Nationaler Inventarbericht 2006 : Emissionen aus der ... - vTI
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bung, Berechnung und Berichterstattung <strong>der</strong><br />
Emissionsinventare<br />
gefor<strong>der</strong>t. Hierdurch entstehen völlig neue Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
an den Grad <strong>der</strong> methodischen und institutionellen<br />
Vernetzung aller Aktivitäten, die zur Berechnung<br />
<strong>der</strong> Emissionsinventare notwendig sind. Das<br />
Kyoto-Protokoll for<strong>der</strong>t <strong>aus</strong> diesem Grund in seinem<br />
Artikel 5.1 die Bildung eines nationalen Systems zur<br />
Emissionsberichterstattung. Dieses soll in einer Art<br />
Netzwerkverbund sicherstellen, dass <strong>der</strong> beste national<br />
verfügbare Sachverstand institutions- und ressortübergreifend<br />
in die Berechnung und Berichterstattung<br />
zu den <strong>Emissionen</strong> einbezogen wird. Durch den europäischen<br />
Treibh<strong>aus</strong>gas-Beobachtungsmechanismus<br />
wird gefor<strong>der</strong>t, die Bildung dieses nationalen Systems<br />
weitestgehend bis Ende 2005 abgeschlossen zu haben.<br />
Es ergeben sich hier<strong>aus</strong> direkt neue Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
auch an die Zusammenarbeit des Umweltressorts –<br />
und hier werden die Arbeiten fe<strong>der</strong>führend durch das<br />
Umweltbundesamt koordiniert – mit den an<strong>der</strong>en für<br />
Teilbereiche o<strong>der</strong> Quellgruppen zuständigen Bundesministerien<br />
(Wirtschaft, Verkehr, Land- und<br />
Forstwirtschaft...) und <strong>der</strong>en nachgeordneten Behörden.<br />
Diese Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten<br />
werden durch ein gegenwärtig sich noch in <strong>der</strong> Erarbeitung<br />
befindliches Gesetz zur Berichterstattung<br />
(Klimaschutzstatistikgesetz – Gesetz zur Einrichtung<br />
eines Nationalen Systems zur statistischen Erfassung<br />
von Treibh<strong>aus</strong>gasemissionen, KSSG) festgelegt werden.<br />
Für den Bereich <strong>der</strong> land- und forstwirtschaftlich verursachten<br />
<strong>Emissionen</strong> hat sich jedoch in den letzten<br />
Jahren bereits im Vorgriff auf diese internationalen<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen eine bedeutende Entwicklung vollzogen,<br />
die als beispielgebend für die noch <strong>aus</strong>stehenden<br />
und zu treffenden Regelungen mit den an<strong>der</strong>en Ressorts<br />
und Einrichtungen zu bezeichnen ist.<br />
Mitte <strong>der</strong> 90er Jahre wurden z.B. im Waldzustandbericht<br />
<strong>der</strong> Bundesregierung noch Bandbreiten für die<br />
Emission von Ammoniak angegeben, <strong>der</strong>en untere<br />
Grenze durch die Berechnungen <strong>der</strong> landwirtschaftlichen<br />
Fachbehörden und <strong>der</strong>en obere Grenze durch die<br />
Berechnungen des Umweltbundesamtes gebildet wurde.<br />
Eine wechselseitige Diskussion und Abstimmung<br />
<strong>der</strong> Ergebnisse war kaum möglich. Dieser Zustand hat<br />
sich heute grundlegend gewandelt. Auf <strong>der</strong> Basis einer<br />
Ressortvereinbarung zur Führung von Datenbanken<br />
und dem Aust<strong>aus</strong>ch <strong>der</strong> jeweils benötigten Daten<br />
und Angaben werden Fragestellungen zur Ermittlung<br />
relevanten <strong>der</strong> <strong>Emissionen</strong> in enger Zusammenarbeit<br />
bearbeitet. So beinhaltet die hier vorliegende Zusammenstellung<br />
einen Überblick <strong>der</strong> Basisinformationen<br />
und Methoden, mit denen gegenwärtig die Berichterstattung<br />
