jahren wird zudem mit<br />
einem Anstieg auf 240 Millionen Jahrestonnen zu rechnen<br />
sein. Allein für Europa rechnet die Unternehmensberatung<br />
Frost & Sullivan innerhalb des nächsten Jahrzehnts mit mehr<br />
als 100 neuen MVA.<br />
Der Bestand an Müllverbrennungsanlagen erreicht typischerweise<br />
elektrische Netto-Wirkungsgrade im Bereich von 20<br />
Prozent. Anlagen der neuesten Generation erzielen hingegen<br />
Wirkungsgrade von etwa 30 Prozent bei einer Verfügbarkeit<br />
von 90 Prozent. Zu beobachten ist außerdem ein Trend zu<br />
großen Einheiten mit Durchsatzleistungen von über 500 Tonnen<br />
am Tag. Das diesbezügliche, europäische Flaggschiff ist<br />
die Abfallverbrennungsanlage in Amsterdam. Nach der Erweiterung<br />
um zwei neue Verbrennungslinien hat das Kraftwerk<br />
seit vergangenem Jahr eine Gesamtkapazität von täglich<br />
knapp 4.500 Tonnen. Die daraus gewonnene Energie wird<br />
zur Erzeugung von Strom und Fernwärme genutzt.<br />
EBS als heimische Energiequelle<br />
Die anhaltend hohen Preise von Kohle, Erdöl und Erdgas<br />
steigern die wirtschaftliche Attraktivität sekundärer Energiequellen.<br />
Um aus Abfällen einen definierten Brennstoff zu<br />
gewinnen, der dann zum Beispiel in konventionellen Feuerungsanlagen<br />
von Kraft- und Heizkraftwerken sowie in der<br />
Kalk- und Zementindustrie eingesetzt werden kann, wird seit<br />
einigen Jahren der Weg „waste-to-energy“ verfolgt. Ersatzbrennstoffe<br />
(EBS) – vorsortierte, aufbereitete und besonders<br />
heizwertreiche Bestandteile aus Haus- und Gewerbeabfällen<br />
– ersetzen dabei fossile Energieträger. Mitte März dieses<br />
Jahres wurde im Industriepark Höchst in Frankfurt am Main<br />
der Grundstein für eine EBS-Anlage gelegt, die ab dem kommenden<br />
Jahr pro Stunde rund 70 Megawatt Strom oder 250<br />
Tonnen Dampf in die Versorgungsnetze des Standorts einspeisen<br />
soll. Die Betreiber sehen in dem 300-Millionen-Euro-Projekt<br />
einen Meilenstein auf dem Weg zur langfristigen<br />
Sicherung der Energieversorgung ihrer Kunden. Im Gegensatz<br />
zu Kohle oder Gas besteht bei Ersatzbrennstoffen keine<br />
Importabhängigkeit. Sie sind auf dem heimischen Markt<br />
verfügbar. Derzeit liegen in Deutschland mangels Abnehmern<br />
236 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>
sogar geschätzte fünf bis sieben Millionen Tonnen EBS auf<br />
Halde. Ein Überangebot, das sich in den kommenden Monaten<br />
und Jahren wahrscheinlich ausgleichen wird: Nach einer<br />
Studie des Marktforschungsunternehmens Trendresearch<br />
aus Bremen sind derzeit über 40 EBS-Kraftwerksprojekte in<br />
Deutschland geplant. Allerdings werden es wohl nicht alle bis<br />
zur tatsächlichen Umsetzung schaffen. Die Analysten rechnen<br />
vor: Zusammen würden die bislang bestehenden und die<br />
projektierten Kraftwerke in vier Jahren insgesamt fast sechs<br />
Millionen Tonnen Ersatzbrennstoffe pro Jahr benötigen. Tatsächlich<br />
werden laut der Trendresearch-Prognose jedoch nur<br />
knapp 4,5 Millionen Tonnen zur Verfügung stehen.<br />
Organisches Material vergären<br />
Bei der Verwertung organischer Abfälle können Mikroorganismen<br />
eine Alternative zum Feuer sein: Die Vergärung von<br />
Müll aus diversen Quellen zu Biogas gewinnt zunehmend an<br />
Bedeutung. Dies fängt beim Inhalt der braunen Tonne an.<br />
Getrennt erfasster Bioabfall und Speisereste eignen sich hervorragend<br />
für die Vergärung zu Biogas. Zwar wird in Deutschland<br />
der Großteil der 8,4 Millionen Tonnen des bei den Haushalten<br />
separat gesammelten Bioabfalls kompostiert (Stand:<br />
2006), aber durch die Klimaschutzdiskussion, die hohen Energiepreise,<br />
die Förderung durch das Erneuerbare Energien-<br />
Gesetz (EEG) und die Fortschritte in der Biogas-Technologie<br />
steigt das Interesse an Vergärungsverfahren.<br />
Die Entscheidung für Kompostierung oder Vergärung hängt<br />
in erster Linie von der Art der Ausgangssubstrate ab. Handelt<br />
es sich um leicht abbaubare, fl üssige oder pastöse Stoffe, ist<br />
die Vergärung zu bevorzugen. Holz- und damit ligninreiche,<br />
schwer abbaubare Stoffe sind dagegen eher für die Kompostierung<br />
geeignet. Während bei der reinen Kompostierung nur<br />
eine stoffliche Verwertung zum Endprodukt Kompost stattfindet,<br />
ist die Vergärung sowohl eine stoffliche als auch energetische<br />
Verwertung, denn neben der Biogaserzeugung können<br />
auch die aufbereiteten Gärrückstände als Dünger verwendet<br />
werden. Da die Vergärungsverfahren in der Regel teurer als<br />
die Kompostierungssysteme sind, ist die Investition in eine<br />
Vergärungsstufe nur dann sinnvoll, wenn die Erlöse aus dem<br />
Strom- und Wärmeverkauf die zusätzlichen Aufwendungen<br />
kompensieren.<br />
Biogas aus MBA<br />
Auch aus zunächst unsortiertem Hausmüll lässt sich Biogas<br />
gewinnen. Das Schlüsselwort heißt hier „Mechanischbiologische<br />
Abfallbehandlung (MBA)“. In den MBA-Anlagen<br />
sortieren Sieb- und Abscheideverfahren den Abfall zunächst<br />
mechanisch in verschiedene Stoffströme. Die biologische<br />
Fraktion wird entweder kompostiert oder zu Biogas vergoren.<br />
In Deutschland, dem Vorreiterland der MBA-Technik, gibt<br />
es nach Auskunft der Arbeitsgemeinschaft Stoffspezifische<br />
Abfallbehandlung (ASA, Ennigerloh) aktuell 48 MBA-Anlagen,<br />
acht davon mit Biogaserzeugung. Damit ist der Markt hierzulande<br />
weitgehend gesättigt. Anders sieht es im europäischen<br />
Ausland und in Asien aus. So plant zum Beispiel die Abfallorganisation<br />
GMWDA der Stadt Manchester in Großbritannien<br />
derzeit den Bau von fünf neuen MBA-Anlagen. Sie sind<br />
ein Anzeichen für den radikalen Umbruch, der momentan<br />
die britische und die irische Abfallwirtschaft zur derzeit dynamischsten<br />
in ganz Europa macht. Beide Länder gehören<br />
zu den Spitzenreitern der Abfalldeponierung in Europa. Vor<br />
allem die EU-Gesetzgebung erzwingt jetzt eine Intensivierung<br />
der Hausmüllsammlung für unterschiedliche Stoffströme,<br />
eine Steigerung der Verwertung der Sortierfraktionen sowie<br />
eine Ausdehnung der Abfallbehandlung. Umfangreiche Investitionen<br />
sind die Folge.<br />
Biogas aus Industrieschlamm<br />
Neben den Endverbrauchern und Kommunen liefern außerdem<br />
Industrie und Gewerbe mit ihren Abfallströmen verwertbare<br />
Energieträger. Auch hier fi ndet sich eine Vorreiteranlage<br />
im Industriepark Höchst in Frankfurt am Main. Dort soll ab<br />
Mitte dieses Jahres eine neue Biogasanlage jährlich 310.000<br />
Tonnen industriellen Klärschlamm schlucken, ergänzt durch<br />
bis zu 90.000 Tonnen überlagerte Lebensmittel, Schlachtabfälle,<br />
Altfette und Rückstände aus der pharmazeutischen Industrie.<br />
Das 15 Millionen-Euro-Projekt wird daraus etwa vier<br />
Megawatt Strom sowie zwei Megawatt Wärme erzeugen und<br />
in die Versorgungsnetze des Industrieparks einspeisen. Vielen<br />
der hier ansässigen, rund 90 Chemie-, Pharma- und Biotechnologieunternehmen<br />
bietet sich so eine umweltfreundliche<br />
Entsorgungslösung für ihre organischen Abfälle. Außerdem<br />
soll die in dieser Form einzigartige Anlage nach dem Willen<br />
ihrer Betreiber zur Stabilisierung der Energiepreise im Industriepark<br />
beitragen.<br />
Biogas ins Erdgasnetz<br />
Idealerweise sitzen in Frankfurt-Höchst die Abnehmer der im<br />
Biogas-Kraftwerk erzeugten Wärmeenergie in dessen unmittelbaren<br />
Nachbarschaft. Viele andere Biogas-Projekte haben<br />
allerdings das Problem, mangels geeigneten Nutzern die in<br />
ihren Blockheizkraftwerken produzierte Wärme sinnvoll abzugeben.<br />
Als Lösungsmöglichkeit für dieses Dilemma etabliert<br />
sich zur Zeit die Aufbereitung des Biogases auf Erdgasqualität<br />
und die anschließende Einspeisung ins Erdgasnetz.<br />
Die damit mögliche räumliche Trennung von Gasproduktion<br />
und -verwertung hat eine hohe perspektivische Bedeutung<br />
für den Biogasmarkt, für neue Geschäftsmodelle und nicht<br />
zuletzt für die erzielbaren Wirkungsgrade. Wärmegeführte<br />
Blockheizkraftwerke, die am Erdgasnetz hängen, erzielen<br />
einen Nutzungsgrad von über 80 Prozent. Durch technologische<br />
Neuerungen soll die Effizienz der Gasaufbereitung<br />
weiter gesteigert werden, so dass laut Branchensprechern<br />
möglicherweise schon in fünf Jahren das gereinigte Biogas<br />
zum gleichen Preis zu haben sein wird wie Erdgas.<br />
Biogas auf der IFAT<br />
Die Diskussionen um Biogas und seine Gewinnung sind, ob<br />
der Vielfalt dieser Thematik, mehr als verständlich. Auch das<br />
fachliche, sehr umfangreiche Rahmenprogramm der IFAT<br />
238 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>
hat am Freitag, den 9. Mai ab 10 Uhr<br />
im Forum der Halle B2 mit dem Vortrag<br />
„Energetische Abfallverwertung in Biogasanlagen<br />
- eine ökonomische und<br />
ökologische Perspektive“ einen interessanten<br />
Aspekt zum Thema Biogas<br />
im Programm.<br />
Fachliches Rahmenprogramm<br />
Die vergangenen IFAT-Veranstaltungen<br />
haben gezeigt, dass die Aussteller- und<br />
Besucherstruktur der IFAT hochkarätig<br />
ist: Zahlreiche Branchenführer und Entscheider<br />
aus der ganzen Welt treffen<br />
sich auf der weltweit wichtigsten Messe<br />
für Umwelt und Entsorgung - eine hervorragende<br />
Basis für einen intensiven,<br />
effektiven Wissens- und Erfahrungsaustausch.<br />
Dabei sind die ins Messegeschehen<br />
integrierten, internationalen Vorträge in<br />
den Foren „Wasser und Abwasser“ und<br />
„Abfallbehandlung“ in den Hallen A4<br />
und B2 zweifelsfrei die ideale Plattform<br />
für noch mehr Kontakte. Sie bieten interessierten<br />
Besuchern und Ausstellern<br />
ein vielfältiges Programm mit Länder-<br />
Specials, Fachdiskussionen, Unternehmens-<br />
und Produktvorstellungen sowie<br />
hochkarätige Expertendiskussionen.<br />
Eine ebenso wertvolle Plattform wie die<br />
Foren ist das 14. Europäisches Wasser-,<br />
Abwasser- und Abfall-Symposium<br />
zu aktuellen Themen der nachhaltigen<br />
Wasser- und Abfallwirtschaft. Diese<br />
Veranstaltungen fi nden in der Halle C1<br />
sowie den Konferenzräumen A21/22<br />
und A31/32 statt und werden von der<br />
European Water Association (EWA), der<br />
International Solid Waste Association<br />
(ISWA), der Deutschen Vereinigung für<br />
Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall<br />
e.V. (DWA) und dem Verband kommunaler<br />
Abfallwirtschaft und Stadtreinigung<br />
(VKS) im VKU organisiert. Für die<br />
Workshops stehen mehr als 15 Unternehmen<br />
und Ministerien als Partner zur<br />
Verfügung.<br />
Sonderausstellung WasserWissen<br />
Neben dem fachlichen Rahmenprogramm<br />
und dem Symposium wird es<br />
darüber hinaus die interaktive Sonderausstellung<br />
„WasserWissen“ geben,<br />
die auf 200 Quadratmetern in der Halle<br />
A4 zahlreiche Fakten rund um die Thematik<br />
Wasser – beispielsweise Wassernutzung,<br />
Wasseraufbereitung oder<br />
Wasserversorgung für Entwicklungsund<br />
Schwellenländer – präsentiert. Die<br />
Sonderschau wird von der DBU (Deutsche<br />
Bundesstiftung Umwelt) und der<br />
DWA organisiert.<br />
Die Research & Education Area<br />
In der Halle B6 hat die IFAT mit der „Research<br />
& Education Area“ zusätzlich<br />
eine Premiere im Programm. In diesem<br />
Bereich können Hochschulen und Universitäten<br />
ihre aktuellen Projekte und<br />
Forschungsvorhaben auf rund 270<br />
Quadratmetern Ausstellungsfläche<br />
präsentieren. Insgesamt haben sich 30<br />
Forschungseinrichtungen und Universitäten<br />
aus neun Ländern – Australien,<br />
Belgien, Deutschland, Finnland, Großbritannien,<br />
Indonesien, Österreich, Slowakei<br />
und Tschechien – angemeldet.<br />
Besucher der IFAT 20<strong>08</strong>, die sich einen<br />
Überblick über aktuelle Projekte<br />
und Visionen im Bereich der Umwelttechnologien<br />
sowie über die Aus- und<br />
Fortbildungsmöglichkeiten verschiedener<br />
Hochschulen verschaffen wollen,<br />
bekommen in der Research & Education<br />
Area die Möglichkeit zur intensiven<br />
thematischen Auseinandersetzung mit<br />
Branchenkennern.<br />
Auch Unternehmen profitieren von der<br />
Research & Education Area: Schließlich<br />
entwickeln Universitäten und Hochschulen<br />
ständig neue Techniken und<br />
Verfahren, die von der Industrie umgesetzt<br />
werden können. Unternehmen<br />
haben also die Möglichkeit, sich an<br />
den Ständen der Hochschulen über<br />
genau diese Verfahren zu informieren.<br />
Gleichzeitig können sie sich geeignete<br />
Partner für die Bereiche Forschung,<br />
Bildung und Weiterbildung suchen. Die<br />
daraus entstehenden Kontakte können<br />
vor allem dazu genutzt werden, mit Hilfe<br />
des Partnerinstitutes im Ausland ihre<br />
Produkte zu platzieren und zu etablieren.<br />
Die IFAT bietet also auch in diesem Jahr<br />
eine einzigartige Plattform für Besucher<br />
und Aussteller, Informationen auszutauschen,<br />
Innovationen zu erleben und<br />
neue Kontakte zu knüpfen mit dem Ziel,<br />
künftige Kooperationen abzuschließen.<br />
Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 239
Nutzen von Standardisierung und Normung<br />
Traditionsreiche Errungenschaften – neue Betätigungsfelder<br />
Gedanken von Dr. Johannes F. Kirchhoff, Geschäftsführender Gesellschafter der<br />
FAUN Umwelltechnik GmbH & Co. KG, Vorsitzender des Fachbeirates IFAT<br />
1925 gilt als historisches Datum für die Einführung der Systemmüllabfuhr<br />
für Asche. Später dann, etwa ab Mitte der<br />
70er Jahre, musste der Leichtmüll bewältigt werden. Die<br />
präzise Abstimmung der Schnittstellen zwischen Behältern,<br />
Schüttungen, Müllsammelfahrzeugaufbauten und –fahrgestellen<br />
stets in enger Zusammenarbeit mit den Herstellern<br />
und den Entsorgern, damals wie heute; die Standardisierungen<br />
und Normungen bringen noch heute allen Beteiligten<br />
Vorteile. Auch in der Wasserver- und Abwasserentsorgung<br />
sowie Behandlung hat die Normung von Rohren, Verbindungen,<br />
Flanschen und verschiedensten Verfahren für eine<br />
qualitativ hochstehende, sichere Wasserver- und Entsorgung<br />
gesorgt.<br />
Normung und Standardisierung, sind mehr als traditionsreiche<br />
Errungenschaften, sie beinhalten wichtige neue Betätigungsfelder.<br />
Im folgenden sollen folgende Punkte<br />
betrachtet werden:<br />
- Weitere Normungsaktivitäten im Bereich der Entsorgungstechnik?<br />
- Was kann Normung heute im Bereich der Entsorgungsdienstleistung<br />
bewirken?<br />
- Welche Vorteile gibt es für die Marktteilnehmer: Entsorgungsdienstleister<br />
und deren Kunden?<br />
- Was erwartet den Besucher der IFAT vom 5. bis zum 9. Mai<br />
20<strong>08</strong> in München?<br />
Normung, Standardisierung – alter Zopf oder<br />
lohnendes Instrumentarium auch in der Zukunft?<br />
Die Normung bietet Lösungen für immer wieder kehrende<br />
Aufgaben unter Berücksichtigung des Standes der Technik,<br />
der Wissenschaften und der wirtschaftlichen Gegebenheiten<br />
an. Eine Normung ist die Festlegung von technischen Eigenschaften,<br />
insbesondere in Form von technischen Spezifikationen<br />
und Maßen, von Geräten, Bauteilen, Systemelementen,<br />
technischen Schnittstellen, aber auch von Prozessen, Messund<br />
anderen Verfahren. Eine Norm ist eine durch eine der<br />
Normungsorganisationen (DIN 1 , CEN 2 , ISO 3 u.a.) geschlossene<br />
und veröffentlichte Regel.<br />
Eine weitere Aufgabe des DIN und des CEN ist es, Unterstützung<br />
zu geben und Wege aufzuzeigen, wie aus Spezifikationen<br />
ein bekannter und anerkannter Standard erstellt<br />
werden kann. Standards sind technische Spezifikationen, die<br />
von Organisationen, Herstellern und Anwendern entwickelt<br />
und abgestimmt wurden; deren Einhaltung ist freiwillig und<br />
nicht zwingend vorgeschrieben. Insbesondere in Gebieten<br />
mit hohem Innovationsgrad kann der schnelle Standardisierungsprozess<br />
den Wissens- und Technologietransfer fördern<br />
und beschleunigen. Gleichzeitig können Standards die Basis<br />
für spätere Normen sein. Da im Rahmen der Standardisierung<br />
die Arbeiten nicht zwingend unter Einbeziehung aller<br />
interessierten Kreise und der Öffentlichkeit erfolgen, sind sie<br />
in der Regel wesentlich schneller als Normen zu erarbeiten.<br />
Beispiele für Standards auf deutscher Ebene sind Publicly<br />
Available Specifications (PAS) oder auf europäischer Ebene<br />
die CEN Workshop Agreements (CWA). Eine weitere große<br />
Rolle spielen von Herstellern veranlasste Standardisierungsgemeinschaften,<br />
wie zum Beispiel die USB 4 -Standardisierungsgemeinschaft<br />
im Bereich der Schnittstellen und Steckverbindungen<br />
für Datenübertragung.<br />
Genormte Produkte und Verfahren oder auch Standards<br />
beschleunigen die Einführung und Vermarktung gleichartiger<br />
Produkte verschiedener Hersteller. Sie ermöglichen<br />
dem Kunden die Vergleichbarkeit und dienen bei Produktion,<br />
Gebrauch und Wiederaufarbeitung der Rationalisierung.<br />
Mit Normung und Standardisierung lassen sich die Qualität<br />
und die Sicherheit der Produkte und Dienstleistungen bei<br />
der Erzeugung und dem Gebrauch beschreiben. Getätigte<br />
Investitionen, beispielsweise Müllabfallsammelbehälter oder<br />
aber auch Kanalnetze, werden geschützt, da sich in der Regel<br />
mehrere Hersteller um Produktion und Verkauf genormter<br />
Produkte auf den Weltmärkten kümmern und Anschlussprodukte<br />
mit gleichen genormten Schnittstellen zum Zusammenwirken<br />
in den Märkten angeboten werden. So bringen<br />
Normung und Standardisierung einen Gewinn für alle Beteiligten<br />
in den Wirtschaftsunternehmen sowie bei den privaten<br />
Konsumenten.<br />
Der volkswirtschaftliche Nutzen der Normung wird auf über<br />
16 Milliarden EUR jährlich geschätzt, das Wirtschaftswachstum<br />
wird durch Normung stärker beeinflusst als durch Patente<br />
und Lizenzen. Unternehmen, die sich an der Normungsarbeit<br />
beteiligen, erzielen Wissens- und Zeitvorteile, Transaktionskosten<br />
werden bei der Übertragung nationaler Normen auf<br />
europäische Normen sowie auf internationale Normen gesenkt,<br />
und das Forschungsrisiko und die Entwicklungskosten<br />
lassen sich für alle anderen am Normungsprozess Beteiligten<br />
reduzieren 5 .<br />
Angesichts der hier genannten Vorteile sollte sich eigentlich<br />
die in der Überschrift aufgeworfene Fragestellung „pro Normung“<br />
auch in der Zukunft beantwortet haben. Dennoch aber<br />
gibt es bei den unterschiedlichsten Marktteilnehmern, insbesondere<br />
in der hochinnovativen Umweltbranche der Entsorgungstechnikhersteller<br />
sowie der Entsorgungsdienstleister,<br />
kontroverse Diskussionen im Hinblick auf eine zu frühe Normung<br />
ihrer Produkte und Verfahren. Wettbewerbsvorteile, die<br />
man sich durch die Patentierung eines besonders wirtschaftlichen<br />
Reinigungs- und Recyclingsverfahrens oder beispielsweise<br />
eines besonders wirtschaftlichen Abfallsammelfahrzeuges<br />
erarbeitet hat, werden durch eine zu frühe Normung<br />
zwangsweise allen Teilnehmern im Wettbewerb zur Verfügung<br />
gestellt. Bringt also vielleicht doch die „Geheimhaltung“, ja<br />
vielleicht sogar das Nicht-Patentieren, welches ja auch schon<br />
eine gewisse Veröffentlichung darstellt, für den einzelnen<br />
Produzenten oder Dienstleister einen Vorteil? Sicherlich lässt<br />
sich diese Frage nicht pauschal für alle Produktverfahren oder<br />
auch Branchen beantworten. Viele Beispiele der Vergangenheit<br />
aber zeigen, dass es allein zum Zweck einer möglichst<br />
breiten Marktöffnung und Generierung von Nachfrage, insbesondere<br />
bei neuen innovativen Produkten und Verfahren sinnvoll<br />
ist, wenn mehrere Hersteller und Dienstleister gleichartige<br />
Produkte und Verfahren anbieten. Der Kunde möchte wählen<br />
können und nicht nur von einem Hersteller bzw. Dienstleister<br />
abhängig sein. Er möchte die angebotene Leistung und das<br />
240 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>
angebotene Produkt vergleichen können. Er möchte aus einer<br />
beschreibbaren Qualität sowie Produkt- und Prozesssicherheit<br />
auswählen können. Ist das Produktangebot, wenn<br />
auch innovativ und vielversprechend, nur von einem verfügbar,<br />
scheut der Kunde und übt Zurückhaltung.<br />
Beispiele großer Markterfolge gleichsam für Hersteller, Dienstleister<br />
und Kunden aus dem Segment der Entsorgung ist die<br />
Normung der Abfallsammelbehälter, die für eine Verbreitung<br />
weit über Europa hinaus gesorgt hat und noch sorgt. Ohne<br />
eine gute Norm der Stecker und Steckdosen in Deutschland<br />
würden wir, zum Nachteil aller, keine kostengünstige Großserie<br />
mehrerer Anbieter mit hohen Sicherheitsstandards im<br />
Markt halten. Wir würden vor einem ähnlichen Desaster stehen<br />
wie heute bei den Ladegerätsteckern für Mobiltelefone:<br />
neues Telefon, neues Ladegerät. Ist das Ladegerät vergessen,<br />
fängt die mühsame Suche nach einem passenden Ladegerät<br />
an! Zeugnis einer zu geringen, internationalen Verbreitung<br />
von einer Norm sind unsere, in Deutschland passenden,<br />
aber international nur mit Adapter einsetzbaren Normstecker.<br />
Bei dem Versuch des Anschlusses unserer Elektrogeräte an<br />
das Stromnetz in anderen Ländern scheitern wir ohne Adapter<br />
kläglich. Wie weit ist da die Standardisierung im Bereich<br />
der EDV-Technik; ein USB-Kabel passt im deutschen Hotel<br />
genauso wie in einem Hotel in Amerika in die genormte USB-<br />
Steckdose.<br />
Weitere Normungsaktivitäten im Bereich<br />
der Entsorgungstechnik?<br />
Das Zusammenwirken von Produkten und Verfahren in effizienten<br />
Abläufen, perfekt gesteuert und gemanagt, ist heute<br />
noch lange nicht der Stand der Technik. Der Energieverbrauch<br />
von Produkten und deren Zusammenwirken zu einem<br />
gesamten Prozess wird nicht nur aus Kostengründen zukünftig<br />
eine noch stärkere Beachtung fi nden, sondern gerade<br />
auch im Hinblick der sich verschärfenden Diskussion der aus<br />
dem Energieverbrauch entstehenden Treibhausgase starken<br />
Fokus erhalten. Hersteller und Anwender fi nden hier durch<br />
optimales Zusammenwirken entweder selbst nachhaltige,<br />
fortwährende Verminderungspotentiale, oder aber der Gesetzgeber<br />
wird entsprechende Grenzwerte setzen.<br />
In diesem Umfeld kann mit dem Ansatz der Standardisierung<br />
und späteren Normung erhebliches Verbrauchsminderungspotential<br />
durch perfekte Abstimmung der Systeme gehoben<br />
werden. Sicher sollte zunächst die Verbrauchsoptimierung<br />
des einzelnen Produktes weiterhin im Fokus des Herstellers<br />
stehen, jedoch liegt zusätzliches Einsparpotential bei Betrachtung<br />
eines Gesamtsystems.<br />
Was kann Normung heute im Bereich<br />
der Entsorgungsdienstleistung bewirken?<br />
Die derzeitige Situation in der Entsorgungswirtschaft ist durch<br />
den dynamischen Übergang von der Abfallwirtschaft zu einer<br />
Ressourcenwirtschaft gekennzeichnet. Einsammlung, Umschlag,<br />
Sortierung, Aufbereitung, Vermarktung und Transport<br />
sowie die Wiedereingliederung der Stoffe, die unter dem Begriff<br />
„Urban Mining“ gewonnen wurden, ersetzt heute und in<br />
der Zukunft verstärkt die Verwendung der traditionellen Rohstoffe.<br />
Öffentlich rechtliche und private Entsorgungsdienstleister<br />
stehen in Konkurrenz um die anstehenden Aufgaben.<br />
Die Standardisierung und Normung, die die möglichst exakte<br />
Beschreibbarkeit der zu leistenden Prozesse ermöglicht, versachlicht<br />
diesen Wettbewerb. Von Bürgern und Kommunen<br />
gewünschte Anforderungen und Prozesse im Hinblick auf die<br />
Abwasserversorgung und -entsorgung sowie die Stoffentsorgung<br />
der aus dem privaten Konsum anfallenden, von den<br />
privaten Konsumenten nicht mehr benötigten Abfälle und<br />
Stoffe, wird vergleichbar gemacht. Wünschenswerte Qualitäts-<br />
und Sicherheitsstandards können gesetzt werden, um<br />
die Vergleichbarkeit und spätere Überwachung auch bei diesen<br />
Kriterien sicherstellen zu können.<br />
Ein weiteres Normungsfeld im Bereich der Entsorgungsdienstleistung<br />
und -verfahren ist die Normung und Standardisierung<br />
der Personalqualifikation. So können Standards<br />
für Ausbildung, Teilnahme an Sicherheitslehrgängen sowie<br />
Regeln und Kriterien für Sorgfalt und Qualität der Arbeitsausführung<br />
der in der Dienstleistung und den Prozessen eingesetzten<br />
Mitarbeiter hinsichtlich ihrer Qualifikation beschrieben<br />
werden. Folglich lässt sich auch hier das geforderte<br />
Leistungsniveau beschreiben, um eine Vergleichbarkeit zu<br />
ermöglichen, und noch vorhandenes Misstrauen gegenüber<br />
schlechten Leistungen abzubauen.<br />
Der weit fortgeschrittene Prozess zur Schaffung einer ISO-<br />
Dienstleistungsnorm für die Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung<br />
(ISO 24500 Serie) weist hier den Weg einer<br />
entsprechenden Dienstleistungsnorm.<br />
Welche Vorteile gibt es für die Marktteilnehmer:<br />
Entsorgungsdienstleister und deren Kunden?<br />
Durch Standard- und Normensetzung für die Dienstleistung<br />
lassen sich gewünschte Leistungsanforderungen an den<br />
Service präzise beschreiben. Ebenso lässt sich die bei der<br />
Leistungserstellung gewünschte Organisationsform des Leistungserstellers<br />
definieren sowie entsprechende Kennzahlen<br />
für die Überwachung und späteres Benchmarking der Dienstleistung<br />
setzen.<br />
Die Anbieter der nachgefragten Leistung können sich auf<br />
faire, vergleichbare Leistungsanforderungen stützten und so<br />
nicht nur regional, sondern auch national und international,<br />
optimierte wirtschaftliche Verfahren zur Dienstleistungserstellung<br />
und Prozessdurchführung entwickeln, da sie sich auf<br />
entsprechende Gewerke der Nachfrage verlassen können.<br />
Optimierungs- und Rationalisierungsprozesse, ausgerichtet<br />
an den vorgegebenen Standards bei beschriebener Qualität<br />
und Sicherheit der Leistungserstellung, können anschließend<br />
von den Wettbewerbern betrieben werden und zum Wohle<br />
aller Marktteilnehmer und den Kunden kontinuierliche Verbesserungen<br />
angeboten werden.<br />
Was erwartet den Besucher der IFAT<br />
vom 5. bis zum 9. Mai 20<strong>08</strong> in München?<br />
Auf der IFAT 20<strong>08</strong> wird ein breites Feld an Innovationen zu<br />
erwarten sein. Die Strategie der Messe, nicht nur die Hersteller<br />
von Produkten und Verfahren und deren Planern, sondern<br />
auch Dienstleister, Betreiber und Finanzierer aus den Bereichen<br />
Wassergewinnung und -aufbereitung, Wasser- und<br />
Abwasserbehandlung, Wasserverteilung und Kanalisation,<br />
Küsten- und Hochwasserschutz, Abfallentsorgung und Recycling,<br />
Energiegewinnung aus Abfallstoffen, Straßenreinigung,<br />
Straßenbetrieb und -winterdienst, Altlastensanierung und<br />
Bodenaufbereitung, Abgas– und Abluftreinigung und Luftreinhaltung,<br />
Lärmminderung und Schallschutz, Leergutrücknahmesysteme,<br />
Mess-, Regel- und Labortechnik sowie die<br />
zugehörigen Wissenschafts- und Forschungsbereiche des<br />
Technologietransfers und die berufliche Bildung ihr Angebot<br />
präsentieren zu lassen, sorgt für einmalige Informations- und<br />
242 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>
Vergleichsmöglichkeiten. So können nicht nur die Bauteile<br />
eines Kanalnetzes mit verbundener Kläranlage zugehöriger<br />
Schlammaufbereitung usw. „hardwaretechnisch“ angesehen<br />
und ausgewählt werden, sondern auch der Kontakt mit erfahrenen<br />
Planern und Bauleuten, Dienstleistern und Betreibern<br />
sowie Finanzierern gemacht werden, um einen umfassenden<br />
Konzeptüberblick zu erhalten. Auf der IFAT 20<strong>08</strong> treffen sich<br />
sicherlich die Besten der oben angeführten Segmente der<br />
Ver- und Entsorgungswirtschaft zur Anregung und Entscheidungsfindung<br />
des umweltrelevanten Wirkens der Kunden. Es<br />
Elfter Internationaler Altpapiertag des BVSE, Bonn<br />
Altpapier wird weiter an Bedeutung gewinnen<br />
Mit mehr als 600 Teilnehmern präsentierte sich der 11. Internationale<br />
Altpapiertag des bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe<br />
und Entsorgung e.V. wieder als die zentrale Tagung<br />
der europäischen Altpapierbranche.<br />
Als der Vorsitzende der bvse-Fachvereinigung Papierrecycling,<br />
Hubert Neuhaus, den Chefvolkswirt der Deutschen<br />
Bank, Prof. Dr. Norbert Walter, ankündigte, war die Spannung<br />
im Saal mit Händen zu greifen.<br />
Vor den Teilnehmern des 11. Internationalen bvse-Altpapiertages<br />
referierte Prof. Dr. Norbert Walter schnörkellos, präzise<br />
und nicht ohne Humor über die konjunkturelle Entwicklung<br />
und die Auswirkungen auf den Papier- und Altpapiermarkt.<br />
Walter machte deutlich, dass die Weltkonjunktur sich in einer<br />
kritischen Phase befinde. So sei das Wirtschaftswachstum in<br />
den USA Ende 2007 nahezu zum Stillstand gekommen und<br />
die Dynamik im Euroraum habe schon gegen Ende 2006 ihren<br />
zyklischen Höhepunkt überschritten.Die Abkühlung der Weltkonjunktur<br />
werde auch Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft<br />
haben und das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts<br />
in diesem Jahr deutlich unter zwei Prozent drücken. Nach<br />
Auffassung Walters geht damit der Aufschwung zu Ende, der<br />
2006 und 2007 noch unerwartet kräftige Wachstumsraten gebracht<br />
hatte.<br />
lohnt sich, mit den Ausstellern, den Veranstaltern der Foren<br />
und Tagungen und den Besuchern in den Dialog über deren<br />
zukünftige Anforderungen und Wünsche einzutreten oder<br />
diesen zu vertiefen und Branchenluft zu schnuppern.<br />
1 Deutsches Institut für Normung e.V. (DIN)<br />
2 Comité Européen de Normalisation (CEN)<br />
3 International Organization for Standardization (ISO)<br />
4 Universal Serial Bus (USB)<br />
5 „Gesamtwirtschaftlicher Nutzen der Normung“, Gemeinschaftsstudie der<br />
Technischen Universität Dresden und des Frauenhofer-Instituts für Systemtechnik<br />
und Innovationsforschung.<br />
Die dynamische Gesamtkonjunktur in Deutschland in den<br />
letzten beiden Jahren habe auch zu einem Anstieg der Papierproduktion<br />
und -nachfrage geführt. Impulse für die Papiernachfrage<br />
kamen sowohl aus dem industriellen Sektor (z.B.<br />
Verpackungen), als auch aus den konsumnahen Bereichen.<br />
So habe sich angesichts des Aufschwungs am Arbeitsmarkt<br />
das Geschäft mit Stellenanzeigen wieder belebt.<br />
Werbewirtschaft und Printmedien hätten sich zwar weiter<br />
erholt. Die erwartete konjunkturelle Abkühlung im Jahr 20<strong>08</strong><br />
werde sich aber auch auf den Papiermarkt auswirken. Allerdings<br />
sei die Industriekonjunktur dank hoher Auftragsbestände<br />
und gestiegener preislicher Wettbewerbsfähigkeit insbesondere<br />
gegenüber westeuropäischen Konkurrenten noch<br />
sehr robust.<br />
Daher dürfte im wichtigen Segment der Verpackungen aus<br />
Papier, Karton und Pappe auch 20<strong>08</strong> ein Produktionszuwachs<br />
möglich sein. Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank machte<br />
deutlich, dass im laufenden Jahr aber auch vom privaten Verbrauch<br />
stärkere Impulse als noch 2007 zu erwarten sind, was<br />
den grafischen Papieren zugute kommen wird.<br />
Walter: "Für die Ertragslage in der Papierbranche werden die<br />
Aussichten freilich nicht sehr viel besser. Der Wettbewerb ist<br />
aufgrund von Überkapazitäten in einzelnen Segmenten und<br />
Regionen – insbesondere Asien – ausgesprochen scharf. Die<br />
Stärke des Euro kommt für die deutsche Papierindustrie<br />
erschwerend hinzu. Das Mengenwachstum<br />
in der Papierbranche ist gut,<br />
die Renditen bleiben aber dennoch unter<br />
Druck."<br />
Für den Altpapiermarkt bewertet Dr. Walter<br />
die Rahmenbedingungen insgesamt recht<br />
positiv. Der „Rohstoff“ Altpapier werde weiter<br />
an Bedeutung gewinnen; die Preise in der<br />
längeren Frist etwas steigen.<br />
Ein wichtiger Grund dafür liege im Bedeutungsgewinn<br />
der Bioenergien, denn hiermit<br />
sei eine steigende Nachfrage nach Holz verbunden.<br />
Altpapier dürfte aus preislicher Sicht<br />
attraktiver werden. Viele europäische Länder<br />
hätten bei der Nutzung von Altpapier noch<br />
immensen Nachholbedarf; sie dürften daher<br />
künftig verstärkt auf Papierrecycling setzen.<br />
244 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>
Nachfrage ist hoch -<br />
Chancen zur Kooperation nutzen<br />
“Die Altpapierlandschaft in Deutschland hat sich in diesem<br />
Jahr gravierend verändert.“ Nachdem in den letzten Jahren<br />
ein deutlicher Preissprung beim Altpapier stattfand und<br />
sowohl der Altpapierverbrauch wie auch die Altpapiererfassungsmengen<br />
Jahr für Jahr gesteigert werden konnten, habe<br />
die Branche ihre Bemühungen noch einmal intensiviert, um<br />
so viel Altpapier wie möglich zu erfassen.<br />
Grund für diese Bemühungen sei der große Bedarf der Papierindustrie<br />
nach Altpapier. Während in 2007 der Altpapiereinsatz<br />
um 500.000 Tonnen im Vergleich zu 2006 gesteigert<br />
wurde, wuchs die Erfassungsmenge in Deutschland nur<br />
um 60.000 Tonnen. Dies zeige, dass veraltete Erfassungssysteme<br />
durch effektivere ersetzt werden müssten. Neuhaus:<br />
„Eine entscheidende Möglichkeit, hier weitere Fortschritte zu<br />
machen, ist, das Altpapier direkt bei den privaten Haushalten<br />
einzusammeln. Das ist nichts Neues, das gibt es schon vielfach<br />
in Deutschland, aber eben noch längst nicht überall.“<br />
Doch es hat sich eine weitere wichtige Änderung ergeben:<br />
Während früher vor allem private Unternehmen im Auftrag<br />
von Kommunen oder kommunale Unternehmen selbst die<br />
Altpapiersammlungen durchführten, werden nun auch zunehmend<br />
so genannte gewerbliche Sammlungen bei den<br />
Privathaushalten durchgeführt. Gegen diese gewerblichen<br />
Sammlungen haben sich die Kommunen immer gewehrt.<br />
Doch inzwischen hat die Rechtsprechung deutlich gemacht,<br />
dass die Altpapiersammlungen von privaten Unternehmen<br />
nicht von der Gnade der öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger<br />
abhängig ist, sondern grundsätzlich rechtmäßig ist und<br />
nur in engen Ausnahmefällen untersagt werden kann. Die<br />
bvse-Fachvereinigung Papierrecycling fordert deshalb die<br />
öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger dazu auf, ihren Wi-<br />
derstand gegen die gewerbliche Sammlung einzustellen und<br />
die Chancen zur Kooperation zu nutzen.<br />
Es diene nicht der Sache, betonte Hubert Neuhaus, Stimmungsmache<br />
gegen die private Altpapierbranche zu betreiben.<br />
Gerade die privaten Altpapierunternehmen hätten in den<br />
letzten Jahrzehnten bewiesen, dass sie sich zuverlässig und<br />
in Kooperation mit dem Bürger, vielen gemeinnützigen Vereinen<br />
und den kommunalen wie staatlichen Stellen um eine<br />
reibungslose Altpapiererfassung kümmern.<br />
Der Vorsitzende der bvse-Fachvereinigung Papierrecycling<br />
betonte, dass das Altpapiergeschäft weit mehr verlange als<br />
das Aufstellen von blauen Tonnen. „Die private Altpapierbranche<br />
ist es, die das Know-how und die jahrzehntelange<br />
Erfahrung hat, um dieses Geschäft auch dann erfolgreich zu<br />
führen, wenn die See wieder deutlich rauer wird als das derzeit<br />
der Fall ist“, erklärte Hubert Neuhaus.<br />
Gewerbliche Sammlungen sind erlaubt<br />
bvse-Präsident Burkhard Landers machte klar, dass die Innovationsfähigkeit<br />
der privaten Entsorger und der Nutzen, den<br />
die Bürger durch diese davontrügen, gegen die Kommunalen<br />
Entsorger sprächen.<br />
„Wo es funktionierende und moderne Erfassungsstrukturen<br />
gibt, wird es auch keinen „Häuserkampf“ um die blauen Tonnen<br />
geben. Ansonsten muss allen jetzt klar sein, dass gewerbliche<br />
Sammlungen erlaubt sind. Weitere rechtliche Regelungen<br />
werden hier sicher nicht benötigt.“<br />
Rechtsanwalt Dr. Andreas Kersting von der Kanzlei Baumeister<br />
Rechtsanwälte in Münster, wies darauf hin, dass in Bezug<br />
auf das Kreislaufwirtschaftsgesetz Altpapier, aber auch<br />
andere Sekundärrohstoffe nicht der Kommune überlassen
werden müssen. Diese Regelung berücksichtige, dass diese<br />
Materialien vor Inkrafttreten des Kreislaufwirtschafts- und<br />
Abfallgesetzes nicht unter das Abfallrecht fi elen.<br />
Man wollte mit dem neuen Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz<br />
diese Wirtschaftsbereiche nicht rekommunalisieren,<br />
sondern im Gegenteil die private Entsorgungswirtschaft<br />
stärken. Die aktuellen Entscheidungen oberer Verwaltungsgerichte<br />
besagen denn auch, dass rein fi skalische Aspekte<br />
keine überwiegenden öffentlichen Interessen seien, die einer<br />
gewerblichen Sammlung entgegenstünden.<br />
Dr. Rüdiger Siechau, VKS im VKU, sah das naturgemäß anders:<br />
„Altpapier ist Abfall aus Haushalten und daher sind wir<br />
zuständig. Gerade wenn es um Nachhaltigkeit geht, muss<br />
dem Bürger klar sein, wie sein Papier entsorgt und fi nanziert<br />
wird.“ Auch der Beigeordnete des Deutschen Städte- und<br />
Gemeindebundes, Norbert Portz, bemängelte die fehlende<br />
Transparenz und dass private Sammlung auch wahrscheinlich<br />
Gebührenerhöhung bedeute. Außerdem sei man bei einer<br />
gewerblichen Sammlung ohne den Einfluss der Kommune<br />
nicht in der Lage, eine sachgerechte Ausschreibung durchzuführen.<br />
Portz bedauerte aber, dass sich die Kommunen mit<br />
der eigenen Funktionsfähigkeit sehr schwer täten.<br />
Für die Zukunft der kommunalen Altpapierentsorgung sah<br />
bvse-Präsident Burkhard Landers eine Zusammen-arbeit<br />
mit privaten Unternehmen als wegweisend. Die gewerbliche<br />
Sammlung werde auch künftig nicht auf Altpapier beschränkt<br />
bleiben, sondern im Sinne von „urban mining“ erweitert werden.<br />
Mit Blick auf die Preise, die in der Vergangenheit für Altpapier<br />
gezahlt wurden, meinte Landers, das gegenwärtige Preisniveau<br />
werde dem wahren Wert von Altpapier endlich gerecht.<br />
Das Preisniveau werde nach seiner Einschätzung künftig<br />
hoch bleiben, da sich die Papierindustrie auf dieses Mate-<br />
rial eingestellt habe. „Innovation ist bis jetzt immer aus den<br />
privaten Entsorgungsunternehmen heraus gewachsen und<br />
das wird auch in Zukunft so bleiben“, zeigte sich der bvse-<br />
Präsident überzeugt.<br />
Umweltbundesamt: Zum Glück gibt es das Altpapier<br />
Zufrieden zeigte sich denn auch bvse-Fachvereinigungsvorsitzender<br />
Hubert Neuhaus mit der diesjährigen Veranstaltung:<br />
„Das bestätigt uns in unserem Ehrgeiz und unserem<br />
Anspruch, zentrale Wirtschafts- und Wissensplattform rund<br />
um das Thema Altpapier zu sein.“<br />
Für den erkrankten Präsidenten des Umweltbundesamtes referierte<br />
die UBA Fachbereichsleiterin Dr. Christiane Markard<br />
zum Thema „Papierrecycling – alternativlos für eine nachhaltige<br />
Ressourcennutzung“. Sie wies darauf hin, dass sich der<br />
Papierverbrauch in Deutschland in den letzten 50 Jahren verachtfacht<br />
habe: „Waren es im Jahr 1950 noch 32 Kilogramm,<br />
die jeder Deutsche im Durchschnitt verbrauchte, so lag der<br />
Verbrauch 2006 bei 253 Kilogramm pro Person und Jahr (kg/<br />
E*a) und damit fünfmal höher als im weltweiten Durchschnitt,<br />
der 56 Kilo pro Jahr beträgt,“ erläuterte Markard, die deutlich<br />
machte: „Zum Glück gibt es das Altpapier, unser hauptsächlicher<br />
und inländisch vorhandener Papierrohstoff. Dies<br />
hat die Papierindustrie und die Abfallwirtschaft seit langem<br />
erkannt.“<br />
Die in Deutschland erreichte Altpapiereinsatzquote mit 67<br />
Prozent liegt ihrer Einschätzung nach bereits auf einem hohen<br />
Niveau. In der "Europäischen Union 25" lag die Altpapiereinsatzquote<br />
im Vergleich dazu bei 48 Prozent (2005). Das zeige,<br />
so Markard, dass noch Potentiale vorhanden seien. Die Getrenntsammlung<br />
von Altpapier möglichst nah beim Verbraucher<br />
(Blaue Tonne) sowie eine optimierte Sortierung bei gewerblichen<br />
Altpapieranfallstellen könne fl ächendeckend noch<br />
weiter verbessert werden.<br />
Wirtschaftliche Rasenpflege auf dem Flensburger Friedhof Friedenshügel<br />
Hako-Citytrac für schonende Rasenpflege<br />
Von Peter Springfeld, Berlin<br />
Bild 1: Hako-Citytrac 4200 DA auf dem Friedhof<br />
Als die Hako-Werke in Bad Oldesloe im September 2007 den<br />
Hako-Citytrac 4200 DA (Bild 1) an die „Flensburger Friedhöfe<br />
– Anstalt des öffentlichen Rechts“ lieferten, war das alles andere<br />
als ein zufälliges Ereignis. Vor etwa vier Jahren wurde die<br />
Bewirtschaftung der Friedhofsanlagen in Flensburg aus der<br />
klassischen Stadtverwaltung herausgenommen und dem neu<br />
gebildeten Kommunalunternehmen, „Flensburger Friedhöfe<br />
– Anstalt des öffentlichen Rechts“, mit dem Ziel übergeben,<br />
die anstehenden Aufgaben auf den insgesamt drei Friedhöfen<br />
bedarfsgerechter und schneller zu erledigen. Den Rasen auf<br />
den insgesamt etwa 45 Hektar großzügig angelegten Flächen<br />
auf wirtschaftliche Weise zu pflegen, ist ein Teil des Maßnahmeplans,<br />
der zum abgesteckten Ziel führen soll.<br />
„Die Flensburger Friedhöfe“, hebt Thomas Rasmussen (Bild 2),<br />
Geschäftsführer der Flensburger Friedhöfe, hervor, „sind mit<br />
ihren über 45 Hektar Gesamtfläche nicht nur die traditionellen<br />
und überkonfessionellen Beisetzungsstätten für die meisten<br />
246 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>
Bild 2: von links: Landschaftsgärtner Jürgen Soltau, Geschäftsführer der Flensburger<br />
Friedhöfe Thomas Rasmussen vor dem Mausoleum<br />
Flensburger, sondern auch die größten<br />
Park- und Grünanlagen der Stadt. Mit<br />
der Gründung des Kommunalunternehmens<br />
Flensburger Friedhöfe – Anstalt<br />
des öffentlichen Rechts konnten wir ein<br />
einheitliches Bewirtschaftskonzept entwickeln<br />
und durchführen. Insbesondere<br />
beim Friedhof Friedenshügel handelt<br />
es sich um einen großzügig angelegten<br />
Park mit großen geschwungenen Flächen<br />
und gut gestalteten Landschaftselementen,<br />
wie beispielsweise das<br />
Rosarium, die Lavendelei und das<br />
Mausoleum. Als Landschaftspark vom<br />
Hamburger Gartenarchitekten und Direktor<br />
des weltberühmten Ohlsdorfer<br />
Friedhofs, Wilhelm Cordes, geplant,<br />
wurde der Friedhof Friedenshügel nach<br />
dem Alten Friedhof von 1813 und dem<br />
Mühlenfriedhof von 1872 in den Jahren<br />
1910 bis 1911 eingerichtet. Er umfasst<br />
heute ein Gelände von über 25 Hektar.<br />
Darüber hinaus pflegen wir den etwa<br />
ein Kilometer entfernten, etwa 5 Hektar<br />
großen Stadtpark.“<br />
Eindeutiges Votum für Hako-Citytrac<br />
4200 DA<br />
„Wir pflegen die Anlagen“, betont Thomas<br />
Rasmussen, „nach einem eigenen<br />
Pflege- und Bewirtschaftungskonzept.<br />
In diesem Zusammenhang stellte sich<br />
auch die Frage, wie wir die großen Rasenflächen<br />
sinnvoll und wirtschaftlich<br />
unterhalten können. Im Ergebnis unserer<br />
Analysen haben wir beschlossen,<br />
die Rasenpflege mit leistungsfähiger<br />
Technik weiterhin selbst zu erledigen.<br />
Wir steckten die Anforderungen an<br />
die Rasenpflegetechnik ab und haben<br />
uns gezielt auf dem Markt umgesehen.<br />
Mehrere Mitarbeiter haben Geräte unterschiedlicher<br />
Hersteller getestet und<br />
die Leistungsfähigkeit nach bestimmten<br />
und vorher festgelegten Kriterien eingeschätzt.<br />
Zu den Hauptkriterien gehörten<br />
das Handling der Geräte, die Mäh- und<br />
die Sammelleistung sowie der Fahrkomfort.<br />
Alle Mitarbeiter votierten für<br />
den Hako-Citytrac 4200 DA.“<br />
Wirtschaftliche Rasenpflege<br />
„Die Rasenflächen der intensivsten<br />
Pflegestufe 1auf dem Gelände des<br />
Friedhofs Friedenshügel“, erläutert<br />
Landschaftsgärtner Jürgen Soltau (Bild<br />
2), „sind mindestens alle 10 Tage zu<br />
pflegen. Dazu kommt der Schnitt der<br />
Rasenflächen im etwa ein Kilometer<br />
entfernten Stadtpark. Das bedeutet, wir<br />
nutzen den Hako-Citytrac 4200 DA in<br />
der Hauptsaison von März bis November<br />
jeden Tag. Insgesamt drei Mitarbeiter<br />
sind befähigt, den Hako-Citytrac<br />
DA zu fahren. Wir alle“, betont Jürgen<br />
Soltau, „arbeiten gerne mit dem Gerät,<br />
denn es bietet auf vielfache Weise eine<br />
erhebliche Vereinfachung der Arbeit.<br />
Wohltuend ist dabei die ruhige Arbeitsweise.“<br />
„Die leise Arbeit des Hako-Citytrac<br />
4200 DA“, erwähnt Hako-Verkaufsberater<br />
Jörg Götze, „lässt sich konkret<br />
nachweisen. Im Fahrercockpit sind es<br />
gerade mal 76 dB. Zur leisen Arbeit<br />
trägt auch das Frontmähwerk bei. Dabei<br />
handelt es sich um ein hydraulisch<br />
angetriebenes Heckauswurf-Mähwerk<br />
mit pendelnder Aufhängung für eine<br />
optimale Bodenanpassung. Die niedrig<br />
drehende, große Saugturbine fördert<br />
Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 247
Bild 3: gute Aufnahme von Rasenschnittgut und Laub<br />
das Schnittgut in einen 1200 Liter großen, glattflächigen und<br />
damit pflegeleichten Edelstahlbehälter.“<br />
„Die Leistungsfähigkeit des Hako-Citytrac 4200 DA“, bekundet<br />
Jürgen Soltau, „zeigt sich im praktischen Einsatz in vielen<br />
Details. So bietet die Maschine nicht nur eine hohe Schnittqualität,<br />
sie nimmt das Schnittgut praktisch zu 100 Prozent<br />
auf. Doch auch das Laub, das von den zahlreichen Bäumen<br />
und Sträuchern auf den Rasen fällt, saugt der Hako-Citytrac<br />
fast vollständig auf.“ (Bild 3)<br />
„Für die hohe Zuverlässigkeit bei der Schnittgutaufnahme“,<br />
erläutert Hako-Verkaufsberater Jörg Götze, „sorgt neben<br />
vielen anderen technischen Details die geschickt gestaltete<br />
Mähgutaufnahme. Im geschlossenen Behälter erzeugt die<br />
Saugturbine einen Unterdruck, der das Mähgut und das Laub<br />
in den Behälter saugt. Die Turbine selbst kommt mit dem<br />
Mähgut nicht in Berührung. Das schützt sie beispielsweise vor<br />
mechanischen Beschädigungen, denn beim Aufnehmen der<br />
Mahd können durchaus auch einmal kleine Steine oder andere<br />
harte Gegenstände mit in den Saugschlauch gelangen.<br />
So leistet dieses Wirkungsprinzip einen zusätzlichen Beitrag<br />
zur Reduzierung der Instandhaltungs- und Wartungskosten.<br />
Bild 4: Das effiziente Knicklenkungs-Prinzip beschert dem<br />
Hako-Citytrac 4200 DA eine hohe Wendigkeit.<br />
Sollte aber trotzdem einmal ein Ersatzteil gebraucht werden,<br />
so kann es Hako schnell liefern. Hako“, betont Jörg Götze,<br />
„bietet im Vergleich zum Wettbewerb das dichteste Servicenetz<br />
und die höchste Ersatzteilverfügbarkeit. Die Hako Werke<br />
in Bad Oldesloe bieten eine Ersatzteilverfügbarkeit von 97 bis<br />
98 Prozent. Jedes Teil, das bis 15:00 Uhr bei Hako geordert<br />
ist, kann wunschgemäß am nächsten Morgen bis um 7:00<br />
Uhr deutschlandweit beim Kunden sein.“<br />
Nutzerfreundliche Ausstattung<br />
Die Kraft für den einfach zu bedienenden hydrostatischen<br />
Fahrantrieb erhält der Hako-Citytrac 4200 DA vom wassergekühlten<br />
YANMAR 4-Zylinder-Dieselmotor, der bei 2600 U/min<br />
eine Leistung von 33,0 kW (45 PS) entwickelt. Dieser Motor“,<br />
erwähnt Hako-Verkaufsberater Jörg Götze, „erfüllt die Abgasrichtlinie<br />
97/68EG Stufe IIIa - die strengsten derzeit gültigen<br />
Vorgaben.“ „Der Allradantrieb“, hebt Jürgen Soltau hervor,<br />
„gibt dem Fahrer ein hohes Sicherheitsgefühl auch bei abschüssigen<br />
Geländeflächen. Andererseits ist der Hako-Citytrac<br />
4200 so leicht gebaut, dass er, selbst beim Befahren von<br />
feuchten Ras enflächen, keine Fahrspuren hinterlässt.“ (Bild<br />
Bild 5: Frei von äußeren Schläuchen kann der Hako-Citytrac<br />
ganz dicht an die Bäume, Sträucher und Hecken heran fahren.<br />
1) Das effiziente Knicklenkungs-Prinzip beschert dem Hako-<br />
Citytrac 4200 DA eine enorme Wendigkeit. „Dazu kommt“,<br />
