FACHPRAKTISCHER UNTERRICHT - ARBEITSBLATT - HTL Wien 10
FACHPRAKTISCHER UNTERRICHT - ARBEITSBLATT - HTL Wien 10
FACHPRAKTISCHER UNTERRICHT - ARBEITSBLATT - HTL Wien 10
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<strong>FACHPRAKTISCHER</strong> <strong>UNTERRICHT</strong> - <strong>ARBEITSBLATT</strong><br />
Datum Werkstätte Auftragsnummer Stunden<br />
Grundlegende Verhaltensweisen in den Elektronik- und Elektroinstallationswerkstätten:<br />
1.) Anlagenteile, Schaltübungen und elektronische Schaltungen dürfen nur nach ausdrücklicher<br />
Genehmigung durch den Lehrer unter Spannung gesetzt werden. Das Arbeiten unter<br />
Spannung ist grundsätzlich verboten. Ich habe mich selbst davon zu überzeugen, ob von mir<br />
berührte blanke Leitungen und Anlagenteile spannungslos sind. Die Überprüfung hat mittels<br />
Prüflampe oder Messgerät zu erfolgen. WICHTIG: Gerät auf Funktion prüfen, darüber<br />
hinaus muss ein kurzzeitiges Kurzschließen jener von mir zu berührenden Leitungen und<br />
Anlagenteile gegeneinander (Augen schützen) und gegen den Schutzleiter erfolgen.<br />
2.) Ich habe mich darum zu kümmern, dass von mir spannungslos gemachte Leitungen und<br />
Anlagenteile nicht zufällig oder irrtümlich wieder unter Spannung gesetzt werden können.<br />
Man erreicht dies dadurch, dass man herausgeschraubte Sicherungen an sich nimmt,<br />
Schutztafeln anbringt und alle Einschaltberechtigten in Kenntnis setzt.<br />
3.) In besonderen Fällen kommt es vor, dass unter Spannung gearbeitet werden muss (z. B.<br />
Fehlersuche, Messungen, Reparaturen, ...). Diese Arbeiten dürfen nur nach Aufforderung<br />
des Lehrers und nur unter dessen besonderer Aufsicht durchführt werden. Wird die Aufmerksamkeit<br />
des Lehrers unterbrochen, so muss diese Arbeit sofort abgebrochen werden.<br />
4.) Alle Arbeiten die mit dem Berührungsschutz (Erdung, Schutzleiter, ...) zusammenhängen<br />
müssen mit äußerster Sorgfalt durchgeführt werden. Fehler, Schlampereien oder Ungeschicklichkeiten<br />
die bei diesen Arbeiten passieren sind sofort dem Lehrer zu melden.<br />
5.) Drähte für Schaltungen und Biegeübungen dürfen nur mit Hilfe des Schraubstockes ausgerichtet<br />
werden. Auf den Schutz der Augen durch zurückspringende Drähte ist zu achten.<br />
6.) Das Wegtragen von Werkzeugen, elektronischen Bauteilen oder anderen Gegenstände aus der<br />
Werkstätte, auch wenn diese mir wertlos erscheinen, muss als Diebstahl gewertet werden<br />
und kann zum Ausschluss aus der Schule führen.<br />
7.) Die fünf wichtigen Regeln für die Durchführung von Arbeiten an elektrischen Anlagen:<br />
1. Allpolig und allseitig abschalten!!!<br />
2. Gegen unerwünschtes Wiedereinschalten sichern!!!<br />
3. Auf Spannungsfreiheit prüfen!!!<br />
4. Erden und Kurzschließen!!!<br />
5. Benachbarte Spannung führende Teile abdecken,<br />
Gefahrenstellen abgrenzen,<br />
Schutz gegen zufällige Berührung!!!<br />
Unter Spannung setzen in sinngemäß umgekehrter Reihenfolge!!!<br />
Diese Sicherheitsregeln und Verhaltensweisen für die Werkstätte habe ich verstanden und<br />
nehme sie durch meine Unterschrift zur Kenntnis.<br />
Unterschrift: ......................................................................<br />
HTBLA WIEN <strong>10</strong> Weiss H. JG/KL: Name: Seite: 1
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Datum Werkstätte Auftragsnummer Stunden<br />
GRUNDAUSBILDUNG ELEKTRONIK UND ELEKTROINSTALLATION:<br />
Um einen reibungslosen Werkstättenbetrieb hinsichtlich Sicherheit und Unterricht zu<br />
gewährleisten, sind folgende Punkte zu beachten:<br />
1. Ordnung<br />
2. Disziplin.<br />
