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Leitfaden für Lehrer

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<strong>Leitfaden</strong> Journalismus<br />

1. Wie liest man eine Tageszeitung?...........................................2<br />

2. Was kommt in Zeitung?...........................................................3<br />

3. Welche Artikelformen gibt es?.................................................4<br />

Meldung…………………………………………………………….4<br />

Bericht………………………………………………………………5<br />

Hintergrund…………………………………………………………6<br />

Feature……………………………………………………………...7<br />

Reportage…………………………………………………………..8<br />

Portrait……………………………………………………………....9<br />

Interview…………………………………………………………..10<br />

Kommentar……………………………………………………..…11<br />

4. Übungen <strong>für</strong> den Unterricht…………………………………….12<br />

5. Themenvorschläge <strong>für</strong> eigene Artikel………………………….13<br />

1


1. Wie liest man eine Tageszeitung?<br />

Kako<br />

Pralinenspalte /<br />

Anreißer<br />

¿21 · Medien<br />

Pilawas<br />

Traum vom<br />

Hamsterrad<br />

Landesnachrichten 5 – 6 Notdienste 20<br />

Roman 6 TV/Medien 21<br />

Panorama 8 Gewinnquoten 25<br />

Kultur/-magazin 13/14 Familienseite 26<br />

Impressum 16 Veranstaltungen 27 – 28<br />

Euro Stoxx 50 Euro<br />

6309,51 Pkt. 2789,72 Pkt. 1,3930 Dollar<br />

+ 17,84 Pkt. + 4,29 Pkt. + 0,52 Cent<br />

Foto: Fotolia/<br />

m<br />

¿14 · Kulturmagazin<br />

Westernhagen<br />

in der<br />

Schleyerhalle<br />

Nummer 236 · 41. Woche · 65. Jahrgang · FI Dienstag, 12. Oktober 2010 www.stuttgarter-nachrichten.de · € 1,30 · E 4063<br />