betont Jürgen Soltau, „die innovative Gestaltung. Während<br />
Geräte anderer Hersteller das Mähgut durch äußere Schläuche<br />
in einen Saugbehälter fördern, saugt der Hako-Citytrac<br />
das Mähgut durch die Mitte in den Edelstahlbehälter. Diese<br />
innovative Schnittgutförderung sowie das Knicklenkungs-<br />
Prinzip ermöglichen, dass ich mit dem Gerät ganz dicht an<br />
die Bäume (Bild 4), Sträucher und Hecken fahren kann, um<br />
den Rasen möglichst vollständig mechanisiert zu mähen.“<br />
(Bild 5)<br />
„Den Edelstahlbehälter“, erwähnt Jürgen Soltau, „muss ich<br />
beim Rasenschneiden nach etwa einer halben Stunde entleeren.<br />
Im Herbst wenn Laub auf den Rasenflächen liegt, verkürzt<br />
sich die Zeit auf 10 bis 20 Minuten. Dann fahre ich zu<br />
unserer Kompoststation und entleere den Behälter. Das ist<br />
wiederum eine bequeme Angelegenheit, denn ich kann dabei<br />
im Fahrzeug bleiben. Per Knopfdruck kann ich die hydraulische<br />
Hochentladung betätigen. Der 1.200 Liter große Edelstahlbehälter<br />
hebt sich und neigt sich, so dass das Schnittgut<br />
in einer Höhe von 1,95 Meter aus dem Behälter fl ießt (Bild 6).<br />
248 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>
Auf diese Weise könnten wir das Mähgut, falls gewünscht,<br />
direkt in einen Container schütten.“<br />
„Beim Hako-Citytrac 4200 DA“, hebt Hako-Verkaufsberater<br />
Jörg Götze hervor, „handelt es sich um ein ganzjährig einsetzbares<br />
Universalgerät. Über das Schnellkuppeldreieck<br />
lassen sich unterschiedliche Anbaugeräte mit dem Grundgerät<br />
verbinden. Auf diese Weise erschließt sich der Hako-<br />
Citytrac ein breites Anwendungsspektrum. Das erstreckt sich<br />
vom Rasenmähen übers Kehren bis zum Schneeräumen und<br />
Streuen. Um all diese Aufgaben an standortnahen, aber unterschiedlichen<br />
Einsatzorten erfüllen zu können, besitzt der<br />
Hako-Citytrac 4200 DA eine Zulassung für den öffentlichen<br />
Straßenverkehr.“ „Auch dieser Aspekt spielte bei der Kaufentscheidung<br />
eine wichtige Rolle“, betont Geschäftsführer<br />
Thomas Rasmussen, „denn nur so können wir den etwa ein<br />
Kilometer langen Weg zum Stadtpark über die Straße fahren<br />
und müssen das Gerät nicht extra verladen und per Kfz-Anhänger<br />
transportieren.“<br />
Weitere Informationen unter: www.hako.com.<br />
VKS im VKU: Nach Urteil des Europäischen Gerichtshofs<br />
ist Mindestlohn in der Abfallbranche unabdingbar<br />
Die private Entsorgungsbranche sollte die Zeichen der Zeit<br />
erkennen und sich schnellstmöglich wieder den Bemühungen<br />
um einen Mindestlohn für die Entsorgungsbranche und die<br />
Aufnahme in das Entsen¬degesetz anschließen, fordert Dr.<br />
Rüdiger Siechau, Vorstandsvorsitzender des VKS im VKU<br />
(Verband kommunale Abfallwirtschaft und Stadtreinigung)<br />
den Verband der privaten Entsorgungswirtschaft, BDE, auf.<br />
Nach dem überraschenden Urteil des Europäischen Gerichtshofs,<br />
nach dem nationale Tariftreuegesetze unzulässig sind,<br />
ist die Einführung eines Min¬destlohns für die Entsorgungsbranche<br />
dringender denn je. Als wichtigen Schritt in die richtige<br />
Richtung bezeichnete Siechau deshalb die in dieser Woche<br />
vom Verband der kommunalen Arbeitgeber und Verdi an<br />
Bundesin¬nenminister Glos gesandte Interessenbekundung<br />
für einen entsprechenden Mindestlohn und die Aufnahme in<br />
das Entsendegesetz.<br />
Bild 6: bequemes Entleeren mit Hilfe der hydraulischen Hochentladung<br />
Nur auf diesem Weg ist es nach der jüngsten Rechtsprechung<br />
des Europäi¬schen Gerichtshofs zukünftig möglich,<br />
Lohndumping fl ächendeckend wir¬kungsvoll zu verhindern.<br />
Siechau: „Die Menschen müssen von ihrer Arbeit leben können.“<br />
Darüber hinaus bedürfe es qualifizierten Personals, um<br />
die hohen Qualitätsstandards der deutschen Entsorgungswirtschaft<br />
auch wei¬terhin aufrecht zu erhalten. Dieses sei<br />
mit Dumpinglöhnen nicht zu erreichen.<br />
Der VKS im VKU bündelt als führender kommunaler Fach- und<br />
Interessens¬verband aktuelles Wissen rund um die Themen<br />
Abfallwirtschaft und Stadt¬reinigung. Der Verband setzt sich<br />
aktiv für die Belange seiner über 400 Mit¬gliedsunternehmen<br />
ein: Er ist intensiv in Gespräche mit Politik, Wirtschaft und<br />
Wissenschaft eingebunden und stärkt in zahlreichen Gremien<br />
und Dis¬kussionsforen auf Bundes- und EU-Ebene die Position<br />
der kommunalen Entsorgungsunternehmen.<br />
Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 249
Staatssekretär Dr. Marcel Huber setzt sich für Mülltrennung ein<br />
Mehr als 50 Gäste aus ganz Bayern konnte die bayerische<br />
Landesvorsitzende des bvse, Frau Christiane Haensch, beim<br />
Neujahrsempfang in Nürnberg begrüßen. Der inzwischen<br />
schon zur Tradition gewordene Empfang, wurde zudem auch<br />
von bvse-Präsident Burkhard Landers, Hauptgeschäftsführer<br />
Eric Rehbock und dem Bayern-Referenten Dr. Thomas Probst<br />
besucht. Die Neujahrsansprache hielt der neue Staatssekretär<br />
im bayerischen Umweltministerium Dr. Marcel Huber. Sein<br />
öffentlicher Einstand in die bayerische Recycling- und Entsorgungspolitik<br />
stieß auf große Zustimmung und seine Neujahrsansprache<br />
auf viel Beifall.<br />
Bayern hält an der getrennten Wertstoffsammlung fest. Dies<br />
erklärte Umweltstaatssekretär Marcel Huber gestern Abend<br />
beim Neujahrsempfang des Bundesverbandes Sekundärrohstoffe<br />
und Entsorgung - Landesverband Bayern in Nürnberg.<br />
"Die getrennte Erfassung von Bioabfall, Glas, Papier, Kunststoff<br />
und Elektroschrott sichert einen hohen Sortierungsgrad<br />
und macht diese Abfälle so zu wertvollen Ersatzrohstoffen auf<br />
einem Markt mit knappen und teuren Rohstoffen", machte Huber<br />
deutlich. So konnte seit den 90er Jahren die Verwertungsquote<br />
auf rund 72 Prozent verdreifacht und die Reststoffmenge<br />
auf 2,4 Millionen Tonnen mehr als halbiert werden.<br />
Huber: "Bayern konnte Wachstum und Abfallaufkommen entkoppeln.<br />
Trotz eines Wirtschaftswachstums von mehr als 20<br />
Prozent und 1 Million Einwohner mehr ist das Abfallaufkommen<br />
bei etwa 6 Millionen Tonnen stabil." Pro Kopf und Jahr<br />
fallen damit etwa 500 Kilogramm Abfall an.<br />
Die stoffliche und energetische Verwertung des Abfalls schont<br />
auch das Klima: 3,6 Millionen Tonnen CO2 weniger gelangen<br />
in die Atmosphäre. Huber: "Würde der heute anfallende<br />
Restmüll wie früher unbehandelt deponiert, ergäbe sich wegen<br />
der besonders klimaschädlichen Methangasentwicklung<br />
sogar eine Belastung von vergleichsweise 9,6 Millionen CO2.<br />
In der Summe ergibt dies für Bayern eine Einsparung von<br />
mehr als 13 Millionen Tonnen CO2. Hier müssen die anderen<br />
Mitgliedstaaten noch nachziehen. Mehr als 130 Millionen<br />
Tonnen CO2 ließen sich in Europa damit einsparen." Bayern<br />
habe frühzeitig die Weichen für eine gute Verwertung und<br />
ausreichende Kapazitäten für eine Behandlung der Abfälle<br />
vor der Ablagerung gestellt. Für die thermische Behandlung<br />
mit Energiegewinnung stehen in Bayern 16 Anlagen zur Verfügung.<br />
Ein Netz von 1.700 Wertstoffhöfen und 18.000 Containerstandorten<br />
sichert die stoffliche Verwertung der Abfälle<br />
aus den Haushalten.<br />
Ein neues revolutionäres Verfahren für Rohre aus biorientiertem PVC<br />
1. Was ist molekular orientiertes PVC (PVC-O)?<br />
Hinreichend bekannt ist die Tatsache, dass sich die mechanischen<br />
Eigenschaften von Polymeren durch die Orientierung<br />
der Polymerketten in eine oder zwei Richtungen deutlich verbessern<br />
lassen. So wird z. B. bei Verfahren zur Herstellung<br />
von Fasern ein isotropes Polymer üblicherweise in eine hochgradig<br />
anisotrope Form umgewandelt, bei der die makromolekularen<br />
Ketten nahezu parallel zur Faserachse ausgerichtet<br />
sind. Je mehr der Grad der molekularen Orientierung zunimmt,<br />
desto stärker erhöhen sich auch die mechanischen<br />
Eigenschaften wie Zugfestigkeit und E-Modul. In ähnlicher<br />
Weise lassen sich Polymerketten in zwei Richtung recken und<br />
orientieren (biaxiales Recken), was mit dem Vorteil verbunden<br />
ist, dass sich die mechanischen Eigenschaften an der Oberfl<br />
äche verbessern.<br />
Im Allgemeinen weisen Kunststoffe eine sehr gute Festigkeit<br />
gegenüber höheren Drücken auf, was sie für die Trinkwasserversorgung<br />
besonders attraktiv macht. In diesem Bereich<br />
sind Nenndrücke von 20 bar weit verbreitet. Auf diesen Markt<br />
entfallen heutzutage in Europa mehr als 450 kt p. a.<br />
Die Fähigkeit, einem bestimmten Druck standzuhalten, wird<br />
im Rahmen von Standardprüfungen beurteilt. Die Druckfestigkeit<br />
steht dabei nicht nur mit dem Werkstoff, sondern<br />
auch mit der Rohrwanddicke in Zusammenhang und ergibt<br />
sich aus der wohl bekannten Formel:<br />
P =<br />
20 * MRS ,<br />
DC * ((D/e)-1)<br />
wobei MRS (Minimum Required Strength) für die Langzeitfestigkeit<br />
des Werkstoffs steht (extrapoliert auf 50 Jahre), DC<br />
den Auslegungskoeffizienten bezeichnet, D den Rohrdurchmesser<br />
und e die Rohrwanddicke angibt.<br />
Die Erhöhung von MRS – oder, anders ausgedrückt, die<br />
Erhöhung der mechanischen Festigkeit, während die Rohrwanddicke<br />
so gering wie möglich bleibt – war schon immer<br />
das wesentliche Ziel der Konstrukteure von Kunststoffrohren.<br />
Bei PVC-Rohren sind aus dieser Zielsetzung verschiedene<br />
Technologien entstanden, mit denen sich die gewünschte<br />
molekulare Orientierung in zwei Richtungen und somit eine<br />
erhebliche Verbesserung der mechanischen Eigenschaften<br />
erreichen lässt. Die Biorientierung oder das biaxiale Recken<br />
von PVC ist ein ganz besonderes Verfahren, das gleichzeitig<br />
die Langzeitdruckfestigkeit (MRS), die Steifigkeit (E-Modul)<br />
und die Schlagzähigkeit verbessert.<br />
Druckfestigkeit<br />
Biorientiertes<br />
PVC; Schlagzähigkeit;<br />
Steifigkeit<br />
250 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>
Die Biorientierungstechnologie kommt heutzutage in mehreren<br />
wichtigen PVC-Anwendungsbereichen zum Einsatz:<br />
• bei Dachplatten (insbesondere transluzenten Welldachplatten<br />
für Treibhäuser)<br />
• bei Flaschen (für leicht kohlensäurehaltiges Wasser)<br />
• bei Druckrohren<br />
Diese molekulare Orientierung wird im Prinzip durch ein ziemlich<br />
einfaches Verfahren erreicht. Eine relative dicke Schicht<br />
(Platte oder Flasche oder Rohr) wird auf eine Temperatur oberhalb<br />
von Tg erwärmt, bei der der Kunststoff zwar noch „fest“<br />
ist, jedoch bereits einen gummiartigen Zustand mit mäßiger<br />
Viskosität aufweist (bei einer Temperatur von annähernd 100<br />
°C). Der Gegenstand wird dann in zwei Richtungen auf das<br />
gewünschte Maß gereckt und die Polymermoleküle werden<br />
parallel zur Oberfläche orientiert. Im nächsten Schritt muss<br />
das Produkt unterhalb von Tg (
Auch wenn biorientierte Rohre schon seit vielen Jahren bestehen,<br />
werden verschiedene Normungsunterlagen erst jetzt<br />
aktualisiert, um der technologischen Entwicklung bei PVC-O-<br />
Rohren Rechnung zu tragen.<br />
3. Bestehende Orientierungstechnologien<br />
Bis vor kurzem gab es lediglich zwei großtechnisch eingesetzte<br />
Verfahren, mit denen sich die Biorientierung erzielen<br />
ließ: das „In-Batch-Verfahren“ und das „Konti-Verfahren“.<br />
IN-BATCH-VERFAHREN<br />
Dieses Verfahren ist auch als 2-Stufen-Verfahren bekannt, da<br />
in der ersten Stufe ein (dickes) Rohr unter Verwendung normaler<br />
Abzugs- und Schneideeinrichtungen extrudiert wird.<br />
In der zweiten Stufe wird ein Einzelrohr auf die gewünschte<br />
Temperatur erwärmt (im Allgemeinen in einem Wasserbad), in<br />
eine Form gelegt und unter Druck gesetzt, um die gewünschte<br />
Materialausdehnung und biorientierung zu erreichen.<br />
Dieses Verfahren zeichnet sich durch eine gute Prozessstabilität<br />
aus; vom ersten bis zum letzten Rohr erhält man<br />
Erzeugnisse von hoher Qualität, auf die die Herstellungsbedingungen<br />
keinen Einfluss haben. Dabei wird ein sehr hoher<br />
Grad an Orientierung erreicht. Durch dieses Verfahren werden<br />
üblicherweise die besten PVC-O-Rohre gefertigt, was<br />
zu erheblichen Einsparungen beim Rohstoff und einer besseren<br />
Definition des Endprodukts führt. Ein weiterer nicht zu<br />
vernachlässigender Vorteil betrifft das Produktionspersonal,<br />
weil hierfür verhältnismäßig wenig zusätzliche fachliche Ausbildung<br />
erforderlich ist. Da die dicken Rohre zwischen dem<br />
ersten und dem zweiten Produktionsschritt gelagert werden<br />
müssen, besteht bei diesem Verfahren ein größerer Personalbedarf<br />
als beim Konti-Verfahren. Außerdem ist der Energieverbrauch<br />
in diesem 2-Stufen-Verfahren etwas höher.<br />
Zu beachten ist, dass alle Arten von biorientierten PVC-<br />
Rohren mit unterschiedlicher Druckauslegung und großen<br />
Durchmessern mit Hilfe dieser Technologie gefertigt werden<br />
können.<br />
KONTI-VERFAHREN<br />
Bei diesem einstufigen Verfahren erfolgt die molekulare Orientierung<br />
in der kontinuierlich arbeitenden Extrusionslinie,<br />
indem das aus dem Werkzeug kommende Rohr über eine<br />
Vorrichtung gezogen wird, welche für das radiale und axiale<br />
Recken sorgt.<br />
Vorgeformtes Rohr; Biorientiertes Rohr; 3-dimensionale Zufallsstruktur;<br />
2-dimensionale Schichtstruktur; Axiale Richtung<br />
variabel; Tangentiale Richtung 70 %<br />
Im Vergleich zum herkömmlichen 2-Stufen-Verfahren werden<br />
keine Zwischenlagerung und kein zusätzliches Personal be-<br />
nötigt. Die Erhöhung der Fertigungskosten hält sich in Grenzen.<br />
Das Verfahren ist mit üblichen Anlagenlayouts vereinbar.<br />
Das Anfahren der Extrusionslinie und die korrekte Führung<br />
aller Parameter sind allerdings heikel und für das Betreiben<br />
der Linie sind hoch qualifizierte Mitarbeiter erforderlich. Außerdem<br />
ist der mögliche Expansionsgrad bei diesem Verfahren<br />
etwas niedriger als beim 2-Stufen-Verfahren.<br />
4. Ein neues Verfahren<br />
Bei dem von MOLECOR® angebotenen Verfahren handelt<br />
es sich um ein Inline-Verfahren (für das also keine Zwischenlagerung<br />
von dicken Rohren erforderlich ist), mit dem sich<br />
die hohe Prozesseffizienz gewährleisten und gleichzeitig die<br />
Fertigungskosten niedrig halten lassen. Das Verfahren ist mit<br />
üblichen Extrusionslinien vereinbar. Auf Wunsch ist auch ein<br />
Offline-Betrieb möglich, bei dem eine Beschickung aus dem<br />
Rohrvorrat erfolgt.<br />
Das Verfahren erreicht einen sehr hohen Expansions- und<br />
Orientierungsgrad, was zu erheblichen Einsparungen beim<br />
Rohstoffverbrauch führt und gleichzeitig den Zugang zum<br />
kompletten Produktspektrum ermöglicht. Der Einsatz von<br />
Formen für die Orientierungsstufe sorgt für eine hohe Prozessstabilität<br />
und vermeidet den Bedarf an hoch spezialisiertem<br />
Personal.<br />
Das MOLECOR®-System ist in der Lage, diskontinuierlich<br />
mit kleinen Losgrößen zu arbeiten, wodurch häufiges Anfahren<br />
und Abschalten vermieden werden.<br />
5. Die Zukunft von biorientierten PVC-Rohren<br />
Angesichts des Bedarfs an einer Wasserversorgung von<br />
hoher Qualität und der Notwendigkeit kosteneffektiver Lösungen<br />
bedeuten biorientierte PVC-Rohre eine überaus interessante<br />
Lösung für den Rohrmarkt. Die ausgezeichneten<br />
mechanischen Eigenschaften von PVC-O-Rohren, die sich<br />
mit dünneren Wänden erreichen lassen, garantieren erhebliche<br />
Materialeinsparungen!<br />
Sowohl das hier beschriebene „In-Batch“- als auch das<br />
„Konti“-Verfahren haben jeweils ihre eigenen Vorteile und<br />
Einschränkungen. Das neue MOLECOR®-Inline-Verfahren<br />
verbindet die Vorteile dieser beiden Verfahren und stellt eine<br />
interessante Alternative für einen Hersteller dar, der die PVC-<br />
O-Rohrherstellung mit guten Chancen auf Erfolg aufnehmen<br />
und gleichzeitig seinen Investitionsaufwand sowie die technologischen<br />
Risiken in Grenzen halten möchte.<br />
252 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>
DIE BLAUE PAPIERTONNE DER STADTREINIGUNG HAMBURG:<br />
Ihre Papiere bitte!<br />
Die neue Blaue Papiertonne der Stadtreinigung<br />
ist beliebt – so beliebt, dass<br />
jetzt auch private Entsorger aus anderen<br />
Bundesländern mit Hamburger Altpapier<br />
ein schnelles Geschäft machen<br />
wollen. Dort, wo in Hamburg leicht<br />
und mit wenig Aufwand möglichst viel<br />
Papier zusammengesammelt werden<br />
kann, bietet jetzt auch die zur Remondis-Gruppe<br />
in Lünen (Westfahlen) gehörende<br />
Remondis GmbH eine haushaltsnahe<br />
Papiertonne an. Und weil’s<br />
die Blaue Papiertonne bei der Stadtreinigung<br />
Hamburg (SRH) zum Nulltarif<br />
gibt, wird auch die Remondis-Tonne<br />
umsonst angeboten. Grundbesitzer, die<br />
dort wohnen, wo sich die Aufstellung<br />
von Papiertonnen für Remondis lohnt,<br />
haben jetzt die Wahl. Dabei gibt es viele<br />
gute Gründe, sich für das Original der<br />
Stadtreinigung Hamburg zu entscheiden.<br />
Die Blaue Papiertonne der Stadtreinigung<br />
Hamburg ist eine gute Wahl.<br />
• Umweltgerechte, bequeme und kostenlose<br />
Papierentsorgung in ganz<br />
Hamburg – von Duvenstedt bis Marmstorf,<br />
von Altengamme bis Rissen.<br />
• Erträge aus der Altpapiersammlung<br />
sichern die preiswerte Hausmüllentsorgung<br />
durch die Stadtreinigung<br />
Hamburg – so profitieren Hamburger<br />
Privathaushalte statt Privatunternehmer<br />
aus Lünen.<br />
• Weniger Verkehr und mehr Umweltschutz<br />
– die Stadtreinigung wird wie<br />
bisher jede Straße, und nicht nur<br />
ausgesuchte Bereiche Hamburgs, an<br />
die Altpapiersammlung anschließen.<br />
Zusätzliche Altpapiertonnen anderer<br />
Unternehmen erfordern zusätzlichen<br />
Lkw-Verkehr – sind die SRH-Papiertonnen<br />
gerade geleert, kann es<br />
passieren, dass wenig später erneut<br />
ein Sammel-Lkw eines privaten Ent-<br />
sorgungsunternehmens die gleiche<br />
Wohnstraße abfährt.<br />
• Da sein für Hamburg, das heißt für die<br />
Stadtreinigung: verlässliche Abfallentsorgung<br />
gestern, heute und in Zukunft.<br />
Als kommunales Unternehmen<br />
dieser Stadt bietet die SRH Dienstleistungen<br />
zuverlässig und preiswert<br />
auch dann an, wenn mit dem Abfall<br />
– in diesem Fall Altpapier – gerade<br />
mal nicht „das schnelle Geschäft zu<br />
machen ist“.<br />
Anders als die Blaue Papiertonne, für<br />
die es ein geordnetes Bestellverfahren<br />
mit persönlichem Anschreiben der<br />
Grundeigentümer gibt, werden Papiertonnen<br />
von privaten Entsorgungsunternehmen<br />
nicht selten unaufgefordert vor<br />
oder sogar auf das Grundstück gestellt.<br />
Häufig unterscheiden sich diese Tonnen<br />
weder in Farbe noch Größe von der<br />
Blauen Papiertonne der Stadtreinigung<br />
Hamburg. Grundeigentümer sollten<br />
daher darauf achten, dass die angelieferte<br />
Papiertonne tatsächlich von der<br />
Stadtreinigung Hamburg stammt. Am<br />
einfachsten ist dies am Aufkleber der<br />
Stadtreinigung Hamburg zu erkennen,<br />
der auf jeder Blauen Papiertonne der<br />
SRH angebracht ist.<br />
Die Behörde für Stadtentwicklung und<br />
Umwelt prüft zurzeit die rechtlichen<br />
Voraus-setzungen, um der Firma Remondis<br />
die gewerbliche Sammlung<br />
von Altpapier aus privaten Haushalten<br />
in Hamburg zu untersagen. Bei einer<br />
Untersagungsverfügung unter Anordnung<br />
der sofortigen Vollziehung müsste<br />
die Firma Remondis die Vertei-lung von<br />
Papiertonnen sofort einstellen und gegebenenfalls<br />
bereits aufgestellte Tonnen<br />
unverzüglich wieder abholen.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.blauetonnehamburg.de<br />
und www.stadt reinigung-hh.de.<br />
Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 253
Kommunale Bioabfälle: Vergärung löst Kompostierung ab<br />
Die Vergärung kommunaler Bioabfälle bietet deutliche Vorteile<br />
gegenüber der Kompostierung. Aufgrund der Möglichkeit der<br />
Stromvergütung und der Vermarktung der Abwärme können zusätzliche<br />
Erlöse erzielt und damit Wettbewerbsvorteile erreicht<br />
werden. Ende Oktober diesen Jahres läuft die Übergangsregelung<br />
zur TA Luft aus und für bestehende Anlagen zur Behandlung<br />
kommunaler Abfälle gelten danach deutlich striktere<br />
Grenzwerte. Aktuell rechnen die Marktakteure aber nicht mit<br />
einem Investitionsboom, da auf Länderebene zurzeit noch eine<br />
Reihe von Ausnahmeregelungen gelten. Doch schon ab 2010<br />
wird aufgrund der Ersatzinvestitionen von Altanlagen aus den<br />
90er Jahren ein starkes Wachstum in diesem Markt stattfinden.<br />
Getrieben durch Klimaschutzziele und stetig steigende Energiepreise<br />
gewinnen die Vorteile der Vergärung zunehmend an<br />
Gewicht, während die Nachteile der aufwändigen und teuren<br />
Anlagentechnik durch technologische Entwicklungen stetig<br />
verringert werden. Die aktuell fertig gestellte Studie „Biogasanlagen<br />
zur Vergärung kommunaler Bioabfälle bis 2020“ des<br />
Trend- und Marktforschungsinstitutes trend:research geht auf<br />
Grundlage der Auswertung von rund 120 strukturierten Interviews<br />
mit Kommunen, Anlagenbetreibern, Anlagenbauern und<br />
Marktexperten sowie umfangreichen Intra- und Internet-Datenbank-Analysen<br />
detailliert auf die aktuelle und zukünftige Entwicklung<br />
bei der Entsorgung und Verwertung von kommunalen<br />
Bioabfällen ein.<br />
Ab 2015 ist das Ausbaupotenzial<br />
der Biotonne erschöpft<br />
In Deutschland fallen derzeit etwa 13 Millionen Tonnen kommunale<br />
Bioabfälle an. Davon kommen etwa 4,5 Millionen Tonnen<br />
aus der gemischten Erfassung von Restmüll und Bioabfall. Dieser<br />
Stoffstrom stellt ein großes zukünftiges Potenzial an Bioabfällen<br />
für die Vergärung dar (vgl. Abbildung 1).<br />
Bis 2020 werden die Mengen der Getrenntsammlung von Bioabfällen<br />
aus Haushalten von aktuell etwa 6 Millionen Tonnen<br />
auf knapp 7 Millionen Tonnen ansteigen, das Potenzial zur Ausweitung<br />
der Biotonne wird aber ab 2015 erschöpft sein.<br />
Die Einführung der Biotonne bietet für Kommunen und Bürger<br />
viele Vorteile. Zum einen entstehen für den Bürger weniger Kosten,<br />
da die Küchenabfälle nicht über kostenintensive Behandlungswege<br />
entsorgt werden müssen. Zum anderen kann die<br />
Kommune die Einführung der Biotonne zu Marketingzwecken<br />
nutzen und ein ökologisches Image nach außen transportieren.<br />
Abbildung 1: Aufkommen an kommunalen Bioabfällen in<br />
Deutschland (Quelle: trend:research)<br />
Abbildung 2: Prognose der Gesamtmenge kommunaler Bioabfälle<br />
in Vergärungsanlagen (Quelle: trend:research)<br />
Gleichzeitig wird damit wird auch das Umweltbewusstsein der<br />
Bürger geschärft. Die Konfrontation mit der Biotonne führt unter<br />
Umständen zu einer veränderten Wahrnehmung bei der Abfalltrennung.<br />
Diese wirkt sich auch positiv auf andere Sammelsysteme,<br />
wie zum Beispiel den gelben Sack, aus. Auch die Problematik<br />
von Fehlwürfen könnte dadurch minimiert werden.<br />
Zurzeit schreckt der hohe Aufwand viele Bürger noch vor der<br />
freiwilligen Anschaffung einer Biotonne ab. Auch empfindet<br />
ein Großteil Nutzer die Geruchsbelästigung als störend. Eine<br />
Lösungsmöglichkeit besteht in der Einführung des Anschlusszwangs;<br />
dabei gibt es aber noch Nutzungsprobleme. Viele<br />
mögliche Bioabfälle gelangen in die Restmülltonne, da oftmals<br />
Defizite beim Wissen über die Nutzbarkeit bestehen. Weitere<br />
Schwierigkeiten ergeben sich beispielsweise aus dem höheren<br />
personellen und technischen Aufwand bei der getrennten Abfallsammlung.<br />
Da durch die Einführung der Biotonne die Restmüllmengen<br />
sinken, könnten jedoch vorhandene Fahrzeuge<br />
umgerüstet und für die Bioabfallsammlung genutzt werden.<br />
Auch der Einsatz entsprechender Software ist eine Lösung, um<br />
Verwaltungs- und Logistik-Prozesse zu optimieren und somit<br />
bestehende Mitarbeiter für die Organisation einzusetzen.<br />
Insgesamt bietet die Einführung der Biotonne für die Kommunen<br />
mehr Vor- als Nachteile, da durch die differenzierte Einführung<br />
der Biotonne und einen damit verbundenen Anschlusszwang<br />
die Probleme eingeschränkt oder ganz vermieden werden können.<br />
Gesamtmenge an kommunalen Bioabfällen<br />
in Vergärungsanlagen steigt kontinuierlich<br />
Gegenüber der Kompostierung bietet die Vergärung kommunaler<br />
Bioabfälle viele Vorteile. Zum einen ist das ohnehin geschlossene<br />
System immissionsseitig unproblematisch. Zum<br />
anderen ermöglicht die Strom- und Wärmevergütung zusätzliche<br />
Erlöse, wodurch bei dem steigenden Wettbewerb am Energiemarkt<br />
ein Wettbewerbsvorteil erzielt werden kann. Gleichzeitig<br />
bietet die Vergärung die Möglichkeit der Unabhängigkeit<br />
von fossilen Energieträgern und damit auch von den steigenden<br />
Energiepreisen.<br />
Die veränderten gesetzlichen Rahmenbedingungen werden<br />
die Vorteile zukünftig verstärken und zu Investitionen in Vergärungsanlagen<br />
führen. Werden in diesem Jahr noch 2,2 Millionen<br />
Tonnen kommunale Bioabfälle vergoren, steigt die Gesamtmenge<br />
im Referenzszenario bis 2020 auf 4,7 Millionen Tonnen<br />
an (vgl. Abbildung 2).<br />
254 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>
Das stärkste Wachstum ist dabei im Bereich der kommunalen<br />
Bioabfälle aus der Biotonne zu verzeichnen. Die Menge, die in<br />
der Vergärung verwertet wird, wächst von aktuell 470.000 Tonnen<br />
auf 2 Millionen Tonnen im Jahr 2020 an. Aber auch die<br />
Anteile von Bioabfällen aus Speiseabfällen aus dem Groß- und<br />
Einzelhandel, Grünschnitt von öffentlichen Anlagen, Gastronomie-<br />
und Küchenabfällen, biogenen Anteilen im Restabfall und<br />
Grünabfällen werden bis 2020 verstärkt vergoren.<br />
Die Anlagentechnik für die Vergärung von Bioabfällen ist zurzeit<br />
noch aufwändiger und teurer als das Verfahren der Kompostierung.<br />
Aufgrund technologischer Entwicklungen und der<br />
zunehmenden Wärmenutzung der Anlagen überwiegen aber<br />
langfristig die Vorteile der Vergärung. Da zwischen 2010 und<br />
2015 viele Kompostierungsanlagen aus den 90er Jahren auslaufen<br />
und ersetzt werden müssen, steigt die Nachfrage nach<br />
Verwertungs-/Anlagenkapazitäten. Die Kompostierungsanlagen<br />
werden zunehmend durch Vergärungsanlagen ersetzt, die<br />
technisch auf dem neuesten Stand sind. Der Anlagenbestand<br />
wird dementsprechend von 85 Anlagen im Jahr 2007 auf 178<br />
Anlagen im Jahr 2020 anwachsen.<br />
Stoffliche Konkurrenz der kommunalen Bioabfälle zu<br />
anderen Reststoffen<br />
Betrachtet man die Biomasseteilmärkte nach Nutzungsalternativen<br />
und Stoffen, so wird deutlich, dass kommunale Bioabfälle<br />
stofflich im Wettbewerb mit anderen Reststoffen aus der<br />
Landwirtschaft und der Industrie stehen (vgl. Abbildung 3). Zur<br />
Auslastung der Anlagen können bei Bedarf auch alternative<br />
Inputstoffe, wie landwirtschaftliche und industrielle Reststoffe,<br />
genutzt werden.<br />
Abbildung 3: Stoffliche Konkurrenz der Reststoffe (Quelle:<br />
trend:research)<br />
Die Behandlung von kommunalen Bioabfällen ist zurzeit sehr<br />
kostenintensiv. Für eine Tonne Bioabfall müssen noch 60 Euro<br />
pro Tonne zugezahlt werden. Die Behandlungskosten im Referenzszenario<br />
fallen aber aufgrund technologischer Weiterentwicklungen<br />
in der Anlagentechnik bis 2020 auf 50 Euro pro<br />
Tonne. Doch auch schon heute kann, bei einer optimierten Anlagenfahrweise,<br />
die Vergärung preislich günstiger als die Kompostierung<br />
sein. Zusätzlich bietet die Vergärung mehr ökologische<br />
Vorteile als die Kompostierung.<br />
Weitere Informationen unter: www.trendresearch.de.<br />
Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 255
Im Markt für Biogasanlagen sind die höchsten Wachstumsraten<br />
im europäischen Ausland zu erwarten<br />
In Deutschland ist der Markt für Biogasanlagen mit circa 1.100<br />
MWel installierter Leistung schon weit entwickelt und hat im<br />
zukünftigen Gesamterzeugungsmix einen hohen Stellenwert.<br />
Dies zeigen auch die aktuellen Ergebnisse des integrierten<br />
Energieund Klimaprogramms der Bundesregierung mit dem<br />
Entwurf zur EEG-Novelle vom 5. Dezember 2007. So sollen<br />
durch die Novelle zum Beispiel die Vergütungssituation für<br />
Anlagenbetreiber verbessert und die Ausschließlichkeitsklausel<br />
für Nawaro-Anlagen gelockert werden. Doch der nationale<br />
Fokus ist für die deutsche Biogasbranche längst nicht mehr<br />
ausreichend, denn im europäischen Ausland sind langfristig<br />
weitaus höhere Wachstumsraten zu erwarten. Die zukünftige<br />
Entwicklung innerhalb der einzelnen außereuropäischen Länder<br />
ist jedoch stark von den jeweiligen Rahmenbedingungen,<br />
zum Beispiel der Einspeisevergütung oder den Stoffströmen<br />
und Potenzialen von Biomasse, abhängig.<br />
Die aktuellen Entwicklungen in diesem Jahr haben gezeigt,<br />
dass insbesondere die schwankenden Agrarpreise einen<br />
starken Einfluss auf die Nachfrage nach neuen Biogasanlagen<br />
haben. Entscheidend für die zukünftige Entwicklung des<br />
Marktes für Biogasanlagen in Europa sind speziell die Förderbedingungen<br />
in den einzelnen Ländern, die jeweilige Verfügbarkeit<br />
an Biomasse und weitere länderspezifische Rahmenbedingungen.<br />
Dazu gehören unter anderem die Entwicklung<br />
der Erntemengen, der Weltmarktpreis für Getreide oder der<br />
Wettbewerb um Anbauflächen.<br />
Das Trend- und Marktforschungsinstitut trend:research greift<br />
dieses Thema in seiner aktuellen Studie „Der Markt für Biogasanlagen<br />
in Europa bis 2020: Rahmenbedingungen, Flächen<br />
und Mengen, Status quo und Marktprognose, Strategien“<br />
auf. In einer szenariobasierten Prognose werden die<br />
Entwicklungen im europäischen Biogasmarkt für zehn ausgewählte<br />
Länder (Deutschland, Frankreich, Italien, Polen,<br />
Rumänien, Russland, Spanien, Türkei, Ukraine, Vereinigtes<br />
Königreich) mit dem größten (Anbau-)Potenzial an Biomasse<br />
bis in das Jahr 2020 dargestellt. Die Prognose umfasst<br />
neben dem Aufkommen und der Nutzung von Biomasse<br />
auch die Entwicklung der installierten Leistung, der Stromerzeugung<br />
und verschiedener Marktvolumina innerhalb der<br />
einzelnen Länder. Grundlage der Analysen bilden die Befragung<br />
von rund 100 Marktexperten aus dem In- und Ausland<br />
und umfangreiche Desk Research. Die Potenzialstudie hilft<br />
Biogasanlagenherstellern, Energieversorgungsunternehmen<br />
und anderen Marktteilnehmern, wie Contractoren, Anlagenbetreibern<br />
oder Entsorgungsunternehmen, die zukünftigen<br />
internationalen Potenziale im Biogasmarkt einzuschätzen<br />
und die eigenen Expansionsstrategien und Ressourcenplanungen<br />
auf die Entwicklungen abzustimmen. Neben der gesamten<br />
Übersicht über die 10 in der Studie betrachteten Länder<br />
bietet trend:research auch Profile einzelner frei wählbarer<br />
Länder an. Diese Einzelprofile enthalten Informationen über<br />
Rahmenbedingungen, Stoffströme und Potenziale und eine<br />
Marktprognose bis 2020.<br />
Entwicklung der installierten Leistung<br />
im Markt für Biogasanlagen<br />
Aufgrund der weltweiten Klimadiskussion ist auch in den einzelnen<br />
europäischen Ländern ein vermehrtes Bewusstsein<br />
für Umweltschutz und Ressourcenschonung entstanden. In<br />
Folge dessen werden teilweise Investitionen in Biogasanla-<br />
gen erleichtert und auch kommunale Einrichtungen selbst,<br />
wie zum Beispiel öffentliche Entsorger, investieren in Vergärungs-<br />
und Biogasanlagen. Deutschland spielt mit rund 1.100<br />
MWel installierter Leistung in 2006 eine Vorreiterrolle in Europa.<br />
Doch die meisten anderen Länder stehen erst am Anfang<br />
der Entwicklung in diesem Bereich. Innerhalb der Studie wurden<br />
die zehn europäischen Länder mit dem größten Potenzial<br />
an (Anbau-)Biomasse betrachtet. Gegenüber Deutschland ist<br />
die aktuelle installierte Leistung in diesen Ländern aber sehr<br />
gering. So lag diese zum Ende des Jahres 2006 in Spanien<br />
bei 60 MWel, in Frankreich bei 58 MWel oder in Italien bei 50<br />
MWel; Russland kann sogar nur 2 MWel, die Türkei und Rumänien<br />
lediglich1 MWel aufweisen.<br />
Das Referenzszenario zeigt, dass sich die Gesamtentwicklung<br />
der installierten Leistung bei Biogasanlagen in den zehn<br />
betrachteten Ländern bis 2020 von rund 1200 MWel auf rund<br />
8.600 MWel steigern wird (vgl. Abbildung 1).<br />
Abbildung 1: Gesamtentwicklung der installierten Leistung<br />
bei Biogas bis 2020 / innerhalb der Studie nach Ländern differenziert<br />
(Quelle: trend:research)<br />
Dabei ist zu bemerken, dass sich die installierte Leistung<br />
Deutschlands ebenfalls weiter vergrößern wird, nämlich von<br />
rund 1.100 MWel in 2006 auf rund 4.200 MWel im Jahr 2020.<br />
Neben Deutschland werden sich die Länder Frankreich, Italien<br />
und Spanien am weitesten entwickeln. In Bezug auf die<br />
gesamte installierte Leistung bei Biogasanlagen im Untersuchungszeitraum<br />
beträgt das Wachstum in diesen Ländern<br />
zwischen 30 und 60 Prozent.<br />
Einflussfaktoren auf die Entwicklung<br />
im Markt für Biogasanlagen<br />
Im Bezug auf die zukünftige Entwicklung haben die Faktoren<br />
„Potenzial von landwirtschaftlichen Flächen und Reststoffen“<br />
ebenso wie die „Förderbedingungen“ einen hohen bis sehr<br />
hohen Einfluss auf Investitionen und Betrieb neuer Biogasanlagen.<br />
Diese Einschätzung wird von den befragten Experten<br />
aus dem In- und Ausland geteilt. (vgl. Abbildung 2).<br />
Die entscheidende Rolle im Bereich der Energiepflanzen<br />
spielen dabei Ackerfläche, Hektarerträge sowie Anbau anderer<br />
Pflanzen oder konkurrierender Nutzungsalternativen. Der<br />
Bereich der Reststoffe und damit das Aufkommen und die<br />
Verfügbarkeit wird durch Faktoren wie Getrenntsammlung<br />
256 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>
Abbildung 2: Bedeutung von Faktoren bei dem Markteinstieg<br />
in ein neues Land (Quelle: trend:research)<br />
kommunaler Bioabfälle, Viehhaltung in Großbetrieben und<br />
in Ställen sowie alternative Nutzungsmöglichkeiten, wie beispielsweise<br />
der Verfütterung, beeinflusst.<br />
Die Förderbedingungen sind in den jeweiligen Ländern durch<br />
unterschiedliche Mechanismen geprägt. Aus den bisherigen<br />
Erfahrungen heraus ist die praktikabelste Förderungsmaßnahme<br />
die Einspeisevergütung, da beim Anlagenbetrieb ein<br />
kontinuierlicher Erlösinput gewährleistet wird und damit die<br />
Investitionen langfristig gesichert sind. In den letzen Jahren<br />
und Monaten wurden in den einzelnen Ländern verschiedene<br />
Systeme der Einspeisevergütung etabliert; dieser Prozess<br />
dauert immer noch an. So werden zum Beispiel die Vergütungsregeln<br />
in Italien voraussichtlich 20<strong>08</strong> angepasst, in Rumänien<br />
wird die generelle Einführung der Vergütung geplant.<br />
Die Vergütung wird über zwei grundsätzliche Verfahren, einer-<br />
seits die festen Einspeisevergütungen (wie in Deutschland),<br />
andererseits über das Quotensystem mit grünen Zertifikaten<br />
geregelt. Neben dem freien Stromverkauf werden Erzeugern<br />
von Strom aus erneuerbaren Energien dabei grüne Zertifikate<br />
zugeteilt. Die Energieversorger werden ihrerseits verpflichtet,<br />
einen Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien<br />
zu gewährleisten. Dieser Anteil kann selbst erzeugt oder<br />
durch den Zukauf an grünen Zertifikaten erfüllt werden.<br />
Auch die Förderhöhe ist entscheidend für die zukünftige<br />
Entwicklung des Biogasmarktes. In Zusammenhang damit<br />
werden von Seiten der Anlagenhersteller die Länder in Energiepflanzen-<br />
und Abfallländer eingeteilt. In den Energiepflanzenländern<br />
ist die Förderhöhe durch die Stromeinspeisung<br />
hoch genug, um auch Energiepflanzen, die eingekauft werden<br />
müssen, einsetzen zu können. Dieses Niveau ist je nach<br />
Maissilagepreis variabel, liegt jedoch bei den aktuellen Preisen<br />
bei mindestens 15 Cent/kWh. In Ländern mit einer geringeren<br />
Vergütung ist der Energiepflanzeneinsatz wirtschaftlich<br />
nicht sinnvoll – hier werden hauptsächlich Reststoffe aus<br />
Landwirtschaft, Industrie oder dem kommunalen Bereich eingesetzt.<br />
Die Länder mit dem höchsten Entwicklungspotenzial<br />
in Bezug auf die Entwicklung der installierten Leistung bei<br />
Biogasanlagen, Deutschland, Italien und Spanien, werden zu<br />
den Energiepflanzenländern gezählt.<br />
Diese Aussagen werden von den befragten Experten bestätigt.<br />
Mehrheitlich werden die Kosten für die Inputbiomasse<br />
mit einer hohen bis sehr hohen Bedeutung für den Markteinstieg<br />
in ein neues Land gesehen (rund 95 Prozent).<br />
Deutsche Anlagenhersteller investieren im Ausland<br />
Beim Aufbau von Biogasanlagen im europäischen Ausland<br />
ist aufgrund der langjährigen Erfahrung der letzten Jahre
deutsches Know-how sehr gefragt. Viele deutsche Anlagenhersteller<br />
orientieren sich daher ins Ausland oder sind dort<br />
bereits aktiv.<br />
Im Rahmen einer Internationalisierung sind verschiedene Vertriebsstrategien<br />
möglich und werden auch genutzt. Die wichtigsten<br />
Strategien sind dabei die Zusammenarbeit mit Vertriebspartnern<br />
oder Lizenznehmern und der Aufbau eigener<br />
Standorte.<br />
Bei der der Nutzung von Vertriebspartnern wird eine Kooperation<br />
zwischen Anlagenherstellern und Vertriebspartner<br />
geschlossen. Die Kooperation beruht in der Regel auf einer<br />
wirtschaftlichen Anteilhabe oder Provisionen des Vertriebspartners,<br />
die vertraglich geregelt werden. Mögliche<br />
Vertriebspartner sind beispielsweise Berater, Ingenieurbüros,<br />
Agrarhändler oder landwirtschaftliche Vereinigungen. Durch<br />
die Nutzung vorhandener Vertriebsstrukturen der Partner<br />
können der aufwändige Aufbau einer eigenen Vertriebsstruktur<br />
vermieden und Kosten gespart werden.<br />
Bei der Vergabe von unternehmenseigenen Lizenzen zum<br />
Bau von Biogasanlagen wird der gesamte ausführende Teil<br />
an ein externes Unternehmen, den Lizenznehmer, abgetreten.<br />
Der deutsche Anlagenhersteller gibt durch die Vergabe<br />
von Lizenzen seine Aktivitäten im Ausland ab. Er muss also<br />
weder einen Vertrieb noch ein Projektmanagement im Ausland<br />
unterhalten. Wie auf der Karte in Abbildung 3 zu erkennen,<br />
wird diese Vertriebsform bereits von vielen Unternehmen<br />
angewendet.<br />
Die dritte Option ist der Aufbau von Niederlassungen, in denen<br />
sämtliche Leistungen entweder durch eigenes Personal<br />
oder vor Ort angelernte Arbeiter durchgeführt werden.<br />
Die meisten größeren Unternehmen, wie zum Beispiel die<br />
Schmack Biogas AG, die Envitec AG oder die Biogas Nord<br />
AG besitzen bereits eigene Niederlassungen im außereuropäischen<br />
Ausland. Andere Unternehmen, beispielsweise MT-<br />
Energie GmbH, besitzen sowohl Niederlassungen als auch<br />
Vertriebspartner in Europa. Die Nutzung von Vertriebspartnerschaften<br />
oder die Zusammenarbeit mit Lizenznehmern,<br />
welche für das Unternehmen tätig sind, werden zumeist von<br />
kleineren Unternehmen genutzt.<br />
Nur in seltenen Fällen verfügen diese über eigene Niederlas-<br />
ABB Instrumentierung – Mehr als eine neue Familie<br />
magnetisch-induktiver Durchflussmesser<br />
Symbol der Gerätefamilien<br />
Eine umfangreiche Produktoffensive startet die im Bereich der<br />
Instrumentierung tätige ABB Automation Products GmbH.<br />
Neben den in der Wasserwirtschaft bekannten, magnetischinduktiven<br />
Durchflussmessern, bietet die ABB Gesellschaft<br />
noch eine Vielzahl weiterer Lösungen rund um die Messtechnik<br />
an. Die lieferbaren Durchflussmessgeräte erstrecken sich<br />
auch über Wirbel- und Drall- sowie Schwebekörperdurchfl<br />
ussmesser. Ebenfalls im Angebot sind Massendurchflussmessegräte<br />
für Flüssigkeiten und Gase nach dem Coriolisbzw.<br />
thermischen Messverfahren.<br />
Bildschirmschreiber SM500 (SM500F-001.tif)<br />
Weiterhin zählen auch Temperatursensoren und Temperaturtransmitter,<br />
Druck- und Analysenmesstechnik zu dem<br />
umfangreichen Lieferprogramm. Eine Vielfalt an Aufzeich-<br />
Abbildung 3: Standorte ausgewählter Biogasanlagenhersteller<br />
inklusive Standorte von Lizenznehmern (Quelle:<br />
trend:research)<br />
sungen. Insgesamt gehen die Anlagenhersteller sehr aktiv<br />
und initiativ in andere außereuropäische Länder und nutzen<br />
verschiedenen Strategien zum Marktaufbau. Dabei werden<br />
vermehrt Länder mit einer hohen Einspeisevergütung angesteuert,<br />
denn dort werden die Chancen für einen schnellen<br />
Marktaufbau am positivsten eingeschätzt. Infolgedessen wird<br />
sich in diesen Ländern auch ein höherer Wettbewerb entwickeln,<br />
der zu Preisanpassungen führt. Durch diesen Effekt<br />
werden auch in Ländern mit derzeit hohen Investitionskosten<br />
für Biogasanlagen die Preise langfristig sinken.<br />
Weitere Informationen unter: www.trendresearch.de.<br />
nungsgeräten wie Bildschirmschreiber<br />
und<br />
auch Kompaktreglerrunden<br />
runden das Produktprogramm<br />
ab. Neben<br />
der Gerätetechnik<br />
spielt jedoch auch die<br />
intelligente Kommunikationstechnik<br />
eine große<br />
Rolle. Hier bietet die<br />
ABB Automation Products<br />
eine große Anzahl<br />
von Messgeräten mit<br />
Bus oder Hart-Kommunikation.<br />
Das Lieferprogramm<br />
beinhaltet jedoch auch Komplettlösungen mit Kabel,<br />
Anschlusstechnik, Signalumsetzern bis hin zu Software-Lösungen<br />
wie der auf DTM-Technologie aufbauenden SmartVi-<br />
258 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>
sion Software, zur digitalen Kommunikation und Verwaltung<br />
von Geräten innerhalb einer Anlage.<br />
Die FlowMaster Familie<br />
Betrachtet man die Durchflussmesstechnik, so wird mit der<br />
FlowMaster Serie ein geräteübergreifendes, innovatives<br />
Konzept zur Ausgestaltung der Gerätebedienung vorgestellt.<br />
Zusätzlich zu der von anderen Produkten aus dem Hause<br />
ABB bekannten Vier-Tasten-Bedienung fi ndet die von Mobiltelefonen<br />
bekannte Softkey Menüsteuerung Einzug in die<br />
Messtechnik. Dies ermöglicht ein müheloses Navigieren in<br />
der Menüstruktur des Gerätes und das Parametrieren wird<br />
gegenüber der bekannten und einfachen Bedienung noch<br />
weiter verbessert.<br />
Bei den FlowMaster Geräten wird zusätzlich mit dem Easy-<br />
Setup-Menü die Erstinbetriebnahme für den Bediener noch<br />
weiter vereinfacht. Langes Suchen in Parameterlisten ist nicht<br />
notwendig. Der Bediener wird automatisch durch die wichtigen<br />
Einstellpunkte geleitet. Wird bei Bestellung die Parametrierung<br />
bereits mitgeteilt, so liefert ABB die Geräte nach<br />
Vorgabe parametriert. Eine Einstellung Vor-Ort entfällt und<br />
die Inbetriebnahme wird beschleunigt und die Kosten für den<br />
Kunden gesenkt.<br />
Ein weiteres Highlight der FlowMaster Gerätefamilie ist die<br />
Bedienung über berührungslose Tasten. Die Einstellung erfolgt<br />
durch die Glasscheibe der Geräte. Ein Öffnen des Gehäuses<br />
ist nicht notwendig und damit die Gefahr der Gerätebeschädigung<br />
durch freiliegende Elektronikkomponenten<br />
beseitigt. Die Geräte können bei voller Schutzart und ohne<br />
spezielle Hilfsmittel oder Werkzeuge parametriert werden.<br />
Die einfache Inbetriebnahme wird mit dem SensorMemory<br />
Merkmal fortgeführt. Die gerätespezifischen Daten wie zum<br />
Beispiel Kalibrierdaten werden in einem dem Sensor zugeordneten<br />
Speicher abgelegt. Ebenso werden die durch den<br />
Anwender parametrierten Daten wie Endwerte, Impulswertigkeiten<br />
oder Alarmschwellen, Zählerstände und Tag-Nummern<br />
in diesem Modul gespeichert. Wird ein Messumformer an diesen<br />
Sensor angeschlossen, so lädt dieser automatisch sämtliche<br />
Daten und ist umgehend betriebsbereit. Eine direkte 1:1<br />
Zuordnung zweiter Komponenten muss nicht erfolgen. Eine<br />
Einsparung insbesondere bei der Installation einer Vielzahl<br />
von Geräten wird dadurch erzielt.<br />
So setzt ABB die FlowMaster Philosophie im Bereich der magnetisch-induktiven<br />
Durchflussmesser für vollgefüllte Rohrlei-<br />
Für jede Anwendung der richtige magnetisch-induktive<br />
Durchflussmesser / ProcessMaster / HygienicMaster<br />
Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 259
tungen fort. Der neue ProcessMaster ist lieferbar von DN 3 mm<br />
bis 2000 mm und erfüllt die Forderungen der Prozessindustrie,<br />
in Aufbereitungsanlagen und Hochtemperaturanwendungen.<br />
Die große Vielfalt an Auskleidungsmaterial ermöglicht die<br />
optimale Instrumentierung der Messstellen. So ist mit dieser<br />
Serie ein Kompaktgerät für Medientemperaturen von 180 °C<br />
lieferbar bei gleichzeitiger Umgebungstemperatur von 60 °C.<br />
Doch auch an den Gerätebestand wurde gedacht. Der ProcessMaster<br />
ist rückwärtskompatibel zu Geräten mit Produktionsjahr<br />
1992. Investitionen in Anlagen werden so geschützt<br />
und Altgeräte müssen nicht ausgetauscht werden. Der Betrieb<br />
mit der neuen Elektronik ist möglich.<br />
Mit den umfangreichen Diagnosefunktionen im ProcessMaster<br />
erfüllt ABB die Forderungen der Namur Empfehlung NE<br />
107. Für den Benutzer bedeutet dies eine ständige Selbstüberwachung<br />
des Gerätes mit klarer Signalisierung von Ausfall,<br />
Wartungsbedarf, Funktionskontrolle und Betrieb außerhalb<br />
spezifizierter Gerätedaten. Neben der Symbolik und Angabe<br />
der betroffenen Gerätebaugruppe, erfolgt über das Grafikdisplay<br />
die Ausgabe von konkreten Hilfetexten im Klartext.<br />
Der Hygiene Master wurde entwickelt unter Berücksichtigung<br />
der Anforderung Keimfreiheit aus den Bereichen Nahrung,<br />
Genuss und Pharma. Eine Vielzahl von Prozessanschlüssen<br />
der Größe 3 bis 100 mm steht zur Verfügung. Mit der Goretex<br />
Membran im Gerät ist ABB bei der Abhilfe von Kondensatbildung<br />
bei CIP und SIP Reinigung ein großer Schritt gelungen.<br />
Natürlich verfügt auch der Hygiene Master über Diagnosefunktionen<br />
und die einheitliche Elektronik und Bedienphilosophie<br />
wie auch der ProcessMaster.<br />
WaterMaster/AquaMaster<br />
Gerätefamilie WaterMaster und Durcchflussmesser<br />
AquaMaster in Konpaktausführung<br />
Für die Wasserwirtschaft stellt ABB gleich zwei neue Geräte<br />
zur Verfügung. Der Water Master ist der magnetisch-induktive<br />
Durchflussmesser für Anwendungen in der Wasserwirtschaft.<br />
Ob Wassergewinnung, Wasserspeicherung und Verteilung,<br />
überall besticht das Gerät mit seiner spezifischen Ausführung.<br />
Das innovative, achteckige Innenrohrdesign ermöglicht kurze<br />
Beruhigungsstrecken bei hoher Messgenauigkeit. Doch<br />
auch die Elektronik bietet Besonderes. Eine spezielle Art der<br />
Signalüberwachung und Verarbeitung von Nenngrößen erlaubt<br />
die dauerhafte Selbstkontrolle des Gerätes. Damit wird<br />
auch eine Forderung der OIML R49 nach ständiger Geräteüberwachung<br />
erfüllt. Die Gerätezulassung nach OIML zum<br />
europaweiten Einsatz zur Verrechnungsmessung wird damit<br />
ermöglicht.<br />
Die Gerätezulassung nach OIML wird auch für den Aqua Master<br />
Durchflussmesser angestrebt. Dieses Gerät mit dem<br />
neu entwickelten Explorer Messumformer ist vollkommen<br />
unabhängig vom Stromnetz einsetzbar. Das Gerät wird über<br />
ein Batteriepack über fünf Jahre autark versorgt. Der optional<br />
eingebaute Datenlogger ermöglicht die zeitgestempelte<br />
Aufzeichnung von Messdaten. Das Auslesen erfolgt entweder<br />
durch direkte Verbindung mit einem Laptop oder mit<br />
eingebautem GSM-Modem über das Mobilfunknetz. Bei der<br />
Datenverarbeitung stehen vielfältige Möglichkeiten, auch zur<br />
Anbindung vorhandener ERP-Programme, zur Verfügung.<br />
FXP4000 (Parti-MAG)<br />
Mit dem magnetisch-induktiven Durchflussmesser für teilgefüllte<br />
