OAM Ausgabe Mai 2011 - Online Aquariummagazin
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Extreme, welche unseren Pfleglingen im und außerhalb des<br />
Aquariums, in Aufzuchtbecken, Hälterungsgefäßen oder<br />
in Transportbeuteln widerfahren, ohne sichtbare Schäden<br />
zu nehmen, bedeutet immer Stress und sollte daher auf ein<br />
Minimum reduziert werden. Dieser spezielle Fall der Freilandhaltung<br />
wurde aus der Not geboren, zwar mit Erfolg,<br />
aber es hätte auch schief gehen können. Es gibt genau zu<br />
diesem Thema in Deutschland, wie zu allen Dingen die<br />
Natur und Umwelt angehen, auch eindeutige gesetzliche<br />
Regelungen, nämlich das Gesetz über Naturschutz und<br />
Landschaftspflege, kurz das Bundesnaturschutzgesetz.<br />
In diesem Gesetz werden Regelungen zum Schutz und<br />
Pflege wild lebender Tier- und Pflanzenarten („Artenschutz“)<br />
getroffen, auch speziell zu nichtheimischen,<br />
gebietsfremden und invasiven Arten, festgeschrieben.<br />
Damit sind wir nun einmal an diese Gesetze gebunden und<br />
erst recht, wenn es sich um sogenannte „Exoten“ oder in<br />
der Amtssprache „nicht-einheimischen Tieren“ handelt.<br />
In dem Roßmäßler-Vivarium-Rundbrief über die Freilandhaltung<br />
von Zierfischen (www.aquarienverein-rossmaesslerhalle.de)<br />
sind die entscheidenden Sachverhalte<br />
aufgezeigt, aber ein zu voluminöser Informationsgehalt,<br />
finde ich, schreckt die meisten Hobby-Aquarianer eher ab,<br />
sich wirklich darüber Gedanken zu machen. Auch in den<br />
Berichten im <strong>OAM</strong> von Markus Heußen und Volker<br />
Diekmann wiederum werden zugunsten des Hobby-Aquarianers<br />
beschrieben, besser noch angeleitet, die Freilandhaltung<br />
ohne tiefere Gedanken z. B. darüber zu verwenden,<br />
was passiert, wenn ein Fischreiher aus dem Gartenteich<br />
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oder den Behältnissen als Sommerquartier, ein oder mehrere<br />
Beutetiere, „Zierfische“, über einem anderen Gewässer<br />
fallen lässt, denn das Schlimmste, was ja leider schon<br />
vielfach passiert ist, ist die Faunenverfälschung.<br />
Fast jeder Angler kann die eine oder andere Story über<br />
Goldorfen-, Goldfisch-, oder gar Koi-Spiegelkarpfenkreuzungen<br />
berichten. Aber auch ganze Flussabschnitte,<br />
besonders die, welche warme Abwässer (Kühlwasserableiter)<br />
von Kraftwerken führen, sind durch falsch verstandene<br />
Tierliebe und leichtsinnigerweise eingesetzte Zierfische<br />
(Guppys, Schwertträger, Buntbarsche, sogar Garnelen,<br />
Krebse, Schildkröten usw.) mittlerweile schon davon<br />
betroffen. Mancher sogenannter Aquarianer macht sich aus<br />
falschverstandener Tierliebe darüber keine Gedanken,<br />
hauptsache er hat für sich das momentane Problem durch<br />
Entlassung in die „Freiheit“ gelöst. Aber auch durch unbeabsichtigte<br />
Handlungen kann dies schnell mal passieren,<br />
dass Fischbrut oder Jungfische beim Wasserwechsel in die<br />
nahegelegenen Gewässer entlassen werden.<br />
Deshalb der Appell an alle Fischliebhaber sich vor der Freilandhaltung<br />
genauestens über die Örtlichkeiten, die Sachlage<br />
und die rechtlichen Regelungen zu informieren, am<br />
Besten, aus meiner Sicht, von künftigen Projekten der<br />
Freilandhaltung nicht-einheimischer Fischarten abzusehen.<br />
Autor: Harald Sabla<br />
Fische in der Tonne<br />
<strong>Online</strong> Aquarium-Magazin www.aquariummagazin.de <strong>Ausgabe</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2011</strong> Seite 4