Aus dem Inhalt:
Aus dem Inhalt:
Aus dem Inhalt:
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
© Echino / pixelio.de<br />
264<br />
Typenmittel Iscador – Mistel und Misteltherapie<br />
sung in Ampullen abgefüllt. Damit ist der Bogen von der Mistelpflanze<br />
zum Medikament vollendet. Um eine gleichbleibende<br />
Qualität zu sichern, werden Mistelextrakte umfangreichen Prüfungen<br />
unterworfen. Bei den Mistelproteinen, denen man eine große<br />
Bedeutung für die Therapie zuschreibt, stehen die Lektine<br />
und Viscotoxine im Vordergrund. Sie werden deshalb routinemäßig<br />
bestimmt.<br />
Mehr über diese Zusammenhänge:<br />
Buch und Seminar „Anthroposophische Naturheilpraxis“ (2) und<br />
unter www.werner-schmoetzer.de<br />
Fortsetzung folgt!<br />
Dr. Wolfgang Widmaier, UDH Baden-Württemberg:<br />
PFLANZENPORTRAIT<br />
Weißdorn<br />
Der Name Weißdorn weist auf die weißen Blüten<br />
des Strauches oder Baumes und die vorhandenen<br />
Sprossdornen hin.<br />
Volksnamen<br />
Crataegus, Hagedorn, Heckendorn, Mehlbeerbaum, Mehldorn,<br />
Weißheckendorn, Zaundorn.<br />
Der Name Crataegus stammt vom griechischen krataios (fest,<br />
stark) ab, als Hinweis auf das feste Holz des Weißdorns. Ein Zusammenhang<br />
besteht auch mit <strong>dem</strong> Begriff kratos (wie im Wort<br />
Aristokratie), der mit für „immer hier gewesen“ zu übersetzen ist.<br />
Der Name Hagedorn weist zunächst auf das alth. hag hin, mit der<br />
man eine Einfriedung bezeichnete, während das mhd. hac (hag)<br />
bereits für Dorngebüsch gebraucht wurde.<br />
Stammpflanze / Familie<br />
Crataegus<br />
monogyna<br />
Jacq., Eingriffeliger<br />
Weißdorn<br />
(es existiert eine<br />
ssp. nordica),<br />
Crataegus laevigata<br />
(Poir.) DC.<br />
[Syn.: Crataegus<br />
oxyacanthoides<br />
Thuill.] oder ihrer Hybride, Zweigriffeliger Weißdorn; seltener<br />
von anderen europäischen Crataegus-Arten wie Crataegus pentagyna<br />
Waldst.et Kit.ex Willd., Fünfgriffliger Weißdorn, Crataegus<br />
nigra Waldst.et Kit., Dunkler Weißdorn, Crataegus azarolus<br />
L., Azaroldorn; Familie: Rosengewächse (Rosaceae).<br />
Die Weißdorn-Arten sind sich sehr ähnlich. Sie wachsen als Großsträucher<br />
oder kleine, 4-8 Meter hohe Bäume mit ausladenden<br />
dornigen Seitenästen. Die Dornen sind bis 2,5 cm lang, dünn<br />
und scharf.<br />
Die Krone ist breit kegelförmig, später mehr rundlich (4-6 m<br />
breit). Die Blätter sind ei- bis rautenförmig, am Grunde keilför-<br />
PFLANZENPORTRAIT – Weißdorn<br />
Literaturhinweise<br />
1) Bertelsmann-Lexikothek: Das Reich der Pflanzen. 2.Aufl. Gütersloh: Lexikothek-Verlag<br />
GmbH, 1982, S. 179<br />
2) Schmötzer, Werner: Anthroposophische Naturheilpraxis. 1.Aufl. Bonn: Verlag<br />
Volksheilkunde, 2008<br />
3) Schmötzer, Werner: Pilze in der Onkologie neben Mistel, Flechten und<br />
Christrose. 1. Aufl. Bonn: Verlag Volksheilkunde, 2007<br />
4) Steiner, Rudolf: Geisteswissenschaft und Medizin. 5. Aufl. Dornach: Rudolf<br />