¿17 · Stuttgart und Region<br />

Grüne wollen Bioweine –<br />

Gutachter rät dringend ab<br />

Alles öko in den Weinbergen der Stadt<br />

Stuttgart? Wenn es nach den Grünen<br />

ginge, würde die Stadt ihr Weingut tatsächlich<br />

auf Ökoerzeugung umstellen.<br />

Ein Gutachter warnt aber vor steigenden<br />

Defiziten zulasten der Stadt.<br />

¿23 · Sport<br />

Löw will den EM-Titel<br />

In Astana trifft die deutsche Fußball-Nationalmannschaft<br />

heute (19 Uhr/ZDF)<br />

in der EM-Qualifikation auf Gastgeber<br />

Kasachstan – ein Zwischenstopp auf<br />

dem Weg zum großen Ziel von Bundestrainer<br />

Löw: Europameister 2012.<br />

¿18 · S-Presso<br />

Luftsprünge vom Trampolin<br />

Seit 2000 ist Trampolinturnen olympische<br />

Disziplin, es ist aber auch trendiger<br />

Freizeitsport. Die Weilheimer Firma<br />

Eurotramp ist Weltmarktführer und<br />

stellt die Geräte <strong>für</strong> Profis, Laien und<br />

sogar <strong>für</strong> Unterwasserspringer her.<br />

¿22 · Verbraucher<br />

Energie und Geld<br />

verheizen – von wegen<br />

Kaum sinken die Temperaturen draußen,<br />

wird in den Häusern wieder munter<br />

am Heizungsknopf gedreht. Viele verheizen<br />

dabei noch immer mehr Energie und<br />

damit Geld, als <strong>für</strong> ein warmes Zuhause<br />

notwendig wäre. So geht es anders.<br />

¿11 · Wirtschaft<br />

Von Jobsuche, Heiratsmärkten<br />

und Nobelpreisen<br />

Heiratswillige oder Arbeitslose kennen<br />

das Problem: Der Markt kann unübersichtlich<br />

und die Suche aufwendig sein.<br />

Die Wirtschaftsnobelpreisträger haben<br />

die Forschung darüber revolutioniert.<br />

¿12 ·<br />

Essbare Kunstwerke<br />

Bei der nächsten Schlau-mit-Paul-Aktion<br />

dürfen 15 Kinder hinter die Kulissen<br />

des Kunstmuseums schauen – und<br />

sich dabei selbst wie Künstler fühlen.<br />

Inhalt<br />

¿10 · Börse<br />

Dax<br />

m<br />

¿18 · Wetter<br />

,<br />

Mittags 13˚<br />

Nachts 2˚<br />

4 190406 301309<br />

Viel Sonne, nur vereinzelt<br />

länger neblig<br />

2 6 5 4 1<br />

Die Frist<br />

Wer seine Immobilie aus Googles Straßenatlas<br />

Street View heraushalten will, muss sich beeilen.<br />

Eine erste Widerspruchsfrist vor dem Start<br />

von Street View läuft am Freitag ab. Darauf hat<br />

Hamburgs Datenschutzbeauftragter Johannes<br />

CSU-Chef Horst Seehofer hat mit seiner<br />

Kritik an weiterer Zuwanderung „aus<br />

anderen Kulturkreisen“ scharfe Kritik<br />

ausgelöst. Die Türkische Gemeinde<br />

fordert eine Entschuldigung.<br />

Von Bettina Grachtrup, Gregor Preiss<br />

und Thorsten Severin<br />

SOFIA/BERLIN/STUTTGART. CSU-Chef<br />

Horst Seehofer hat mit seiner Forderung<br />

nach einem Zuzugsstopp <strong>für</strong> Türken und<br />

Araber heftige Kritik ausgelöst. Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel stellte sich gestern<br />

