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LCON<br />
präsentiert<br />
JUST ANOTHER<br />
LOVE STORY<br />
(BEDINGUNGSLOS)<br />
von OLE BORNEDAL<br />
Dänemark 2007 | 100 Minuten<br />
Pressekontakt:<br />
<strong>Ascot</strong> <strong>Elite</strong> <strong>Entertainment</strong> <strong>Group</strong><br />
Corinne Otto<br />
Badenerstrasse 156<br />
8026 Zürich<br />
corinne@ascot-elite.ch<br />
Telefon 044 298 81 72<br />
KINOSTART: 25. Juni 2009
Inhaltsverzeichnis<br />
Cast......................................................................................................................................................... 3<br />
Crew......................................................................................................................................................... 3<br />
Pressenotiz ............................................................................................................................................. 4<br />
Kurzinhalt................................................................................................................................................. 4<br />
Langinhalt ................................................................................................................................................ 5<br />
Anmerkungen des Regisseurs ................................................................................................................ 6<br />
Die Darsteller.............................................................................................................. ............................ 7<br />
Der Stab .............................................................................................................. .................................. 8<br />
Der dänische Film .............................................................................................................. .................... 9<br />
Der dänische Film 2007 in Zahlen ......................................................................................................... 10<br />
Der film noir .............................................................................................................. ............................ 11<br />
Anmerkungen eines Fans ...................................................................................................................... 12<br />
Neue Identität unter Palmen .................................................................................................................. 12<br />
Pressestimmen .............................................................................................................. ....................... 13<br />
2
Cast<br />
Jonas Anders W. Berthelsen<br />
Julia Rebecka Hemse<br />
Sebastian Nikolaj Lie Kaas<br />
Mette, Jonas' Frau Charlotte Fich<br />
Frank, Jonas' Kollege Dejan Cukic<br />
Julias Vater Bent Mejding<br />
Julias Mutter Ewa Fröling<br />
Dr. Dichmann Flemming Enevold<br />
Crew<br />
Regie Ole Bornedal<br />
Drehbuch Ole Bornedal<br />
Kamera Dan Lautsen<br />
Schnitt Anders Villadsen<br />
Musik Joachim Holbek<br />
Ton Nino Jacobsen<br />
Production Design Anders Engelbrecht<br />
Kostüme Jane Whittaker<br />
Maske Elizabeth Bukkehave<br />
Line Producer Barbara Crone<br />
Produzent Michael Obel<br />
Produktion Thura Film<br />
Gefördert von The Danish Film Institute, Nordisk Film & TV Fund,<br />
SVT, FILMFYN<br />
Originaltitel: KÆRLIGHED PÅ FILM<br />
(Deutsch: "Liebe im Film" oder "Liebe auf Film")<br />
3
Pressenotiz<br />
Was tun, wenn das Verbotene sich so gut anfühlt?<br />
Mit BEDINGUNGSLOS legt der dänische Top-Regisseur Ole Bornedal, seit "Nightwatch - Nachtwache"<br />
(1994) auch international renommiert und vielfach ausgezeichnet, ein poetisches und ästhetisches<br />
Meisterwerk vor: Keine klassische Dreiecksgeschichte, sondern die Story einer amour fou im Gewand<br />
eines noir-Thrillers. Bornedal schildert die fatalen Folgen eines Identitätswechsels in epischen Bildern<br />
und mit packender Drastik. Ein Film über den insgeheimen Traum, in die Rolle eines anderen zu<br />
