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zu — ihr möchte man sich entgegenstürzen mit ausgebreiteten<br />
Armen!<br />
Gut, daß ich nicht dichten kann — sonst wüßte ich<br />
nicht, wo ich anfangen sollte. Besonders jetzt, wo der<br />
Gruß zugleich ein Abschiedsgruß sein könnte: denn soeben<br />
kommt der Befehl, uns für alle Fälle mit den letzten vier<br />
Geschützen marschbereit zu halten. Wo fange ich an?<br />
Schöpfe ich Verse aus dem dunklen Schwarz der Wogen<br />
und reihe sie auf eine goldne Schnur, die ich aus Sonnenfäden<br />
spinne? Oder bewundere ich das tiefe Grün mit<br />
den blendend weißen Schaumkronen, deren Weiß ganz<br />
dicht am Strand in Goldbraun übergeht? Weiter links<br />
wieder grüßt tiefes Blau herüber, und überall, millionenfach<br />
die weißen anschäumenden Wogen, darüber Möven,<br />
das Gleichgewicht haltend gegen den sausenden Sturmwind,<br />
der hoch in den Lüften singt und pfeift und heult,<br />
als wenn ein ganzes Höllengeisterheer losgelassen wäre.<br />
Wolkenbilder, die wie eine Luftflotte auf uns zusegeln,<br />
goldgerändert von der Sonne, die hinter mir aufgegangen<br />
und ihre Strahlen durch die Wolken bricht wie auf einem<br />
altbiblischen Gemälde — wieder immer wieder faßt uns<br />
tiefes Mitleid um die Menschheit. Und man versteht nicht,<br />
wie Menschenhaß und -hader bestehen kann vor dieser<br />
gigantischen, majestätischen Schönheit des ewigen Meeres,<br />
über dem die Sonne auf den glitzernden silbernen Schaumwellen<br />
in sieghaftem Glänze liegt.<br />
Karl Wasserzieher.<br />
Im Schützengraben bei Ypern, Nov. 1914.<br />
Ihr in der Heimat könnt Euch nicht die geringste Vorstellung<br />
davon machen, was es für uns bedeutet, wenn in<br />
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