zu land- und forstswirtschaftlichen <strong>Emissionen</strong><br />
sowie <strong>der</strong> Auswirkungen <strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Flächennutzung<br />
auf die Emissionsbilanz erfolgt. Insbeson<strong>der</strong>e<br />
vor dem Hintergrund, dass durch das Kyoto-<br />
Protokoll erstmals neben <strong>der</strong> Berechnung <strong>der</strong> <strong>Emissionen</strong><br />
<strong>aus</strong> Quellen auch die Einbindung von Treibh<strong>aus</strong>gasen<br />
in Senken zu bilanzieren ist, ist eine Erfüllung<br />
<strong>der</strong> Vorgaben des Kyoto-Protokolls an die Berechnung<br />
und Berichterstattung <strong>der</strong> Treibh<strong>aus</strong>gase<br />
ohne diese enge Zusammenarbeit im vorgegebenen<br />
Zeitrahmen nicht möglich.<br />
Diese enge Kooperation ist insbeson<strong>der</strong>e in Anbetracht<br />
<strong>der</strong> Tatsache, dass durch die FAL die gegenwärtig<br />
im internationalen Rahmen (UNECE) laufenden<br />
Arbeiten zur Weiterentwicklung <strong>der</strong> Berechnungsmethoden<br />
für landwirtschaftliche <strong>Emissionen</strong> wesentlich<br />
beför<strong>der</strong>t, bedeutsam. Damit ist die frühestmögliche<br />
Einbeziehung dieser Anfor<strong>der</strong>ungen in den nationalen<br />
Prozess <strong>der</strong> Emissionsberechnung und –<br />
berichterstattung gegeben. Dies kommt insbeson<strong>der</strong>e<br />
bei <strong>der</strong> sich gegenwärtig abzeichnenden Entwicklung<br />
zu einem „komponentenunabhängigen“ Bilanzmodell<br />
für alle Stickstoffverbindungen zum tragen.<br />
Gegenwärtig stellt sich die Zusammenarbeit zwischen<br />
<strong>der</strong> FAL und dem UBA wie folgt dar:<br />
a) In den nachgeordneten Einrichtungen des<br />
BMVEL (in erster Linie in <strong>der</strong> FAL) werden<br />
dezentrale detaillierte Datenbanken und Berechnungsmodelle<br />
betrieben, die – neben eigenen<br />
Zielstellungen <strong>der</strong> jeweiligen Institute<br />
und Einrichtungen – eine Quantifizierung <strong>der</strong><br />
relevanten <strong>Emissionen</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Land- und<br />
Forstwirtschaft ermöglichen. .<br />
b) Über eine definierte Schnittstelle erfolgt<br />
jährlich die Übernahme aggregierter Ergebnisse<br />
und Basisinformationen in die für die<br />
internationale Berichterstattung entwickelte<br />
Zentraldatenbank (ZSE = zentrales System<br />
<strong>Emissionen</strong>) im Umweltbundesamt.<br />
c) Parallel dazu werden die entsprechenden gefor<strong>der</strong>ten<br />
Dokumentationen zur Beschreibung<br />
<strong>der</strong> Emissionsermittlung erarbeitet und<br />
in den nationalen <strong>Inventarbericht</strong> (NIR) aufgenommen.<br />
d) Über das ZSE werden die Datenzusammenstellungen<br />
vorgenommen, die im jeweils gefor<strong>der</strong>ten<br />
Format für die Berichterstattung<br />
notwendig sind.<br />
e) Nach <strong>der</strong> Ressortabstimmung erfolgt dann<br />
über das Bundesumweltministerium die Übermittlung<br />
<strong>der</strong> Daten und Informationen an<br />
den jeweiligen Adressaten <strong>der</strong> Berichtsverpflichtung.<br />
Diese Zusammenstellungen bestehen<br />
im Regelfall <strong>aus</strong> einer detaillierten<br />
umfangreichen tabellarischen Datenzusammenstellung<br />
und einer umfangreichen textlichen<br />
Beschreibung 8 <strong>der</strong> Ermittlung dieser<br />
<strong>Emissionen</strong>.<br />
8 Siehe hierzu auch: <strong>Nationaler</strong> <strong>Inventarbericht</strong> 2005;<br />
www.umweltbundesamt.de/emissionen/veroeffentlichungen.htm