Rohrleitungen, Modell FXP4000 (Parti-MAG) setzt ABB<br />
Maßstäbe im Bereich der Durchflussmessung in Freispiegelleitungen.<br />
Das Gerät besticht durch seine hohe Messgenauigkeit<br />
bei gleichzeitig praxisnah kurzen Beruhigungsstrecken.<br />
Die Geräte werden ab Werk kalibriert geliefert, was die Inbetriebnahme<br />
vor Ort schnell und einfach gestaltet. Das Gerät<br />
ist selbstverständlich auch mit einer Zulassung zur Montage<br />
im Ex-Bereich der Zone 1 verfügbar. Dies berücksichtigt<br />
auch die Tatsache, dass bei Geräten für Teilfüllung auch das<br />
Innere der Rohrleitung für die Auswahl der Ex-Zone heranzuziehen<br />
ist. Bei abwasserführenden Leitungen wird hier häufig<br />
die Zone 1 angesetzt.<br />
Der externe Messumformer<br />
des Durchflussmessers<br />
ist in einem robusten<br />
Edelstahlgehäuse untergebracht<br />
und kann daher<br />
auch in rauer Umgebung<br />
installiert werden.<br />
Bei dem Parti-MAG FL<br />
geht ABB einen Schritt weiter in Richtung kostengünstiger<br />
und einfacher Installation. Die Durchflussmesser dieser Ausführung<br />
werden statt mit Flanschen über Rohrkupplungen in<br />
die Rohrleitung eingebaut. Dies erspart die Notwendigkeit<br />
eines Pass-und Ausbaustücks und beschleunigt die Installation.<br />
Weiterhin macht diese innovative Variante den nachträglichen<br />
Einbau in bestehende Rohrleitungen leicht. Die<br />
sonstigen Geräteeigenschaften wie Messgenauigkeit, Reproduzierbarkeit<br />
und die Länge der Beruhigungsstrecken bleiben<br />
bei dieser Ausführung unberührt und entsprechen der Version<br />
mit Flanschanschluss.<br />
FXL4000 (COPA-XL) und FXL5000 (Miniflow)<br />
Mit den Geräten dieser Serie, auch bekannt als Miniflow bzw.<br />
COPA-XL rundet ABB sein Portfolio an magnetisch-induktiven<br />
Durchflussmessern hin zu leichten und extrem fl ach<br />
bauenden Geräten bei gleichzeitig gutem Preis- Leistungsverhältnis<br />
ab.<br />
In der Miniflow Familie auf Basis<br />
eines Kunststoffkörpers bietet<br />
der Hersteller mit Produktion<br />
in Göttingen Geräte der Nennweite<br />
DN 10 bis DN 50 an. Diese<br />
für den Einsatz in kompakt<br />
bauenden Aufbereitungsanlagen<br />
praktischen Geräte werden<br />
über Verschraubungen nach<br />
ISO 228 in der Rohrleitung installiert.<br />
Der mit gleicher Elektronik<br />
ausgestattete FXL4000<br />
ist mit Flanschanschluss für<br />
DN 10 bis DN 300 verfügbar<br />
und für größere Rohrleitungen<br />
konzipiert.<br />
Parti-MAG Flanschlos<br />
Durchflussmesser<br />
HygienicMaster<br />
260 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>
Als jüngstes Mitglied der Gerätefamilie stellt ABB den Eco-<br />
Master Hygienic vor. Das Gerät ist in Komplettedelstahl<br />
ausgeführt und mit einer Vielzahl an Prozessanschlüssen lieferbar.<br />
Angefangen von Verschraubungen nach DIN 11851,<br />
Schweißstutzen bis hin zur Tri-Clamp Ausführung sind die Anschlüsse<br />
nach gängigen Industriestandards lieferbar. Durch<br />
die Verwendung von Edelstahl ist der Einsatz in hygienisch<br />
anspruchsvollen Anlagen möglich. Das Nennweitenspektrum<br />
erstreckt sich von DN 10 bis DN 100. Der elektrische<br />
Anschluss erfolgt über M12 Steckerverbindungen und macht<br />
die Installation schnell und einfach ohne Abstriche an die<br />
Geräteschutzart zu stellen. So ist die Schutzart IP 67 Standard<br />
bei diesen Geräten und sind CIP/SIP fähig bis 140°C/<br />
150°C.<br />
Druckmesstechnik<br />
Mit verschiedenen Geräteserien hält ABB für jede Anforderung<br />
der Druck- und Differenzdruckmessung das passende<br />
Gerät bereit.<br />
Überdruckmessumformer 261GS<br />
Die kostengünstigen Über- und<br />
Absolutdrucktransmittern der<br />
261-er Familie arbeiten mit einer<br />
Genauigkeit von 0,15 %. Auf<br />
Wunsch ist eine höhere Genauigkeit<br />
als Option verfügbar. Mit<br />
einem Gehäuse aus Edelstahl<br />
und der intuitiven Soft-Key-<br />
Bedienung sucht das Gerät seinesgleichen<br />
am Markt. Neben<br />
üblicher G ½“ Verschraubung<br />
ist auch eine große Vielfalt an<br />
Druckmittlersystemen bis hin zu<br />
Rohrdruckmittlern lieferbar.<br />
Mit dem Differenzdruck-Transmitter<br />
aus der 364-er Familie be-<br />
Differenzdruckmessumformer<br />
schreitet ABB einen ganz neuen<br />
Weg der Anschlusstechnologie.<br />
Dieses Gerät wird ebenfalls mit<br />
einem Edelstahlgehäuse geliefert<br />
und ist damit wie geschaffen<br />
für raue Umgebungsbedingungen.<br />
Seine kleine Bauform<br />
vereinfacht die Installation für<br />
kompakte Anlagen.<br />
Das Höchstmaß an Genauigkeit<br />
liefert die Geräteserie 265. Neben<br />
Über- und Absolutdrucktransmittern<br />
steht auch ein Gerät für<br />
die Messung von Differenzdrücken<br />
zur Verfügung. Mit einem<br />
multivariablen Messumformer<br />
Überdruckmessumformer<br />
Serie 265<br />
267 liefert ABB die Besonderheit einer druck - und temperaturkompensierten<br />
Durchflussmessung mittels verschiedener<br />
Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 261
Wirkdruckgeber. Die besonderen Messzellen und ein externer<br />
Temperatursensor gepaart mit intelligenter Elektronik ermöglichen<br />
die direkte Signalausgabe in Normeinheiten bzw.<br />
Nenngrößen für den Durchfluss von Gasen oder Dämpfen.<br />
Temperaturmesstechnik<br />
Im Bereich der Temperaturmesstechnik bietet ABB eine Vielzahl<br />
an kundenspezifischen Lösungen ohne dabei Standardmessungen<br />
außer Acht zu lassen. Vom einfachen Einstecktemperaturfühler<br />
bis hin zur Hochtemperatur-Ausführung mit<br />
Keramikschutzrohren stehen verschiedene Gerätefamilien<br />
zu Verfügung. Doch auch die entsprechenden Temperaturmessumformer<br />
hat ABB im Lieferprogramm. Angefangen von<br />
Ausführungen mit festem Messbereich bis zur kommunikatiosfähigen<br />
Bus-Ausführung für Profibus oder Foundation<br />
Fieldbus ist für jede Anforderung der passende Transmitter<br />
verfügbar.<br />
Zur Beratung bei<br />
Messproblemen mit<br />
einemumfangreichen<br />
Anwendungswissen,<br />
der Herstellung und<br />
Lieferung von Instrumentierungskomponentenkommtselbstverständlich<br />
auch ein<br />
engmaschiges Netz<br />
an Service Stellen,<br />
die neben Reparatur<br />
auch Wartungen<br />
und spezifische Kalibrier-<br />
sowie Überwachungsaufgaben<br />
übernehmen.<br />
Stellungnahme des VKS im VKU zum Diskussionspapier (Stand 17.07.2007)<br />
Umsetzung der Richtlinie 2006/66/EG in nationales Recht<br />
Novelle der Batterieverordnung (BattV)<br />
Grundsätzliches<br />
Die separate Sammlung und das Recycling von Altbatterien<br />
haben in der Bundesrepublik mittlerweile einen hohen Stellenwert<br />
erreicht. Allerdings konnten die Sammelquoten in den<br />
letzten Jahren nicht mehr wesentlich gesteigert werden. Sie<br />
lagen trotz großer Anstrengungen durch die Systembetreiber<br />
laut GRS-Statistik in den letzten 5 Jahren relativ stabil zwischen<br />
30 – 35 % (der lizenzierten Menge!) Ein gutes Drittel<br />
der gesammelten Menge stammt aus den von den öffentlichrechtlichen<br />
Entsorgungsträgern und Kommunen durchgeführten<br />
haushaltsnahen Sammlungen. Die anderen Mengen<br />
stammen aus dem Einzelhandel oder sind gewerblicher Herkunft.<br />
Trotz bestehender und künftiger Verantwortung seitens<br />
der Batteriehersteller und -vertreiber fällt damit den Kommunen<br />
(ob sie nun wollen oder nicht) auch weiterhin eine zentrale<br />
Bedeutung nicht nur bei der Batteriesammlung sondern<br />
auch im Rahmen der Endverbraucherinformation zu. Dieser<br />
Stellenwert sollte sich in einer neuen Fassung der BattV wieder<br />
fi nden.<br />
Bei Einführung der derzeit noch gültigen BattV mussten<br />
damals viele Kommunen ihr bestehendes Angebot (Sammlung<br />
an Schulen, in öffentlichen Verwaltungen usw.) zurücknehmen<br />
und sich auf die Annahme der Altbatterien auf den<br />
Recyclinghöfen oder am Schadstoffmobil beschränken. Erst<br />
im Laufe der Zeit haben sich z.B. der VKS im VKU und der<br />
Systembetreiber (GRS) zu einer über die reine Annahme der<br />
Altbatterien hinausgehenden Kooperation zusammen gefunden.<br />
Dies sollte mit Blick auf die gesteigerte Anforderung bei<br />
den Sammelquoten auch künftig möglich sein.<br />
Ansonsten sind die in der europäischen Richtlinie genannten<br />
Recyclingquoten für die stoffliche Verwertung nach unserer<br />
Auffassung zunächst zielführend für den Umweltschutz und<br />
die Ressourcenschonung. Sie werden daher vom VKS im<br />
VKU voll unterstützt.<br />
Temperaturfühler der Serie TSP100<br />
Die „kostenlose“, d. h. gebührenfinanzierte Sammlung von<br />
Batterien durch kommunale Betriebe entspricht nach unserer<br />
Auffassung allerdings nicht der in der europäischen Richtlinie<br />
definierten Herstellerverantwortung, die eine vollständige<br />
Finanzierung der Sammlung und Verwertung von Batterien<br />
durch die Hersteller vorschreibt. Deshalb lehnt der VKS im<br />
VKU - ebenso wie die kommunalen Spitzenverbände - eine<br />
eigenständige wirtschaftliche Verantwortung der Kommunen<br />
für die Batteriesammlung grundsätzlich ab. Die Kommunen<br />
stellen sich ihrer Verantwortung im Rahmen der ihnen zugewiesenen<br />
abfallrechtlichen Zuständigkeiten, eine „geteilte<br />
Produktverantwortung“ analog zum ElektroG ist hier jedoch<br />
fehl am Platze.<br />
Allgemeine Forderungen zur Verbesserung<br />
der Novelle der BattV<br />
Derzeit sind schon 95 % der Batteriehersteller lizenziert, (ca.<br />
75 – 80 % bei GRS, ca. 10 – 15 % bei VfW-Rebatt) eine gemeinsame<br />
Stelle wie beim ElektroG wäre leicht einzurichten<br />
und ist zu fordern. Freiwillige Rücknahmesysteme der Hersteller<br />
erfüllen eher eine Alibifunktion und erreichen selten ausreichende<br />
Flächendeckung und Verwertungsqualität. Außerdem<br />
ist die Kontrolle solcher privatwirtschaftlicher Systeme durch<br />
knappe Behördenressourcen nicht darstellbar.<br />
Ähnlich wie beim ElektroG sollten anteilig der in Verkehr gebrachten<br />
Neu-Batterien die Verpflichtungen zur Rücknahme<br />
und Verwertung auf die Hersteller verteilt werden – egal welche<br />
Hersteller.<br />
Für die Sammlungsleistung der kommunalen Betriebe muss<br />
eine Herstellerfinanzierung eingeführt werden. Derzeit werden<br />
ca. 30,00 – 35,00 €/Mg erstattet, bei höherer Verdichtung<br />
„Abholmenge z.B. über 5 Mg“ kann durchaus über eine Staffelung,<br />
z. B. 50,00 €/Mg nachgedacht werden. Die Sammelund<br />
Lagerlogistik (genehmigungspflichtig) gibt es nicht zum<br />
262 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>
Nulltarif für die Hersteller – die Produktverantwortung<br />
muss eine „echte“ werden.<br />
Um die notwendige Steigerung der Rücklaufquoten<br />
ab 2016 z. B. 45 % (und weitere<br />
Steigerungen sind angedacht) erreichen zu<br />
können, ist erhebliche Anstrengung in der Öf-<br />
Ideenwettbewerb der NRW.BANK für Kommunen und Kreise:<br />
fentlichkeitsarbeit der Hersteller und der Kommunen<br />
notwendig. Hierzu muss ein Herstellerfi<br />
nanziertes „Nebenentgelt“ pro (entsorgtem)<br />
Einwohner der Kommune analog zum Nebenentgelt<br />
des dualen Systems eingeführt werden.<br />
„Informierte Eltern haben’s leichter“ –<br />
Stadt Billerbeck entwickelt ehrenamtliche Familienhilfe<br />
Hilfe für junge Eltern zum besseren Schutz der<br />
Kinder wird als Thema zurzeit großgeschrieben.<br />
Die Stadt Billerbeck hat dazu ein interessantes<br />
Projekt entwickelt: Unter dem Motto<br />
„Informierte Eltern haben’s leichter“ setzt die<br />
Stadt auf den intensiven persönlichen Kontakt<br />
mit den Familien. Das innovative Konzept ist<br />
der erste Beitrag zum Ideenwettbewerb der<br />
NRW.BANK für Kommunen und Kreise.<br />
Im September letzten Jahres hat die Stadt Billerbeck<br />
eine ehrenamtliche Projektbegleitung zur<br />
Unterstützung junger Familien ins Leben gerufen.<br />
Anlass war eine vom Jugendamt des<br />
zuständigen Kreises Coesfeld herausgegebene<br />
Elternmappe. Im Rahmen des Projektes<br />
„Informierte Eltern haben’s leichter“ werden<br />
Familien mit wichtigen Informationen versorgt.<br />
Doch wie sollten diese Mappen zu den Familien<br />
gelangen?<br />
Die Billerbecker setzten auf den persönlichen<br />
Kontakt zu den jungen Eltern.<br />
Zurzeit besuchen sechs Frauen rund einhundert<br />
Familien im Jahr. Ziel der Projektbegleitung<br />
ist der Ausbau und die Pflege von Kontakten<br />
zu den Familien. In Kooperation mit den<br />
örtlichen Kindertageseinrichtungen planen<br />
die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen weitere<br />
Angebote zur Stärkung des städtischen Familiennetzwerkes.<br />
Ein Familiencafe und Betreuungsmöglichkeiten<br />
für die Kinder sollen in<br />
naher Zukunft eingerichtet werden.<br />
Das Konzept der Stadt Billerbeck ist der erste<br />
Beitrag zum Ideenwettbewerb der NRW.<br />
BANK. Bürgermeisterin Marion Dirks verweist<br />
auf den Innovationsgrad des Projektes: „In<br />
ehrenamtlicher Zusammenarbeit erbringen<br />
wir eine völlig neue Dienstleistung für unsere<br />
Bürgerinnen und Bürger.“ Das Konzept ist<br />
fl exibel übertragbar auf andere Kreise, Städte<br />
und Gemeinden. „Erste Kommunen aus der<br />
Nachbarschaft haben sich bereits informiert“,<br />
so Dirks.<br />
Der Ideenwettbewerb der NRW.BANK fi ndet<br />
in diesem Jahr zum zweiten Mal statt. Bewerbungen<br />
von Kreisen, Städten und Gemeinden<br />
Nordrhein-Westfalens können noch bis zum<br />
30. April 20<strong>08</strong> eingereicht werden.<br />
Als Förderbank für das Land Nordrhein-Westfalen<br />
unterstützt die NRW.BANK die Arbeit der<br />
Kommunen. Gesucht sind innovative Ideen,<br />
die Lebensqualität und Wohlstand in den<br />
Kommunen sichern und gestalten.<br />
Weitere Informationen unter: www.ideenwettbewerb20<strong>08</strong>.de.<br />
Neuer Rheindüker bei Worms sichert Energieund<br />
Wasserversorgung<br />
Die EWR Netz GmbH hat 2007 den Bau eines<br />
neuen Rheindükers veranlasst: zur langfristigen<br />
Sicherung der Wasser- und Energieversorgung<br />
der Nibelungenstadt Worms sowie der<br />
südhessischen Gemeinden Lampertheim und<br />
Bürstadt. Für die Unterquerung des Rheins<br />
wurde weltweit erstmalig ein neues grabenloses<br />
Bauverfahren, „Direct-Pipe“, eingesetzt.<br />
Hierzu wurde ein 464 m langes Stahlschutzrohr<br />
der Nennweite DN1.200 unterhalb des Rheinbetts<br />
durch Schluff, Sand und Kies verlegt.<br />
Anschließend wurden in dieses Schutzrohr mit<br />
Hilfe eines innovativen Schellensystems eine<br />
Trinkwasserleitung DN600 sowie zwölf Kabelschutzrohre<br />
eingezogen.<br />
Einleitung<br />
Der Bauherr, die EWR Netz GmbH mit Hauptsitz<br />
in Worms, betreibt als Tochtergesellschaft<br />
der EWR AG beidseitig des Rheins in der Region<br />
Rheinhessen (Rheinland-Pfalz) sowie im<br />
Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 263
Ried (Hessen) Wasser- und Energienetze (www.ewr.de). Als<br />
Besonderheit im Netzgebiet der EWR Netz GmbH erweist<br />
sich die geografische Trennung der linksrheinischen Wasserverteilungsnetze<br />
und des Hochbehälters in Worms von der<br />
rechtsrheinischen Gewinnungsanlage und den Übergabestellen<br />
für die südhessischen Gemeinden. Zur Sicherstellung der<br />
Wasserversorgung mit einem jährlichen Absatz von 6,8 Mio.<br />
m³ stehen drei den Rhein querende Hauptleitungen zur Verfügung:<br />
zwei Dükerleitungen und eine an der alten Rheinbrücke<br />
(Bundesstraße B47) befindliche Brückenleitung. In der alten<br />
Rheinbrücke (Nibelungenbrücke) sind neben dieser Hauptwasserleitung<br />
auch Energie- und Kommunikationskabel der<br />
EWR Netz GmbH verlegt. Auf Grund des Ausbaus des regionalen<br />
Verkehrsnetzes und der erforderlichen Grundsanierung<br />
der alten Rheinbrücke wird derzeit eine parallel verlaufende<br />
Brücke errichtet, die im Herbst 20<strong>08</strong> an das links- und<br />
rechtsrheinische Verkehrsnetz angebunden werden soll. Die<br />
anschließende zweijährige Sanierungszeit der alten Nibelungenbrücke<br />
ab 2009 erfordert die vorhergehende Demontage<br />
aller vorhandenen Leitungen. Eine Neulegung der Leitungen<br />
in bzw. an der neuen Brücke wurde in der Planungsphase aus<br />
optischen und statischen Gründen verwehrt. Ebenfalls aus<br />
statischen Gründen und Platzmangel wird die Neulegung der<br />
Leitungen nach 2011 in der Nibelungenbrücke nicht möglich<br />
sein. Damit der Versorgungsauftrag für Wasser und Energie<br />
erfüllt werden kann, wurde der Bau einer neuen, von den beiden<br />
Rheinbrücken unabhängigen, Rheinquerung durch die<br />
EWR Netz GmbH veranlasst.<br />
Genehmigungsplanung und Ausschreibung<br />
Nachdem die Entscheidung zur Rheinunterquerung gefallen<br />
war, sollte der zu errichtende Rheindüker folgenden Versorgungsmedien<br />
Platz bieten:<br />
• eine Trinkwasserleitung DN600<br />
• vier Mittelspannungskabelsysteme 20kV<br />
• ein Hochspannungskabelsystem 110kV<br />
• fünf Schutzrohre für Kommunikationskabel<br />
Auf Grund der Komplexität dieses Mehrspartendükers sowie<br />
eines länderübergreifenden Genehmigungsverfahrens wurde<br />
seitens des Bauherrn im Herbst 2006 eine Machbarkeitsstudie<br />
bei der Ingenieurgesellschaft de la Motte & Partner GmbH<br />
aus Reinbek in Auftrag gegeben. Anhand dieser Studie wurden<br />
mehrere Trassen sowie die möglichen Bauverfahren in<br />
offener und geschlossener Bauweise näher untersucht. Nach<br />
detaillierter Prüfung der Randbedingungen wurde eine Trasse<br />
112 m südlich der neuen Rheinbrücke ausgewählt (Bild<br />
1 und 2). Insbesondere der Einfluss auf Natur und Umwelt,<br />
eine günstige Leitungsanbindung an das Bestandsnetz sowie<br />
der Rohrstrangauslegung waren dafür entscheidend. Da das<br />
Baugelände als ehemaliges Bombenabwurfgebiet eingestuft<br />
wurde, musste es landseitig auf Kampfmittel untersucht werden.<br />
Erfreulicherweise wurde nur Metallschrott geborgen. Mit<br />
diesen Erkenntnissen sowie detaillierter Baugrundinformationen<br />
(Sand, Kies und Schluff), wurde eine Ausschreibung<br />
in geschlossener und offener Bauweise an geeignete Firmen<br />
versendet. Nach Auswertung der abgegebenen Angebote<br />
wurde ein Sondervorschlag der Arbeitsgemeinschaft Sonntag<br />
Baugesellschaft mbH & Co KG und der Sax+Klee GmbH,<br />
der die erstmalige Anwendung des Direct-Pipe-Verfahrens<br />
vorsah, angenommen. Neben dem wirtschaftlichen Aspekt<br />
hat dieses Bauverfahren seine Vorzüge in der Minimierung<br />
der Bauzeit, einem kalkulierbaren Baurisiko, der geringen<br />
Beeinflussung der Umwelt und der Nichtbeeinflussung des<br />
Rheinschifffahrtverkehrs.<br />
Bild 1: Lageplan mit Trassenverlauf und Brückenvisualisierung<br />
[8]; Legende: Strichlinie für Vortrieb DN1.200 Startgrube<br />
(Hessen); Volllinie für Landverlegung Zielgrube (Worms)<br />
Bild 2: Längsschnitt des Rheindükers [8]<br />
Verwendete Rohrmaterialien<br />
Die Materialbeschaffung für ihre Netzbaumaßnahmen obliegt<br />
der EWR Netz GmbH. Anhand eines Materialvergleichs entschied<br />
sich die EWR Netz GmbH für den Einbau einer Trinkwasserleitung<br />
DN 600 aus duktilem Gusseisen nach DIN EN<br />
545 [2]. Die Längskraftschlüssigkeit ist durch die TYTON-<br />
BLS®-Steckmuffen-Verbindung (Bild 3) gewährleistet. Der<br />
Außenschutz der Rohre besteht aus einem Zink-Überzug mit<br />
einer Deckbeschichtung aus Epoxydharz nach DIN 30 674,<br />
Teil 3 [3] und DIN EN 545 [2]. Innen haben die Rohre eine Zementmörtel-Auskleidung.<br />
Die Anwendung dieser Auskleidung<br />
ist in der DIN 2880 [4] geregelt. Eingebaut wurden Rohre mit<br />
einer Einzellänge von 6 m. Die Entscheidung fi el unter Berücksichtigung<br />
wirtschaftlicher als auch technischer Aspekte.<br />
Dabei spielten neben dem Rohrpreis die Belastbarkeit des<br />
Rohres und der Verbindungen sowie die schnelle, einfache<br />
und sichere Montage eine Rolle.<br />
Als Kabelschutzrohre wurden Rohre aus Polyethylen PE 100<br />
SDR 11 mit Außendurchmesser von 180 mm und 90 mm eingesetzt.<br />
Um die Stabilität der Rohre im Dükerrohr und den<br />
mechanischen Schutz dieser Rohre über viele Jahre zu gewährleisten,<br />
wurde beschlossen den Düker nach Einbringen<br />
der Rohre zu verdämmen. Daher wurden für die spätere Einbringung<br />
des Porenleichtbetons drei weitere PE-Rohre der<br />
Nennweite da 110 mm verlegt. Alle eingebauten PE – Rohre<br />
nach DIN 8074 / 8075 [5] / [6] mit einer Einzellänge von 18 m<br />
wurden mittels Elektroschweiß-Muffen verbunden.<br />
Bild 3:<br />
BLS-Steckmuffen-<br />
Verbindung<br />
264 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>
Dükerbau mit Landanschluss<br />
Für die Verlegung des Mehrspartendükers galt es im ersten<br />
Schritt, ein 464 m langes Stahlschutzrohr 1.220 x 16 mm unterhalb<br />
des Rheinbetts zu verlegen. Hierfür wurde erstmalig<br />
das Direct-Pipe-Verfahren angewendet – ein von der Herrenknecht<br />
AG und Dr. Kögler entwickeltes und patentiertes<br />
Bauverfahren. Dabei wurde ein im hessischen Vorland vorgefertigter<br />
Schutzrohrstrang in einem einzigen Arbeitsschritt<br />
grabenlos verlegt. Das gleichzeitig erstellte Bohrloch hat einen<br />
Durchmesser von 1.326 mm. Der Bodenabbau bei der<br />
vorgefundenen Geologie aus Sand, Kies und Schluff erfolgte<br />
mit einer navigierbaren Microtunneling-Vortriebsmaschine.<br />
Über einen Spülkreislauf wurde der Abraum zur Separationsanlage<br />
gefördert und ausgefällt. Die eigentliche Neuerung,<br />
der Pipe Thruster der Herrenknecht AG, hat die Aufgabe,<br />
die vorgefertigte Pipeline nach vorne zu schieben. Über den<br />
Rohrstrang wurde die erforderliche Anpresskraft auf den<br />
Bohrkopf übertragen. Für die Vortriebszeit von 13 Tagen<br />
(28.9. bis 11.10.2007) wurde auf Grund der gut ausgebildeten<br />
Ringraumschmierung eine durchschnittliche Schubkraft von<br />
lediglich 80 to gemessen, bei einer maximal verfügbaren<br />
Kraft des Pipe Thrusters von 500 to. Wesentlicher Vorteil bei<br />
diesem Verfahren war die einseitige Baustellen-Andienung<br />
über das hessische Vorland mit Standort des Vortriebs-<br />
Equipments und der Rohrstrangauslegung über eine aufgeschüttete<br />
Ablaufbahn. Hierfür wurde eine Gesamtfläche von<br />
ca. 4.500 m² in Anspruch genommen. Die linksrheinische<br />
Bebauung wurde zur Zufriedenheit der Anwohner durch die<br />
kleine Zielgrube nur geringfügig gestört. Nach Beendigung<br />
des Vortriebs wurden die seitens der Genehmigungsbehörde<br />
WSA Mannheim geforderten Messungen zur Bestimmung der<br />
Dükertiefenlage und Rheinsohlenvermessung ausgeführt, die<br />
keine nennenswerten Abweichungen gegenüber der Planung<br />
zeigten. Weitere Informationen zum Bauverfahren siehe Veröffentlichung<br />
[1].<br />
Planung und technische Umsetzung<br />
des Rohr- und Leitungseinbaus ins Schutzrohr<br />
Nach Fertigstellung des Rohrvortriebs im Oktober 2007 galt<br />
es, das Rohrbündel verwindungsfrei und unter Beachtung<br />
weiterer Randbedingungen wie z. B. Korrosion einzubringen.<br />
Die Rohre aus duktilem Gusseisen haben eine Baulänge von<br />
6 m. Die Kabelschutzrohre aus PE 100 sind 18 m lang. In der<br />
Baugrube auf der hessischen Rheinseite wurde eine ca. 24<br />
m lange Montagerampe errichtet (Bild 5). Für das Einbringen<br />
des Rohrbündels in das Schutzrohr DN 1200 aus Stahl wurde<br />
ein verwindungsfreier Einzug gefordert. Um dies zu gewährleisten,<br />
musste zunächst auf der Sohle des Schutzrohres eine<br />
Führungsschiene eingeschweißt werden. Aus sicherheitstechnischen<br />
Gründen wurde für das Verschweißen der U-Schiene<br />
innerhalb des Rohrtunnels DN 1.200 ein Sicherheitskonzept<br />
mit der Berufsgenossenschaft sowie der Berufsfeuerwehr<br />
erarbeitet. Nach Beendigung der Schweißarbeiten wurden<br />
die Arbeiten zur Bündelung der Rohre aufgenommen. Hierfür<br />
wurde auf jedem Rohr aus duktilem Gusseisen DN 600<br />
eine Transportschelle mit 4 Rollen sowie 2 Fixierschellen zum<br />
Befestigen der Kabelschutzrohre montiert (Bild 4a, 4b). Um<br />
eine elektrochemische Elementbildung zu unterbinden, war<br />
auf eine elektrische Trennung zwischen dem Trinkwasserrohr<br />
aus duktilem Gusseisen und dem Stahlschutzrohr zu achten.<br />
Hierfür wurden Kunststoffeinlagen zwischen den Stahlschellen<br />
und dem Trinkwasserrohr eingesetzt. Die Transportschellen<br />
haben 2 nach unten gerichtete, kugelgelagerte Laufrollen<br />
und 2 nach oben gerichtete nicht kugelgelagerte Rollen, welche<br />
der Zentrierung des Rohrbündels im Schutzrohr dienen.<br />
Die kugelgelagerte Ausführung der Laufrollen zeigte sich<br />
für den problemlosen Einzug des Rohrbündels ins Schutzrohr<br />
unter den vorliegenden Randbedingungen (Länge, Profil<br />
und Gewicht) als unabdingbar (Bild 4 und 5). Jede Transportschelle<br />
hat zusätzlich einen nach unten, zur Sohle des<br />
Schutzrohres, gerichteten Führungsdorn. Dieser läuft in der<br />
Führungsschiene auf der Sohle des Schutzrohres und verhinderte<br />
das Drehen des Rohrbündels im Schutzrohr während<br />
des Einzuges auf der Länge von 464 m. Auf der Montagerampe<br />
wurden jeweils 3 Rohre aus duktilem Gusseisen<br />
montiert und anschließend die Kabelschutzrohre befestigt.<br />
Alle 18 m wurden die Kabelschutzrohre aus PE 100 SDR 11<br />
mittels Heizwendelschweißmuffen verbunden. Das Rohrbündel<br />
wurde dann meterweise in das Schutzrohr eingefahren<br />
bzw. eingezogen. Das Schellensystem zur Halterung der Kabelschutzrohre<br />
ist so gestaltet, dass die Längsbewegungen<br />
der duktilen Gussrohre bei der Druckbeaufschlagung infolge<br />
von Reckungen der BLS-Steckmuffen-Verbindungen nicht<br />
auf die Kunststoffrohre übertragen wurden. Am ersten Rohr<br />
aus duktilem Gusseisen mussten zusätzlich ein Zugkopf, eine<br />
zusätzliche Transportschelle und eine Schelle zur Verankerung<br />
der Kabelschutzrohre in Längsrichtung montiert werden.<br />
Vor dem Einziehen des eigentlichen Rohrstranges wurde ein<br />
Kaliberzug mit einem 18 m langen Rohrbündel durchgeführt<br />
(Bild 5). Nach erfolgreichem Testlauf wurde mit dem Einzug<br />
des Rohrbündels begonnen. Aufgrund des gegebenen Gefälles<br />
musste das Rohrbündel auf der hessischen Rheinseite<br />
beim Einfahren in das Stahlschutzrohr ca. bis zum Tiefpunkt<br />
des Dükerrohres durch eine Seilwinde zurückgehalten werden.<br />
Ansonsten bestand die Gefahr, dass sich die längskraftschlüssigen<br />
BLS®-Steckmuffen-Verbindungen entriegeln<br />
und der bereits erstellte Rohrstrang unkontrolliert ins Schutzrohr<br />
fährt. Ab dem Tiefpunkt musste der natürlichen Schwerkraft<br />
entgegengewirkt werden und das Rohrbündel mit der<br />
Seilwinde von der Wormser Rheinseite aus in das Schutzrohr<br />
eingezogen werden. Gezogen wurde an dem Zugkopf, der<br />
im Wesentlichen aus einer modifizierten BLS®-Steckmuffe<br />
bestand. Dieser Zugkopf diente zur Kraftübertragung auf<br />
den Rohrstrang. Die erforderlichen Zugkräfte von ca. 150 kN<br />
(15 to) lagen weit unter der zulässigen Zugkraft von 1525 kN<br />
(152,5 to) [7]. Der Rohrbündeleinzug und die erforderlichen<br />
Nebenarbeiten dauerten von Ende November 2007 bis Mitte<br />
Januar 20<strong>08</strong>. Die anschließende Dichtheitsprüfung der Trinkwasserleitung<br />
wurde bei gleichzeitiger Desinfektion mit Wasserstoffperoxid<br />
mit einem Prüfdruck von 21 bar nach dem<br />
Normalverfahren durchgeführt. Nach Abschluss der Rohrarbeiten<br />
wurde der Hohlraum innerhalb des Schutzrohres aus<br />
Korrosionsschutzgründen sowie zur Lagestabilisierung der<br />
Rohre mit Porenleichtbeton über die PE-Leitungen da 110mm<br />
verfüllt. Vor der Hohlraumverfüllung wurden die PE-Rohre mit<br />
Wasser gefüllt und mit Druck beaufschlagt. Somit wurde die<br />
Gefahr des Beulens der PE-Rohre durch den hydrostatischen<br />
Druck sowie den Reaktionskräften des eingebrachten Betons<br />
verhindert. Nach dem Abbinden des Porenleichtbetons<br />
wurden die PE-Rohre leergemolcht und anschließend mittels<br />
eines Kalibrierdorns auf Maßhaltigkeit überprüft. Danach<br />
wurden die entsprechenden Kabel mit einer Einzellänge von<br />
ca. 550 m in die jeweiligen Kabelschutzrohre eingezogen.<br />
Bild 4a: Längsschnitt des Schellensystem bestehend aus:<br />
Tr = Transportschelle; Fi = Fixierschelle<br />
Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 265
Bild 4b: Detail links Tr = Transportschelle; Detail rechts Fi =<br />
Fixierschelle<br />
Bild 5: Kaliberzug auf Montagerampe / Startgrube<br />
„Wasser bewegt NRW“<br />
Im Zuge der landseitigen Einbindung der innerhalb des Dükers<br />
verlegten Trinkwasserleitung wurden zwei Schachtbauwerke<br />
erstellt (Bild 7). Bei der Verlegung in offener Bauweise<br />
im Rheinvorland wurde die erdverlegte Trinkwasserleitung mit<br />
einer Auftriebssicherung versehen (Bild 8). Diese besteht aus<br />
Geogitter und einem sandundurchlässigen Vlies, welche den<br />
Ballastkörper (Sand oder Kies) ummanteln.<br />
Zusammenfassung<br />
Durch die konstruktive und gute Zusammenarbeit von Bauherrn,<br />
Bauleitung, Planungsbüro und den beteiligten Firmen<br />
während des Vortriebs sowie dem nachfolgenden Rohrbündeleinzug<br />
konnte dieses anspruchsvolle und zu gleich spannende<br />
Projekt mit Inbetriebnahme der Haupttransportwasserleitung<br />
am 28.2.20<strong>08</strong> erfolgreich abgeschlossen werden.<br />
Literatur<br />
[ 1 ] bi Umwelt Bau Ausgabe Nr.1 20<strong>08</strong><br />
„Weltpremiere für Direct Pipe“ S. 28ff<br />
[ 2 ] DIN EN 545<br />
Rohre, Formstücke, Zubehörteile aus duktilem Gusseisen und ihre Verbindungen<br />
für Wasserleitungen – Anforderungen und Prüfverfahren<br />
[ 3 ] DIN 30674, Teil 3<br />
Umhüllung von Rohren aus duktilem Gusseisen – Teil 3: Zinküberzug mit<br />
Deckbeschichtung<br />
[ 4 ] DIN 2880<br />
Anwendung von Zementmörtel-Auskleidung für Gussrohre, Stahlrohre<br />
und Formstücke<br />
[ 5 ] DIN 8074<br />
Rohre aus Polyethylen (PE); Maße<br />
[ 6 ] DIN 8075<br />
Rohre aus Polyethylen (PE) PE 63, PE 80, PE 100 – Allgemeine Güteanforderung<br />
[ 7 ] Buderus-Handbuch<br />
Grabenloser Einbau duktiler Gussrohre 11/07<br />
[ 8 ] Landesbetrieb Mobilität Rheinland Pfalz<br />
Visualisierung Neue Nibelungenbrücke Worms<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.ewr.de und www.sax-klee.de.<br />
Nordrhein-Westfälische Wasserverbände und ihre Tochterunternehmen bei der IFAT 20<strong>08</strong> in München<br />
Von Axel Blüm, Aggerverband, Monika Ebers, Wupperverband und Markus Rüdel, Ruhrverband<br />
Wasserwirtschaft in Nordrhein-Westfalen bedeutet Verantwortung<br />
für die Erhaltung und die Verbesserung des Wasserschatzes<br />
der großen Fließgewässer im mit rund 11,3 Mio.<br />
Einwohnern weitaus am dichtesten besiedelten Gebiet der<br />
Bundesrepublik Deutschland. Die Organisationsform der<br />
„Sondergesetzlichen Wasserverbände“ in NRW ist ein Alleinstellungsmerkmal,<br />
dass sich bewährt hat und internationales<br />
Ansehen genießt. Auf Grundlage des gesetzlichen Auftrages<br />
bewirtschaften die Wasserverbände seit Jahrzehnten<br />
Flussgebietseinheiten wie Wupper, Emscher, Lippe, Rur, Erft,<br />
Agger und Ruhr aus einer Hand. Sie sorgen für die Abwasserbeseitigung,<br />
die Klärschlammverbrennung, den Hochwasserschutz<br />
und der Regeln die Grundwasserstände in aktiven<br />
und ehemaligen Bergbaugebieten. Sie kümmern sich um die<br />
Unterhaltung und die ökologische Entwicklung der Flüsse,<br />
sorgen für den Schutz und die Bereitstellung der Wasserressourcen<br />
für die Rohwassergewinnung und beliefern zum Teil<br />
Städte und Gemeinden direkt mit aufbereitetem Trinkwasser.<br />
Durch die Zusammenfassung dieser Aufgaben in den Händen<br />
der Wasserwirtschaftsverbände ist der koordinierte und<br />
effektive Betrieb der Anlagen gewährleistet. Dadurch werden<br />
wirtschaftliche Synergien ausgeschöpft, die einen effizienten<br />
und kostengünstigen Betrieb bei stabilen Preisen garantieren.<br />
Ganzheitliches Wassermanagement über kommunale Gren-<br />
266 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>
zen hinweg, das so genannte Flussgebietsmanagement, war<br />
schon die hinter der Gründung der Verbände stehende Philosophie<br />
- auch wenn sie damals noch nicht so bezeichnet<br />
wurde. Von der Quelle der Flüsse bis zur Mündung reicht<br />
das Aufgabengebiet. Die ganzheitliche Betrachtung der wasserwirtschaftlichen<br />
Abläufe und ihr Wirken aufeinander bestimmen<br />
die Entscheidungen, die im ständigen Dialog mit<br />
den Verbandsmitgliedern getroffen werden. Finanzielle und<br />
sozialpolitische Aspekte fi nden Berücksichtigung. Dieses Zusammenwirken<br />
gibt Kommunen und Industrie eine Planungsgrundlage<br />
und damit letztlich den Bürgerinnen und Bürgern<br />
die Gewissheit, dass die Lebensgrundlage Wasser sich in<br />
verantwortungsbewussten Händen befindet.<br />
Die Wasserverbände in Nordrhein-Westfalen agieren in ihrem<br />
Verbandsgebiet, den jeweiligen Flusseinzugsgebieten. Damit<br />
das in Jahrzehnten erworbene Wissen und die Erfahrung<br />
auch außerhalb der Verbände angewendet werden können,<br />
haben sie Tochterunternehmen gegründet, die sich jeweils<br />
auf Spezialgebiete wie Klärschlammverbrennung, Optimierung<br />
abwassertechnischer Anlagen, Trinkwasserversorgung<br />
etc. konzentrieren. Die Tochterunternehmen sind als Gesellschaften<br />
des Privatrechts in der Lage, ihre Leistungen auch<br />
national und international anzubieten. Mit Erfolg, wie die Erfahrung<br />
zeigt.<br />
Zielsetzung des gemeinsamen Auftretens<br />
Die Vorzüge einer an Flussgebieten orientierten und ganzheitlich<br />
ausgerichteten Wasserwirtschaft in öffentlich-rechtlicher<br />
Form vor einem internationalen Publikum zu demonstrieren,<br />
ist das Ziel der Teilnahme der Wasserverbände an einer inter-<br />
Es werden vorgestellt:<br />
nationalen Messe wie der IFAT. Ihre Tochterunternehmen sehen<br />
in ihrer Teilnahme die Chance zur Kontaktaufnahme mit<br />
neuen Kunden und zur europa- und weltweiten Vermittlung<br />
ihres Wissens und Erfolges.<br />
Hauptthemenfelder der Verbände / Töchter<br />
Wasserwirtschaft funktioniert überall gleich? – nicht ganz<br />
In der gesetzlichen Aufgabenstellung wurde den unterschiedlichen<br />
regionalen Gegebenheiten Rechnung getragen. Im Bergischen<br />
Land und im Sauerland beherrschen Talsperren das<br />
Landschaftsbild, demzufolge liegt ein Aufgabenschwerpunkt<br />
in der Brauchwasserversorgung, dem Hochwasserschutz<br />
sowie in der Trinkwasserbereitstellung /-versorgung. Demgegenüber<br />
stehen die Verbände in Ruhrgebiet vor allem vor<br />
der Aufgabe, die Abwässer von vielen Millionen Menschen<br />
zu reinigen.<br />
Aus den jeweiligen umfangreichen Aufgabengebieten hat jeder<br />
Verband zwei Hauptthemenfelder heraus genommen, die<br />
er bei der IFAT präsentiert, um den Überblick für die Messebesucher<br />
zu erleichtern. Das sind für Verbände und Tochterunternehmen<br />
zwar immerhin auch noch 24 unterschiedliche<br />
Bereiche, die jedoch durch eine knappe Art der Darstellung<br />
präsentiert werden sollen.<br />
Der Aggerverband wird sich auf die Themen Wanderfischprogramm<br />
NRW und Bereitschaftsdienste konzentrieren.<br />
Die Bröl ist das Referenzgewässer für die Wiederansiedlung<br />
von Wanderfischen in Nordrhein-Westfalen. In den nächsten<br />
drei Jahren soll das Gewässer ökologisch weiter verbessert<br />
werden. Mit dem zweiten Thema wird der Aggerverband zei-<br />
Verband Thema Tochterunternehmen Thema<br />
Aggerverband 1. Wanderfischprogramm<br />
NRW<br />
2. Bereitschaftsdienste<br />
Emschergenossenschaft / 1. Wasserstoff Emscher- und Lippe-Gesellschaft für 1. Internationale Schulung<br />
Lippeverband 2. Schredderflusen Wassertechnik mbH 2. Regenwasserbewirtschaftung<br />
3. Kanalinspektionssystem<br />
Erftverband 1. Hochwasserschutz<br />
2. Membrantechnik<br />
LINEG, Linksniederrheinsche 1. Grundwassermodellierung<br />
Entwässerungsgenossenschaft 2. Brunnenregenerierung<br />
Betrem Emscherbrennstoffe GmbH 1. Brennstoffkonfektionierung<br />
INNOVATHERM 1. Klärschlammverbrennung<br />
Ruhrverband 1. Klimawandel RWG Ruhr-Wasserwirtschafts- 1. Fremdwasser<br />
und Talsperren Gesellschaft mbH 2. Synergien kommunaler und<br />
2. Abwasserreinigung industrieller Abwasserbehandlung<br />
Wasserverband Eifel-Rur 1. Retentionsbodenfilter<br />
2. Filteranlagen, Membranfilter<br />
WFA Elverlingsen GmbH 1. Ökologische Entsorgung<br />
Wupperverband 1. Flussgebietsmanagement – WiW, Wupperverbandsgesellschaft 1. Energieeffiziente Kläranlage<br />
Pilotprojekt Dhünn für integrale Wasserwirtschaft mbH 2. Bucherpresse<br />
2. Geografische<br />
Informationssysteme<br />
Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 267
gen wie Bereitschaftsdienste aufgrund eines ausgereiften<br />
PDV-Systems und einer modernen Leitstelle effizient und kostengünstig<br />
organisiert werden können.<br />
Emschergenossenschaft und Lippeverband haben die<br />
Themen Wasserstoff, Kanalinspektionssystem und<br />
Schredderflusen ausgewählt.<br />
Die Emschergenossenschaft führt auf der Kläranlage Bottrop<br />
das Pilotprojekt „EuWaK - Erdgas und Wasserstoff aus Kläranlagen“<br />
durch. Im Projekt wird die komplette dezentrale<br />
Wasserstoff-Infrastruktur vom nachhaltigen Primärenergieträger<br />
(Klärschlamm, Biomasse, Bioabfall) über ein dezentrales<br />
Wasserstoffverteilungsnetz bis zum Verbraucher erstellt. Dabei<br />
wird Wasserstoff aus Klärschlamm mit einer Qualität hergestellt,<br />
die sowohl für die stationäre Nutzung als auch für die<br />
mobile Nutzung in PEM-Brennstoffzellen geeignet ist.<br />
Ein Teilstrom des Faulgases der Kläranlage wird auf Erdgasqualität<br />
und in einem weiteren Schritt zu Wasserstoff aufbereitet.<br />
Das Bioerdgas dient zur Betankung von Fahrzeugen,<br />
der Wasserstoff wird stationär zur Strom- und Wärmeversorgung<br />
eines nahe gelegenen Schulzentrums der Stadt Bottrop<br />
genutzt. Langfristig bietet die Gastankstelle eine Ausbaumöglichkeit<br />
zur Wasserstofftankstelle.<br />
Weiterhin wird ein neuartiges automatisiertes Kanalinspektions-<br />
und Reinigungssystem für Kanäle > DN 1200 ausgestellt.<br />
Die Besonderheit an diesem System ist, dass es auch<br />
unter (Ab-)Wasser messen kann. Für die Inspektion großer<br />
Kanäle mit starker Wasserführung zum Beispiel unmittelbar<br />
vor Kläranlagen ist somit eine aufwendige Trockenlegung des<br />
Abwassersammlers nicht mehr erforderlich. Ein weiterer Vorteil:<br />
durch die Inspektion mit Sensoren ist erstmalig ein Vergleich<br />
von zeitlich versetzten Inspektionen möglich – auf der<br />
Basis von objektiv gewonnenen Daten.<br />
Bei der Abwasserreinigung in insgesamt 59 Kläranlagen fallen<br />
bei Emschergenossenschaft und Lippeverband jährlich etwa<br />
100.000 Mg TR Klärschlämme an. Etwa 60 % dieser Schlämme<br />
werden auf der Zentralen Schlammbehandlungsanlage<br />
der Emschergenossenschaft in Bottrop zu einem Brennstoff<br />
auf Klärschlammbasis verarbeitet. Die ausgefaulten Schlämme<br />
werden mit Feinkohle und Polymeren konditioniert und<br />
auf modernen Membranfilterpressen entwässert. Durch die<br />
Kohlezugabe wird der Heizwert des entwässerten Schlammes<br />
so eingestellt, dass eine selbstgängige Verbrennung des entwässerten<br />
Schlammes in Wirbelschichtöfen möglich ist. Um<br />
den fossilen Energieträger Kohle als Konditionierungsmittel<br />
zu ersetzen, wurden Versuche mit alternativen Materialien<br />
durchgeführt. Besonders erfolgreich war dabei der Einsatz<br />
eines Schredderflusenagglomerates, das bei der Verwertung<br />
alter Autos durch Aufbereitung der Schredderleichtfraktion<br />
entsteht. Das faserige Material ist hervorragend geeignet,<br />
um die Entwässerbarkeit des Schlammes zu verbessern und<br />
gleichzeitig den Heizwert des entwässerten Schlammes bis<br />
zur selbstgängigen Verbrennung anzuheben<br />
Der Erftverband wird das Augenmerk der Besucher auf den<br />
Hochwasserschutz und die Membranbelebungstechnik<br />
richten.<br />
Überschwemmungen und Hochwasser können überall auftreten,<br />
deshalb sind Frühwarnsysteme unverzichtbar. Der<br />
Erftverband stellt auf der IFAT das Hochwasserinformationssystem<br />
HOWIS vor. Es unterstützt und koordiniert das Hochwassermanagement<br />
und die Steuerung der 17 Hochwasserrückhaltebecken<br />
des Erftverbands.<br />
Seit 1999 betreibt der Erftverband das erste kommunale Klärwerk<br />
mit Membrantechnik in Deutschland. 20<strong>04</strong> nahm er das<br />
zu diesem Zeitpunkt weltweit größte kommunale Membranklärwerk<br />
in Betrieb. Im Mai 20<strong>08</strong> folgt die dritte Anlage. Der<br />
Erftverband erforscht diese komplexen Prozessabläufe und<br />
entwickelt wirtschaftliche Steuerungskonzepte. Er gibt seine<br />
Erfahrungen in Seminaren und Schulungen weiter.<br />
Die LINEG präsentiert dem Messepublikum die Themen der<br />
modellgestützten Grundwasserregulierungsplanung sowie<br />
der Brunnenregenerierung.<br />
Bedingt durch bergbauliche Tätigkeit ist die Geländeoberfläche<br />
am linken Niederrhein in weiten Bereichen abgesunken.<br />
Dies erfordert eine Vielzahl von Regulierungsanlagen. Simulation<br />
in der Planung ermöglicht Variantenuntersuchungen mit<br />
ganzheitlicher Betrachtung. Dies spart sowohl Baukosten als<br />
auch Betriebskosten. Zur Instandhaltung dieser auf Dauer<br />
erforderlichen Anlagen gehört die regelmäßige bedarfsoptimierte<br />
Brunnenregenerierung. Hierbei wurden Verfahren zur<br />
Wiederherstellung der ursprünglich vorhandenen Leistungen<br />
und auch darüber hinaus entwickelt.<br />
Der Ruhrverband wird die Folgen des Klimawandels und<br />
wirtschaftliche Verfahren und Optimierungen zur Stickstoffentfernung<br />
und zur Co-Vergärung von Speiseresten<br />
in den Vordergrund stellen. Die aktuelle Klimastudie des<br />
Ruhrverbands und die statistische Auswertung der Regenaufzeichnungen,<br />
nach der die Niederschläge im Winterhalbjahr<br />
in den letzten 80 Jahren um 22 Prozent zugenommen haben,<br />
lassen keinen Zweifel: Der Klimawandel ist auch im Ruhreinzugsgebiet<br />
angekommen. Der Orkan Kyrill und die Trockenheit<br />
im April 2007 waren erste Vorboten dieses Klimawandels.<br />
Vor diesem Hintergrund hat sich der Ruhrverband mit der zukünftigen<br />
Verfügbarkeit des Talsperrensystems befasst. Welche<br />
Effekte der Klimawandel auf die Wasserwirtschaft hat,<br />
wird anhand eines digitalen 3-D Modells dargestellt. Auf dem<br />
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Gebiet der Abwasserreinigung werden die Co-Vergärung von<br />
Speiseresten, die Anaerobe Behandlung von kommunalem<br />
und industriellem Abwasser sowie die Deammonifikationsverfahren<br />
von Schlammwässern vorgestellt, durch die die<br />
Prozessstabilität und der Wirkungsgrad beim Stickstoffabbau<br />
erhöht werden.<br />
Der Wasserverband Eifel-Rur vertritt die Themen Filteranlagen,<br />
Membranfilter und Retentionsbodenfilter.<br />
Nachgeschaltete Filteranlagen, ob abwärts durchströmt oder<br />
mit periodischer Rückspülung, halten Flocken zurück, die<br />
der Nachklärung noch entkommen sind. Außerdem kann hier<br />
durch Fällung Phosphor eliminiert werden.<br />
Membranfilter, in den Belebtschlamm getaucht, halten alle<br />
Keime zurück und erzielen eine optimierte Reinigungsleistung.<br />
Außerdem haben Anlagen mit Membrantechnik einen<br />
verminderten Platzbedarf, da die Nachklärung entfällt und<br />
die Belebtschlammbecken mit einem höheren TS-Gehalt arbeiten<br />
können.<br />
Retentionsbodenfilter bewirken eine weitergehende Reinigung<br />
von aus Regenüberlaufbecken abgeschlagenem, bereits<br />
stark verdünntem Mischwasser. Durch eine vergleichmäßigte<br />
Abgabe vermindern sie auch Stoßbelastungen der<br />
Vorfluter.<br />
Der Wupperverband wird das Pilotprojekt Dhünn und Geografische<br />
Informationssysteme präsentieren. Das Pilotprojekt<br />
Dhünn, welches in engem Zusammenhang mit der regionalen<br />
Entwicklung und mit der Umsetzung der EU-WRRL zu<br />
sehen ist, befasst sich mit einem neuen Ansatz der partizipativen<br />
Planung und der Entwicklung eines Raumes. Gewässerentwicklung<br />
in Diskussion mit allen Akteuren ist das Ziel<br />
– auch im Hinblick auf die Erreichung des „guten Zustands“.<br />
Geografische Informationssysteme gewinnen in der Planung<br />
eines Raumes immer mehr an Bedeutung. Mit dem FlussGebietsGeoinformationsSystem<br />
(FluGGS) hat der Wupperverband<br />
ein Wissensnetzwerk rund ums Wasser entwickelt. Die<br />
institutionsübergreifende Vernetzung von Datenbanken und<br />
Messstellen bringt Transparenz, Wissen und Effizienz.<br />
Der Aktionsradius der Tochterunternehmen bewegt sich<br />
von der Bundesrepublik Deutschland über Europa bis in alle<br />
Welt. Auf der IFAT in München wollen sie ihre Kompetenz präsentieren<br />
und unter Beweis stellen.<br />
Emscher- und LippeGesellschaft für Wassertechnik mbH<br />
stellen die Themen Internationale Schulung sowie Regenwasserbewirtschaftung<br />
vor.<br />
Die Emscher Gesellschaft für Wassertechnik mbH wird in verstärktem<br />
Maß mit der Schulung von technischem sowie Verwaltungspersonal<br />
beauftragt, wobei u.a. Algerien, China, der<br />
Iran und die Vereinigten Arabischen Emirate schwerpunktmäßig<br />
bedient wurden.<br />
Die Schulungen beinhalten das gesamte Spektrum von der<br />
Grundlagenvermittlung in der Verfahrenstechnik über den<br />
Betrieb einschließlich Laboranalytik bis hin zum „Training on<br />
the Job“ bei der Instandhaltung der maschinentechnischen<br />
Ausrüstung. Darüber hinaus sind die kaufmännischen und<br />
organisatorischen Aspekte Teil der Schulungen für einen reibungslosen<br />
Betriebsablauf unter ökonomischen Gesichtspunkten.<br />
Oft sind die Untergrundverhältnisse für die gesetzlich ge-<br />
forderte Regenwasserversickerung nicht geeignet oder erscheinen<br />
auf den ersten Blick so. Problematisch sind z.B.<br />
zu geringe Flurabstände in den Bebauungsgebieten, Flurabstandsprobleme<br />
werden oft auch im Fall von Kanalsanierungen<br />
verschärft, da die Fremdwasserzutritte hierbei unterbunden<br />
werden. Die Lippe Gesellschaft für Wassertechnik<br />
mbH verknüpft die Grund- und Regenwasserbewirtschaftung<br />
und sucht naturnahe Lösungen. Positive Ergebnisse<br />
sind Wertsteigerungen von Gebäuden, Wiedernutzbarmachung<br />
von Industriebrachen sowie Kosteneinsparungen<br />
durch Gebührensenkungen.<br />
Bei der BETREM Emscherbrennstoffe GmbH wird auf der<br />
Basis kommunaler Klärschlämme durch Mischung mit industriellen<br />
Klärschlämmen und der Zugabe von Ersatzbrennstoffen<br />
ein Brennstoff definierter Qualität erzeugt. Die Brennstoffe<br />
werden gemäß der von den belieferten thermischen<br />
Entsorgungsanlagen vorgegebenen Anforderungen zielgerichtet<br />
hergestellt. Bis zu 230.000 t konfektionierte Brennstoffe<br />
werden jedes Jahr bei der BETREM konfektioniert.<br />
Zur Qualitätssicherung werden alle ein- und ausgehenden<br />
Abfallströme beprobt und im Betriebslabor der BETREM untersucht.<br />
Die INNOVATHERM Gesellschaft zur innovativen Nutzung<br />
von Brennstoffen mbH vertritt auf der IFAT 20<strong>08</strong> das Thema<br />
Klärschlammverbrennung. Die umweltfreundliche thermische<br />
Verwertung von kommunalen und industriellen Klärschlämmen<br />
in dem größten Wirbelschichtofen Europas ist die Kernaufgabe<br />
der INNOVATHERM. Durch die Verbrennung von<br />
240.000 t Klärschlamm pro Jahr werden mehr als 13.000<br />
Haushalte mit Strom versorgt. Die moderne Anlage wird<br />
ständig weiter entwickelt. Projekte wie Sauerstoffdosierung<br />
und die Verwertung von fl üssigen Abfallstoffen schaffen neue<br />
Perspektiven für die Zukunft.<br />
Die RWG Ruhr-Wasserwirtschafts-Gesellschaft mbH hat<br />
sich in den letzten Jahren in zahlreichen Projekten intensiv<br />
mit der Thematik – und Problematik – Fremdwasser befasst.<br />
Vom Aufbau einer Messkampagne, über die Messung und<br />
Datenauswertung bis hin zur Erstellung von ganzheitlichen<br />