schlüpfen, um glücklicher und aufregender zu leben.<br />
BEDINGUNGSLOS ist der erfolgreichste Film des Jahres 2007 in Dänemark.<br />
Kurzinhalt<br />
Ein schrecklicher Autounfall katapultiert eine fremde Frau mit Gedächtnisverlust in Jonas Leben. Der<br />
gestandene Familienvater gerät in den Bann der schönen Frau und ihres Geheimnisses. Er beginnt, ein<br />
Doppelleben zu führen und übernimmt die Rolle eines anderen Mannes. Er ahnt nicht im Geringsten,<br />
dass seine Sehnsucht nach einem aufregenderen Leben krasse Konsequenzen für ihn, seine Familie,<br />
seine Freunde und seine neue Geliebte haben wird.<br />
Weil Jonas sich mitschuldig fühlt am schrecklichen Autounfall von Julia, sucht der brave Familienvater<br />
die im Koma liegende junge Frau im Krankenhaus auf. Dort wird der Polizeifotograf von ihrer Familie für<br />
ihren Freund Sebastian gehalten, den sie auf einer Reise durch Asien kennen gelernt hat. Erst unfähig<br />
und später unwillig, das Missverständnis aufzuklären, hilft Jonas der aus dem Koma erwachten, aber<br />
unter Gedächtnisverlust leidenden und nahezu erblindeten Julia, zurück ins Leben zu finden. Und er<br />
verliebt sich in sie. Zunehmend in einen Strudel widersprüchlicher Gefühle geratend, schlägt Jonas trotz<br />
mysteriöser Ereignisse und bedrohlicher Begegnungen alle Warnungen in den Wind. Schließlich geht er<br />
ganz in der Rolle des Sebastian auf, verlässt Frau und Kinder und lebt fortan mit Julia zusammen, die<br />
schwanger ist. Doch eines Tages taucht ein Mann auf, der sich Jonas nennt, und Julia erinnert sich<br />
mehr und mehr daran, wer Sebastian wirklich war ...<br />
"Eine schöne Frau mit einem Geheimnis... fängt nicht so jeder film noir an?"<br />
(Frank zu Jonas, Auszug aus dem Drehbuch)<br />
4
Langinhalt<br />
Jonas hat zwar einen etwas schrägen Beruf – als Miglied eines kriminaltechnischen Teams fotografiert<br />
er Leichen - doch sonst kann er nicht klagen. Er hat eine Frau, die ihn liebt, zwei propere Kinder, eine<br />
neue Wohnung und ein altes Auto. Nur gelegentlich denkt Jonas darüber nach, wie es wohl wäre, wenn<br />
alles anders wäre. Oder wenn er ein anderer wäre.<br />
Als sein Auto mit einer Panne liegen bleibt, kommt es zu einem schrecklichen Unfall, bei dem eine<br />
junge Frau schwer verletzt wird.<br />
Von Schuldgefühlen geplagt, besucht Jonas die verunglückte schöne Frau, deren Name Julia ist, im<br />
Krankenhaus. Dort wird er von Julias Familie für ihren Freund Sebastian gehalten, den sie auf einer<br />
Reise in Asien kennen gelernt hat. Jonas schafft es nicht, das Missverständnis aufzuklären, zumal<br />
Julias Angehörige meinen, seine Anwesenheit könne für Julia hilfreich sein. Julias wohlhabender Vater<br />
bietet ihm sogar Geld dafür an, doch Jonas löst den Blankoscheck nicht ein.<br />
In der Tat wacht Julia schon bald aus dem Koma auf, leidet aber unter Gedächtnisverlust und ist<br />
nahezu blind. Jonas spielt seine Rolle als Sebastian weiter. Er hat sich in Julia verliebt. Und Julia glaubt<br />
schließlich auch, in Jonas/Sebastian die große Liebe ihres Lebens (wieder)gefunden zu haben.<br />
Obendrein erfährt Jonas von seinem Kollegen Frank, dessen Warnungen er in den Wind schlägt, dass<br />
der wirkliche Sebastian tot ist. Was niemand weiß, nicht einmal Julia, die zwar von Erinnerungsfetzen<br />
geplagt wird, diese aber nicht deuten kann: Sie und Sebastian, unsterblich ineinander verliebt, wollten<br />
zusammen sterben, um auch im Tod vereint zu sein. Obendrein hatte Sebastian die Triaden betrogen,<br />
für die er Diamanten schmuggelte, und wurde von ihnen verfolgt. Julia geriet in Panik und floh<br />
traumatisiert nach Dänemark zurück.<br />
Glücklich feiert Julias Familie deren fortschreitende Genesung und überhäuft Jonas mit Dank. Man<br />
betrachtet ihn schon als künftigen Schwiegersohn, denn Julia ist schwanger. Irritierend ist für Jonas nur,<br />
dass Julias behandelnder Arzt ihm vorwirft, er habe mit Julia geschlafen, als sie noch im Koma lag –<br />
was definitiv nicht den Tatsachen entspricht. Jedenfalls verlässt Jonas seine Frau Mette und die Kinder,<br />