gleichwohl hinter Bayerns Ministerpräsidenten.<br />

Seehofers Äußerungen seien auf die<br />

Auch wenn wir uns an dieser Stelle meist<br />

mit den Niederungen des menschlichen<br />

Daseins beschäftigen, heute geht es um<br />

höhere Mathematik. Im Hochleistungsrechenzentrum<br />

der Universität in Stuttgart-Vaihingen<br />

steht einer der schnellsten<br />

Computer der Welt. Das Schöne ist, dass es<br />

diesem Superhirn auch nicht anders geht<br />

als irgendeinem Schüler, der über einer<br />

Mathearbeit brütet. Es droht heißzulaufen<br />

und muss deshalb gekühlt werden. Interessant<br />

ist auch, dass die Leistungsfähigkeit<br />

des Computers<br />

in sogenannten Flops<br />

angegeben wird.<br />

Auch das kommt einem<br />

aus der Schulzeit<br />

bekannt vor. (hör)<br />

¿ Seite 19<br />

Von Konstantin Schwarz<br />

STUTTGART. Im Konflikt um Stuttgart 21<br />

will die Bahn den Gegnern des Großprojekts<br />

nicht entgegenkommen: Bahn-<br />

Chef Rüdiger Grube wies am Montagabend<br />

bei einer Veranstaltung der IHK vor 800<br />

Unternehmern in der Stuttgarter Liederhalle<br />

Forderungen nach einem Baustopp unmissverständlich<br />

zurück. „Es kann und darf<br />

keinen Bau- und Vergabestopp geben“,<br />

sagte Grube. Die Bahn habe dies geprüft.<br />

Ein Stopp würde sie um Monate zurückwerfen<br />

und koste pro Woche 2,5 Millionen Euro.<br />

Caspar gestern hingewiesen. Er ist zuständig, da<br />

Google seinen Deutschland-Sitz in Hamburg<br />

hat. Zahlen, wie viele Bürger bereits Vorabwiderspruch<br />

eingelegt haben, liegen Caspar nicht<br />

vor. Zunächst sollen Straßenzüge von 20 gro-<br />

Fachkräfte-Diskussion bezogen gewesen,<br />

sagte Merkel in Sofia. Eine Sprecherin unterstrich,<br />

zwischen der Kanzlerin und Seehofer<br />

bestehe insofern kein Dissens. „Deutschland<br />

bleibt ein weltoffenes Land“, so Merkel.<br />

Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde<br />

in Deutschland, Kenan Kolat, warf<br />

Seehofer vor, Ressentiments gegenüber Menschen<br />

mit Migrationshintergrund zu schüren.<br />

Solche Äußerungen stellten den Sinn<br />

und Zeck von Integrationsgipfel und Islamkonferenz<br />

infrage. Er forderte eine Entschuldigung.<br />

Dies lehnte Seehofer ab.<br />

Die Bundesregierung plant jedoch derzeit<br />

keine Änderungen am Zuwanderungsrecht.<br />

SPD-Chef Sigmar Gabriel sagte in Stuttgart,<br />

Seehofer wolle offenbar die Religion<br />

zum Kriterium <strong>für</strong> Zuwanderung machen.<br />

STUTTGART/WASHINGTON (dpa). Daimler<br />

kämpft nicht nur in den USA mit Problemen<br />

bei der Servolenkung. Der Autobauer<br />

bestätigte auf Anfrage, dass auch in Europa<br />

und in Teilen Asiens die Lenkunterstützung<br />

ausfallen kann. Betroffen sind nach Angaben<br />

eines Firmensprechers die beliebte<br />

C-Klasse, die höherwertige E-Klasse und<br />

der kleine Geländewagen GLK.<br />

Die Probleme können demnach bei den<br />

Fahrzeugen auftreten, die zwischen dem<br />

25. Mai 2009 und 17. Februar 2010 produziert<br />

wurden. In Deutschland sei das Kraftfahrtbundesamt<br />

informiert, und die Halter<br />

würden demnächst angeschrieben, sagte<br />

der Sprecher am Montag. Wie viele Autos<br />

insgesamt in die Werkstätten müssen,<br />

verriet er nicht. Alleine in den USA sind es<br />

gute 85 000.<br />

Die <strong>für</strong> Donnerstag geplanten Schlichter-<br />

Gespräche unter der Leitung von Heiner<br />

Geißler stehen damit vor dem Aus.<br />

Zeitgleich zur IHK-Veranstaltung gingen<br />

erneut mehrere Tausend Menschen gegen<br />

Stuttgart 21 auf die Straße. Vom Hauptbahnhof<br />

zogen sie zur Liederhalle. Polizei<br />

riegelte das Gebäude ab. Das Pfeifkonzert<br />

war dennoch im Saal zu hören.<br />

Geißler hatte wenige Stunden zuvor gesagt,<br />

die Bahn prüfe, ob der Aufbau einer<br />

Anlage zur Grundwasserreinigung während<br />

der Schlichtung sein müsse. Einen<br />

Stopp auch dieser Arbeiten machen die Pro-<br />

ßen Städten abgebildet werden, darunter Stuttgart.<br />

Den Street-View-Dienst gibt es bereits in<br />

mehreren Ländern. In Deutschland entfachte er<br />