Sanierungskonzepten reicht das Leistungsspektrum, um<br />
dem Fremdwasser auf die Spur zu kommen und es gezielt<br />
zu entfernen.<br />
Elektrische Energie aus Abwasser? Durch Synergien bei<br />
der gemeinsamen kommunalen und industriellen Abwasserbehandlung<br />
kann dieser lohnende Mehrwert genutzt<br />
werden. Am Beispiel der Mitbehandlung von industriellem<br />
Papierabwasser wird gezeigt, wie Energieeinsparungen, Energiegewinnung<br />
und bessere Reinigungsergebnisse auf kommunalen<br />
Kläranlagen erzielt werden können.<br />
Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 269
Die WFA Elverlingsen GmbH betreibt eine Klärschlammverbrennungsanlage<br />
mit einer Kapazität von 170.000 t Klärschlamm<br />
pro Jahr bei Werdohl im Sauerland. Die Anlage ist mit<br />
modernster Rauchgasreinigungstechnologie ausgerüstet und<br />
arbeitet abwasserfrei. Der Antransport von Klärschlämmen<br />
kann besonders umweltfreundlich per Bahn erfolgen. Hierfür<br />
steht eine separate vollautomatische Annahmehalle mit hoher<br />
Durchsatzleistung zur Verfügung. Die Bahnanlieferung ist<br />
bei größeren Transportentfernungen aus ökologischer Sicht<br />
erste Wahl bei vergleichbaren Kosten zum LKW-Transport.<br />
Die WiW - Wupperverbandsgesellschaft für integrale<br />
Wasserwirtschaft mbH – vertritt die Themen der Energieeffi<br />
zienz von Kläranlagen und einer innovativen Schlam-<br />
Mannheim ist Modellstadt fürs Energiesparen<br />
Bundeswirtschaftsministerium verleiht Projekt unter der Führung<br />
der MVV Energie den ersten Preis – MVV-Energie-Chef<br />
Dr. Schulten: „Energieeffizienz ist wichtige Zukunftsaufgabe“.<br />
Mannheim ist auf dem besten Weg, zur Modellstadt für innovative<br />
und sparsame Energiekonzepte zu werden. Unter der<br />
Federführung des Mannheimer Energieunternehmens MVV<br />
Energie arbeitet derzeit ein Unternehmenskonsortium an der<br />
„Modellstadt Mannheim“ und wurde dafür nun im Rahmen<br />
des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie<br />
ausgeschriebenen Technologiewettbewerbes „E-Energy“ als<br />
Förderprojekt mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Bei der<br />
Preisverleihung im Rahmen der Computermesse CeBIT unterstrich<br />
die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium<br />
Dagmar Wöhrl am Dienstag in Hannover<br />
die Bedeutung für die Optimierung der Wirtschaftlichkeit,<br />
Sicherheit und Klimaverträglichkeit der Energiesysteme der<br />
Zukunft. Für den Vorstandsvorsitzenden der MVV Energie, Dr.<br />
Rudolf Schulten, der die Auszeichnung in Hannover entgegennahm,<br />
ist der Preis „Ansporn und Verpflichtung zugleich,<br />
neue und innovative Lösungen umzusetzen. Energiesparen<br />
ist unsere wichtigste Energiequelle und der wirkungsvollste<br />
Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz.“<br />
Mit dem Wettbewerb fördert das Bundesministerium für Wirtschaft<br />
und Technologie die Anwendung von Informations- und<br />
Kommunikationstechnologien bei der Energieversorgung.<br />
Dabei soll ein Finanzierungsvolumen von rund 100 Millionen<br />
Euro mobilisiert werden, zu dem die Bundesregierung bis zu<br />
40 Millionen Euro an Fördermitteln für einen Zeitraum von bis<br />
zu vier Jahren beiträgt. Insgesamt hatten sich bundesweit 28<br />
mentwässerung. Ziel der verbesserten Energieeffizienz ist<br />
die Optimierung der verfahrenstechnischen Prozesse, die<br />
Reduzierung des hieraus resultierenden Energieverbrauchs<br />
und damit letztlich eine Verringerung der betrieblichen Aufwendungen<br />
für den Kläranlagenbetreiber. Das Thema der<br />
Schlammentwässerung befasst sich mit der Markteinführung<br />
eines neuen hydraulischen Entwässerungssystems, dass<br />
durch hohe Entwässerungsgrade und geringe Wartungsaufwendungen<br />
bei einem insgesamt personalreduzierten Betrieb<br />
von bis zu 24 Stunden pro Tag konzipiert ist.<br />
„Wasser bewegt“ ist das Motto der Wasserverbände und deren<br />
Tochterunternehmen auf der IFAT 20<strong>08</strong>. Wasser bewegt<br />
die Verbände seit über 100 Jahren, und das 24 Stunden am<br />
Tag. Mit Erfahrung und immer mit modernster Technik, öffentlich-rechtlich,<br />
demokratisch legitimiert und unabhängig.<br />
Als Non-Profit-Unternehmen arbeiten die Verbände zum<br />
Wohle der Allgemeinheit. Daseinsvorsorge mit Einsatz vielfältiger<br />
Steuerungsmöglichkeiten, sie zeigen und beweisen,<br />
dass es funktioniert. Die Lebensgrundlage Wasser darf keine<br />
Handelsware sein – sie gehört allen Menschen.<br />
Die Tochterunternehmen der Verbände tragen deren Wissen<br />
über die Verbandsgrenzen hinaus, damit ein gutes Beispiel<br />
Schule machen kann.<br />
Weitere Informationen unter: www.wasser-bewegt.de.<br />
fachübergreifende Konsortien um die insgesamt zwölf Preise<br />
beworben.<br />
Herzstück des jetzt ausgezeichneten Mannheimer Modellprojekts<br />
ist ein repräsentativer Großversuch zur Verbesserung<br />
der Energieeffizienz und der Netzqualität. Dabei können die<br />
Verbraucher Menge, Preis und Herkunft ihrer Energie nach<br />
eigenem Ermessen wählen und durch ihr Verhalten den Energiemarkt<br />
unmittelbar beeinflussen. Echtzeit-Informationen<br />
zum eigenen Energieverbrauch helfen dem Kunden gleichzeitig,<br />
seinen individuellen Beitrag zu mehr Energieeffizienz<br />
zu leisten.<br />
Hierzu arbeiten die MVV Energie und die Mannheimer Power<br />
PLUS Communications AG derzeit in der Quadratestadt<br />
gemeinsam mit ihren Projektpartnern - IBM, Universität<br />
Duisburg-Essen, Papendorf Software Engineering (Gärtringen),<br />
DREWAG Stadtwerke Dresden und den Forschungseinrichtungen<br />
Institut für Solare Energieversorgungstechnik<br />
ISET (Kassel), Institut für Energie- und Umweltforschung ifeu<br />
(Heidelberg) und Institut für ZukunftsEnergieSysteme izes<br />
(Saarbrücken) – an der technischen Umsetzung eines sparsamen<br />
Energiemanagements für private Haushalte mit einer<br />
Steuerung über das Internet. Der Feldversuch trifft in Mannheim<br />
auf beste Ausgangsbedingungen, da die Stadt bereits<br />
großflächig mit einer Breitband-Powerline-Infrastruktur zur<br />
Vernetzung der innovativen Techniken ausgestattet ist. Die<br />
Powerline-Technologie der Power PLUS Communications ist<br />
mittlerweile auf dem besten Weg, zu einer Anwendung mit<br />
Perspektive und international zu einer Schlüsseltechnologie<br />
für intelligente Stromnetze zu werden.<br />
270 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>
Von dem Versuch erwarten die MVV Energie und ihre Projektpartner<br />
entscheidende Fortschritte bei der strompreisorientierten<br />
Nachfragesteuerung und der Effizienzverbesserung im<br />
Netzbereich. „Wir sind sicher, dass unser Modell dann auch<br />
SSI SCHÄFER auf der IFAT 20<strong>08</strong><br />
Mit den steigenden Anforderungen an den Umweltschutz<br />
werden neue Entsorgungssysteme benötigt, die geeignet<br />
sind, neben dem Restabfall wiederverwertbare Materialien zu<br />
sammeln und in den Wirtschaftskreislauf zurückzuführen. SSI<br />
Schäfer liefert die hierfür geeigneten Systeme - mit Behältern,<br />
die dank ausgefeilter Technik und hoher Produktqualität wirtschaftlich<br />
arbeiten und zugleich umwelt- wie bürgerfreundlich<br />
sind. Unter dem Motto „Gemeinsam der Umwelt verpflichtet“<br />
präsentiert SSI Schäfer auf der IFAT 20<strong>08</strong> Behältersysteme<br />
für die Sammlung von Restabfall sowie Wertstoffe und richtet<br />
den Fokus u.a. auf kundenindividuelle Sonderlösungen.<br />
Papiersammlung<br />
SSI Schäfer unterstützt seine Kunden bei der Altpapiersammlung<br />
und bietet praxisgerechte und effiziente Behältersysteme.<br />
Nach der Hausmüllanalyse 2001 befinden sich noch<br />
11,6 Gewichts-Prozent verwertbares Altpapier im Restmüll.<br />
Hier ist Potential gegeben, die Sammelmengen der privaten<br />
und kommunalen Kunden zu steigern und damit einen wichtigen<br />
Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Zur einfachen<br />
Umstellung vom Bring- auf das Holsystem mit eigener Tonne<br />
bei den Haushalten eignen sich die Behältersysteme GMT<br />
eXtra und der Modultainer. Die Großmülltonne GMT eXtra<br />
mit 120 oder 240 Litern Fassungsvolumen wird vornehmlich<br />
bei Ein- bis Zweifamilienhäusern eingesetzt. Sie ist ein<br />
langlebiger, robuster Behälter mit großem Aufnahmevolumen<br />
bei gleichzeitig geringem Eigengewicht und überzeugt durch<br />
zusätzliche Versteifungen im Front- und Heckbereich, eine<br />
erhöhte Anzahl an Stützrippen und Positionierhilfen für die<br />
Kammaufnahme, die Verstärkung von Radkasten und -lager<br />
sowie einen stabilen Boden. Der 1.100 Liter-Modultainer ist<br />
der geeignete Behälter für Mehrfamilienhäuser oder Gewerbebetriebe.<br />
Er bietet hohes Volumen, bequemes Handling<br />
und verschiedene Zusatzausstattungen.<br />
Die neue GMT eXtra 120 S – Mülltonne für schwere<br />
Nutzlasten wie Lebensmittelabfälle und Tierkörper<br />
Die Entsorgung von Lebensmittelabfällen in Gastbetrieben<br />
und Großküchen sowie in Schlacht-, Lebensmittelproduktions-<br />
und -handelsbetrieben unterliegt strengen Hygieneverordnungen.<br />
Diese Abfälle dürfen nicht über die Biotonne<br />
entsorgt werden. Daher muss die Entsorgung in geeigneten<br />
Behältersystemen erfolgen. Der Abfalltechnik-Spezialist SSI<br />
Schäfer, Neunkirchen/Siegerland, reagiert auf diese speziellen<br />
Kundenbedürfnisse mit der Großmülltonne GMT eXtra<br />
S. Sie ist eine Weiterentwicklung der bewährten Großmülltonne<br />
von SSI Schäfer und optimal für schwere Inhaltslasten wie<br />
Speisereste, Küchen- und Lebensmittelabfälle sowie Tierkörper<br />
geeignet. Neben der Ausführung mit einem Fassungsvolumen<br />
von 240 Litern, ist die GMT eXtra S, neu auch mit 120<br />
Litern Fassungsvolumen erhältlich. Zusätzliche Versteifungen<br />
im Front- und Heckbereich sowie Gleitrippen sorgen für mehr<br />
Stabilität und erhöhen die Bodentragfähigkeit. Das modifi-<br />
von anderen Städten und Regionen übernommen werden<br />
kann“, erklärte der Vorstandsvorsitzende der MVV Energie,<br />
Dr. Rudolf Schulten, in Hannover.<br />
Weitere Informationen unter: www.mvv-energie.de.<br />
zierte Material erlaubt extrem hohe Inhaltslasten und hält einer<br />
hohen Reinigungsbeanspruchung stand.<br />
Kundenindividuelle Sonderlösungen<br />
Kommunale und private Entsorger stellen unterschiedliche<br />
Anforderungen an die Abfallentsorgung. Dementsprechend<br />
müssen auch die Abfallsammelsysteme differenziert sein<br />
und speziell auf die Bedürfnisse des Kunden hin entwickelt<br />
werden. Dies erfordert jahrelange Branchen- und Projekterfahrung.<br />
In den vergangenen Jahren hat SSI Schäfer immer<br />
wieder weltweit richtungsweisende Kundenlösungen realisiert.<br />
Mit diesem Branchen-Know-how werden Systeme den<br />
Anforderungen der kommunalen und gewerblichen Kunden<br />
angepasst. Das entsprechende Produkt- und Leistungsspektrum<br />
ist so vielseitig, wie die Anforderungen der Kunden.<br />
Mögliche kundenindividuelle Lösungen sind beispielsweise<br />
die Entwicklung kostengünstiger Spezialbehälter für verschiedene<br />
Fraktionen, Sammelsysteme mit erhöhter Nutzlast<br />
oder Behälter aus Spezialkunststoffen. Verschiedene Deckelsysteme,<br />
individuelle Deckel- und Rumpfprägungen sowie<br />
Schließsysteme runden das Portfolio ab.<br />
Aerobe Biomüll-Sammlung<br />
Bioabfälle haben einen erheblichen Wassergehalt, der im Zusammenhang<br />
mit der hohen Dichte ohne Luftzirkulation zu<br />
anaerobem Abbau und Fäulnis führt. Der intensiv belüftete<br />
Behälter „Compostainer“ sorgt aufgrund des ausgeklügelten<br />
Belüftungssystems für eine aerobe intensive Verrottung des<br />
Biomülls bei bis zu 50°C und damit für weniger Geruchs- und<br />
Madenbildung. Der neutrale ph-Wert des Sickerwassers von<br />
7,6 (anstatt 5,0 wie bei unbelüfteten Abfallbehältern) begünstigt<br />
den Kompostiervorgang. Die hohe Wasserverdunstung<br />
im Compostainer führt zu einem deutlichen Masseverlust und<br />
damit zu einer Sammel- und Transportkostenersparnis von<br />
ca. 13 Prozent. Die Luftzirkulation im Compostainer erreicht<br />
Haushaltsnahe Erfassung von Wertstoffen am Einfamilienhaus<br />
durch Einsatz von Großmülltonnen GMT eXtra<br />
Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 271
SSI Schäfer durch Belüftungsöffnungen an den seitlichen<br />
Wandungen und im Deckel sowie durch innen liegende Distanzstege<br />
am Korpus. Der Compostainer schafft damit die<br />
Voraussetzung für eine aerobe Sammlung des Biomülls und<br />
kann somit unbedenklich im 14-tägigen Rhythmus abgefahren<br />
werden.<br />
Bürgerfreundlich weil lärmgedämmt<br />
Lärmdämmung ist weiterhin ein beherrschendes Thema nicht<br />
nur in der Entsorgungswirtschaft. Seit 2002 gilt innerhalb der<br />
EU die Richtlinie 2000/14/EG, die unter anderem das Befüllen<br />
und Entleeren nicht lärmgedämmter Müllbehälter während<br />
der festgelegten Ruhezeiten verbietet. Durch diese Richtlinie<br />
werden Anwohner zur Befüllung nicht lärmgedämmter Behälter<br />
auf die Zeit „werktags von 7.00 bis 20.00 Uhr“ beschränkt.<br />
Die Lösung liegt im Einsatz der lärmgedämmten Behältersysteme<br />
von SSI Schäfer. Beim Handling unterschreiten lärmgedämmte<br />
Großmülltonnen von Schäfer die gemäß der Europäischen<br />
Outdoor-Richtlinie zulässigen Werte um bis zu<br />
20 dBA. Das bedeutet im Vergleich: 100 lärmgedämmte SSI<br />
Schäfer-Großmülltonnen erzeugen soviel Lärm wie 1 herkömmlicher<br />
Behälter! Für den Bürger bedeutet dies, dass er<br />
seinen Abfall rund um die Uhr einwerfen darf. Abfuhrzeiten<br />
ohne Zeiteinschränkung lassen sich für die Entsorger durch<br />
lärmdämmende Maßnahmen am Fahrzeug und an der Schüttung<br />
ebenfalls erreichen. So könnten fl exiblere Fahrzeiten im<br />
Zwei-Schicht-Betrieb und eine bessere Auslastung der Fahrzeuge<br />
realisiert und ein leiseres Umfeld für Müllwerker wie<br />
Anwohner geschaffen werden.<br />
Komplette Behältersysteme<br />
für die Papiersammlung<br />
Modultainer®<br />
1.100 l in der<br />
Ausstattungsvariante<br />
mit<br />
Fußpedal-<br />
Deckelöffner zum<br />
leichten Einwurf<br />
SSI Schäfer startet eine Offensive für die Sammlung von Altpapier<br />
und Kartonagen: Der Abfalltechnikspezialist unterstützt<br />
Kommunen und private Entsorger mit einer kompletten Behälterserie<br />
für die Papiersammlung bei der Umstellung vom<br />
Bring- auf das Holsystem. Ziel ist es, die Sammelmenge zu<br />
steigern und den Anteil von Papier im Restabfallbehälter zu<br />
minimieren.<br />
Hintergrund: Der Papierverbrauch steigt weiter. In den letzten<br />
Jahren wurden in Deutschland im Jahresmittel ca. 225 kg Papier<br />
pro Einwohner verbraucht. Die Einsatzquote für Altpapier<br />
in der Papierindustrie beträgt derzeit rd. 65 Prozent, weitere<br />
Steigerungen sind technisch möglich. Nach der Hausmüllanalyse<br />
2001 befinden sich noch 11,6 Gewichts-Prozent verwertbares<br />
Altpapier im Restmüll. Dieses Papier wird derzeit<br />
als Restmüll in der Müllverbrennung oder auf der Deponie<br />
entsorgt. Hier ist Potential gegeben, die Sammelmenge zu<br />
steigern und damit einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz<br />
zu leisten.<br />
„Mit einer eigenen Papiertonne für die Haushalte wird die Papiersammlung<br />
erheblich vereinfacht“, erklärt Ludwig Sahm,<br />
Vertriebsdirektor Abfalltechnik bei SSI Schäfer. Die direkte<br />
Abholung hat gleich mehrere Vorteile: Für den Bürger die<br />
bequeme Entsorgung, für den Entsorger eine bessere Qualität<br />
des Altpapiers sowie weniger Papier im Restabfall. Die<br />
Bürger profitieren von reduzierten Entsorgungskosten und<br />
zusätzlichen Erlösen aus der Papiervermarktung. Nicht nur<br />
das wirtschaftliche Ergebnis der Abfallwirtschaftsbetriebe,<br />
sondern auch der Gebührenhaushalt der Kommunen kann so<br />
verbessert werden.<br />
Für eine praxisgerechte und effiziente Papiersammlung sorgen<br />
die Behälter von SSI Schäfer: Die Großmülltonnen GMT<br />
eXtra mit 120 oder 240 Litern Fassungsvolumen werden<br />
vornehmlich bei Ein- bis Zweifamilienhäusern eingesetzt.<br />
Der 1.100 Liter-Modultainer ist der geeignete Behälter für<br />
Mehrfamilienhäuser oder Gewerbebetriebe. In Verbindung<br />
mit modernen Entleerverfahren über Heck- oder Seitenlader-<br />
Fahrzeuge ist auch der Einsatz der 360 Liter GMT interessant.<br />
Drei 360 Liter Behälter stellen eine wirtschaftliche Alternative<br />
zum 1.100 Liter-Container dar.<br />
Die Großmülltonne GMT eXtra ist langlebig und robust. Mit<br />
großem Aufnahmevolumen bei gleichzeitig geringem Eigengewicht<br />
stellt der Behälter eine Weiterentwicklung der millionenfach<br />
bewährten GMT von SSI Schäfer dar. Er überzeugt<br />
durch zusätzliche Versteifungen im Front- und Heckbereich,<br />
eine erhöhte Anzahl an Stützrippen und Positionierhilfen für<br />
die Kammaufnahme, die Verstärkung von Radkasten und -lager<br />
sowie einen stabilen Boden. Damit ist der Behälter auch<br />
für hohe Papierlasten geeignet. Der Modultainer MGB 1100<br />
Liter bietet hohes Volumen, bequemes Handling und verschiedene<br />
Zusatzausstattungen. Auf Basis der etablierten Behältersysteme<br />
entwickelt SSI Schäfer Lösungen, zugeschnitten<br />
auf die individuellen Anforderungen der kommunalen und<br />
privaten Entsorger: So sind die Behältersysteme vorbereitet<br />
für die Aufnahme von Datenträgern zum Identifizieren und<br />
Wiegen. Auch sind individuelle Deckel- und Rumpfprägungen<br />
möglich, optional Schließsysteme erhältlich.<br />
Fazit: Durch die Sammlung von Altpapier wird für die Herstellung<br />
von Papier ein wichtiger Beitrag geleistet und natürliche<br />
Ressourcen geschont. Die Schäfer-Behälter sind somit ein<br />
wirtschaftliches, wie auch umwelt- und bürgerfreundliches<br />
Papier-Sammelsystem.<br />
Spezialist für kundenindividuelle<br />
Sonderlösungen bei Abfallbehältern<br />
Kommunale und gewerbliche Kunden stellen unterschiedliche<br />
Anforderungen an die Abfallentsorgung. Dementsprechend<br />
müssen auch die Abfallsammelsysteme differenziert<br />
sein. Das vielfältige Behälterangebot von SSI Schäfer ermöglicht<br />
individuelle Lösungen zur wirtschaftlichen Sammlung bei<br />
Entsorgern und im Gewerbe.<br />
272 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>
„Individuelle Behälter-Lösungen sind immer gefragter,“ so<br />
Peter Kliche, Verkaufsleiter Deutschland, Geschäftsbereich<br />
Abfalltechnik bei SSI Schäfer. „Unseren Kunden ist es sehr<br />
wichtig, dass sie Lösungen nach Maß bekommen. Die dafür<br />
erforderliche Systemkompetenz basiert auf unserer langjährigen<br />
Erfahrung in zahlreichen Projekten.“<br />
Allein in den vergangenen Jahren hat SSI Schäfer weltweit<br />
richtungsweisende Kundenlösungen realisiert. Mit diesem<br />
Branchen-Know-how werden Systeme den Anforderungen<br />
der kommunalen und gewerblichen Kunden angepasst. Dabei<br />
ist das Produkt- und Leistungsspektrum so vielseitig, wie die<br />
Anforderungen der Kunden. Das Programm der Abfalltechnik<br />
von SSI Schäfer umfasst rund 300 verschiedene Typen und<br />
Ausführungen von Behältern aus Kunststoff und Stahl für alle<br />
Bereiche der Entsorgung.<br />
„Spezial-Lösungen gibt es nicht von der Stange. Neben den<br />
bestehenden technischen Voraussetzungen müssen die<br />
Strukturen der Kunden und die damit verbundenen Problemstellungen<br />
in das Design einbezogen werden“, betont Peter<br />
Kliche. „Deshalb liegt bei SSI Schäfer auch Konzeption, Entwicklung<br />
und Vertrieb in einer Hand.“ Mögliche kundenindividuelle<br />
Lösungen sind beispielsweise die Entwicklung kostengünstiger<br />
Spezialbehälter für verschiedene Fraktionen,<br />
Sammelsysteme mit erhöhter Nutzlast oder Behälter aus<br />
Spezialkunststoffen. Verschiedene Deckelsysteme, individuelle<br />
Rumpf- und Deckelprägungen sowie Schließsysteme<br />
runden das Portfolio ab.<br />
Haushaltsnahe Erfassung von Altpapier am Mehrfamilienhaus<br />
durch Einsatz des Modultainers®<br />
Ein Beispiel für eine erfolgreich umgesetzte Kundenlösung<br />
ist der Modultainer mit Kombideckel. Ein großer niederländischer<br />
Entsorger hat SSI Schäfer aktuell mit der Lieferung<br />
beauftragt. Besonderheit des Auftrags ist die für den Kunden<br />
erarbeitete Deckel-im-Deckel-Lösung mit einer ergonomisch<br />
einfachen Befüllung der Behälter.<br />
Peter Kliche erläutert: „Was den Modultainer als Basis für<br />
kundenindividuelle Lösungen besonders interessant macht,<br />
ist die Kombination aus einem hohem Fassungsvolumen von<br />
770 bzw. 1.100 Litern, der leicht zu handhabende Kunststoff-<br />
Flachdeckel und die vielen Sonderausführungen. Ein weiterer<br />
Vorteil des Modultainers ist seine Stapelbarkeit und der somit<br />
geringe Platzbedarf beim Transport. Durch die konische Form<br />
des Rumpfes lassen sich bis zu fünf Behälter ineinander geschachtelt<br />
befördern.“ Der Korpus aus feuerverzinktem Stahl<br />
bietet ein Optimum an Vorteilen: Lange Lebensdauer und<br />
Korrosionsschutz, geringes Eigengewicht sowie hohe Tragfä-<br />
higkeit durch die stabile Konstruktion. Hergestellt gemäß DIN<br />
EN 840-2 ist der Modultainer kompatibel mit allen gängigen<br />
Norm-Schüttvorrichtungen und verfügt über stabile, lenkbare<br />
Räder mit Radfeststellern. Optional ist er auch mit Fußpedal-<br />
Deckelöffnung erhältlich.<br />
Fazit: Peter Kliche: „Von unseren maßgeschneiderten Lösungen<br />
profitieren die Kunden durch eine schnelle und leistungsgerechte<br />
Umsetzung. Wichtig ist uns, dass wir für unsere<br />
Kunden nicht nur Abfallsammelsysteme planen, sondern<br />
Optimierungslösungen entwickeln. Gerade dies kennzeichnet<br />
den Unterschied unseres Leistungsangebotes gegenüber unseren<br />
Wettbewerbern.“<br />
Der GMT eXtra S – Behälter<br />
für schwere Nutzlasten<br />
wie Bio- und Lebensmittelabfälle sowie Tierkörper –<br />
neu mit 120 Litern Fassungsvolumen<br />
Die Entsorgung von Lebensmittelabfällen in Gastbetrieben<br />
und Großküchen sowie in Schlacht-, Lebensmittelproduktions-<br />
und -handelsbetrieben unterliegt strengen Hygieneverordnungen.<br />
Diese Abfälle dürfen nicht über die Biotonne<br />
entsorgt werden. Daher muss die Entsorgung in geeigneten<br />
Behältersystemen erfolgen. Die Behälter müssen groß genug,<br />
leicht zu reinigen und auch nach längerem Gebrauch noch<br />
fl üssigkeitsdicht sein.<br />
Der Abfalltechnik-Spezialist SSI Schäfer, Neunkirchen/Siegerland,<br />
reagiert auf diese Situation mit der Großmülltonne<br />
GMT eXtra S. Sie ist eine Weiterentwicklung der bewährten<br />
Großmülltonne von SSI Schäfer und optimal für schwere Inhaltslasten<br />
wie Speisereste, Küchen- und Lebensmittelabfälle<br />
sowie Tierkörper geeignet. Neben der Ausführung mit einem<br />
Fassungsvolumen von 240 Litern, ist die GMT eXtra S, neu<br />
auch mit 120 Litern Fassungsvolumen erhältlich.<br />
Durch zusätzliche Versteifungen im Front- und Heckbereich<br />
erhält die GMT eXtra S mehr Stabilität. Zusätzliche Gleitrippen<br />
erhöhen die Bodenstabilität und -tragfähigkeit. Eine Verstärkung<br />
des Radkastens mit verbesserter Radienkontur bietet<br />
erhöhte Sicherheit beim Transport in beladenem Zustand. Optional<br />
erhältliche Räder mit doppelten Federbolzenelementen<br />
gewährleisten einen dauerhaften Sitz auf den Achsen. Das<br />
modifizierte Material erlaubt extrem hohe Inhaltslasten und<br />
hält einer hohen Reinigungsbeanspruchung stand.<br />
Die GMT eXtra S ist sowohl für das klassische Wechsel- als<br />
auch Umleerverfahren geeignet und kompatibel zu den bewährten<br />
DIN Kammschüttungen. Eine erhöhte Anzahl an<br />
Stützrippen sowie Positionierhilfen an der Kammleiste optimieren<br />
die Entleerung. Die Großmülltonne ist für die Aufnahme<br />
von Datenträgern zum Wiegen und Identifizieren vorbereitet.<br />
Verschiedene Farben, Schließsysteme, kundenindividuelle<br />
Deckel- und Rumpfprägungen sind optional erhältlich.<br />
Da die Kosten für den Austausch beschädigter Behälter<br />
oft höher sind, als der Wert des einzelnen Behälters, ist die<br />
Langlebigkeit ein wichtiges Kriterium für ein wirtschaftliches<br />
Entsorgungssystem. Die GMT eXtra S ist durch die Verstärkungen<br />
extra robust, daher sehr langlebig und bietet hohe<br />
Betriebssicherheit.<br />
Weitere Informationen unter: www.ssi-schaefer.de.<br />
Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 273
Ideenwettbewerb der NRW.BANK für Kommunen und Kreise:<br />
Stadt Königswinter setzt Bau eines neuen Sportplatzes<br />
mit privatem Investor um<br />
Jugendsport bedarf einer besonderen Förderung. Die Stadt<br />
Königswinter hat das erkannt: Gemeinsam mit einem privaten<br />
Investor setzte sie den Neubau einer Sportanlage um.<br />
Das Konzept ist ein Beitrag zum Ideenwettbewerb der NRW.<br />
BANK für Kommunen und Kreise.<br />
Sportplätze sind ein wichtiger Teil der Förderung des Jugendsports.<br />
Die Stadt Königswinter konnte ihre vorhandene Sportanlage<br />
für diesen Zweck nicht mehr nutzen. Ein Standort für<br />
einen neuen Sportplatz war schnell gefunden. Aber wie sollte<br />
der Neubau am besten fi nanziert werden?<br />
Die Umsetzung des Sportplatzneubaus erfolgte im Rahmen<br />
einer Öffentlich Privaten Partnerschaft. Öffentliche Hand und<br />
private Investoren arbeiten dabei zusammen, um ihre Ziele<br />
effektiver zu erreichen. In Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro<br />
Dr.-Ing. Fischer Consult GmbH wurden die Pläne für<br />
die Errichtung der Sportanlage entwickelt. Ein Investor war<br />
auch schnell gefunden. Die Firma STRATBAG Sportstättenbau<br />
GmbH begann im Oktober 2006 mit den Bauarbeiten.<br />
Im Juli 2007 wurde die Sportanlage bereits fertig gestellt.<br />
Der Vertrag beläuft sich auf ein Gesamtvolumen von rund 2,1<br />
Millionen Euro. Die Finanzierung über ein ÖPP-Projekt hat<br />
Vorbildcharakter für andere Kommunen. „Das Projekt wurde<br />
bereits diversen Kommunen vorgestellt, auf einer Fachmesse<br />
und dem ÖPP-Bundeskongress 2007 mit großem Interesse<br />
präsentiert“, so Ashok Sridharan, Erster Beigeordneter und<br />
Stadtkämmerer von Königswinter. Weiter betont er, dass die<br />
Finanzierung über ÖPP gegenüber herkömmlichen Finanzierungen<br />
deutlich günstiger war.<br />
Das Konzept der Stadt Königswinter ist ein Beitrag zum Ideenwettbewerb<br />
der NRW.BANK. Der Ideenwettbewerb der<br />
NRW.BANK fi ndet in diesem Jahr zum zweiten Mal statt. Bewerbungen<br />
von Kreisen, Städten und Gemeinden Nordrhein-<br />
Westfalens können noch bis zum 30. April 20<strong>08</strong> eingereicht<br />
werden. Als Förderbank für das Land Nordrhein-Westfalen<br />
unterstützt die NRW.BANK die Arbeit der Kommunen. Gesucht<br />
sind innovative Ideen, die Lebensqualität und Wohlstand<br />
in den Kommunen sichern und gestalten.<br />
Weitere Informationen unter www.ideenwettbewerb20<strong>08</strong>.de.<br />
Weltneuheit im Klärwerk Schwelm: Schlammentwässerung mit Presse aus der Saftindustrie<br />
Wupperverband nimmt neue Anlage in Betrieb.<br />
Der Wupperverband hat heute im Klärwerk Schwelm eine<br />
neue Anlage zur Entwässerung von Klärschlamm offiziell in<br />
Betrieb genommen. Dabei handelt es sich um eine Hydraulikpresse<br />
wie sie bei der Herstellung von Frucht- und Gemüsesäften<br />
bereits seit Jahrzehnten eingesetzt wird. Im Klärwerk<br />
Schwelm wird eine solche Presse weltweit erstmals im vollautomatischen<br />
Betrieb zur Klärschlammentwässerung genutzt.<br />
Die Schweizer Firma Bucher, die das Hydraulikpresssystem<br />
entwickelt hat, der Wupperverband und seine Tochtergesellschaft<br />
WiW haben das in der Saftherstellung seit den 1960er<br />
Jahren etablierte System gemeinsam für die Schlammentwässerung<br />
weiterentwickelt und zur Marktreife gebracht.<br />
Hinter dem gemeinsamen Projekt stand die Idee, das Rad<br />
nicht neu zu erfinden, sondern zur Optimierung des Entwässerungsprozesses<br />
auch Ideen und Technologien aus anderen<br />
Industriebereichen aufzugreifen.<br />
Nach ersten Kontakten der beteiligten Partner in 2001 wurde<br />
der Einsatz der Hydraulikpresse im Klärwerk Schwelm<br />
in 2003 zunächst mit einer mobilen Pilotanlage getestet, ab<br />
2005 dann mit einer technischen Presse. Da Früchte und<br />
Klärschlamm sehr unterschiedliche Materialien sind, wurde<br />
die Technik im Laufe des Testbetriebs angepasst. So wurden<br />
z. B. das Filtergewebe in der Filterkammer sowie das Dichtungssystem<br />
speziell auf die Anforderungen zur Entwässerung<br />
von Klärschlamm zugeschnitten. In 2006 wurde diese<br />
Maschine nach den guten Erfahrungen im Testbetrieb dauerhaft<br />
installiert und wird nun anstelle der alten Entwässerungszentrifuge<br />
betrieben. Der letzte Schritt war der Umbau<br />
der Entwässerungsanlage für den voll automatisierten Dauerbetrieb,<br />
der jetzt abgeschlossen ist.<br />
Der im Klärwerk Schwelm anfallende Schlamm, der mit mehr<br />
als 95 % aus Wasser besteht, wird in der zentralen Verbrennungsanlage<br />
des Wupperverbandes in Wuppertal-Buchenhofen<br />
thermisch entsorgt. Um die Transport- und Verbrennungskosten<br />
möglichst gering zu halten, muss der Schlamm<br />
zunächst entwässert werden. Wie bei der Saftherstellung<br />
lautet daher auch im Klärwerk die Devise, möglichst viel Flüssigkeit<br />
aus dem Rohsubstrat herauszuholen. Mit der neuen<br />
Hydraulikpresse wird im Klärwerk Schwelm mit bis zu 35 %<br />
Feststoffgehalt im entwässerten Schlamm ein höherer Entwässerungsgrad<br />
erreicht als mit der alten Zentrifuge. Diese<br />
erreichte nur Feststoffgehalte von 22 bis 25 %.<br />
Der erhöhte Feststoffgehalt ermöglicht es, dass die Container<br />
für den Transport zur Schlammverbrennungsanlage nun vollständig<br />
gefüllt werden können, während dies aufgrund der<br />
nasseren Konsistenz des Schlamms früher nicht möglich war.<br />
Dadurch sind heute deutlich weniger Containertransporte erforderlich:<br />
die Zahl hat sich von rund 500 auf ca. 300 Containerladungen<br />
(Hochrechnung für 20<strong>08</strong>) deutlich reduziert.<br />
Ein weiterer Vorteil ist der reduzierte Personalaufwand, da die<br />
Presse vollautomatisch im 24-Stunden-Betrieb bei geringem<br />
Wartungsaufwand laufen kann. Die Lebensdauer der Presse<br />
liegt bei bis zu 30 Jahren.<br />
Der Wupperverband hat im Klärwerk Schwelm mit der Hydraulikpresse<br />
sehr gute Erfahrungen gemacht. Inzwischen<br />
wird diese Entwässerungstechnologie auch auf den Klärwerken<br />
Radolfzell am Bodensee und Zwillikon (Schweiz) eingesetzt.<br />
Die WiW mbH wird die neue Technik zur Schlammentwässerung<br />
auch auf der Internationalen Fachmesse für Wasser-<br />
Abwasser-Abfall-Recycling (IFAT) vom 5. bis zum 9. Mai 20<strong>08</strong><br />
in München vorstellen.<br />
Weitere Informationen unter: www.wiwmbh.de.<br />
274 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>
Aus Verwaltung und Wirtschaft<br />
MVV Energiedienstleistungen bündelt ihre Aktivitäten in Nordrhein-Westfalen<br />
MVV Energiedienstleistungen GmbH West steigert die Energieeffizienz bei Kommunen, Industrieunternehmen,<br />
Immobilienwirtschaft und Krankenhäusern/Schwerpunkt erneuerbare Energien<br />
Die MVV Energiedienstleistungen GmbH, Mannheim, bündelt<br />
zum 1. April ihre Aktivitäten in Nordrhein-Westfalen in<br />
der MVV Energiedienstleistungen GmbH West, Solingen. Mit<br />
25 Mitarbeitern und rund 10 Millionen Jahresumsatz ist die<br />
Regionalgesellschaft einer der größten Energiedienstleister<br />
des Landes. Bisher verantwortete die MVV Energiedienstleistungen<br />
GmbH IS West das Industrie- und die enserva GmbH<br />
das kommunale Geschäft. "MVV Energiedienstleistungen gehört<br />
zu den größten und bedeutendsten Energiedienstleistern<br />
Deutschlands mit dem klaren Ziel, die Nummer 1 zu werden.<br />
Beim Ausbau unserer Marktposition setzen wir künftig noch<br />
stärker auf das Prinzip der Regionalgesellschaften, so auch<br />
in Nordrhein-Westfalen, dem deutschlandweit attraktivsten<br />
Markt für Energieeffizienz und Energieoptimierung", so Michael<br />
Lowak, Geschäftsführer der MVV Energiedienstleistungen<br />
GmbH. Die MVV Energiedienstleistungen GmbH West verfüge<br />
zum einem über die Sicherheit und Kompetenz eines<br />
überregionalen Unternehmens, zum anderen über die Flexibilität<br />
und Reaktionsschnelligkeit eines regionalen Anbieters.<br />
Die kaufmännische Geschäftsführung übernimmt Holger Amberg,<br />
technischer Geschäftsführer ist Friedhelm Kaiser.<br />
Das Unternehmen bietet Contractinglösungen für all dieje-<br />
Steinzeug | Keramo<br />
nigen, die ihren hohen Energieverbrauch optimieren beziehungsweise<br />
sich von der Energieerzeugung und -verteilung<br />
entlasten wollen. Zu den Kunden zählen vor allem Kommunen,<br />
Industrieunternehmen, die Immobilenwirtschaft, Krankenhäuser<br />
und die Hotellerie. "Wir stehen künftig in ganz Nordrhein-<br />
Westfalen als Partner rund um die Themen Energieeffizienz,<br />
Klimaschutz und Optimierung der Energieversorgung zur<br />
Verfügung", betonen die Geschäftsführer Holger Amberg und<br />
Friedhelm Kaiser. "Und von einer erhöhten Energieeffizienz<br />
profitiert neben dem Geldbeutel des Auftragsgebers auch die<br />
Umwelt über eingesparte CO2-Emissionen", ergänzen sie.<br />
Sofern es wirtschaftlich sinnvoll ist, setzt das Unternehmen<br />
auf erneuerbare Energien, wie Biomasse. Hier verfügt MVV<br />
Energiedienstleistungen über jahrelanges Know-how, etwa<br />
bei der ökologischen Nahwärmeversorgung der "Ohligser<br />
Heide" in Solingen, kommunaler Liegenschaften der Gemeinde<br />
Finnentrop und der Hauptschule Kirchhundem mit Biomasse.<br />
Die MVV Energiedienstleistungen GmbH West hat ihren<br />
Sitz in den ehemaligen Räumlichkeiten der enserva in der<br />
Gasstraße in Solingen. Die Kunden der MVV Energiedienstleistungen<br />
GmbH IS West und der enserva GmbH behalten ihre<br />
bisherigen Ansprechpartner.<br />
Qualität nur vom Feinsten – neue „Dimensionen“ zur IFAT<br />
Steinzeug | Keramo ist weltweit operierender Marktführer<br />
und Europas größter Hersteller von Steinzeugrohren mit Produktionsstandorten<br />
in Frechen (Nordrhein-Westfalen), Bad<br />
Schmiedeberg (Sachsen-Anhalt) und Hasselt (Belgien). Als<br />
mittelständisches Unternehmen mit langjähriger Erfahrung<br />
und Kompetenz legen wir größten Wert auf die hohe Qualität<br />
unserer Produkte, auf eine kontinuierliche Marktbeobachtung<br />
sowie auf einen engen Kundenkontakt.<br />
Unser Sortiment an Steinzeugrohren umfasst für die offene<br />
Bauweise die Produktgruppe Rohre in den Nennweiten DN<br />
100 bis DN 1200, die um die neue Größe DN 1400 erweitert<br />
werden konnte. Für die geschlossene Bauweise bieten wir<br />
Steinzeug-Vortriebsrohre in den Nennweiten DN 150 bis DN<br />
1200 an. Auch hier stellen wir zur IFAT das neue Vortriebsrohr<br />
DN 1400 vor. Die Entwicklungen und Neuheiten zu optimierter<br />
Druckübertragungstechnik, Kupplungssystemen und verändertem<br />
Vortriebsrohrprogramm behalten wir uns noch bis zur<br />
IFAT vor. Für Steinzeugrohre mit den Nennweiten größer DN<br />
700 – sowohl für die offene als auch für die geschlossene<br />
Bauweise – ist das Unternehmen Europas alleiniger Anbieter.<br />
Selbstverständlich gehören zu unserem Rohrprogramm auch<br />
die Formstücke. Für alle Größen (und Sondergrößen) stellen<br />
wir Bögen, Abzweige, Gelenk- und Sonderformstücke in den<br />
unterschiedlichsten Ausführungen, Winkeln und Nennweiten<br />
respektive Baulängen her.<br />
Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 275
Ganz Kunden orientiert setzen wir auf das Komplettprogramm<br />
– alles aus einer Hand – und schließen in unsere Entwicklung<br />
und Produktion auch das technische Zubehör ein. Das pra-<br />
xisgerechte Original Programm-System FlexoSet passt sich<br />
den wechselnden Anforderungen des Marktes an. So wird<br />
das neu entwickelte Anschlusselement C, DN 200, Schaftlänge<br />
100 mm, für den nachträglichen Einbau an Hauptleitungen<br />
pünktlich zur Messe verfügbar sein; es ergänzt dann bereits<br />
vorhandene Anschlusselemente anderer Dimensionierungen.<br />
Natürlich ist das technische Zubehör fein auf das Gesamtprogramm<br />
abgestimmt.<br />
Der deutsche Markt wird über ein engmaschiges Netz von<br />
kompetenten Vertriebsmitarbeitern, die im engen Dialog mit<br />
Planern, Bauherren und Fachhandel stehen, vom Standort<br />
Frechen aus betreut. Die Hauptmärkte West- und Ost-Europa<br />
sowie der Mittlere- und Ferne Osten und Übersee vom belgischen<br />
Standort Hasselt aus; Mitarbeiter und Partner sind<br />
vor Ort tätig.<br />
Weitere Informationen unter: www.keramo-steinzeug.com.<br />
Rohrvortrieb vs. offene Bauweise: IKT befragt Netzbetreiber<br />
Vorteil Rohrvortrieb, wo Verkehr, Handel und Wohnen nicht gestört werden sollen. Hausanschlüsse hingegen<br />
sprechen für offene Bauweise. Für Netzbetreiber ein Dilemma.<br />
Die IKT-Marktumfrage 2007 befasst sich in ihrem zweiten Teil<br />
schwerpunktmäßig mit dem Thema Rohrvortrieb. Rund 250<br />
Kanalnetzbetreiber gaben umfassend Antwort zu ihrer Meinung<br />
pro und contra Rohrvortrieb. Teil 1 der Umfrage „Bauinvestitionen<br />
in die Kanalisation“ wurde bereits Anfang des<br />
Jahres veröffentlicht. Die gesamte Umfrage fand in der Zeit<br />
von Oktober bis Dezember 2007 statt und wurde von der<br />
STEINZEUG Abwassersysteme GmbH in Auftrag gegeben.<br />
Rohrvortrieb-Anteil angemessen<br />
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass der Rohrvortrieb<br />
einen festen Stellenwert bei deutschen Kanalnetzbetreibern<br />
hat: 86% halten den Anteil des Rohrvortriebs am Kanalbau<br />
für angemessen. Hingegen meinen 13%, dass dieser zu gering<br />
ist, lediglich 1% halten ihn für zu hoch.<br />
Rohrvortrieb vs. offene Bauweise<br />
Aus Sicht der Netzbetreiber sind die drei zentralen Argumente<br />
für Rohrvortrieb „Bau unter Verkehrswegen“, „Verkehrsfluss“<br />
sowie „Bürgerfreundliches Bauen“. Diese Argumente sind für<br />
85%, 81% bzw. 75% der Befragten wichtig. Ferner spielen<br />
die Vermeidung von Emissionen und Umsatzeinbußen für den<br />
Handel eine wesentliche Rolle (siehe Tab. 1).<br />
Hingegen spricht für die offene Bauweise in erster Linie die<br />
Anbindung von Hausanschlüssen, die hier 72% der Netzbetreiber<br />
für wichtig halten. Erst mit großem Abstand folgt das<br />
Argument der Baukosten mit 47%, das beim Rohrvortrieb<br />
eher nachteilig gesehen wird (25%); siehe Tab. 2.<br />
Bei den klassischen Bauthemen wie „Technische Risiken beherrschbar“,<br />
„Geeignete Technologien vorhanden“ und „Bodenverhältnisse“<br />
schätzen Netzbetreiber Rohrvortrieb und<br />
offene Bauweise als nahezu gleich gut ein. Vorteile für die<br />
offene Bauweise sehen sie bei „Geeignete Bauunternehmen<br />
und Ingenieurbüros vorhanden“ sowie bei „Eigenem Wissen<br />
und Erfahrung“. Gegen die offene Bauweise sprechen jedoch<br />
276 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>
„Verkehrsfluss“, „Bau unter Verkehrswegen“, „Bürgerfreundliches<br />
Bauen“, „Emissionen“ und „Umsatzeinbußen für Handel“.<br />
Die Einschätzung der Netzbetreiber zu allen abgefragten Pro-<br />
Argumenten ist in Tab. 3 detailliert aufgeführt (+1 = weniger<br />
wichtig, +3 = sehr wichtig, 0 = indifferent).<br />
Insgesamt zeigt sich, dass die Stärke des einen Verfahrens<br />
die Schwäche des anderen ist: So landet das Argument<br />
Nr.1 für die offene Bauweise auf dem letzten Platz für den<br />
Rohrvortrieb, nämlich die Einbindung der Hausanschlüsse.<br />
Umgekehrt sehen Netzbetreiber die drei schwächsten Argumente<br />
für die offene Bauweise („Bau unter Verkehrswegen“,<br />
Verkehrsfluss“, „Bürgerfreundliches Bauen“) als die drei stärksten<br />
Argumente pro Rohrvortrieb.<br />
Dilemma Hausanschlüsse<br />
Dem Rohrvortrieb wird dort Vorzug gegeben, wo es die übliche<br />
Nutzung des öffentlichen Straßenraums durch Kanalbaumaßnahmen<br />
möglichst wenig zu stören gilt. Dies betrifft<br />
vor allem die verkehrs- und bevölkerungsreichen Innenstadtbereiche.<br />
Aber gerade dort sind aufgrund dichter Besiedlung<br />
viele Hausanschlüsse einzubinden, die als die zentrale<br />
Schwachstelle des Rohrvortriebs angesehen werden. Stärken<br />
und Schwächen der beiden Bauverfahren stehen sich<br />
also diametral gegenüber. Da aber in Innenstädten ein Kanalbau<br />
ohne Anbindung von Hausanschlüssen kaum denkbar<br />
ist, stehen die Netzbetreiber hier vor einem echten Dilemma.<br />
Favorisierte Rohrmaterialien im Rohrvortrieb<br />
Ein weiteres Augenmerk der IKT-Marktumfrage 2007 gilt den<br />
favorisierten Rohrmaterialien für den Vortrieb. Gefragt wurden<br />
die Netzbetreiber, welche Rohrmaterialien sie beim Rohrvortrieb<br />
bis DN 1200 für geeignet halten und welche Materialien<br />
sie tatsächlich im Rohrvortrieb einsetzen.<br />
Netzbetreiber bewerten Stahlbeton- und Stahl-/Gussrohre<br />
mit den besten Noten, wenn es um die grundsätzliche Eignung<br />
für Rohrvortrieb geht. Polymerbeton- und Steinzeugrohre<br />
liegen im Mittelfeld, allerdings mit durchschnittlich noch<br />
guten Noten (siehe Tab. 4).<br />
Angaben über die tatsächlich im Rohrvortrieb eingesetzten<br />
Rohrmaterialien haben die Netzbetreiber im Multiple-Choice-<br />
Verfahren gemacht. Gefragt wurde nach den Werkstoffen<br />
und den jeweiligen Rohrdurchmessern (siehe Diagramm).<br />
Beim Rohrvortrieb setzen die Netzbetreiber bei kleinen Nennweiten<br />
bis DN 150 in erster Linie Steinzeugrohre ein (23%).<br />
Daneben spielen lediglich Stahl-/Gussrohre (9%) eine nennenswerte<br />
Rolle. Auch im Segment DN 150 bis 400 dominieren<br />
vor allem Steinzeugrohre (34%), gefolgt von Stahl-/<br />
Gussrohren (19%) und Stahlbetonrohren (9%).<br />
Ein anderes Bild zeigt sich bei größeren Nennweiten. In den<br />
Bereichen DN 400 bis 1200 sowie DN > 1200 favorisieren die<br />
Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 277
Netzbetreiber Stahlbetonrohre (34% bzw. 31%). Die Rohrwerkstoffe<br />
Steinzeug (9%) und Polymerbeton (8%) weisen<br />
lediglich im Bereich DN 400 bis 1200 noch nennenswerte<br />
Anteile auf.<br />
Erfahrungen mit Rohrvortrieb<br />
Ihre bisherigen Erfahrungen mit Rohrvortrieb und offener<br />
Bauweise bewerten die Netzbetreiber überwiegend positiv.<br />
Im Durchschnitt wird die offene Bauweise von 212 Netzbetreibern<br />
mit der Note 1,8 bewertet, der Rohrvortrieb bekommt<br />
von 175 Netzbetreibern im Durchschnitt die Note 2,1 (1 = sehr<br />
gut, 5 = sehr schlecht); siehe Tab. 5.<br />
Beide Bauverfahren werden mit "gut" bewertet, Netzbetreiber<br />
denken über beide Bauverfahren insgesamt positiv. Die<br />
Sanierung von Kanälen immer gefragter<br />
Die Reinigung und Sanierung von Abwasserkanälen ist in<br />
Deutschland und Europa ein aufstrebendes Geschäft. Hier<br />
treffen große Potenziale und technische Herausforderungen<br />
auf kompetente Technologieanbieter und versierte Dienstleister.<br />
Auf der Umweltmesse IFAT, die von 5. bis 9. Mai 20<strong>08</strong><br />
in München stattfindet, informieren die Marktführer und Nischenanbieter<br />
über die neuesten Verfahren, Produkte und<br />
Dienstleistungen. Darüber hinaus bietet die IFAT auch Fakten<br />
zu den Bedingungen und Bedürfnissen in Auslandsmärkten.<br />
Im Mai trifft sich die internationale Umwelttechnikszene in<br />
München auf der IFAT, Internationale Fachmesse für Wasser,<br />
Abwasser, Abfall und Recycling. Die größte Umweltmesse<br />
der Welt hat im Vergleich zur Vorgängerveranstaltung vor drei<br />
Jahren nochmals um 22.000 Quadratmeter auf insgesamt<br />
192.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche zugelegt.<br />
Einer der Themenbereiche mit hohem Zuwachs ist die Sanierung,<br />
Inspektion, Reinigung und Wartung von Abwasserkanälen.<br />
Hier wuchs die Standfläche um knapp 32 Prozent<br />
auf 14.500 Quadratmeter. Die positive Entwicklung in diesem<br />
Segment korrespondiert sehr gut mit anderen Marktbeobachtungen.<br />
So hat das IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur<br />
(Gelsenkirchen) – Ende vergangenen Jahres eine groß<br />
angelegte Befragung unter deutschen Kanalnetzbetreibern<br />
zum Thema „Bauinvestitionen Kanalisation“ durchgeführt. Es<br />
zeigte sich, dass der Neubau von Kanälen eine rückläufige<br />
Tendenz aufweist, während bei der Sanierung mit Zuwächsen<br />
zu rechnen ist. Speziell der Kanalrenovierung und -reparatur<br />
wird laut IKT im Jahr 20<strong>08</strong> mehr Bedeutung zukommen. Einer<br />
Umfrage der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft,<br />
Abwasser und Abfall (DWA, Hennef) aus dem Jahr 20<strong>04</strong> zu<br />
Folge sind bundesweit rund 20 Prozent der etwa 486.000 Ki-<br />
offene Bauweise schneidet dabei nur leicht besser ab als der<br />
Rohrvortrieb.<br />
278 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong><br />
Fazit<br />
Insgesamt weisen die Netzbetreiber dem Rohrvortrieb dort<br />
Stärken zu, wo im Bauumfeld eine hohe Nutzungsdichte vorherrscht<br />
(Verkehr, Handel, Wohnen). Wenn die offene Bauweise<br />
gravierende Störungen der überirdischen Abläufe mit sich<br />
bringt, kommen ihre Argumente für den Vortrieb stärker zum<br />
Tragen.<br />
Ein Bauumfeld mit hohem Verkehrs- und Handelsaufkommen<br />
sowie mit hoher Bevölkerungsdichte fi ndet man vor allem in<br />
Innenstädten. Aber gerade dort sehen die Netzbetreiber einen<br />
Zielkonflikt für den Einsatz des Rohrvortriebs: Dem Vorteil<br />
eines verminderten Störpotenzials stehen oftmals Nachteile<br />
infolge der hohen Hausanschlussdichte gegenüber.<br />
Letztendlich hängt die Entscheidung für ein Bauverfahren von<br />
der Gewichtung der Einzelargumente und der sich im Einzelfall<br />
ergebenden Gesamtargumentation ab. Dabei können<br />
auch solche Argumente den Ausschlag geben, die von den<br />
Netzbetreibern in der Umfrage als weniger wichtig eingestuft<br />
wurden, wie z.B. Grundwasser, geeignete Ingenieurbüros sowie<br />
eigenes Wissen und Erfahrungen.<br />
lometer langen, öffentlichen Kanalisation kurz- bis mittelfristig<br />
sanierungsbedürftig. Eine IKT-Studie hat für Nordrhein-Westfalen<br />
ermittelt, dass 14 Prozent der öffentlichen Kanalisation<br />
und neun Prozent der Schächte schadhaft sind. Dr.-Ing.<br />
Bert Bosseler, Wissenschaftlicher Leiter des IKT, umreißt das<br />
wirtschaftliche Potenzial: „Der Sanierungsbedarf beträgt für<br />
Nordrhein-Westfalen innerhalb der kommenden zwölf Jahre<br />
etwa sechs bis acht Milliarden Euro. Rechnet man dies auf<br />
die bundesweite Kanalisation hoch, kommt man auf Ausgaben<br />
von 33 bis 44 Milliarden Euro.“<br />
Das Hauptproblem maroder Kanalleitungen sind Leckagen,<br />
die zum Austritt von Abwasser und – je nach Lage des Grundwasserspiegels<br />
– zum Eintritt von Grundwasser führen können.<br />
Speziell bei Verkehrsbelastung der Leitung können auch<br />
Probleme mit der Standsicherheit auftreten. Typische Schäden<br />
sind fehlende oder verrottete Dichtungsmaterialien zwischen<br />
den Rohren, Lageveränderungen der Leitungen, Risse,<br />
Scherbenbildung und Leitungseinbrüche, Abflusshindernisse<br />
durch eingetragene Fremdkörper sowie Wurzeleinwuchs.<br />
Bei den Renovierungsverfahren im Hauptkanal ist das<br />
Schlauchlining besonders verbreitet. Hierbei wird ein mit<br />
Kunstharz getränkter Kunststoffschlauch in den Kanal eingezogen<br />
oder eingestülpt. Eine Alternative hierzu ist das Close-Fit-Verfahren,<br />
bei dem ein in Längsrichtung eingefaltetes<br />
PE-HD-Rohr in die alte, gereinigte Leitung eingezogen wird.<br />
Wärme und Druck sorgen dann beim weiteren Arbeitsablauf<br />
dafür, dass sich der Inliner entfaltet und sich fast spaltenfrei<br />
an die Innenwandung des alten Rohres legt. Bei kleinräumigeren<br />
Reparaturarbeiten kommen hauptsächlich Kurzliner<br />
und Innenmanschetten sowie Injektions- und Spachtelverfahren<br />
zum Einsatz.