3. Fachgerechte Handhabung der verwendeten Werkzeuge und Geräte.<br />
4. Jede Schaltung und Maschine darf nur nach Genehmigung des Lehrers unter Spannung gesetzt<br />
bzw. in Betrieb genommen werden.<br />
Bei Gefahr kann und muss selbstverständlich selbstständig ausgeschaltet werden.<br />
UNFALLURSACHEN IN ELEKTRISCHEN ANLAGEN:<br />
Strom sieht man nicht! Der Mensch nimmt ca. 70 % nur durch Sehen war!<br />
Durch Material: beschädigte Isolation, Verwendung von unsachgemäßen Werkzeugen ;<br />
Durch die Person: Nicht beachten der Sicherheitsbestimmungen durch Leichtsinn, Schlampig-<br />
keit, Dummheit, Unwissenheit und falschem Mut.<br />
Um Personen vor den Gefahren des elektrischen Stromes zu schützen gibt es eine Vielzahl von<br />
Vorschriften. Diese werden vom österreichischen Verband für Elektrotechnik (ÖVE) erlassen.<br />
Darin heißt es unter anderem:<br />
Elektrische Betriebsmittel müssen den Schutz für Personen und Sachwerte gewährleisten, sonst<br />
dürfen sie nicht erzeugt, verkauft und betrieben werden. Die elektrischen Betriebsmittel werden in<br />
einer autorisierten Prüfanstalt geprüft und deren Betriebssicherheit<br />
durch ein Attest bescheinigt. Diese geprüften Geräte dürfen das ÖVE-Zeichen tragen.<br />
Dies ist allerdings nur für Österreich gültig. Jeder verantwortungsbewusste Elektrotechniker muss<br />
die Vorschriften kennen.<br />
ÖVE-Zeichen: ÖVE<br />
ÖVE-Zeichen auf Kabeln: ><br />
ELEKTROTECHNIKGESETZ:<br />
Im Elektrotechnikgesetz und dessen Durchführungsverordnungen (ÖVE-Vorschriften) werden<br />
alle Maßnahmen, die zur Versorgung mit Energie notwendig sind, unter Strafandrohung geregelt.<br />
GRUNDSATZ: Der Fachmann muss den Laien schützen!!!!!<br />
HTBLA WIEN <strong>10</strong> Weiss H. JG/KL: Name: Seite: 2
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Datum Werkstätte Auftragsnummer Stunden<br />
GEFAHREN DES ELEKTRISCHEN STROMES FÜR DEN MENSCHEN:<br />
Der menschliche Körper leitet den elektrischen Strom und ist dadurch auch ein elektrischer<br />
Widerstand. Kommt ein Mensch in den Stromkreis, so ist er auf Grund von Muskelver-<br />
krampfungen nicht fähig die Berührungsstelle wieder loszulassen. Verbrennungen sind noch die<br />
harmloseren Folgen. Kann der Verunglückte sich nicht selbst aus dem Stromkreis befreien, tritt als<br />
Folge meist der Tod ein.<br />
Wichtig: Nach jedem Stromunfall, egal welcher Intensität, muss eine ärztliche Untersuchung<br />
vorgenommen werden!!!!!<br />
SCHOCKWIRKUNG:<br />
Entscheidend für die Folgen eines Elektrounfalls ist die Stromstärke welche länger als eine<br />
Sekunde durch den Körper fließt. Der Grund für diese Zeitspanne liegt an den unterschiedlichen<br />
Frequenzen des Herzen und der Netzfrequenz.<br />
Herzfrequenz: ca. 1<br />
133 , Hertz (Hz) = 0,75 Sekunden<br />
Netzfrequenz: ca. 1<br />
Hertz (Hz) = 0,02 Sekunden<br />
50<br />
Durch die wesentlich höhere Frequenz des Netzes (ca. 50 Hertz) gegenüber dem des Herzens<br />
(ca. 1,33 Hertz) wird der natürliche Rhythmus besonders gestört und die Steuerung durch den<br />
so genannten Sinusknoten durcheinander gebracht. Die Folge: Herzkammerflimmern.<br />
Dieses Flimmern des Herzens lässt den Blutkreislauf im Körper zusammenbrechen. Wird dem<br />
Verunglückten nicht rasch Hilfe durch künstliche Beatmung und Herzmassage zuteil, so ist der<br />
Mensch verloren.<br />
Wichtige Stromgrenzen für den Menschen (mA = milli Ampere, 1mA = 0,001A):<br />
1 mA - Grenze der Wahrnehmbarkeit<br />
15 mA - Grenze der Selbstbefreiung<br />
50 mA - Lebensgefahr<br />
<strong>10</strong>0 mA - Todesschwelle<br />
Jeder Mensch hat durch die Haut eine natürliche Isolation, beim durchschnittlichen Menschen<br />