um fortan als Sebastian mit Julia in einem schönen Haus am Meer ein neues Leben zu führen.<br />
Doch in diese Idylle platzt eines Tages die telefonische Nachricht von Jonas' Kollegen Frank, er habe<br />
Sebastians Fingerabdrücke in jenem Krankenhaus in Kopenhagen gefunden, in dem Julia behandelt<br />
wurde. Nur einige Augenblicke später klopft jemand an die Tür...<br />
5
Anmerkungen des Regisseurs<br />
Die Idee zu diesem Film kam mir auf einer Bergstraße im Norden Nowegens. Mit mir im Auto waren<br />
Wencke Foss, Maria Bonnevie und Depardieu. Wencke hatte eine kleine Flasche Wein in ihrer<br />
Handtasche. Maria und ich sangen. Gerard schnarchte. Ich schaute aus dem Fenster und sah die<br />
Lofoten am Horizont über dem Meer. Die schneebedeckten Berge reflektierten die Sonne mit ihrem<br />
blendenden Weiß und ich fühlte mich ganz friedlich. Hinter mir – an einem weit entfernten Ort im Süden<br />
Dänemarks – war meine Familie. An einem ganz anderen Ort, meine Frau und meine drei wunderbaren<br />
Kinder. Ich war beschämt darüber, dass ich hier im Auto sitzen konnte und mich ganz ohne sie so<br />
glücklich fühlte. Denn sie sollten natürlich immer dabei sein, hier an meiner Seite, immer...<br />
Zudem war ich unterwegs, um eine Frau zu treffen, in die ich mich verliebt hatte. Sie würde da sein und<br />
auf mich warten, wenn wir das Schiff erreichten. Und später in der Nacht würden wir zusammen aus<br />
dem Kabinenfenster schauen und sehen, wie sich das Nordlicht in unseren Gesichtern spiegelte. Ich<br />
verließ meine Familie – aber nicht meine Kinder. Heute leben wir getrennte Existenzen wie so viele<br />
schiffbrüchige Paare – das ist keine ideale Situation, aber besser als eine Ehe ohne Liebe.<br />
BEDINGUNGSLOS entstand aus dieser Erfahrung heraus. Das Leben steckt voller Enttäuschungen,<br />
Schmerzen, gemeiner Niederlagen, tapferer Hoffnungen und verzweifelter Lügen. Um diese Dinge<br />
kommt man nicht herum. Und da ist Jonas, der Familienvater, der all die guten Sachen in seinem Leben<br />
hinter sich lässt, um etwas Besseres zu finden. Der Träumer – immer verbirgt er sich irgendwo in deiner<br />
Seele und bringt dich flüsternd in Versuchung, neue Landschaften, andere Männer und Frauen und<br />
erfrischend unterschiedliche Identitäten zu erkunden.<br />
Wir haben doch alle einmal gedacht: Wie wäre es, wenn ich jemand anderer wäre? Wenn ich all meine<br />
alten Bindungen hinter mir lassen und ganz neu anfangen könnte? Auf der Autobahn einfach weiter<br />
nach Süden fahren statt die übliche Ausfahrt zu nehmen und zur Arbeit zu gehen. Einfach von allem<br />
wegrennen und das Risiko in Kauf nehmen, 20 Jahre später in einer Fernsehsendung aufzutauchen, die<br />
nach spurlos verschwunden Personen sucht. Mein Jonas in BEDINGUNGSLOS ist der Träumer in uns<br />
allen. Danke, Jonas. Danke für die Kunst, für den Film, und dafür, dass du uns all die Dinge gezeigt<br />
hast, die wir selber nicht zu tun wagen. Danke dafür, dass du uns die Erfahrung vermittelt hast, ohne<br />
dass wir dafür Verantwortung übernehmen müssen.<br />
Doch Jonas geht zu weit: Er lässt nicht nur das Leben hinter sich, das er kennt, er lügt sich in das<br />
Leben eines anderen hinein, er stiehlt die Identität eines anderen Mannes – und dessen Frau.<br />
Das ist eine Ungeheuerlichkeit, die von einem leidenschaftlichen und unerfüllbaren Traum genährt wird,<br />
der Konsequenzen hat – blutige, gnadenlose Konsequenzen, denn der Mann, dessen Name er stiehlt,<br />
erweist sich als liebeskrankes Monster, als ein verliebter Freak, ein sensibler Psychopath.<br />
Ich habe versucht, ein freizügiges modernes Drama zu schaffen, das – ja – aus dem Ruder läuft, doch<br />
das wir alle tief in unserer Seele kennen. Es ist eine gruselige Liebesgeschichte, ja genau das ist es:<br />
eine gruselige Liebesgeschichte. Wir haben zehn Wochen lang mit wilder Begeisterung gedreht, in<br />
Kopenhagen, auf der Insel Funen und in Kambodscha. Mit fantastischen Schauspielern, die ihr Metier<br />
bestens beherrschen, und mit einer Crew, die mittanzte. Dan hat einmal mehr ein Meisterstück an<br />
Kameraarbeit geleistet, obwohl ich selbst hin und wieder eine Kamera in die Hand genommen habe.<br />