jedoch eine besonders heftige Debatte über Datenschutz<br />

und Persönlichkeitsrechte. Foto: dpa<br />

Was bei einer gezielten Zuwanderung gebraucht<br />

werde, seien jedoch Qualifikationskriterien.<br />

Grünen-Chefin Claudia Roth<br />

warf Seehofer „brandstifterischen Rechtspopulismus“<br />

vor. Die Bundesagentur <strong>für</strong><br />

Arbeit und die FDP verlangten eine stärkere<br />

Steuerung der Zuwanderung, um mehr<br />

Hochqualifizierte ins Land zu holen.<br />

Seehofer stellte am Montag klar, er habe<br />

sich in dem Interview ausschließlich mit der<br />

Forderung nach einem leichteren Zuzug ausländischer<br />

Fachkräfte beschäftigt. Er hatte<br />

gesagt: „Es ist doch klar, dass sich Zuwanderer<br />

aus anderen Kulturkreisen wie aus der<br />

Türkei und arabischen Ländern insgesamt<br />

schwerer tun.“ Er ziehe daraus den Schluss,<br />

„dass wir keine weitere Zuwanderung aus anderen<br />

Kulturkreisen brauchen“. Ab Mai 2011<br />

China lenkt ein<br />

im Währungsstreit<br />

FRANKFURT (StN). Nach dem hitzigen Währungsstreit<br />

bei der Tagung des Internationalen<br />

Währungsfonds hat China Entgegenkommen<br />

signalisiert. Die Volksrepublik ließ<br />

den Kurs des Yuan am Montag zum Dollar<br />

so weit steigen wie nie zuvor. Experten werfen<br />

den großen Ökonomien vor, den Kurs<br />

der eigenen Währung zu manipulieren, um<br />

nationale Interessen voranzubringen: Exporteure<br />

sollen die Weltmärkte erobern und<br />

heimische Jobs erhalten werden.<br />

¿ Tagesthema<br />

¿ Wirtschaft Seite 11<br />

Starker Euro, schwacher Euro?<br />

www.stuttgarter-nachrichten.de/meinung<br />

Bahn-Chef Grube: Kein Baustopp<br />

Stuttgart21: Demonstranten ziehen vor die Liederhalle – Gespräche vor dem Scheitern<br />

jektgegner zur Voraussetzung <strong>für</strong> Gespräche.<br />

Geißler sagte in der ARD, die Bahn wolle<br />

ihm am Dienstag antworten. Grube wies<br />

auch Forderungen der Gegner nach Zahlen<br />

zurück. Er könne sie aus Wettbewerbsgründen<br />

nicht offenlegen, die Bahn habe Ausschreibungen<br />

<strong>für</strong> 800 Millionen Euro laufen.<br />

Stuttgarts OB Wolfgang Schuster (CDU)<br />

beharrte auf den Bauarbeiten am Wassermanagement.<br />

„Die Errichtung ist Voraussetzung<br />

<strong>für</strong> alle Erdarbeiten“, sagte er.<br />

¿ Seite 3<br />

¿ Kultur Seite 13<br />

¿ Stuttgart und Region Seite 15 und 16<br />

Sollen Gentests an<br />

Embryonen wieder<br />

verboten werden?<br />

Neue Rechtslage sorgt in den<br />

Reihen der Union <strong>für</strong> Unruhe<br />

BERLIN (StN). Sollen Gentests an Embryonen<br />

wieder verboten werden? Diese grundsätzliche<br />

Frage um Ethik und Moral und die<br />

Grenzen moderner Medizin treibt die<br />

schwarz-gelbe Koalition um. Die CDU will<br />

zwar grundsätzlich an einem Verbot von Gentests<br />

an Embryonen festhalten, denkt aber<br />

mit Blick auf die FDP über Zugeständnisse<br />

nach. Unionsfraktionschef Volker Kauder<br />

(CDU) rief die Union auf, „zu diesem Thema<br />

keinen öffentlichen Streit auszutragen“.<br />

Bei der Präimplantationsdiagnostik (PID)<br />

werden im Reagenzglas erzeugte Embryonen<br />

vor ihrer Einpflanzung in den Mutterleib auf<br />

Erbkrankheiten und möglicherweise auch<br />

das Geschlecht untersucht und gegebenenfalls<br />

aussortiert. Eine Neuregelung ist nötig,<br />

weil der Bundesgerichtshof das bisherige<br />

Verbot gekippt hatte. Das Gericht hatte die<br />

Gentests an Embryonen <strong>für</strong> zulässig erklärt,<br />

wenn damit die Weitergabe genetischer<br />

Erbkrankheiten verhindert werden soll.<br />

Der amtierende Ratsvorsitzende der<br />

Evangelischen Kirche in Deutschland,<br />

Nikolaus Schneider, sprach sich <strong>für</strong> eine<br />

begrenzte Zulassung der PID aus. Die Katholische<br />

Kirche fordert ein striktes Verbot.<br />

¿ Kommentar Seite 2<br />

¿ Seite 4<br />

Türken fühlen sich von Seehofer beleidigt<br />

Zuwanderungs-Thesen heizen Integrationsdebatte an – Merkel: Deutschland bleibt weltoffenes Land – Islamfeindlichkeit nimmt zu<br />

