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DIE ROMANIK - Lehrer

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Kunstgeschichte/Mittelalter/Romanik<br />

MALEREI<br />

Auch diese steht vorwiegend im Dienst der Kirche. Die menschliche Figur bleibt auf das Wesentliche<br />

beschränkt und wird durch wenige klare, sprechende Gesten (insbesondere weisende Finger,<br />

empfangene Hände) und sinnbildliche Attribute (Buch = Buch des Lebens, Wort Gottes) typisiert. Der<br />

Verzicht auf Naturnähe steigert ihre Eindringlichkeit und Ausdruckskraft. Der romanische Maler stellt<br />

Menschen auch nicht um ihrer selbst Willen dar, sondern als Hinweis auf jenseitige Inhalte. Alles ist<br />

Zeichen, Symbol, Verweis. Auch die Farben haben symbolische Bedeutung: Rot steht häufig für Blut,<br />

Märtyrertum und das Feuer des Hl. Geistes; Hellblau für Unendlichkeit; Weiß für Unschuld; Gold für<br />

Macht und Autorität.<br />

Von den romanischen Wandmalereien (Fresken), die einst Innenwände der Kirchen schmückten,<br />

sind nur wenige Reste erhalten.<br />

Stilmittel: Flächigkeit, Verzicht auf Raumtiefe, feste Umrisslinie,<br />

symmetriebetonte Anordnung der Bildgegenstände,<br />

fast völliger Verzicht auf Modellierung durch Licht und Schatten,<br />

feierliche Frontalansicht<br />

Die Schöpfungsgeschichte Book of Kells, Ende 8. Jh. Koenig David und der Prophet Daniel Christus als Weltenherrscher<br />

aus der Grandval-Bibel, um 840 um 1135 Glasgemälde Augsburg Dom um 1123 Apsisfresko S’ Clemente<br />

Glasmalerei: Einschmelzen verschiedener Farbstoffe in die Glasmasse, Glasteile zusammengefasst<br />

mit Bleistreifen<br />

Es existieren nur wenige Tafelbilder deren Anfänge in Italien und Katalonien bis ins 12. Jh.<br />

zurückzuverfolgen sind. Besser überliefert sind Wandgemälde und die Buchmalerei. Speziell in der<br />

romanischen Malerei sind die Bilderzählungen, sozusagen eine<br />

Bibel für Analphabeten. Die Bilderzählungen verfügen oft über<br />

mehrere Bilderzeilen und zeigen oft dieselbe Figur in einem Bild<br />

mehrmals. Dies ist nicht räumlich gleichzeitig gemeint, sondern<br />

zeitlich nacheinander. Typisch sind Spiralenmuster und Flechtwerk<br />

für die aus dem iro-angelsächsischen Raum stammende<br />

Buchmalerei.<br />

Bildteppich: Teppich von Bayeux (1071): Bildstickerei, 70m lang,<br />

50 cm hoch<br />

Wandteppich von Bayeux: Überfahrt nach<br />

England nach 1066, Wollstickerei auf<br />

Leinwand<br />

Bildquellen:<br />

Nerdinger, W. (1990). Perspektiven der Kunst. Von der Karolingerzeit bis zur Gegenwart. München: Lurz<br />

Toman, R. (Hg) (1996). Die Kunst der Romanik. Architektur - Skulptur - Malerei. Köln; Könemann<br />

Broer W., Etschmann W., Hahne R., Tlusty V. (Hrsg.) (1998): Kammerlohr Epochen der Kunst 1. München: Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH.<br />

Prette M. C., De Giorgis A. (2000): Was ist Kunst. Klagenfurt: Neuer Kaiser Verlag Gesellschaft.<br />

Etschmann W., Hahne R., Tlusty V. (Hrsg.) (2004): Kammerlohr Kunst im Überblick. Monheim: Oldenburg Buchmanufaktur.<br />

1 auch Emaille genannt; verschiedenfarbig durchsichtige oder undurchsichtige Glasmasse die auf eine Metall-, Glas-, Keramik- oder<br />

ähnliche Unterlage aufgeschmolzen ist.<br />

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