Wir waren verliebt – ins Filmemachen und darin, diesen Film zu machen – den besten, den wir bisher<br />
zustande gebracht haben. Und hinterher sind die meisten nach Hause zu ihren Frauen, Männern,<br />
Freundinnen und Freunden gegangen.<br />
Ole Bornedal<br />
6
Die Darsteller<br />
Jonas – ANDERS W. BERTHELSEN<br />
Als Ole Bornedal 1994 mit "Nightwatch" seinen Durchbruch erzielte, beendet Anders W. Berthelsen<br />
gerade sein Studium an der Statens Teaterskole. Schon bald spielt er sich in populären TV-Serien wie<br />
"Taxi" (ab 1997) und "Krøniken" (ab 2004) in die Herzen der dänischen Fernsehzuschauer. Er ist aber<br />
auch in dänischen Erfolgsfilmen wie "Mifune's sidste sang" ("Mifune"), "Italiensk for begyndere"<br />
("Italienisch für Anfänger"), "Fukssvansen" ("Chop Chop") und "Kongekabale" ("King's Game") zu<br />
sehen. Außer in BEDINGUNGSLOS spielt Anders W. Berthelsen 2007 Hauptrollen in "De fortable<br />
sjæles ø" ("Island of Lost Souls"), "Den sorte Madonna" ("The Black Madonna") und "Cecilie".<br />
Julia – REBECKA HEMSE<br />
Die junge Schauspielerin stammt aus Schweden und ist deutschen Fernsehzuschauern bestens<br />
bekannt als Tochter von Kommissar Beck in der gleichnamigen TV-Reihe. In Schweden hat Rebecka<br />
Hemse auch in einigen Theaterstücken und Spielfilmen mitgewirkt.<br />
Sebastian – NIKOLAJ LIE KAAS<br />
Dreimal hat Nikolaj Lie Kaas den begehrten "Bodil Award" bekommen: für seine Rollen in den Filmen<br />
"Drengene fra Skt. Petri" ("The Boys from St. Petri"), "Idioterne" ("Idioten") und "Elsker dig for evigt"<br />
("Open Hearts"). Zu den erfolgreichen dänischen Filmen, in denen er mitgespielt hat, gehören unter<br />
anderem "I Kina spiser de hunde" ("In China They Eat Dogs"), "Blinkende lygter" ("Flickering Lights"),<br />
"De grønne slagtere" ("The Green Butchers"), "Brødre" ("Brothers"), "Reconstruction" (ebenfalls im<br />
Verleih der MFA+), "Adams æbler" ("Adam's Apples") und "Mørke" ("Todeshochzeit", bei MFA+ im<br />
Verleih).<br />
Mette – CHARLOTTE FICH<br />
Nach dem Besuch der Århus Teater Skole spielt sie erst in Århus und ab 1999 in Kopenhagen an<br />
verschiedenen Theatern, ehe sie auch im Fernsehen und in Filmen auftritt. Bekannt ist sie in Dänemark<br />
aber vor allem durch ihre Rolle der Ingrid Dahl in der populären TV-Serie "Unit 1 (Rejseholdet)". Für ihre<br />
Nebenrolle in "Drabet" ("Manslaughter") von Per Fly wird sie 2005 mit einem "Bodil" und einem "Robert"<br />
ausgzeichnet.<br />
Frank – DEJAN CUKIC<br />
Wie Anders W. Berthelsen studiert Dejan Cukic an der Statens Teaterskole und wird 1999 mit seiner<br />
Rolle in "I Kina spiser de hunde" ("In China They Eat Dogs") bekannt. 2002 übernimmt er die Hauptrolle<br />
in der Fernsehserie "Nikolaj og Julie" ("Nikolaj and Julie"). Vor BEDINGUNGSLOS wirkt er 2007 in<br />
"Forestillinger" ("Performances") von Per Fly mit.<br />
7
Der Stab<br />
OLE BORNEDAL – Regisseur und Autor<br />
Außer dass er am 26. Mai 1959 in Nørresundby, Dänemark, geboren wird und 1993 seine ersten<br />
Regiearbeiten im dänischen Fernsehen zu sehen sind, weiß man wenig über Ole Bornedal. Doch schon<br />
mit seinem Kinospielfilmdebüt "Nattevagten" ("Nightwatch") kommt der Autor und Regisseur zu<br />
internationalem Ruhm. Von der höchst erfolgreichen Story eines Studenten, der als Nachtwächter in der<br />
Pathologie eines Krankenhauses jobt und es mit einem Serienkiller zu tun bekommt, inszeniert<br />
Bornedal selbst 1997 ein amerikanisches Remake mit Ewan McGregor, Nick Nolte und Patricia Arquette<br />
in den Hauptrollen: "Nightwatch" (deutscher Titel: "Freeze – Alptraum Nachtwache"). Im gleichen Jahr<br />
fungiert er als Produzent des Horrorfilms "Mimic", in dem es um mutierte Kakerlaken geht, und in dem<br />
so illustre Darsteller wie Mira Sorvino, Giancarlo Giannini und F. Murray Abraham zu finden sind.<br />
Regisseur ist Guillermo del Toro, der im Sommer 2008 mit seiner Comicverfilmung "Hellboy – Die<br />
goldene Armee" Furore macht. Aufsehen erregt auch Ole Bornedal 2002 mit seinem historischen Film<br />