einen Widerstand von etwa <strong>10</strong>00 – 1500 Ohm. Dieser Übergangswiderstand kann durch folgende<br />
Faktoren beeinflusst werden:<br />
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Datum Werkstätte Auftragsnummer Stunden<br />
Berührungsdruck - großer Druck - geringer Widerstand<br />
Berührungsfläche - große Fläche - geringer Widerstand<br />
Feuchtigkeit - große Feuchtigkeit - geringer Widerstand<br />
Spannung - große Spannung - größerer Strom<br />
Standort - gut leitende Materialien - größerer Strom<br />
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die körperliche Tagesverfassung, die durch jeden spürbaren<br />
Stromkontakt sinkt. Kommt man kurzzeitig mehrmals hintereinander in den Stromkreis, so<br />
können bei jedem neuen Kontakt die Auswirkungen extremer sein als wie beim vorherigen Mal.<br />
Da der Widerstand des Menschen ca. <strong>10</strong>00 – 1500 Ohm beträgt lässt sich mit folgender Formel<br />
des ohmschen Gesetzes die für Menschen gefährliche Mindestspannung berechnen.<br />
U = R.I = <strong>10</strong>00 Ohm . 0,05 Ampere = 50 Volt<br />
Daher muss das Auftreten von Berührungsspannungen über 50 Volt verhindert werden. Die ÖVE<br />
schreibt vor, dass ab Spannungen von 50 Volt Sicherheitsmaßnahmen erforderlich sind. Sannun-<br />
gen bis 42 Volt werden als Schutzkleinspannungen bezeichnet.<br />
Merke: Ströme über 50 milli Ampere und Spannungen über 50 Volt sind<br />
Zeichne die Ströme über den Menschen ein:<br />
Stromquelle<br />
(Trafostation)<br />
Strom I<br />
Strom I<br />
Betriebserder, Schutzerder<br />
LEBENSGEFÄHRLICH !!!!!<br />
ZWEI MÖGLICHE ARTEN DES ELEKTROUNFALLES:<br />
Spannung U<br />
Netz<br />
Strom I Strom I<br />
Leiter<br />
Neutralleiter<br />
Widerstand R Widerstand R<br />
Isolation<br />
Strom I<br />
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Datum Werkstätte Auftragsnummer Stunden<br />
Symbol für die Erde (Betriebserder, Schutzerder)<br />
Bei der ersten Art berührt ein Mensch mit der Hand den Leiter (Außenleiter, Phase), mit der<br />
anderen Hand den Neutralleiter. Hier fließt der Strom von einer Hand über den Körper, direkt in<br />
die zweite Hand zurück zum Netz.<br />
Bei der zweiten Art berührt ein Mensch mit der Hand den Leiter (Außenleiter, Phase), mit den Fü-<br />
ßen die Erde. Hier fließt der Strom von einer Hand über den Körper, durch die Füße in die Erde.<br />
Daher:<br />
Wegen der Unfallgefahr ist das Arbeiten an Teilen, die unter Spannung stehen, verboten !!!!!<br />
Bei Betriebsspannungen über 50 Volt Wechselspannung oder über 120 Volt Gleichspannung<br />
sind Arbeiten an Teilen die unter Spannung stehen nur dann gestattet, wenn diese Teile aus<br />
wichtigen Gründen nicht spannungsfrei geschaltet werden können. Solche Arbeiten dürfen jedoch<br />
nur vom Lehrer oder durch Fachkräfte, nicht aber durch Schüler oder Auszubildende, ausgeführt<br />
werden.<br />
Versorgungsnetz in Österreich: 230 Volt Wechselspannung mit 50 Hertz oder 400 Volt<br />
Drehstrom mit 50 Hertz (z. B. in Amerika: 1<strong>10</strong> Volt mit 60 Hertz).<br />
(Bei den Übungen verwenden wir unter anderem eine Schutzkleinspannung von 24 Volt.)<br />
Zeichne die drei möglichen Schlüsse ein:<br />
Stromquelle<br />
(Trafostation)<br />
DREI MÖGLICHE FEHLERARTEN DURCH SCHLÜSSE:<br />
Strom I<br />
Spannung U<br />
Sicherung<br />
Betriebserder, Schutzerder<br />
Erdschluss<br />
Kurzschluss<br />
Netz<br />
Verbraucher<br />
zB Motor<br />
Gehäuse<br />
leitendes Material<br />
Körperschluss<br />
Isolation<br />
Leiter<br />
Neutralleiter<br />
Kurzschluss: Leitende Verbindung zwischen zwei Spannung führenden Leitern oder einem<br />