„Bei der Entwicklung neuer Verfahren in der Abwassertechnik<br />
und im Kanalbau sind die Einflüsse aus gesetzlichen Regelungen<br />
von großer Bedeutung“, sagt Bosseler. „Gegenwärtig<br />
gibt es starke Impulse aus dem Bereich der Grundstücksentwässerung.<br />
So wird zum Beispiel im neuen Paragraf 61a des<br />
Landeswassergesetzes von Nordrhein-Westfalen erstmalig<br />
die Grundstücksentwässerung ausdrücklich in die Sanierungsplanung<br />
einbezogen. Darüber hinaus kann im Falle einer<br />
ganzheitlichen Fremdwassersanierung die Sanierung privater<br />
Leitungen nach Investitionsprogramm Abwasser NRW<br />
gefördert werden.“<br />
Die weit verzweigten Netze der Grundstücksentwässerung<br />
stellen mit ihren kleinen Nennweiten die Verfahrensanbieter<br />
und Dienstleister vor neue Herausforderungen. Oft erschweren<br />
zum Beispiel Bögen in den Leitungen den Zugang für Reinigungs-,<br />
Inspektions- und Sanierungsgeräte. Probleme gibt<br />
es auch dort, wo ein Zugang von oben her nicht oder nur<br />
mit erheblichem Aufwand geschaffen werden kann; nämlich<br />
unter der Bodenplatte des Gebäudes. Häufig wurden im Gebäude<br />
vorhandene Revisionsöffnungen bei der Kellernutzung<br />
verschlossen und überbaut, zum Beispiel mit Wandfliesen,<br />
Holzvertäfelungen, Kachel- oder Laminatfußböden.<br />
Aspekte, die Innovationen erforderlich machen. „Während<br />
im öffentlichen Bereich der Kanalreinigung und -sanierung<br />
RWE Innogy legt Energieholzplantagen an<br />
• Erstes Projekt in Deutschland hat eine Größe<br />
von 10.000 Hektar<br />
• Einsatz in Biomasse-Kraftwerken mit<br />
Kraft-Wärme-Kopplung<br />
RWE will seine Biomasse-Aktivitäten und besonders den<br />
Einsatz von Holz als Brennstoff in Heizkraftwerken weiter<br />
ausbauen. Dazu unterzeichneten die RWE Innogy Cogen<br />
GmbH, eine Tochter der RWE Innogy, und die renommierte<br />
Forstbaumschule P&P mit Sitz in Eitelborn einen Vertrag. Er<br />
bildet die Grundlage für die Anpflanzung von bis zu 10.000<br />
Hektar Energieholzplantagen in den nächsten vier Jahren in<br />
Deutschland.<br />
Die RWE Innogy Cogen betreibt bereits vier große Biomasse-<br />
Heizkraftwerke auf Basis von Altholz. Die Erschließung von<br />
Frischholz aus Energieholzplantagen ist ein bedeutender<br />
Schritt zur Absicherung der Brennstoffversorgung der zukünftig<br />
geplanten Biomasse-Heizkraftwerke. Diese Heizkraftwerke<br />
arbeiten nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung.<br />
Aufgrund der kombinierten Erzeugung von Strom und Dampf<br />
gelten sie als besonders energieeffizient. Hinzu kommt, dass<br />
Holz ein CO2-neutraler Brennstoff ist; d.h. bei der energetischen<br />
Nutzung von Holz entsteht nicht mehr CO2 als die<br />
Pflanze während des Wachstumsprozesses aufgenommen<br />
hat.<br />
Prof. Fritz Vahrenholt, Vorsitzender der Geschäftsführung der<br />
RWE Innogy: „Dieses Modell, das wir kurzfristig in Deutschland<br />
umsetzen, ist für uns die Ausgangsbasis für den Ausbau<br />
unserer Biomasseaktivitäten im europäischen Ausland. Überall<br />
da, wo es sich anbietet, werden wir weitere Energieholzplantagen<br />
anlegen.“<br />
in den letzten Jahren eher bewährte Produkte und Verfahren<br />
weiterentwickelt wurden, beispielsweise durch die Modifikation<br />
einzelner Werkstoffkomponenten und Verfahrensschritte,<br />
fordert der Bereich der Grundstücksentwässerung völlig neue<br />
Sanierungstechniken, um den speziellen Anforderungen aus<br />
kleinen Nennweiten, Bögen und schachtlosen Verzweigungen<br />
gerecht zu werden“, sagt Bosseler.<br />
Geschätzte 1,5 Millionen Kilometer an privaten Abwasserleitungen<br />
in Deutschland lassen die Dimensionen des Sanierungsmarktes<br />
allein hierzulande erahnen.<br />
Beim Blick über die deutschen Grenzen zeigen sich die EU-<br />
Beitrittsländer als besonders interessante Märkte. „Diese<br />
Länder“, so Bosseler, „verfügen seit langem über umfassende<br />
Entwässerungsstrukturen und haben in der Vergangenheit nur<br />
wenig in den Erhalt der Netze investieren können. Sie bieten<br />
jetzt als Teil des EU-Binnenmarktes gerade in den stark regionalisierten<br />
Märkten des Kanalbaus und der Kanalsanierung<br />
optimale Voraussetzungen für den Export von Technologien<br />
und die Investition in neue Standorte.“<br />
Die Eröffnungspressekonferenz der IFAT 20<strong>08</strong> fi ndet am 5.<br />
Mai 20<strong>08</strong> um 11:30 Uhr im Forum der Halle A4 statt.<br />
Weitere Informationen unter: www.ifat.de.<br />
Inhalt des Vertrages ist, dass zunächst auf einer Fläche von<br />
300 Hektar so genannte Mutterquartiere für schnell wachsende<br />
Baumarten wie z. B. Pappeln angelegt werden. Ziel ist<br />
es, von diesen „Mutterquartieren“ aus auf eine 10.000 Hektar<br />
große Energieholzplantage zu kommen. Der erwartete Ertrag<br />
liegt bei ca. 10 Tonnen Trockenmasse Holz pro Hektar und<br />
Jahr. Er dient<br />
ausschließlich zur CO2-neutralen Erzeugung von Wärme und<br />
Strom im Kraft-Wärme-Kopplungsprozess von Biomasse-<br />
Heizkraftwerken.<br />
Rolf Neugebauer, Geschäftsführer P&P: „Als eine der führenden<br />
Forstbaumschulen in Deutschland und Europa haben wir<br />
schon frühzeitig die Bedeutung von Energieholzplantagen<br />
erkannt und zusammen mit Universitäten und Forschungsanstalten<br />
ein entsprechendes theoretisches und praktisches<br />
Know-how aufgebaut. Wir freuen uns, dass wir mit RWE einen<br />
starken und verlässlichen Partner gewinnen konnten.“<br />
Stephan Lohr, Geschäftsführer RWE Innogy Cogen GmbH:<br />
„Der Eintritt in den Aufbau eigener klimaschonender, CO2neutraler<br />
Energieressourcen ist für uns ein wichtiger Ausgangspunkt,<br />
um unseren Kunden innovative und gleichzeitig<br />
wirtschaftliche Energieversorgungskonzepte anbieten zu<br />
können.“<br />
Die RWE Innogy Cogen ist derzeit hauptsächlich in Deutschland<br />
aktiv. Im Zuge einer ambitionierten Wachstumsstrategie<br />
ist geplant, zukünftig in der gesamten EU und zum Teil auch<br />
darüber hinaus tätig zu werden.<br />
Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 279
„Wir denken kommunal“:<br />
Palfinger – der ideale Partner für die Kommunalwirtschaft<br />
Von A wie Abfallbeseitigung bis Z wie Zoo<br />
reicht die beinahe endlose Aufgabenliste der<br />
Kommunen. Trotz Vergabe bestimmter Tätigkeiten<br />
an private Dienstleister bleibt eine<br />
breite Palette von Maßnahmen, die mit einem<br />
möglichst straffen Personalstand zu meistern<br />
ist. Kein Wunder, wenn die Fahrzeug- und<br />
Maschinenparks in den letzten Jahren stetig<br />
gewachsen sind. Nur mit moderner Technik,<br />
die möglichst im Einmannbetrieb effizient einsetzbar<br />
ist, lässt sich dieser Spagat zwischen<br />
Kosten und Aufgabenvolumen bewältigen.<br />
Palfinger, der führende Systemlieferant für<br />
Ladekrane, Abroll- und Absetzkipper sowie<br />
Hubarbeitsbühnen, konzentriert sich seit geraumer<br />
Zeit mit seinen Produkten und Dienstleistungen<br />
noch stärker auf kommunale Belange.<br />
Das erklärte Ziel ist es, Personal- und<br />
Maschinenkosten zu reduzieren; gleichzeitig<br />
aber die Leistung zu maximieren. Palfinger-<br />
Equipment ist zwar längst fester Bestandteil<br />
innerhalb der Kommunalwirtschaft. Trotzdem sind Bauhöfe,<br />
Wasserwerke, Verkehrsbetriebe und andere Bereiche immer<br />
wieder überrascht, wie groß die Palette möglicher Anwendungen<br />
tatsächlich ist. Hier ein kurzer Überblick, unterteilt<br />
nach den wichtigsten Produktgruppen:<br />
Ladekrane heben nicht nur Baustoffe<br />
an die richtige Stelle<br />
Das Produktsegment Ladekrane reicht bei Palfinger vom<br />
kleinen Kompaktkran in der 0,9 bis 4 Metertonnenklasse (mt)<br />
über die bewährten Allrounder im Bereich zwischen etwa 5<br />
und 30 mt bis hinauf zum Schwerlastkran. Gerade für kommunale<br />
Einsätze bieten kleine und mittlere Baureihen, ergänzt<br />
mit passendem Systemzubehör, einen breiten Anwendungsbereich.<br />
Gemeinden, die z. B. eine Hebebühne nur sehr bedingt<br />
auslasten, rüsten ihren Kran mit einem zwangsgesteuerten<br />
Arbeitskorb und Fernsteuerung aus. Die Baumpflege,<br />
das Aufhängen von Transparenten bei Festveranstaltungen<br />
oder das Anbringen der Weihnachtsbeleuchtung sind nur einige<br />
Beispiele aus der möglichen Aufgabenliste.<br />
Ausgestattet mit einem funktionellen Zweischalengreifer eignet<br />
sich der Kran für kommunale Bauarbeiten, für den Sandaustausch<br />
auf oft nur schwer erreichbaren Kinderspielplätzen<br />
oder für den Nachschub von Tausalz. Mit passendem<br />
Hebezeug sind beschädigte Leitplanken oder großformatige<br />
Verkehrshinweistafeln schnell und wirtschaftlich auszuwechseln.<br />
Mittels der Palfinger-Funkfernsteuerung ist der Kran mit angebautem<br />
Werkzeug exakt und sicher zu positionieren. Da<br />
trotzdem immer eine ausreichend große Lkw-Ladefläche zur<br />
Verfügung steht, erspart sich der Bauhof den Einsatz weiterer<br />
Fahrzeuge.<br />
Moderne Ladekran- und Abrollkipper-Technik<br />
für Recyclingaufgaben<br />
Ob Palfinger-Ladekran oder der für höchste Belastungen konzipierte<br />
EPSiLON-Kran: Beide Baureihen sind in Kombination<br />
mit einem Palfinger-Abrollkipper ein bewährtes Team, wenn<br />
Glassammelbehälter präzise und schnell über den einzelnen<br />
Kammern des Containers zu entleeren sind. Selbstverständlich<br />
immer mit nur einem Mitarbeiter! Ähnlich problemlos läuft<br />
auch das Abkippen der jeweiligen Kammern im Depot durch<br />
die spezielle Kinematik des Abrollers ab.<br />
Der Absetzkipper ist neu erfunden worden<br />
Vom Abroller zum Absetzer: Hier hat Palfinger in den letzten<br />
Jahren den Funktionsablauf kontinuierlich optimiert und sicherer<br />
gestaltet. Ein typisches Beispiel dafür ist der neue Absetzkipper<br />
PAK13K KOBRA. Durch die besondere Gestaltung<br />
der Hubarme gehört das Kettenschlagen der Vergangenheit<br />
an. Ferner sitzt die Mulde fest verankert und rutschfest auf<br />
der Ladefläche. Durch seine „Schlangenarme“ hebt der Palfi<br />
nger-Absetzkipper Container selbst von Unterflurstellplätzen<br />
präzise auf die Ladefläche. Das Be- und Entladen erfolgt<br />
wahlweise vom Führerhaus aus oder mittels eines Handsteuergerätes.<br />
PALIFT-Systeme stehen mit unterschiedlichen<br />
Hublasten für diverse Behältergrößen zur Verfügung.<br />
Ein Allrounder für alle Gelegenheiten<br />
Palfinger-Hubarbeitsbühnen der Baureihe TKA BISON mit ihrem<br />
Platz sparenden Kurbelschwenktisch sind in vielen Branchen<br />
zum unverzichtbaren Höhenzugangsmittel geworden.<br />
Kommunen nutzen diese Technik nicht nur für die Baumpflege<br />
und diverse andere Aufgaben, sondern z. B. auch mit einem<br />
isolierten Arbeitskorb für Arbeiten an der Energieversorgung.<br />
BISON-Bühnen bringen eine kompakte Baulänge mit, können<br />
innerhalb der Fahrzeugbreite geschwenkt werden und sind<br />
mit innenliegenden Energiezuführungen ausgestattet. Die<br />
stufenlos an die Einsatzverhältnisse anpassbare Abstützautomatik<br />
mit automatischer Aufstellnivellierung sorgt für hohe<br />
Sicherheit und erspart größere Absperrmaßnahmen oder<br />
Verkehrsstaus. Sämtliche Bedienungsabläufe werden vom<br />
zusätzlich schwenkbaren Arbeitskorb aus gesteuert.<br />
Das beste System taugt letztlich nichts, wenn der Service nicht<br />
passt. Hier ist Palfinger mit seinen zahlreichen Stützpunkten<br />
280 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>
in der Branche führend. Weitere Dienstleistungspakete wie z.<br />
B. eine bewährte Maschinen- und Kaskoversicherung, Full<br />
Service-Verträge oder die Ausbildung zum professionellen<br />
Kranführer runden das Engagement des Herstellers ab. Gerade<br />
das Schulungsangebot erspart Schäden für Mensch und<br />
Maschine und ist für den kommunalen Bereich ein absolutes<br />
Die Oberhausener Gebäudemanagement GmbH<br />
Die Bison Hubarbeitsbühne im harten Außeneinsatz<br />
Die Oberhausener Gebäudemanagement<br />
GmbH, kurz OGM genannt, beschäftigt<br />
rund 850 Mitarbeiter, die zahlreiche<br />
Dienstleistungen für die Bürger der Stadt<br />
Oberhausen durchführt. Im Einzelnen<br />
handelt es sich hierbei um die Bereiche<br />
Gebäude- und Glasreinigung, Sportplatzunterhaltung,<br />
Bäderwesen, Grünflächenunterhaltung,<br />
Werkstätten, Friedhöfe und<br />
Tiergehege. Neben diesen Bereichen wird<br />
auch das technische Energie- und Gebäudemanagement<br />
in all seinen Facetten von<br />
der OGM betreut.<br />
Bei der Bearbeitung dieser Aufgabenfelder<br />
stehen organisatorische und wirtschaftliche<br />
Kriterien im Vordergrund. Für die Bereiche<br />
Städtische Wälder und Parkbäume<br />
ist eine Arbeitsgruppe unter der Leitung<br />
des Dipl.-Forstingenieurs Jürgen Halm zuständig.<br />
Er teilt sechs Mitarbeiter und drei<br />
Auszubildende, die zu Forstwirten ausgebildet<br />
werden, für die täglich anstehenden<br />
Aufgaben ein. Für Baumschnitt- und Fällarbeiten<br />
steht ein großer Maschinenpark<br />
zur Verfügung, die effizient eingesetzt werden müssen.<br />
Seit neuestem unterstützt eine Hubarbeitsbühne vom Typ<br />
Bison TKA 28 aus dem Hause Palfinger die anfallenden Arbeiten.<br />
Die TKA-Reihe wurde speziell für die vielfältigen Aufgaben<br />
im Kommunalbereich entwickelt. Die exzellente Geometrie<br />
und die robuste Bauweise der TKA Bühnen sprechen<br />
für sich. Nach einer Ausschreibung haben sich alle daran<br />
Beteiligten, wie zum Beispiel der Betriebshofleiter aber auch<br />
die Nutzer für die Arbeitsbühne von Palfinger entschieden.<br />
Hiefür sprechen zahlreiche Gründe, die neben dem Preis, von<br />
großer Wichtigkeit waren.<br />
Die Hubarbeitsbühne ist auf einem 8,4 t Mercedes-Benz Atego<br />
816 aufgebaut. Ein großes Plus der Palfinger Arbeitsbühne<br />
ist die Arbeitshöhe von 28 m und die Rangierfähigkeit auf<br />
kleinen Friedhofswegen und Parkanlagen. Neben dem Fahrgestell<br />
ist dafür der patentierte Kurbelschwenktisch verantwortlich.<br />
Dieses technische Meisterwerk schwenkt innerhalb<br />
der Fahrzeugbreite. Durch die minimale Fahrzeuglänge wird<br />
eine maximale Wendigkeit auch bei engsten Platzverhältnissen<br />
erreicht.<br />
Neben der technische Ausstattung und den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten<br />
waren vor allem auch die begleitenden<br />
Serviceleistungen wie Schulungsmaßnahmen und bei Bedarf<br />
Muss. Noch eine Randbemerkung zum Schluss: Kommunale<br />
Fahrzeuge sind bei jedem Wetter im Einsatz. Durch eine aufwändige<br />
kathodische Tauchlackierung wird ein Langzeit-Korrosions-<br />
und Oberflächenschutz erreicht, dessen Beschichtung<br />
elastisch, abriebfest und UV-beständig ist.<br />
Weitere Informationen unter: www.palfinger.de.<br />
Jürgen Halm, Dipl.-Forstingieur bei OGM (2.v.r.), und sein Team arbeiten sehr<br />
gern mit der Bison Hubarbeitsbühne aus der TKA-Reihe<br />
technische Unterstützung ausschlaggebend. Eine intensive<br />
Einweisung vor der Inbetriebnahme hat dem Team um Jürgen<br />
Halm geholfen, die technischen „Feinheiten“ der Bison Hubarbeitsbühne<br />
optimal einzusetzen.<br />
In der Praxis, wie zum Beispiel bei Baumschnitt- und Fällarbeiten<br />
auf einem Sportplatzgelände, zeigt sich die hohe<br />
Flexibilität der Palfinger Arbeitsbühne. Allein schon die vorbereitenden<br />
Arbeiten zeigen, wie schnell das Arbeitsgerät an<br />
jedem einzelnen Baum zum Einsatz kommt. Das Ausfahren<br />
der Stützen lässt sich problemlos im Einmannbetrieb durchführen.<br />
Die Abstützautomatik und Aufstellnivellierung sorgt<br />
für ein schnelles Umsetzen der Arbeitsbühne.<br />
Die einfache Bedienbarkeit beim Ausfahren der Teleskoparme<br />
führt den Arbeitskorb schnell in die Höhe zu den Baumschnittarbeiten.<br />
Durch den sicheren Stand im Korb kann der<br />
Arbeiter die Baumschnittarbeiten in luftiger Höhe schnell<br />
und problemlos durchführen. Dabei wird die 20 m maximale<br />
Reichweite oft voll ausgeschöpft, um an schwierige Stellen<br />
des jeweiligen Baumes zu gelangen. Die Bison Hubarbeitsbühne<br />
lässt in Sachen Kompaktheit, Wendigkeit und universeller<br />
Einsetzbarkeit sowie Größe des Arbeitsbereiches keine<br />
Wünsche offen. Dies fi ndet auch das Team von Jürgen Halm,<br />
dass täglich mit der Hubarbeitsbühne zum Wohle der Oberhausener<br />
Bürger ihren Bereich bearbeitet.<br />
Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 281
Meiller auf der IFAT 20<strong>08</strong><br />
- 5 Exponate in Halle C4, Stand 219/318, und im Freigelände<br />
- DIN-gerechte Ladungs-Sicherungssysteme für Absetzkipper<br />
mit Behältern nach DIN<br />
- Vorführeinsatz auf dem VAK-Gelände: Moderne Absetz- und<br />
Abrollkipper mit robusten Transportanhängern für die Entsorgungslogistik<br />
Auch dieses Mal wieder bei der VAK-Fahrveranstaltung mit<br />
von der Partie, der Abrollkipper RK 20.70<br />
Für den Münchner Traditionshersteller F. X. Meiller zählt die<br />
IFAT auch 20<strong>08</strong> zum Pflichtprogramm. Erwartungsgemäß<br />
präsentiert der Bau- und Kommunalfahrzeuge-Spezialist den<br />
Fachbesuchern ein breites Spektrum seiner Produktpalette<br />
- die 5 Exponate reichen vom klassischen Dreiseitenkipper<br />
über Wechselbehälter-Aufbauten bis hin zu Kommunalhydraulik-Systemen.<br />
Daneben zeigen fünf mit Meiller-Geräten<br />
aufgebaute Fahrzeuge an den „Truck in Action“-Vorführungen<br />
im Aktionspark des VAK (Verband der Arbeitsgeräte- und<br />
Kommunalfahrzeug-Industrie e.V.) ihre Alltagsqualitäten.<br />
Zeit ist Geld<br />
Im besonderen IFAT-Fokus stehen bei Meiller moderne Abroll-<br />
und Absetzkipper-Aufbauten. Ihre neue, nach den aktuellen<br />
Vorschriften zertifizierte hydraulische Behälterverriegelung<br />
ist in die Ladebrücke integriert und sichert den Behälter<br />
form- und kraftschlüssig in und gegen die Fahrtrichtung – ihre<br />
Bedienung erfolgt schnell, sicher und komfortabel vom Fahrerhaus<br />
aus. Für das beschleunigte Behälterhandling sorgt<br />
der lastabhängige Eilgang von Meiller – mit dem die TS-Abroll-<br />
und MT-Absetzkipper ihre Ladevorgänge um bis zu ein<br />
Drittel verkürzen.<br />
Gesichert auch am Anhänger<br />
Mit neuer pneumatischer Behältersicherung wartet der zweiachsige<br />
Absetzbehälter-Transportanhänger A 18 ZL 5,0 auf.<br />
Die Bedienung der Zurrvorrichtung beschränkt sich auf das<br />
Einhängen der Zurrmittel und das Betätigen der Pneumatik-<br />
Ventile. Der Anhänger wird mit Dekra-Zertifikat geliefert, sein<br />
Sicherungssystem entspricht allen gängigen Richtlinien zur<br />
Ladegutsicherung in Straßenfahrzeugen. Neu im Meiller-Programm<br />
wird der luftgefederte Tandem-Anhänger G 189 TS<br />
ZL 1.3 geführt. Der tiefgekuppelte Zweiachser fasst 7.700<br />
Millimeter lange Großraumbehälter (bis 53,41 Kubikmeter),<br />
die sechsfach pneumatisch im Behälterlängsträger verriegelt<br />
werden.<br />
Nebenerwerb im Winterdienst<br />
Mit der Zweikreis-Kommunalhydraulik-Anlage von Meiller<br />
wird jedes konventionelle Kipperfahrzeug zum Spezialisten<br />
für kommunale Dienstleistungen. Das elektrohydraulisch<br />
gesteuerte Hydrauliksystem steuert das Heben/Senken und<br />
das Schwenken eines Schneepflugs, und versorgt über einen<br />
zweiten Öl-Kreislauf den Streuautomaten. Die Druckversorgung<br />
der Frontanbaugeräte erfolgt über vier Anschlüsse<br />
mit Schraubkupplung, hinter dem Fahrerhaus sitzen zwei<br />
Anschlüsse mit Steckkupplungen. Die Hydraulikanlage wird<br />
über eine im Amaturenbereich integrierte Bedieneinheit elektronisch<br />
gesteuert.<br />
Stahlbau und Hydraulik aus einer Hand<br />
Der Name Meiller, hinter dem sich das 1850 gegründete<br />
Familienunternehmen F. X. Meiller GmbH & Co KG verbirgt,<br />
steht für qualitativ hochwertige Produkte mit hohem Kundennutzen.<br />
Das Münchner Unternehmen bedient die Bau- und<br />
Entsorgungsbranche mit einer breiten Palette von Kippfahrzeugen,<br />
Abroll- und Absetzkippern sowie innovativen Hydrauliksystemen.<br />
Der Kunde erhält Stahlbau plus Hydraulik<br />
aus einer Hand – die einzigartige Kompatibilität von Aufbau<br />
und Hydraulik spricht für die Effizienz der Meiller-Produkte<br />
und ihre Lebensdauer. In neun Standorten in Europa und mit<br />
innovativen Fertigungsverfahren entstehen Premium-Produkte.<br />
Ihre Qualität trägt nur einen Namen – Meiller.<br />
Weitere Informationen unter: www.meiller.com.<br />
Für Absetzkipper: Der neue 3-fach Kipphaken nach DIN<br />
282 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>
eGovernment: Deutschland holt auf<br />
Fraunhofer FOKUS zeigt One Stop-Firmengründung für Dienstleister in der EU<br />
Knapp zwei Jahre verbleiben den EU-Mitgliedsstaaten, eine<br />
verbindliche Dienstleistungsrichtlinie der Gemeinschaft umzusetzen.<br />
Spätestens ab 2010 sollen Unternehmen und Bürger<br />
in jedem Land der Union auf elektronischem und anderen<br />
Kommunikationswegen sämtliche Formalitäten zur Aufnahme<br />
und Ausübung einer Dienstleistungstätigkeit über einen<br />
einzigen, einheitlichen Ansprechpartner abwickeln können.<br />
Bislang stehen bürokratische Hemmnisse und teilweise Dutzende<br />
zu kontaktierende Behörden gerade kleinen und mittleren<br />
Unternehmen bei der uneingeschränkten Nutzung des<br />
gemeinsamen Binnenmarktes im Wege. Zugleich sollen europaweit<br />
Genehmigungsverfahren vereinfacht und das Zusammenwirken<br />
nationaler Verwaltungssysteme intern sowie über<br />
Ländergrenzen hinweg verbessert werden.<br />
Am Beispiel einer grenzüberschreitenden Gewerbeanmeldung<br />
demonstrierte das Berliner Fraunhofer Institut für Offene<br />
Kommunikationssysteme FOKUS jetzt auf der IT-Messe<br />
CeBIT eine modellhafte Lösung zur administrativen Organisation<br />
und elektronischen Untersetzung voller unternehmerischer<br />
Freizügigkeit. Die Blaupause verdeutlicht nach dem<br />
Prinzip eines Architekturmodells, wie über einheitliche Ansprechpartner<br />
und einer vernetzten elektronischen Verfahrensabwicklung<br />
die Überwindung nationaler Grenzen unter<br />
Beachtung internationaler Standards zu meistern ist.<br />
Deutschland gelingt mit dieser konzeptionellen Neuentwicklung<br />
ein wichtiger Schritt auf dem langen Marsch zum durchgängigen<br />
eGovernment. Bei den jährlichen Vergleichsanalysen<br />
zu Online-Verfügbarkeit und -Qualität von Leistungsangeboten<br />
der Verwaltungen im EU-Rahmen hat die Bundesrepublik<br />
zwar bereits aufgeholt. Sie liegt jedoch noch deutlich hinter<br />
einer Staatengruppe um Spitzenreiter Österreich zurück. Die<br />
Alpenrepublik, aber auch Länder wie Malta, Slowenien oder<br />
Großbritannien investierten in den letzten Jahren viel Geld und<br />
noch mehr Kraft in den Aufbau vernetzter Behörden- und IT-<br />
Strukturen; heute besetzten sie deshalb führende Plätze. Im<br />
Rahmen ihres Aktionsplans Deutschland-Online unternimmt<br />
die Bundesregierung nun beträchtliche Anstrengungen, den<br />
Standort Deutschland und die Marktposition der exportorientierten<br />
Wirtschaft an die Spitzengruppe heranzuführen.<br />
FOKUS-Institutschef Radu Popescu-Zeletin sieht das Projekt<br />
„Premium DLR“ seines Hauses als Beitrag zu dieser<br />
Strategie. Die öffentliche Verwaltung müsse beim Einsatz<br />
von IT-Systemen für mehr Produktivität und Effizienz zügig<br />
mehrere Jahre Rückstand gegenüber der Industrie aufholen.<br />
Technisch sei etwa die Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtlinie<br />
kein großes Problem. Das liege angesichts der förderalen<br />
deutschen Strukturen eher darin, Arbeitsabläufe von<br />
Behörden bundesweit zu harmonisieren und zu verknüpfen.<br />
Die gemeinsam mit Microsoft und weiteren namhaften Partnern<br />
aus Industrie, Verwaltung und Politik entwickelte Lösung<br />
für Dienstleister ebne den Weg dorthin. Die Berliner Wissenschaftler<br />
und IT-Experten konnten bei der Entwicklung auf<br />
umfassendes Know-how aus einem strategisch fast ebenso<br />
bedeutsamen Vorgängerprojekt zurückgreifen: 2007 hatten<br />
sie bereits die prototypische Umsetzung einer von Bundeskanzlerin<br />
Angela Merkel angeregten bundeseinheitlichen Verwaltungshotline<br />
115 für die Kommunikation zwischen Bürger<br />
und Verwaltung entwickelt.<br />
Nach dem FOKUS-Modell haben Antragsteller aus einem<br />
beliebigen EU-Staat in einem anderen Mitgliedsland - ebenso<br />
natürlich im eigenen – künftig nur noch einen Ansprechpartner<br />
zur Information, Beratung und Koordination für den<br />
gesamten Prozess ihrer Gewerbeanmeldung über das Internet.<br />
Dies schließt nicht aus, dass es in einem Land mehrere<br />
dieser Ansprechpartner geben kann. Zugleich beschreibt<br />
die Blaupause die Verknüpfung vielfältiger Fachabläufe und<br />
Offline-Prozesse in ganz unterschiedlichen Verwaltungseinrichtungen<br />
zu einem komplexen Genehmigungsprozess: In<br />
einem einheitlichen Formular werden in der Landessprache<br />
sämtliche nötigen Informationen, etwa zur Person, zu Zahlungsvorgängen,<br />
Fahrzeugzulassung oder zu Führungszeugnissen<br />
für Mitarbeiter eingegeben. Beliebige ergänzende Dokumente<br />
können als Datei angehängt werden, eine Signatur<br />
des Antragstellers garantiert die Echtheit seiner Angaben. Für<br />
ihn unmerklich, wird die gebündelte Anfrage anschließend<br />
elektronisch in einzelne Bearbeitungsprozesse – etwa nach<br />
Branchen, Regionen oder Zuständigkeiten –aufgefächert.<br />
Die Bearbeitungsergebnisse der untereinander verbundenen<br />
Stellen fl ießen dann umgekehrt wiederum zusammen. Antworten<br />
und Genehmigungen erreichen den Niederlassungswilligen<br />
ebenfalls elektronisch oder auf klassischem Postweg.<br />
Interne Voraussetzungen für die vernetzte Bearbeitung sind<br />
gemeinsame Standards und Interoperabilität, also die medienbruchfreie<br />
Kommunikation, verschiedener IT-Systeme und<br />
Programme innerhalb der Verwaltung.<br />
Damit erfüllt das in allen EU-Staaten umsetzbare FOKUS-<br />
Konzept präzise die von Brüssel vorgegebenen Kernforderungen<br />
eines komplexen eGovernment-Szenarios.<br />
Firmengründungen in Europa<br />
bald einfacher<br />
Berliner IT-Institut schafft Architektur für One-Stop-Auslandsgründungen<br />
Eine IT- und Verwaltungsinnovation aus Berlin soll grenzüberschreitende<br />
Unternehmensgründungen in Europa vereinfachen.<br />
Die vom Fraunhofer Institut für offene Kommunikatiossysteme<br />
FOKUS entwickelte eGovernment-Modelllösung<br />
„Premium DLR“ bietet einen umfassenden Ansatz zur Umsetzung<br />
der Europäischen Dienstleistungsrichtlinie. Sie soll<br />
kleinen und mittleren Dienstleistern grenzüberschreitend den<br />
Zugang zum europäischen Binnenmarkt über einheitliche Ansprechpartner<br />
erleichtern.<br />
Das auf der CeBIT erstmals vorgestellte Projekt zeigt auf, wie<br />
nationale Behörden elektronisch und logistisch zu vernetzen<br />
sind, damit Antragsteller aus einem beliebigen EU-Land<br />
sämtliche Prüfungs- und Genehmigungsprozesse orts- und<br />
branchenunabhängig über einen einzigen Anlaufpunkt abwickeln<br />
können. Fraunhofer FOKUS, unter anderem durch die<br />
maßgebliche Entwicklung des Internet-Telefoniestandards<br />
Voice over IP und der Behördenhotline 115 bekannt, will das<br />
Vernetzungsprojekt für Firmengründungen in den kommenden<br />
Monaten mit über 40 Partnern aus Politik, Verwaltung<br />
und internationaler IT-Wirtschaft vorantreiben. So sollen neben<br />
dem architektonischen Rahmen konkrete Vorschläge zur<br />
organisatorischen Abstimmung und technischen Vernetzung<br />
nationaler Behördensysteme vorgelegt werden. „Diese Lö-<br />
Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 283
sungen sind nicht ausschließlich für Deutschland konzipiert,<br />
sondern werden in Frankreich ebenso umzusetzen sein, wie<br />
in Dänemark, Slowenien oder Griechenland“, erläutert Institutsleiter<br />
Prof. Radu Popescu-Zeletin.<br />
In einer verbindlichen Dienstleistungsrichtlinie hatten die EU-<br />
Mitgliedsstaaten die Einrichtung „einheitlicher Ansprechpart-<br />
Dicke Rohre unter schmaler Ortsdurchfahrt<br />
ner“ in jedem Land bis Ende 2009 festgeschrieben. Wegen<br />
ihrer erheblichen wirtschaftlichen und politischen Bedeutung<br />
nahm die Bundesregierung die Umsetzung der Richtlinie in<br />
ihren Aktionsplan Deutschland-Online auf.<br />
Weitere Informationen unter: www.fokus.fraunhofer.de.<br />
Firma BLK aus Görschen verlegt mit Grundodrill 25 N eine 700er Entwässerungsleitung<br />
Die Ortsdurchfahrt in Mühlhausen / Kraichgau ist derzeit<br />
Schauplatz eines spektakulären HDD- Spülbohreinsatzes. Vor<br />
dem Einzug wird das 150 m lange PE 100 Rohr zur Ausbildung<br />
eines Oberbogens, der die Länge der Einziehgrube auf<br />
drei Meter verkürzt, in Hochlage gebracht. Zum Einzug senkt<br />
sich das Rohr mit seinen 794,2 mm Außendurchmesser in die<br />
Einzugsgrube, wo es in 4 m Tiefe im Untergrund als Regenwasserkanal<br />
dienen wird.<br />
Der Grundodrill 25 N bei der Pilotbohrung während der Verkehr<br />
ungestört weiter fl ießt<br />
Ein beeindruckendes Beispiel für eine grabenlose Verlegung.<br />
Die offene Verlegung als Alternative, nicht vorstellbar für<br />
die Planer vom Ingenieurbüro Willaredt, Sinsheim, und den<br />
Auftraggeber, die Kommunale Bau- und Erschließungsgesellschaft<br />
Mühlhausen. Monatelang wäre die B 39 (Speyerer<br />
Straße) für den Durchgangs- und innerörtlichen Verkehr voll<br />
gesperrt gewesen.<br />
Hier ist nun die Firma BLK aus Görschen mit dem neuen<br />
Grundodrill 25 N im Einsatz. Hervorgegangen aus der KMS<br />
haben die Mitarbeiter ausreichend Erfahrung mit solchen<br />
Maßnahmen, da sie bereits in 20<strong>04</strong> für ein ähnliches Projekt<br />
mit dem begehrten Excell- Bohrpreis ausgezeichnet wurden.<br />
Das Projekt<br />
Der neue Regenwasserkanal, der parallel zum bestehenden<br />
Schmutzwassersammler in der Speyerer Straße (B 39)verlegt<br />
wird, dient der Entwässerung eines zu erschließenden Wohngebietes<br />
im Trennsystem. Später kommt noch das Oberflächenwasser<br />
der geplanten Umgehungsstraße hinzu, mit dem<br />
der starke Verkehr der Bundesstraße aus dem Ort herausge-<br />
nommen wird. Diese Abflussmengen könnte das bestehende<br />
Entwässerungsnetz nicht zusätzlich aufnehmen, was die gelegentlich<br />
bei Starkregen auftretenden Rückstauereignisse,<br />
so die Information von Anwohnern, auch nahe legen.<br />
Die Entwässerungsleitung mündet dann in ein bereits vorhandenes<br />
Schachtbauwerk und soll als PE-HD Rohr 710 x 42,1<br />
mm grabenlos in 4 m Tiefe, ca. 1 m tiefer und parallel zum bestehenden<br />
Schmutzwasserkanal aus Beton, verlegt werden.<br />
Die offene Bauweise hätte in der Ortsdurchfahrt Mühlhausen<br />
umfangreiche Erdarbeiten erfordert und eine nicht vertretbare<br />
Vollsperrung der Durchgangsstraße mit erheblichen Auswirkungen<br />
zur Folge gehabt.<br />
Die Ausführung<br />
Die BLK gewann die beschränkte Ausschreibung nach einem<br />
öffentlichen Teilnahmewettbewerb. Die Beauftragung beinhaltet<br />
die Verlegung der insgesamt 320 m langen Leitung im<br />
HDD- Spülbohrverfahren mit Teilabschnitten von 150 und 170<br />
m Länge.<br />
Zunächst werden Ende Februar unter halbseitiger Sperrung<br />
der B 39 die Start- und Zielbaugruben erstellt, bevor am 10.<br />
März die BLK mit den Bohrarbeiten beginnt. Der Grundodrill<br />
25N lässt sich bequem auf dem teilweise gesperrten Fahrstreifen<br />
installieren. Die Pilotbohrung über 150 m im lehmig<br />
sandigen Boden erfordert einen Arbeitstag.<br />
Die Aufweitung der Pilotbohrung erfolgt in 3 weiteren Arbeitstagen<br />
und wird in mehreren Schritten über 350, 510, 650 bis<br />
auf 900 mm Bohrdurchmesser ausgeführt, das entspricht<br />
einem Überschnitt von ca.15 %. Wesentliche Aufgaben der<br />
eingesetzten Bentonitsuspension sind die Unterstützung des<br />
Bohrvorganges, der Abtransport des anfallenden Bohrkleines<br />
sowie die Stützung des aufgeweiteten Bohrkanales. Durch<br />
die Suspension wird zudem beim Rohreinzug die Reibung<br />
zwischen HD-PE Rohr (Metergewicht immerhin 88,9 kg) und<br />
Bohrlochwandung beträchtlich gemindert. Insgesamt werden<br />
dafür ca. 3 t Betonit (Stüwamax) bzw. 120 m3 Bohrspülung<br />
verbraucht, die über eine Recycling-Anlage laufen, wo<br />
Boden und Suspension mit Grob-, Feinsieben und Hydrozyklonen<br />
wieder voneinander getrennt werden. Der notwendige<br />
Wasserbedarf wird über Hydranten sichergestellt.<br />
Entgegen der üblichen Vorgehensweise wird das neue Rohr<br />
nicht mit der letzen Aufweitung und im Rückwärtsgang eingezogen.<br />
Stattdessen wird die Bohranlage mit dem entsprechend<br />
Setback vor der ursprünglichen Zielgrube aufgebaut<br />
und bohrt sich durch ein Fenster in der Straße auf Solltiefe.<br />
Das Gestänge mit aufgesetzten Pushkopf wird durch den<br />
284 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>
Durch das in Hochlage gebrachte Rohr kann die Einziehgrube<br />
auf drei Meter verkürzt werden<br />
vorhandenen Bohrkanal bis in die Einziehgrube geschoben.<br />
Dort wird der zuletzt benutzt Reamer am Gestänge befestigt<br />
und mit angehängtem Rohr zurückgezogen.<br />
Dieses Verfahren wurde gewählt, um das Rohr nicht bergauf<br />
ziehen zu müssen, schließlich hat die Straße hier 2 % Gefälle,<br />
zu denen nochmals 2 % durch die Trassenneigung hinzukommen.<br />
Das Gewicht von Rohr und Ballastwasser reduziert<br />
durch die schiebende Wirkung die Einzugskräfte an der Bohranlage.<br />
Das Ballastwasser verhindert ein Aufschwimmen des<br />
Rohres und lässt sich von oben ebenfalls leichter ohne Lufteinschluss<br />
auffüllen. Der Rohrstrang selbst wird aus Rohren<br />
mit Einzellängen von 12 Metern auf der Baustelle auf eine<br />
Gesamtlänge von 150 Meter verschweißt und vorgestreckt.<br />
Volldampf im Treppenviertel<br />
Insituform saniert Abwasserkanäle in Hamburg-Blankenese<br />
Überwiegend aus dem 19. Jahrhundert stammt das Kanalnetz<br />
im historischen Treppenviertel von Hamburg-Blankenese. In<br />
diesem topografisch extremen Abwassersystem saniert die<br />
Insituform Rohrsanierungstechniken GmbH (IRT) seit Ende<br />
Oktober 2007 rund 1143 Meter Kanäle in Nennweiten bis<br />
DN 450 durch Schlauchlining mit dem Insituform-Liner: Eine<br />
Baumaßnahme, die es in jeder Hinsicht in sich hat.<br />
Für Hamburg -Touristen ist das historische Treppenviertel<br />
ein Muss. Hier in Blankenese, wo die von Altona kommende<br />
Elbchaussee endet, residierten schon im 19. Jahrhundert die<br />
Hamburger Kapitäne und andere wohlhabende Hanseaten<br />
in Villen, die sie an die steilen Hänge des nördlichen Elbufers<br />
bauten. Aufgrund der Extrem-Topografie ließen sich die<br />
noblen Wohnlagen nur über Treppen erschließen, die dem<br />
Viertel seinen Namen gaben. Befahrbare Wege gibt es bis<br />
heute kaum. Doch das Treppenviertel hat nicht nur architektonische<br />
Schmuckstücke und traumhafte Fernsichten zu bieten,<br />
sondern auch ein weit über 100 Jahre altes Steinzeug-<br />
Sielnetz aus der Frühphase der Kanalisierung der Hansestadt<br />
gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Die Rohre und Formstücke,<br />
die hier im Boden liegen und zum Teil noch in alten<br />
englischen Zollmaßen (DN 225) bemessen sind, haben vielfach<br />
bereits musealen Wert. Alter und Bewegungen im Hang<br />
Die zweite Haltung mit 170 Meter Länge ist mittlerweile ebenfalls<br />
erfolgreich abgeschlossen worden. Bohr- und Aufweitungsarbeiten<br />
gestalten sich wie bei der ersten Haltung ohne<br />
Probleme. Hier wird jedoch der Rohrstrang ohne Oberbogen<br />
eingezogen. Dazu wurde die Einziehgrube verlängert und<br />
eine Rampe geschaffen. Der Rohrstrang konnte wegen einer<br />
einmündenden Straße nicht über die komplette Länge von<br />
170 Meter ausgelegt werden. Daher ergab sich eine knapp<br />
2-stündige Unterbrechung durch die Verschweißung mit dem<br />
bereits eingezogenen Teilstück. Dieser Stillstand war jedoch<br />
ohne Auswirkungen auf Verlauf und Höhe der Zugkräfte, die<br />
in der Spitze knapp 10 Tonnen erreichten.<br />
Die Bohrung wurde auf 350, 510, 650 und 900 mm aufgeweitet<br />
haben auch an ihnen Spuren hinterlassen. Die Blankeneser<br />
Kanäle sind deshalb ebenso sanierungsbedürftig wie andere<br />
Teile des historischen Hamburger Siel-Bestandes. Während<br />
jedoch die Hamburger Stadtentwässerung (HSE) im Zuge<br />
des Sielsanierungprogrammes in der Innenstadt seit 1982<br />
bereits rund 150 Kilometer Kanäle grabenlos saniert oder erneuert<br />
hat, „schob“ man die vergleichsweise kleinen Kanäle<br />
des Treppenviertels lange Zeit: die Randbedingungen für eine<br />
Sanierung sind hier weit schwieriger als überall anders in der<br />
Elbmetropole. Leitungsgefälle bis 35 Prozent verbinden sich<br />
hier mit gewundenen und engen Trassenführungen, die nicht<br />
mit größerem Gerät oder LKW anfahrbar sind und fast durchgängig<br />
mit Treppen, massiven Stützmauern oder gar mit<br />
Häusern überbaut sind. In einzelnen Fällen fehlen zuverlässige<br />
Angaben über den Leitungsverlauf. Auch die potentielle<br />
Belastung der Anwohner durch Baumaßnahmen ist dementsprechend<br />
groß. Aufgrund dieser Randbedingungen und bei<br />
den exorbitanten Kosten verbieten sich offene Erneuerungsmaßnahmen<br />
im Treppenviertel fast von selbst.<br />
Nachdem die Schlauchlining-Technologie in den vergangenen<br />
Jahren entscheidende Fortschritte machte, entschloss man<br />
sich bei der HSE, nun auch das Treppenviertel systematisch<br />
durch grabenlose Sanierungstechniken anzugehen, und teilte<br />
Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 285
100 Jahre alte Rohre, extreme Topografie, beengte Verhältnisse<br />
und aufwändige Überbauung: Die Sielsanierung im<br />
Treppenviertel von Hamburg-Blankenese ist in jeder Hinsicht<br />
ein schwieriger Fall<br />
es in sieben Gebiete auf. Seit Ende 2005 wurden bereits vier<br />
Bauabschnitte abgearbeitet.<br />
Bei der Vergabe der Sanierungsaufträge ging die HSE den<br />
Weg einer funktionalen Ausschreibung auf der Basis eines<br />
Leistungsprogramms, das die Randbedingungen extrem präzise<br />
definierte. Tatsächlich konnte für jede beschriebene Problemstellung<br />
eine technische Lösung gefunden werden. Dass<br />
das Treppenviertel wirklich ein Netz der „besonderen Art“ ist,<br />
zeigte sich bereits bei der vorausgehenden TV-Inspektion<br />
durch die Canal Control + Clean Umweltservice GmbH. Wegen<br />
der schwierigen Zugänglichkeit und des extremen Leitungsgefälles<br />
mussten vielfach Schächte gesetzt werden, um<br />
den Kanalfernaugen überhaupt vollständigen Zugang zu allen<br />
Rohren zu verschaffen und die Untersuchungslängen auf ein<br />
auch bei diesem Gefälle machbares Maß zu begrenzen. Die<br />
damit verbundenen Bauarbeiten mussten quasi „per Teelöffel“<br />
durchgeführt werden und waren ständig mit neuen, meist<br />
unangenehmen Überraschungen gewürzt. Das führte letztlich<br />
so weit, dass man der planende Ingenieur der HSE ab dem<br />
dritten Bauabschnitt seitens der HSE gänzlich darauf verzich-<br />
Interessiert verfolgen Abwasserfachleute aus Norddeutschland<br />
das Einziehen des Liners über die höhenverfahrbare Walze<br />
der Insituform-Chip-Unit bei einem Präsentations-Termin<br />
tete, überhaupt noch ein detailliertes Leistungsverzeichnis für<br />
Tiefbauarbeiten zu erstellen. Aus diesem Grunde wurden die<br />
sanierungsbegleitenden Tiefbauarbeiten durch die Hamburger<br />
Tiefbaufirma Theo Urbach GmbH über den Hamburger<br />
Kleinvertrag für Sielbauarbeiten abgewickelt. Bei den Ausschreibungen<br />
für die Schlauchlining-Sanierungen ergab sich<br />
aus der außergewöhnlichen Topografie, dass Systeme, die<br />
per Wassersäule installieren und im Heißwasserverfahren<br />
aushärten, ausgeschlossen waren , weil die Belastung durch<br />
den Wasserdruck (Wassersäule) für den Inliner zu hoch gewesen<br />
wäre.<br />
Im Wettbewerb um den fünften Bauabschnitt mit 1143 Metern<br />
Schlauchliner der Nennweiten DN 150 bis DN 450 setzte<br />
sich die Insituform Rohrsanierungstechniken GmbH, Niederlassung<br />
Hamburg, gegen den Wettbewerb durch.<br />
Basis der Sanierung in diesem Abschnitt ist der Polyesternadelfilz-Liner<br />
des Insituform-Systems, der mit einem ungesättigten<br />
Polyesterharz getränkt ist und hier mit einer mobilen<br />
„Chip Unit“ pneumatisch<br />
in die Kanäle eversiert<br />
wird. Diese mobile, im<br />
Einsatz extrem bewegliche<br />
Installationseinheit<br />
war im Treppenviertel ein<br />
maßgeblicher Garant des<br />
Sanierungserfolges, da<br />
mit ihr auch schwierigste<br />
räumliche Situationen bewältigt<br />
wurden.<br />
Die Aushärtung der formschlüssig<br />
an die Rohrwand<br />
gepressten und je<br />
nach Nennweite zwischen<br />
4,5 und 12 Millimeter<br />
starken Schläuche erfolgt<br />
durch mehrstündige Heißdampf-Beaufschlagung.<br />
Dabei härten sie zu muffenlosen<br />
Rohren aus, die<br />
die Vorgaben des HSE-<br />
Anforderungsprofils in Sachen<br />
Dichtheit und Standsicherheit<br />
voll erfüllen.<br />
Die Chip-Unit beim pneumatischen<br />
Reversieren des Insituform-Liners:<br />
Eine ideale Technik<br />
für die beengte Örtlichkeit. Die<br />
Installation per Wassersäule<br />
kam bei Leitungsgefällen bis<br />
35% nicht in Frage<br />
Zentrales Element des<br />
Qualitätsmanagements und integrierter Bestandteil des<br />
Hamburger Anforderungsprofils für die Schlauchliner-Installation<br />
ist die labortechnische Fremdüberwachung (?(durch<br />
das Ingenieurbüro Siebert + Knipschild) von Probestücken<br />
eines jeden in Blankenese installierten Schlauchliners. Auch<br />
in dieser Hinsicht hat man mit dem Insituform-System und<br />
der Dampfhärtung in Blankenese bereits zuvor beste Erfahrungen<br />
gemacht. In den vorangegangenen Bauabschnitten<br />
konnten die vorgegebenen Sollwerte – ebenfalls unter denkbar<br />
schwierigsten Randbedingungen – bereits souverän eingehalten<br />
werden.<br />
Von besonderer Bedeutung für die erfolgreiche Abwicklung<br />
war die kompetente Planung und Überwachung dieses komplexen<br />
Vorhabens durch die Ingenieure der Hamburger Stadtentwässerung<br />
sowie die vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />
zwischen Bauherr und den Fachfirmen. Wenn die Schlauchliner-Sanierung<br />
des Sielnetzes im Treppenviertel 2009 planmäßig<br />
abgeschlossen ist, wird die HSE bis dahin rund 6 Millionen<br />
Euro in die 6 Kilometer Rohre im Blankeneser Untergrund<br />
investiert haben.<br />
286 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>
Unternehmensteuerreform<br />
Zinsschranke entpuppt sich als Risiko für die kommunalen Haushalte<br />
Die Kommunen müssen ihre wirtschaftliche Betätigung dringend<br />
überprüfen. Denn durch die Unternehmensteuerreform<br />
drohen zusätzliche Belastungen für die kommunalen Haushalte.<br />
Das ergibt sich aus dem Entwurf eines Schreibens<br />
des Bundesfinanzministeriums (BMF), mit dem dieses die<br />
im Unternehmensteuergesetz verankerte Zinsschranke konkretisiert.<br />
„Wenn das Schreiben des BMF in dieser Fassung<br />
tatsächlich veröffentlicht wird, werden für viele Kommunen<br />
die Gestaltungsmöglichkeiten eingeschränkt“, warnt Wirtschaftsprüfer<br />
und Steuerberater Jörg Huse von der FPS<br />
Schmidt und Kollegen GmbH in Potsdam. „Je nach Konstellation<br />
können Betriebe gewerblicher Art, also zum Beispiel<br />
Regie- oder Eigenbetriebe, die Voraussetzungen erfüllen, die<br />
der Gesetzgeber an den so genannten Steuerkonzern stellt –<br />
und damit einer höheren Steuerlast unterliegen.“<br />
Bisher galt der Konzern „Stadt“ als steuerlich nicht relevant.<br />
Vor diesem Hintergrund ist es eine weit verbreitete<br />
Praxis, dass Kommunen ihre diversen Beteiligungen einem<br />
so genannten Betrieb gewerblicher Art zuordnen. Dadurch<br />
vermeiden sie unter anderem die Belastung der Kommune<br />
mit Kapitalertragsteuer. Genau diese Konstellation kann bei<br />
Mehrheitsbeteiligungen nun jedoch dazu führen, dass der<br />
Betrieb gewerblicher Art als Teil eines Konzerns im Sinne der<br />
Zinsschranke eingestuft wird. Die Folge: Für alle Wirtschaftsjahre,<br />
die nach dem 25. Mai 2007 beginnen und nicht vor dem<br />
