18.07.2013 Aufrufe

LEITFADEN FÜR DIE INNENRAUMHYGIENE IN SCHULGEBÄUDEN

LEITFADEN FÜR DIE INNENRAUMHYGIENE IN SCHULGEBÄUDEN

LEITFADEN FÜR DIE INNENRAUMHYGIENE IN SCHULGEBÄUDEN

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Siloxane:<br />

46<br />

Zersetzungsprodukte von Holzschutzmitteln. Von hygienischer Bedeutung<br />

sind die halogenhaltigen organischen Trihalomethane und Chloramine, die<br />

in Hallenbädern als Reaktionsprodukte der Badewasserchlorung entstehen.<br />

(vgl. Abschnitt A- 4).<br />

Zunehmend Verwendung als Lösemittel finden in Lacken auch flüchtige<br />

Siliziumverbindungen – sogenannte Siloxane wie die Methylpolysiloxane<br />

(z. B. Cyclopentasiloxan), die oft in der Innenraumluft nachgewiesen werden.<br />

Stickstoff- und schwefelhaltige organische Verbindungen:<br />

Viele Amine, Aniline und andere basische organische Verbindungen werden<br />

als Produkthilfsmittel eingesetzt. Sie sind in der Innenraumluft sehr selten<br />

nachweisbar und meist geruchlich auffällig. Dimethylformamid kann in<br />

geringen Mengen von Acrylgewebe in die Raumluft abgegeben werden,<br />

ebenso u. U. aus geformten kaschierten Kunststoffteilen. Schwefelhaltige<br />

organische Verbindungen werden z. B. als Odorierungsmittel (zur Wahrnehmbarkeit<br />

bei Gasaustritt) von Stadt- und Erdgas eingesetzt.<br />

Durch Mikroorganismen erzeugte flüchtige organische Verbindungen (MVOC):<br />

Bei Auftreten von Schimmelpilzwachstum infolge von Feuchtigkeitsschäden<br />

in Innenräumen (vgl. Abschnitt B-7) können flüchtige Stoffwechselprodukte<br />

von Mikroorganismen, z. B. verschiedene Alkohol-, Aldehyd- und Ketonverbindungen<br />

in die Raumluft gelangen. Einige dieser mikrobiell produzierten<br />

flüchtigen Stoffe sind weitgehend spezifisch für Mikroorganismen, andere<br />

allerdings können auch von verschiedenen anderen Quellen stammen, wie<br />

einige Terpene oder aromatische Kohlenwasserstoffe, wie z. B. Toluol. Die<br />

Stoffe, die in erster Linie mikrobiellen Quellen zuzuordnen sind, werden<br />

MVOC genannt, Diese Abkürzung ist aus dem Englischen abgeleitet und<br />

steht für Microbial Volatile Organic Compounds. Die MVOC kann man mit<br />

speziellen Verfahren in der Raumluft messen und als Indikatoren für die<br />

Gegenwart mikrobieller Schäden heranziehen. MVOC kommen in Innenräumen<br />

in der Regel in deutlich geringeren Konzentrationen (unter 1 µg/m 3 )<br />

vor als VOC. Sie können aber aufgrund ihrer geringen Geruchsschwelle zu<br />

Geruchswahrnehmungen führen (siehe Folgeabsatz). Besonders bei Schimmelpilzschäden,<br />

die nicht gleich mit dem bloßen Auge erkennbar sind,<br />

können MVOC-Messungen bei der Erfassung des Schadens hilfreich sein<br />

(vgl. Abschnitt B-7).<br />

Gesundheitliche Risiken sind von einer Belastung mit MVOC nicht ableitbar.<br />

Die Indikatorwirkung der MVOC steht im Vordergrund des Interesses und

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!