Spannung führenden Leiter und dem Neutralleiter. Sicherheitsmaßnahmen:<br />
Sicherungen oder Leitungsschutzschalter (LS).<br />
Erdschluss: Leitende Verbindung zwischen einem Spannung führenden Leiter und dem Betriebs-<br />
oder Schutzerder. Sicherheitsmaßnahmen: Fehlerstromschutzschalter (FI).<br />
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Datum Werkstätte Auftragsnummer Stunden<br />
Körperschluss: Leitende Verbindung zwischen einem Spannung führenden Leiter und dem aus<br />
leitendem Material ausgeführten Gehäuse. Sicherheitsmaßnahmen: Gehäuse mit<br />
Betriebs- oder Schutzerder verbinden und Fehlerstromschutzschalter (FI), d.h. aus<br />
dem Körperschluss wird ein Erdschluss.<br />
Sicherung oder Leitungsschutzschalter (LS):<br />
Strom I1<br />
I2=I1<br />
Strom I2<br />
LS<br />
12A<br />
Verbraucher<br />
Kurzschluss<br />
Fehlerstromschutzschalter (FI):<br />
Strom I1<br />
I2=I1-If<br />
Strom I2<br />
FI<br />
If≥<br />
30mA<br />
Fehlerstrom If<br />
Verbraucher<br />
Erdschluss<br />
Die Sicherung oder der Leitungsschutzschalter LS spricht an, wenn ein<br />
bestimmter maximaler Strom (zB 12 Ampere) überschritten wird (zB zu<br />
viele Verbraucher oder Kurzschluss). Der Strom im Stromkreis bleibt<br />
konstant, d.h. der herausfließende Strom I2 ist gleich dem hineinfließenden<br />
Strom I1 (I2=I1).<br />
Der Fehlerstromschutzschalter FI spricht an, wenn der Strom im Stromkreis<br />
nicht konstant bleibt, d.h. der herausfließende Strom I2 ist nicht<br />
gleich dem hineinfließenden Strom I1 (I2≠I1). Hierzu genügt schon ein<br />
geringer Fehlerstrom If (zB 30 milli Ampere) der vom Stromkreis<br />
wegfließt (zB Erdschluss, feuchte Wände - beschädigte Isolation, ...)<br />
DIE WICHTIGSTEN SCHUTZMASSNAHMEN GEGEN BERÜHRUNG:<br />
Zeichne die zwei möglichen Berührungen ein und bezeichne aktive und inaktive Teile:<br />
Stromquelle<br />
(Trafostation)<br />
Strom I<br />
Spannung U<br />
Betriebserder, Schutzerder<br />
Sicherung<br />
direkte<br />
Berührung<br />
indirekte<br />
Berührung<br />
Körperschluss<br />
Netz<br />
Verbraucher<br />
aktiver Teil,<br />
aktiver Leiter<br />
inaktiver Teil,<br />
inaktiver Leiter<br />
Gehäuse<br />
leitendes Material<br />
Leiter<br />
Neutralleiter<br />
Aktive Teile, aktive Leiter sind alle leitfähigen Teile, die im normalen Betrieb unter Spannung<br />
stehen und den Betriebsstromkreis bilden. Hierzu gehören Leitungsadern, Steckerstifte, Klemmen,<br />
Neutralleiter, aber nicht Schutzleiter und Nullleiter. (Nullleiter: Eine gemeinsame Leitung für<br />
Neutral- und Schutzleiter.)<br />
Inaktive Teile, inaktive Leiter sind leitende Teile, die nicht zum Betriebsstromkreis gehören<br />
(Körper, Masse, Gehäuse). Sie sind durch die Betriebsisolation von aktiven Teilen getrennt.<br />
Schutz gegen direktes Berühren:<br />
1.) Durch Isolierung aktiver Teile (z. B. Isolierung von Leitern).<br />
2.) Durch Abdecken oder Umhüllen (z. B. Abdeckung von Verteilern).<br />
3.) Durch Abstand (z. B. Freiluftleitungen).<br />
HTBLA WIEN <strong>10</strong> Weiss H. JG/KL: Name: Seite: 6
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Datum Werkstätte Auftragsnummer Stunden<br />
4.) Durch Hindernisse (z. B. Absperrungen).<br />
5.) Durch Fehlerstromschutzseinrichtungen (z. B. FI-Schalter)<br />
Schutz gegen indirektes Berühren:<br />
1.) Schutzisolierung. Symbol: (z. B. an Bohrmaschine).<br />
2.) Schutz durch nicht leitende Räume.<br />
3.) Schutztrennung. Symbol: (z. B. durch Trenntransformator).<br />
4.) Schutzkleinspannung bis 42 Volt. Symbol: (z. B. in den Werkstätten: 24 Volt).<br />