1. Januar 20<strong>08</strong> enden, unterliegt der Zinsaufwand eines jeden<br />
Konzernunternehmens im steuerlichen Sinne einer gesonderten<br />
Betrachtung. Begrenzt ist der Betriebsausgabenabzug<br />
Energieversorgung<br />
E.ON-Netzverkauf verunsichert ostdeutsche Kommunen<br />
Die Stromversorgung bereitet den Kommunen derzeit erhebliches<br />
Kopfzerbrechen. Seit der Ankündigung von E.ON, das<br />
Höchstspannungsnetz zu verkaufen und eine Veräußerung<br />
von Stadtwerkebeteiligungen prüfen zu wollen, befürchten<br />
sie, unversehens mit neuen Vertragspartnern, die sie sich gar<br />
nicht ausgesucht haben, konfrontiert zu werden. „Viele Konzessionsverträge<br />
mit den Energieversorgern enthalten Regelungen,<br />
wonach die Rechte und Pflichten auf einen geeigneten<br />
Dritten übertragen werden dürfen“, erläutert Christoph<br />
Germer, Rechtsanwalt von FPS Fritze Paul Seelig aus Berlin.<br />
E.ON will mit dem Verkauf der Netze eine laufende Auseinandersetzung<br />
mit der EU-Kommission beenden und – laut<br />
Pressemeldung des Konzerns – dem Wettbewerb auf dem<br />
Strommarkt deutliche Impulse gegen. „Diese Ankündigung<br />
könnte jedoch der Anfang eines fl ächendeckenden Rückzugs<br />
der großen Verbundunternehmen aus dem Netzgeschäft<br />
sein“, befürchtet Wirtschaftsprüfer und Steuerberater<br />
Jörg Huse von FPS Schmidt und Kollegen aus Potsdam. In<br />
Städten und Gemeinden, die über keine eigenen Stadtwerke<br />
verfügen, betreiben Tochterunternehmen der großen Energiekonzerne<br />
die Energieversorgungsnetze. Hierzu schließen die<br />
Kommunen und die Versorger Konzessionsverträge mit Laufzeiten<br />
von bis zu 20 Jahren ab. Besonders heftig könnten die<br />
zunächst auf die Höhe von 999.999,99 € unter Berücksichtigung<br />
des im selben Jahr erzielten Zinsertrags (Freigrenze).<br />
Soweit dieser Saldo aus Zinsaufwand und Zinsertrag 1 Mio. €<br />
oder höher ist, unterliegt der gesamte Zinsaufwand abzüglich<br />
des Zinsertrages der besonderen steuerlichen Betrachtung.<br />
Der Zinssaldo kann nur noch bis zur Höhe von 30 % des<br />
steuerpflichtigen Gewinns vor Zinsertrag, Zinsaufwand und<br />
Abschreibungen (EBITDA) geltend gemacht werden.<br />
„Wenn die Kommunen nicht aufpassen, können bei den<br />
nächsten steuerlichen Außenprüfungen erhebliche fi nanzielle<br />
Belastungen auf sie und ihre Beteiligungsunternehmen<br />
zukommen“, prophezeit Manuel Finder-Schümann, Steuerberater<br />
bei der FPS Schmidt und Kollegen GmbH, „eine<br />
gründliche Prüfung der wirtschaftlichen Betätigung innerhalb<br />
der Kommunen ist daher zwingend erforderlich.“ Dies gilt<br />
zum Beispiel, wenn ein Betrieb gewerblicher Art Anteile an<br />
Kapitalgesellschaften hält und die Stimmrechtsmehrheit gegeben<br />
ist.<br />
Huse und Finder-Schümann kritisieren neben der Einschränkung<br />
der Gestaltungsmöglichkeiten für die Kommunen vor<br />
allem, „dass der Gesetzgeber aus steuerlichen Gründen einen<br />
Steuerkonzern ‚Stadt’ zu schaffen scheint, der keinerlei<br />
Rückhalt im Gesellschaftsrecht hat“. Dadurch entstehe ein<br />
steuerrechtlicher Konzernbegriff, der von den Begrifflichkeiten<br />
des Aktienrechts und des Handelsgesetzbuches abweiche.<br />
Weitere Informationen unter: www.fps-schmidt.de.<br />
Veränderungen die ostdeutschen Kommunen treffen. Denn<br />
hier laufen viele dieser Konzessionsverträge in den nächsten<br />
zwei bis drei Jahren ab. Die Kommunen müssen das Auslaufen<br />
eines solchen Vertrages zwei Jahre vorher bekannt<br />
machen und sich dann entscheiden, ob sie einen neuen Vertrag<br />
mit dem bisherigen Netzbetreiber abschließen, die Netze<br />
selber übernehmen oder sich einen anderen Vertragspartner<br />
suchen. „Doch das ist gerade in einer solchen Umbruchphase<br />
gar nicht so einfach“, merkt Wirtschaftsprüfer Huse an,<br />
„denn die kommunalen Entscheidungsträger müssen vor<br />
dem Abschluss eines Konzessionsvertrages prüfen, ob die<br />
Übernahme des Netzes – ggf. unter Beteiligung Dritter – eine<br />
wirtschaftliche Alternative darstellt.“<br />
„Bei dem Verfahren der Bekanntmachung, der Auswahl des<br />
Vertragspartners und der Ausgestaltung der Verträge muss<br />
besonders viel Sorgfalt an den Tag gelegt werden“, warnt Energierechtler<br />
Germer. So sollten die Kommunen sicherstellen,<br />
dass der Partner des Konzessionsvertrages sein Engagement<br />
über die gesamte Laufzeit des Vertrages aufrecht erhalte.<br />
Sonst seien sie auch künftig nicht vor so überraschenden Änderungen,<br />
wie sie jetzt von E.ON in Aussicht gestellt werden,<br />
geschützt.<br />
Weitere Informationen unter: www.fps-schmidt.de.<br />
Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 287
VKS im VKU: Umweltschäden durch illegale Abfallentsorgung endlich abstellen<br />
„Es ist unverantwortlich und gleichermaßen erschreckend,<br />
dass in der Bundesrepublik immer noch und immer wieder<br />
Abfälle illegal entsorgt werden, obwohl die bundesdeutsche<br />
Abfallwirtschaft die höchsten Umweltstandards für sich reklamiert.<br />
Einige wenige fügen unserer Branche und der Umwelt<br />
nachhaltigen Schaden zu“, kommentierte Dr. Rüdiger<br />
Siechau, Vorstandsvorsitzender des VKS im VKU, einen aktuellen<br />
Fall von illegaler Abfallablagerung in Sachsen-Anhalt.<br />
Genauso bedenklich sei auch die nach Bergrecht immer<br />
noch genehmigte Verfüllung von Tagebaustätten mit Abfällen.<br />
Schließlich dürften diese seit dem 1. Juni 2005 in Deutschland<br />
unbehandelt nicht einmal mehr auf Deponien verbracht<br />
werden, obgleich hier wesentlich höhere Umweltschutzstandards<br />
gelten würden.<br />
Der Verband hat bereits mehrfach – auch gemeinsam mit anderen<br />
Fachverbänden – auf die Problematik der großteils gesetzeswidrigen<br />
Praktiken hingewiesen und eine vorbehaltlose<br />
Aufklärung und Ahndung gefordert. Weiterhin wurden die Gesetzgeber<br />
nachdrücklich darum gebeten, auch die Gesetzeslücken<br />
bei durchgeführten Verfüllungen im Bergbau zu schließen,<br />
damit endlich die immer wieder geforderte hochwertige<br />
Entsorgung gesichert sei. Die Umsetzung des Deponierungs-<br />
SENSIBLE DATEN SICHER ENTSORGEN:<br />
Aktenvernichtung jetzt auf sieben Recyclinghöfen<br />
Ab sofort bietet die Stadtreinigung Hamburg (SRH) auch Aktenvernichtung<br />
nach den strengen Richtlinien des Bundesdatenschutzgesetzes<br />
(BDSG) an. Auf den Recyclinghöfen<br />
Brandstücken 36, Kampweg 9, Neuländer Kamp 6, Rotenbrückenweg<br />
32, Volksdorfer Weg 196, Krähenweg 22 und<br />
Ottensener Straße stehen jetzt Spezialbehälter für die sichere<br />
Entsorgung von Akten.<br />
Für zehn Euro pro angefangene 120 Liter Aktenmaterial sam-<br />
RWE Innogy und REpower vereinbaren die Verhandlung<br />
von Rahmenverträgen über bis zu 1.900 MW<br />
RWE Innogy und die REpower Systems Gruppe haben heute<br />
ein Memorandum of Understanding (MoU) unterzeichnet, das<br />
die Verhandlung von Rahmenverträgen mit einem Volumen<br />
von bis zu 1.900 MW vorsieht.<br />
Dabei handelt es sich um etwa 250 Offshore-Windkraftwerke<br />
der 5M/6MBaureihe sowie weitere rund 200 Onshore-Windkraftanlagen<br />
der 2-Megawatt-Klasse. Es ist beabsichtigt, die<br />
Verhandlungen über die Rahmenverträge innerhalb der kommenden<br />
drei Monate, jedoch spätestens bis zum Jahresende<br />
abzuschließen. Die Windenergieanlagen sollen dann in einem<br />
verbotes unbehandelter Abfälle 2005 sei ein großer Schritt in<br />
Sachen Umweltschutz gewesen, bei dem gerade seitens der<br />
kommunalen Abfallwirtschaft in hochwertige, umweltverträgliche<br />
Entsorgungsanlagen investiert wurde. Siechau: „Diese<br />
verantwortungsvolle Investitionstätigkeit der Abfallwirtschaft<br />
wird durch die offenbar immer weiter geduldete Praxis konterkariert.“<br />
Es sei auch mehr als problematisch, wenn die<br />
hochwertigen Anlagen aufgrund der umweltschädlichen Billigentsorgung<br />
nicht mehr ausgelastet würden.Ganz zu schweigen<br />
vom<br />
Schaden, mit dem wieder eine ganze Branche zu kämpfen<br />
habe, weil einige schwarze Schafe jegliches Gefühl für nachhaltiges<br />
Wirtschaften verloren hätten.<br />
Siechau: „Der VKS im VKU setzt sich für eine Abfallwirtschaft<br />
ein, die sich am Nutzen für den Bürger orientiert, am<br />
so genannten ‚Citizen Value’. Nur eine nicht ausschließlich<br />
am Gewinn orientierte Abfallwirtschaft kann auch zukünftig<br />
den Ansprüchen des Gemeinwohls – und dazu gehören auch<br />
Umweltschutz und Nachhaltigkeit – gerecht werden. Der jetzt<br />
aufgedeckte Fall einer illegalen Abfallentsorgung belegt dies<br />
einmal mehr.“<br />
melt die SRH abgegebene Akten in verschlossenen Containern,<br />
die anschließend fachgerecht gemäß den Vorgaben des<br />
BDSG vernichtet werden. Mit diesem neuen Angebot steht<br />
jetzt auch Privathaushalten und kleinen Gewerbebetrieben<br />
eine kostengünstige Möglichkeit zur sicheren Aktenvernichtung<br />
gerade auch für geringe Mengen zur Verfügung. So kann<br />
vermieden werden, dass vertrauliche Akten durch die Entsorgung<br />
mit dem normalen Altpapier möglicherweise in falsche<br />
Hände geraten.<br />
Zeitraum von vier bis sechs Jahren, beginnend ab dem 1. Januar<br />
2010 durch REpower hergestellt und geliefert werden.<br />
Kevin McCullough, Geschäftsführer (COO) von RWE Innogy:<br />
„Die Windkraft spielt auf unserem Weg, RWE Innogy als treibende<br />
Kraft für Zukunftstechnologien in Deutschland und Europa<br />
zu positionieren, eine maßgebliche Rolle. Dabei stellen<br />
insbesondere Offshore-Windparks höchste Ansprüche an die<br />
eingesetzte Technik. Ich bin mir sicher, dass wir mit REpower<br />
einen starken Partner gefunden haben, um unsere Ziele in<br />
diesem Bereich voranzubringen.“<br />
288 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>
Matthias Schubert, Technologievorstand der REpower Systems<br />
AG, fügt hinzu: „Das Interesse von einem bedeutenden<br />
Global Player wie RWE ist ein erneuter Beweis für die herausragende<br />
Qualität unserer Produkte. Wir sind zuversichtlich,<br />
dass wir die Verhandlungen zügig zum Abschluss bringen<br />
können und freuen uns auf die gemeinsame Zusammenarbeit.“<br />
E.ON Ruhrgas Gas Release-Programm<br />
Ähnliche Vereinbarungen verhandelt RWE Innogy zurzeit mit<br />
weiteren Marktführern. Diese strategischen Partnerschaften<br />
werden maßgeblich dazu beitragen, die ambitionierten<br />
Wachstumspläne des Unternehmens in den nächsten Jahren<br />
abzusichern.<br />
Sechste Auktion im Mai 20<strong>08</strong> / Übergabepunkt Waidhaus / Registrierung ab sofort möglich<br />
Die E.ON Ruhrgas AG, Essen, wird am 7. Mai 20<strong>08</strong> zum<br />
sechsten Mal Erdgas aus ihren langfristigen Bezugsverträgen<br />
versteigern, diesmal mit Übergabepunkt Waidhaus. In der<br />
diesjährigen Auktion werden ca. 33 Milliarden Kilowattstunden<br />
mit einer Vertragslaufzeit von drei Jahren angeboten.<br />
E.ON Ruhrgas hat heute ein Summary Information Memorandum<br />
in deut-scher und englischer Sprache mit ersten Informationen<br />
über die Konditionen, die Auktionsregeln und den<br />
vorgesehenen Zeitplan des Gas Release-Programms 20<strong>08</strong> im<br />
Internet unter www.eon-ruhrgas.com veröffentlicht.<br />
Ab sofort können sich Unternehmen als Interessenten registrieren<br />
lassen. Für den 14. März 20<strong>08</strong> ist - wie in den vergangenen<br />
Jahren - eine Bieterkonferenz als Forum für diese<br />
Interessenten in Essen geplant. Registrierte Parteien werden<br />
Kraft und Wärme aus Grünschnitt und Resten - geruchlos<br />
Erhöhte Steuerlast, knappe Rohstoffe, Zweifel am ökologischen<br />
Sinn und Klagen über verteuerte Lebensmittel – der<br />
Biogasbranche weht der Wind kräftig ins Gesicht. Ganz andere<br />
Sorgen plagen Ralph Brendler, Vorstand der börsennotierten<br />
bionenergy systems mit Forschung und Produktion in Artern<br />
(Thüringen). Die Aktiengesellschaft kann bei der Produktion<br />
selbst entwickelter Biogassysteme kaum mit der Nachfrage<br />
Schritt halten und erhielt jetzt in Berlin den erstmals vergebenen<br />
Innovationspreis der FEE-Fördergesellschaft Erneuerbare<br />
Energien e. V..<br />
„Bürgermeister, Stadtwerkchefs, Kompostanlagen- und Deponiebetreiber<br />
rennen uns die Türen ein“, fasst der diplomierte<br />
Verarbeitungstechniker die Situation zusammen. Es<br />
hat sich herumgesprochen, dass die in Thüringen entwickelte<br />
Kombination aus thermochemischem Vergaser und Blockheizkraftwerk<br />
gleich ein ganzes Bündel typischer Probleme<br />
der herkömmlichen Vergärungstechnik ausschließt. Die patentierten<br />
bioampere®-Kraftwerke arbeiten mit einem thermo-chemischen<br />
Verfahren ohne Geruchsbelästigung. Deshalb<br />
können sie in unmittelbarer Nähe zu Wärmeabnehmern<br />
– selbst mitten in Wohngebieten – installiert werden. Zudem<br />
sind die Anlagen nicht von bestimmten Energieträgern und<br />
auch Zugriff auf detailliertere Informationen in Form eines<br />
Information Memorandum erhalten, das ab Mitte März 20<strong>08</strong><br />
über die E.ON Ruhrgas Internetseiten abrufbar sein wird.<br />
Auch in diesem Jahr wird E.ON Ruhrgas erfolgreichen Bietern<br />
Transportkapazitäten zur Verfügung stellen, welche unter<br />
Einhaltung der mit der Bundesnetzagentur abgestimmten<br />
Regelungen bei E.ON Gastransport gebucht werden können.<br />
Detaillierte Informationen dazu werden ebenfalls im Information<br />
Memorandum enthalten sein.<br />
Die Auktion ist Teil einer Auflage aus der Ministererlaubnis im<br />
Zuge der Übernahme der Ruhrgas AG durch die E.ON AG,<br />
Düsseldorf. Insgesamt hat E.ON Ruhrgas 200 Milliarden Kilowattstunden<br />
Erdgas aus ihren langfristi-gen Importverträgen<br />
in sechs separaten jährlichen Auktionen anzubieten.<br />
Erste Biovergasungsanlage für wechselnde Rohstoffe jetzt in Vorserie<br />
damit den Kapriolen des Marktes abhängig. Vielmehr verwerten<br />
sie mit ungewöhnlich hohem Wirkungsgrad bislang<br />
ungenutzte, sogar aufwändig zu entsorgende Reststoffe wie<br />
privaten und kommunalen Grünschnitt, grob gehäckseltes<br />
Landschaftspflege-Holz, Stroh und selbst Pferdemist. Fast<br />
jedes kohlenwasserstoffhaltige Material, etwa Gärreste oder<br />
auch Klärschlamm, ist geeignet. Innovative Technologie<br />
macht‘s möglich: Im Thermoreaktor werden diese Einsatzstoffe<br />
bei Temperaturen bis zu 1.000 Grad in fast teerfreies<br />
Synthesegas umgewandelt, das ein angeschlossenes, ebenfalls<br />
selbst entwickeltes, BHKW antreibt. Der erzeugte Strom<br />
wird eingespeist, die Prozesswärme vor Ort zu Heizzwecken<br />
genutzt. Deren Kosten liegen langfristig bis zu 20 Prozent unter<br />
denen fossiler Brennstoffe: „Das entlastet die Kommune<br />
und die Umwelt, der niedrige Preis freut den Bürger“, weiß<br />
Vorstand Brendler. Der gesicherte Wärmeabsatz garantiere<br />
dem Betreiber obendrein ungekürzte staatliche Bonuszahlungen<br />
nach dem ErneuerbareEnergien-Gesetz.<br />
Anfangs sei die Skepsis gegenüber der Neuentwicklung natürlich<br />
groß gewesen, räumt er ein. „Hat doch vor uns kaum<br />
jemand die vielfältigen technologischen Herausforderungen<br />
der Thermovergasung wechselnder Festbrennstoffe alltags-<br />
Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 289
tauglich bewältigt.“ Experten für Biomassevergasung und<br />
Wettbewerber hatten den Reifeprozess der Technologie seit<br />
Jahren aufmerksam verfolgt. Sie ermöglicht auch die Umwandlung<br />
von Wärme in Kälte. In dieser Kombination sind<br />
effizientere Brennstoffnutzung und hohe jährliche Betriebsstundenzahlen<br />
als unabdingbare Voraussetzungen für einen<br />
wirtschaftlichen Anlagenbetrieb möglich.<br />
Inzwischen sind bereits drei Anlagen ausgeliefert, eine weitere<br />
wird gerade für den Dauerbetrieb vorbereitet. Das erste<br />
Referenzkraftwerk auf dem Gelände einer Kompostanlage in<br />
Thüringen hat bereits weit über 3.000 Betriebsstunden nahezu<br />
störungsfrei absolviert. Ludwig Berthold, Geschäftsführer<br />
des Kompostplatzes, zeigt sich mit der neuen Technologie<br />
durchaus zufrieden: “Wir verarbeiten hier Grünschnitt aus<br />
dem gesamten Landkreis, nutzen die entstehende Wärme<br />
für Heiz-, künftig auch Trocknungszwecke. Das funktioniert<br />
gut.“<br />
Zu diesem Ergebnis hat neben dem langjährigen Knowhow-Vorlauf<br />
der Forscher von bioenergy systems die enge<br />
Kooperation mit mehreren deutschen Hochschulen und dem<br />
CUTEC-Institut, einer Umwelttechnik-Forschungseinrichtung<br />
des Landes Niedersachsen, beigetragen. Im Ergebnis stellt<br />
das 2006 gegründete Unternehmen seine containerbasierten,<br />
modularen Anlagen mit einer Durchschnittsleistung von<br />
derzeit 220 kW (elektrisch) rohstoff- und standortunabhängig<br />
Zahlreiche Besucher und positives Feedback<br />
als Komplettpaket bereit und übernimmt auch die technische<br />
Betriebsführung. Eberhard Oettel, langjähriger Vorstandsvorsitzender<br />
der bundesweiten Fördergemeinschaft Erneuerbare<br />
Energien nennt dieses Konzept „fair gegenüber den Kunden“.<br />
Zum einen werde vor Ort verfügbare Biomasse sinnvoll verwertet,<br />
zum anderen könne neben der Einspeisung des gewonnenen<br />
Stroms gleichzeitig den Bedarf an Wärme und<br />
Kälte kostengünstig gedeckt werden. So biete das Unternehmen<br />
seinen Kunden die Lösung drückender Probleme an.<br />
Zugleich werde für alle Beteiligten Investitions-, Betriebs- und<br />
Versorgungssicherheit geschaffen.<br />
Trotz geplanter Ausweitung der Produktionskapazitäten ist<br />
allein die Nachfrage aus Deutschland damit noch nicht abzudecken.<br />
Mittelfristig wollen Brendler und seine derzeit 30 Mitarbeiter<br />
auch Auslandsmärkte mit ihrem grenzenlosen Brennstoffangebot<br />
und Energiehunger in Angriff nehmen. Zunächst<br />
jedoch entwickeln sie gemeinsam mit dem CUTEC-Institut<br />
eine Großvergasungsanlage mit 20 Megawatt Eingangsleistung.<br />
Ab 2010 soll sie Stroh aus zunächst niedersächsischen<br />
Landwirtschaftsbetrieben in Strom und Wärme umwandeln.<br />
Seinen Hauptsitz hat das Unternehmen im niederländischen<br />
Eindhoven, geforscht und produziert wird jedoch aussc hließlich<br />
in Deutschland an den Standorten Artern (Thüringen) und<br />
Merseburg (Sachsen-Anhalt).<br />
Weitere Informationen unter: www.be-sys.com.<br />
Raab Karcher Tiefbau-Forum in Weimar geht erfolgreich in die zweite Runde<br />
Über die Neuheiten in der Ver- und Entsorgung sowie erstmals<br />
auch über ausgewählte Themen aus dem Straßen-,<br />
Garten- und Landschafts-Bau informierten sich rund 600<br />
Tiefbau-Spezialisten Anfang März auf dem diesjährigen Raab<br />
Karcher Tiefbau-Forum in Weimar. Nach dem erfolgreichen<br />
Auftakt 2007 fand der abwechslungsreiche Fachtag im Ge-<br />
Gut besucht: Die Fachausstellung mit 55 renommierten Industriepartnern<br />
zeigte technische Innovationen und bot Anknüpfungspunkte<br />
für den Austausch mit Branchenvertreter<br />
Foto: Raab Karcher Baustoffe GmbH, Frankfurt am Main<br />
schäftsbereich Nordost (Mecklenburg-Vorpommern, Berlin-<br />
Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen) auch<br />
in diesem Frühjahr regen Zuspruch. Positiv beurteilten die<br />
Branchenvertreter vor allem das umfassende Angebot der 55<br />
ausstellenden Industriepartner und die aktuellen Inhalte der<br />
angebotenen 31 Fachvorträge.<br />
Das ausgewogene Themenspektrum rund um Rohrleitungen,<br />
Schächte und Armaturen, Regenwasserbewirtschaftung sowie<br />
Straßenbau nutzten viele Teilnehmer gezielt zur Weiterbildung.<br />
Besonderen Anklang fanden die beiden Vorträge der<br />
Rechtsanwältin Dr. Katrin Rohr-Suchalla von der Stuttgarter<br />
Kanzlei CMS Hasche Sigle. Sie informierte die Teilnehmer<br />
über den "Pauschalpreisvertrag" sowie "Allgemeine Geschäftsbedingungen<br />
im Bauvertrag". "An den gut besuchten<br />
Fachvorträgen zeigt sich, dass die Tiefbau-Profis ein großes<br />
Informationsbedürfnis haben, vor allem in Bezug auf Themen,<br />
die das unmittelbare Tagesgeschäft betreffen", beobachtete<br />
Manfred Solleder, Geschäftsführer bei Raab Karcher und verantwortlich<br />
für die Sparte Tiefbau. "Deshalb werden wir das<br />
Informations- und Weiterbildungsangebot der Sparte Tiefbau<br />
für unsere Profi-Kunden kontinuierlich weiter ausbauen und<br />
Branchenvertreter aktiv damit ansprechen", kündigt Solleder<br />
an. So wird der Tiefbaufachhändler auch im März 2009 wieder<br />
Auftraggeber, Tiefbauer, Planer und Ingenieurbüros zu einem<br />
Fachtag nach Weimar einladen und damit eine Plattform für<br />
Meinungs- und Informationsaustausch bieten, die die Verantwortlichen<br />
zusammenbringt. Im Vordergrund stehen dann<br />
wieder technische Innovationen und hilfreiche Tipps für das<br />
Tagesgeschäft.<br />
290 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>
Unterirdische Sammelsysteme:<br />
U-SELECT lässt den Abfall unter der Erde verschwinden<br />
Das mit drei Standorten in Deutschland vertretene Unternehmen<br />
Paul Wolff GmbH hat für die Müllentsorgung das umweltfreundliche<br />
Entsorgungssystem U-SELECT entwickelt,<br />
das auch in wirtschaftlicher, ästhetischer und hygienischer<br />
Hinsicht überzeugt.<br />
Die öffentliche Abfall- und Wertstoffentsorgung ist ein – wenn<br />
auch notwendiges – Übel. Für die Kommunen und öffentlichen<br />
Verwaltungen bedeutet sie nicht nur einen erheblichen<br />
Kostenfaktor, sondern auch den Anlass für viele Beschwerden<br />
seitens der Bürger. Das Problem ist lange bekannt: Müllbeseitigung<br />
muss sein, sie soll aber so wenig wie möglich<br />
auffallen und dennoch effektiv und kostengünstig bleiben. Mit<br />
den klassischen Entsorgungssystemen lässt sich dies kaum<br />
erreichen.<br />
Unsichtbare Kapazitäten<br />
Dabei liegt die Lösung auf der Hand, oder vielmehr unter der<br />
Erde: Der Einsatz so genannter Unterflursysteme erlaubt es,<br />
die sich widersprechenden Ziele in idealer Weise zu verbinden.<br />
Denn: Sie verlagern die eigentlichen Sammelbehälter<br />
unter die Oberfläche und damit aus dem Blickfeld. Sichtbar<br />
bleiben nur die Einfüllöffnungen. Dadurch kann die Kapazität<br />
der Container ohne Beeinträchtigung der Optik deutlich vergrößert<br />
werden – mit entscheidenden Vorteilen für Nutzer und<br />
Betreiber. Überquellende Müllbehälter und herumliegender<br />
Abfall gehören der Vergangenheit an, weil das Fassungsvermögen<br />
von 3-5 m³ so berechnet ist, dass die Behälter auch<br />
bei längeren Leerungsintervallen stets genügend Füllraum<br />
besitzen. Für die Kommunen spart das System Zeit und Kosten,<br />
denn die Unterflurcontainer müssen weit seltener und<br />
weniger personalintensiv geleert werden als herkömmliche<br />
Behälter.<br />
Einfache Entleerung<br />
Der Leerungsvorgang erfolgt, indem der gesamte Behälter an<br />
einer Aufnahmevorrichtung am Einwurfgehäuse herausgezogen<br />
und entleert wird. Der Schacht bleibt während dieses<br />
Vorgangs durch einen eingebauten Sicherheitsboden auto-<br />
Urnenwand<br />
Select-Lift links hochgefahren, recht eingefahren<br />
matisch verschlossen, so dass selbst geringfügige Lärm- und<br />
Geruchsbelästigungen auch während dieser Phase ausgeschlossen<br />
sind. Ein einfaches Herausziehen des Containers<br />
auch bei Minusgraden ist jederzeit gewährleistet, weder<br />
Schmutz noch Schnee können die Funktion des Systems beeinträchtigen.<br />
Viele gestalterische Möglichkeiten<br />
Und schließlich lassen sich die Unterflur-Sammelbehälter<br />
besser als jedes andere System in ein städteplanerisches<br />
Gesamtkonzept einbinden. Da wie bei einem Eisberg nur ein<br />
kleiner Teil des eigentlichen Behälters, nämlich der Einwurfschacht<br />
wirklich sichtbar ist, bietet das System breite gestalterische<br />
Möglichkeiten, die sich harmonisch in die Umgebung<br />
einbinden lassen. Es wachsen Akzeptanz und Bereitschaft für<br />
die getrennte Müllentsorgung, die Einwurföffnungen sind mit<br />
85 cm Höhe so benutzerfreundlich platziert, dass auch Kinder<br />
und ältere Mitbürger sowie Rollstuhlfahrer mühelos ihre<br />
Abfälle beseitigen können.<br />
Flexibel und individuell<br />
Sollte ein Wohnumfeld keinen Sammelplatz möglich machen,<br />
dann bietet der U-Select-Lift die ideale Lösung für 2-Rad<br />
oder 4-Rad-Behälter bis 1100 l Füllvolumen an. Eine elektrohydraulische<br />
Scherenkonstruktion befördert den auf dem<br />
Hubboden abgestellten Abfallgroßbehälter an die Erdoberfl<br />
äche. Über eine separate Bediensäule wird der Antrieb für<br />
1 bis 4 Einheiten gesteuert. Auf dem stückfeuerverzinkten<br />
Tränenblechboden befindet sich wahlweise ein kompaktes<br />
Einwurfgehäuse.<br />
Auch die in letzter Zeit oft zu hörende Forderung nach Müllkostengerechtigkeit<br />
wird der U-Select-Lift in besonderer Weise<br />
gerecht. Der jeweilige Nutzer identifiziert sich am Bedienfeld<br />
des Einwurfgehäuses mittels eines kleinen Transponders,<br />
der die Abfallschleuse mit dem vorbestimmten Inhalts öffnet.<br />
Mit Hilfe der PRO-COUNT-Software von PAUL WOLFF kann<br />
der Hausmüll so für jede Partei konkret erfasst und berechnet<br />
werden. So wird die Forderung nach Müllkostengerechtigkeit<br />
erfüllt und die Kostenverursachende Nutzung durch unbefugte<br />
verhindert.<br />
Weitere Informationen unter:www.paulwolff.de.<br />
PAUL WOLFF auf der IFAT: Halle B3, Stand 517.<br />
Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 291
Neue Konstruktion für Brückenabläufe<br />
Multitop HSD-2 und HSD-5 mit verstellbarem Oberteil, Arretierung<br />
aus Edelstahl und dämpfender Einlage im Rahmen<br />
Um Aquaplaning oder Glatteisbildung auf Brücken zu vermeiden,<br />
muss Oberflächenwasser schnell und wirkungsvoll<br />
abgeführt werden. Mit den neuen Brückenabläufen Multitop<br />
HSD, die ACO Tiefbau zur IFAT präsentiert, lassen sich Funktionalität,<br />
Sicherheit und Wirtschaftlichkeit bei der Entwässerung<br />
erheblich verbessern. Die technischen Neuheiten: Das<br />
Oberteil der Brückenabläufe ist höhenverstellbar, seitenverschiebbar<br />
und drehbar. Die Roste sind mit einer schraublosen<br />
Arretierung ausgestattet, die Rahmen mit dämpfenden Einlagen.<br />
Ein weiteres Novum ist der im Lieferzustand rundum<br />
geschlossene Rahmen, der über ausschlagbare Öffnungen<br />
für die Bauzeitentwässerung verfügt. Die Ablaufsysteme werden<br />
in den Varianten HSD-2 (Kennmaß 300 x 500) und HSD-5<br />
(Kennmaß 500 x 500) angeboten. Beide Ausführungen entsprechen<br />
Klasse D 400 nach DIN EN 124 / DIN 1229. Sie wurden<br />
speziell für Spann- und Stahlbetonbrücken entwickelt.<br />
Minimale Wartung, dauerhafte<br />
Verkehrs- und Betriebssicherheit<br />
Brückenabläufe Multitop erzielen eine hohe hydraulische<br />
Oberteil mit fl exibler Technik: ACO Brückenabläufe Multitop<br />
HSD-2 und HSD-5. Das Kürzel HSD steht für höhenverstellbar,<br />
seitenverschiebbar und drehbar. Foto: ACO Tiefbau<br />
Leistung, denn Roststab und Gehäuse sind so aufeinander<br />
abgestimmt, dass keine Engpässe entstehen. Die Folge:<br />
Verstopfungen werden vermieden, die Verkehrssicherheit<br />
erhöht und Wartungsintervalle gestreckt. Auch die Wartung<br />
verschmutzter oder schwergängiger Schraubverschlüsse<br />
entfällt, weil die neuen Abläufe über eine schmutzunempfi<br />
ndliche, selbstsichernde Arretierung aus Edelstahl verfügen.<br />
Rost und Rahmen sind durch ein Scharnier mit einem Öffnungswinkel<br />
von 110º verbunden.<br />
Das große Plus fürs Handling bietet die HSD-Technik: Stufenlos<br />
in der Höhe und exzentrisch in jede seitliche Position<br />
lassen sich die Oberteile der neuen Brückenabläufe verschieben.<br />
Sie sind zudem um 360º drehbar und lassen sich<br />
deshalb präzise auf Höhe des Straßenbelages und parallel<br />
zur Kappe positionieren. Vorteilhaft für Betreiber sind auch<br />
die dämpfenden, großzügig dimensionierten Einlagen im<br />
Rahmen der Ablaufsysteme. Die großen Auflageflächen des<br />
Rostes verringern die Flächenpressungen und gewährleisten<br />
somit eine dauerhafte Funktion und Klapperfreiheit. Die Einlagen<br />
sind in geschlossenen Kammern positioniert, damit sie<br />
nicht verloren gehen oder herausgerissen werden können.<br />
Die neuen Brückenablaufsysteme Multitop HSD-2 und HSD-5<br />
sind auf der IFAT in Halle A6, Stand 311/410 zu sehen.<br />
292 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>
Aus der Industrie<br />
Britische Oxford-Studie unterstützt den Bedarf zahlreicher neuer Post-Shredderanlagen<br />
Scholz AG ist auf dem richtigen Weg<br />
Nach einer aktuellen Untersuchung der Oxford-University<br />
über die Entwicklungen zum weltweiten Aufkommen von<br />
Altfahrzeugschrotten wird es bis 2030 einen erheblichen Zuwachs<br />
verschiedener Abfallströme aus Fahrzeugen während<br />
und nach der Produktlebensdauer geben. Daraus resultierend<br />
würde sich ein erheblicher zusätzlicher weltweiter Bedarf<br />
an Shredder- und Postshredderanlagen ergeben. „Die<br />
Aussagen der Studie beweisen, dass wir mit unserer neuen<br />
Post-Shredder-Technik genau rechtzeitig auf den Markt gekommen<br />
sind,“ sagte Volker Grunert, Geschäftsführer der<br />
SRW, eine hundertprozentigen Tochter der Scholz Recycling<br />
GmbH. So gäbe es in der Studie die Aussage, dass das weltweite<br />
Schrottaufkommen aus Altfahrzeugen von knapp 2<br />
Mrd. Tonnen für die Jahre 1960 bis 2006 auf etwa 2,5 Mrd.<br />
für den Zeitraum 2007 bis 2030 zunehmen werde. Die prozentual<br />
höchste Zunahme sei in diesem Zeitraum für den<br />
osteuropäischen Raum und Asien zu erwarten, wohingegen<br />
für West- und Mitteleuropa keine größeren Zuwächse mehr<br />
erwartet würden. „Dieses Ergebnis spiegelt unsere eigenen<br />
Prognosen wider,“ sagte Grunert. So würde der Schrottanteil<br />
aus Altfahrzeugen noch stärker zurückgehen als in den<br />
letzten Jahren, bedingt durch immer mehr Exporte von Altfahrzeugen<br />
und Gebrauchtwagen in afrikanische, asiatische<br />
Volvo Trucks setzt sich für eine schnelle Senkung<br />
der Kohlendioxidemissionen ein<br />
Volvo Trucks stellt seinen Transport-Partnern über Volvo Logistics<br />
die Aufgabe, die Kohlendioxidemissionen innerhalb der<br />
nächsten zwei Jahre um 20 % zu reduzieren. Diese Herausforderung<br />
bildet ein weiteres Element der Klimaschutzstrategie<br />
von Volvo Trucks, die sich unter anderem bereits auf eine kohlendioxidneutrale<br />
Produktion, auf Energieeffizienz, alternative<br />
Kraftstofftechnologien und Recycling fokussiert.<br />
„Die mit dem Gütertransport von und zu unseren Hauptwerken<br />
in Europa beauftragten Transportunternehmen sollen ihre<br />
Kohlendioxidemissionen bis zum Jahr 2010 um 20 % senken.<br />
Dies ist Bestandteil unserer Klimaschutzstrategie“, so<br />
Staffan Jufors, President und CEO von Volvo Trucks. „Die<br />
Emissionen können durch verschiedene Maßnahmen rasch<br />
verringert werden. Dazu gehören beispielsweise die Senkung<br />
des Kraftstoffverbrauchs, eine noch effizientere Logistik und<br />
der Austausch alter Fahrzeuge.“<br />
Volvo Trucks bietet seinen Kunden unter dem übergeordneten<br />
Konzept „Fuelwatch“ bereits eine ganze Reihe von Produkten<br />
und Services zur Senkung des Kraftstoffverbrauchs an, welche<br />
sich wiederum positiv für die Umwelt auswirkt.<br />
Volvo Logistics, für die Transporte von Volvo Trucks verantwortlich,<br />
wird gemeinsam mit den Zulieferern eine Reihe kon-<br />
und osteuropäische Länder. Jedoch sei die Post-Shredder-<br />
Technologie, mit deren Hilfe am Standort Leipzig-Espenhain<br />
seit 2005 Shredderrückstände verwertet würden, gefragter<br />
denn je. Anfragen von interessierten Unternehmen aus Asien<br />
und dem arabischen Raum würden täglich eingehen.<br />
Nach Aussage von Herrn Grunert sei auch die Prognose der<br />
britischen Studie über die zukünftige Zusammensetzung der<br />
Shreddderrückstände für die nächsten 20 bis 30 Jahre hoch<br />
interessant, da sich die Abfallströme verändern werden. Demnach<br />
würde der Kunststoffanteil aus Altfahrzeugen auf fast<br />
das Doppelte zunehmen und der Metallanteil (Fe- und NE-<br />
Metalle) weiter zurückgehen. Dies müsse nach Aussage der<br />
Scholz-Experten unbedingt bei weiteren Anlagenplanungen<br />
berücksichtigt werden, denn die Kunststoffabtrennung stellt<br />
bereits heute eine der größten Herausforderungen hinsichtlich<br />
der Post-Shredder-Technik dar. Gleichzeitig appellierte<br />
die Scholz AG an die europäische Politik, angesichts dieser<br />
Ergebnisse die Umsetzung der Altfahrzeugrichtlinie und der<br />
Altfahrzeugverordnung mit Augenmaß zu vollziehen und die<br />
Forschungsergebnisse bei der Revision einzubeziehen.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.beate-kummer.de und www.scholz-ag.de.<br />
kreter Maßnahmen erarbeiten. „Wir sind bestens vorbereitet<br />
auf die anspruchsvolle Herausforderung, die eine Verringerung<br />
der Kohlendioxidemissionen bis 2010 bedeutet“, erklärt<br />
Åke Niklasson, President von Volvo Logistics.<br />
Anlässlich der Messe „Logistics & Transport”, die vom 20.<br />
bis zum 22. Mai in Göteborg stattfindet, wird Volvo Logistics<br />
seinen Aktionsplan zur Senkung der Kohlendioxidemissionen<br />
vorstellen.<br />
Halbierung als gemeinsames Ziel<br />
Volvo Trucks gab die Aufgabe im Rahmen einer Konferenz<br />
mit dem Titel „Auf dem Weg zum klimaneutralen Güterverkehr<br />
” (Klimatneutrala godstransporter på väg ) bekannt. Bei<br />
dieser Konferenz handelte es sich um eine Gemeinschaftsveranstaltung<br />
mit den Unternehmen Schenker, Preem, der<br />
schwedischen Straßenverwaltungsbehörde sowie der Chalmers<br />
University of Technology und unter Beteiligung der<br />
schwedischen Ministerin für Infrastruktur, Åsa Torstensson.<br />
Alle Beteiligten verfolgen ein gemeinsames Ziel: die Halbierung<br />
der Auswirkungen des Güterverkehrs auf das Klima bis<br />
zum Jahr 2020 (im Vergleich zum Jahr 2005). Langfristig soll<br />
der Güterverkehr auf der Straße vollständig kohlendioxidneutral<br />
werden.<br />
Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 293
Entsorgung mal anders – sauber, unauffällig und unterirdisch<br />
Unterflursysteme von H&G für ein attraktives Stadtbild<br />
Der Unternehmensverbund H&G Entsorgungssysteme GmbH<br />
und Stahlbehälterbau Greis GmbH blickt auf eine mehr als 40jährige<br />
Erfahrung im Bereich des klassischen Containerbaus<br />
für die Recycling- und Entsorgungsbranche zurück und nutzt<br />
dieses Know-how für seine innovativen und wirtschaftlichen<br />
Entsorgungslösungen. In drei Geschäftsbereichen hat der<br />
Unternehmensverbund ein zukunftsorientiertes Produktprogramm<br />
entwickelt: Schneckenpressen, Unterflursysteme und<br />
klassische Stahlbehälter. Ein gepflegtes Stadtbild, ein sauberes<br />
Industrieumfeld sowie eine ästhetisch ansprechende<br />
Einbindung ihrer Entsorgungskonzepte in die Umgebung –<br />
das ist die Vision, die der Unternehmensverbund Greis und<br />
H&G verfolgt. Mit den rund 80 Beschäftigten arbeiten die<br />
Unternehmen daran, zukunftsweisende Unterflursysteme als<br />
Entsorgungslösungen am weltweiten Markt zu etablieren.<br />
Seit 14 Jahren entwickelt H&G Unterflur-Sammelbehältersysteme<br />
und kann ihren nationalen wie internationalen Kunden<br />
ein Komplett-Paket anbieten: Von der Beratung, Planung und<br />
Produktion bis hin zur Montage und Inbetriebnahme vor Ort<br />
übernimmt das internationale Servicenetzwerk darüber hinaus<br />
auch alle Wartungs- und Serviceaufträge für individuelle<br />
Kundenlösungen.<br />
Unterflur-Sammelbehältersystem „Europa“<br />
Mit dem Unterflur-Sammelbehältersystem Europa ist eine<br />
ideale Verbindung zwischen ästhetischem Design und Umweltschutzgedanken<br />
gefunden. Wertstofftrennung bleibt ein<br />
wichtiges Thema, doch die Umsetzung glückt nicht immer.<br />
Wertstoffsammelstellen können sich durch ihre Optik und<br />
Funktion auch angenehm in die Wohnumgebung einfügen und<br />
dabei designbewusste Stadtplaner wie Anwohner zufrieden<br />
stellen. Von außen betrachtet sind die H&G Unterflur-Sammelstellen<br />
klein und durch eine verbesserte Lärmdämmung<br />
sowie extra großen Einwurfklappen leise und praktisch zu befüllen.<br />
Sie sorgen für ein sauberes, aufgeräumtes und damit<br />
attraktives Stadtbild. Das eigentliche Sammelbehältersystem<br />
liegt unter der Erde, mit einem Volumen von 3 – 5 m³ und<br />
profitiert durch sein vielseitiges und sicheres Schachtsystem.<br />
Das System lässt sich fl exibel an den Nutzerbedarf anpassen,<br />
da die einzelnen Elemente jederzeit auf Papier-, Glasoder<br />
Restmüll umrüstbar sind. Zudem punktet das System<br />
durch seine Multifunktionalität, denn das innovative Identsystem<br />
von H&G ermöglicht eine nachvollziehbare, individuelle<br />
Abrechnung von Müllmengen. Mülleinwürfe können mit die-<br />
sem speziellen Zubehör gewogen bzw. gezählt und mittels<br />
eines Lesegeräts ausgewertet werden. So zahlt jeder nur für<br />
die Menge, die er entsorgt hat. Darüber hinaus ist dieses Unterflursystem<br />
sicher, da sich der Fallschacht erst dann öffnet,<br />
wenn die Außentür geschlossen wurde. Dies dient einerseits<br />
zum Schutz vor Missbrauch bei der Kostenabrechnung und<br />
fungiert gleichzeitig als Kinderschutz.<br />
Extra große Einwurfklappen sorgen für eine gleichmäßige<br />
Verteilung des Wertstoffabfalls im Behälter. Somit kann der<br />
vorhandene Platz von bis zu 5 m³ Sammelvolumen pro Behälter<br />
voll ausgenutzt werden. Gleichzeitig ergibt sich daraus ein<br />
Kostenvorteil, da das Sammelbehältersystem seltener geleert<br />
werden muss. Eine robuste Ausführung mit Lärmdämmung<br />
und Dämpfungssystem garantiert eine lange Lebensdauer<br />
mit geringen Wartungskosten und ermöglicht eine „rund-umdie-Uhr“<br />
Nutzung durch Schalldämmung. Die Entsorgung ist<br />
einfach und vollzieht sich für die Entsorger im praktischen<br />
Einmannbetrieb. Der Sammelbehälter wird ganz komfortabel<br />
vom Fahrerhaus aus an den Haken genommen und entleert.<br />
Zur Auswahl stehen alle Hakensysteme, die kompatibel<br />
mit den gängigen Entsorgungssystemen sind. Während des<br />
Entsorgungsvorgangs fährt eine Sicherheitsplattform automatisch<br />
an die Oberfläche und deckt den offenen Schacht<br />
sicher ab. Ein kluges Entsorgungskonzept – schnell, sauber,<br />
gefahrlos.<br />
Unterflursystem „City“<br />
Innenstädte, Einkaufszentren, Freizeitparks oder Messegelände,<br />
sowie Haltestellen für öffentliche Personenbeförderung<br />
– in diesen Bereichen trägt das Unterflursystem City zu einem<br />
sauberen und attraktiven Stadtbild bei. Auch bei diesem zukunftsorientierten<br />
Abfallsystem ist der größte Teil der Konstruktion<br />
im Boden eingelassen und für das Auge unsichtbar.<br />
Aufgrund der geringen Einbaumaße gestaltet sich der Einbau<br />
schnell und problemlos. Das System punktet jedoch nicht<br />
nur wegen des immens großen Fassungsvolumens von bis<br />
zu 1.000 Liter – wodurch es einerseits längere Entleerungsintervalle<br />
ermöglicht und andererseits auch fl exible Entleerungszeiten<br />
bietet, die außerhalb der Geschäftszeiten liegen<br />
können. Das System besticht auch durch seine denkbar einfache<br />
Entleerung. Mittels einer Saugvorrichtung, mit der die<br />
gängigen Groß- und Kleinkehrmaschinen ausgestattet sind,<br />
kann der eingeworfene Abfall ganz einfach durch eine Lee-<br />
294 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>
ungsöffnung abgesaugt werden. Somit hat H&G wieder eine<br />
äußerst rentable Lösung entwickelt, die Zeit und Kosten einspart,<br />
indem die Anzahl der Entleerungsvorgänge reduziert<br />
und der erforderliche Personalaufwand minimiert wird.<br />
Unterflur-Abfallbehälterlift „UFA“<br />
Sie möchten keinen Platz verschenken? Die dritte und funktionell<br />
durchdachte Entsorgungslösung von H&G macht es<br />
möglich. Eine diskrete unterirdische Unterbringung von Abfallbehältern<br />
ist sowohl für den privaten, den gewerblichen<br />
und den öffentlichen Nutzungsbereich dank eines Liftsystems<br />
kein Problem. Ein leistungsstarker Motor hebt und<br />
Hochwertige Berufskleidung für den Müll<br />
Entsorgungsbetrieb setzt lieber auf Qualität als auf billige Wegwerf-Bekleidung<br />
Sie gehört wohl zu den härtesten Berufen überhaupt, die<br />
Arbeit bei der Entsorgung: täglich mit Abfällen hantieren,<br />
Schichten, die in den frühen Morgenstunden beginnen, und<br />
der Dienst bei jedem Wetter, ob Hitze, Regen oder Schnee.<br />
Hinzu kommt, dass die Arbeit keineswegs ungefährlich ist,<br />
in der Dunkelheit können die Männer leicht von Autofahrern<br />
übersehen werden. Damit es zu solchen Unfällen nicht kommt<br />
und ihre Mitarbeiter langfristig vor Wind und Wetter geschützt<br />
sind, setzt die Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH<br />
(FES) seit einem Jahrzehnt auf Gore-Tex®-Workwear der Gustav<br />
Wahler KG. Eine lohnende Investition, wie sich gezeigt<br />
hat – bisher landete noch kaum ein Stück der Warn- und Wetterschutzkleidung<br />
in der Tonne.<br />
Die FES bietet den Bürgern in Frankfurt im Vergleich zu anderen<br />
Städten und Gemeinden vollen Service: Die 1500 Mitarbeiter<br />
des größten Entsorgungsunternehmens im Rhein-Main-<br />
Gebiet leeren nicht nur durchschnittlich – pro Mannschaft<br />
– 900 Mülltonnen pro Tag, sie holen die vollen Tonnen auch<br />
oftmals von ihrem Standort am Haus ab und tragen sie wieder<br />
zurück. Die Männer in der Abteilung Stadtreinigung kümmern<br />
sich um die Sauberkeit auf öffentlichen Straßen und Plätzen.<br />
Um diese Knochenjobs trotz Schnee, Wind, Regen und Kälte<br />
erledigen zu können, ist auf geeignete Wetterschutzkleidung<br />
unverzichtbar. Die Wahl der FES fi el daher bereits vor 10 Jahren<br />
auf Berufskleidung aus wetterfestem Gore-Tex.<br />
„Gore-Tex® liegt zwar preislich ganz klar am oberen Ende der<br />
Skala“, sagt Michael Gremm, Leitende Fachkraft für Arbeitssicherheit<br />
bei der FES, „dafür hält das Material aber auch den<br />
Belastungen unserer Arbeit stand. Andere Stoffe wären vielleicht<br />
günstiger, müssten aber nach einem Jahr schon wieder<br />
ersetzt werden. Das rechnet sich auf Dauer nicht.“ Um das<br />
Potential des Hochleistungsmaterials voll auszuschöpfen,<br />
werden die Kleidungsstücke von einem zertifizierten Weiterverarbeiter<br />
von Gore-Funktionstextilien, der Gustav Wahler<br />
KG aus Hengersberg, hergestellt. Der hochwertige Stoff<br />
und die spezielle Verarbeitung sorgen zusammen dafür, dass<br />
die Bekleidung der Müllabfuhr und Stadtreinigung nicht so<br />
schnell selbst im Müll landet. Viele der erstmals 1997 angeschafften<br />
Produkte von Wahler, so Gremm, seien auch heute<br />
noch im Einsatz. Mit den Produkten anderer Anbieter hat-<br />
senkt die Behälter bei Bedarf schnell und zuverlässig, so<br />
dass sie lediglich bei Einwurf des Abfalls oder bei ihrer Entleerung<br />
zum Vorschein kommen. So bewahrt das System ein<br />
aufgeräumtes und attraktives Wohn- und Arbeitsumfeld ohne<br />
Geruchsbelästigung. Mittels seiner individuellen Oberfl ächegestaltung<br />
fügt sich das Liftsystem harmonisch in die Umgebung<br />
ein. Wie bei dem Unterflursystem Europa lässt sich der<br />
Abfallbehälterlift für eine noch komfortablere und schnellere<br />
Entsorgung mit einem Schachteinwurf ausstatten, der sich<br />
zusätzlich auch noch mit dem H&G Identsystem kombinieren<br />
lässt. Diese Einwurfkontrolle unterbindet die Entsorgung von<br />
Fremdmüll und ermöglicht eine unmittelbare Mengenkontrolle,<br />
die Vorraussetzung für eine separate Abrechnung ist.<br />
te Gremm weniger positive Erfahrungen gemacht: „Unsere<br />
Leute wurden nach einem Monat Tragen schon nass. Als wir<br />
versuchten, mit dem Hersteller Kontakt aufzunehmen, wollte<br />
niemand mit uns reden.“ Mit der jetzigen Kleidung seien die<br />
Mitarbeiter hingegen zufrieden.<br />
Die Qualität spielt aber auch noch in anderer Hinsicht eine<br />
Rolle: Warnschutztextilien erfüllen ihre Funktion nur, wenn die<br />
Reflexmaterialien auch nach langem Tragen und vielen Wäschen<br />
einfallendes Licht noch gut refl ektieren. Zudem muss<br />