Ein Superrechner<br />

hirnt sich heiß<br />

C-Klasse muss<br />

in die Werkstatt<br />

Leichtes Stück Meldung<br />

Ihre Meinung bitte!<br />

Aufsetzer<br />

gebe es die EU-Freizügigkeit <strong>für</strong> Arbeitnehmer<br />

aus Osteuropa. „Erst einmal müssen wir<br />

das hier vorhandene Potenzial ausschöpfen.“<br />

Die Islamfeindlichkeit in Deutschland<br />

nimmt nach einem ARD-Bericht zu. Das Magazin<br />

„Report Mainz“ beruft sich dabei auf<br />

eine eigens in Auftrag gegebene Umfrage<br />

von Infratest-Dimap. Demnach finden 37<br />

Prozent, dass ein Deutschland ohne Islam<br />

besser wäre. 44 Prozent meinen, seit der Debatte<br />

über die Integrationsthesen des ausgeschiedenen<br />

Bundesbank-Vorstands Thilo<br />

Sarrazin könne man sich trauen, den Islam<br />

offener zu kritisieren. Zu einem ähnlichen<br />

Ergebnis kommt eine Studie der Universität<br />

Leipzig <strong>für</strong> die Friedrich-Ebert-Stiftung,<br />

die am Mittwoch vorgestellt werden soll.<br />

¿ Seite 2<br />

Tagesthema<br />

Währungsdramen<br />

Der Euro steigt und steigt – aber<br />

das ist dann auch wieder nicht recht<br />

Von Markus Grabitz, Berlin<br />

Angeblich ist ein Währungskrieg ausgebrochen,<br />

heißt es. China, die USA und<br />

mehrere Schwellenländer würden mit aller<br />

Gewalt versuchen, ihre Währungen<br />

zu schwächen, damit<br />

die eigene Industrie<br />

billiger im Ausland<br />

verkaufen kann.<br />

Gemach. Vor allem<br />

ist verbale Abrüstung<br />

geboten. Niemand<br />

dramatisiert<br />

so gern wie die Akteure<br />

auf den Währungsmärkten.<br />

Es ist<br />

erst wenige Monate her, da stand es angeblich<br />

<strong>für</strong>chterlich schlimm um den<br />

Euro. Das Ende der Gemeinschaftswährung<br />

war angeblich nur noch eine Frage<br />

der Zeit. Die Argumentation damals lief<br />

so: Scheintote Mini-Volkswirtschaften<br />

am Rand des Euro-Raumes, also die Griechen<br />

und Co., würden den Euro in den<br />

Abgrund reißen. Der Euro verlor jedenfalls<br />

rasant an Wert.<br />

Und jetzt? Die Staatsfinanzen der Griechen<br />

und Iren sind immer noch katastrophal.<br />

Nur plötzlich will niemand mehr etwas<br />

davon wissen. Der Euro steigt und<br />

steigt. Aber, das ist dann auch schon wieder<br />

nicht recht. Die neue Stärke des Euro<br />

ist angeblich auch keine Stärke der Gemeinschaftswährung,<br />

sondern eine<br />

Schwäche des Dollar. Und dahinter sind<br />

finstere Machenschaften zu vermuten.<br />

Von wegen. Etwas mehr Gelassenheit<br />

wäre nicht verkehrt.<br />

Titelfoto<br />

Seitenhinweise<br />

Aufmacher<br />

Kommentar<br />

2


Eine Zeitung ist kein Buch, das man von der ersten bis zur letzten Seite vollständig lesen<br />

soll – im Gegenteil. Zeitungen beinhalten deswegen so viele Texte zu ganz<br />

unterschiedlichen Themen, damit jeder etwas findet, was ihn interessiert. Damit man die<br />

Artikel nicht lange suchen muss, gibt es verschiedene Wegweiser:<br />

• Titelseite<br />

Sie ist das Schaufenster der Zeitung und stellt also das aus, was besonders<br />

sehenswert (Bilder) und lesenswert (Texte) ist. In der linken Spalte werden in einer<br />

Art Inhaltsverzeichnis Themen aus der ganzen Zeitung in ein, zwei Sätzen<br />

vorgestellt und die Seitenzahlen angegeben, mit deren Hilfe der Leser die<br />

vorgestellten Artikel findet. Auch unter den Artikeln auf der Titelseite sind zum Teil<br />