"Jeg er Dina" ("Ich bin Dina"), dem bis dato teuersten skandinavischen Filmprojekt, das mit zahlreichen<br />
internationalen und dänischen Preisen ausgezeichnet wird. 2007 gehört Ole Bornedals Fantasy-Thriller<br />
"Vikaren" ("Alien Teacher", ebenfalls im Verleih der MFA+), der ein paar Monate vor BEDINGUNGSLOS<br />
in die Kinos kommt, zu den erfolgreichsten dänischen Filmen des Jahres.<br />
DAN LAUTSEN – Kameramann<br />
Nach Absolvierung der Nationalen Dänischen Filmhochschule gilt Dan Lautsen heute als einer der<br />
führenden dänischen Kinofilm-Kameramänner, der auch international tätig ist, so zum Beispiel bei "Die<br />
Liga der außergewöhnlichen Gentlemen" und "Silent Hill". Mit Ole Bornedal hat er schon 1994 bei<br />
dessen Überraschungserfolg "Nattevagten" und auch 1997 beim amerikanischen Remake "Nightwatch"<br />
zusammengearbeitet sowie 2002 bei "Jeg er Dina" und 2007 vor BEDINGUNGSLOS bei "Alien<br />
Teacher". Für seine hervorragende Kameraarbeit ist Dan Lautsen mit mehreren skandinavischen<br />
Filmpreisen ("Bodil", "Robert") ausgezeichnet worden.<br />
MICHAEL OBEL – Produzent<br />
Im Jahr 2005 kann Michael Obel das 25-jährige Bestehen seiner Produktionsfirma Thura Film A/S<br />
feiern. Bis dahin hat er an die 30 Projekte produziert. Seinen Durchbruch erreicht er 1994 mit Ole<br />
Bornedals "Nightwatch". So ist es nicht weiter verwunderlich, dass Obel nicht nur BEDINGUNGSLOS<br />
produziert hat, sondern zuvor einige weitere Projekte von Bornedal: 1996 die TV-Miniserie "Charlot og<br />
Charlotte", 1997 das amerikanische Remake "Nightwatch", und schließlich 2007 "Vikaren" ("Alien<br />
Teacher"). In Dänemark sehr erfolgreich waren von Michael Obel produzierte Filme wie "Min søsters<br />
børn" ("My Sister's Kids", 2001), "Gamle mænd i nye biller" ("Old Men in New Cars", 2002) oder "Uden<br />
for kærligheden" ("Outside Love", 2007).<br />
8
Der dänische Film<br />
Nicht nur, weil "Dogma"-Filme hierzulande ein Begriff sind, oder weil Lone Scherfig bei der Berlinale<br />
2001 den "Silbernen Bären" für "Italienisch für Anfänger" bekommen hat, ist das Interesse an dänischen<br />
Filmen in Deutschland schon seit längerer Zeit ziemlich groß. Und sei es nur, dass man sich fragte, wie<br />
ein so kleines Land es schaffen konnte, zweimal hintereinander den Oscar® für den besten<br />
ausländischen Film zu kassieren: 1987 mit "Babettes gæstebud" ("Babettes Fest") von Gabriel Axel und<br />
1988 mit "Pelle eroberen" ("Pelle, der Eroberer") von Bille August, der auch noch die "Goldene Palme"<br />
bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes einheimste.<br />
Die dänische Nordisk Film, 1906 gegründet, ist nicht nur eine der ältesten Filmgesellschaften<br />
überhaupt, 1910 ist sie auch die zweitgrößte der Welt. Die Dänin Asta Nielsen, die viel mit dem<br />
dänischen Regisseur Urban Gad zusammenarbeitet und auch in Deutschland dreht, gilt nach 1910 als<br />
erste europäische Filmdiva. 1919 legt Carl Theodor Dreyer, der drei Jahre zuvor bei der Nordisk Film<br />
als Cutter und Drehbuchautor begonnen hat, seine erste Regiearbeit vor. Später gedrehte Filme wie<br />
"Die Passion der Jungfrau von Orleans" (1928) und "Vampyr – Der Traum des Allan Gray" (1932) sind<br />
Klassiker der Filmgeschichte. Und so mancher ältere Zeitgenosse mag sich sogar noch an die "Pat und<br />
Patachon"-Filme erinnern, in der ein kleiner Dicker und ein dürrer Langer komische Abenteuer erleben.<br />
Lauritz Lauritzen dreht sie ab 1921 für die große dänische Produktionsgesellschaft Palladium.<br />
Palladium produziert auch Dreyers "Ordet" ("Das Wort", 1955), der in den USA mit einem "Golden<br />
Globe" und in Venedig mit einem "Goldenen Löwen" ausgezeichnet wird. Nordisk Film bleibt erfolgreich<br />
mit einer Reihe von Olsen-Bande-Filmen, produziert ab 1970 aber auch für das Fernsehen. Palladium<br />
wird 1970 verkauft, nachdem man sich zuletzt mit belanglosen Komödien und vor allem im Ausland<br />
erfolgreichen Erotikfilmen über Wasser gehalten hat. In den achtziger Jahren blüht vor allem das<br />
(subventionierte) Genre Kinderfilm: 1983 kommen allein von Bille August drei Kinderfilme ins Kino.<br />