Betriebsisoliert bedeutet, dass nur aktive Teile isoliert sind. Das Gehäuse (inaktiver Teil) kann zB aus leitendem<br />
Material sein. Deshalb muss das Gerät mit einem Schutzleiter versehen und dieser am Gehäuse angeschlossen werden,<br />
damit bei einem Körperschluss der Fehlerstromschutzschalter anspricht. Schutzisloliert bedeutet, dass sowohl aktive<br />
als auch inaktive Teile isoliert sind. D.h. das Gehäuse besteht aus nicht leitendem Material. Es ist kein Schutzleiter<br />
erforderlich, da kein Körperschluss auftreten kann. Das Gerät trägt das Symbol für Schutzisolierung.<br />
ERSTE HILFE BEI ELEKTROUNFÄLLEN:<br />
Grundsätzlich ist nicht nur bei Elektrounfällen rasch und überlegt zu handeln, bei Stromunfällen<br />
ist die Gefahr selbst in den Stromkreis zu kommen sehr groß.<br />
1.) Verunglückten aus dem Stromkreis befreien!<br />
Abschalten durch Stecker ziehen, Sicherungen unterbrechen, eventuell Kurzschluss erzeugen.<br />
Kann der Strom nicht abgeschaltet werden, muss der Verunglückte isoliert weggezogen wer-<br />
den, dazu zB Rettungshaken, trockene Tücher, trockenes Holz, Gummi- oder Kunststoffzwi-<br />
schenlagen usw. verwenden. Achtung: Der Helfer darf nicht selbst in den Stromkreis kommen.<br />
Bei Spannungen über <strong>10</strong>00 Volt ist jede Annäherung an den Verunglückten äußerst gefährlich. Es<br />
muss zuerst abgeschaltet werden!<br />
2.) Erste Hilfe leisten!<br />
Lebenserhaltende Maßnahmen wie künstliche Beatmung (Atemspende) und Herzmassage<br />
dürfen nur dann durchgeführt werden, wenn sichergestellt ist, dass die Herz- bzw. Atemtätig-<br />
keit nicht gegeben ist. Entscheidend für den Erfolg ist in jedem Falle, dass sofort nach dem<br />
Unfall mit der Wiederbelebung begonnen wird. (Die ersten Minuten entscheiden!)<br />
Freimachen der Atemwege, öffnen des Mundes<br />
und entfernen einer eventuell vorhandenen Zahnprothese.<br />
Hat der Verunglückte erbrochen, so ist<br />
dessen Kopf zur Seite zu drehen, sein Mund zu<br />
öffnen und das Erbrochene zu entfernen.<br />
Kopf des Verunglückten weit<br />
zurückbeugen und in dieser<br />
Stellung festhalten.<br />
Wenn möglich,<br />
Mund und Nase<br />
des Verunglückten<br />
mit<br />
dem eigenen<br />
Mund überdecken.<br />
Wenn<br />
notwendig Nase<br />
durch Andrücken<br />
des<br />
Kinns oder mit den Fingern verschließen. Hat der<br />
Verunglückte einen Kieferkrampf, Mund mit Daumen<br />
verschließen und Luft durch die Nase einblasen.<br />
HTBLA WIEN <strong>10</strong> Weiss H. JG/KL: Name: Seite: 7
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Datum Werkstätte Auftragsnummer Stunden<br />
Ansatz ca. 3 cm über dem<br />
unteren Ende des Brustbeines.<br />
Zweihelfermethode:<br />
5-mal Herzmassage, 1-mal<br />
Beatmen.<br />
Einhelfermethode:<br />
15-mal Herzmassage, 2-mal<br />
Beatmen.<br />
Der Puls ist zu kontrollieren.<br />
Nach erfolgter Reanimierung, Verletzten in die stabile Seitenlage bringen. Bei Schock ist die<br />
Seitenlage schlecht. Besser: Rückenlage, Beine hoch, Verletzten zudecken und zureden!<br />
Stabile<br />
Seitenlage:<br />
Schocklagerung:<br />
3.) Arzt oder Rettung verständigen (Telefon: 144)!<br />
Eventuell erste Hilfe-Maßnahmen bis zum Eintreffen der Rettung oder des Arztes fortsetzen.<br />
Wenn man alleine helfen muss, zuerst den Verletzten versorgen.<br />
4.) Unfall bei Polizei oder Gendarmerie melden - Meldepflicht (Telefon: 133)!<br />
Wichtige Warn- und Verbotszeichen im Bereich der Elektroinstallation und Elektronik:<br />
Warnzeichen: Warnung vor ge-.<br />
fährlicher elektrischer Spannung!<br />
Warnzeichen: Warnung vor<br />
elektrostatischen Entladungen!<br />