gewährleistet sein, dass das Verhältnis von fl uoreszierender<br />
Hintergrundfarbe und aufgebrachten Reflexstreifen auf der<br />
Kleidung dauerhaft auch über lange Tragezeiträume gleich<br />
bleibt. „Sollte die Reflexion nachlassen, müssten wir die<br />
Reflexstreifen austauschen“, erklärt Michael Gremm. „Das<br />
macht ein sehr teures und kompliziertes Verfahren erforderlich.“<br />
Dagegen sei es wesentlich sinnvoller, von vornherein<br />
gute Qualität einzukaufen. Um sicherzustellen, dass sich die<br />
Ausgaben auch wirklich lohnen, verlangt die FES daher eine<br />
Mindeststandzeit von fünf Jahren.<br />
Berufskleidung, die mehr als zwei Wäschen übersteht<br />
Vor vier Jahren hat die FES die Gustav Wahler KG damit beauftragt,<br />
eine dem Corporate Design des Unternehmens entsprechende<br />
Kollektion in den Hausfarben orange und royalblau<br />
zu produzieren. Als Besonderheit wurde das FES-Logo<br />
auf dem Rücken retroreflektierend aufgebracht. Zur weiteren<br />
Verbesserung der Sicherheit der Mitarbeiter wurde noch eine<br />
zusätzliche Schulterbebänderung appliziert. Auch hier habe<br />
man versuchsweise andere Anbieter beauftragt, mit schlechten<br />
Ergebnissen, wie Michael Gremm berichtet: „Wir haben<br />
es schon erlebt, dass sich die aufgepatchten Logos nach der<br />
zweiten Wäsche ablösten.“ Trotz günstiger Preise sind solche<br />
Produkte ein Verlustgeschäft und letztlich ein Fall für die<br />
Tonne. Damit solche Fehlschläge nicht mehr vorkommen, hat<br />
Gremm in Sachen Wetter- und Warnschutzkleidung ein klares<br />
Fazit gezogen: „Mit namhaften Konfektionären in Kontakt treten<br />
und sich gegebenenfalls von Gore Empfehlungen geben<br />
lassen.“<br />
Weitere Informationen unter: www.fes-frankfurt.de.<br />
Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 295
JCB steigt mit 44 Modellen in den Generatoren-Markt ein<br />
Nach der erfolgreichen Einführung in Großbritannien und Nordirland<br />
bietet JCB sein umfangreiches Stromaggregate-Programm<br />
jetzt auch in Deutschland an. Die Baureihe umfasst<br />
Modelle von 15 bis 500 kVA und ist wahlweise als 50- oder<br />
60-Hz-Ausführung lieferbar. Die neuen JCB Stromaggregate<br />
können sowohl zur Dauer- als auch zur Notstromversorgung<br />
eingesetzt werden. Je 18 Geräte sind als offene Einheiten<br />
oder mit schallgedämpften Gehäusen verfügbar. Die Gehäuse<br />
bestehen aus verzinktem, hoch beanspruchbarem Stahl, der<br />
durch eine Polymerpulverbeschichtung optimal vor Korrosion<br />
geschützt wird. Motoren und Lichtmaschinen sind ideal aufeinander<br />
abgestimmt und sorgen über Jahre hinaus für einen<br />
störungsfreien Betrieb. Die Komponenten für die täglichen<br />
Kontrollen und Wartungsarbeiten sind leicht zugänglich.<br />
Das Programm bietet zusätzlich acht Generatoren-Typen von<br />
20 bis 200 kVA, die speziell für den Vermietermarkt entwickelt<br />
wurden. Zur Stärkung der Vielseitigkeit sind die Modelle<br />
mit schallgedämmter Haube und verschiedenen elektrischen<br />
Anschlüssen ausgestattet. Zudem besitzen sie einen Treibstoff-,<br />
Öl- und Kühlmittelblock mit 110-prozentiger Auslaufsicherheit,<br />
der einen sauberen Betrieb und die Einhaltung der<br />
aktuellen EU-Vorschriften garantiert.<br />
Außerdem sind Sonderausführungen bis zu einer Leistung<br />
von 3.000 kVA lieferbar.<br />
Im Mittelpunkt des Programms steht der JCB Dieselmotor.<br />
Dieser Motor, mit dem 2006 mit 563 km/h der Weltrekord für<br />
Dieselfahrzeuge aufgestellt wurde, ist das Antriebsaggregat<br />
für Generatoren der mittleren Größe. Die kleineren Generatoren<br />
vertrauen auf Deutz-Motoren, während die größeren<br />
Stromaggregate von Sisu- und Scania-Dieselmotoren ange-<br />
Schadstoffe konnten um über 90 Prozent reduziert werden<br />
Das JCB Generatoren-Programm umfasst Leistungen von 15<br />
bis 500 kVA und ist alternativ als 50- oder 60 Hz-Version lieferbar<br />
trieben werden. Für die gesamte Baureihe werden Newage-<br />
Generatorsätze verwendet.<br />
Die serienmäßige Steuertafel mit digitaler Anzeige erlaubt die<br />
Programmierung des Systems, übernimmt die Leistungsüberwachung<br />
und zeigt Alarmliste, Echtzeituhr sowie Wartungsaufforderungen<br />
an. Außerdem besitzt es ein ‘ECU–CAN’ Motorenkontrollsystem<br />
mit einer Fehlercodeanalyse. Dank einer<br />
GSM-Modem-Verbindung können die Generatoren alternativ<br />
auch über eine Fernbedienung betrieben werden.<br />
Weitere Informationen unter: www.jcb.com.<br />
Spritzige Spritsparer: AS-MOTOR hat die saubersten Rasenmäher der Welt<br />
Stinkende Autos dürfen nicht mehr in die Innenstädte, stinkende<br />
Rasenmäher schon. Dabei gibt es schadstoffarme Rasenmäher,<br />
wie AS-MOTOR, der führende Hersteller von Geräten<br />
zur Garten- und Landschaftspflege, beweist. Er hat den<br />
Zweitakt-Motor für Rasenmäher revolutioniert und konnte den<br />
Ausstoß schädlicher Abgase um über 90 Prozent reduzieren.<br />
Anfang April kommen die neuen Rasenmäher in den Handel.<br />
Zweitakt-Motoren sind sparsam und eignen sich auch für<br />
schwieriges Gelände. Sie schaffen extreme Steigungen, sind<br />
leicht, robust und wartungsarm. Der einzige Nachteil der<br />
Zweitakter war bislang der Schadstoffausstoß, der deutlich<br />
höher lag als bei Viertaktmotoren. Bislang. Nach jahrelanger<br />
Forschungsarbeit entwickelte das schwäbische Traditionsunternehmen<br />
AS-MOTOR einen weltweit einzigartigen Zweitaktmotor,<br />
der ganz neue Maßstäbe setzt. Der neue Zweitakter<br />
ist genauso schadstoffarm wie moderne Viertaktmotoren. Der<br />
Verbrauch des neuen 2-Takters ist gegenüber dem Vorgänger<br />
gesunken – der vergleichsweise höhere Anschaffungspreis<br />
kann sich je nach Betriebsdauer schon während einer Saison<br />
amortisieren. Damit leistete der schwäbische Gerätehersteller<br />
einmal mehr Pionierarbeit: Sein Zweitakter ist der sauberste<br />
weltweit. Möglich machen das unter anderem eine optimierte<br />
Verbrennung und der Einbau eines Katalysators.<br />
296 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>
Und einen weiteren Vorteil bietet der Zweitakter verglichen mit<br />
einem Viertaktmotor: Während dem getrennt geschmierten<br />
Viertaktmotor an Steilhängen das lebensnotwendige Öl ausgehen<br />
kann, fährt der Zweitakter einfach weiter. Zudem ist<br />
der Motor kompakter und leichter – was gerade in schwierigem<br />
Gelände ein großer Vorteil ist. Die Leistungsausbeute<br />
der neuen Mähergeneration ist enorm: Der Einzylinder-Zweitaktmotor<br />
mit elektronischer Zündung leistet 6 PS (4,4 kW)<br />
und verfügt über ein hohes Drehmoment. Auch bei Dauer-<br />
Neue Baureihe bei BISON PALFINGER<br />
Bislang bietet Palfinger LKW-Bühnen mit senkrechten Stützen<br />
bis zu einer Arbeitshöhe von 16 m, 17 m und19 m an und<br />
daneben nur mit Horizontal/Vertikal Stützen an. Die H/V Stützen<br />
sind teilvariable bzw. vollvariable an den jeweiligen Einsatzort<br />
optimal anzupassen. Was aber, wenn die Aufstellbreite<br />
max. 2,50 m betragen darf und die Reichweite trotzdem voll<br />
vorhanden sein muss?<br />
Dieses Problem tritt immer häufiger in Kommunen bei der<br />
Straßenbeleuchtung, Autobahnämtern bei Schildermontagen<br />
bzw. Brückenbesichtigungen oder Grünflächenämtern bei<br />
der Baumpflege auf. Die Verkehrsdichte nimmt rasant zu und<br />
die Pflege- bzw. Wartungsarbeiten sind kurzfristig und ohne<br />
lästige Behinderungen durchzuführen.<br />
Aus diesem Grund hat Palfinger die neue Baureihe ins Leben<br />
gerufen. Diese Baureihe beginnt mit 22 m und endet bei 30 m<br />
Arbeitshöhe, wobei ein höheres Eigengewicht eine Stützweite<br />
von nur 2,50 m und dabei eine Reichweite von bis zu 20 m<br />
ermöglicht. Ab 28 m Arbeitshöhe kommt auch hier der Kurbelschwenktisch<br />
zum Einsatz, der es erlaubt, weiterhin kompakte<br />
Abmessungen, große Reichweiten und geringe Stützkräfte<br />
zu bieten. Denn besonders im kommunalen Einsatz ist<br />
es wichtig, ein wendiges Fahrzeug zu haben.<br />
Damit auch genügend Material mit zur Einsatzstelle genommen<br />
werden kann, bietet Palfinger für die KS-Reihe einen im<br />
Grundrahmen integrierten Gerätekasten an. Dieser ermöglicht<br />
dem Bediener auch den Zugang beim abgestützten Gerät.<br />
Das ist besonders wichtig, da diese Geräte über einen besonders<br />
großen Stützenhub verfügen. Außerdem zeigt sich hier<br />
eine weitere Stärke - ein waagerechtes Abstützen an starken<br />
Steigungen ist mit diesem Konzept möglich. Einen weiteren<br />
Vorteil bietet die doppelte Isolation, die Palfinger generell bis<br />
35 m Arbeitshöhe anbietet.<br />
„Die neue Baureihe rundet das bestehende Programm für den<br />
kommunalen Einsatz ab. Aber diese Geräte sind auch immer<br />
häufiger bei den Vermietern zu fi nden“, berichtet Horst Brö-<br />
belastung, wie sie im gewerblichen Einsatz auftritt, läuft der<br />
Rasenmäher jahrelang zuverlässig.<br />
Der neue Zweitaktmotor ist ab April im Handel und ersetzt<br />
den alten Motor vollständig. Ab diesem Zeitpunkt werden alle<br />
Zweitaktgeräte mit dem neuen Motor ausgestattet. So laufen<br />
im Frühjahr nicht nur die Rasenmäher AS 480, AS 530, AS 45<br />
und AS 53 mit dem sauberen Motor, sondern auch die Allmäher<br />
AS 21, AS 26, AS 28 und AS 65.<br />
TKA 16 auf schwerem Allradfahrgestell mit senkrechten Stützen<br />
cker, Verkaufsleiter für Hubarbeitsbühnen bei Palfinger. Die<br />
fi nanzielle Lage einiger Kommunen erlaubt es nicht, eigene<br />
Bühnen zu beschaffen, sondern sie müssen mieten. Damit<br />
steigt der Bedarf auch Richtung Vermieter, ein auf die Bedürfnisse<br />
dieser Kommunen angepasstes Gerät anzubieten.<br />
Daneben schätzen immer mehr private Nutzer die kleinen Abstützabmessungen.<br />
Aufzubauen sind die Geräte TKA 22, TKA 28 KS und TKA 30<br />
KS in Verbindung mit den senkrechten Stützen auf Fahrgestelle<br />
mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 18 Tonnen in<br />
der 4x2 oder 4x4 Version. Die TKA 16 wird speziell bei den 13<br />
t Chassis mit 4x2 oder 4x4 Antrieb mit den stärkeren Stützen<br />
ausgestattet.<br />
Weitere Informationen unter: www.palfinger.de.<br />
Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 297
RWE und Partner gewinnen beim BMWi Förderwettbewerb<br />
Erforschung von Zukunftstechnologien zur Steigerung der Energieeffizienz<br />
Mit einem Projekt zur Entwicklung dezentraler Energiesysteme<br />
gehört ein Konsortium unter Leitung der RWE Energy<br />
zu den Gewinnern des vom Bundesministerium für Wirtschaft<br />
und Technologie (BMWi) ausgeschriebenen Wettbewerbes<br />
„e-energy“.<br />
Das Ziel des Projektes: Der Kunde kann in Zukunft mithilfe<br />
noch zu entwickelnder Informations- und Kommunikationstechnologie<br />
sein Verbrauchsverhalten dem Strompreis anpassen<br />
und damit seine Energieeffizienz deutlich erhöhen.<br />
Moderne und im Haushalt vernetzte Geräte werden durch<br />
eine kundenfreundliche Steuerung aktiviert, wenn der Strom<br />
günstig ist.<br />
Weitere Partner des Projektes „Entwicklung und Demonstration<br />
dezentraler vernetzter Energiesysteme hin zum E-Energy<br />
Marktplatz der Zukunft“ sind Siemens, ef.Ruhr, Miele, Stadtwerke<br />
Krefeld und ProSyst.<br />
FAUN zeigt Innovationen des Fahrzeugbaus<br />
Auf der IFAT 20<strong>08</strong> präsentiert die FAUN Gruppe unter dem<br />
Motto „Robust. Sparsam. Wertstabil.“ innovative Beispiele<br />
für vorbildlichen Fahrzeugbau. Zu den herausragenden Neuheiten<br />
des europäischen Marktführers für Entsorgungs- und<br />
Kehrfahrzeuge zählt die kleine, wendige Kehrmaschine VIAJET<br />
4 auf Serienfahrgestell. Sie bietet ein Fassungsvermögen von<br />
vier Kubikmetern sowie das patentierte FAUN-Umluftsystem.<br />
Ebenfalls neu ist die zweite VARIOPRESS-Generation mit<br />
Behältern in „curved body“- Ausführung als Alternative zum<br />
Rippendesign. Weitere Innovationen sind die FAUN-Control-<br />
ARN baut Post-Shredder-Anlage (PST) in Thiel<br />
Gegenüber dem bvse bestätigte die Auto Recycling Nederland<br />
BV (ARN), Amsterdam, dass die Post-Shredder-Anlage<br />
in Thiel nun gebaut wird.<br />
Während in Belgien, Frankreich, Österreich und Italien bereits<br />
Aufbereitungsanlagen existieren oder geplant sind, steckt<br />
die großtechnische Verwertung von Shredderrückständen in<br />
Deutschland noch in den Kinderschuhen.<br />
Die Ausnahme bilden hier beispielsweise die Scholz AG, Eppingen,<br />
die in Espenhain eine Aufbereitungsanlage entwickelt<br />
hat und dort die eigenen Rückstände verwertet, sowie die Fir-<br />
„Wir erwarten, dass mittelfristig aufgrund der wachsenden<br />
Anforderungen an die Energieeffizienz die zwingende Notwendigkeit<br />
nach intelligenten und effizienten Lösungen in der<br />
Energiewirtschaft bestehen wird“, erklärt Dr. Werner Roos,<br />
Netzvorstand der RWE Energy AG. „Vor diesem Hintergrund<br />
wird der E-Energy-Ansatz in erheblichem Maße zur Effizienzsteigerung<br />
beitragen können.“<br />
RWE Energy will mit diesem Innovationsansatz den Kunden<br />
weitere Möglichkeiten an die Hand geben, die Energiekosten<br />
so gering wie möglich zu halten. Im Rahmen dieses Projektes<br />
werden Haushalte mit „intelligenten“ Haushaltsgeräten ausgestattet,<br />
die mit einer Steuerungszentrale notwendige Daten<br />
austauschen und durch diese gesteuert werden.<br />
Grundsätzlich werden sich daraus neue Angebote und Dienstleistungen<br />
für Privat- und Geschäftskunden entwickeln. RWE<br />
Energy investiert 4 Mio. € in das Forschungsvorhaben.<br />
Weitere Informationen unter: www.rwe.com/rweenergy.<br />
Steuerung (FCS) sowie der feuerverzinkte FAUNZwischenrahmen<br />
für Hecklader mit seiner einzigartigen integrierbaren<br />
und verstellbaren Aufnahme für Kotflügelhalter, Staukästen<br />
und seitlichen Anfahrschutz. Auch die vielbeachtete Kehrmaschine<br />
VIAJET FILTAIR wird zu sehen sein. Sie verfügt<br />
über einen integrierten Filter für optimale Feinstaubwerte bei<br />
geringstem Wassereinsatz. Das attraktive Produktspektrum<br />
wird ergänzt durch ein umfassendes FAUNServiceangebot<br />
für Miete, Leasing und Gebrauchtfahrzeuge sowie Ersatzteilverkauf<br />
und Kundendienst.<br />
ma Steil in Trier, die über die Genehmigung für den Bau einer<br />
EBS-Anlage in Eberswalde verfügt. Ansonsten werden die<br />
Rückstände aus der Leichtfraktion überwiegend deponiert<br />
oder verbrannt. Für den vorgeschriebenen Ausbau der verwendeten<br />
Spezialgläser und der großen Kunststoffteile fehlen<br />
vielfach geeignete Verwertungsmöglichkeiten.<br />
Diese Problematik sieht der bvse durchaus kritisch, weil die<br />
in der Verwertungskette vorgeschalteten Demontagebetriebe<br />
dadurch Probleme bekommen können, ihre ab 20<strong>08</strong> vorgegebenen<br />
Quoten einzuhalten.<br />
Weitere Informationen unter: www.schrott-info.de.<br />
298 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>
Nah am Markt - das neue Vertriebsbüro Süd der KOM-STROM AG<br />
Am 3. März hat die Leipziger KOM-STROM AG ihr Vertriebsbüro<br />
Süd in München eröffnet. Den neuen Vertriebsstandort<br />
in der bayerischen Landeshauptstadt hat KOM-STROM<br />
eingerichtet, um seine süddeutschen Kunden noch besser<br />
betreuen zu können. Vom Münchner Standort aus wird das<br />
Marktgebiet des Süddeutschen Raums betreut und darüber<br />
hinaus die Vertriebs-aktivitäten in Österreich und der<br />
Schweiz. Die Funktion des Regionalleiters hat Attila Pinkerton<br />
übernommen, der zuvor Key-Account-Manager im Industriekundenbereich<br />
der E.ON Sales & Trading war.<br />
Das neue Büro befindet sich in München-Zamdorf, im Osten<br />
der Stadt. Seine Anschrift lautet: Stefan-George-Ring 29,<br />
81929 München, Tel.: <strong>08</strong>9/309<strong>04</strong>0-351.<br />
citiGreenPower-Strom: Erneuerbare Energien für Unternehmen<br />
Mit den neu entwickelten Stromprodukten citiGreenPower-<br />
Basic, -Plus und –Premium können Unternehmen, Institutionen<br />
und öffentliche Einrichtungen einen Beitrag zum Klima-<br />
und Umweltschutz leisten. Die speziell auf Mittelstand,<br />
Groß- und Bündelkunden zugeschnittenen Produkte basieren<br />
auf nachgewiesener Stromerzeugung aus regenerativen<br />
Energieträgern. Kunden erhalten darüber vom TÜV SÜD eine<br />
Bescheinigung. Die Produkte reduzieren die, den Unternehmen<br />
zurechenbaren, CO2-Emissionen im Sinne der Stromkennzeichnungspflicht<br />
nach § 42 des Energiewirtschaftsgesetzes<br />
(EnWG).<br />
Die citiGreenPower-Produkte sind aufeinander aufbauend<br />
gestaffelt. citiGreenPowerBasic ist mit dem Erwerb von Herkunftsnachweisen<br />
erneuerbarer Energieerzeugung durch<br />
citiworks verbunden. Der Kunde erhält vom TÜV SÜD eine<br />
Bestätigung, dass der gelieferte Strom durch regenerative Erzeugung<br />
gedeckt ist. Für citiGreenPowerPlus wird die, für die<br />
Belieferung des Kunden benötigte, Strommenge bei einem<br />
gemäß „TÜV SÜD Erzeugung EE+“ zertifizierten Anlagenbetreiber<br />
beschafft. Die regenerativ erzeugte Strommenge wird<br />
zeitgleich zum Stromverbrauch ins europäische Netz eingespeist.<br />
Dies wird den Kunden vom TÜV SÜD bescheinigt. Bei<br />
citiGreenPowerPremium wird darüber hinaus ein großer Teil<br />
des Umweltaufschlags zweckgebunden in Klimaschutzanlagen<br />
oder –projekte investiert. Das Produkt wird jährlich nach<br />
dem TÜV SÜD Kriterienkatalog EE02 zertifiziert. Kunden wird<br />
dies vom TÜV SÜD bestätigt.<br />
Für Kunden haben die Produkte mehrere Vorteile: Im Rahmen<br />
der Stromkennzeichnungspflicht (§42 EnWG) wird die jewei-<br />
Bluetooth-Lesegerät für Barcode und Transponder<br />
Seine Stärken zeigt der neue handliche Bluetooth-Reader<br />
MOBA BTR in der gewerblichen Abfallentsorgung. Egal ob die<br />
Behälter mit einem Barcode oder Transponder gekennzeichnet<br />
sind, der BTR kann beide Systeme einlesen und überträgt die<br />
Daten über eine Reichweite von rund 100 Metern an bluetoothfähige<br />
Geräte, z.B. den Bordcomputer des Entsorgungsfahrzeuges.<br />
In Kombination mit dem MOBA Operand stellt dies eine<br />
wirtschaftliche Lösung für Entsorgungsbetriebe dar. Vorgestellt<br />
wird das neue Handlesegerät erstmalig in Deutschland auf der<br />
IFAT (5.-9. Mai 20<strong>08</strong>) in München, Halle B1, Stand B236.<br />
lige CO2-Bilanz der Kunden verbessert. Darüber hinaus können<br />
Kunden eigenen Geschäftspartnern und der Öffentlichkeit<br />
mit den TÜV SÜD-Bescheinigungen die Übernahme einer<br />
Verantwortung für das Klima dokumentieren. „Klimaschutz<br />
und Nachhaltigkeit spielen bei zunehmend mehr Unternehmen<br />
und öffentlichen Einrichtungen eine zentrale Rolle, mit<br />
‚grünem’ Strom ist eine Vorbildfunktion verbunden“, erklärt<br />
Norbert Heydemann, Vorstandsmitglied der citiworks AG.<br />
citiGreenPower-Produkte können ferner mit den Stromprodukten<br />
citiDynamicPower und citiAveragePower kombiniert<br />
werden. Diese reduzieren Risiken eines einmaligen Strombezugspreises.<br />
Die citiGreenPower-Produkte wurden erstmals offiziell im Februar<br />
auf der Messe E-World in Essen vorgestellt – mit großem<br />
Erfolg, wie citiworks betont. Zu den Kunden, die bereits<br />
citiGreenPower-Produkte beziehen, zählen führende, DAXgelistete<br />
Unternehmen aus dem Banken- und Versicherungsbereich.<br />
Weitere Informationen unter: www.citiworks.de.<br />
Mit dem BTR lassen sich Absetz- und Abrollcontainer sowie<br />
beliebige andere Objekte leicht von Hand identifizieren.<br />
Vor allem bei größeren Stückzahlen entfällt so das lästige<br />
An- und Abstecken bei jeder Auftragsposition. Die Daten<br />
werden kabellos mit Bluetooth zur Auftragsbearbeitung des<br />
Bordrechners geliefert, eine feste Installation eines Identifikationssystems<br />
am Fahrzeug ist nicht mehr notwendig. Der Aktionsradius<br />
des BTR beträgt ca. 100 Meter bis zum Fahrzeug<br />
bzw. Bordrechner.<br />
Angepasst an die rauen Einsatzbedingen bildet der BTR in<br />
Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 299
Der neue Bluetooth-Reader<br />
MOBA BTR wird<br />
erstmalig auf der<br />
IFAT (5.-9. Mai<br />
20<strong>08</strong>) vorgestellt<br />
und kann<br />
sowohl Barcode-<br />
als auch<br />
Transponderdaten<br />
einlesen<br />
und kabellos an<br />
bluetoothfähige<br />
Geräte, z. B. den<br />
Bordcomputer<br />
MOBA Operand<br />
übertragen.<br />
Vom Universitäts-Spin-off zum weltweit gefragten Anbieter von Verkehrstelematik<br />
- INIT feiert 25-jähriges Firmenjubiläum<br />
Vom Forschungsprojekt an der Universität Karlsruhe an den<br />
arabischen Golf nach Dubai: Dass die Idee Zukunft haben<br />
würde, da war sich Dr. Gottfried Greschner, Vorstandsvorsitzender<br />
der init AG, bei der Gründung von INIT 1983 sicher. Die<br />
Tatsache, dass die Telematiksysteme aus Karlsruhe 25 Jahre<br />
später auf der ganzen Welt gefragter sind denn je und zum<br />
Beispiel beim Aufbau des modernsten Nahverkehrssystems<br />
der Welt in Dubai eingesetzt werden, beweist eindrucksvoll,<br />
dass er Recht hatte. Ihr 25-jähriges Gründungsjubiläum begeht<br />
INIT mit einer Feier am 4. April 20<strong>08</strong>.<br />
Heute auf den Tag genau vor 25 Jahren, am 7. März 1983,<br />
wurde aus dem Universitätsprojekt „Bedarfsgesteuerter<br />
Busverkehr“ die INIT Innovative Informatikanwendungen in<br />
Transport-, Verkehrs- und Leitsystemen GmbH. Als frischgebackener<br />
Doktor begab sich Gottfried Greschner mit seinen<br />
Kollegen mit einer Vision der Verkehrstelematik von morgen<br />
auf die „Suche nach dem Markt“ . Und wurde fündig.<br />
“Bedarfsgesteuerter Busverkehr“ – Von Karlsruhe in<br />
die weite Welt<br />
Der Durchbruch gelang der noch jungen INIT 1988 mit der<br />
Umsetzung eines rechnergesteuerten Betriebsleitsystems in<br />
Osnabrück. Ein Erfolg, der auch die Politik auf das Karlsruher<br />
Unternehmen aufmerksam machte. 1989 erhielt INIT für<br />
ihre Entwicklungen den Innovationspreis des Landes Baden-<br />
Württemberg.<br />
Nur ein Jahr später überzeugte die Technik von INIT zum ersten<br />
Mal im europäischen Ausland. Die Verkehrsbetriebe der<br />
schwedischen Hauptstadt Stockholm entschieden sich für<br />
ein Betriebsleitsystem aus Karlsruhe. Bis heute kamen zahlreiche<br />
Projekte unter anderem in München, Nürnberg, Wuppertal,<br />
Oslo, Den Haag, New York City, Houston, Dallas und<br />
Vancouver hinzu.<br />
Erfolgsgeschichte made in Karlsruhe<br />
Schon bald wurden die Gebäude von INIT in der Karlsruher<br />
Kombination mit dem MOBA Operand und dem Wiegesystem<br />
eine wirtschaftliche Lösung für die Abfalllogistik. Die<br />
Möglichkeiten reichen von der rationellen Tourenplanung über<br />
das Ausdrucken von Abholbelegen bis hin zur Auftragsbearbeitung.<br />
Alle MOBA Komponenten entsprechen den harten<br />
Anforderungen im Außeneinsatz durch zum Beispiel ihre robusten<br />
Ausführung oder den erweiterten Temperaturbereich<br />
von bis zu -30° C. Ergänzt wird die Hardware durch verschiedenste<br />
Softwareapplikationen.<br />
Vielfach bewährt hat sich die MOBA Technologie bereits bei<br />
der gebührenrelevanten Abrechnung in der der Hausmüllentsorgung<br />
und im gewerblichen Bereich an Frontladern. Die<br />
Erweiterung des Systems durch den BTR ermöglicht nun<br />
beispielsweise auch eine einfache und rationelle Erkennung<br />
von Großbehälter oder den Einsatz im Bereich der Tieridentifikation.<br />
Weitere Informationen unter www.moba.de.<br />
Technologiefabrik für das stark wachsende Unternehmen zu<br />
klein. Unter anderem weil das Produktportfolio um das Geschäftsfeld<br />
Elektronische Zahlungssysteme erweitert wurde.<br />
1996 zog man daher an den heutigen Standort in der Karlsruher<br />
Oststadt. 1999 erwarb INIT von der Krupp GfT die Entwicklungs-<br />
und Vertriebsabteilung für das Planungssystem<br />
MFS 90 und konnte so ihr Produktspektrum abrunden.<br />
Einen weiteren Meilenstein in der Entwicklung von INIT stellte<br />
1999 die Gründung der US-amerikanischen Tochtergesellschaft<br />
INIT Inc. in Chesapeake, Virginia dar. Inzwischen kann<br />
INIT auf 17 erfolgreiche Projekte in den USA zurückblicken.<br />
Seit 2006 ist der Karlsruher Telematikspezialist mit zwei Niederlassungen<br />
auch in Kanada (Vancouver und Montreal) vertreten<br />
und hat hier bereits vier Projekte realisiert. Mit neuen<br />
Niederlassungen im Mittleren Osten und Australien arbeitete<br />
sich die INIT auch in 2007 sukzessive weiter vor.<br />
Der Beginn des neuen Jahrtausends war für INIT der Beginn<br />
einer neuen Zeitrechnung. 2001 ging INIT als init innovation<br />
in traffic systems AG an die Börse und konnte seitdem ihr<br />
Geschäft international sehr stark ausweiten. So erhielt der<br />
Karlsruher Telematikspezialist wie bereits erwähnt vermehrt<br />
Aufträge in Europa, den USA und Kanada, konnte aber auch<br />
neue Märkte im asiatisch-pazifischen Raum erschließen.<br />
Technik aus Karlsruhe - Hoher Stellenwert rund um<br />
den Globus<br />
Besonders erwähnenswert ist hier der Gewinn einer Ausschreibung<br />
in Dubai. Das arabische Emirat will in den kommenden<br />
Jahren das modernste öffentliche Nahverkehrssystem<br />
der Welt aufbauen. Die einzelnen Komponenten müssen<br />
also höchsten Anforderungen gerecht werden. „Dass wir die<br />
Ausschreibung in Dubai gewonnen haben, unterstreicht eindrucksvoll<br />
den hohen Stellenwert, den die Technik von INIT<br />
international besitzt “, freut sich Dr. Gottfried Greschner. In<br />
der 25-jährigen Firmengeschichte stellt Dubai den bis dato<br />
größten Einzelauftrag mit einem Volumen im zweistelligen<br />
Millionenbereich dar.<br />
300 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>
Doch auch das Geschäft im Inland muss sich nicht verstecken.<br />
So wird INIT für vier Regionalbusgesellschaften der<br />
DB Stadtverkehr rund 3.000 Fahrzeuge in Bayern mit einem<br />
fl ächendeckenden Leit- und Zahlungssystem ausstatten. Der<br />
Auftrag ist der bisher umfangreichste von INIT in Deutschland.<br />
Insgesamt brachte das Jahr 2007 das dritte Rekordergebnis<br />
in Folge - und ein Ende der Erfolgsgeschichte made in<br />
Karlsruhe ist nicht abzusehen.<br />
Vor dem Hintergrund der Debatte über den Klimawandel<br />
gewinnt der Auf- und Ausbau effizienter und umweltschonender<br />
Nahverkehrssysteme immer mehr an Bedeutung.<br />
Hierfür wird INIT auch zukünftig innovative Systeme und<br />
Lösungen entwickeln und umsetzen. Bereits heute steuern<br />
Hunderte von Verkehrsbetrieben weltweit mehrere zehntausend<br />
Busse und Bahnen mit den intelligenten Lösungen von<br />
INIT.<br />
Außerdem ergeben sich weitere Wachstumspotenziale aus<br />
dem Bereich Automotive, in dem INIT bereits seit 20<strong>04</strong> tätig<br />
ist und durch die Übernahme des Geschäftsfeldes Interplan<br />
der PTV AG, eines bislang konkurrierenden Anbieters von<br />
Planungssoftware, zum 1. Januar 20<strong>08</strong>.<br />
25 Jahre INIT – Ein Grund zu feiern<br />
Ihr 25-jähriges Jubiläum feiert INIT mit mehreren Veranstaltungen.<br />
So fi ndet am 3. April 20<strong>08</strong> eine internationale INIT-<br />
Anwendertagung statt. Am 4. April werden bei einem Kolloquium<br />
unter anderem aktuelle Entwicklungen im Öffentlichen<br />
Personennahverkehr beleuchtet. Namhafte Persönlichkeiten<br />
aus Politik und Industrie werden mit Redebeiträgen das Umfeld<br />
der INIT entsprechend beleuchten. Referieren werden<br />
etwa der ehemalige Umweltminister und UNOProgramm-Direktor<br />
Prof. Dr. Klaus Töpfer sowie der UITP Generalsekretär<br />
Hans Rat. „Wir wollen unser Jubiläum würdig begehen und<br />
uns bei unseren engagierten Mitarbeitern und unseren Kunden<br />
und Geschäftspartnern für die vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />
bedanken“ , sagt der INITVorstandsvorsitzende,<br />
Dr. Greschner: „Mit dem Festabend „25 Jahre INIT“ wollen<br />
wir die Feierlichkeiten abrunden und allen einen unvergesslichen<br />
Abend bereiten.“<br />
Andritz-Gruppe präsentiert sich als führender Systemanbieter in der<br />
Schlammbehandlung und Spezialist für Pumpen in der Wasserwirtschaft<br />
Der Technologiekonzern Andritz mit Sitz in Graz, Österreich,<br />
präsentiert auf der diesjährigen IFAT neben seinen führenden<br />
Technologien für mechanische und thermische Schlammbehandlung<br />
erstmalig auch sein umfassendes und innovatives<br />
Produktprogramm für Pumpen und komplette Pumpstationen.<br />
Graz/München, April 20<strong>08</strong>. Der Geschäftsbereich Umwelt<br />
und Prozess der Andritz-Gruppe bietet weltweit eines der<br />
umfassendsten Technologie- und Produktspektren in der<br />
Fest-Flüssig-Trennung an, die von der Eindickung über die<br />
Entwässerung bis hin zur Trocknung und thermischen Verwertung<br />
reichen. Mit mehr als 10.000 installierten Zentrifugen<br />
und Filterpressen sowie 120 Schlammtrocknungsanlagen<br />
nimmt Andritz eine Spitzenstellung in der Behandlung von<br />
Schlämmen ein.<br />
Die Strategie des Geschäftsbereichs verfolgt das Ziel, durch<br />
ständige Innovation die den Kunden angebotenen Produkte<br />
weiter zu verbessern sowie auch die Nähe zum Kunden und<br />
damit die bestmögliche Betreuung der gelieferten Anlagen<br />
sicherzustellen. Derzeit stehen dafür mehr als 15 hochqualifi<br />
zierte Servicezentren in allen relevanten Absatzmärkten zur<br />
Verfügung.<br />
Zum weiteren Ausbau des umfassenden Servicenetzes wurden<br />
in letzten beiden Jahren zwei wesentliche Akquisitionen<br />
vorgenommen. 2006 wurde die Firma Contec Decanter Inc.<br />
mit Sitz in Kalifornien, USA, erworben und damit das bereits<br />
bestehende dichte Netz von Andritz-Service-Organisationen<br />
um ein weiteres Zentrum für Zentrifugen- und Separatoren-<br />
service an der amerikanischen Westküste erweitert.<br />
Ende 2007 wurde das Zentrifugengeschäft von Decanter<br />
Pty. Ltd., Australien, erworben. Nunmehr können Andritz-<br />
Kunden auch in Australien noch besser und schneller bedient<br />
werden.<br />
Der Geschäftsbereich Wasserkraft mit der Division Pumpen<br />
beschäftigt sich mit der Entwicklung und Herstellung<br />
von Pumpen für unterschiedlichste Anwendungen. Jahrzehntelange<br />
Erfahrung im hydraulischen Maschinenbau und umfassendes<br />
Prozess Know-how bilden die Basis für den hohen<br />
Standard des Andritz-Pumpenbaus. Andritz bietet alles aus<br />
einer Hand – von der Entwicklung über Modellversuche, Konstruktion,<br />
Fertigung, Projektmanagement bis hin zu Service<br />
und Training.<br />
Einsatzgebiete der Andritz Pumpen sind:<br />
der Wassertransport für<br />
• Trinkwasserversorgung<br />
• Nutzwasserversorgung<br />
• Be- und Entwässerung<br />
in der Energiewirtschaft<br />
• Kühlwasserpumpen<br />
• Reaktorpumpen<br />
• Pumpen für Rauchgasentschwefelung<br />
Weitere Anwendungen sind die Zellstoff- und Papierindustrie<br />
sowie die Chemie- und Nahrungsmittelindustrie.<br />
Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 301
Sicherheit und Komfort für die Gasinstallation im Haus<br />
Mit alpex-gas von Fränkische können Kunststoffrohre zukünftig<br />
auch für die Gas-Inneninstallation eingesetzt werden.<br />
Bereits seit den sechziger Jahren werden Kunststoffrohre für<br />
die Gasversorgung im erdverlegten Bereich eingesetzt und<br />
sind mittlerweile zum dominierenden Rohrmaterial avanciert.<br />
Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Flexibilität, Korrosionssicherheit,<br />
wenig Rohrreibungsver-luste und geringes Gewicht<br />
– all diese Vorzüge sprechen für den Werkstoff Kunststoff.<br />
Mit der Neuerung der TRGI, die für April 20<strong>08</strong> erwartet wird,<br />
dürfen Mehrschichtverbundrohre dann auch für Gas-Inneninstallationen<br />
eingesetzt werden. Fränkische hat jetzt unter<br />
der Bezeichnung ‚alpex-gas’ speziell für Ein- und Zweifamilienhäuser<br />
ein bedarfsgerechtes Sortiment entwickelt, das die<br />
Vorteile von Kunststoff und Metall in sich vereint und optimale<br />
Sicherheit im Einsatz gewährleistet.<br />
Was mittlerweile im Außenbereich zum Standard geworden<br />
ist, soll nun ab 20<strong>08</strong> auch für den Innenbereich gelten – die<br />
Gasinstallation mit Kunststoffrohren.<br />
Kunststoff als bevorzugtes Rohrmaterial<br />
Analog des bewährten alpex F50 PROFI-Rohres ist auch<br />
‚alpex-gas’ ein Mehrschichtverbundrohr mit einem Innenrohr<br />
aus PEX, Aluminium als Mittelschicht und hochwärmestabilisiertem<br />
PE als Außenrohr. Es ist als Stangen- und Ringware<br />
erhältlich und kann über lange Distanzen ohne Fitting<br />
verlegt werden. Die saubere Verarbeitung, die Flexibilität und<br />
Biegbarkeit, die absolute Diffusionsdichte und Korrosionssicherheit<br />
sowie das geringe Gewicht sind klare Vorteile von<br />
‚alpex-gas’. Die geringe Rohrrauhigkeit sorgt überdies für<br />
wenig Reibungsverluste. Mit der Rollenware kann ‚alpex-gas’<br />
jederzeit einfach und formteilarm verlegt werden. In Schächten,<br />
Kanälen oder Hohlräumen ist zudem keine Belüftung<br />
notwendig, sofern die formteillose Rohr-im-Schutzrohr-Verlegung<br />
gewählt wird.<br />
Passend zum Rohr hat Fränkische auch einen speziellen Fitting<br />
entwickelt, der aus Messing gefertigt und mittels eines<br />
gelben Anschlagrings gekennzeichnet ist. Er lässt sich mit<br />
der bewährten und von Fränkische vertriebenen Pressbackenkontur<br />
F verpressen, die klare Vorteile mit sich bringt.<br />
So kann der Installateur z. B. Pressbacken mit der F-Kontur<br />
schnell, einfach und sicher auf der Presshülse ansetzen und<br />
verpresste Stellen bereits optisch eindeutig identifizieren.<br />
Die einfache und schnelle Presstechnik macht aufwendige<br />
Verbindungstechniken wie Schweißen, Löten und Gewindeschneiden<br />
überflüssig. Mittels eines Sichtfensters im Fitting<br />
kann die richtige Einstecktiefe problemlos überprüft werden.<br />
Und auch der zum Einsatz kommende O-Ring ist speziell auf<br />
die Anwendung in der Gas-Inneninstallation abgestimmt, um<br />
ein Maximum an Sicherheit zu gewährleisten.<br />
Größtmögliche Sicherheit als Voraussetzung<br />
Fränkische hat umfangreiche Maßnahmen ergriffen, um mit<br />
‚alpex-gas’ jederzeit ein Optimum an Sicherheit zu garantieren.<br />
Dazu gehört, dass Gasleitungen aus Kunststoff einen<br />
ausreichenden Schutz gegen Manipulationsversuche bieten<br />
müssen. Zudem dürfen Kunststoffrohre zu keinem erhöhten<br />
Risiko im Brandfall beitragen. Um dies zu gewährleisten, wird<br />
beim ‚alpex-gas’-System jede einzelne Leitung mit einem passenden<br />
Gasströmungswächter abgesichert, der im Brandfall<br />
sowie bei einem mutwilligen Durchschneiden der Gasleitung<br />
die Gaszufuhr zuverlässig automatisch stoppt. Die Gasströmungswächter,<br />
welche das ‚alpex-gas’ Sortiment umfasst,<br />
sind zudem mit einer thermisch auslösenden Absperreinrichtung<br />
ausgestattet, um die nötige Sicherheit auch im Falle<br />
eines Brandes am Gasströmungswächter selbst zu gewährleisten.<br />
Damit der Gasströmungswächter einwandfrei funktionieren<br />
kann, ist die richtige Dimensionierung der Anlage von<br />
größter Wichtigkeit. Deshalb erfolgt die Dimensionierung für<br />
‚alpex-gas’ schnell und einfach über ein Diagrammverfahren.<br />
Sicherheit mit System<br />
Der Faktor Sicherheit beim neuen ‚alpex-gas’-System wird<br />
von Fränkische ganz groß geschrieben. Dazu gehört auch ein<br />
Höchstmaß an Qualitätskontrolle. So wird jeder Fitting mittels<br />
Druckprüfung auf 100-prozentige Dichtheit getestet und anschließend<br />
einzeln verpackt. Zudem sind Fittings und Rohre<br />
deutlich durch Aufschrift und gelbe Farbgebung für den Gaseinsatz<br />
gekennzeichnet, wodurch eine Verwechslungsgefahr<br />
mit Wasserfittings ausgeschlossen werden kann.<br />
Einfach und praktisch durch abgestimmtes Sortiment<br />
Um die Vorteile einer Verteilerinstallation nutzen zu können,<br />
wurde auf den Einsatz von T-Stücken im Sortiment des ‚alpex-gas’-Systems<br />
verzichtet. Vorteile der Verteilerinstallation<br />
sind z. B. eine einfache Dimensionierung, wenig Verbindungsstücke<br />
sowie ein geringer Montageaufwand durch vormontierte<br />
Gasströmungswächter und thermisch auslösende Absperreinrichtungen.<br />
Neben der Gas-Verteilereinheit werden<br />
aber auch einzelne Gasströmungswächter mit bereits integrierter<br />
thermisch auslösender Absperreinheit angeboten, um<br />
Einzelanschlüsse, wie z. B. den Anschluss einer Gastherme,<br />
gewährleisten zu können. Fränkische bietet mit ‚alpex-gas’<br />
ein System mit optimal abgestimmtem Sortimentsumfang in<br />
den Dimensionen 20 bis 32 mm, welches speziell für Ein- und<br />
Zweifamilienhäuser entwickelt wurde.<br />
Mehrschichtverbundrohr-Systeme werden aufgrund ihrer<br />
Vielzahl an Vorteilen bereits sehr erfolgreich in der Sanitärund<br />
Heizungsinstallation eingesetzt. Durch die Zulassung von<br />
Kunststoffleitungssystemen für die Gas-Inneninstallation wird<br />
nun ermöglicht, dass Mehrschichtverbundrohr-Systemen wie<br />
‚alpex-gas’ auch in diesem Bereich die Zukunft gehört.<br />
302 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>
Start der „Grünen Flotte“<br />
CWS-boco übernimmt erste Erdgas-Fahrzeuge von Mercedes-Benz<br />
Mannheim, 19. März 20<strong>08</strong>. CWS-boco International hat heute<br />
im Mercedes-Benz Werk Mannheim den ersten Sprinter<br />
NGT mit bivalentem Erdgasantrieb in Empfang genommen.<br />
Damit fi el der Startschuss für die „Grüne CWS-boco Flotte“:<br />
Im Mai 20<strong>08</strong> beginnt der Feldtest mit insgesamt 28 Erdgas-<br />
Fahrzeugen. Die Umstellung des rund 1.400 Fahrzeuge umfassenden<br />
europäischen Service-Fuhrparks erfolgt ab dem<br />
dritten Quartal 20<strong>08</strong>. CWS-boco ist der führende Anbieter<br />
von Waschraumhygienelösungen und Textildienstleistungen<br />
und europaweit eines der ersten Unternehmen der Branche,<br />
das in seinem Logistikbetrieb auf umweltfreundliche Erdgas-<br />
Transporter setzt. Mit den Sprintern NGT für CWS-boco hat<br />
Mercedes-Benz seine ersten erdgasbetriebenen Nutzfahrzeuge<br />
in der Unternehmensgeschichte an einen Kunden ausgeliefert.<br />
Im Rahmen einer feierlichen Übergabe nahm Michael Seddig,<br />
Head of Corporate Logistics der CWS-boco International,<br />
den Schlüssel für das erste Erdgas-Auto symbolisch<br />
vom Vertriebsleiter Mercedes-Benz Vans, Jose Luiz Lopez<br />
Schummer Trevino, entgegen.<br />
Michael Seddig: „Die Schonung natürlicher Ressourcen ist<br />
ein wichtiger Teil der CWS-boco Unternehmenspolitik. Mit<br />
der Umstellung der Serviceflotte auf Erdgas-Fahrzeuge haben<br />
wir wiederum einen Meilenstein in puncto Umweltschutz<br />
gesetzt. Die ‚Grüne CWS-boco Flotte’ wird zukünftig in ganz<br />
Europa unterwegs sein und auf umweltschonendem Weg unsere<br />
qualifizierten Serviceleistungen anbieten.“<br />
Ab Mai werden 28 Testfahrzeuge in den Servicebetrieb genommen.<br />
Anschließend sollen die Transporter sukzessive<br />
durch erdgasbetriebene ersetzt werden. Europaweit legen<br />
die CWS-boco Servicefahrer pro Jahr etwa 60 Millionen Kilometer<br />
zurück und versorgen täglich fast 32.000 Kunden mit<br />
Hygienelösungen und Berufskleidung im Mietservice. Dank<br />
der ressourcenschonenden Sprinter werden die Abgas- und<br />
Geräuschemissionen deutlich verringert.<br />
Als Partner der Fuhrpark-Umstellung fungiert neben<br />
Mercedes-Benz auch der Nutzfahrzeug-Hersteller IVECO.<br />
Der Einführung der „Grünen CWS-boco Flotte“ voraus gingen<br />
umfangreiche interne Studien und Tests zur Wirtschaftlichkeit<br />
und Umweltverträglichkeit verschiedener Antriebsarten,<br />
in denen sich Erdgas im Vergleich zu Diesel und Benzin als<br />
sauberster und ökonomisch wie ökologisch sinnvoller Kraftstoff<br />
erwies.<br />
Weitere Informationen unter: www.cws-boco.com.<br />
Neues Verfahren zur Entkeimung von biologisch gereinigtem Abwasser<br />
senkt die Betriebskosten<br />
In einigen örtlichen Bereichen Deutschlands, aber auch im<br />
europäischen und außeneuropäischem Ausland, werden<br />
besondere Anforderungen an Kleinkläranlagen gestellt. Das<br />
abgeleitete gereinigte Abwasser muss Badewasserqualität<br />
vorweisen.<br />
Gereinigtes Abwasser ist zwar optisch klar und sauber, verfügt<br />
aber noch über eine Vielzahl von Keimen, die die Gesundheit<br />
beeinträchtigen können. Um diese Keime sicher zu<br />
eliminieren, hat sich die Entkeimung mittels UV-Licht auf dem<br />
Markt bewährt. Diese herkömmlichen Verfahren sind technisch<br />
sicher, jedoch ist der Stromverbrauch relativ groß und<br />
die Lebensdauer der UV-Lampe eher niedrig. Damit verbunden<br />
ist ein großer Betriebs- und Wartungsaufwand.<br />
Das von der batchpur GmbH entwickelte neue Verfahren<br />
zur Entkeimung basiert auf dem Einsatz von LED`s in einem<br />
Kompaktreaktor. Eine neue Steuerung im Industriestandart<br />
mit großem beleuchteten 7-zeiligen (grafikfähig) Display, verfügt<br />
über eine Schnittstelle für PC/Laptop, Modem oder Bluetooth.<br />
Damit können alle Daten schnellstmöglich abgerufen<br />
werden.<br />
Die Vorteile des Verfahrens liegen in einem wesentlich geringerem<br />
Stromverbrauch, einhergehend mit einer deutlich<br />
höheren Lebensdauer. Der Betriebs- und Wartungsaufwand<br />
wird minimiert, die Betriebssicherheit steigt hingegen. Das<br />
neue Entkeimungsverfahren kann in jede batchpur Kleinkläranlage<br />
und viele andere Systeme problemlos nachgerüstet<br />
werden.<br />
Die batchpur GmbH – einer der führenden Hersteller von<br />
Kleinkläranlagen – präsentiert diese und weitere Neuheiten<br />
auf der IFAT 20<strong>08</strong>, Halle 1, Stand 306.<br />
Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 303
HOBAS® mit Dimensionen über DN 3000 auf der IFAT<br />
HOBAS präsentiert sich mit einem stark erweiterten Programm<br />
als Systemanbieter auf der IFAT. Neben den bekannten GFK-<br />
Schleuderrohren werden ebenfalls GFK-Wickelrohre präsentiert.<br />
Dass es dabei immer größer zugeht, zeigt ein Maulprofil<br />
mit Abmessungen über 3000 mm. An gewohnter Stelle auf<br />
dem zentralen Stand (213/310) in der Messehalle A6 werden<br />
auf mehr als 156 Quadratmetern außerdem technische Highlights<br />
wie Vortriebsrohre für den Druckrohrvortrieb oder neue<br />
Bauteile für den nachträglichen Anschluss an Rohrleitungen<br />
vorgestellt. HOBAS zeigt, wie man mit der intelligenten Kombination<br />
von Schleuder- und Wickeltechnologie den wachsenden<br />
Ansprüchen der Kunden im Kommunal- und Industriebereich<br />
optimal gerecht wird.<br />
Der grabenlose Leitungsbau hat in den vergangenen Jahren<br />
stark zugenommen. Mit dem HOBAS Vortriebsrohr steht den<br />
Anwendern ein entsprechendes Produkt zur Verfügung, das<br />
die Anforderungen für den Einbauvorgang erfüllt und es aufgrund<br />
der hohen Qualitätseigenschaften zu einem Vorzugsrohr<br />
für dieses Segment macht. Mit der weltweit einzigartigen,<br />
in die Rohrwand integrierten FWC-Druckkupplung und<br />
einem speziellen Rohrdesign können die gepressten Rohre<br />
ohne zusätzliche Maßnahmen als Druckrohrleitungen betrieben<br />
werden.<br />
Während vor allem die Schlauchverfahren für die Sanierung<br />
von nicht begehbaren Bereichen in den letzten Jahren stark<br />
an Anwendungszuwächsen gewonnen haben, gab es für<br />
Know-how aus der Schweiz!<br />
Die in der Schweiz ansässige Aebi Gruppe bietet für die Bedürfnisse<br />
der Kommunen in der Areal-, Grasland- und Grünfl<br />
ächenpflege, für den Winterdienst und den Straßenkehrdienst<br />
eine sehr breite Palette an multifunktionalen, qualitativ<br />
und technisch führenden Arbeitsfahrzeugen, Geräten, sowie<br />
entsprechende Systemlösungen an. Nach vollzogener Fusion<br />
im Jahre 2007 mit der Firma SCHMIDT GmbH, St. Blasien<br />
DE ist die Firma Aebi ein Unternehmen der AEBI-SCHMIDT<br />
Gruppe.<br />
Das Verkaufsprogramm umfasst mechanisch und hydrostatisch<br />
angetriebene Mehrzweck-Einachser, den 3-Rad-Geräteträger<br />
Terracut, Kommunal-Transporter Viatrac, Schmalspur-<br />
Geräteträger Kommunaltrak, (Hang-) Geräteträger Terratrac,<br />
sowie die kompakten Straßenkehrmaschinen Aebi MFH.<br />
Weltneuheit: Straßenkehrmaschine Aebi MFH5500<br />