Noch heute spielt dieses Genre in Dänemark eine große Rolle.<br />
Mitte der neunziger Jahre legen die jungen Regisseure Søren Kragh-Jacobsen, Lars von Trier und<br />
Thomas Vinterberg ein aus zehn Punkten bestehendes Regelwerk vor, das so genannte "Dogma 95", in<br />
dem sie die Abkehr vom Mainstream-Kino postulieren: Drehen an Orginalschauplätzen, Verwendung<br />
von Originalton, Verzicht auf künstliche Beleuchtung, Spezialeffekte und Filmmusik, Verwendung von<br />
Handkameras, kleine Budgets. Nach diesen Bedingungen entstehen Filme wie Vinterbergs "Festen"<br />
("Das Fest", 1998), von Triers "Idioterne" ("Idioten", 1998), Kragh-Jacobsons "Mifunes sidste sang"<br />
("Mifune", 1999), Ole Christian Madsens "En kærlighedshistorie" ("Kira", 2000) und Susanne Biers<br />
"Elsker dig for evigt" ("Open Hearts", 2002).<br />
Im neuen Jahrtausend drehen die "Dogma"-Regisseure durchweg aber Filme, die den einst formulierten<br />
Regeln nicht mehr entsprechen. Gleichzeitig macht, auch über die Grenzen Dänemarks hinaus, eine<br />
neue Generation von Regisseuren von sich reden, darunter Christoffer Boe, der in Cannes 2003 für<br />
"Reconstruction" (ebenfalls im Verleih der MFA+) die "Camera d'or" erhält, oder Anders Thomas<br />
Jensen, dessen "Adams æbler" ("Adams Äpfel", 2005) auch in Deutschland gut ankommt. Und nicht<br />
zuletzt Ole Bornedal, der aber auch schon im vergangenen Jahrtausend (u. a. mit "Nightwatch") für<br />
Furore gesorgt hat.<br />
9
Der dänische Film 2007 in Zahlen<br />
5,5 Millionen Einwohner hat Dänemark<br />
2,2 Kinotickets werden pro Kopf verkauft, also:<br />
12,1 Millionen Kinobesucher gibt es 2007 insgesamt<br />
27 neue dänische Filme werden im Kino gestartet<br />
26 % beträgt der Marktanteil der einheimischen Filme<br />
48 % der dänischen Filme haben mehr als 100.000 Besucher<br />
11 % der dänischen Filme haben weniger als 10.000 Besucher<br />
108 amerikanische Filme werden gestartet<br />
58 % beträgt der Marktanteil der amerikanischen Filme<br />
19 % der amerikanischen Filme haben mehr als 100.000 Besucher<br />
30 % der amerikanischen Filme haben weniger als 10.000 Besucher<br />
17 Spielfilme entstehen mit Förderung des Dänischen Filminstituts<br />
8 Spielfilme sind für Kinder und Jugendliche gedacht<br />
2,6 Millionen € beträgt das durchschnittliche Budget eines dänischen Spielfilms<br />
31 % beträgt der durschnittliche Förderanteil<br />
167 Kinos gibt es in Dänemark<br />
59.000 Sitze haben diese Kinos<br />
92 Preise erhalten dänische Filme auf internationalen Festivals<br />
231.000 Besucher kann BEDINGUNGSLOS, der am 24. August 2007 gestartet wird, bis<br />
zum Ende des Jahres verzeichnen<br />
(Quelle: Dänisches Filminstitut)<br />
10
Der film noir<br />
Mit film noir (französisch für "schwarzer Film") im klassischen Sinn bezeichnet man eine Stilrichtung<br />
(manche sagen auch: ein Genre) des amerikanischen Kinos der vierziger und fünfziger Jahre. In<br />
Deutschland hat sich auch der Begriff "Schwarze Serie" eingebürgert. Eine pessimistische Weltsicht,<br />
eine düstere Bildgestaltung (der meist in Schwarzweiß gedrehten Filme), zwielichtige bis bösartige<br />
femmes fatales und entfremdete, verbitterte, "kaputte" (Anti-)Helden sind die wesentlichen Merkmale<br />
dieser Werke, die sich damit auch vom damals gängigen, konventionellen Hollywood-Kino abgrenzen.<br />
Viele Filmwissenschaftler nennen John Hustons "The Maltese Falcon" ("Der Malteserfalke", 1941) als<br />
ersten und Orson Welles' "Touch of Evil" ("Im Zeichen des Bösen", 1958) als letzten film noir und<br />
weisen darauf hin, dass diese Filme unterschwellig die Ängste und Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs<br />
widerspiegeln. Doch schon lange schwelt eine – allerdings eher akademische – Diskussion darüber, ob<br />
man zum einen nicht auch Filme aus anderen Ländern als den USA zum film noir zählen müsse, und ob<br />
man zum anderen nicht auch Filme aus den dreißiger Jahren sowie solche, die ab 1960 entstanden<br />
sind, miteinbeziehen müsse. Man hat dafür die Begriffe "Proto-Noir" und "Neo-Noir" geschaffen.<br />