Warnzeichen: Warnung vor<br />
elektromagnetischem Feld!<br />
Verbotszeichen: Nicht berühren,<br />
Gehäuse steht unter Spannung!<br />
1. Allpolig und allseitig abschalten!<br />
EINIGE BEGRIFFSERLÄUTERUNGEN:<br />
+ -<br />
Warnzeichen: Warnung vor<br />
Gefahren durch Batterien!<br />
Warnzeichen: Warnung vor<br />
starkem Magnetfeld!<br />
Warnzeichen: Warnung vor<br />
Gefahren durch Laserstrahl!<br />
Verbotszeichen:<br />
Nicht schalten!<br />
Freischalten aller Teile einer Anlage an denen gearbeitet werden soll. Sofern nicht selbst freige-<br />
schaltet wurde ist die Freischaltungsmeldung zu bestätigen. Schaltungen auf Zeit sind verboten.<br />
Allpolig: Alle Strom führenden Leiter sind abzuschalten. Bei Drehstrom alle Außenleiter (L1, L2,<br />
L3), bei Wechselstrom Leiter (Phase) L und Neutralleiter N und bei Gleichstrom Plus-<br />
Und Minuspol. Der Neutralleiter wird bei Schutzschaltern zwangsweise mitabgeschalten.<br />
Allseitig: Energiezufuhr von mehreren Spannungserzeugern beachten (Netz, Notstromaggregat,<br />
Solaranlage, ...). Mehrere Stromkreise in einem Gerät (Nachtspeicherofen, Heizung-<br />
Nachttarif, Gebläse-Tagtarif, ...) oder am Schaltgerät (Schütz: Hauptstromkreis 400V,<br />
Steuerstromkreis 230V), Ringnetz, ...<br />
HTBLA WIEN <strong>10</strong> Weiss H. JG/KL: Name: Seite: 8
<strong>FACHPRAKTISCHER</strong> <strong>UNTERRICHT</strong> - <strong>ARBEITSBLATT</strong><br />
Datum Werkstätte Auftragsnummer Stunden<br />
Maßnahmen: Stecker ziehen, Sicherungen herausnehmen, Schutzschalterhebel herunterdrücken,<br />
Hauptschalter abschalten.<br />
2.) Gegen unerwünschtes Wiedereinschalten sichern!<br />
Nicht Einschalten, an der Anlage<br />
wird gearbeitet!!!<br />
Ort: .........................................................<br />
Datum: ...................................................<br />
Einschaltberechtiger: .............................<br />
Maßnahmen: Der Stromkreis darf nicht irrtümlich wieder eingeschaltet<br />
werden! ZB Sicherungen an sich nehmen,<br />
Isolierpatronen einsetzen, Schutzschalterhebel mit Folie überkleben, Warnschild<br />
anbringen, Vorhangschloss einhängen, Schranktür versperren, ferngesteuerte<br />
Kraftantriebe für Schalter unwirksam machen.<br />
3.) Auf Spannungsfreiheit prüfen!<br />
An der Abschalt- bzw. Arbeitsstelle die Richtigkeit der Abschaltung allpolig prüfen.<br />
Maßnahmen: Mit Spannungsmessgerät oder Prüflampe jeden Leiter gegen jeden (auch gegen den<br />
Schutzleiter) messen. Prüfgerät auf Funktion testen!<br />
4.) Erden und Kurzschließen:<br />
An der Arbeitsstelle alle Leiter des abgeschalteten Stromkreises miteinander verbinden, damit<br />
auftretende Spannungen kurzgeschlossen werden.<br />
Maßnahmen: Zuerst Erdpotential (Betriebs- oder Schutzerder) anschließen!<br />
Geerdete Kurzschlussganitur in die Freileitungsseile einhängen oder an die Strom-<br />
schienen in einem Energieverteiler anschrauben.<br />
Außenleiter 1<br />
Außenleiter 2<br />
Außenleiter 3<br />
Neutralleiter, Nullleiter<br />
Betriebserder, Schutzleitung<br />
Kurzschlussganitur<br />
5.) Benachbarte Spannung führende Teile abdecken, Gefahrenstellen eingrenzen!<br />
Benachbarte Spannung führende Teile abdecken: Wenn aus zwingenden Gründen nicht der<br />
gesamte Anlagenteil abgeschaltet werden kann, sind die neben der Arbeitsstelle<br />
liegenden, Spannung führenden Teile abzudecken. Die Abdeckung muss isolierend,<br />
mechanisch fest und sicher montiert sein.<br />
Gefahrenstellen eingrenzen: Freigeschaltete Arbeitsstelle gegen Bereiche mit Gefahren<br />
eingrenzen.<br />
Maßnahmen: Holzschranken im Traforaum, Warnband in Freiluftanlagen, Schutzgitter bei<br />