Seitenzahlen angegeben, die auf Kommentare, Hintergründe oder weitere Berichte<br />

hinweisen.<br />

• Bücher<br />

Eine Zeitung besteht nicht nur aus vielen losen Blättern. Die vielen Seiten sind zu<br />

sogenannten Büchern zusammengefasst. Diese Bücher sind oft nach den vier<br />

klassischen Ressorts Politik, Wirtschaft, Lokales sowie Sport geordnet.<br />

• Seitenköpfe / Seitentitel<br />

Den Büchern werden bei den Stuttgarter Nachrichten die Seiten aus den übrigen<br />

Ressorts wie Kultur, Panorama und Kindernachrichten sowie die Extraseiten<br />

Medizin, Freizeit, Fit & Schön, Junge Nachrichten und die Verbraucherseite<br />

angegliedert. Sie sind an ihren Seitenköpfen ganz oben auf der Zeitungsseite<br />

erkennbar.<br />

• Überschriften<br />

Gemeinsam mit dem Bild, der Unterzeile und den ersten Zeilen des Artikels, dem<br />

sogenannten Vorspann, verraten sie dem Leser, worum es in dem Artikel geht. Ist<br />

die Neugier geweckt? Weiterlesen! Wenn nicht: zu einem anderen Artikel blättern.<br />

2. Was kommt in die Tageszeitung?<br />

Journalisten wollen ihre Leser die Informationen geben, die <strong>für</strong> sie interessant und wichtig<br />

sein könnten. Das wird vor allem nach folgenden Kriterien entschieden: Aktualität (was ist<br />

neu?), Nähe (was betrifft den Alltag, die Umgebung des Lesers?), Exklusivität (welche<br />

Informationen bekommt der Leser von keinen anderen Medien?), Nutzwert (was hilft dem<br />

Leser weiter?), Unterhaltung (was unterhält den Leser?).<br />

3


3. Welche Artikelformen gibt es?<br />

Journalisten schreiben nicht einfach drauflos, sondern halten bestimmte Regeln ein.<br />

Deswegen sind die Artikel in allen Zeitungen auch ähnlich aufgebaut. Grob unterscheidet<br />

man eher informierende Textformen (Bericht, Meldung, Hintergrund, Feature, Reportage,<br />

Portrait, Interview) und eher wertende Formen (Kommentar, Leitartikel, Pr-Contra,<br />

Glosse, Kolumne, Rezension, Kritik).<br />

• Meldung<br />

Die Meldung ist eine der kürzesten Darstellungsformen. In knapp 20 Zeilen muss<br />

der Leser die sieben wichtigsten W-Fragen (wer, was, wann, wo, wie, warum,<br />

woher stammen die Informationen) beantwortet bekommen. Im ersten Satz steht<br />

die wichtigste Information.<br />

4


• Bericht<br />

Der Bericht ist ähnlich aufgebaut wie die Meldung, nur hat der Redakteur bei dieser<br />

journalistischen Form mehr Zeilen zur Verfügung. Auch hier steht das Wichtigste<br />

wieder zu Beginn: in der Überschrift, im Vorspann und in den ersten Absätzen.<br />

5


• Hintergrund<br />

Der Hintergrundbericht führt einen bestimmten Punkt aus den tagesaktuellen<br />

Berichten noch weiter aus. Wird beispielsweise darüber berichtet, was sich im<br />

Programm des Fernsehsenders MTV ändert, erklärt der Hintergrundbericht, warum<br />

sich der Sender überhaupt verändern muss und zum Bezahlsender wird.<br />

6


• Feature<br />

Bei manchen Berichten bietet es sich an, den Einstieg etwas lebendiger zu<br />

gestalten. Meist beginnt der Redakteur mit einer Szene, die er selbst vor Ort erlebt<br />

hat, oder einer Person, die stellvertretend <strong>für</strong> eine Gruppe Menschen / ein Problem<br />

steht. Somit steht das Feature zwischen dem Bericht und eine Reportage.<br />

7


• Reportage<br />

Die Reportage wird in den Medien dazu verwendet, dem Leser von Orten zu<br />

erzählen, zu denen er nicht gelangen kann, oder von Situationen, die der Reporter<br />

erlebt hat, nicht aber der Leser. Auch Sinneseindrücke wie Düfte, Farben und<br />

