fH D FB 4 - HTL Wien 10
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<strong>fH</strong> D <strong>FB</strong> 4<br />
Fachhochschule Düsseldorf<br />
University of Applied Sciences<br />
Ellipsenkonstruktionen<br />
Konstruierendes Zeichnen<br />
Prof. Dr. Andreas Jahr<br />
Konstruktionslehre und Mechanik / Engineering Design and Mechanics © Andreas Jahr 2003<br />
Ellipsen entstehen beispielsweise, wenn ein zylindrischer Körper schräg zu seiner<br />
Symmetrieachse geschnitten wird. Der Kreis gehört als Sonderfall ebenfalls zu den Ellipsen.<br />
Die Ellipse ist der geometrische Ort aller Punkte, für die die Summe ihrer Abstände zu zwei<br />
festen Punkten konstant ist. Die festen Punkte werden als Brennpunkte der Ellipse bezeichnet.<br />
F1 P + F2P<br />
= r1<br />
+ r2<br />
=<br />
2a<br />
=<br />
konst.<br />
Die Verbindungsgeraden r 1 und r 2<br />
zwischen einem Ellipsenpunkt P und<br />
einem Brennpunkt nennt man Brennstahlen.<br />
Die Brennpunkte F 1 und F 2 liegen auf<br />
der großen Ellipsenachse im Abstand<br />
der halben großen Achsenlänge von den<br />
Scheitelpunkten der kleinen Ellipsenachse.<br />
Aus der Eigenschaft der Brennstrahlen,<br />
dass ihre Summe der großen Achslänge<br />
entspricht, kann man als Konstruktionsmethode<br />
einsetzen, wenn die Achslängen<br />
bekannt sind.<br />
a<br />
r1<br />
A B<br />
F 1 F2<br />
D<br />
C<br />
2a<br />
P<br />
r2<br />
2b<br />
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Fachhochschule Düsseldorf<br />
University of Applied Sciences<br />
Konstruierendes Zeichnen<br />
Prof. Dr. Andreas Jahr<br />
Konstruktionslehre und Mechanik / Engineering Design and Mechanics © Andreas Jahr 2003<br />
Konstruktion einer Ellipse mit Hilfe der Scheitelkreise<br />
Wenn der Mittelpunkt, die Scheitelkreisradien und die Ellipsenachsen bekannt sind, kann jeder<br />
weitere Punkt der Ellipse folgendermaßen konstruiert werden:<br />
Man bildet die Schnittpunkte einer durch den Mittelpunkt gehenden (radialen) Geraden mit den<br />
Scheitelkreisen. In den Schnittpunkt dieser Geraden mit dem großen Scheitelkreis legt man eine<br />
Parallele zur kleinen Ellipsenachse und in den Schnittpunkt mit dem kleinen Scheitelkreis eine<br />
Parallele zur großen Ellipsenachse. Diese beiden Parallelen schneiden sich in einem Punkt der<br />
Ellipse.<br />
a<br />
b<br />
3. 2
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Konstruierendes Zeichnen<br />
Prof. Dr. Andreas Jahr<br />
Konstruktionslehre und Mechanik / Engineering Design and Mechanics © Andreas Jahr 2003<br />
Konstruktion einer Ellipse als affine Abbildung eines Kreises<br />
Eine (perspektivisch) affine Abbildungen einer Ebene E 1 (und ihrer Punkte) entsteht durch<br />
Parallelprojektion ihrer Punkte auf die Abbildungsebene E 2 .<br />
Eigenschaften einer (perspektivischen) affinen<br />
Abbildung:<br />
• Jeder Punkt P 1 der Eben 1 ist umkehrbar eindeutig ein<br />
Punkt P 2 der Ebene 2 zugeordnet<br />
• Die zugeordneten Punkte P 1 und P 2 liegen auf einem<br />
Affinitätsstrahl. Die Affinitätsstahlen sind zueinander<br />
parallel.<br />
• Jeder Geraden g 1 der Ebene E 1 ist umkehrbar eindeutig<br />
eine Gerade g 2 der Ebene E 2 zugeordnet.<br />
• Einander zugeordnete Geraden scheiden sich auf der<br />
Affinitätsachse x 12<br />
Hieraus ergeben sich zwei wesentliche unveränderliche<br />
Eigenschaften (Invarianten) der affinen Abbildung:<br />
• Parallel Geraden in der Ebene E 1 bleiben in der Ebene<br />
E 2 zueinander parallel.<br />
• Das Abstandsverhältnis dreier Punkte auf einer Geraden<br />
der Ebene E 1 bleibt in der Ebene E 2 erhalten.<br />
E 2<br />
g 1<br />
g 2<br />
P 2<br />
P 1<br />
E 1<br />
Affinitätsstrahl<br />
x 12<br />
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Konstruktion einer Ellipse als affine Abbildung<br />
Konstruierendes Zeichnen<br />
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Konstruktionslehre und Mechanik / Engineering Design and Mechanics © Andreas Jahr 2003<br />
Gegeben sind die Mittelpunkte des Kreises M1 und der<br />
Ellipse M2 sowie die Affinitätsachse (Rissachse x12). Um die<br />
unverzerrten (aufeinander senkrechten) Scheitelachsen von<br />