Unterfluranlagen.<br />
HTBLA WIEN <strong>10</strong> Weiss H. JG/KL: Name: Seite: 9
<strong>FACHPRAKTISCHER</strong> <strong>UNTERRICHT</strong> - <strong>ARBEITSBLATT</strong><br />
Datum Werkstätte Auftragsnummer Stunden<br />
Kennfarben und Abkürzungen von Adern:<br />
Bezeichnung: Abkürzung: Kennfarbe:<br />
Außenleiter L meistens braun oder schwarz<br />
unzulässig für den/die Außenleiter sind: grün, gelb, blau, grüngelb<br />
Sind mehrere Außenleiter vorhanden werden diese durchnummeriert, z. B. L1, L2, L3 usw.<br />
Neutralleiter N blau<br />
Schutzleiter PE grüngelb<br />
oder Nullleiter (statt PE und N) PEN grüngelb<br />
(Nullleiter: Eine gemeinsame Leitung für Neutral- und Schutzleiter.)<br />
In mehradrigen Leitungen dürfen die Farben rot, grau, weiß, grün, gelb, außer in der Kombi-<br />
nation grüngelb, nicht verwendet werden!<br />
Leiter<br />
(zB Kupfer)<br />
Darstellung von Leitungen und Lampen in Elektroinstallations- und Schaltplänen:<br />
Leitung allgemein<br />
Leiteranzahl z.B. 2<br />
Leitungskreuzung ohne<br />
leitende Verbindung<br />
Leuchte allgemein<br />
Signallampe, Lämpchen<br />
Signallampe, blinkend<br />
Aderisolation<br />
PVC-Ader- oder Verdrahtungsleitung<br />
Schutzmantel<br />
Leiter<br />
(zB Kupfer)<br />
Adernisolation<br />
PVC-Stegleitung<br />
Tragseil<br />
Mantelleitung<br />
PVC-Mantelleitung mit Tragseil<br />
5<br />
Schutzleiter<br />
Leiteranzahl z. B. 5<br />
leitende Verbindung<br />
Sicherung allgemein<br />
Aufbau und Kennzeichnung von Kabel und Drähten:<br />
ÖVE-Kennfaden<br />
Hersteller<br />
Schutzmantel aus<br />
PVC oder Gummi<br />
Aderisolation<br />
Leiter (zB Kupferlitze)<br />
Aufbau von beweglichen Leitungen für<br />
mittlere mechanische Beanspruchung<br />
Umhüllung und<br />
Mantel<br />
Aderisolation<br />
Leiter (zB Kupfer)<br />
PVC-Erdleitung<br />
Schlauchdrähte mit thermoplastisolierten<br />
Adern und<br />
Termoplastmantel<br />
Thermoplastische<br />
Zwillingsdrähte<br />
Anschlüsse allgemein<br />
Leiter<br />
(zB Kupfer)<br />
Schutzmantel<br />
Füllmasse,<br />
thermoplastisch<br />
Aderisolation<br />
PVC-Mantelleitung<br />
Leiter<br />
(zB Kupfer)<br />
Schutzmantel<br />
Kupfergeflecht<br />
Aderisolation<br />
Koaxialleitung<br />
Thermoplastische Schaltdrähte<br />
verdrillt (Telefondraht)<br />
HTBLA WIEN <strong>10</strong> Weiss H. JG/KL: Name: Seite: <strong>10</strong>
<strong>FACHPRAKTISCHER</strong> <strong>UNTERRICHT</strong> - <strong>ARBEITSBLATT</strong><br />
Datum Werkstätte Auftragsnummer Stunden<br />
NATIONALE (ÖSTERREICHISCHE) KURZZEICHEN:<br />
KABELKURZBEZEICHNUNGEN:<br />
Y PVC-Isolierung .W wetterfest<br />
G Gummiisolierung .Zw Zwillingsleitung<br />
A Aluminiumleiter .M Mantelleitung, Schlauchleitung<br />
e eindrähtig ..M mittelschwere Ausführung<br />
m mehrdrähtig .L leichte Ausführung<br />
f<br />
ff<br />
feindrähtig<br />
Litzendrähte<br />
feinstdrähtig<br />
..S schwere Ausführung<br />
.H hochspannungsfest (3 bzw. 6kV)<br />
u flammwidrig ..T mit Tragseil<br />
ö ölfest -O ohne Schutzleiter<br />
fl flache Ausführung -J mit Schutzleiter<br />
Nachfolgend: Aderanzahl (bei mehradrigen Leitungen) × Nennquerschnitt in mm².<br />
HARMONISIERTE (INTERNATIONALE) UND AUTORISIERTE KURZZEICHEN (CENELEC):<br />
Label:<br />
Zuordnung des Typs:<br />
Harmonisierter Typ...................................................... H<br />
Autorisierter (anerkannter nationaler) Typ................ A<br />
Nennspannung U0/U: *)<br />
300/300V........................................................................03<br />
300/500V........................................................................05<br />