Geräusche werden verarbeitet. Statt einfach nur zu erzählen, unterliegt auch die<br />

Reportage in der Zeitung einer strengen Ordnung. Szenen und Fakten wechseln<br />

sich absatzweise ab.<br />

8


• Portrait<br />

Mit Hilfe eines Portraits lernt der Leser eine Person näher kennen. Im Idealfall<br />

erfährt er auch, warum eine Person zu der geworden ist, die sie ist. Dabei kann es<br />

sich um Politiker oder Künstler handeln, oder auch um den Herrn Maier von<br />

nebenan. Wichtig ist jedoch, dass der Leser das Gefühl hat, er hat etwas<br />

Interessantes über eine Person erfahren. Der Journalist muss dazu nicht nur<br />

niederschreiben, was er von der Person erzählt bekommt, sondern selbstständig<br />

Rückschlüsse aus dem Verhalten, der Gestik und Mimik, Kleidung oder Auftreten<br />

seines Gegenübers schließen.<br />

9


• Interview<br />

In dieser Darstellung werden Frage und Antwort gegenübergestellt. Doch auch<br />

wenn es so erscheint, so wird das Interview niemals exakt so abgedruckt, wie es<br />

geführt wurde, sondern ist nochmals bearbeitet worden.<br />

Die Art der Fragestellung unterscheidet sich, je nachdem welches Ziel das Interview<br />

bezwecken möchte. Soll es ein informierendes Interview sein, sollten die Fragen<br />

das Themengebiet klar umreißen. Soll das Interview dazu führen, eine Person<br />

näher kennenzulernen, bieten sich offene Fragen an, die Raum zum Erzählen<br />

geben. Will man dagegen die Meinung des Interviewpartners zu einem bestimmten<br />

Thema hören, kann dieser auch mit Unterstellungen provoziert werden (Beispiel:<br />

„Sie glauben also auch, das…“)<br />

10


• Kommentar<br />

Der Kommentar hilft dem Leser, sich in einer tagesaktuellen Debatte zu orientieren,<br />

indem er Argumente bringt. Der Journalist liefert nicht nur Fakten, sondern deutet<br />

sie auch. Er nimmt einen festen Standpunkt in einer Debatte ein. Der Leser kann<br />

dann entscheiden, ob er sich der Meinung anschließt oder nicht<br />

In den Stuttgarter Nachrichten gibt es verschiedene Formen des Kommentars: das<br />

Tagesthema und der Leitartikel, die sich jeden Tag auf tagesaktuelle Ereignisse<br />

beziehen. Die Rezension im Kino, Theater oder Konzert, die Kolumne im Lokalen<br />

(Knitz, Wasenhocker), die Karikatur, Pro- und Contra-Argumente.<br />

11


4. Übungen <strong>für</strong> den Unterricht<br />

- Aus Bericht oder Hintergrund in der Zeitung oder einem in der Klasse gespielten<br />

Interview eine Meldung schreiben;<br />

- Kuriose Meldungen aus der Zeitung immer ausschneiden und aufheben. Aus der<br />

Meldung lässt sich ein fiktiver Dialog stricken, aus dem die Schüler wiederum eine<br />

Meldung schreiben. Beispiel: Geht es in der Meldung um eine Hausfrau, die ein Python<br />

auf ihrem Kompost gefunden hat, schreibt der <strong>Lehrer</strong> auf, wie wohl der Dialog zwischen<br />

Frau und Journalist abgelaufen ist. Diesen Dialog gibt er im Unterricht den Schülern, die<br />

aus dieser Vorlage wiederum eine Meldung schreiben sollen;<br />

- Eine Meldung aus der Zeitung nehmen, ein Schüler beantwortet die W-Fragen daraus,<br />

gibt die Antworten dem Tischnachbar, und der versucht, wieder eine Meldung daraus zu<br />

machen;<br />

- Zu Artikeln ohne Überschriften selbst welche finden;<br />

- Schüler wählen ihren „Artikel des Tages“ und begründen die Wahl;<br />

- Wochenrückblick über die wichtigsten Themen: entweder die am liebsten gelesenen<br />