Es scheint in der Tat ratsam, den Begriff film noir weiter zu fassen als es oft geschieht, denn Filme, die<br />
den oben genannten Kriterien entsprechen, hat es letztendlich zu allen Zeiten und nicht nur in Amerika<br />
gegeben. Immer wieder auch fallen Filme durchs Raster: Selten hat man z. B. ein filmgeschichtliches<br />
Juwel wie das Roadmovie "Vanishing Point" ("Fluchtpunkt San Francisco", 1970) von Richard C.<br />
Sarafian mit noir in Verbindung gebracht. Zwar fehlt hier die femme fatale, doch die (zum Tode<br />
führenden) Erlebnisse des Helden Kowalski machen deutlich, was in den USA Anfang der siebziger<br />
Jahre alles im Argen liegt. Und wenn Ole Bornedals BEDINGUNGSLOS nicht noir respektive Neo-Noir<br />
ist, was dann?<br />
Eine (sehr) kleine Auswahl von noir-Meisterwerken und Neo-Noir-Filmen:<br />
"Double Indemnity/Frau ohne Gewissen" von Billy Wilder (USA 1944), "Laura" von Otto Preminger (USA<br />
1944), "Detour" von Edgar Ulmer (USA 1945), "The Big Sleep/Tote schlafen fest" von Howard Hawks<br />
(USA 1946), "The Lady from Shanghai" von Orson Welles (USA 1947), "The Third Man/Der dritte Mann"<br />
von Carol Reed (Großbritannien 1949), "Sunset Boulevard" von Billy Wilder (USA 1950), "In a Lonely<br />
Place/Ein einsamer Ort" von Nicholas Ray (1950), "Le salaire de la peur/Lohn der Angst" von Henri-<br />
Georges Clouzot (Frankreich 1953), "Pickup on South Street/Polizei greift ein" von Samuel Fuller (USA<br />
1953), "Rififi" von Jules Dassin (Frankreich 1955), "Kiss Me Deadly/Rattennest" von Robert Aldrich<br />
(USA 1955), "The Killing/Die Rechnung ging nicht auf" von Stanley Kubrick (USA 1956)<br />
"Point Blank" von John Boorman (USA 1967), "Le Samourai/Der Samurai" von Jean-Pierre Melville<br />
(Frankreich 1967), "Night Moves/Die heiße Spur" von Arthur Penn (USA 1975), "Taxi Driver" von Martin<br />
Scorsese (USA 1976), "Hammett" von Wim Wenders (USA 1982), "Blue Velvet" von David Lynch (USA<br />
1986), "Pulp Fiction" von Quentin Tarantino (USA 1994), "L.A. Confidential" von Curtis Hanson (USA<br />
1997), "Fight Club" von David Fincher (USA 1999), "Collateral" von Michael Mann (USA 2004), "The<br />
Black Dahlia" von Brian De Palma (USA 2006), "American Gangster" von Ridley Scott (USA 2007)<br />
11
Anmerkungen eines Fans<br />
"Ein schönes Mädchen und ein Geheimnis – beginnt so nicht jeder Film Noir?" wird Jonas von einem<br />
Freund gefragt. Stimmt in diesem Fall nicht ganz. Denn Ole Bornedals BEDINGUNGSLOS ist zwar sehr<br />
noir, eröffnet aber gleich mit drei Geheimnissen. Erst im Verlauf des kunstvoll verschachtelten Plots wird<br />
enthüllt, wo diese skurrilen wie mobiden "Liebesgeschichten" im großen Puzzlespiel hingehören.<br />
Hitchcock und Bergman blinken deutlich vor unserem inneren Auge auf in dieser Ballade von einer<br />
verhängnisvollen Obsession. Und Bornedal, der hier wirklich tolles und auch technisch geniales Kino<br />
leistet, hat sogar die Chuzpe, gleich zu Anfang die Eingangssequenz von "Sunset Boulevard" zu<br />
zitieren. Nur dass sein Held kein erfolgsgeiler Drehbuchautor ist wie bei Wilder, sondern Jonas, ein<br />
rechtschaffener Familienvater: schöne Frau, tolle Kids, neue Wohnung, altes Auto und schräger Job:<br />
Jonas fotografiert Leichen.<br />
Von entscheidender Bedeutung ist aber zunächst das Auto, mit dem die Femme fatale der Story mit<br />
einem Unfall buchstäblich in sein Leben explodiert. Angetrieben von einem fetten Schuldkomplex<br />
entwickelt Jonas alsbald starke Gefühle für die schwerverletzte Frau ohne Gedächtnis. Klammert sich<br />
wild entschlossen an die Utopie eines völlig neuen Lebens, bereit sein altes dafür zu opfern. Bis Julia<br />
von ihrer verdrängten Vergangenheit eingeholt wird, die mittlerweile auch die seine geworden ist. Das<br />
ist clever, hart und mörderisch spannen.<br />
Neue Identität unter Palmen<br />
Katalog Fantasy Filmfest 2008<br />
Von einer Rückkehr zu Moral und Werten liest man in diesen Tagen häufig. Dass dies aber nicht für die<br />
schönsten Wochen des Jahres gilt, fand jetzt das Online-Reisebüro Opodo in einer Umfrage heraus.<br />
Jeder Zweite gab hier an, im Urlaub zu lügen. Sei es, um beim anderen Geschlecht zu punkten oder<br />