In München lanciert Aebi die neue Kompakt-Straßenkehrmaschine<br />
Aebi MFH5500 für den innerstädtischen Einsatzbereich.<br />
Das Design basiert auf der kleineren Aebi MFH2500.<br />
Für ein dynamisches Erscheinungsbild sorgt der schräg nach<br />
hinten ansteigende Verlauf der Verschalung. Die Fahrzeugbreite<br />
beträgt 1.90 m. Die Komfortkabine ist großzügig ausgelegt<br />
und modern gestaltet, verfügt über eine hochmoderne<br />
Bordelektronik mit großem Bildschirm, über welchen die Maschinendaten<br />
abgerufen werden können und der Fahrer permanent<br />
den Fahrzeug- und Arbeitszustand prüfen kann. Neu<br />
die Sanierung von Großprofilen bisher relativ wenige Möglichkeiten<br />
einer umfassenden Renovation. Grund dafür war<br />
insbesondere, dass den Kanalbetreibern keine oder nicht<br />
ausreichende Lösungen zur Verfügung gestellt werden konnten.<br />
Mit dem Einsatz von glasfaserverstärkten Kunststoffen<br />
(GFK) und speziellen Herstellungstechnologien werden inzwischen<br />
zunehmend große Sonderprofile mit vorgefertigten<br />
Elementen saniert und einem weiteren Lebensdauerzyklus<br />
zugeführt. HOBAS stellt mit Programm NC Line® die entsprechenden<br />
Produkte zur Verfügung. Ausgestellt wird ein Profil<br />
mit Abmessungen über 3000 mm.<br />
HOBAS Schächte werden standardmäßig in den verschiedensten<br />
Varianten für Abwasserkanäle, Industrie- und Druckleitungen<br />
eingesetzt. Der HOBAS Trennsystemschacht gewährleistet<br />
die getrennte Durchführung von Abwasser- und<br />
Regenwasser- oder Druckleitungen. Ebenso können weitere<br />
Versorgungs- oder Telekommunikationsleitungen durchgeführt<br />
werden.<br />
HOBAS unterstützt mit vielfältigen Aktivitäten den Spitzenund<br />
den Breitensport, insbesondere beim Triathlon und den<br />
Wassersportarten Segeln und Kanu. Auch darüber informieren<br />
wir auf unserem Messestand. Messen Sie Ihre Reaktionsgeschwindigkeit<br />
und fordern Sie internationale Spitzensportler<br />
direkt heraus.<br />
Weitere Informationen unter: www.hobas.de.<br />
Weltpremiere: Straßenkehrmaschine Aebi MFH5500. Der<br />
neue Maßstab für feinstaubarmes Arbeiten und exzellenten<br />
Fahrkomfort<br />
ist jetzt auch die „On Board Diagnose“ über den Bildschirm<br />
abrufbar. Optional sorgt eine Klimaautomatik für optimale Arbeitsbedingungen<br />
für den Fahrer. Für kraftvollen Antrieb sorgt<br />
ein 3.9 l IVECO Turbodieselmotor mit Ladeluftkühlung, Unijet<br />
Common Rail, Euro 4, SCR-System, einer Leistung von 118<br />
kW (160 PS) und einem Drehmoment von 535 Nm bei 1200<br />
U/min. Damit ist die Aebi MFH5500 ideal und „sauber“ motorisiert.<br />
Der nach hinten kippbare Kehrgutbehälter hat ein<br />
Volumen von 4.0 m³ und fasst 810 l Wasser. Beim Fahrwerk<br />
wurden hochrobuste Achsen verbaut und die 19.5“ Bereifung<br />
3<strong>04</strong> Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>
sorgt für ein Plus an Fahrsicherheit und Fahrkomfort. Dank<br />
der Allradlenkung ist die Maschine enorm wendig. Optional<br />
wird auch Allradantrieb angeboten. Die Höchstgeschwindigkeit<br />
beträgt 50 km/h. Das einzigartige KOANDA Feinstaub-<br />
Rückführsystem gehört zur Serienausstattung. Mit dieser<br />
innovativen Technik ist die Aebi MFH5500 weltweit wohl die<br />
sauberste und modernste Straßenkehrmaschine.<br />
Brandaktuell: KOANDA - das einzigartige<br />
Feinstaub-Rückführungssystem der<br />
Aebi MFH-Strassenkehrmaschinen<br />
Die Problematik ist bekannt: Eine aktuelle Bewertung von<br />
Feinstaub durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat<br />
klar gezeigt, dass eine erhöhte PM10-Belastung zu einer signifikanten<br />
Verminderung der Lebenserwartung führt. Und<br />
das BUWAL schrieb schon vor längerer Zeit: "Studien an<br />
über 10 000 Erwachsenen und an über 5000 Kindern in der<br />
Schweiz sowie sehr viele Studien aus dem Ausland zeigen ein<br />
einheitliches Bild: Die Konzentrationen der lungengängigen<br />
Stäube, welche heute in der Schweiz gemessen werden, haben<br />
bedeutende gesundheitliche Auswirkungen."<br />
Kompakt-Straßenkehrmaschine Aebi MFH2500: Feinstaubarmes<br />
Arbeiten mit dem einzigartigen KOANDA-System und<br />
hohe Wendigkeit dank der Vierradlenkung<br />
Als weltweit einzige Anbieterin rüstet die Aebi MFH AG aus<br />
Hochdorf/Schweiz ihre Straßenkehrmaschinen mit dem patentierten<br />
KOANDA-Luftrückführungssystem aus. Die Anwender<br />
(Kommunen, Lohnunternehmer usw.) dieser Modelle<br />
tragen damit erheblich zu staubarmer Reinigungsarbeit und<br />
aktivem Umweltschutz bei. Die Staubemissionen der Aebi<br />
MFH-Strassenkehrmaschinen werden durch das KOANDA-<br />
Saugsystem markant reduziert. Die mit Feinstaub-Partikeln<br />
(PM10) angereicherte Luft, wird ins Saugsystem zurückgeführt<br />
und dort speziell zurückgehalten. Selbstverständlich<br />
erfüllen die Kehrmaschinen der Aebi MFH die PM10 Normen<br />
der europäischen Kehrmaschinenvereinigung EUnited.<br />
Das KOANDA-Saugsystem von Aebi MFH hat aber noch weitere<br />
Vorteile: Die nahezu komplette Vermeidung des Feinstaubausstosses<br />
geschieht ohne aufwändige durch Verstopfung<br />
gefährdete Feinfilter und damit fast ohne Wartungsaufwand!<br />
Hinzu kommt die hervorragende Saugleistung auf der ganzen<br />
Breite des Saugmundes durch die Wiederverwendung des<br />
für die Schmutzaufnahme eingesetzten Luftvolumens als unsichtbare<br />
und verschleissfreie "Luftbürste". Daraus resultieren<br />
ein niedrigerer Kraftstoffverbrauch durch die Nutzung der<br />
„Restenergie“ des Luftstromes sowie ein geringerer Wasser-<br />
verbrauch. Ebenso fallen die Aebi MFH-Strassenkehrmaschinen<br />
durch leises Arbeiten auf.<br />
Aebi MFH aus der Schweiz bietet drei Straßenkehrmaschinen<br />
an, welche serienmässig mit dem einzigartigen KOANDA-<br />
Saugsystem ausgerüstet sind:<br />
Die kompakte Straßenkehrmaschine Aebi MFH2500,<br />
zeichnet sich aus, durch hohe Wendigkeit dank Allradlenkung,<br />
einfacher Bedienung, einen starken IVECO Dieselmotor<br />
mit 79.3 kW (109 PS), Euro 4 und Partikelfilter. Die zweisitzige<br />
Kabine ist geräumig und komfortabel. Beeindruckend ist die<br />
Leistung der Aebi MFH2500 auch mit einer Wildkrautbürste<br />
oder mit einem Hochdruck-Schwemmgerät. Für den Winterdienst<br />
können auch ein Schneepflug, ein Schneebesen oder<br />
eine Sprühanlage für fl üssige Auftaumittel eingesetzt werden.<br />
Andererseits die wirtschaftliche, staubarme und leise Aebi<br />
MFH5000: Dieses Kehrfahrzeug mit 1,75 m Aussenbreite hat<br />
ein Fassungsvermögen von 4 m³ Schmutz oder 5 m³ Wasser.<br />
Der starke IVECO Turbodieselmotor mit einer Leistung von<br />
109.1 kW (150 PS) ist schallisoliert und erlaubt daher auch<br />
Einsätze in den auf Lärm sensibilisierten Wohngebieten. An<br />
der IFAT <strong>08</strong> wird diese Maschine in einer Spezialausführung<br />
für den Einsatz auf Schienen gezeigt.<br />
Terratrac Aebi TT270: Das absolute Spitzenmodell<br />
Nicht nur in extremen Hanglagen, sondern, dank der verhältnissmässig<br />
leichten Bauweise und der breiten Bereifung auch<br />
bestens geeignet für Einsätze auf empfindlichen Böden ist<br />
der Terratrac Aebi TT270 mit bulligen 95 PS ein vielseitiger<br />
Geräteträger. Der stufenlose hydrostatische Fahrantrieb, die<br />
vier auf Knopfdruck vorwählbaren Lenkungsarten, die intelligente<br />
Bordelektronik und die serienmäßige Klimaautomatik<br />
sorgen für einen Arbeitskomfort auf höchstem Niveau. Dank<br />
den Anbauräumen vorne und hinten und einer riesigen Auswahl<br />
verschiedener Arbeitsgeräte sind die Anwendungsmöglichkeiten<br />
fast unbegrenzt.<br />
Aebi präsentiert an der IFAT zudem beide Kommunaltrak-<br />
Modelle KT65 und KT80, den Dreirad-Geräteträger Terracut<br />
Aebi TC07 und den Komforteinachser Combicut Aebi CC66<br />
mit Aktivlenkung. Ihr Besuch auf dem attraktiven Aebi-Stand<br />
würde uns freuen und unsere kompetenten Verkaufsberater<br />
zeigen Ihnen die High-Tech-Produkte aus dem Hause Aebi<br />
sehr gerne.<br />
Weitere Informationen unter: www.aebi.com.<br />
Der stärkste Hang-Geräteträger Terratrac Aebi TT270: Schont<br />
jeden Boden und ist als Multitalent rund ums Jahr einsetzbar<br />
Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 305
WILO AG – Innovationen bei Wasserversorgung,<br />
Abwasserentsorgung und Klärwerkstechnik<br />
Einer der weltweit führenden Hersteller von Pumpen und<br />
Pumpensystemen / Tauchmotorrührwerke mit besonders<br />
effizienten Planetengetrieben / Neue Motorengeneration für<br />
Bohrlochpumpen / Innovative Motorentechnologie auch für<br />
Abwassertauchmotorpumpen / Feststofftrennsystem verhindert<br />
Blockaden in der Abwasserentsorgung /<br />
Ein umfassendes Sortiment für die Wasserversorgung sowie<br />
die Abwasserentsorgung und -reinigung präsentiert die WILO<br />
AG (Dortmund) zur IFAT 20<strong>08</strong>. Das Unternehmen ist einer<br />
der weltweit führenden Hersteller von Pumpen und Pumpensystemen<br />
für die Heizungs-, Klima- und Kältetechnik, die<br />
Wasserversorgung sowie die Abwasserentsorgung und -reinigung.<br />
Wilo hat Vertretungen in mehr als 70 Ländern und<br />
beschäftigt weltweit insgesamt 6.000 Mitarbeiter.<br />
Zu den wichtigsten Produkten im Wilo-Sortiment für die Klärwerkstechnik<br />
zählen Tauchmotorrührwerke wie die Baureihe<br />
„Wilo EMU Megaprop“ mit ihren sehr effizienten Planetengetrieben<br />
und den strömungsoptimierten Propellern, die eine<br />
Energieeinsparung von bis zu zehn Prozent bewirken. Zusätzlich<br />
wird durch eine spezielle rückwärtsgekrümmte Flügelgeometrie<br />
ein Selbstreinigungseffekt des Propellers erzielt. Die<br />
dreiflügelige Bauform der „Wilo EMU Megaprop“ sorgt zudem<br />
für eine niedrigere Propellerblattbelastung im Vergleich<br />
zu den sonst üblichen Zweiflüglern. Dies wirkt sich in höherer<br />
Laufruhe und gesteigerter Lebensdauer der Verschleißkomponenten<br />
aus. Unter dem Strich können hiermit die Gesamtkosten<br />
der Rührprozesse erheblich reduziert werden.<br />
Darüber hinaus präsentiert Wilo neue Motortechnologien für<br />
Bohrloch- und Abwassertauchmotorpumpen. Die neu entwickelte<br />
„Cool Act“-Motorengeneration für Bohrlochpumpen<br />
zeichnet sich durch eine aktive interne Umlaufkühlung aus,<br />
die Leistungssteigerungen um bis zu 25 Prozent bei gleichzeitig<br />
kleinem Motordurchmesser ermöglicht. Für die „Wilo<br />
EMU FA“ Abwassertauchmotorpumpen für die Nass- und<br />
Trockenaufstellung bietet Wilo den neuen Motor „FKT 27“.<br />
Er verfügt über ein innovatives Kühlsystem mit einer hochwertigen<br />
Zwei-Kammersystem-Abdichtung samt integrierten<br />
Das größte Modell „Wilo EMU Megaprop TR 326“ hat einen<br />
Propellerdurchmesser von 260 cm und ist mit Motornennleistungen<br />
zwischen 1,1 und 6,5 kW lieferbar. Durch niedrige<br />
Propellerdrehzahlen und große Propellerdurchmesser sind<br />
hohe Schubkräfte bei geringen Aufnahmeleistungen realisierbar.<br />
Foto: WILO AG, Dortmund<br />
Überwachungseinrichtungen. Darüber hinaus präsentiert der<br />
Pumpenspezialist ein innovatives Feststofftrennsystem für die<br />
Abwasserentsorgung. Diese Technologie verhindert wirksam<br />
Verstopfungen in der Pumpenhydraulik, die durch Hygienetücher<br />
und sonstige Feststoffe verursacht werden können. Die<br />
hiermit ausgestatteten Abwasserpumpanlagen und Hebeanlagen<br />
setzen völlig neue Maßstäbe bei Betriebssicherheit,<br />
Wirtschaftlichkeit und Komfort.<br />
Weitere Informationen unter: www.wilo.de.<br />
Das erste Hybrid-Entsorgungsfahrzeug der Welt in Schweden vorgestellt<br />
Der starke Anstieg der Ölpreise und die zunehmende Bedeutung<br />
des Klimaschutzes haben auch ein ständig steigendes<br />
Interesse an der Kraftstoff sparenden Hybridtechnologie<br />
hervorgerufen. Volvo Trucks unternimmt nun mit der Vorstellung<br />
von zwei Hybrid-Entsorgungs¬fahrzeugen, die von den<br />
Firmen Renova und Ragn-Sells bei der Müllentsorgung eingesetzt<br />
und in der alltäglichen Praxis getestet werden, einen<br />
wichtigen Schritt hin zur Markteinführung dieser Technologie<br />
für schwere Nutzfahrzeuge.<br />
"Diese Testphase ist die letzte Stufe bei der Bewertung unserer<br />
Hybridlösung vor Beginn der Serienfertigung“, gibt<br />
Staffan Jufors, President and CEO der Volvo Truck Corporation<br />
bekannt. „Seit der Vorstellung unseres ersten Konzeptfahrzeugs<br />
im Jahr 2006 haben wir ein deutlich gestiegenes<br />
Markt-Interesse an dieser Technologie beobachtet. Unsere<br />
Lösung hebt sich dadurch ab, dass sie für den Antrieb eines<br />
schweren Nutzfahrzeugs ausreichend leistungsfähig und<br />
wirtschaftlicher als alle anderen derzeitigen Alternativen ist.<br />
Anhand dieser Kriterien entscheidet sich, ob der Hybridantrieb<br />
kommerziell erfolgreich ist. 2009 werden wir mit der Produktion<br />
von Lkw mit Hybridantrieb beginnen.“<br />
Kraftstoff sparend, leise und sauber<br />
Die Hybridlösung von Volvo besteht aus der Kombination<br />
eines Dieselmotors mit einem Elektromotor, wobei der Elektromotor<br />
beim Anfahren und Beschleunigen bis auf 20 km/h<br />
zum Einsatz kommt. Bei höheren Geschwindigkeiten übernimmt<br />
der Dieselmotor den Antrieb. Beim Anhalten wird der<br />
306 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>
Dieselmotor ausgeschaltet, um einen unnötigen Betrieb im<br />
Leerlauf zu vermeiden. Die Batterien werden durch die beim<br />
Bremsen erzeugte Energie aufgeladen. So ist dieses System<br />
besonders gut für Einsatzbereiche geeignet, bei denen ein<br />
häufiges und wiederholtes Anhalten und Weiterfahren erforderlich<br />
ist, wie z.B. bei der Müllabfuhr. Bei den Hybrid-Entsorgungsfahrzeugen<br />
werden ein um bis zu 20 Prozent geringerer<br />
Kraftstoffverbrauch und eine entsprechende Senkung des<br />
Kohlendioxid¬ausstoßes erwartet. Darüber hinaus ist eines<br />
der Fahrzeuge mit einem zusätzlichen Batterieblock ausgestattet,<br />
über den der Abfallverdichter betrieben wird. Diese<br />
Batterie wird über das Stromnetz geladen, wenn das Fahrzeug<br />
nachts steht. Die Gesamtreduzierung des Kohlendioxidausstoßes<br />
wird bei diesem Fahrzeug etwa 30 Prozent betragen,<br />
so dass mit diesem Ansatz ein höherer Umwelteffekt<br />
erzielt wird als beispielsweise mit einem Erdgasfahrzeug. Der<br />
Elektroantrieb bietet zusätzlich den Vorteil, dass er absolut<br />
keine Emissionen produziert und nur geringe Geräusche verursacht<br />
– wichtige Aspekte für Entsorgungsfahrzeuge, die oft<br />
früh morgens in der Stadt im Einsatz sind.<br />
Der Hybridtechnologie gehört in allen Transportbereichen<br />
die Zukunft<br />
Anfangs wird die Hybridtechnologie nur bei Fahrzeugen zum<br />
Einsatz kommen, die in Städten eingesetzt werden. Langfristig<br />
plant Volvo aber, Hybridfahrzeuge auch für den Fern- und<br />
Baustellenverkehr anzubieten.<br />
„Die Hybridtechnologie wird künftig eine wichtige Rolle spielen,<br />
da der Klimaschutz und die Abhängigkeit vom Erdöl immer<br />
stärker in den Blickpunkt geraten“, sagt Mats Franzén,<br />
Motorenmanager der Abteilung Product Strategy and Planning<br />
von Volvo Trucks. „Unabhängig davon, welche Kraftstoffe<br />
sich zukünftig durchsetzen, wird deren Verfügbarkeit<br />
begrenzt sein. Eine Technologie, die zu einem geringeren<br />
Kraftstoffverbrauch führt, wird für unsere Kunden von im-<br />
mensem Interesse sein, welche Art von Transportaufgaben<br />
sie auch immer betreiben. Bei Fahrzeugen, die im Verteilerverkehr<br />
eingesetzt werden, ist eine Senkung des Kraftstoffverbrauchs<br />
um 20 bis 30 Prozent realistisch. Im Fernverkehr<br />
wird die prozentuale Verbrauchssenkung nicht so hoch ausfallen.<br />
Aber da diese Fahrzeuge lange Strecken zurücklegen,<br />
ist die absolute Ersparnis dennoch beachtlich.“<br />
Volvo FE Abfallentsorgungsfahrzeuge<br />
• 7-Liter-Dieselmotor mit einer Leistung von 320 PS<br />
• Volvo I-SAM (Integrated Starter Alternator Motor) dient als<br />
Anlasser für den Dieselmotor, elektrischer Antriebsmotor<br />
und Generator (120 kW)<br />
• Elektronisches Steuergerät und Spannungswandler (AC/<br />
DC)<br />
• Lithium-Ionen-Akkus, die mit der beim Bremsen erzeugten<br />
Energie oder über den I-SAM aufgeladen werden<br />
• Volvo I-Shift, automatisiertes Schaltgetriebe<br />
• Die Aufbauten werden von Norba geliefert<br />
Volvo Trucks bietet umfassende Transportlösungen für anspruchsvolle<br />
Geschäftskunden an. Das Unternehmen ver-<br />
treibt eine umfangreiche Palette an Schwerlast-LKW mit<br />
einem starken, globalen Netzwerk von 3.000 Servicestellen in<br />
mehr als 130 Ländern. 2007 hat Volvo Trucks weltweit mehr<br />
als 100.000 Fahrzeuge verkauft. Volvo Trucks gehört zum Volvo<br />
Konzern, einem der weltweit größten Hersteller von LKW,<br />
Bussen, Baumaschinen, Antriebssystemen für Schiffs- und<br />
Industrieanwendungen sowie Komponenten und Dienstleistungen<br />
für die Luft- und Raumfahrt. Ein umfassendes Spektrum<br />
an Finanzierungs- und Service-Dienstleistungen gehört<br />
ebenfalls zum Angebot des Konzerns.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.thenewsmarket.com/volvogroup.<br />
Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 307
Veranstaltungen<br />
Neu: Diskurs 20<strong>08</strong> – das DVGW-Forum für Gas und Wasser und Mitgliederversammlung des DVGW<br />
Standortbestimmung des DVGW und seiner Mitglieder<br />
vor dem Hintergrund aktueller Themen<br />
Am 10./11. Juni 20<strong>08</strong> veranstaltet der DVGW, Deutsche Vereinigung<br />
des Gas- und Wasserfache e.V. – Technisch-wissenschaftlicher<br />
Verein, Bonn, in Würzburg den „Diskurs 20<strong>08</strong>“. In<br />
diesem neuen Konzept ist die DVGW-Mitgliederversammlung<br />
in ein Forum eingebettet, in dem die aktuellen Sachthemen<br />
des Gas- und Wasserfaches im Fokus stehen. Das Programm:<br />
10. Juni 20<strong>08</strong><br />
Ein Festvortrag und drei Impulsreferate eröffnen den Diskurs.<br />
Darin werden Themen der Energie- und Wasserversorgung<br />
im Wandel der demografischen und klimatischen Trends sowie<br />
die Auswirkungen von europäischen und internationalen<br />
Entwicklungen erörtert. Auf der anschließenden Podiumsdiskussion,<br />
die von der Wirtschaftsjournalistin Brigitte Bastgen<br />
PVC Aktuell – fensterbau/frontale 20<strong>08</strong><br />
20 Jahre Arbeitsgemeinschaft PVC und Umwelt e.V. im Jahre<br />
20<strong>08</strong> sind ein guter Anlass, Zwischenbilanz zu ziehen: Der<br />
Werkstoff PVC hat die Stürme der letzten zwanzig Jahre gestärkt<br />
überstanden!<br />
Wirtschaftlich erfolgreich<br />
Erfolgreich ist die wirtschaftliche Entwicklung des Werkstoffes<br />
PVC in Deutschland, denn die Nachfrage wuchs von<br />
1988 bis Ende 2007 um mehr als 40 Prozent. Zum Beispiel<br />
stieg die Verarbeitung von Profilen deutschlandweit von rund<br />
400.000 Tonnen auf fast 900.000 Tonnen. Auch der Absatz<br />
von Klassikern wie Bodenbelägen oder Rohren wächst wieder.<br />
So lag der Produktionszuwachs bei Rohren im Jahr 2007<br />
laut Kunststoffrohrverband bei 9,9 Prozent.<br />
Dieser Erfolg beruht nicht nur auf wachsendem Kunden-Interesse,<br />
sondern auch auf der Weiterentwicklung der Produkte.<br />
Bei Fensterprofilen ist es die bessere Wärmedämmung bis<br />
hin zur Eignung für Passivhäuser. Bei Rohren verzeichnen wir<br />
eine Leistungssteigerung bei der Steifigkeit durch Schaumkern<br />
oder biaxiales Recken. Weitere Verbesserungen betreffen<br />
die Rezepturen wie die Entwicklung neuer Stabilisatoren<br />
und Weichmacher, die heute schon in großem Umfang einge-<br />
geleitet wird, werden diese auf ihre Relevanz für die Branche<br />
und für die zukünftige Ausrichtung des DVGW hin bewertet.<br />
Alle Teilnehmer – ob Gas- und Wasserexperten, Unternehmer,<br />
Hersteller oder Vertreter von Institutionen des Gas- und Wasserfaches<br />
– werden aktiv in den Dialog eingebunden. Die Versorgungs-<br />
und Herstellerunternehmen sind hier ausdrücklich<br />
angesprochen, Positionen zu beziehen und mit dem DVGW<br />
gemeinsam Ziele zu formulieren. Diese Anregungen sollen<br />
die Zukunftsausrichtung des DVGW als Leistungsträger für<br />
die technisch-wissenschaftliche Weiterentwicklung des Gasund<br />
Wasserfaches mit bestimmen.<br />
11. Juni 20<strong>08</strong><br />
Der zweite Tag steht unter dem Motto „Dialog mit Marktpartnern“<br />
und gliedert sich in ein Gas- und ein Wasserforum, die<br />
parallel stattfinden werden. Der Gaspart steht unter dem Thema<br />
„Der Markt der Wärmeerzeuger: Technologische Entwicklungen<br />
im nationalen und europäischen Ordnungsrahmen“.<br />
Der Wasserteil behandelt das Gebiet „Trinkwasserversorgung<br />
– Gesundheits- und Hygieneaspekte in der Trinkwasserversorgung<br />
im nationalen und europäischen Ordnungsrahmen“.<br />
Weitere Informationen unter: www.dvgw-diskurs.de.<br />
setzt werden. Zudem darf man die Produktivitätsfortschritte<br />
zum Beispiel durch neue Elektrolyse-Anlagen der PVC-Hersteller<br />
und durch größere Ausstoßleistungen der Verarbeitungsmaschinen<br />
nicht vergessen. Auch sie tragen wesentlich<br />
zur Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Produktion bei.<br />
Der hohe Aufwand für Innovationen, wie auch das Engagement<br />
der Finanzinvestoren bei einer Reihe von Unternehmen<br />
belegen gleichzeitig das Vertrauen der Industrie in die Zukunft<br />
des Werkstoffs.<br />
Ökologisch verbessert<br />
Die Umweltauswirkungen von Herstellung, Verwendung und<br />
Entsorgung verringerten sich durch eine Reihe von Maßnahmen<br />
entlang des gesamten Lebensweges deutlich. Die Emissionen<br />
bei Herstellung und Verarbeitung konnten schon wegen<br />
der erreichten Energieeinsparungen signifikant gesenkt<br />
werden. Besonders hervorzuheben sind die Fortschritte bei<br />
der Verwertung. Nach unserer letzten Erhebung 2007 erreichten<br />
wir bereits im Jahr 2005 eine stoffliche Verwertung von<br />
180.000 Tonnen in Deutschland bei 505.000 Tonnen PVC-<br />
Abfällen. Davon wurden 75 Prozent stofflich oder energetisch<br />
verwertet.<br />
3<strong>08</strong> Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>
Sozial fortschrittlich<br />
Der wirtschaftliche Erfolg der PVC-Branche führt auch zu einer<br />
vorteilhaften Sozialbilanz: In den letzten 20 Jahren sind<br />
neue Arbeitsplätze im Verarbeitungssektor entstanden. Dies<br />
gilt insbesondere für Profilhersteller, die heute in Deutschland<br />
etwa 52 Prozent des PVC verwenden. Die Erfolge für PVC-<br />
Profile bei den Energiespar-Investitionen in Mittel- und Osteuropa<br />
führten auch 2007 in einer Reihe von Unternehmen<br />
zu Neueinstellungen. Es ist anzunehmen, dass die PVC-Verarbeiter<br />
2007 im Durchschnitt - wie auch die übrigen Kunststoff-Verarbeiter<br />
- etwa 3 Prozent mehr Mitarbeiter beschäftigt<br />
haben als im Jahr zuvor.<br />
Kunden bietet der Werkstoff PVC Produkte von hervorragender<br />
Qualität mit hohem Nutzen. Dazu gehören Fenster,<br />
die man nicht streichen muss, Rohre, die sich wegen ihrer<br />
glatten Oberfläche nicht zusetzen oder Bodenbeläge, die nur<br />
einen geringen Reinigungsaufwand erfordern. Dies schlägt<br />
sich im niedrigen Unterhaltungsaufwand und in günstigen<br />
Wohn-Nebenkosten nieder.<br />
Im Hinblick auf das Vertrauen der Kunden in Kunststoffprodukte<br />
aus PVC ist es sicher kein Zufall, dass ein großer Teil<br />
wie Profile, Rohre, Folien oder Tapeten mit Gütesicherung<br />
hergestellt wird.<br />
ARIS ProcessWorld Europe ´<strong>08</strong><br />
Treffpunkt für BPM-Experten<br />
Die ARIS ProcessWorld ist die weltweit führende Veranstaltung<br />
für Geschäftsprozessexperten. Dieses Jahr öffnet die<br />
europäische Fach- und Anwenderkonferenz ihre Pforten in<br />
Berlin vom 16. bis 18. Juni 20<strong>08</strong>. Dort informieren sich Teilnehmer<br />
über die neuesten Entwicklungen im Geschäftsprozessmanagement<br />
(BPM) und treten in den Dialog mit andern<br />
Vordenkern.<br />
Die ARIS ProcessWorld ist bekannt dafür, dass sie die innovativsten<br />
Köpfe des BPM und die erfahrensten ARIS-Anwender<br />
zusammenbringt. So werden neue Initiativen angestoßen, die<br />
von der betriebswirtschaftlichen Sicht auf Unternehmensprozesse<br />
geprägt sind. Die Präsentation erfolgreicher Projekte<br />
ermöglicht zudem einen praxisorientierten Gedankenaustausch.<br />
Das Motto der ARIS ProcessWorld Europe ´<strong>08</strong> lautet „Improve<br />
Business Performance”. IDS Scheer unterstützt Unterneh-<br />
Zwischenbilanz auf dem Weg<br />
zur Nachhaltigen Entwicklung<br />
Die Zwischenbilanz ergibt demnach, dass der Werkstoff<br />
PVC die Stürme der letzten 20 Jahre gestärkt überstanden<br />
hat. Der Kunststoff hat nicht nur überlebt, sondern gerade in<br />
Deutschland Maßstäbe gesetzt bei Wachstum, Umwelt und<br />
Soziales. Außerdem ist PVC zum Impulsgeber für die europäische<br />
Branche geworden.<br />
Diese Leistung wurde vor allem erbracht von der Gruppe von<br />
Unternehmen und Verbänden, die die Arbeitsgemeinschaft<br />
PVC und Umwelt getragen hat und trägt. Sie und die handelnden<br />
Personen haben gelernt, die Vorteile ihrer Produkte<br />
verständlich darzustellen und in der Diskussion mit Entscheidern<br />
und Öffentlichkeit Vertrauen aufzubauen.<br />
Auch die europäische PVC-Branche bekennt sich mittlerweile<br />
seit Jahren mit ihrer Selbstverpflichtung Vinyl 2010 und konkreten<br />
Schritten zur nachhaltigen Entwicklung. Sie will mit<br />
der Vinyl Foundation die dauerhafte Finanzierung dieser beschlossenen<br />
Maßnahmen sicherstellen.<br />
Dies ist ein wichtiger Beitrag zur Fortführung des eingeschlagenen<br />
Kurses. Denn auch PVC ist nicht für alle Zeiten vor neuen<br />
Unwettern sicher. Es bedarf also stetiger Anstrengungen,<br />
um für solch schwierige Situationen gewappnet zu sein.<br />
Weitere Informationen unter: www.agpu.com.<br />
men darin, ihre Business Performance in der Gesamtheit kontinuierlich<br />
zu verbessern. BPM von IDS Scheer ermöglicht es<br />
Unternehmen, die täglichen Abläufe effizienter zu gestalten,<br />
intelligente Entscheidungen auf Basis einer transparenten<br />
Organisation zu treffen und schnellere Projektergebnisse zu<br />
erzielen. Das bedeutet im Ergebnis verlässliches Wachstum,<br />
maximale Kosteneffizienz und hohe Profitabilität. Denn gerade<br />
jetzt stehen verantwortliche Manager branchenübergreifend<br />
vor der Herausforderung, sich auf das global eintrübende<br />
Wirtschaftsklima vorzubereiten und zukunftsfähige Entscheidungen<br />
zu treffen. Daher stellt sich ein gutes Geschäftsprozessmanagement<br />
im Unternehmen zunehmend als Schlüsselqualifikation<br />
heraus. Nur so ist eine fl exible Anpassung an<br />
die aktuellen Bedürfnisse des Marktes realisierbar und, daran<br />
gekoppelt, eine optimale Ausrichtung der Unternehmensstrategie.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.processworld.com/europe/german/start.html.<br />
Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 309
Technik und Qualifikation im Fokus<br />
3. Nürnberger Informations- und Erfahrungsaustausch zum Rohrvortrieb<br />
Am 13. März 20<strong>08</strong> trafen sich Mitarbeiter von Kommunalen<br />
Auftraggebern, Vergabestellen, Wasserwirtschaftsämtern,<br />
Ingenieurbüros, Rohrvortriebsunternehmen und Herstellern<br />
von Rohren und Rohrvortriebsmaschinen sowie Geologen<br />
und Bodengutachter zum 3. Nürnberger Informations- und<br />
Erfahrungsaustausch. Gemeinsam eingeladen hatten „RAL-<br />
Gütegemeinschaft Güteschutz Kanalbau“, Bad Honnef, und<br />
„LGA Bautechnik GmbH“, Nürnberg. Informiert und diskutiert<br />
wurde über die neuen Regelwerke DWA-A 125 und DWA-A<br />
161 (Gelbdruck), den Einsatz von Vortriebsrohren aus verschiedenen<br />
Werkstoffen und neue Entwicklungen im Bereich<br />
von Online-Überwachungssystemen. Erfahrungen eines<br />
Auftraggebers bei Planung, Ausschreibung und Bauüberwachung<br />
sowie der Bericht eines vom Güteausschuss der Gütegemeinschaft<br />
Kanalbau beauftragten Prüfingenieurs über<br />
routinemäßige Baustellenbesuche stellten den Praxisbezug<br />
her.<br />
Neue Anforderungen beim Rohrvortrieb<br />
Die Technik des Rohrvortriebs ist heute auf der baubetrieblichen<br />
Seite sehr weit entwickelt und weist einen hohen Automatisierungsgrad<br />
auf. Demgegenüber ist das Verständnis<br />
des Tragverhaltens der Rohre während des Vortriebs in dem<br />
immer noch gültigen Regelwerk ATV A 161 (Ausgabe 1990)<br />
zurückgeblieben. Hier wird es Neuerungen geben. Der Gelbdruck<br />
ist in Bearbeitung, der Redaktionsausschuss tagt. „Die<br />
modifizierte Fassung ist hinsichtlich mehrerer statischer Aspekte<br />
überarbeitet worden und wird für eine höhere Planungssicherheit<br />
sorgen“: Diese Aussicht gaben Dr.-Ing. Albert Hoch<br />
und Dipl.-Ing. Horst Dillinger, LGA Bautechnik GmbH, in ihren<br />
Referaten. Deutlich wurde auch: Die Anforderungen an die<br />
verschiedenen Bausteine einer Vortriebsmaßnahme sind erheblich<br />
gestiegen. „Die Herstellung dauerhaft dichter, standsicherer,<br />
funktions- und betriebssicherer Entwässerungsanlagen<br />
kann gelingen, wenn hochwertige Baumaterialien mit<br />
leistungsfähigen Vortriebseinrichtungen und zuverlässiger<br />
Mess- und Steuertechnik von erfahrenem und fachkundigem<br />
Personal eingebaut werden“, so die Meinung eines Auftraggebers.<br />
Gefordert sind hier die Hersteller genauso wie die<br />
Planer und die ausführenden Unternehmen. Diese kamen in<br />
Nürnberg zu Wort und stellten die neuesten Entwicklungen<br />
der Branche vor: So werden heute neben den konventionellen<br />
Druckübertragungsringen aus Holzwerkstoffen, die bei<br />
gekrümmten Vortriebstrassen nicht unerhebliche Kräfte quer<br />
zur Rohrachse verursachen, neuerdings auch erfolgreich<br />
Druckübertragungs¬ringe eingesetzt, die nach dem hydraulischen<br />
Prinzip der kommunizierenden Gefäße funktionieren<br />
("hydraulische Fuge"). Auch bei den Werkstoffen hat sich<br />
einiges getan: Wurden in früheren Zeiten Rohrvortriebe fast<br />
ausschließlich mit Stahlbeton- und Stahlrohren durchgeführt,<br />
werden heute auch Rohrvortriebe mit anderen Rohrwerkstoffen<br />
ausgeführt (z. B. Vortriebsrohre aus Steinzeug, duktilem<br />
Guss, UP-GF, Polymerbeton), wodurch sich fl exiblere<br />
Einsatzmöglichkeiten des Rohrvortriebes ergeben.<br />
Instrumente der Qualitätssicherung<br />
Auch in Bezug auf die Qualitätssicherung hat sich vieles getan.<br />
Eine moderne Onlineüberwachung bietet Bauherren,<br />
Aktuelle Entwicklungen beim Rohrvortrieb waren Gesprächsthema<br />
in der begleitenden Ausstellung<br />
ausführenden Firmen und Ingenieurbüros eine leistungsstarke<br />
Methode zur statischen Simulation und Begleitung von<br />
Rohrvortrieben. Mit Hilfe dieser Überwachungssysteme können<br />
die bisherigen Risikofaktoren einer Überbeanspruchung<br />
der Rohre vermindert werden und damit die Sicherheit und<br />
Wirtschaftlichkeit von Vortriebsmaßnahmen entscheidend erhöht<br />
werden. Zur erfolgreichen Durchführung einer Baumaßnahme<br />
trägt die Gütesicherung Kanalbau bei. Firmen welche<br />
die Anforderungen einer oder mehrerer Beurteilungsgruppen<br />
für den Rohrvortrieb erfüllen, besitzen die für die Durchführung<br />
entsprechender Maßnahmen erforderliche Qualifikation<br />
(VP; VM; VD; VO und VOD). Bei unangemeldeten Baustellenbesuchen<br />
prüft ein vom Güteausschuss beauftragter Prüfingenieur<br />
oder eine vom Güteausschuss beauftragte Prüfstelle<br />
die Qualifikation der Fachfirmen mit Prüfung der Eigenüberwachungsunterlagen,<br />
Meldung der Baustellen und der personellen<br />
und maschinentechnischen Ausstattung. Bei Mängeln<br />
erfolgen Wiederholungsprüfungen. Die Ergeb¬nisse werden<br />
in Protokollen festgehalten und diese dem Güteausschuss<br />
vorgelegt. Berichte über nicht erfüllte Anforderungen führen<br />
zu Ahndungsmaßnahmen bis hin zum Gütezeichenentzug.<br />
Ein faires System, das sich nach Meinung vieler Auftragnehmer<br />
und Auftraggeber bewährt hat.<br />
„Dieses Fachgespräch lädt ein, sich über aktuelle Entwicklungen<br />
in Bezug auf Regelwerke, Innovationen, Vortriebsprojekte<br />
und Vortriebsverfahren zu informieren“, erklärte Dr. Marco<br />
Künster, Güteschutz Kanalbau, in seiner Begrüßungsrede.<br />
Ziel der Veranstaltung sei es, den am Rohrvortrieb interessierten<br />
Personenkreisen ein Forum für den praxisbezogenen,<br />
informellen und regelmäßigen Austausch zu bieten. Das Konzept<br />
geht auf. Aufgrund der Vielzahl der Anmeldungen und<br />
der positiven Resonanz soll die Veranstaltung im nächsten<br />
Jahr fortgesetzt werden.<br />
Weitere Informationen unter: www.kanalbau.com.<br />
310 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>
15.900 Fachbesucher kamen zur Leitmesse der europäischen Energie- und Wasserwirtschaft<br />
Aussteller hoch zufrieden mit Verlauf der E-world energy & water 20<strong>08</strong><br />
Mit Rekordwerten ging in der Messe Essen die achte E-world<br />
energy & water zu Ende: In allen Bereichen waren deutliche<br />
Steigerungen zu verzeichnen. 460 Aussteller aus 21 Ländern<br />
– im Vorjahr 420 Aussteller aus 18 Ländern – waren hoch zufrieden<br />
mit dem Verlauf der Messe. 15.900 Fachbesucher –<br />
ein Zuwachs von 20 Prozent – kamen aus über 30 Ländern zur<br />
europäischen Leitmesse der Energie- und Wasserwirtschaft.<br />
Im Kongress lagen die Teilnehmerzahlen wie im Vorjahr wieder<br />
deutlich über 3.000 Tagesgästen. Insbesondere international<br />
legte die E-world zu. Der Auslandsanteil der Besucher<br />
stieg von 14 auf 17 Prozent. Die Besucher kamen von allen<br />
Kontinenten, wobei insbesondere die Anzahl der Gäste aus<br />
Süd- und Mittelamerika und dem asiatischen Raum stiegen.<br />
Aus Nicht-EU-Ländern kam ein Drittel der ausländischen Besucher.<br />
„Das Thema Energie steht spürbar im Brennpunkt des Interesses<br />
in ganz Europa. Wir freuen uns sehr über dieses erneute<br />
große Wachstum der E-world und danken den Ausstellern<br />
für die herausragenden Auftritte, die sie hier in Essen gezeigt<br />
haben,“ erklärten die beiden Gesellschafter der E-world<br />
GmbH Dr. Joachim Henneke, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
der Messe Essen und Dr. Niels Ellwanger, Vorstand der<br />
con|energy ag. Fast 90 Prozent der Unternehmen erklärten<br />
schon jetzt, dass sie – zum Teil mit vergrößerten Standflächen<br />
– an der nächsten E-world, die vom 10. bis 12. Februar 2009<br />
stattfindet, wieder teilnehmen wollen.<br />
2nd Annual European Energy Congress<br />
war hochkarätiger Auftakt<br />
Bereits am Vortag der E-world trafen auf dem 2nd Annual European<br />
Energy Congress hochrangige Entscheider aus Wirtschaft<br />
und Politik zusammen und diskutierten über die globale<br />
Entwicklung und realistische Klimaschutzziele sowie über<br />
Energieeffizienz und die Auswirkungen auf die Unternehmen.<br />
Unter ihnen waren Dr. Fatih Birol, Chef-Ökonom, Leiter der<br />
Economic Analysis Division, Internationale Energieagentur,<br />
Dr. Chris Mottershead, Distinguished Advisor Energy and<br />
Environment, BP plc., Prof. Dr. Mojib Latif vom Leibniz-Institut<br />
für Meereswissenschaften an der Universität Kiel, Lars<br />
Josefsson, Chief Executive Officer, Vattenfall AB, Dr. Wulf<br />
Bernotat, Vorsitzender des Vorstandes der E.ON AG; und Dr.<br />
Jürgen Großmann, Vorstandsvorsitzender der RWE AG.<br />
Partnerland Schweiz traf auf großes Interesse<br />
Als Partnerland der achten E-world war die Schweiz neben<br />
ihrem Gemeinschaftsstand auf vielfältige Weise präsent und<br />
spielte auch in den Konferenzen eine prägende Rolle. Das internationale<br />
Fachpublikum hatte so Gelegenheit, neben den<br />
traditionellen Schweizer Ausstellern auch weitere innovative<br />
Unternehmen aus dem Umfeld der Energieszene Schweiz<br />
kennen zu lernen, die ihre Produkte und Dienstleistungen am<br />
Schweizer Gemeinschaftsstand zeigten. Walter Steinmann,<br />
Direktor des Eidgenössischen Departements für Umwelt,<br />
Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK beim Bundesamt<br />
für Energie BFE: „Die Schweiz hat sich sehr gut präsentieren<br />
können. Wir haben großes Interesse festgestellt auch in den<br />
Kongressen, und es gab viele Kontakte am Gemeinschaftsstand.<br />
Wir meinen, dass Deutschland wahrgenommen hat,<br />
dass die Schweiz nahe bei Europa ist, auch ohne EU-Mitglied<br />
zu sein. Wir haben auch einzelne regenerative Energien vorstellen<br />
können und freuen uns auf die Kooperation mit Nordrhein-Westfalen<br />
in den Gebieten Wärmepumpen und European<br />
Energy Award.“<br />
Hochkarätig besetzte Konferenzen<br />
stießen auf sehr gute Resonanz<br />
Auf sehr gute Resonanz stießen auch die insgesamt 30 Konferenzen<br />
und Workshops, die im Zusammenspiel mit der<br />
Messe den besonderen Mehrwert der E-world bilden. Sehr<br />
gut besucht war die Konferenz „Deutscher Gasmarkt“ - unter<br />
anderem mit den Rednern Ulf Heitmüller, Vorsitzender der<br />
Geschäftsführung der Shell Energy Deutschland GmbH, und<br />
Dr. Thomas Mecke, Geschäftsführer der NUON Deutschland<br />
GmbH – sowie die Bioenergetische Fachtagung, in der der<br />
Geschäftsführer der Deutschen Energieagentur Stephan<br />
Kohler und Dr. Claudius da Costa Gomez, Geschäftsführer<br />
des Fachverbandes Biogas referierten.<br />
Eine wichtige Plattform für den Austausch war auch die Konferenz<br />
„Strom im Wettbewerb“ mit Dr. Peter Schäfer, Mitglied<br />
der Geschäftsführung der E.ON Energy Sales GmbH, Dr. Andreas<br />
Radmacher, Vorstand der RWE Energy AG, Hans Schweickhardt,<br />
CEO der EOS Energie Ouest Suisse, und Sven<br />
Becker, Geschäftsführer der Trianel European Energy Trading<br />
GmbH. In der Konferenz Kraftwerkstechnik wurden besonders<br />
die Aspekte Energieeffizienz und Klimaschutz berücksichtigt.<br />
Der Fachkongress Zukunftsenergien der EnergieAgentur.<br />
NRW hatte die Rekordzahl von über 1.000 Anmeldungen. Der<br />
4. Deutsche Wasserstoff Congress lieferte den rund 600 Teilnehmern<br />
qualifizierte Expertenbeiträge über den Weg und die<br />
Rolle des Wasserstoffs in der Energiewirtschaft sowie über<br />
den Entwicklungsstand und die Perspektiven der Wasserstoff-<br />
und Brennstoffzellentechnologien.<br />
E.ON Energie AG/E.ON Ruhrgas AG<br />
gewinnt den Connect Award 20<strong>08</strong><br />
Zum zweiten Mal prämierte eine unabhängige Jury aus renommierten<br />
Messe-, Marketing- und Designexperten die<br />
besten Messeauftritte mit dem Connect Award. In der Größenklasse<br />
S siegte die Leipziger Get AG, in der Größenklasse<br />
M überzeugte der Stand der norwegischen Statoil Hydro<br />
ASA die Jurymitglieder. Der Preis in der Kategorie der größten<br />
Messestände ging an die E.ON Energie AG / E.ON Ruhrgas<br />
AG. E.ON gewann bereits im letzten Jahr den ersten Connect<br />
Award. Karl-Michael Fuhr, Vorstandsmitglied der E.ON Energie<br />
AG, war hochzufrieden mit der erneuten Auszeichnung:<br />
„Es freut uns sehr, dass wir Kunden und Jury überzeugen<br />
konnten – das ist Ansporn für die kommende E-world!“<br />
Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong> 311
MVV Energie investiert in die Zukunft<br />
Hauptversammlung des Mannheimer Energieunternehmens<br />
– MVV-Vorstandschef Dr. Rudolf Schulten setzt auf Umwelt- und Klimaschutz<br />
Das Mannheimer Energieunternehmen MVV Energie AG sieht<br />
in den Bereichen Umwelt- und Klimaschutz enorme Wachstumsund<br />
Investitionschancen und will diese in den kommenden<br />
Jahren konsequent nutzen. Auf der diesjährigen Hauptversammlung<br />
kündigte der Vorstandsvorsitzende der im<br />
SDAX notierten Stadtwerke-Gruppe, Dr. Rudolf Schulten, am<br />
Freitag in Mannheim verstärkte Investitionen in Projekte zur<br />
Energieeinsparung und Stärkung der Energieeffizienz, in den<br />
Ausbau der umweltfreundlichen Fernwärme sowie die Nutzung<br />
erneuerbarer Energien und neuer Energietechnologien<br />
an. Dr. Schulten: „Gerade den Stadtwerken bieten sich in ihren<br />
lokalen Märkten und mit ihrer dezentralen Strategie neue<br />
Erfolg versprechende Wachstumsfelder.“<br />
Mit dem integrierten Energie- und Klimaprogramm bis 2020<br />
habe die deutsche Bundesregierung anspruchsvolle Klimaschutz-<br />
und Einsparziele gesetzt. Gleichzeitig fordere die<br />
Europäische Kommission, den Anteil der erneuerbaren Energien<br />
zu erhöhen und die Energieeffizienz zu verbessern. Gerade<br />
in Städten und Ballungsgebieten sind nach Ansicht des<br />
Vorstandschefs der MVV Energie die Schadstoffprobleme<br />
aufgrund der Konzentration von Industrie- und Gewerbeunternehmen,<br />
der Bevölkerungsdichte und des Verkehrsaufkommens<br />
besonders groß. Dementsprechend liegen, so Dr.<br />
Schulten, hier auch die erfolgversprechendsten Ansatzpunkte<br />
für einen wirksamen Klimaschutz.<br />
Dabei setzt die MVV Energie vor allem auf einen Ausbau der<br />
Kraft-Wärme-Kopplung, der Fernwärme und der Erneuerbaren<br />
Energien. Bereits heute erzeugt das Unternehmen nach<br />
den Worten seines Vorstandsvorsitzenden in seinen eigenen<br />
Anlagen 20 Prozent des Stroms aus Erneuerbaren Energien<br />
sowie zusätzlich 27 Prozent in Kraft-Wärme-Kopplung und<br />
liege damit weit über dem Bundesdurchschnitt mit einem Anteil<br />
von 14 Prozent an Erneuerbaren Energien und 9 Prozent<br />
aus Kraft-Wärme-Kopplung.<br />
Dr. Schulten: „Diesen Vorsprung werden wir gezielt weiter<br />
ausbauen.“ Gleichzeitig ist das Unternehmen Vorreiter eines<br />
Kooperationsprojekt in der Metropolregion Rhein-Neckar, mit<br />
dem in den kommenden Jahren der Fernwärmeanteil an der<br />
Wärmeversorgung von derzeit 13 auf rund 29 Prozent mehr<br />
als verdoppelt werden soll.<br />
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2006/07 (1.10.2006 –<br />
30.9.2007) hat die MVV Energie wie alle im Wärme- und<br />
Erdgasgeschäft tätigen Gesellschaften aufgrund des sehr<br />
milden Winters witterungsbedingte Absatzeinbußen hinnehmen<br />
müssen. Dennoch konnte die Unternehmensgruppe den<br />
Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um knapp 4 Prozent auf<br />
2,3 Milliarden Euro steigern. Das operative Ergebnis (EBIT)<br />
lag nach dem Konzernabschluss der MVV Energie AG, der<br />
nach internationalen Rechnungslegungvorschriften aufgestellt<br />
wird, bei 215 Millionen Euro. Bereinigt um den nicht<br />
zahlungswirksamen Bewertungseffekt nach IAS 39 hat die<br />
MVV Energie ein EBIT von 199 Millionen Euro gegenüber 201<br />
Millionen Euro im Vorjahr erzielt.<br />
Der Jahresüberschuss nach Fremdanteilen stieg gleichzeitig<br />
im Vorjahresvergleich von 50 auf 109 Mio Euro. Die Hauptursache<br />
für diesen Ergebnissprung war ein latenter Steuerertrag<br />
im Konzernabschluss 2006/07 von 46 Millionen Euro aus der<br />
Unternehmensteuerreform 20<strong>08</strong>. Zudem ist auch der positive<br />
Free Cashflow von 119 Millionen Euro – im Vorjahr war dieser<br />
mit 52 Millionen Euro noch negativ – ein „Zeichen für die robuste<br />
Ertragsund Finanzkraft unseres Unternehmens“.<br />
Grundlage für die Dividendenausschüttung an die Aktionäre<br />
ist der Einzelabschluss 2006/07 der MVV Energie nach dem<br />
deutschen Handelsgesetzbuch (HGB). Danach weist das Unternehmen<br />
einen Jahresüberschuss von 68 Millionen Euro aus<br />
im Vergleich zu 58 Millionen Euro im Vorjahr. „Von dieser positiven<br />
Ergebnisentwicklung profitieren auch die Anteilseigner“,<br />
so Dr. Schulten vor den rund 1.800 Aktionären und Gästen im<br />
Mannheimer Congress Centrum Rosengarten. Aufsichtsrat<br />
und Vorstand schlagen der Hauptversammlung eine unveränderte<br />
Dividende von 0,80 Euro pro Aktie vor. Durch die höhere<br />
Zahl an dividendenberechtigten Aktien nach der erfolgreiche<br />
Kapitalerhöhung im Oktober 2007 schüttet die MVV Energie<br />
aber für das Geschäftsjahr 2006/07 insgesamt 52,7 Millionen<br />
Euro aus und damit 8,1 Millionen Euro mehr als im Vorjahr.<br />
Verlag: Kommunal-Verlag - Fachverlag für Kommunalwirtschaft und Umwelttechnik GmbH -<br />
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312 Kommunalwirtschaft <strong>04</strong>/20<strong>08</strong>