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alexander lüderitz - Verein zur Förderung der Rechtswissenschaft ...

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Universitätsprofessor Dr. Jens Peter Meincke<br />

Rektor <strong>der</strong> Universität zu Köln<br />

Alexan<strong>der</strong> Lü<strong>der</strong>itz, an den wir heute erinnern, hat sich nicht nur um seine Fakul-<br />

tät, son<strong>der</strong>n auch um die Universität im Ganzen verdient gemacht. Er hat als<br />

Mitglied des Dekanekollegiums, als Senator, als Beauftragter für den Austausch<br />

mit Clermont-Ferrand und zeitweise auch mit Paris-Sorbonne, als Mitglied <strong>der</strong><br />

Kapazitätskommission und invielen weiterenÄmtern für die Universität gewirkt.<br />

Er hat durch seine sachbezogene Amtsführung in <strong>der</strong> Selbstverwaltung über seine<br />

Fakultät hinaus Aufmerksamkeit gefunden. Durch seinen Einsatz als Forscher<br />

und Lehrer hat er die Universität und ihren Geist nach innen und außen vor-<br />

bildlich repräsentiert. Und er hat mit seiner außergewöhnlichen Persönlichkeit<br />

auch auf mich als Fakultätskollegen großen Eindruck gemacht. Nur zu diesem<br />

letzteren Punkt möchte ich ein paar persönlich gefärbte Bemerkungen hinzufü-<br />

gen.<br />

Ich kannte Alexan<strong>der</strong> Lü<strong>der</strong>itz gut. Ich achtete ihn, schätzte seine Fachkenntnis<br />

hoch ein, bewun<strong>der</strong>te sein Engagement für die Wissenschaft und für die<br />

Studenten und staunte über seine Bereitschaft, sich im Kreis <strong>der</strong> Fakultät offen<br />

und kritisch zu äußern. Es gefiel mir, mich gelegentlich beim Mittagessen mit<br />

ihm über Fragen <strong>der</strong> Universität und des außeruniversitären Lebens - meist<br />

aufmerksam und nachdenklich, manchmal aber auch in einer durch Mittags-<br />

müdigkeit bestimmten, eher unkonzentrierten Gesprächslaune - auszutauschen.<br />

Wenn wir über Universitätsdinge sprachen, machte er, selbstkritisch wie er<br />

war, nicht nur seine Erfolge, son<strong>der</strong>n hin und wie<strong>der</strong> auch Nicht-Erfolge<br />

zum Thema. AuiSerhalb des Universitätsbereichs kreisten seine Gedanken bei<br />

solchen Gelegenheiten meist um sein Enkelkind und um seine Kin<strong>der</strong>, die seine<br />

Frau und ihn viel beschäftigten. Wie viele an<strong>der</strong>e mochte ich Alexan<strong>der</strong> Lü<strong>der</strong>itz<br />

sehr.<br />

Mit Alexan<strong>der</strong> Lü<strong>der</strong>itz befreundet zu sein, war allerdings nicht ganz leicht. Denn<br />

er hatte etwas Strenges an sich, was ihn in einer nicht immer fruchtbaren<br />

Spannung zu sich selbst und zu seiner Arbeit hielt, und was sich auch in seinem<br />

Verhältnis zu an<strong>der</strong>en gelegentlich sperrig bemerkbar machte. Er achtete und<br />

befolgte entschiedene Grundsätze und plädierte für klare, unverrückbare Linien.<br />

Sogenannte „kölsche Lösungen", krumme Wege, auf denen sich dennoch<br />

im Ergebnis vernünftige Lösungen erreichen lassen, waren ihm suspekt. War<br />

er mit seinem Gegenüber nicht einverstanden, konnte er das erstaunlich offen<br />

und ungeschminkt, im Einzelfall in <strong>der</strong> ihm eigenen Direktheit auch fast<br />

verletzend von sich geben. Vermutlich war er bereit, in demselben Ton, den<br />

er an<strong>der</strong>en gegenüber einschlug, mit sich selbst reden zu lassen. Nur war es<br />

für mich als dem Jüngeren nicht leicht, das im Dialog einmal ernsthaft auszu-<br />

probieren.

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