Geld zu sparen.<br />
Die meisten (20 Prozent) lügen bei ihrem Alter, 18 Prozent geben einen falschen Familienstand an, und<br />
11 Prozent verschaffen sich mit einem falschen Namen gleich eine ganz neue Identität. Die Mehrheit<br />
begründet dies lapidar damit, dass man so "Urlaub vom eigenen Ich" machen kann.<br />
Auch beim Flirten wird kräftig geflunkert. Hier allerdings mit unterschiedlichen Zielen. 23 Prozent<br />
versuchen sich mit Lügen interessanter zu machen. Die Mehrheit hingegen setzt die Fehlinformationen<br />
strategisch ein, um sichergehen zu können, dass der Urlaubsflirt einen später nicht wiederfindet. [ ... ]<br />
Auf die Frage nach dem schlechten Gewissen gaben 59 Prozent an, dass sie keines hätten. Man sei ja<br />
im Urlaub!<br />
Abendzeitung, München, 24. Juli 2008<br />
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Pressestimmen<br />
[...] Bornedal baut die Spannung sorgfältig auf, treibt die Emotionen immer wieder mit neuen<br />
Wendungen auf die Spitze, nützt die exquisite Kameraarbeit von Dan Lautsen ebenso wie den Gitarren-<br />
Soundtrack von Joachim Holbek voll aus. Ironie wird groß geschrieben, während der Film das neue<br />
Leben und den offenbar unvermeidlichen Absturz von Jonas/Sebastian schildert, der tiefer und tiefer in<br />
die von ihm selbst geschaffene Zwickmühle gerät. Der Höhepunkt des Films ist wahrhaft spannend,<br />
bedrohlich und nervenzerrüttend. [...]<br />
Kirk Honeycutt, The Hollywood Reporter, 18. Januar 2008<br />
[...] Die Situation ist natürlich bizarr und unwahrscheinlich, doch Autor/Regisseur Ole Bornedal bringt sie<br />
zum Funktionieren, weil er sich ihr ganz und gar verschrieben hat. Sein visueller Stil ist überwältigend,<br />
und er benutzt Rückblenden und Randgeschichten, damit die Story interessant bleibt. Die<br />
Realitätsebene wird irgendwie höher geschraubt: Es kommt nicht wirklich darauf an, dass die Story<br />
seltsam ist; es ist viel wichtiger, dass die Schauspieler sie so spielen, als ob sie ganz an sie glauben.<br />
Alle Darsteller fühlen sich völlig Bornedals schräger kleiner Welt verpflichtet.<br />
Wie in jeder Farce und jedem film noir, müssen die unbedachten Untaten des Helden letztlich bestraft<br />
werden. Das Kartenhaus muss über kurz oder lang einstürzen. Und so läuft der Film mit irren<br />
melodramatischen Wendungen und schockierend brutaler Gewalt im letzten Akt aus dem Ruder. Ist das<br />
zuviel? Hat der Film unsere Geduld zu sehr strapaziert? Mein Bauch sagt mir, dass wir hier 85 Minuten<br />
lang ein erfrischend ungewöhnliches Drama sehen und dann 20 Minuten Exzesse. Andererseits könnte<br />
der Schluss die einzige vernünftige Lösung für das sein, was bisher geschehen ist. So oder so, es ist<br />
ein Film, an dem man sich die Zähne ausbeißen kann, und der ein wenig von der Norm abweicht.<br />
Eric D. Snider, Cinematical, 26. Januar 2008<br />
[...] In klassischer noir-Manier wird Julia zur femme fatale, als ihre problematische Beziehung zu<br />
Sebastian durch Rückblenden, die ihr Leben in Hanoi zeigen, in den Vordergrund rückt. Die<br />
Vergangenheit sickert in die Gegenwart durch, und schon bald tauchen in der Story vermummte<br />
Rollstuhlfahrer und Leichen auf, ehe es in einem Haus am Strand zu einer letzten Auseinandersetzung<br />
kommt, in der der Jonas-Sebastian-Betrug zu einem freakischen Finale getrieben wird.<br />
[...] Berthelsen sorgt als sympathischer, wenn auch ernsthaft in die Irre gehender Jonas dafür, dass der<br />
Film am Boden bleibt, obwohl die Bereitschaft der Figur, die eigene Familie im Stich zu lassen, nicht<br />
ganz überzeugend ist. Hemses vibrierende Darstellung lässt Julia fragil, aber auch gefährlich<br />
erscheinen, während Fich als betrogene Mette schmerzlich verletzt ist.<br />
Die üppige, farbengesättigte Cinemascope-Fotografie von Dan Lautsen passt gut zum Film. Anders<br />
Villadsen meistert gekonnt eine komplizierte Schnittstruktur, die oft unvermittelt zwischen parallel<br />
verlaufenden Handlungen hin und her springt.<br />
Variety, 28. Januar 2008<br />
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