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Biogene Amine

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<strong>Biogene</strong> <strong>Amine</strong><br />

<strong>Biogene</strong> <strong>Amine</strong>:<br />

natürliche Bestandteile von eiweißreichen LM<br />

werden sekundär gebildet durch mikrobielle Decarboxylierung<br />

(mikrobieller Verderb) der entsprechenden AS Qualitäts- und<br />

Hygieneindikator<br />

fermentierten LM<br />

Brotteig (Hefepilz)<br />

Käse (Milchsäurebakterien)<br />

Alkohol (Hefegärung)<br />

Sie werden unterteilt in flüchtige und nicht flüchtige<br />

biogene <strong>Amine</strong><br />

Zahlreiche nicht flüchtige haben physiologische<br />

Bedeutung<br />

Neurotransmitter<br />

Vorstufe von Coenzymen<br />

Vorstufe von Hormonen


<strong>Biogene</strong> <strong>Amine</strong><br />

-Vertreter & Vorkommen-<br />

Aminosäure <strong>Biogene</strong>s Amin Vorkommen Biologische Funktion<br />

Histidin Histamin<br />

Hefeextrakt,<br />

Hartkäse<br />

Mediator immunologischer<br />

Reaktionen<br />

Lysin Cadaverin Käse Baustein in Ribosomen<br />

Ornithin Putrescin Rohwurst<br />

Tyrosin Tyramin Käse<br />

Vorstufe Spermin & Spermidin<br />

Baustein in Ribosomen<br />

Steigerung von Blutdruck und<br />

Uteruskontraktion


<strong>Biogene</strong> <strong>Amine</strong><br />

-Histamin-<br />

Leitsubstanz für biogene <strong>Amine</strong><br />

Decarboxylierungsreaktion von Histidin<br />

Enzym: Decarboxylase<br />

Co-Faktor: Pyridoxyl-5-phosphats oder Pyruvoyl-Rest<br />

Es entsteht unter Abspaltung der -Carboxylgruppe das<br />

Histamin<br />

Wenn kein rascher Abbau durch Monoaminooxidase der<br />

Darmflora erfolgt physiologische Reaktionen


Histamin findet man im Körper in:<br />

Mastzellen,<br />

<strong>Biogene</strong> <strong>Amine</strong><br />

-Histamin-<br />

enterochromaffinen Zellen des Magens (Histaminozyten)<br />

Hypothalamus Regulation des Schlaf-Wach-Rhythmus<br />

Es wirkt auf spezielle Histaminrezeptoren, so auf den<br />

H 1-Rezeptor:<br />

Juckreiz und Schmerz (gewebshormonelle Wirkung)<br />

Muskelkontraktion in Bronchien und Gefäßen<br />

Erweiterung kleinerer Gefäße und dadurch Nesselsuch und Hautrötung,<br />

vermehrte Adrenalinausschüttung<br />

H 2-Rezeptor:<br />

Beschleunigung des Herzschlags<br />

stärkere Magensaftabsonderung<br />

präsynaptischen H 3-Rezeptor<br />

Drosselung der weiteren Histamin-Ausschüttung durch negative<br />

Rückkopplung


<strong>Biogene</strong> <strong>Amine</strong><br />

-Histaminfreisetzung-<br />

Allergisch bedingt (Typ I-Reaktion)<br />

Antigenbindung an IgE-Antikörper auf Mastzellen und basophilen<br />

Granulozyten<br />

1. Aktivierung der Phospholipase C<br />

IP 3 ↑, Ca 2+ ↑<br />

Exozytose von Granula mit Histamin und weiteren präformierten<br />

Mediatoren<br />

2. Aktivierung der Phospholipase A2<br />

Synthese von Arachidonsäure ↑ Leukotrienen ↑<br />

Mediatorfreisetzung aus Mastzellen


<strong>Biogene</strong> <strong>Amine</strong><br />

-Lebensmittelsicherheit-<br />

schwere Vergiftungen ab 1000 mg pro Mahlzeit<br />

Große Histamingehalte in der Familie der Makrelenfische (Thunfisch),<br />

Heringsfische, Sardellen Scombrotoxische Fische<br />

„Scombroid-Vergiftung“<br />

Kopfschmerzen<br />

Hautrötung<br />

Übelkeit<br />

Schwindelgefühl<br />

Für Fische dieser Familien und Erzeugnisse daraus wurde daher ein<br />

Grenzwert für Histamin von 200 mg/kg Fischfleisch festgesetzt<br />

Höhere Histamingehalte bei enzymatisch gereiften<br />

Sardellenerzeugnissen (Sardellenfilet in Salz, Aufguss oder Öl oder<br />

Sardellenpaste) Grenzwert 400 mg Histamin/kg Fischfleisch<br />

Histamingehalte (>1 g/ kg) Zeichen für bakteriellen Verderb

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