Artikel ausschneiden und Wahl begründen lassen (Grundschulen) oder als<br />

Nachrichtenüberblick über die Woche (weiterführende Schulen);<br />

- Wochenquiz zu den wichtigsten Themen aus der Zeitung;<br />

- Selbst eine Titelseite gestalten mit den <strong>für</strong> die Klasse wichtigsten Artikeln;<br />

- Gemeinsam die Kinder-Nachrichten lesen (Grundschulen);<br />

- Große Pause auf dem Schulhof, Schulweg oder Schulausflug als Reportage beschreiben<br />

lassen;<br />

- Artikel aus der Zeitung oder auch Thema an der Schule nehmen und kommentieren<br />

lassen;<br />

- Verschiedene Zeitungen vergleichen: was ist charakteristisch, worin unterscheiden sie<br />

sich, warum ist es wichtig, dass es mehrere Zeitungen gibt;<br />

- Arbeit mit Anzeigen: ausschneiden lassen und Unterschiede und Gewichtung zum<br />

redaktionellen Teil klarmachen und erklären, warum es überhaupt Anzeigen in der Zeitung<br />

gibt (Finanzierung); Bewerbungen auf ausgeschriebene Stellen in der Zeitung schreiben,<br />

Familienanzeige oder Partnerschaftsanzeige aussuchen und dazu eine Geschichte<br />

erfinden;<br />

- Leserbriefe zu einem Thema schreiben lassen<br />

12


5. Themen-Vorschläge <strong>für</strong> eigene Artikel<br />

Deutsch: Theater-Kritik schreiben oder Buch-Rezensionen<br />

Fremdsprachen: Interviews, Erfahrungsbericht über einen Schüleraustausch, Portrait<br />

eines Austauschschülers, Vergleich verschiedener fremdsprachiger Tageszeitungen<br />

Erdkunde: Interview mit einem Meteorologen, wie die Wettervorhersage funktioniert,<br />

Wetterstation besuchen und Reportage darüber schreiben, oder es bricht ein Vulkan oder<br />

Erbeben aus. Erklärstück schreiben, wie Naturkatastrophen oder Phänomene entstehen<br />

Mathe: Umfrage zu einem Thema machen, Statistiken dazu und einen erklärenden Artikel<br />

mit den Zahlen<br />

Chemie, Physik: Besuch an der Uni Stuttgart, Andrea Mayer-Grenu von der Pressestelle<br />

der Uni, vermittelt gern Kontakte <strong>für</strong> spannende wissenschaftliche Projekte, über die<br />

berichtet werden kann: 0711-685-82176, andrea.mayer.grenu@verwaltung.uni-stuttgart.de<br />

Musik: Konzert-Kritik schreiben, Hintergrundartikel zu einem Instrument (wer hat’s<br />

erfunden, woher kommt es, von welchen Promis wird es gespielt)<br />

Biologie: Pro-Contra zur Gentechnik, Reportage über die Krötenwanderung, Reportage<br />

über die Arbeit in einem Klärwerk oder einer Greifvogel-Warte<br />

Sport: Video von einem Fußballspiel ohne Kommentar zeigen und live mitkommentieren<br />

lassen<br />

Religion: Pfarrer einladen und ein Interview führen, welche Rolle Religion im Alltag <strong>für</strong><br />

junge Leute heute noch spielt<br />

Gemeinschaftskunde: Stadtrat einladen<br />

Kunst: Karikaturen zeichnen, Collagen mit der Zeitung<br />

Nichts dabei? Wir helfen gern mit Themenvorschlägen weiter, Anruf genügt (Regine<br />

Warth, Grundschulen: 0711-7205 7925; Sandra Markert, weiterführende Schulen: 0711-<br />

7205-7980). Und damit die Artikel nicht <strong>für</strong> den Papierkorb geschrieben werden, sondern<br />

auch in die Zeitung auf die Seite „Nachrichten in der Schule“ kommen (erscheint etwa<br />

einmal im Monat) bitte schicken an: s.markert@stn.zgs.de<br />

13

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