Kreis und Ellipse zu finden, muss der Thaleskreis konstruiert<br />
werden. Hierzu werden die Mittelpunkte durch eine Gerade<br />
verbunden, deren Mittelsenkrechte die Affinitätsachse im<br />
Punkt MT schneidet. Dies ist der Mittelpunkt des gesuchten<br />
Thaleskreises. Die Verbindungslinien der Mittelpunkte M1 und M2 mit den Schnittpunkten des Thaleskreises mit der<br />
Affinitätsachse bilden mit dieser rechtwinklige Dreiecke.<br />
Zeichnet man nun einen Kreis mit dem Mittelpunkt M1 , so<br />
wird dieser durch die in seiner Ebene liegenden<br />
Verbindungslinie in vier Quadranten geteilt. Die<br />
Quadrantenpunkte am Kreis werden parallel zur<br />
Verbindungslinie der Mittelpunkte mit den den Geraden des<br />
rechtwinkligen Dreiecks in der Ebene E2 zum Schnitt<br />
gebracht. Die so entstandenen Schnittpunkte sind die<br />
Scheitelpunkte der Ellipse.<br />
Die Kathetengeraden der beiden rechtwinkligen Dreiecke<br />
sind die einzigen orthogonalen Geradenpaare der affinen<br />
Abbildung.<br />
x 12<br />
E 1<br />
M 2<br />
M T<br />
M 1<br />
E 2<br />
affine Abbildung (Ellipse)<br />
abzubildender Kreis<br />
Thaleskreis<br />
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Sobald die Kathetengeraden der<br />
affinen Abbildung bekannt sind,<br />
kann zu jedem Punkt P 1 der Ebene<br />
E 1 der entsprechende Punkt P 2 der<br />
Ebene E2 konstruiert werden.<br />
Hierzu werden durch den Punkt der<br />
Ebene 1 Parallelen zu den<br />
Katheten des rechtwinkligen<br />
Dreiecks gezogen. Durch deren<br />
Schnittpunkte mit der<br />
Affinitätsachse x 12 wiederum<br />
werden Parallelen zu den Katheten<br />
des rechtwinkligen Dreiecks in der<br />
Abbildungsebene E2 angetragen.<br />
Diese schneiden sich im<br />
entsprechenden abgebildeten<br />
Punkt P 2 .<br />
Diese Abbildungsvorschrift gilt<br />
somit nicht nur für die Abbildung<br />
der Punkte auf dem Kreis, sondern<br />
für jeden Punkt.<br />
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P 2<br />
x 12<br />
E 1<br />
P 1<br />
M 2<br />
M T<br />
abzubildender Kreis<br />
M 1<br />
E 2<br />
affine Abbildung (Ellipse)<br />
Thaleskreis<br />
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Konstruktion einer Ellipse in ein Parallelogramm<br />
Die affine Abbildung eines Kreises ist im Allgemeinen eine Ellipse. Diese kann mit Hilfe der affinen<br />
Abbildung des umschreibenden Quadrates konstruiert werden, wekches ein Parallelogramms bildet.<br />
Ein Hilfskreis wird auf der schmalen Seite des Parallelogramms errichtet und durch Höhenlinie in<br />
halbierenden Abständen (a, a/2, a/4, usw.) parallel zur Parallelogrammseite unterteilt. Von den<br />
Schnittpunkten werden Senkrechte auf die Parallelogrammseite errichtet. Von den Fußpunkten der<br />
Lote zieht man Parallele zur langen Parallelogrammseite, die dann wieder in wiederholt<br />
halbierenden Abständen durch Parallele zur kurzen Parallelogrammseite geteilt werden. Die<br />
entsprechenden Schnittpunkte sind auch Punkte der gesuchten Ellipse.<br />
umschreibendes Parallelogramm<br />
A<br />
D<br />
C<br />
b b/2 b/4<br />
B<br />
Hilfskreis<br />
a a/2<br />
a/4<br />
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Konstruktion einer Ellipse aus konjungierten Durchmessern (Rytzsche Achsenkonstruktion)<br />
Gegeben sind die Mittelpunkte der Ellipse M sowie ein Paar Radien auf konjungierten Achsen<br />
(Achsen, die im unverzerrten Bild, dem Kreis, senkrecht aufeinander stehen) mit den<br />
Ellipsenpunkten Q und P. Q wird nach P um 90° gedreht und man erhält R. Um der Mitte zwischen<br />
R und P schlägt man einen Kreisbogen durch M. Die Verlängerung der Geraden RP ergibt mit dem<br />
Kreisbogen die Punkte U und V. Die Länge PU ist der große Ellipsenradius. Den zugehörigen<br />
Scheitelpunkt A findet man auf der Verlängerung von VM. Den kleinen Radius PV trägt man auf der<br />
Verlängerung von UM an. Damit Hat man die Scheitelpunkte der Ellipse und kann sie vollständig<br />
konstruieren.<br />
Q<br />
M<br />
U<br />
R<br />
O<br />
P<br />
V<br />
A<br />
M<br />
B<br />
U<br />
R<br />
O<br />
P<br />
V<br />
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