Steiner Verlag, 1976<br />
5) Bopp, Anette: Die Mistel – Heilpflanze in der Krebstherapie. 1. Aufl. Reinbek<br />
b. Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, 1999<br />
6) Gorter, Robert W.: Iscador – Mistelpräparate aus der anthroposophisch erweiterten<br />
Krebsbehandlung: 1. Aufl. Basel: Verlag für Ganzheits-Medizin, 1998<br />
7) Reuter, Uwe; Oettmeier, Ralf: Biologische Krebsbehandlung heute – Sag Ja<br />
zum Leben. 1. Aufl. 2001: ProLeben Fachverlag, Greiz, S. 78<br />
mig, schwach bis tief gebuchtet mit drei bis fünf – seltener<br />
bis sieben Lappen und meist auch etwas gesägt. Die<br />
Blüten stehen in Doldenrispen, seltener einzeln, meist<br />
weiß, seltener rot; 0,7–1,5 cm breit. Der Amingeruch der<br />
Blüten lockt Insekten zur Bestäubung an. Die Scheinfrüchte<br />
bleiben oft bis in den Frühling hinein am Baum.<br />
Sie sind rot, fast kugelig, 0,7–1,2 cm lang, enthalten 1<br />
bis 3 Kerne und schmecken säuerlich-süß; das Fruchtfleisch<br />
ist gelb und mehlig.<br />
Medizinisch verwendet werden insbesondere Eingriffeliger (C.<br />
monogyna) und Zweigriffeliger Weißdorn (C. laevigata = C. oxyacantha),<br />
die häufig hybridisieren; ferner C. azarolus, C. pentagyna<br />
in der europäischen Phytotherapie sowie C. cuneata und C.<br />
pinnatifolia in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM).<br />
Weißdorn-Arten können über 500 Jahre alt werden.<br />
Blütezeit: Mai und Juni. Früchte: August und September.<br />
Herkunft / Standort<br />
C. monogyna und C. laevigata kommen in ganz Europa in Hecken,<br />
Gebüschen, an Bahndämmen und Waldrändern vor. Weißdorn<br />
wird gerne als Hecke gepflanzt. C. pentagyna: Balkan. C. azarolus:<br />
Östliches Mittelmeergebiet. C. nigra: Bosnien-Herzegowina,<br />
Kroatien, Slowenien, Ungarn.<br />
Pflanzendroge<br />
Weißdornblätter mit Blüten – Crataegi folium cum flore. Weißdornblätter<br />
mit Blüten bestehen aus den ganzen oder geschnittenen,<br />
getrockneten, Blüten tragenden Zweigen von Crataegus<br />
monogyna Jacq. (Lindm.), Crataegus laevigata (Poiret) D.C. (Crataegus<br />
oxyacanthoides Thuill.) oder ihrer Hybriden, seltener von<br />
anderen europäischen Crataegus-Arten wie Crataegus pentagyna<br />
Waldst.et Kit.ex Willd, Crataegus nigra Waldst.et Kit. oder<br />
Crataegus azerola L. Geruch: schwach, eigenartig. Geschmack:<br />
etwas süß, leicht bitter und zusammenziehend. Weißdornblüten<br />
– Crataegi flos, die getrockneten Blüten.<br />
Weißdornfrüchte – Crataegi fructus – bestehen aus den getrockneten<br />
Scheinfrüchten von Crataegus monogyna Jacq. (Lindm.),<br />
von Crataegus laevigata (Poir.) D.C. [Syn.: Crataegus oxyacantha<br />
L.], ihren Hybriden oder einem Gemisch dieser Scheinfrüchte.<br />
Drogenimporte aus ost- und südosteuropäischen Ländern.<br />
Zubereitungen<br />
Weißdornfluidextrakt – Crataegi extractum fluidum: Weißdornflu-<br />
Zeitung für Naturheilkunde Juli 2009