450/750V........................................................................07<br />
Isolierhülle:<br />
Polyvinylchlorid (PVC)................................................. V<br />
Natur- und/oder synthetischer Gummi.........................R<br />
Polychloropren-Gummi................................................ N<br />
Silikon-Gummi.............................................................. S<br />
Glasfaserbeflechtung.................................................... J<br />
Mantel:<br />
Polyvinylchlorid (PVC)................................................. V<br />
Natur- und/oder synthetischer Gummi.........................R<br />
Polychloropren-Gummi................................................ N<br />
Textilbeflechtung.......................................................... T<br />
Spezielle Aufbauelemente:<br />
Tragelement.................................................................. D3<br />
Faserstoffkern............................................................... D5<br />
Leitungsausführung flach:<br />
aufteilbar....................................................................... H<br />
nicht aufteilbar..............................................................H2<br />
Leiteraufbau:<br />
eindrähtig...................................................................... -U<br />
mehrdrähtig.................................................................. -R<br />
feindrähtig bei Leitungen für feste Verlegung............. -K<br />
feindrähtig bei flexiblen Leitungen.............................. -F<br />
feinstdrähtig.................................................................. -H<br />
Lahnlitze....................................................................... -Y<br />
Aderanzahl (bei mehradrigen Leitungen)......................... . . .<br />
Grüngelb gekennzeichnete Ader<br />
Leitung mit grüngelb gekennzeichneter Ader............. G<br />
Leitung ohne grüngelb gekennzeichneter Ader........... X<br />
Nennquerschnitt des Leiters in mm².................................. . . .<br />
*) U0= Effektivwert zwischen Außenleiter und Erde; U= Effektivwert zwischen zwei Außenleitern<br />
eindrähtig<br />
mehrdrähtig<br />
feindrähtig<br />
feinstdrähtig<br />
HTBLA WIEN <strong>10</strong> Weiss H. JG/KL: Name: Seite: 11
<strong>FACHPRAKTISCHER</strong> <strong>UNTERRICHT</strong> - <strong>ARBEITSBLATT</strong><br />
Datum Werkstätte Auftragsnummer Stunden<br />
Flachstecker:<br />
Sie müssen mit der zweiadrigen Anschlussleitung<br />
(ohne Schutzleiter) unlösbar verbunden<br />
sein. Der rückwertige Teil der Steckerstifte<br />
muss eine Isolierstoffumhüllung besitzen.<br />
Anschlussleitungen mit Flachstecker<br />
dürfen nur für schutzisolierte Geräte geringer<br />
Anschlussleistung verwendet werden.<br />
Genormte und in Österreich gültige Stecker:<br />
Kontakt<br />
Isolierung<br />
Konturenstecker:<br />
Sie sind ebenfalls ausnahmslos für schutzisolierte<br />
Geräte (zB Heimwerkergeräte)<br />
vorgesehen und mit der zweiadrigen Anschlussleitung<br />
unlösbar verbunden. Sie<br />
haben äußerlich die Form eines Schukosteckers,<br />
nur ohne Schutzkontakt.<br />
Schukostecker:<br />
Alle Geräte, die nur betriebsisoliert sind<br />
(zB Bügeleisen, Kocher, Waschmaschinen,<br />
Kühlschränke usw.) müssen eine dreiadrige<br />
Anschlussleitung mit Schutzleiter und<br />
Schukostecker haben. Ebenso müssen alle<br />
Verlängerungsleitungen ausnahmslos mit<br />
Schukosteckern ausgestattet sein.<br />
Aus Sicherheitsgründen verbotene Stecker und Zwischenstecker!!!!!<br />
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